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2005
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Drama
Japan 2005
Alternative Titel
-
Regie Masahiro
Kobayashi
Darsteller Fusako Urabe, Nene Otsuka, Takayuki Kato, Kikujiro Honda,
Ryuzo Tanaka
Länge 82 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 24.10.08
© Bilder Facets,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Yuko (Fusako Urabe) hat sich freiwillig für den Einsatz bei einer
Hilfsorganisation im Irak gemeldet. Nach einer Geiselnahme musste sie befreit
werden, was in ihrer Heimat als Schmach angesehen wurde. Zurück in Japan bekommt
Yuko den Zorn ihrer Landsleute zu spüren. In dem
Küstenort
wird sie gehänselt, sie verliert ihre Arbeit und wird von
unbekannten Menschen terrorisiert. Bald greifen die
Anpöbelungen
auch auf ihre Bekanntschaft über. Ihr Freund verlässt sie und
ihr Vater (Ryuzo Tanaka) wird nach 30
Jahren Dienst entlassen.
REVIEW
"Lose basierend auf Tatsachen". Das steht im Vorspann und
man würde schon gerne wissen, wie viel davon wahr ist. Denn wenn die Geschichte
nahe dran an der Realität ist, schockiert es zutiefst, wie Japan soziales
Ausscheiden betreibt. Wegen dem Handeln der Protagonistin hat das ganze Land das
Gesicht verloren, davon sind jedenfalls alle überzeugt - und das lassen sie Yuko
unerbittlich spüren. Wahr? Übertrieben? Auf alle Fälle ziemlich heftig. Und da
in Japan das Einordnen in die Masse zum gesellschaftlichen Muss gehört, ist das
Ganze traurigerweise auch nachvollziehbar, selbst wenn Regisseur Masahiro
Kobayashi ("The Rebirth") nicht immer
mit Wahrheit dienen kann.
Als Ausgangslage diente ihm ein Zeitungsbericht und daraus macht er ein Drama von stiller Kraft. Mutig dabei ist, dass er die Protagonistin nicht vollends sympathisch zeichnet. Sie ist etwas trotzig und manchmal nervt sie - ein ganz normaler Mensch also. Und trotz ihrer nicht immer einnehmenden Art, leidet man doch mit ihr, schliesslich ist das gesellschaftliche Mobbing, das hier betrieben wird, von verabscheuungswürdiger Unverfrorenheit. Durch die sozialen Schichten hindurch scheint es akzeptiert, dass man mit dieser Frau, die es wagte, die Ehre Japans zu beschmutzen, nun büssen lässt. Egal ob sie es gut meinte. Egal ob sie darunter leidet.
"Bashing" zelebriert sie bisweilen etwas zu plump als Opfer. Sie wehrt sich nicht gross (vielleicht hat sie in den sechs Monaten alle Kraft verloren) und ihr Handeln nimmt manchmal fatalistische Züge an. Die gemächliche und karge Inszenierung im Stile der belgischen Dardenne-Brüder, die ebenfalls keine Soundtracks verwenden, tut ihr Übriges, um den Film distanziert und kühl wirken zu lassen. Kobayashi hält nicht viel von vordergründiger Sentimentalität, das mag man ihm anrechnen - doch es dauert nicht lange, bis einem der pseudo-dokumentarische Langweiler-Stil am Geduldsfaden sägt. Die Ereignisse kommen zu spät und zu kalkuliert ins Rollen.
Der Film kriegt seine Punkte daher am ehesten dank seiner überzeugenden Schauspieler und seiner Ausgangslage. Er zeigt ein kaltes, abweisendes Japan, das einen Menschen aus der Gesellschaft auschliesst, nur weil er einen Fehler gemacht hat. Hätte man noch mehr aus dieser Idee herausholen können? Vielleicht. Doch Kobayashi beschränkt sich auf ein oft nüchternes Beobachten, ein fast unnatürlich stilles Anordnen. "Bashing" ist daher künstlicher als nötig, er wird repetitiv und es mangelt an echten Überraschungen. Was einem die Haare zu Berge stehen lassen könnte, goutiert man gegen Ende mit einem Schulterzucken. Etwas böser gesagt: Kobayashi hat ein tolles Thema und den Mut, es anzupacken. Doch er ruiniert es mit seiner verkünstelten, drögen Machart.
MEINE
DVD
USA, Code 2, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch 5.1 mit englischen und japanischen Untertiteln.
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amazon.com (Liefert aus USA)
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