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Horrorfilm
Japan 2005
Alternativer Titel
-
Regie
Shinya
Tsukamoto
Drehbuch Shinya Tsukamoto
Darsteller Shinya Tsukamoto, Kahori
Fuiji, Takahiro Kandaka, Takahiro Murase
Länge 48 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 18
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . | ... |
© Text Marco,
molodezhnaja 2.6.06
© Bilder Terra,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Ein Mann (Shinya Tsukamoto) wacht in einer dunklen Kammer auf. Er ist
eingequetscht zwischen feuchten Wänden und bedrohlichen Metallrohren. Wie kam er
hier her? Wer steckt dahinter? Und wie kommt er aus der misslichen Lage wieder
heraus? Langsam kann er sich einen Weg frei machen und kämpft sich durch die
engen Katakomben.
REVIEW
Entstanden ist Shinya Tsukamotos erster digital gedrehter
Film als Teil das internationale Digitalprojekt des Jeonju-Festivals in Korea, für den er einen 24-minütigen
Kurzfilm beisteuerte: "Haze". Auf DVD erscheint die verlängerte Fassung von 49
Minuten, die für den japanischen Extremkünstler eine Rückkehr zu den Wurzeln
bedeutet: Der klaustrophobische Experimentalschocker ist visuell näher dran an
Tetsuo als an Vital, während er inhaltlich sein vorheriges Oeuvre in etwas
variierter Form aufnimmt und variiert. So verbindet "Haze" den Body- und
Metallhorror früherer Filme mit der Präferenz auf den Geist und sogar die
Emotionen, die in jüngeren Filmen auftauchten.
Als Zuschauer versinkt man von Filmbeginn an in der Dunkelheit. Anhaltspunkte, wo wir sind, was das soll, haben wir keine - ebenso wenig wie der Protagonist. Tsukamoto bietet uns als Hauptfigur keinerlei Hilfe: Meistens kreischt und stöhnt er - aber das ist nicht verwunderlich, denn er scheint eingeklemmt und malträtiert von Metallstangen, die wir nicht annähernd so gut sehen wie auf dem DVD-Cover. Manches bleibt zu dunkel, doch der Reiz besteht hier ganz klar im Unbekannten: Da wir nie wissen, was drückt, was sticht, was drängt, wird das klaustrophobische Gefühl auf die Spitze getrieben. Spätestens wenn er minutenlang mit den Zähnen eine rostige Röhre heraus ziehen muss, dringt der Film beinahe physisch in die Empfindung der Zuschauer ein.
Und dann kommt der Tsukamoto-Paukenschlag mit einer verstörenden, von Techno-Punk unterlegten Tötungssequenz, die abermals mehr Fragen offen lässt, als sie beantwortet. Und das ist auch gut so, denn so lange "Haze" vage bleibt und uns in diese stockdunkle Welt eintauchen lässt, funktioniert der Film. Als die Hauptperson auf eine Frau trifft, sinkt der dagegen Film ab - besonders wegen ein paar hölzernen Dialogen. Das Ende ist dann durchs Band enttäuschend. Die Botschaft, die Tsukamoto vermitteln will, ist gut gemeint, aber ebenso prätentiös wie billig. Das vorher erlebte wird relativiert und abstrahiert in einem Ausmass, das die angesprochene Schockszene auf pure Show reduziert.
Sieht man vom Ende ab liefert Tsukamoto aber seinen "ursprünglichsten" Film seit Jahren ab. Eine Rückkehr, visueller Natur, zu seinen Cyber-Industrial-Schock-Wurzeln, welche umso erstaunlicher ist, da Tsukamoto sich mit Vital gerade ein neues Publikum erschlossen hat und gemütlich die Kunstfilm-Festival-Kugel hätte schieben können. Da er bedrohlich und beängstigend inszeniert ist, kommt "Haze" jedoch alles andere als Feuillton-tauglich daher. Vielmehr erscheint er wie die radikale, konsequente und internalisierte Version von "Cube", ohne dessen Schauwerte und Handlungsentwicklung. Tsukamoto ist wirklich ein Filmemacher wie kein anderer - und dieses minimalistische Low-Budget-Werk ruft dies auf beeindruckende Weise in Erinnerung. Zarte Gemüter seien gewarnt ...
MEINE
DVD
GB, Code 2, PAL [Terra]
Anamorphic Widescreen
Japanisch 2.0 mit englischen Untertiteln.
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