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1   L i t r e   o f   T e a r s

Japan 2005 Ausführliche Kritik: hier.

 

A e g i s

Reviewed 5.1.06

Japan 2005 Der japanische Zerstörer "Isokaze" ist mit dem neuartigen Verteidigungsschirm "Aegis" ausgestattet, benannt nach dem Schild des Gottes Zeus. Genau darum soll der Terrorist Pao Yeung-Fan das Schiff im Visier haben. Die Verteidigungsagentur DAIS schickt Lt. Mizoguchi (Kiichi Nakai) und seinen Assistenten Yamakazi an Bord, um die Gefahr zu bannen. Sie haben den jungen Soldaten Kou Kisaragi (Ryo Katsuji) im Verdacht, der anscheinend den chemischen Kampfstoff GUSOH an Bord gebracht hat, um mit Pao damit Tokyo zu vernichten! Chief Hisashi Sengoku (Hiroyuki Sanada) will dies nicht glauben, hilft aber bei Kisaragis Festnahme. Erst danach wird im klar, dass Kisaragi für die DAIS arbeitet und Pao niemand anderes als Lt. Mizoguchi ist! Dessen Männer bringen mit Hilfe des ersten Offiziers Hirotaka Miyazu (Akira Terao) und weiterer Offiziere das Schiff unter ihre Kontrolle. Die restlichen Seeleute müssen die "Isokaze" verlassen. Doch Sengoku schwimmt zurück und will mit Hilfe des entkommenen Kisaragi die Terroristen aufhalten, bevor diese Tokyo angreifen.
"
Aegis" ist bereits die dritte Adaption eines Thriller-Romans von Harutoshi Fukui. Qualitativ ist er knapp über der ersten Fukui-Verfilmung Lorelei anzusiedeln, doch an Inspiration mangelt es dem geschwätzigen Film dennoch: Er kommt daher wie die japanische Variante von "The Rock". Alles ist da, vom Gift, das in der Millionenstadt verteilt werden soll, von den Militärs, welche mit der Aktion die Wiederherstellung ihrer Ehre fordern, der Soldat, der sich in "Die Hard"-Manier durchkämpft, ja sogar die Musik passt, stammt sie doch von Hollywood-Komponist Trevor Jones, dessen Soundtracks immer eine gewisse Affinität zum Jerry-Bruckheimer-Kino aufweisen.
Der grösste Unterschied ist das Fehlen des "08/15-Typ mausert sich zum Top-Soldaten"-Themas, das "The Rock" auszeichnete. Auch das halb-anarchistische Element, das Sean Connery in den Film brachte, ist nicht zu finden. "Aegis" setzt vielmehr auf Pathos und kritischen Patriotismus. Da hätte ein derartiger Charakter nicht viel verloren. Doch ansonsten sind die Parallelen so erschlagend, dass "Aegis" an einem Mangel an Überraschungen leidet: Wer "The Rock" kennt, ahnt die Ereignisse voraus. Und das schadet dem Unterhaltungswert massiv.
Immerhin ist die Inszenierung von Junji Sakamoto ("Face", "Another Battle") stattlich und Langeweile kommt selten auf. Die Spezialeffekte sind nie perfekt, aber meistens gut, die Kameraarbeit ist solide, das Erzähltempo angenehm. Auch schauspielerisch gibt es wenig auszusetzen, wenngleich auch die Spannweite der Rollen nicht sonderlich gross ist und sich von pathetisch dreinschauen bis besorgt dreinschauen erstreckt. Die anschwellende Musik dazu tut ihr übriges, um jeweils die richtigen Gefühle zu erzeugen. Subtil ist "Aegis" nämlich nie.
Aber wer in dem Stoff nach politisch relevantem Material sucht, ist eh am falschen Ort. Die diffuse Sammlung an Aussagen richten sich vor allem gegen den Wertezerfall in Japan und setzt sich für mehr japanisches Engagement in der Welt ein - doch richtig ernst nehmen kann man die plakativen Vorträge nicht. Auch die Motivation des dem Namen nach chinesischen Schurken (im Buch ist er Nordkoreaner) bleibt schwammig, die Allianz mit den japanischen Offizieren unglaubwürdig.  Wer jedoch nach einem soliden Actionthriller im Hollywood-Stil sucht, wird hier ganz gut bedient. Pathos, Action, Suspense, Spezialeffekte, Schiessereien und heldenhafte Reden - was will man mehr?
Hier auf DVD erhältlich (J)
Hier auf DVD erhältlich (J)
Hier auf DVD erhältlich (J - Limited Edition)
Meine Disk (J): Code 2 NTSC. Japanisch 5.1 und DTS mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Bôkoku no îgisu; 亡国のイージス 
Regie: Junji Sakamoto

Actionthriller

Action * *

Spannung * *

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A l w a y s   -   S u n s e t   o n   T h i r d   S t r e e t

Japan 2005 Ausführliche Kritik: hier.

 

A s h u r a

Reviewed 12.11.05

Japan 2005 Im Edo des 19. Jahrhunderts sind Dämonen eine derart grosse Plage geworden, dass die Herrscher die Dämonenwächter gegründet haben, um der Lage Herr zu werden. Diese Wächter entwickelten sich zu richtigen Tötungsmaschinen. Einem von ihnen, Izumo "Dämonenschlächter" Wakuraba (Somegoro Ichikawa) wird der Job zuviel und er zieht sich in ein Theater zurück, wo er als Schauspieler auftritt. Viele Jahre später trifft er die schöne Tsubaki (Rie Miyazawa), in die er sich verliebt. Hinter ihr ist aber auch die Dämonenmeisterin Bizan (Kanako Higuchi) her. Sie weiss, dass Tsubaki die Auserwählte ist, um die Dämonenkönigin Ashura wieder auferstehen zu lassen. Um Tsubaki in ihre Gewalt zu bekommen, rekrutiert Bizan Izumos ehemaligen Partner, den Dämonenwächter Jaku (Atsuro Watabe). Während er Jagd auf Tsubaki macht, verliebt sie sich in Izumo.
Theatralik kann man in einem Film durchaus als Stilmittel einsetzen. Angelina Jolie vollbrachte etwa in Alexander eine Meisterleistung des theatralischen Overactings, die funktionierte. Doch es ist ein schmaler Grat, links wartet der Absturz in den Trash, rechts jener ins gestelzte Kino. Onmyoji-Regisseur Yojiro Takita schafft in "Ashura" den Balance-Akt, fällt aber immer mal wieder auf die eine oder andere Seite. Dass die Theatralik seiner Schauspieler gewollt ist, liegt auf der Hand, denn "Ashura" ist die Kino-Adaption des im Jahr 2000 uraufgeführten Kabuki-Theater-Stücks "Blood Gets In Your Eyes". Izumo trägt einmal gar eine längere Kabuki-Sequenz vor und in entscheidenden Szenen während des Films fällt er zurück in den Schauspiel-Modus inklusive verdrehten Augen.
Die anderen Figuren handeln ebenso überbordend mit allem was dazu gehört: posaunenden Reden, höhnischem Lachen, stechenden Blicken und hysterischen Bewegungen. Es braucht schon eine Vorliebe für diese Art von Kino, um "Ashura" schätzen zu können. Oberflächlich bietet er nämlich genau das, was weltweit die Massen ansprechen würde: Gigantische Sets, aufwändige Tricks, ein Fantasy-Stoff vermengt mit grosser Liebe, viel Action sowie Rock- und Popmusik. Die Entscheidung, nicht einfach "nur" einen Fantasyfilm zu drehen, sondern ihn zwischen Trash und Kabuki anzusiedeln, ist demnach eine mutige - aber eine, deren Resultat mir gefiel.
"Ashura" kann man natürlich nicht vollumfänglich empfehlen. Die Story ist zwar relativ banal aber kompliziert umgesetzt, die Figurenzeichnung bleibt hauchdünn und visuell findet ein Overkill statt, der sogar die wirklich poetischen Shots unter einer Masse an Farbenpracht, Trick-Exzess und im Fieberwahn dekorierten Sets erdrückt. Ja, alles wird hier übertrieben, Realismus geht flöten. Kann sein, dass ich als Bollywood-Liebhaber eine gewisse Affinität dafür entwickelt habe. Aber auch Trash-Freunde kommen beim Abschlachten von Dämonen mit grünem, schleimigem Blut durchaus auf ihre Kosten. Ob man die Fantasy-Rockoper nun mag oder nicht: Einzigartig ist sie auf alle Fälle.
Hier auf DVD erhältlich (D)
Hier auf DVD erhältlich (J)
Hier auf DVD erhältlich (J - Limited Edition)
Hier auf DVD erhältlich (GB)
Meine Disk (J): Code 2 NTSC. Japanisch 5.1 mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Ashura-jô no hitomi; Wächterin der Dämonen; 阿修羅城の瞳
Regie: Yojiro Takita

Fantasyfilm

Action * * *

Humor *

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A z u m i   2

Reviewed 24.10.05

Japan 2005 Azumi (Aya Ueto) und Nagara (Yuma Ishigaki) sind die einzigen Mitglieder der Killertruppe, die überlebt haben. Ihr Ziel ist dasselbe: Das Japan der Tokugawa-Zeit von Kriegsherren zu säubern. Lord Tenkai (Shigeru Koyama) rekrutiert sie für ihre möglicherweise letzte Mission: Den Kriegsherren Masayuki Sanada (Mikijiro Hira) zu eliminieren. Eine schwierige Aufgabe, zumal sich der Herrscher mit einer Ninja-Truppe umgeben hat und mit Lady Kunyo eine Frau geheiratet hat, die blitzschnell tötet. Im Wegelagerer Ginkaku (Shun Oguri ), der Azumis Freund Nachi ähnelt, finden die beiden Killer einen Helfer - ebenso in der Kriegerin Kozue (Chiaki Kuriyama), die sie begleitet.
"Godzilla"- und "Gamera"-Regisseur Shushuke Kaneko übernimmt für diese sehnlichst erwartete Fortsetzung die Regie von Wunderkind Riyuhei Kitamura. Und obwohl dieser ein ziemlich überschätzter Filmemacher bleibt, ist gerade Azumi sein pièce de résistance. Sin deutlich bester Film. Das Sequel kann denn nicht wirklich unerwartet kaum mit dem Erstling mithalten. Es handelt sich um einen unterhaltsamen
Jidaigeki, aber leider ohne viel Elan.
Inszenatorisch ist "Azumi 2" eine ziemlich trübe Tasse: solide, aber ohne Inspiration, ohne Drive. Es fehlt ab echt herausragenden, bleibenden Szenen und auch visuell werden wir nicht verwöhnt. Alles macht einen hemdsärmligen Eindruck - hier war ein Handwerker an der Arbeit, kein experimentierfreudiger Künstler wie Kitamura.
Mit 112 Minuten ist "Azumi 2" immerhin kurz genug, um selten zu langweilen. Aya Ueto macht im Miniröckchen und mit tödlichem Schwert noch immer eine tolle Figur, Shun Oguri taucht für eine unnötige Rolle nochmals auf und Kill Bill-Sadistin Chiaki Kuriyama bekommt einen etwas undankbaren, da durchschaubaren Nebenpart. Neben Aya Ueto schafft es leider niemand, eine erinnerungswürdige Darbietung zu hinterlassen.
Das einzig rettende Element an dem Ganzen sind die Fights. Zwar ohne Grazie inszeniert (auch hier dominiert Handwerklichkeit), sind sie aber immerhin angenehm blutig und rasant. Mit ein paar coolen Gore-Effekten werden die Ereignisse immerhin stets etwas aufgepeppt. Mein Favorit: Der zerschnittene Kerl, der mit der Hand seinen geteilten Schädel vom Abrutschen bewahren will. Doch zum faden Schluss hin sind wir wieder längst in der Routine gefangen. "Azumi 2" ist bis dahin kaum einmal schlecht, aber er ist stets enttäuschend. Schnell konsumierte und ebenso schnell wieder vergessene Mainstream-Unterhaltung.
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (GB): Code 2 NTSC. Japanisch 5.1 und 2.0 mit engl. Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Azumi: Death or Love; あずみ2
Regie: Shusuke Kaneko

Historien-
Actionfilm

Action * *

Gewalt * *

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B a s h i n g

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B l i n d   L o v e

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B o o k   o f   t h e   D e a d

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B o o t h

Reviewed 3.6.06

Japan 2005 Shingo Katsumata (Ryuta Sato) ist der Star der Radioshow "Tokyo Live Lines". Er berät Liebende in schwierigen Situationen und hat immer einen flotten Spruch auf Lager. Da der Sender umzieht, muss Shingo seine Nachtshow diesmal im alten Studio 6 produzieren. Dieses soll verflucht sein, seit sich vor vielen Jahren ein alter Moderator darin erhängte, nachdem er einen Anruf von seiner verstorbenen Exfreundin bekam. Shingo glaubt nicht an solchen Hokuspokus, bis seine Anrufe von seltsamen Störungen unterbrochen werden. Eine Frau meldet sich und schimpft ihn Lügner. Shingos Co-Moderator (Makoto Ashikawa) verhält sich seltsam und die News-Moderatorin Mabuchi (Hijiri Kojima) fehlt am Arbeitsplatz. Shingo wird unruhig.
"Booth" ist ein mit einfachen Mitteln inszenierter und digital gedrehter Low-Budget-Grusler, der ohne Ballast in nur 74 Minuten erzählt wird. Der inhaltliche Reiz wird nur durch einen Aspekt gedämpft: Es fehlt an Spannung. Nie fiebert man mit der arroganten Hauptfigur mit und die meisten Wendungen sieht man ein paar Minuten vorher kommen. Sie hängen stets mit einer Erinnerung zusammen, die in Rückblenden jeweils eingespielt werden und nicht immer mit dem harmonieren, was Shingo am Mikrofon gerade erzählt. Dieses System wiederholt sich mehrfach.
Regisseur Yoshihiro Nakamura legt es damit darauf an, den Geisterhorror als Aufarbeitung von Shingos Schuldgefühlen zu interpretieren. Ein interessanter Ansatz, der für die Spannung aber auch nichts tut. Vielmehr bleibt man als Zuschauer stets angenehm unterhalten, aber nie richtig involviert. Freuen darf man sich lediglich darüber, dass ein J-Horror-Filmer für einmal nicht die immergleichen Geschichten um weibliche Geister aufwärmt, sondern etwas Neues offeriert - und dies durchaus mit sehenswertem Charakter.
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (US): Code 1 NTSC. Japanisch 5.1, DTS und 2.0 mit engl. Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Regie: Yoshihiro Nakamura

Horrorfilm

Spannung * *

Humor *

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C r o m a r t i e   H i g h   S c h o o l :   T h e   M o v i e

Reviewed 3.2.06

Japan 2005 Die Cromartie High School in Tokyo wurde in ihrer Geschichte sechs Mal zerstört. Nun ist sie ein heruntergekommenes Bildungsinstitut, in das sich die Lehrer nicht hinein trauen und wo die Schüler alles andere machen, als zu lernen: Drogen nehmen, Radau machen, den Macho raushängen lassen. An diese Schule kommt der 16-jährige Takashi Kamiyama (Takamasa Suga). Er nimmt sich vor, die Schule umzukrempeln und endlich einen geordneten Betrieb herzustellen.
Yudai Yamaguchi, Regisseur des überschätzten Möchtegern-Kultfilms Battlefield Baseball, legt seine neue Anarcho-Attacke vor: "Cromartie High School", ein 84-minütiger Nonsens, basierend auf dem gleichnamigen und mir unbekannten Manga von
Nonaka Eiji. Für Yamaguchi ist der Zweitling ein deutlicher Fortschritt, da sich bei dieser geringen Lauflänge keine Durchhänger einschleichen können und der episodische Charakter des Films viel an Monotonie verhindert.
Aber doch nicht alle. Dadurch, dass der Film keinen echten Plot hat, wird er gegen Schluss schlaffer. Man kann nur eine gewisse Anzahl an Sketches und aneinander gereihten Spässen ertragen, bevor langsam das Verlangen nach einem Rahmen aufkommt - es sei denn, man dreht gleich einen echten Episodenfilm à la "Meaning of Life". Yamaguchi arbeitet aber auf einer klassischeren Schiene und verzichtet dennoch grösstenteils auf Dramaturgie. Deshalb lebt der Film auch nur von seinen Einzelszenen und entwickelt nie so etwas wie einen Spannungsbogen.
Wenn er aber funktioniert, dann ist einem dies ganz einfach egal. Dann hat "Cromartie" ungezügelte und hemmungslose Energie, die von anarchischen Ideen nur so strotzt. Eine absurde Pointe reiht sich an die nächste. Besonders gut haben mir die Running Gags gefallen. Einer davon sind die Altersangaben. Bei jedem Schüler steht beim ersten Auftritt das Alter. Meist ist es um die 16 Jahre - doch der entsprechende Schauspieler ist stets deutlich älter. Schul-Yakuza Takenouchi geht sicher auf die 40 (!) zu. Ein deutlicher Giftpfeil gegen High-School-Serien à la "Beverly Hills, 90210", deren Akteure vorwiegend 30+ Jährchen auf dem Buckel haben.
Auch die völlige Gleichgültigkeit, mit der auf absonderliche Mitschüler reagiert wird, ist herrlich - so etwa der Gorilla (in den Untertiteln seltsam Whoopi genannt), der Roboter und sein Bruder, Gay Freddie und die maskierten Entführer. Ein grelles Panobtikum schräger Gesellen. Nur Frauen gibts keine, Zeit für eine Romanze läge wohl in diesem Karussell der Absurditäten auch gar nicht drin. Was bleibt? Eine kurzweilige, irre Zwerchfell-Attacke, aus der man mehr hätte herausholen können. Manche Scherze sind schlicht genial, andere mehr seltsam als funny. Doch der Film hat einen eigenen Charakter und wenn man sich auf den einlässt, wird man mindestens mit ein paar Lachern belohnt. Das ist mehr, als ich von Battlefield Baseball behaupten kann - und wenn Yamaguchi so weiter macht, dreht er vielleicht bald einen richtig guten Film.
Hier auf DVD erhältlich (J)
Hier auf DVD erhältlich (J)
Hier auf DVD erhältlich (US)
Meine Disk (J): Code 2 NTSC. Japanisch 5.1 und 2.0 mit engl. Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Sakigake!! Kuromati Kôkô: The Movie; 魁!!クロマティ高校 THE★MOVIE
Regie: Yudai Yamaguchi

Komödie

Humor * * * *

Spannung *

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D e a d   R u n

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D e a t h   T r a n c e

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D e s i r e

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D o m e s t i c   V i o l e n c e

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E l i ,   E l i ,   L e m a ,   S a b a c h t h a n i ?

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E x e c u t i v e   K o a l a

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F e m a l e

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F r o g   S o n g

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G i m m y   H e a v e n

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F i n a l   F a n t a s y   V I I :   A d v e n t   C h i l d r e n

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T h e   G r e a t   Y o k a i   W a r

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H a n g i n g   G a r d e n

Reviewed 14.6.06

Japan 2005 Eriko Kyobashi (Kyoko Kunimura) ist Mama aus Leidenschaft. Da ihre eigene Mutter (Michiyo Ookusu) bei der Erziehung viele Fehler gemacht hat, will Eriko alles besser machen und hat dazu ein Familienmotto aufgestellt: Sie, Ehemann Takashi (Itsuji Itao), Sohn Ko (Masahiro Hirota) und die 16-jährige Tochter Mana (Anne Suzuki) sagen sich immer die Wahrheit. Deshalb wird schon mal am Frühstückstisch über Sex geredet. Auch darüber, dass Mana in einem billigen Stundenhotel gezeugt wurde. Fortan zieht es das Mädchen aus Faszination auch dorthin. Und sie ist damit nicht alleine: Papa Takashi trifft sich in dem Etablissement mit Mana, die Ko Nachhilfeunterricht gibt - in Schulfächern und in Sachen Liebe.
Zu Toshiaki Toyoda habe ich ein deutlich unterkühlteres Verhältnis als viele meiner Kritiker-Kollgen. So stiessen seine drei ersten Filme Pornostar, Blue Spring und 9 Souls anderorts auf deutlich mehr Zustimmung als bei mir. Für meinen Geschmack waren sie zwar alle nicht schlecht, aber ihre coole Melancholie prallte an mir ab. "Hanging Garden" markiert nun einen leichten Richtungswechsel für den 1969 geborenen Regisseur und tatsächlich legt er damit seinen bisher besten Film vor. Meine Abwehrhaltung ist dennoch nicht durchbrochen.
Trotz seiner Qualitäten wirkt nämlich auch "Hanging Garden" eine Spur zu bemüht, zu konstruiert. Das geht bis hinein ins Ästhetische, wo das andauernde Kameraschaukeln die titelgebenden Gärten symbolisiert und gleichsam ein Abbild der aus den Fugen geratenen Familie darstellt. Eine gar akademische Bild-Umsetzung des Inhalts - aber durchaus reizvoll. Und so gehts dem ganzen Film. Die Figuren sind schön skurril und doch lebensnah, aber liessen mich kalt. Die Inszenierung ist präzise, aber etwas leblos. Die Gesellschaftskritik treffend, aber etwas kraftlos. Zum Glück gibt es ein paar echt geniale Szenen, die das Ruder herumreissen, massgeblich das finale Dinner, das einfach göttlich konstruiert und in seiner fatalistischen Genauigkeit einfach bestechend.
Mit zum Gelingen tragen die Schauspieler bei, allen voran Kyoko Koizumi als Matriarchin, die hinter ihrem gutbürgerlichen Kitsch-Lächeln düstere Geheimnisse verbirgt und zumindest im Kopf durchaus Gewaltbereitschaft zeigt, wenn es daran geht, ihr Image und das Wohl ihrer Familie zu bewahren - das zeigt eine Splatter-Einlage, die Toyoda an einer idealen Stelle einflicht. Auch die restlichen Akteure verkörpern die eigentlich gesittete, ja wegen ihrer "Aufgeschlossenheit" sehr liberale Familie, die jedoch an ihren eigenen Grundsätzen zu Grunde geht, beeindruckend. Sei es inmitten surreal anmutender Sexzimmer oder beim nicht minder surrealen Nachtessen.
Was mir etwas fehlte, war der Biss. Abgesehen vom Abendessen und in den Szenen mit der Oma sucht man ihn manchmal vergebens. Das hat System, schliesslich will jedes Familienmitglied seine eigenen Affären herunterspielen und Toyoda filmt dies dementsprechend ab - doch im Bereich "bürgerliche Familie geht kaputt" liegt die Messlatte eben sehr hoch, weshalb hier kein neues Terrain betreten wird. Da ist mir die satirisch überdrehte Variante à la "Sitcom", Crazy Family oder Visitor Q doch lieber, als diese metaphorische und oft symbollastige Abhandlung. Aber dies ist eine persönliche Vorliebe, nach der man einen Film ja nur bedingt bewerten sollte. "Hanging Garden" ist so oder so lobenswert, ein stilsicher inszeniertes Drama mit schwarzem Humor, starken Schauspielern und herrlich japanischer Sensibilität. Keine Frage: Toyoda wird auch damit Kritiker und Asien-Fans begeistern. Vielleicht klappts bei mir dann beim nächsten Film.

Hier auf DVD erhältlich (J)
Hier auf DVD erhältlich (J)
Meine Disk (J): Code 2 NTSC. Japanisch 5.1 und 2.0 mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Kuchu teien; 空中庭園
Regie: Toshiaki Toyoda

Drama

Humor * *

Anspruch * *

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A   H a r d e s t   N i g h t

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H a z a r d

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H a z e

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H i n o k i o :   I n t e r   G a l a c t i c   L o v e

Reviewed 11.12.05

Japan 2005 Der Bub Satoru Iwamoto (Kanata Hongo) überlebte einen Autounfall schwer verletzt und ist an den Rollstuhl gefesselt. Seine Mutter starb bei dem Crash, mit dem Vater Kaoru (Masatoshi Nakamura) hat Satoru seither kaum mehr Kontakt. Um seinem Sohn, der nie nach draussen geht, dennoch die Möglichkeit zu geben, sich mit anderen Kindern zu treffen, entwickelte Forscher Kaoru einen Roboter. Den steuert namens Hinokio. Satoru steuert den Roboter und besucht so die Schule. Nach anfänglichen Schwierigkeiten freundet er sich mit Jun Kudo (Mikako Tabe) an.
Die Warnung vorweg: "Hinokio" ist potenzierter Kitsch, ein best-of aus japanischen Teenager-Hobbies, -Ängsten und -Gefühlen. Hochinteressant wird die Sache darum für jüngere Zuschauer und für Soziologen. Kaum ein Film zuvor hat schliesslich so konzentriert auf all das abgezielt, was japanische Jugendliche beschäftigt - im realen Leben und in der Fantasie. Roboter, erste Liebe, Vereinsamung, Computerspiele, pazifistische Botschaft, Eltern-Kind-Konflikte, Verknüpfung von Realität und Cyberwelt, Einbindung von Sci-Fi-Technik in den Alltag - die Liste ist endlos. Von Beginn weg wird man als Zuschauer unvorbereitet mit solcherlei Ideen konfrontiert.
Die Ausgangslage selbst ist bereits abstrus. Anstatt per Video den Unterricht zum behinderten Kind zu bringen, wird ein teurer und vielleicht gefährlicher Roboter eingesetzt, damit der Schüler zur Schule kann. Die Liste möglicher Fehler und Interaktions-Probleme, die sich daraus ergeben könnten, wird gar nicht gross thematisiert: "Hier ist der Roboter, akzeptiert es". Mit dieser Einstellung stellt Regiedebütant Takahiko Akiyama, der zuvor u.a. als Tricktüftler beim CGI-Streifen "Final Fantasy: The Spirits Within" gearbeitet hat, seine Zuschauer stets vor vollendete Tatsachen und man kann nicht anders, als das, was er zeigt, zu akzeptieren. Schliesslich handelt es sich um einen Fantasyfilm und zuviel zu hinterfragen führt schnell zum Kollaps des gesamten Plots.
Bei diesem handelt es sich um ein Konglomerat aus Anime, "E.T.", "Short Circuit" und "Pinocchio" - nicht unähnlich also Spielbergs "A.I.", der in Japan erfolgreicher war als in Amerika und sicher Hand bot zur Entwicklung von "Hinokio". Das grösste Unterschied ist jedoch, dass der zentrale Roboter (es ist ein Roboter und nicht, wie der Untertitel "Inter Galactic Love" suggerieren würde, ein Alien) eigentlich kein Eigenleben hat. Es wird zwar ein paar Mal suggeriert, er handle aus eigenem Antrieb, doch letztendlich ist es stets Satoru, der die Befehle gibt. Akiyama scheint diese Unsauberkeit in Kauf zu nehmen und sogar absichtlich zu verstärken.
Was mochte ich denn an dem Film? Da sind zum einen die Spezialeffekte, welche die Interaktion zwischen realen und künstlichen Elementen eindrücklich zeigen. Da sind die Figuren, von der Anime-mässig androgynen Jun über den schüchternen Satoru bis hin zum Vater, mit dem der Roboter bzw. der Sohn einige der besten Szenen hat. Ich mochte auch den Kitsch, denn er passt. Das Ende mit einer Coverversion von "To Love Somebody" mag dick auftragen, aber wer etwas anderes erwartet hat, hat die DVD wohl gekauft, ohne das Cover zu beachten.
Und ich mochte die eingangs bereits angesprochenen "Japanismen". Die androgyne Jun, die sexy Pixel-Braut Eri, das süchtig machende "Purgatory"-Spiel, das zwar Plot-technisch eine Rolle spielt, aber wohl eher zum Selbstzweck so oft gezeigt wird, die Technik-Faszination, der Teenie-Kitsch, die düsteren Beigaben um Tod und Seelenverlust und so weiter. Wie gesagt: Es steckt viel in dem Film drin, manchmal schlampig verknüpft, sehr oft etwas uninspiriert hingeworfen - aber stets von hohem cineastischen, ja soziokulturellem Reiz. Es handelt sich aber dennoch keinesfalls um einen schweren Film, sondern einen, der primär unterhalten will.
Dass dabei vieles nicht klappt, muss man in Kauf nehmen. Einige Nebenhandlungen werden nicht richtig zu Ende gedacht, andere sind plump und vom Level an Glaubwürdigkeit möchte ich bewusst gar nicht erst sprechen. Die Empfehlung geht demnach wirklich vor allem an jüngere Filmfans und an solche, die japanische Eigenarten in der Realität und in der audiovisuellen Kunst gerne sehen oder gerne analysieren. Für die hat "Hinokio" einige Schmunzler parat, drückt immer mal wieder auf die Tränendrüse und versetzt mit seiner Technik ins Staunen.

Hier auf DVD erhältlich
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (J): Code 2 NTSC. Japanisch 5.1 mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Hinoku; ヒノキオ
Regie: Takahiko Akiyama

Fantasy-
Jugenddrama

Humor * *

Spannung * *

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H o l d   U p   D o w n

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H o u s e   o f   B u g s

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I D

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K a k u r e n b o :   H i d e   a n d   S e e k

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K i l l e r   B e e s

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T h e   L a s t   S u p p e r

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L i k e   a   D r a g o n   ( P r o l o g )

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L i n d a   L i n d a   L i n d a

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L o f t

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L o r e l e i :   T h e   W i t c h   o f   t h e   P a c i f i c    O c e a n

Reviewed 27.9.05

Japan 2005 Kurz nach dem Abwurf der Atombombe über Hiroshima am 6. August 1945 bekommt der als Feigling bekannte U-Boot-Captain Shinichi Masami (Koji Yakusho) von Kommandant Ryokitsu Asakura (Shinichi Tsutsumi) einen Spezialauftrag: Er soll mit dem U-Boot I-507, einem Geschenk der Nazis, in den Pazifik fahren und den Einsatz einer weiteren Atombombe verhindern. Die I-507 ist ausgestattet mit einem neuartigen Sonar Namens "Lorelei", das in einem kleinen externen U-Boot eingebaut ist. Während der Fahrt entdeckt der junge Kamikaze-Pilot Origasa Yukito (Satoshi Tsumabuki), dass das Zentrum der Lorelei eine junge Frau ist, welche von Nazi-Ärzten zu einer Art Medium gemacht wurde. Das Mädchen heisst Paula Atsuko Ebner (Yu Kashii) und freundet sich mit Origasa an. Kurz darauf kann sie sich im Kampf beweisen: Ein US-Zerstörer hat die I-507 im Visier. Cpt. Masami nutzt die "Lorelei" und hat so die Möglichkeit, Gegenstände im Wasser bis ins Detail zu sehen. Ein grosser Vorteil für die Schlacht.
Ich hätte gerne mehr als zweieinhalb Sterne gegeben, aber die verpassten Chancen dieses 129-minütigen Big-Budget-Streifens sind derart gewaltig, dass das Frustpotential für eine bessere Bewertung zu hoch ist. Der Effektspezialist und Kinodebütant Shinji Higuchi will vieles auf einmal und schafft nichts davon richtig. Nicht einmal einen besonders guten U-Boot-Film. Als solcher zitiert er all die Genre-üblichen Spannungsmomente von den Wasserbomben über den
"tiefer können wir nicht tauchen"-Moment bis hin zum Sonar-Bing in völliger Stille.
Das alleine wäre nicht so tragisch, wenn er diesen Elementen etwas Neues abgewinnen könnte. Tut er nicht. Manche sind nicht einmal besonders spannend, was wohl auch an den computergenerierten gegnerischen Schiffen liegt, die in der Totale immer völlig menschenleer und darum nicht echt aussehen. Den Gegner in Fleisch und Blut sieht man bloss in einer kleinen Kommandozentrale um einen George-Clooney-Klon, der seinen nicht sonderlich talentierten englischsprachigen Co-Stars Befehle erteilt. Es fehlt die Grösse, das epische Gefühl. Und auf der anderen Seite fehlt die Klaustrophobie. "Lorelei" segelt irgendwo in der Mitte, genau in spannungslosesten Gewässern.
Das ist wohl auch der Grund, warum Higuchi das aus besseren Filmen gewohnte U-Boot-Theater etwas aufpeppt. Zum ersten mit historischem Hintergrund. Der packt tatsächlich, denn der Film ist angesiedelt in den Tagen nach dem ersten Atomangriff auf Hiroschima. Die nächste Bombe ist noch Fakt, doch danach kommen interessante fiktive Elemente hinzu, die mit der zuvor historisch eingeordnete Ausgangslage vermischt wird. Dieser Mix ist vielleicht das Reizvollste am ganzen Film - aber leider nicht vollends ausgereizt. Schlimmer noch: Es mischt sich grässlich viel Patriotismus in die Ereignisse. Der Erzähler verkündet mehrfach mit zittriger Stimme, man hätte die "ganze amerikanische Pazifikflotte geschlagen". Und die Amis staunen immer wieder über den tapferen Gegner.
An Bord selbst werden verschiedene Philosophien und Traditionen Japans gegeneinander ausgespielt, doch dies ebenso lediglich mit verklärtem Ziel des Nationalstolzes. Immer wieder werden grosse Reden geschwungen, während der Feind anscheinend still neben dran hockt und die Leute ihre internen Konflikte ausdiskutieren lässt. Ohne diesen patriotischen Ballast wäre der Film zwar noch immer mit reichlich Pathos beladen (all das typische "ich opfere mich für das Wohl der Crew"-Zeug), doch dieses passt immerhin zum Film und verleiht ihm seine wenigen gelungenen Momente. Auch das Finale gehört dazu, wenngleich es durch unglaubwürdige Wendungen und eine angehängte Koda wieder ruiniert wird, welche nicht nur den Film zu lang macht, sondern ihn schlaff ausklingen lässt.
Letztendlich ist dann auch noch das übersinnliche Element da. Man sollte sich aber keine grossen Hoffnungen machen: Dieses wird weder logisch eingebaut noch ansatzweise erklärt. Irgendwas mit Nazi-Wissenschaftern. Das reicht Higuchi als Erklärung, sofort gehts weiter im Text. Anstatt darauf mehr einzugehen, immerhin handelt es sich um die Titelfigur, wird ihr lieber eine Liebesbeziehung mit dem properen Matrosen Origasa aufgedrückt. Der wird gespielt vom Sänger und Teenieschwarm Satoshi Tsumabuki (Sabu), der wohl nur aus dem Zweck an Bord ist, um auch die pubertierenden Mädels in diesen Film zu locken. Spielen tut er passabel.
Angeführt wird die Crew aber von Koji Yakusho, einem stets verlässlichen Schauspieler, der auch hier aus den klischiertesten Situationen etwas herausholt.  In "Lorelei" wirkt sein Talent trotzdem etwas vergeudet. Eine von vielen bedauerlichen Verschwendungen. Die Adaption des Romans von
Harutoshi Fukui mischt die Genres, holt Akteure aus etlichen Generationen, spickt die Ereignisse mit Geschichte, Spezialeffekten und einem heroischen Score - nur um zum Schluss eine ganze Liga schlechter dazustehen als vergleichbare Vorbilder. Und vor allem naiver. "Lorelei" ist leider näher dran an "U-571" als an "Das Boot".
Hier auf DVD erhältlich (J)
Hier auf DVD erhältlich (HK - J-Import)
Hier auf DVD erhältlich (D)
Meine Disk (J): Code 2 NTSC. Japanisch 5.1 und DTS mit engl. Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Shuusen no Lorelei; Lorelei; Lorelei I-507 - Deutsche Wunderwaffe im Pazifik; ローレライ
Regie: Shinji Higuchi

Kriegs-Actionfilm

Spannung * *

Action * *

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Reviewed 17.3.06

Japan 2005 Die mürrische Saori Yoshida (Kou Shibasaki) arbeitet in einem kleinen Büro. Eines Tages taucht dort der attraktive Haruhiko Kishimoto (Joe Odagiri) auf und bietet ihr einen lukrativen Job als Hausmädchen an. Der Haken? Sie müsste im "Maison de Himiko" arbeiten. Dieses hat ihr Vater Himiko (Min Tanaka) eröffnet, um alten Schwulen eine Zuflucht zu bieten. Er selbst hatte jahrelang die legendäre Gay-Bar "Himiko" in Tokyo geleitet. Nun liegt er im Sterben und Himikos junger Lover Haruhiko bittet Saori, ihn die letzten Tage zu begleiten. Zähneknirschend sagt sie zu, denn sie braucht das Geld - aber sie hasst ihren Vater, der Mutter verliess, um als Drag Queen zu leben. Im Himiko-Haus trifft Saori auf eine Reihe gut aufgelegter alter Herren wie die "Ballerina" Ruby (Torauemon Utazawa), mit denen sie sich bald anfreundet.
Mit den Jungstars Kou Shibasaki (One Missed Call) und Joe Odagiri (Shinobi) ist diese Tragikomödie exquisit besetzt. Die beiden Publikumslieblinge zeigen sich jedoch von einer neuen Seite - und dies mit Erfolg. Kou gibt die abweisende, etwas biedere Tochter einer sterbenden Gay-Diva, Joe den unerschütterlich geduldigen schwulen Gigolo. Dafür bekommt der viel beschäftigte Regisseur Isshin Unidou (Josee, the Tiger and the Fish) definitiv einen Pluspunkt für cooles Casting. Die zwei Stars enttäuschen ihn denn auch nicht, vor allem Joe spielt die auf den ersten Blick oberflächliche Rolle mit einer Portion Lust und List, ohne dabei Stereotypen zu verfallen.
Auch die Chemie der beiden stimmt - massgeblich in einer Musical-artigen Tanz-Einlage, die pure Lebensfreude ausstrahlt. Danach folgt bald eine Liebesszene, bei der mich das Gefühl beschlich, Inudou wollte damit das Verlangen seines Publikums befriedigen, die attraktiven Stars mögen sich küssen. Wie sonst ist es zu erklären, dass es keine schwule Liebesszene gibt, dafür aber deren zwei Hetero-Varianten? Und dies in einem Film über Schwule? Gross ins Gewicht fällt dies letztendlich aber nicht, denn was zählt, ist die Liebe unter den Figuren - und die überstrahlt alle Geschlechter und vor allem alle sexuellen Vorlieben. Da steckt viel Feelgood drin.
Und Melodrama, denn geht um Tod und Vergebung. Themen, die Inudou zum Glück mit Leichtigkeit und viel Witz angeht, sonst würden die etwas übertrieben langen 131 Minuten noch länger. Überhaupt gehört das leicht schwächelnde Tempo zu den Negativposten des Films. Und es gibt noch mehr, massgeblich die Inszenierung, die lange Zeit etwas planlos wirkt. Figuren werden eingeführt, deren Zweck nie ganz klar ist. All dies beschwört ein Gefühl der Willkür herauf. Mag sein, dass diese gewollt ist, um dem Film eine Leichtigkeit und Unvorhersehbarkeit zu verleihen - aber selbst dann wäre sie missglückt, denn grosse Überraschungen bleiben aus.
"Maison de Himiko" ist trotz seiner geschilderten Probleme, massgeblich auf inszenatorischer Ebene, ein sehenswerter weil reizender Film. Die älteren Schwulen und Drag-Queens sind inspirierend und liebenswert, die Jungstars souverän, die Geschichte trotz schwermütigen Inhalts ein kleiner Aufsteller. Wer mit offenem Geist an den Film herangeht, wird auf jeden Fall belohnt.

Hier auf DVD erhältlich (J)
Hier auf DVD erhältlich (J)
Meine Disk (J): Code 2 NTSC. Japanisch 2.0 mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Mezon do Himiko; メゾン・ド・ヒミコ
Regie: Isshin Inudou

Tragikomödie

Humor * *

Gefühl * *

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Reviewed 28.12.05

Japan 2005 Nachdem er beim Zwischenfall auf der Rainbow-Brücke hervorragende Arbeit geleistet hat, ist der Negotiator Masayoshi Mashita (Ysukue Santamaria) ein gefragter Mann bei den Reportern. Seine Nachrichten-Präsenz lässt aber auch Neider aufhorchen. Einer davon bemächtigt sich eines neuen U-Bahn-Zugs namens "Spider" und versetzt damit die Transportbehörde von Tokyo, die TTP, in helle Aufregung. TTP-Kommandant Kataoka (Jun Kunimura) bekommt prompt Masayoshi und sein Team als Verstärkung zugeteilt und beim ersten Anruf des Kidnappers wird klar: Er hat es auf den Negotiator abgesehen. Während erste Bomben in der Stadt explodieren und es im U-Bahnnetz zu brenzligen Situationen kommt, liefern sich Mashita und der Unbekannte am Telefon ein Psychoduell.
Da Bayside Shakedown und seine Fortsetzung Bayside Shakedown 2 zu den erfolgreichsten japanischen Filmen aller Zeiten gehören, zerrte Regisseur Katsuyuki Motohiro noch etwas mehr Material aus seinem Hit-Stoff heraus: "Negotiator: Mashita Masayoshi", den man wahlweise als dritten "Bayside"-Kinofilm oder als Ableger bezeichnen kann. Im Zentrum steht diesmal nicht ein Team mit seiner Hierarchie, sondern ausschliesslich der Verhandlungsexperte Mashita, wie in den "Bayside"-Filmen souverän gespielt von Yusuke Santamaria, der manchmal eine verblüffende Ähnlichkeit mit Shaw Brothers-Star David Chiang aufweist. Dadurch, dass sich Motohiro diesmal einer Person und ihrem Kampf gegen einen mysteriösen Bösewicht widmet, ist der Film deutlich stringenter und effizienter als die Vorgänger.
Mit Aufwand wurde nach dem gigantischen Erfolg der "Bayside"-Kinofilme und der TV-Serie natürlich nicht gegeizt. Die Locations sind wuchtig, die Statisten zahlreich und der Look poliert. Die Kamera scheint niemals stillzustehen und das Schnitttempo ähnelt einem vergleichbaren Hollywood-Blockbuster. "Negotiator" empfiehlt sich deshalb als japanische Antwort auf einen Bruckheimer-Film - aber mit einem absurderen Verständnis von Humor: Schon die anderen "Bayside"-Filme waren mit schrägen Gags gesegnet, die Tradition setzt sich auch diesmal fort. Doch während bei Teil eins und zwei oft das Gleichgewicht zwischen Thrill und Humor aus der Balance kam, ergänzt sich beides in "Negotiator" formidabel. Im Vordergrund steht nämlich ganz klar der Thriller-Aspekt, Pointen dienen lediglich zur Steigerung des Unterhaltungswerts. Am meisten Humor ergibt sich durch Kommunikationsprobleme, Running Gags und Sarkasmus.
Wie schafft es Motohiro, dem Thrill diesmal den Vorrang zu geben? Zum einen verzichtet er weise auf die Thematisierung der Hierarchien, jenem Punkt also, der besonders Teil zwei das Tempo entzog. Zum anderen entwickelt der Regisseur clevere, in sich geschlossene Passagen zur Spannungssteigerung. So taucht etwa der Superzug "Spider" auf, es ergibt sich ein Problem, dieses muss gelöst werden. Die Kette aus Ereignissen sorgt dafür, dass nie Langeweile aufkommt. Das allerbeste Beispiel ist jedoch die rund 10-minütige Sequenz, die zu Ravels "Bolero" getaktet ist. Während das geniale Stück langsam anschwillt, steigt auch die Spannungskurve an: ein einfacher, aber effektiver Trick.
Überhaupt setzt Motohiro Kunst und Kultur schlau ein - neben "Bolero" kommen zum Beispiel Buch- und Filmtitel ("Juggernaut", "Odessa File") vor. Diese hätten noch eine Spur besser in die Suche nach dem Psychopathen eingebaut werden können, doch auch so verankern sie den Thriller in einer interessanten Referenz-Welt. Zu den vielseitigen Verweisen gehören sicher auch jene zu Hitchcock (massgeblich "The Man Who Knew Too Much") sowie jene zu allen drei "Die Hard"-Filmen - immerhin spielt "Negotiator" zur Weihnachtszeit und unser Held muss (wenn auch im Anzug, statt im blutigen Bruce-Willis-T-Shirt) das Leben seiner Geliebten schützen, auf die es der Schurke abgesehen hat.
Bei aller Liebe zum Zitieren ist "Negotiator: Mashita Masayoshi" aber ein eigenständiges Werk. Und eines, das gefällt. Ich setze es in der Bewertung vor die beiden erfolgreicheren Vorgänger, massgeblich darum, weil der Plot straffer und konzentrierter ist. Mit 127 Minuten mag sich Katsuyuki Motohiro noch immer zu viel Zeit genommen haben, doch Längen hat es wenige. Zu involviert ist man in die Lösung des Falls und in das Dilemma des Helden. Ein Manko ist einzig der Schluss. Entweder ist mir da was entgangen oder es handelt sich um einen schwachen Showdown. Nach der "Bolero"-Episode fehlt nämlich ein echter Kick. Ich vermute, es gibt einen Hinweis auf die Filme, der mit entfallen ist, oder gar einen auf die Serie, die ich nie gesehen habe. Denn so wie die Sache aussieht, fehlt einfach etwas im Puzzle. Sei es wie es wolle: Selbst wenn dieser Schluss ein Ausrutscher wäre, ist "Negotiator" ein packendes, aufwändiges und höchst unterhaltsames Kino-Erlebnis.
Hier auf DVD erhältlich (J)
Hier auf DVD erhältlich (J)
Hier auf DVD erhältlich (J - Limited Edition)
Meine Disk (J): Code 2 NTSC. Japanisch 5.1, DTS, 2.0 mit engl. Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Kôshônin Mashita Masayoshi; Negotiator; 交渉人 真下正義
Regie: Katsuyuki Motohiro

Thriller

Spannung * * *

Humor *

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T h e   N e i g h b o r   N o .   T h i r t e e n   ~   R i n j i n   1 3 - g ô

Reviewed 6.12.05

Japan 2005 Juzo Murasaki (Shun Oguri) zieht in das Apartment #13 eines heruntergekommenen Wohnblocks ein. Der junge Mann bekommt einen Job auf einer Baustelle, wo ihn der Vorarbeiter Toru Akai (Hirofumi Arai) hänselt. Akai wohnt mit seiner Frau Nozomi (Yumi Yoshimura) und seinem Sohn Yuki eine Etage über Juzo und ahnt nicht, dass Juzo ihn kennt: Sie waren einst gemeinsam auf der "Public School 5", wo Toru und seine Kumpels Juzo mit Säure  gequält haben. Sein Gesicht wurde dadurch entstellt - und er entwickelte eine gespaltene Persönlichkeit. Während der ruhige Juzo schüchtern ist, geht der entstellte Juzo (Kabuki-Star Shido Nakamura) über Leichen und will Rache.
Ich kann nicht behaupten, ich hätte alles an "The Neighbor No. Thirteen" verstanden. Das ist ausnahmsweise auch nicht so schlimm, denn der Kino-Regiedebütant und vorherige Musikvideo-Filmer Yasuo Inoue will ganz offensichtlich zumindest ein paar der Geheimnisse für sich behalten. Die, welche er doch auflöst, sind indes nicht ganz sauber abgeschlossen und der inszenatorisch hochinteressante Psychothriller nach einem Manga von Santa Inoue aus dem Jahr 1994 verliert dadurch ein paar Punkte. Insbesondere das Ende enttäuscht durch sein Unvermögen, die zuvor so spielerisch gelegten Fäden stimmig zu verknüpfen. Das Ende erscheint wie eine Mischung aus: "Das hab ich nicht ganz verstanden - Ist das plump - Ist es wirklich schon vorbei?"
Der Auftakt gehört auf der anderen Seite zum Besten am Film. Zusammengeschnitten aus Rückblenden und surrealen Visionen bekommen wir erste Eindrücke von den Gräueltaten, die Juzo in jungen Tagen über sich ergehen lassen musste. Warum sind die Schüler so aggressiv? Das wird nie gross erläutert und es bleibt auch unwichtig. Inoue hat sowieso ein Faible dafür, Fakten einfach hinzuknallen nach dem Motto "friss oder lass es" - was ein paar Zuschauer vergraulen könnte. Sein grösster Coup dieser Art ist die Darstellung der Schizophrenie bei Juzo. Auf gewisse Art enorm plump, auf andere höchst clever zeigt er Juzo tatsächlich als zwei Personen, gespielt von zwei verschiedenen Akteuren. Welche Person die anderen Figuren in ihm sehen, bleibt bis zum Schluss nicht 100% gelöst.
Der ganze Film läuft so ab. Man bekommt Fakten geliefert, die man akzeptieren kann oder nicht. Schritte ins Surreale werden gewagt, ins Absurde und Brutale. Dabei bleibt die unheimliche Stimmung, erzeugt durch den tristen Look und die schrillen Soundeffekte stets vorhanden. Die Schauspieler sind souverän, das Erzähltempo gedrosselt, aber nie langweilig. Was fehlt, ist jedoch stets der letzte Kick. Man wartet geduldig auf einen Twist, auf eine Wende, auf ein Finale, auf irgendwas, was die Ereignisse wirklich einem Höhepunkt zuführen würde. Leider wartet man darauf vergebens und das ist für mich der grösste Schwachpunkt des Films. Ich kann ihm seine Logiklöcher verzeihen, sein gemässigtes Tempo und seine leichte Überlänge - aber nicht das "na und?"-Gefühl am Schluss.
An etlichen Festivals bekam der Film deshalb gnadenlose Verrisse. Ganz gerechtfertigt finde ich diese nicht, denn der Film hat ein ganz spezielles Flair, eine Atmosphäre, der man sich nicht so leicht entziehen kann. Dass die Story da nicht ganz mithalten kann, ist frustrierend - aber kein Grund für völlige Ablehnung. Mir hat er jedenfalls gefallen, abgesehen vom Ende und ein, zwei Erklärungen mehr, die für mich den Charakteren mehr Tiefe hätten verleihen können. Einen Blick ist "The Neighbor No. Thirteen" nichtsdestotrotz allemal wert. Ach ja, fast hätte ich es vergessen: Kultregisseur Takashi Miike tritt ganz kurz auf als eines von Juzos Opfern. Kann ja gut sein, dass genau dies für die einen oder anderen der letzte Kick ist, um den Kauf zu wagen ...
Hier auf DVD erhältlich (J)
Hier auf DVD erhältlich (J)
Hier auf DVD erhältlich (US)
Meine Disk (J): Code 2 NTSC. Japanisch 5.1 und 2.0 mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Rinjin 13-gô; Neighbor No. 13; 隣人13号
Regie: Yasuo Inoue

Psychothriller

Spannung * *

Gewalt * *

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Reviewed 11.8.05

Japan 2005 Die junge Lehrerin Kyoko Okudera (Mimura) sitzt mit ihrer Freundin Madoka im Restaurant ihres Freundes Naoto (Yu Yoshizawa). Der Koch nimmt den Anruf seiner Tochter entgegen - und stirbt. Kurz darauf bekommt auch Madoka einen Anruf und liegt wenige Stunden später verkrüppelt und Tod in der Badewanne. Kyoko ahnt, dass sie in Gefahr ist. Die Reporterin Takako Nozoe (Asaka Seto) bietet Hilfe an. Sie glaubt, der Fluch der kleinen Mimiko wüte wieder. Als sie erfährt, dass alle Toten Kohlestaub aus Taiwan in der Lunge hatten, fährt sie mit ihrem Kollegen Yuting Cheng nach Taipeh. Auch Kyoko zieht es dorthin, denn sie hat mittlerweile einen Anruf bekommen. Wenn sie das Rätsel nicht lösen kann, stirbt sie in drei Tagen!
Takashi Miikes One Missed Call war ein Abklatsch von Ring - aber er unterhielt, war angenehm spannend und erheiternd sadistisch. All dies trifft auf die Fortsetzung nicht zu. Serienregisseur Renpei Tsukamoto inszenierte mit diesem Abklatsch eines Abklatschs sein Kino-Regiedebüt und fällt in beinahe jeder Hinsicht auf die Nase. "One Missed Call 2" ist primär nicht spannend und unheimlich. Die Geistererscheinungen gruseln nicht, das Finale fesselt nicht. Selbst der finale Twist ist keine Offenbarung - massgeblich, weil es zuvor so stark an Logik mangelt.
Logikfehler innerhalb des Plots könnte ich vergeben. Wir reden immerhin von einer Story um Geister, die sich per Handy verbreiten. Da muss man ein wenig tolerant sein betreffend Newton'schen Gesetzen. Aber in so einem Fall ist es umso wichtiger, dass die interne Logik funktioniert. Ein Film dieses Genres muss eine Welt mit eigenen Gesetzen aufbauen - und sich dann an diese halten. Die "Ring"-Filme schafften dies blendend mit dem einfachen "in sieben Tagen wirst du sterben"-Konzept. Selbst One Missed Call schaffte es durch eine schlaue Verkettung von Ereignissen, die jeweils zum Tod einer Figur führen. Nicht so hier. Bei jedem Opfer funktioniert die Kette anders, kaum eine Person stirbt so, wie am Telefon angekündigt - damit werden nicht nur die Regeln aus dem ersten Teil über Bord geworfen, es werden auch keine neuen eingeführt. Stattdessen herrscht Willkür.
Die ist schlicht nicht packend. Wenn man als Zuschauer nicht die "Arbeitsweise" des Geistes kennt, kann man auch keine düsteren Vorahnungen haben. Anders gesagt: Es kann jederzeit etwas passieren. Das hat nur der Regisseur in der Hand und als Zuschauer bleibt einem der Mitfieber-Effekt erspart. Stattdessen bekommt man ein paar billige "Buh!"-Schocks, die es in jedem Horrorfilm zur Genüge gibt. Tsukamoto hat also sichtlich keine Ahnung davon, was seine Vorbilder spannend gemacht hat. Es sind nicht per se die Geister, es ist nicht der Tod - es ist die Angst vor dem Tod, es ist die teuflische und unumkehrbare Verkettung des Todesablaufs. Das fährt ein.
So schleppt man sich hier von einem vermeintlich unheimlichen Bild zum nächsten und hat bald ein Durcheinander mit den Figuren und ihren jeweiligen Todes-Prophezeiungen. Keiner der Charaktere ist wirklich mitleidenswert, keiner verströmt echte Todesangst. Wozu soll man sich den Quatsch dann anschauen? Das soll mit Mr. Tsukamoto mal erklären. Er hat ein paar nette, wenn auch uninspirierte Bilder abgeliefert, ein oder zwei "Buh!"-Momente. Das wars. Wenn dies die Zukunft dieser Franchise ist, sollte sie lieber gleich aufgehängt werden.
Fortsetzung:
One Missed Call: Final (2006)
Hier auf DVD erhältlich (HK)
Hier auf DVD erhältlich (US)
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Japanisch 5.1 und DTS mit engl. Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Chakurshin ari 2; 着信アリ2
Regie: Renpei Tsukamoto

Horrorfilm

Spannung * *

Gewalt *

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Reviewed 13.5.06

Japan 2005 Der rebellische Kleinganove Mitsuru (Tetsuji Tamayama) und seine Freundin Maki (Asami Mizukawa) haben das Mädchen Ai Shinohara entführt. Sie verschanzen sich an Mitsurus alter Schule, um von dort aus ihre Lösegeldforderung an die Eltern zu formulieren. Doch am Telefon meinen die Eltern, ihr Kind sei bereits seit einem Jahr tot! Haben Mitsuro und Maki einen Geist entführt? Und wohin ist das Mädchen plötzlich verschwunden?
Mit seinem Kino-Regiedebüt "Pray" wagt sich Yuichi Sato, Regisseur der "Waterboy"-TV-Serie, aufs Horror-Parkett. Trotz einiger sehr gutmütigen bis lobenden Kritiken würde ich seinen Erfolg dabei jedoch als unterdurchschnittlich einstufen: Langweilig ist Satos 77-Minuten-Filmchen sicher nicht und ein paar der Twists gefallen - doch dramaturgisch kommt "Pray" lahm daher. Und selbst das Wichtigste fehlt: Grusel. Der Geisterfilm ist nie unheimlich.
Nach der reizvollen Ausgangslage bergen die ersten Szenen in der Schule ein gewisses Mass an düsterer Vorahnung. Doch fortan schlägt man sich mit den immergleichen Szenen herum: Die zwei jungen Leute wandern durch die Schulgänge, sehen in den Zimmern Seltsames und treffen alle paar Minuten das Mädchen. Anstatt sie festzuhalten, lassen sie es laufen, sie folgen ihm  - und landen wieder in einem Zimmer. Dieses Schema wird so oft wiederholt, dass es nur noch ärgerlich wirkt. Zum Glück kommen, relativ unmotiviert, ein paar Freunde von Mitruru dazu, welche die Sache komplizieren und für ein paar blutige Momente hinhalten müssen.
Im Verlauf des Films häufen sich die Überraschungen und eine oder zwei davon sind sogar gut. Das Ende gibt emotional auch etwas her, aber nicht viel, und vor allem sind grosse Brocken davon voraussehbar. Sato ist so überzeugt davon, sein Publikum an der Nase herumzuführen, dass er sich gar nicht die Mühe macht, echte Spannung zu generieren. Selbst die Parallelschaltung zweier Plots bringt letztendlich nicht viel. Ja, ich war enttäuscht. Ohne unheimliche Szenen, ohne gute Schauspieler und ohne Twists, die einen aus den Schuhen hauen, ist "Pray" lediglich solider Reissbrett-Horror. Vielleicht sind die Lobeshymnen eher Ausdruck der Freude darüber, dass der Film nicht wieder ein Mädchen-Geisterhorror-Klon ist, sondern wenigstens ein paar Dinge anders macht. Besser wird er dadurch nur marginal.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (US): Code 1 NTSC. Japanisch 5.1, DTS und 2.0 mit engl. Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Purei; プレイ
Regie: Yuichi Sato

Gruseldrama

Spannung * *

Gewalt *

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Reviewed 8.2.06

Japan 2005 Die Ogawas betreiben einen Bauernhof mit angehängtem Privatzoo. Allerlei Getier tummelt sich auf dem Areal. Sohn Tetsumu (Yuya Yagira) mag die Tiere, doch in der Schule ist er wegen ihnen ein Aussenseiter: Seine Mitschüler meinen, er stinke. Daheim hat er auch Ärger - so kommt er mit seinem Stefvater Kosuke (Katsumi Takahashi) nicht gerade toll aus und seine Mutter Saori (Takoko Tokiwa) hat kaum Zeit für ihn. Nur mit seiner Schwester versteht er sich blendend. Eines Tages wünscht sich Saori einen Elefanten für ihr Anwesen. Wenig später stehen Mickey und der kleine Randy vor Tetsu. Die Rüsseltiere freunden sich sofort mit ihm an. Dadurch reift in dem Teenager die Idee, nach Thailand zu ziehen, um dort zum Mahout zu werden: zum Elefantentreiber.
Das Kinodebüt des TV-Regisseurs Shunsaku Kawake ist ein liebreizendes, abenteuerliches Drama mit gleich zwei Stars: Da sind zum einen die Elefanten und zum anderen Yuya Yagira. Der 15-Jährige absolviert erst seinen zweiten Film, doch der Hype um seine Person ist seit dem Gewinn des
Darstellerpreises in Cannes für das exzellent gespielte Drama Nobody Knows bereits gross. Kawake setzt denn auch genau auf das Richtige, um ein Publikum aus pubertierenden Mädels anzulocken: einen süsser Jungstar, viele Tiere und was fürs Herz. Das zieht!
Aber nicht nur bei Mädchen: "Shining Boy & Little Randy" hat auch mich zum Schluss zu Tränen gerührt. Das Finale selbst nicht unbedingt, da es sich schon während des Films andeutet. Nein, was mir voll ans Herz ging, war einer der letzten Sätze, der gesprochen wurde - und zwar die Antwort auf die Frage, warum Tetsu Elefanten eigentlich so liebte. Es ist eine einfache Erklärung, aber eine, die perfekt vorbereitet wird und mit maximalem emotionalem Effekt einschlägt. Kawake handhabt den Film generell sehr subtil, was sich da am Schluss bestens auszahlt.
Doch auch zuvor gibt es viel zu mögen: Die schönen Natur-Bilder, die Tierdressuren und natürlich Yuya Yagira, der auch in einer deutlich lockereren Rolle zeigt, dass er einiges auf dem Kasten hat. Er ist ein richtiges Naturtalent. Dank ihm macht die eigentlich etwas klischierte Öko-Fabel stets Laune und auch die etwas sentimentaleren Momente werden nie zu klebrig. "Shining Boy & Little Randy" schafft es jedenfalls auf einfache, höchst kompetente Art, ökologisches Bewusstsein zu wecken, ohne all zu sehr auf die Moral-Trommel zu hauen. Ein schöner Film.
Hier auf DVD erhältlich (J)
Hier auf DVD erhältlich (J)
Meine Disk (J): Code 2 NTSC. Japanisch 5.1 mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Hoshi ni natta shonen; 星になった少年 
Regie: Shunsaku Kawake

Drama

Humor * *

Spannung *

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Reviewed 9.4.06

Japan 2005 Die fünf College-Boys Takuma Komoto (Eita), Masaru Niimi (Yoshiaki Yoza), Atsushi Soga (Munenori Nagano), Shunsuke Koizumi (Daijiro Kawaoka) und Daigo Ishimatsu (Tsuyoshi Muro) sind die Mitglieder des Sci-Fi-Clubs. An dem Tag, an dem sie ihrer Kollegin Ito (Yoko Maki) einen Gefallen tun und vor ihrem Fotoapparat ein Baseballspiel absolvieren, ist es grauenhaft heiss. Doch Abkühlung gibts keine, da durch ein Missgeschick die Fernbedienung für die Klimaanlage kaputt geht. Da kommt die Lösung in ungewöhnlicher Form: Vor ihnen steht einen Zeitmaschine, mit der der verwirrte Akira Tamura (Riki Honda) aus dem Jahr 2030 angereist ist. Die Jungs, Ito und die von Takuma angehimmelte Shibata (Juri Ueda) beschliessen, das Gerät zu nutzen - um die Fernbedienung zurück zu holen.
Katsuyui Motohiro, der unter anderem die beiden fantasievollen Filme Space Travelers und Transparent inszenierte, ist vor allem bekannt als Schöpfer der "Bayside Shakedown"-Reihe. In den 90er-Jahren drehte er die TV-Serien, im neuen Jahrtausend die ersten drei Filme der Reihe. Nach Negotiator schien er vorerst genug zu haben von dem Stoff und wandte sich "Summer Timemachine Blues" zu. Diese Sci-Fi-Jugendkomödie basiert auf dem Theaterstück der Truppe "Studio Europe" von Makoto Ueno und Motohiro behielt etliche Elemente des Bühnenaufbaus bei. So spielt ein Grossteil des Films rund um das kleine Clubhaus der SF-Boys.
Fünf der Theaterstars hat Motohiro gleich noch übernommen - und aus Marketinggründen durch etwas berühmtere Jungstars wie Eita,
Yoko Maki und Juri Ueda ergänzt. Diese junge Truppe ist bestens aufgelegt und strotzt vor Dynamik. Vor allem die erste Viertelstunde wirft dies einen komplett aus der Bahn. Die Montage ist hastig, das Ausblenden jeder Sequenz begleitet von einem "Mystery"-Sound. Sinn macht zu Beginn überhaupt nichts und es ist beruhigend, dass Eita nach rund 15 Minuten sagt "was ist denn hier los?" Dem Gefühl kann man sich anschliessen. Es folgen die Credits und noch mehr Irrsinn, doch mit dem Auftauchen der Zeitmaschine kommt ganz langsam Logik in die Ereignisse. Ja selbst in den zuvor verwirrenden Auftakt.
Dieses System ist reizvoll und sorgt dafür, dass der Film 108 Minuten im Eiltempo durchhält. Die Schauspieler agieren manchmal am Rande der Hysterie und handeln ohne gross Nachzudenken, was die ganzen Zeit-Trips erst nötig macht. Das Resultat davon: Obwohl sich der Film eigentlich um gar nichts dreht, ist man stets am Schmunzeln oder am Miträtseln. Das kann man kaum als grosses Kino betiteln, doch Motohiro verdient uneingeschränktes Lob, aus einer minimalen Prämisse einen solch unterhaltsamen Spass zu zaubern. Ein paar kleine Logikfragen bleiben, aber das gehört zum Sinn der Sache, immerhin wird das Thema Raum-Zeit-Kontinuum vom Professor ja auch thematisiert und das Zeitreise-Paradox angesprochen. Freunde solcher Zeitreise-Knacknüsse haben sicherlich ihre Freude. Anhänger überdrehter und flotter Komödien ebenso.
Hier auf DVD erhältlich (J)
Hier auf DVD erhältlich (J)
Hier auf DVD erhältlich (J - Limited Edition)
Meine Disk (J): Code 2 NTSC. Japanisch 2.0 mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Summer Time Machine Blues; Samâ taumumashin burûsu; サマータイムマシンブルース
Regie: Katsuyuki Motohiro

Sci-Fi-Komödie

Humor * * *

Spannung *

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T h e   S u s p e c t :   M u r o i   S h i n j i

Japan 2005 Ausführliche Kritik: hier.

 

T a k e s h i s '

Japan 2005 Ausführliche Kritik: hier.

 

T e t s u j i n   2 8

Reviewed 3.6.06

Japan 2005 Shotaro Kaneda (Sosuke Ikematsu) wird von seiner Mutter gross gezogen, seit sein Vater bei einem Unfall in seinem Labor ums Leben kam. Als der riesige Roboter Black Ox Tokio zu zerstören beginnt, bekommt Shotaro Besuch vom Diener seines Grossvaters, der ihn auf eine einsame Insel bringt. Dort steht das Labor der Kanedas. Das letzte Projekt von Shotaros Vater war ein riesiger Roboter namens Tetsujin 28. Mit diesem blauen Gesellen soll Shotaro den Black Ox aufhalten.
"
Tetsujin 28" basiert auf dem Manga "Tetsujin 28-gō", den Mitsuteru Yokoyama 1958 ins Leben rief und der im Westen als "Gigantor" bekannt wurde. Anime-Reinkarnationen und Spielfilme folgten. "Tetsujin 28" ist der Versuch einer Neubelebung - es bleibt beim Versuch: Shin Togashis Inszenierung ist steril, die Story dünn, die Action fad und die Schauspieler subd alles andere als überzeugend. Dementsprechend lang kommen einem die 114 Minuten Lauflänge vor.
Eines der grössten Defizite sind die Roboter: Zwar angenehm im Retro-Design gehalten, passen die CGI-Kreaturen doch nie in den realen Hintergrund und stechen zu sehr heraus. Die Tricks sind zu wenig überzeugend, die grossflächigen Kreaturen zu deutliche Fremdkörper. Ein paar coole Szenen gibts trotzdem, wie etwa Black Ox' Angriff auf den Tokyo Tower. Das reicht aber kaum aus, um dem Film visuelle Raffinesse zu verleihen. Nichts reisst hier vom Hocker.
Ähnlich schwach die Schauspieler: Während die Erwachsenen einfach unauffällig bis blass bleiben, ist der in Last Samurai erstmals aufgetretene Hauptdarsteller Sosuke Ikematsu eine Fehlbesetzung. Sein dauerhaft verängstigtes Gesicht und die ständigen Selbstzweifel berauben ihn aller Jugendlichkeit. Klar ist es interessant, dass der Bub mit seiner Berufung hadert, doch dies entwickelt sich nie zu einem Element, welches den Film spannender oder tiefschichtiger machen würde. Stattdessen sieht man einen kleinen Helden, der bemüht und angestrengt versucht, seine Figur drehbuchgerecht als unsicheres Kind zu spielen. Ohne den geringsten emotionalen Effekt.
So verpufft der Spass im Nu. Die Roboter sind für Freunde des "gigantische Kreatur zerstört Tokio"-Genres natürlich eine Freude, doch die lahmen Fights zwischen den beiden, das Fehlen eines sympathischen Helden und die schwache Interpretation seines Gegenspielers lassen alle Hoffnung dahinschweben. Da bleibt man lieber Brad Birds wunderbarem "The Iron Giant" treu, der ähnliche Motive aufnimmt, aber sie hundertfach bezaubernder umsetzt.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (US): Code 1 NTSC. Japanisch 5.1, DTS mit englischen Untertiteln. Letterboxed Widescreen.
Alternative Titel: Tetsujin 28: The Movie; Tetsujin niju-hachigo; 鉄人28号 -
Regie: Shin Togashi

Fantasyfilm

Action * *

Humor *

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T o k y o   Z o m b i e

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T o m i e :   B e g i n n i n g

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T o u c h

Reviewed 11.5.06

Japan 2005 Die Zwillinge Kazuya (Keita Saito) und Tatsuya (Syota Saito) Uesugi sind seit ihrer Kindheit mit Minami Asakura (Masami Nagasawa) eng befreundet. Die drei teilen die Leidenschaft fürs Baseballspielen. Am erfolgreichsten betreibt Kazuya den Sport: In der Juniormannschaft avanciert er zum Star und darf sich Hoffnungen machen, im Koshien-Stadion im Finale zu stehen. Das wäre auch der Traum, den Minami für beide Jungs hegt. "Ich werde den heiraten, der im Koshien spielt", meint sie scherzhaft zu ihrer Mutter. Doch die statt für Kazuya entwickelt sie Gefühle für Tatsuya, der aus Frust über Kazuyas Aufstieg den Boxsport als Hobby gewählt hat. Minami kommt mit ihren neuen Gefühlen nur schwer zurecht - da tritt ein Unglück ein und zerstört die EIntracht der dreien.
Mit der Adaption von
Mitsuru Adachis populärem Manga "Touch" (1981-1986) wurde Regisseur Isshin Inudou betraut - eine vorzügliche Wahl, schaffte es der Filmemacher doch schon mit Werken wie Maison de Himiko und Joze, the Tiger and the Fish, Sentimentalität mit Humor und Nostalgie zu kreuzen und damit ein junges Publikum anzusprechen. "Touch" ist deutlich konventioneller als die beiden genannten Filme, doch seine Einfachheit ist nicht unbedingt ein Nachteil: Inudou entwickelt die Stimmung perfekt und kann auf ein starkes Ensemble setzen. Obwohl meine Bewertung besser ausfällt, würde ich ihn nicht "vor" Joze setzen, aber da mich "Touch" eine Spur mehr berührt hat, bekommt er auch eine Spur bessere Punktzahl. Empfehlenswert sind Inudous Filme so oder so.
Der 1960 geborene Regisseur legt mit dem Aufbau nostalgisch-gemütsvoller Atmosphäre umgehend los: Die Rückblende mit den Kindern ist süss und zeigt, wie nahe sich das Trio ist. Das Liebesdreieck, das sich daraus entwickelt, hat ebenso seinen Reiz: Die Annäherungen sind zaghaft und die ausgelösten Emotionen echt. Wenn die drei in einer Szene mal wieder gemeinsam Bälle werfen, dann ist das eigentlich eine Klischee-Szene, doch sie funktioniert blendend und erzeugt ein Gefühl von Jugendnostalgie, das man als Zuschauer nicht einfach abschütteln kann.
Nach dem plötzlichen Bruch zur Filmmitte entwickelt sich "Touch" ganz zum Sportfilm, der den üblichen Genre-Vorgaben folgt. Da Inudou aber die Charaktere gut heraus gearbeitet hat, packt und berührt auch dieser Teil durchs Band. Grosses Lob gebührt zweifellos den Akteuren: Die 20-jährigen Saito-Zwillinge geben ein stattliches Brüderpaar ab und ihr ganz leicht hölzernes Spiel lässt sich leicht als Schüchternheit auslegen - was erstaunlich gut funktioniert. Noch besser ist Masami Nagasawa. Man beachte etwa die erste Kussszene mit Tatsuya oder oben genanntes Ball-Zuspielen, dem eine emotionale, kleine Sequenz vorhergeht, in der Nagasawa glänzt.
Ob man "Touch" an sich heran lässt, hängt massgeblich von der Bereitschaft ab, sich an nostalgisch gefärbter Sentimentalität zu erfreuen. Der Film, der in diesem Bereich wohl auf immer unschlagbar sein wird, ist "Stand By Me", und obwohl "Touch" weder inhaltlich noch formal mit Rob Reiners Meisterwerk vergleichbar wäre, so generieren doch beide eine warmselige, leicht verbrämte Rückschau auf die Jugend, die einem wohlig ums Herz werden lässt. Und beide sind im Kerl traurige Feelgood-Filme. Was sich auf den ersten Blick zu widersprechen scheint, passt durchaus: Indem etwa aus einem Drama etwas Schönes entwächst. Oder der Traum eines Menschen selbst nach dessen Tod verwirklicht werden kann. Welche Tricks Inudou genau anwendet, sei nicht verraten, doch am Ziel ist man gut beraten, ein paar Taschentücher bereit zu halten.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Japanisch 5.1 und DTS, Kantonesisch 2.0
Mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Tatchi; タッチ
Regie: Isshin Inudou

Drama

Humor * *

Gefühl * * *

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T r a i n   M a n

Reviewed 12.1.06

Japan 2005 Der "Train Man" (Takayuki Yamada) ist ein Internet-, Computer- und Filmfreak, der ein einsames Leben führt. Seine einzigen Freunde sind Gleichgesinnte im 2ch-Internetforum. Dort erzählt er auch, wie er in der Bahn allen Mut zusammen nahm, und einen pöbelnden Passagier (Ren Osugi) von der Belästigung einer hübschen Frau (Miki Nakatani) abhielt. Sie bat ihn daraufhin um seine Adresse und schickte ihm wertvolle Tassen als Geschenk - weshalb er sie im Forum "Hermes" nennt. Nach den Instruktionen seiner Online-Freunde wagt sich "Train Man" näher an "Hermes" heran und lädt sie zum gemeinsamen Nachtessen ein.
"Train Man" basiert auf dem Roman von Hitori Nakano, der wiederum eine wahre Geschichte aufgreift, die sich im 2ch abspielte - dem 2 Channel. Dieses von mehr als 10 Millionen Usern pro Tag benutzte japanische Internet-Forum mit über 600 aktiven Boards ist das grösste der Welt und darin kommunizierte der "Train Man" (Densha otoko) seine aufkeimende Romanze für ein Publikum gleichgesinnter und meist einsamer Singles. Eine englische Übersetzung der Postings kann man hier lesen. Die Story zirkulierte schnell im Netz und brachte allen Versionen davon grossen Erfolg: dem Roman, dem Anime, der TV-Serie (2005) und dem Spielfilm von Masanori Murakami.
"Train Man", der Film, wurde in nur 25 Tagen abgedreht und bereits einen Monat später in die Kinos gebracht. Eine übermässige Kalkulation kann man dem Streifen darum unterstellen: Er wurde gefertigt, um auf den "Densha otoko"-Zug aufzuspringen und bedient sein Publikum auf voraussehbare Weise mit massentauglicher Internet-Romantik. Doch bei allem Genörgel: Er ist niedlich. Murakami erzählt die Lovestory behutsam und seine Charaktere sind sympathisch. Einzig der titelgebende Train Man ist etwas gar schüchtern geraten. Klar muss er Schwierigkeiten mit sozialen Kontakten haben und einen typischen Otaku (japanische, introvertierte Computer-, Anime- oder Filmfan-Geeks) darstellen, doch sein Verhalten ist geradezu übermässig schizoid.
Als im Computerzeitalter aufgewachsener Mensch kann man die soziale Entfremdung, die in Japan bereits fortgeschrittener ist als im Westen, nachvollziehen und mitfühlen, wenn der schüchterne Stubenhocker-Held beim Daten Schwierigkeiten hat - doch die Überzeichnung der Figur distanziert den Zuschauer. Auch an humorvollen Betrachtungen der Otoko-Kultur wie sie etwa in Blister zu finden sind, fehlt es "Train Man". Er sucht den direkten und deshalb in mancherlei Hinsicht voraussehbaren Weg. Die brave Inszenierung unterstreicht dieses Empfinden.
Dennoch würde ich den Film empfehlen. Takayuki Yamada (Dragonhead) ist zwar etwas zu gut aussehend für den Part, sobald er sich mal in Aschenputtel-Manier vom Otoko-Outfit trennt, doch er spielt gut. Miki Nakatani (Rikidozan) verkörpert mit entzückender Reserviertheit die Art Frau, die einen schüchternen Geek an der Hand nehmen und ihn behutsam Richtung zwischenmenschlicher Beziehung führen kann. Anders gesagt: Den Traum aller Otokos. Die Akteure haben eine gute Chemie miteinander und ihre Annäherung ist aller Klischees zum Trotz rührend. Wer auf fest in der modernen japanischen Kultur verankerte Teen-Romanzen steht, wird hier jedenfalls gut bedient und dürfte zum Schluss auch ein Tränchen vergiessen.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Japanisch 5.1 und DTS sowie Kantonesisch 2.0
Mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Densha otoko; 電車男
Regie: Masanori Murakami

Liebesfilm

Humor * *

Spannung * *

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T u r t l e s   A r e   S u r p r i s i n g l y   F a s t   S w i m m e r s

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Y a j i   &   K i t a :   T h e   M i d n i g h   P i l g r i m s

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