> molodezhnaja Hauptseite
> asian movies
> japan

> THE GREAT YOKAI WAR

 


Fantasyfilm
Japan 2005
Alternative Titel Yôkai daisensô; The Big Spook War;
Krieg der Dämonen;
Hobgoblins & the Great Wall; 妖怪大戦争

Regie Takashi Miike
Drehbuch Takashi Miike, Hiroshi Aramata,
Mitshuiko Sawamura nach dem Manga von Shigeru Mizuki
Darsteller Ryunosuke Kamiki, Bunta Sugawara, Chiaki Kuriyama, Kaho Minami,
Mai Takahashi,
Etsushi Toyokawa, Hiroyuki Miyasako, Masaomi Kondo

Länge 124 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 12

   

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .. ..

©  Text Marco, molodezhnaja 8.3.06
©  Bilder Universe, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der 10-jährige Tadashi Inou (Ryunosuke Kamiki) lebt mit seiner Mutter
Yoko (Kaho Minami) und dem senilen Opa Shuntaro (Bunta Sugawara) auf dem Land. Der Vater (Kanji Tsuda) wohnt seit der Trennung der Eltern mit Tadashis älterer Schwester (Akiko Narumi) in Tokyo. An der Schule ist Tadashi als Schwächling und Aussenseiter bekannt. Umso überraschender, dass der Bub beim Geister-Festival zum "Kirin Rider" bestimmt wird, dem Beschützer des Friedens. Opa erklärt ihm, was seine Aufgabe ist: Zum Berg des Goblins ziehen, um das Kirin-Schwert entgegen zu nehmen. Und tatsächlich ist Tadashis Einsatz gefordert: Der böse Lord Kato (Etsushi Toyokawa) hat mit Hilfe der diabolischen Aki (Chiaki Kuriyama) aus der Wut der durch Menschen weggeworfenen Gegenstände eine Kraft namens Yomotsumono heraufbeschworen. Wenn er Yokai-Geisterwesen in diese taucht, werden sie zu blutrünstigen Monstern! Tadashi überwindet seine Angst und trifft auf dem Goblin-Berg ein paar Yokai, die ihm betsiehen - darunter die Flussprinzessin Kawa-Hime (Mai Takahashi) und der Bohnenzähler (Takashi Okamura)

 

REVIEW
Nachdem Takashi Miikes letzter Kinderfilm Zebraman nicht ganz der erwartete Knüller wurde und der Schock-Meister mit dem ebenso irren wie wirren Izo viel meiner Gunst verspielt hatte, waren die Erwartungen an "The Great Yokai War" gezügelt. Doch siehe da: Ausgerechnet mit diesem untypischen Film macht Miike wieder viel Boden gut und liefert seinen besten Film seit The Happiness of the Katakuris ab. Ein hochskurriles, temporeiches Spektakel für die ganze Familie - na ja, fast die ganze, denn anders als in Japan, dürften hierzulande die Kleinsten ob mancher abstrusen Ideen Miikes um ihren Schlaf gebracht werden. Tagelang.

Miike legt heftig los und zeigt uns zu Beginn eine apokalyptische Welt und düstere Gestalten, gefolgt von einem frisch geborenen Kalb-Mutanten, der den kommenden Krieg ankündigt. Dieses Ding sieht widerlich aus und zeigt bereits, dass Miike sich nicht gross darum schert, einen stromlinienförmigen und leicht verdaulichen Kinderfilm abzuliefern. Er tut, was er liebt - und das zahlt sich voll aus. Er lässt den ganzen Film hindurch auch nicht nach und präsentiert eine sensationelle Idee nach der anderen. Manches davon geht auf den Manga von Shigeru Mizuki zurück und anderes zitiert er aus dem Dreiteiler Yokai Monsters (1968-1969) - so etwa die skurrilen Yokais wie Schirm-Gestalt und Riesenkopf, doch etliches ist auch ganz offensichtlich Miike. Darunter auch einige höchst interessante Aspekte.

Zum einen eben die Gewalt, beziehungsweise die Angst einflössenden Bilder. Es gibt tatsächlich (comichaft) abgeschnittene Glieder, getötete Menschen und dergleichen, doch vieles ist humorvoll abgeschwächt. So landet das niedlichste Vieh des Films einmal "Gremlins"-mässig in der Mikrowelle und ein Cop schiesst beim Versuch, ein Monster zu killen, einen Mitmenschen tot. Überhaupt ist der absurde Humor ein zweites typisches Miike-Merkmal. Dies zeigt sich in Dialogen wie "Wir müssen zusammen gegen Kato kämpfen" - "Wie? Ich bin nur ein Regenschirm", in grotesken Szenen oder einer herrlichen Einblendung von "Don't try this at home, kids", als die Helden auf der Tragfläche eines Jumbos reisen. Wenn Miike seinen trockenen Humor auftischt, ist es eine Freude, dem Mann bei seiner Arbeit zuzusehen.

Das letzte Miike-Element ist vielleicht das seltsamste: Sex. Keine Angst, es gibt keine Bettszene, keine Vergewaltigung, ja nicht einmal einen echten Kuss - doch Miike versetzt den Film mit latenter Erotik. So leckt ein weiblicher Dämon den Buben mehrfach mit seiner Zunge ab, Chiaki Kuriyama (endlich mal wieder in einer guten Rolle) gibt sich ungemein verführerisch und nutzt als Wegweiser ihren Speichel, der lasziv aus von ihrer Zunge tropft - und dann ist da Kawa-Hime. Ich weiss, sie ist die Flussprinzessin, aber es fällt schon auf, wie lasziv Miike sie ständig mit feuchter Haut in Szene setzt. Tadashi wacht einmal in ihrem Schoss auf und betastet in Grossaufnahme ihre (hust) feuchten Schenkel, worauf sie ihn mit grossen Augen ansieht. Die Darstellerin Mai Takahashi ist enorm süss, und sieht trotz Volljährigkeit extrem jung aus - von Ryunosuke Kamiki ganz zu schweigen. Keine Sorge: Kindern wird das alles gar nicht erst auffallen, doch Erwachsene dürften sich bei manchen Szenen einen Blick im Stile von "hab ich das jetzt richtig gesehen" zuwerfen, denn solch unschuldige, aber zweifellos verführerische Erotik kennt man in diesem Genre in westlichen Filmen nicht.

Von den Akteuren habe ich einige ja nun bereits erwähnt: Mai Takahashi ist enorm niedlich, selbst mit grünen Füssen. Chiaki Kuriyama ist wunderbar, sie bewegt sich wie eine Katze. Yakuza-Veteran Bunta Sugawara ist witzig als Opa und etliche Komiker bekleiden Monster-Rollen. Hauptdarsteller und Kinderstar Ryunosuke Kamiki (damals 12) erledigt seine Arbeit solide, sein ständiges Geschrei geht aber schnell auf den Wecker. Der Bub gehört zu den kleineren Schwachpunkten des Films. Ebenso manche CGI-Effekte - der Grossteil ist jedoch überraschend gelungen und asiatischen CGI-Filmen wie The Promise deutlich überlegen. Man merkt, dass Miike für diesen Film ein ungewöhnlich hohes Budget zur Verfügung hatte (10 Millionen Dollar) und sich auch mal lange Zeit für den Dreh nahm.

Ebenso negativ ins Gewicht fallen der etwas hastige Schluss und die letzte halbe Stunde, die nicht mehr die Fantasie der ersten Filmhälfte aufbringt. Es hat zwar immer noch ein paar umwerfende Szenen, doch der Film gibt ab und saust für mich deshalb auch haarscharf an vier Sternen vorbei. Doch in Sachen Spass ist es ein deutlicher Vierer. Oder eben: Miikes Bester seit langem. Mit viel Fantasie, enormem Tempo, groteskem Humor, genialem Product Placement (Kirin Ichiban Bier), kingerecht-faszinierenden Monstern und ansprechender Düsternis zauberte er einen Fantasy-Eintopf zwischen Trash, Camp und Big-Budget-Mainstream. Das schafft nur er.

 

MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC [Universe]
Anamorphic Widescreen
Japanisch 5.1 und DTS, Kantonesisch 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
amazon.de (D)
Yesasia (HK)
amazon.com (US)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS
Ich musste so viele Screenshots machen. Es antstand ein regelrechter Drang. Achtung: Von den letzten 40 Minuten hats keine Shots. 90% sind aus der ersten Stunde.


 

Hier zwei Bilder, die illustieren, was ich mit unterschwelliger Erotik meine

 


 

created by molodezhnaja
all rights reserved.

 

 

 

 

 

 

Seite optimiert für Internet Explorer 6.0