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Horrorfilm
Japan 2005
Alternativer Titel Ido

Regie Kei Fujiwara
Drehbuch Kei Fujiwara

Darsteller Kimihiko Hasegawa, Kei Fujiwara,
Kenji Nasa, Baiken Jukkanji, Yoshiaki Maekawa, Yasuyuki Mineta

Länge 93 Min (GB), 104 Min (USA)
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 18

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 4.6.07
©  Bilder Terra, Screenshots molodezhnaja


STORY
Ein Killer (Kimihiko Hasegawa) hört in seinem Kopf eine Stimme und bricht daraufhin sein Lager im Wald ab, um ins nächste Dorf zu wandern. Er landet in einer Schweinezucht, wo er auch den Ursprung der Stimme in seinem Kopf entdeckt: Sie kommt von Ryo (Kei Fujiwara), einer kaputten Frau, die ihre Familie getötet hat und nun auch den Killer in einen Strudel der Gewalt zieht.

 

REVIEW
In vier Jahren verändert sich jeder Mensch. Gerade deshalb wollte ich schon lange mal Organ eine zweite Chance geben. Ich habe den Film gesehen, als mein Repertoire an japanischen Schock-Filmen noch sehr klein war, vielleicht würde sich meine Meinung heute etwas positiver ausfallen, mein Einblick in den Film etwas tiefer gehen. Doch nachdem ich nun mit "ID" den Zweitling von Regisseurin Kei Fujiwara gesehen habe, ist mir auch gleich die Lust daran vergangen, Organ jemals wieder anzuschauen. Vielleicht hat die Dame einfach kein Talent.

Zumindest keins fürs Kino. Sie ist eine Performance-Künstlerin und so sieht auch "ID" aus, ein wirres, orientierungsloses Gewühl aus grossen Themen und widerlichen Bildern. Nicht schockierend, sondern nur lähmend. Die Verzweiflung, etwas Gewichtiges und gleichsam Groteskes zu schaffen, quillt aus jeder Einstellung und diese Versessenheit strengt nicht nur an, sie stumpft schon nach wenigen Minuten komplett ab. Man erduldet die eineinhalb Stunden an egomanischem Unsinn, kratzt sich am Kopf, studiert die Decke und langweilt sich zu Tode.

Fujiwara ist Zögling von Shinya Tsukamoto, doch es ist offensichtlich, dass sie ihn nur nachäfft, ohne sein Genie oder seine inszenatorische Raffinesse zu erreichen. Fujiwara gehört vielmehr zu der Gruppe von Regisseuren, die mit möglichst vielen Themen und Ideen um sich werfen, in der Hoffnung, irgendetwas bleibe hängen. Und damit überhaupt jemand auf das belanglose Zeug aufmerksam wird, packt man es halt in Splatter und Gekotze, damit das alles irgendwie bedeutungsvoll wird. Und man geben dem Film einen Titel, der die Intellektuellen anspricht, wie im Falle von "ID", der auf Freuds Theorie von Id, Ego und Super-Ego basiert - doch keine Angst: Psychologisches Wissen wird nicht vorausgesetzt. Frau Regisseurin hat gelesen, dass Id das Amorale im Menschen ist, die Gier nach Sex, Essen und Gewalt, die umgehend befriedigt werden muss, und nutzt dies, ohne den Hauch von Tiefsinn, als Ausgangslage für ihren Exzess. Id fliesst bei ihr in Bächen und manifestiert sich in Büchern. Verstehen kann man das kaum. Schätzen auch nicht.

Das Schlimme ist, dass sie denkt, damit etwas Relevantes zu sagen. Kindsmissbrauch, Religions-"Kritik", Fleischeslust, Erziehung, Feminismus, Konsumkritik, Homosexualität, Mord, Religion - all das fliesst hier irgendwo rein und genauso schnell wieder raus. Alles geht im Gesuhle abstossender Bilder unter, es wird geblutet, gekotzt, gemordet, gegessen und gefickt, alles in einem Morast aus Dreck und Zerfall. Bedeutungsvoll? Kaum, sondern ungeheuer prätentiös. Das wird einem schnell klar, spätestens dann, als Fujiwara Menschen mit Schweinen gleich setzt. Das macht sie erst noch geschickt, in dem sie den nackt arbeitenden Menschen Schweinegeräusche auferlegt. Doch das wäre ihr wohl zu subtil. Deshalb hämmert sie die Parallelen in Bild und Wort noch ein Dutzend mal ein, bis auch der Letzte die Hände verwirft ob der Dummheit dieses Films.

"ID" ist eben nicht mehr als eine ranzige Form von Arthaus-Splatter, Exzess im Namen der Kunst. Seltendoofe Comedy im Mittelteil vermischt sich mit Fetisch à la Shinya Tsukamoto und Fleischeslust im Organ-Stil. Banal betitelte Kapitel trennen narrativ halbbatzig verbundene Vignetten des Pseudo-Philosphischen, Möchtegern-Intelligenten und Schein-Nihilistischen. Und die Qual will einfach nicht enden, denn der Gescheitscheisserfilm mit "Mut" zum Ekel ist ebenso bescheuert wie er langweilig ist. 93 Minuten dauert die englische Fassung, die in der Form auch an einigen Festivals lief. Die in Amerika erschienene Disk läuft 104 Minuten, doch ist nicht etwa die definitive Version, sondern bloss eine längere. Wer zur längeren Inkarnation greift, dem sei noch einmal in aller Deutlichkeit gesagt: Jede Minute dieses Mülls ist eine zuviel. Danach werdet ihr euch nach einem 5-Minuten-Best-of sehnen. Und nach einer Toilette zum Runterspülen.

 

MEINE DVD
GB, Code 2, PAL
Bild: 4:3
Ton: Japanisch 2.0 mit englischen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
amazon.co.uk (GB; 93-Minuten-Version)
amazon.com (USA; 104-Minuten-Version)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

 


 

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