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> TOMIE: BEGINNING
Horrorfilm,
Japan 2005
Alternative Titel
Tomie 6; 富江 BEGINNING
Regie Ataru
Oikawa
Drehbuch Ataru Oikawa nach der Comic-Idee von Junji Ito
Darsteller Rio Matsumoto,
Asami Imajuku,
Kenji Mizuhashi, Yoshiyuki Morishita
Länge 73 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
© Text Marco,
molodezhnaja 23.5.06
© Bilder Universe Laser,
Screenshots molodezhnaja
STORY
In einer völlig verlassenen Schule treffen sich Reiko Matsubara (Asami
Imajuku) und Kenichi
Yamamoto (Kenji
Mizuhashi) zum Klassentreffen. Sie sind die einzigen, die noch bei Sinnen sind
oder sich in die Schule getrauen. Schon bald kommt das Gespräch auf Tomie
Kawakami (Rio Matsumoto): Sie war
eine neue Schülerin, die von der ersten Sekunde an die Schüler in ihren Bann
schlug und die Jungs um den Verstand brachte - mit tödlichen Folgen.
REVIEW
Die "Tomie"-Reihe ist eine faszinierende Sache. Wirklich
gut war noch keine Episode, auch wenn
Replay annähernd an diesen Status heran
kam. Und trotzdem werden munter weitere Folgen gedreht. Ataru Oikawa, der
Regisseur des ersten und zweitschwächsten Teils der Serie, bringt nach fast
dreijähriger Kinopause (Forbidden
Fruit lief 2002) das nicht tot zu kriegende Mädchen wieder in die Kinos.
"Tomie: Beginning" sollte die Reihe reaktivieren, eine Woche später kam
als Nachschlag noch der gleichzeitig gedrehte, brutalere Nachfolger
Revenge in die japanischen Lichtspielhäuser. Um
nochmals eine Übersicht über die bisher sieben Filme zu gewähren, hier eine
Liste inklusive Links und Bewertungen:
Tomie | 1999 | * * |
Tomie: Another Face | 1999 | * ½ |
Tomie: Replay | 2000 | * * * |
Tomie: Re-birth | 2001 | * * ½ |
Tomie: Forbidden Fruit | 2002 | * * |
Tomie: Beginning | 2005 | * * |
Tomie: Revenge | 2005 | * ½ |
Tomie vs. Tomie | 2007 | - |
Tomie Unlimited | 2011 | * * ½ |
In diese Serie reiht sich "Beginning" mit abgerundeten zwei Sternen ins Mittelfeld ein. Kurzweilig ist der Film dank einer Laufzeit von nur 73 Minuten auf jeden Fall und er hat ein gewaltiges Ass im Ärmel: Rio Matsumoto. Die Seriendarstellerin ist in der Tat ein lebender Schulmädchen-Fetisch von betörender Süssheit. Dass die Jungs ob ihrem Anblick ihren Trieben und Lüsten verfallen, ist leicht nachzuvollziehen und so wird auch das Leitthema vom Krux der Schönheit einmal mehr heraufbeschwört.
So ganz habe ich den tieferen Sinn von "Tomie" aber eigentlich nie begriffen: Ist es eine Anklage an die Welt, in der Körperkult und Oberflächlichkeit so weit gehen, dass wir schöne Menschen Objekten gleich "besitzen" wollen und sie deswegen verstückeln, um wenigstens einen Teil abzukriegen? Wirft die Serie die Frage auf, ob wir mit Schönheit auf Dauer nicht klar kommen und sie vernichten wollen? Oder ist es doch auf einfacherer Ebene eine Studie darüber, was Schönheit beim vermeintlich starken Geschlecht für Kurzschlussreaktionen auslöst? Vielleicht von allem ein wenig, doch keine These ist wirklich ausgereift. Dazu gesellen sich verschiedene Fetisch-Gedanken: Der offensichtliche Schulmädchen-Fetisch und eine etwas diffusere Lust am Auseinandernehmen von schönen Körpern. Im Horrorfilm ist dieses Thema schon lange beliebt, "Tomie" treibt es (besonders in Another Face) auf die Spitze.
Deshalb gibt es in "Beginning" auch eine surreal-witzige Szene, in der die Schüler Tomie ausweiden und staunend ihre Organe herausrupfen, während der Lehrer die fröhliche Splatterparty kurzum zur Bio-Stunde erklärt. Keine Vorfreude bitte: Das ist leider auch die einzige groteske Szene, die mit den besten Momenten der Vorläufer mithalten kann. Der Rest ist uninspiriert gefilmt und blass erzählt. Es fehlt an Spannung, an Witz und vor allem an Manga'eskem Flair. Das stimmt traurig, da die Vorlage immerhin von Junji Ito stammt, dem Schöpfer von Uzumaki. Die besseren"Tomie"-Folgen huldigen diese Vorlage in Ansätzen und bringen ein wenig surreales Feeling in den Film. "Beginning" verzichtet weitgehend darauf.
Darum kann man ihn sich auch getrost schenken: Mit Splatter hält sich Oikawa enttäuschend zurück, mit Sex und absurden Bildkompositionen ebenso. Stattdessen setzt er uns eine dröge Rahmenhandlung vor, die am Logikgerüst sägt, und weiss nicht richtig, was er eigentlich erzählen möchte. Etwas Neues hat "Beginning" der Serie eh nicht hinzuzufügen - wer einen der Vorgänger gesehen hat, weiss schnell, worauf die Geschichte abzielt: Jemand killt Tomie und sie kehrt zurück. Mehr ist da gar nicht dran. Und so bleibt neben der kurzen Ausweidungsszene eben doch nur eines: Rio Matsumoto, der man nach Ansehen des Films schnurstracks einen Altar bauen möchte. Hier liegt wohl der Sinn des ganzen Films begraben: Das Durchbrechen der Meta-Ebene. Hat sie uns nun also auch in ihren Bann geschlagen, diese mysteriöse Kreatur? Oder lese ich einfach zu viel in diesen müden Stoff hinein ... ? Nach sieben Episoden macht man das ganz automatisch.
MEINE
DVD
Hongkong, Code 3, NTSC [Universe Laser]
Anamorphic Widescreen
Japanisch 2.0 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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