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Drama
Japan 2005
Alternativer Titel
Shisso;
疾走
Regie
Sabu
Drehbuch Sabu
nach dem Roman von Kiyoshi Shigematsu
Darsteller Yuya Tegoshi, Hanae Kan, Miki Nakatani, Etsushi Toyokawa,
Ren Osugi, Susumu Terajima, Ryo Kase, Tasuku Emoto, Hitomi Takahashi
Länge 124 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | .. |
© Text Marco,
molodezhnaja 2.9.06
© Bilder Universe,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der Einzelgänger Shuwaji (Yuya Tegoshi) und sein beliebter Bruder
Shuichi
leben mit ihren Eltern in einer Siedlung, die ursprünglich am Meer lag. Nun ist
dem Gebiet eine Landaufschüttung vorgelagert, auf deren Bewohner die
"Küstenmenschen" mit Argwohn blicken. Nicht so Shuwaji, der sich mit dem
mysteriösen Priester
Yuichi (Etsushi Toyokawa) und dessen verwaister Anhängerin Eri (Hanae Kan)
anfreundet. Als Gangster auf der Landaufschüttung eine Hotelanlage bauen wollen,
überschlagen sich die Ereignisse.
REVIEW
All die
Einwände, Sabu wiederhole sich von Film zu Film, haben nun wohl Früchte
getragen: Der japanische Regisseur schrieb das Skript nicht mehr selber, wich
von seinen lieb gewonnen Ideen ab und inszenierte prompt sein bislang
schwächstes Werk: "Dead Run" ist eine Tragödie, die keine sein will, ein
überlanges Schicksalskarussell ohne emotionale Resonanz. Zufälle spielten bei
Sabu stets eine wichtige Rolle, hier werden sie abgelöst von Willkür. Alle paar
Minuten tötet jemand einen Mitmenschen, nimmt sich jemand das Leben oder
verschwindet einfach. Dabei stellt sich nicht nur schnell Übersättigung ein,
sondern völlige Leere. Man interessiert sich weder dafür, wer lebt und wer
stirbt, noch wird durch dieses Gemeuchle auch nur eine Gefühlsregung ausgelöst.
Das ist umso schockierender, weil Sabu selbst in seinen groteskesten Filmen
stets fähig war, den Zuschauer mit viel Menschlichkeit und subtiler
Sentimentalität (keine einfache Kombination) zu überrumpeln und zu Tränen zu
rühren.
In "Dead Run" gibt es kurz vor Schluss einen Handy-Anruf, der Ansätze von Rührung aufkommen lässt. Da deutet der Film kurz an, dass er das Leben propagiert, auch in Zeiten von Resignation, Schuldgefühlen und Todessehnsucht. Leider sabotiert Sabu selbst dieses Thema immer wieder und tischt andere auf. Ganz besonders lieb scheint ihm in diesem Film das Thema des Gegensatzes: Die gegensätzlichen Brüder, die Gegensätze zwischen Festland und Aufschüttung, Leben-Tod, Feuer-Wasser, Rennen-Lahmen. Was genau er damit bezweckt, bleibt indes schleierhaft. Ist es eine ironische Brechung seiner bislang oft vorwärtsgerichteten, dynamischen Erzählstruktur? Soll es zum Nachdenken anregen? Bei diesen unglaubwürdigen Figuren besteht dazu keine Veranlassung.
Da liegt wohl der Punkt, der mich "Dead Run" am meisten abweisen liess: Die Charaktere, sonst eine von Sabus Stärken, sind schwach gezeichnet und ermangeln all die Menschlichkeit und Alltäglichkeit, die frühere Filme des Regisseurs bargen. Die Ereignisse mochten noch so grotesk und skurril werden, wir hielten zu ihnen. Hier lassen die Figuren einen von Beginn weg kalt, die Willkür raubt uns schnell den letzten Funken Zuneigung und das Defizit an thematischem wie inhaltlichem Fokus versetzt einen in Passivität. Dass ein Sabu-Film mal mit dem Wort passiv in Verbindung gebracht wird, ist in der Tat eine Überraschung.
Alles ist selbstverständlich nicht verloren. So glänzt "Dead Run" mit raffinierter Inszenierung, die selbst die überlangen 124 Minuten ansatzweise interessant macht. Und die Schauspieler sind trotz ihrer schwachen Figurenzeichnung überzeugend. Nicht zuletzt gibt es ein paar Einzelszenen wie eine Sabu-typische Sequenz mit einem Lastwagen, die zu faszinieren mögen. Bis zum letzten Akt kann Sabu damit durchaus die Zuschauer bei der Stange halten und sei es nur, weil sie herausfinden möchten, wo das alles hinführt. Die Ernüchterung folgt eben im letzten Filmdrittel - es führt zu nichts. Sabu hat einige Filme im Repertoire, die grandiose Enden aufweisen, namentlich Blessing Bell und sein bester Film, Postman Blues. Doch ebenso oft hat er Mühe, seine bizarren Handlungsstränge abzurunden. Zuletzt etwa in Hold Up Down. In "Dead End" scheitert er ebenso. Die Charaktere werden zusehend böswilliger, die zuvor schon bemängelten Todesfälle noch willkürlicher und der Einbezug eines neuen Mafia-Paten macht den Film auch noch unmotiviert brutal. Blut, Sex, Nonsens. Das letzte Quäntchen Glaubwürdigkeit verflüchtigt sich und die letzte, ebenso kalkulierte wie, ja, wieder willkürliche Szene, lassen kalt. Wenn das also der "andere" Sabu ist, dann will ich den alten wieder zurück. "Dead Run" mag ambitioniert sein, birgt interessante Ansätze, doch es fehlt ihm an Energie, Gewicht und Herz.
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Anamorphic Widescreen
Japanisch 2.0 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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