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2005
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Drama
Japan 2005
Alternative Titel
DV:
domesutikku baiorensu; DV: Domestic Violence; DV ドメスティックバイオレンス
Regie Shun
Nakahara
Drehbuch Yuji Nagamori,
Kazuyoshi Ozawa
Darsteller
Yuka Hanabusa, Kenichi Endo, Kazuyoshi Ozawa, Hassei
Takano
Länge 85 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16 (FSK: 16)
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 18.2.08
© Bilder AFN,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Yasuko (Yuka Hanabusa)
ist glücklich mit dem 10 Jahre älteren Shogo (Kenichi Endo) verheiratet. Ein
Kind fehlt der Beziehung noch zum Glück. Doch eines Tages beginnt Shogo,
aggressive Züge zu zeigen. Er wird eifersüchtig, löst Yasukos Konto auf und
kontrolliert ihr Leben. Sein Grund: Sie hat das Versprechen gebrochen, nach der
Hochzeit ihren Job aufzugeben und sich dafür dem Haushalt zu widmen. Da Yasuko
dazu nicht bereit ist, eskaliert in der Wohnung bald die Gewalt.
REVIEW
Häusliche Gewalt ist eigentlich ein zu ernstes
Thema für einen japanischen Exploitationfilm - so jedenfalls der erste Gedanke,
wenn man das Cover anschaut. Doch "Domestic Violence" nimmt sein Thema ernst.
Zwar hängt ein Hauch von Voyeurismus über dem Film, aber wirklich nur ein ganz
feiner. Vielmehr ist der Independentfilmer Shun
Nakahara (Tomie: Forbidden Fruit) daran
interessiert, mit einfachen Mitteln das Drama eines Ehepaars im Strudel der
Gewalt darzustellen und dabei verschiedene Facetten zu zeigen. So ist der
Ehemann anfänglich kein schlimmer Kerl, seine Gewalt kommt schleichend und bald
weiss er selbst nicht mehr, wie er seine Frau unter Kontrolle halten soll, ohne
Gewalt. Nakahara macht deutlich, dass schon die erste Ohrfeige den Zyklus in
Gang setzen kann.
Auf der anderen Seite steht mit Yasuko eine Frau, die zu wenig tut, um aus der Spirale auszubrechen, in manchen Momenten ist sie wie gelähmt vor Hilflosigkeit. Trotzdem schieben die Filmemacher ihr keinerlei Schuld zu, sie ist das Opfer - der Regisseur steht deutlich auf Seite der Frau. Dass sie zu ihrem Gatten hält, macht sie vielleicht sogar noch mehr zur tragischen Heldin. Wir leiden mit ihr. Etwa wenn sie verletzt zur Ärztin geht und die sie nur verhöhnt. Oder in einer beklemmenden Sequenz, in der sie auf dem Polizeiposten ihr Leid klagt und der alte Cop ihr einen Vortrag hält, wonach sie wohl eine schlechte Ehefrau sei ("vermutlich schlägt ihr Mann sie nicht ohne Grund") - während die ganze Zeit über Shogo herbei schreitet, um seine Gattin abzuholen.
Überhaupt ist die Inszenierung von DV, so der japanische Kurztitel des Films, überraschend gelungen. Nakaharas Low-Budget-Kamera macht das Ganze noch lebensnaher und daher bedrohlicher. Die Zuspitzung der Gewalt sorgt für ein Ansteigen der Spannungskurve und das brauchbare Drehbuch von Yuji Nagamori und Schauspieler/Musiker Kazuyoshi Ozawa (der hier Yasukos Psychologe spielt) verdichtet sich langsam, ohne überladen oder gehetzt zu wirken. Der aus manchmal leisen, oft leicht dissonanten Klängen bestehende Soundtrack tut ein Übriges, damit der Film über seine Budget-Grenzen hinaus wächst. Aber dies nur in geringem Masse, denn was er nicht schafft, ist wahrhaft Neues zu zeigen. Und so schleichen sich selbst bei der bescheidenen Laufzeit Längen ein. Besonders enttäuschend ist der langgezogene Schluss, der die zuvor gemachten Versprechen filmisch nicht ganz einlöst.
Der grösste Aktivposten von des grundsoliden Films sind seine Akteure: Kenichi Endo (Big Bang Love, Juvenile A) ist darauf trainiert, Psychopathen und Schläger zu spielen, hier erliegt er daher fast dem Typecasting, doch er überzeugt. Ebenso die oft fragil wirkende, auf natürliche Art attraktive Yuka Hanabusa, die das geschundene Opfer mit erschreckender Duldsamkeit verkörpert. Das Duo bestreitet einen Grossteil des Films im Alleingang und macht ihn so fast zum Kammerspiel. Sie sind nicht schuld, dass DV nicht ganz so einfährt, wie er hätte können. Das liegt eher am Skript, welches in der Schlussphase an Dampf verliert und etwa die ganze Webcam-Handlung nie richtig ausarbeitet. Was anfänglich noch ein dicht gesponnener Film ist, fällt langsam auseinander. "Domestic Violence" packt ein beängstigendes Thema an und bettet es in realistische Bilder und eine simple Story. Der Film ist besser, als man auf Anhieb vermuten könnte, aber doch nicht ganz so gut, dass man ihn dringend sehen müsste. Kurz: solider Durchschnitt.
MEINE
DVD
Deutschland, Code 2, PAL
Bild:
Letterboxed Widescreen
Ton:
Japanisch und Deutsch 2.0 mit deutschen Untertiteln.
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(D)
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