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Drama
Japan 2005
Alternative Titel
Always san-chome no yuhi;
ALWAYS Sanchoume no Yuuhi;
Always: 3 chome no yuhi; ALWAYS 三丁目の夕日 通常版
Regie Takashi
Yamazaki
Drehbuch Takashi Yamazaki und Ryohei Saigan nach dem Manga von Ryohei
Saigan
Darsteller Hidetaka Yoshioka, Shin'ichi Tsutsumi, Maki Horikita, Koyuki,
Hiroko Yakushimaru,
Kazuki Koshimizu, Kenta Suga, Masaya Takahashi, Kaga Mochimaru, Toru Masuoka
Länge 133 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung o. A.
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | .. |
© Text Marco,
molodezhnaja 17.6.06
© Bilder Toho / Robot,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Tokio 1958: Die Schülerin Mutsuko Hoshino (Maki Horikita) zieht vom Land in die
Stadt, um ihre Stelle bei Suzuki anzutreten. Zu ihrem Erstaunen ist ihr neuer
Arbeitgeber aber nicht ein Automobilgigant, sondern die kleine Werkstatt von
Norifumi Suzuki (Shin'ichi Tsutsumi) in der dritten Strasse. Mutsuko, von der
Familie bald "Roku" genannt, lebt sich trotzdem schnell ein bei Norifumi,
Ehefrau Tomoe (Hiroko Yakushimaru) und Sohn Ippei (Kazuki Koshimuzi).
Gegenüber betreibt Ryunosuke Chagawa (Hidetaka Yoshioka) einen kleinen
Süssigkeitenladen. Seine wahre Ambition ist es jedoch, als Schriftsteller den
Durchbruch zu schaffen. Momentan schreibt er jedoch erst Kinder-Abenteuer, die
in der Nachbarschaft belächelt werden. Ryunosukes anderes Interesse gilt der
schönen Hiromi Ishizaki (Koyuki), die in der Nähe eine Bar eröffnet hat. Als er
eines Abends betrunken im Lokal sitzt, halst sie ihm den heimatlosen Buben
Junnosuke (Kenta Suga) auf, den Ryunosuke zähneknirschend bei sich aufnehmen
muss. Überrascht erfährt er, dass der Bub ein grosser Fan seiner Geschichten
ist!
REVIEW
Takashi Yamazaki ist Japans Vorzeigemann für
Special-Effects-Filme. Sein Debüt Juvenile
und sein auch international erschienener
Returner legen davon Zeugnis ab. Mit "Always - Sunset on Third Street"
versuchte er nach eigenem Bekunden etwas "Neues": Die Spezialeffekte würden nur
zu einer Komponente des Films und einzig dazu dienen, die Story voranzutreiben.
"Anders als in Hollywood", wie Yamazaki geistig etwas umnebelt festhielt. Die
Liste von Hollywoodfilmen, die das auch schafften, ist lang - Robert Zemeckis
("Cast Away") ist zum Beispiel ein Meister darin. Aber wenigstens bei der
eigenen Einschätzung hat er nicht gelogen: "Always" nutzt CGI- und physische
Effekte, die sich nie in den Vordergrund drängen, sondern nur dazu dienen, das
Tokio des Jahres 1958 wieder auferstehen zu lassen.
Die Absicht dahinter: Melancholie, Nostalgie, Sentimentalität. Der mit 12 Millionen Dollar Kosten überaus teure Film nach einer seit 1973 laufenden Manga-Serie von Ryohei Saigan zielt auf die Tränendrüsen und die Herzen der Baby-Boomer-Generation. Dies tut er derart konzentriert, dass Zyniker hier bald ins Zuckerkoma fallen. Doch mir gefiels - und den Japanern offensichtlich auch: "Always" spielte sich mit über 30 Millionen Dollar Einspielergebnis in den Jahrescharts weit nach vorne und holte bei den japanischen Academy Awards alle der möglichen 14 Nominationen! Gewonnen hat er davon satte 13 (*), nur die beste Hauptdarstellerin ging an Sayuri Yoshinaga, die für den ebenfalls 14-fach nominierten "Year One in the North" den Preis abstaubte. Der einzige andere Preis, der nicht an "Always" ging, war jener für den besten ausländischen Film (Million Dollar Baby).
Diese Auszeichnungen sind weitgehend gerechtfertigt: Yamazaki zaubert mit seiner Trick-Erfahrung, liebenswertem Cast und einem sicheren Auge für nostalgische Inszenierung ein Film fürs Gemüt. Der Bau des Tokyo Towers, der zu Beginn erst halb fertig ist, dient als Klammer um die Ereignisse, die während einem heissem Sommer und einem zauberhaften Winter spielen. Ort des Geschehens ist ein kleiner Abschnitt an der 3rd Street, der niemals nur annähernd real wirkt. Yamazaki hat sich zwar mit der Ausstattung immense Mühe gegeben, doch der Look, die Tricks und die Sets wirken so proper und künstlich wie in einem Studio der 50er. Das dürfte Sinn und Zweck sein, denn Yamazaki lag es nicht daran, das Japan der späten 50er wirklichkeitsgetreu zu inszenieren. Dafür ist man sogar in den Gangsterfilmen von Kinji Fukasaku besser aufgehoben, deren Themen hier tunlichst verschwiegen werden: Die Welt von "Always" kennt zwar Trauer und Rückschläge, doch keine Gangster, kaum Bösewichter, keine Korruption. Es ist die verfremdete, idealisierte Nostalgie, in der die reizenden Alltagsgeschichten passieren.
Die Akteure spielen die Ausschnitte aus dem Leben ihrer Figuren mit Hingabe. Auffallend sind neben dem amüsanten Shin'ichi Tsutsumi (Lorelei) und Ex-Model Koyuki (The Last Samurai) die Kinderdarsteller. Wenn etwa Junnosuke eine Füllfeder zu Weihnachten bekommt, leuchten seine Augen und sein Mund strahlt voller kindlicher Freude. Momente voller Unschuld, in der einfache Menschen ihr kleines Glück zelebrieren, machen "Always" zum garantierten Publikumsliebling. Dass manches davon kitschig daherkommt, nimmt man nicht nur in Kauf, man geniesst es. Spätestens jedenfalls, wenn am Ende mehrere Gelegenheiten auftauchen, mal so richtig in die Taschentücher zu rotzen. Ein gewöhnliches Happyend liefert der Film indes nicht, denn zum einen sind solche Filme, die Einblicke in das Leben verschiedener Menschen geben, selten auf ein einziges Ziel gerichtet, das man "happy" abschliessen kann, zum anderen gestattet sich Yamazaki doch noch einige Wehmut - massgeblich in der Story von Hiromi.
Empfehlen kann ich den Film allen, die ihren Zynismus auch mal aussen vor lassen können und sich gerne melancholisch-nostalgischer Unterhaltung hingeben. In diesem Bereich ist "Always" ein Abräumer. Wenn das halbe Quartier gebannt vor dem ersten Fernseher sitzt und einen Match von Rikidozan bestaunt, wenn die verschrobene alte Kiosk-Dame ein Getränk namens "Coca Cola" trinkt, das "aussieht wie Soja", oder wenn zum ersten Mal ein Kühlschrank in einer Wohnung auftaucht und der Eismann nur einen wehmütigen Blick auf den entsorgten Eiskasten wirft, dann sind das kleine, feine Szenen, die Yamazaki zu einem 133-minütigen Trip in eine semi-imaginäre Vergangenheit verwebt. Eine, an der wir uns alle erfreuen und an die wir uns gerne erinnern, selbst, wenn wir sie gar nie erlebten. Movie Magic, in der Tat.
Die
Always-Reihe
Always - Sunset on Third Street (2005)
Always - Sunset on Third Street 2
(2007)
Always - Sunset on Third Street '64 (2012)
(*) Bester Film, Beste Regie, Bester Hauptdarsteller (Hidetaka Yoshioka), Bester Nebendarsteller (Shin'ichi Tsutsumi), Beste Nebendarstellerin (Hiroku Yakushimaru), Bestes Drehbuch, Beste Musik, Beste Kamera, Beste Beleuchtung, Beste Ausstattung, Bester Ton, Bester Schnitt, Bester Neuer Star (Maki Horikita) - der letzte Preis wird manchmal nicht mitgezählt, da er an alle sechs Nominierten ging.
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Japan, Code 2, NTSC
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Japanisch 5.1, DTS und 2.0 mit englischen und japanischen Untertiteln.
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