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Kriegsfilm
Japan 2006
Alternative Titel Otoko-tachi no Yamato; 男たちの大和;
Yamato: The Last Battle
; Requiem for Battleship Yamato

Regie Junya Sato
Drehbuch Junya Sato nach dem Roman von Jun Henmi
Darsteller Takashi Sorimachi, Shido Nakamura, Kyoka Suzuki, Tetsuya Watari, Tatsuya Nakadai,
Ken'ichi Natsuyama,
Kenta Uchin, Junichi Haruta, Ryuzo Hayashi, Umitarou Nozaki, Komiko Yo

Länge 143 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 15.12.07
©  Bilder Toei, Screenshots molodezhnaja


STORY
Das 263 Meter lange Kriegsschiff "Yamato" war der Stolz der japanischen Marine im Zweiten Weltkrieg und das grösste Schlachtschiff des Planeten. Am 7. April 1945 versenkten die Amerikaner das Schiff, das auf einer Suizidmission unterwegs nach Okinawa war. 60 Jahre später sucht
Makiko Uchida (Kyoka Suzuki) jemanden, der sie zum Ort bringt, wo das Wrack der "Yamato" liegt. Der alte Schiffskapitän Katsumi Kamio (Tatsuya Nakadai) will sie hinfahren - denn ihr Vater war einst ein Kollege von ihm an Bord des Kriegsschiffs. Der erst 15-jährige Kamio (Ken'ichi Matsuyama) freundete sich damals mit Mamoru Uchida (Shido Nakamura) und Shohachi Moriwaki (Takashi Sorimachi) an, die im Verlauf des Krieges seine grösste Stütze wurden.

 

REVIEW
Mit dem Aufkommen eines neuen japanischen Nationalismus' flimmern auch immer mehr patriotische Epen über Nippons Leinwände. Filme wie Lorelei, Aegis oder eben "Yamato". Letzterer wurde produziert vom legendären Haruki Kadokawa (Genghis Khan) mit dem nach 8 Jahren Pause zurück gekehrten Altmeister Junya Sato (Bullet Train
) hinter der Kamera. Das Duo klotzt mit Spezialeffekten, Sets und Hollywood'schem Grössenwahn. Doch hinter dem ganzen Spektakel verbirgt sich reichlich wenig. Der zuweilen erschreckend schludrig inszenierte Film frönt nur dem Pathos und dem Patriotismus, oft auf derart aufstossende Weise, dass Nicht-Japaner ihre liebe Mühe mit dem Film haben. Nicht ein Wort gegen den Krieg gestattet Sato seinen Männern. Stattdessen heisst es, frohen Mutes in den Tod zu marschieren.

Mir fällt es schwer, mit einer Offensivarmee zu sympathisieren, deren Mitglieder den Heldentod suchen. Wo genau da das Mitleid ansetzen soll, ist mir ein Rätsel - sollen sie doch verrecken, sie sehnen sich ja danach. Bewegende Kriegsfilme zeigen vielmehr eine Defensivarmee oder Mitglieder einer offensiven Streitmacht, die an ihrer Mission zweifeln. Das sind Personen, mit denen man mitleiden kann, denn das Schicksal hat sie in eine Lage gebracht, in der ihr Leben sinnlos aufs Spiel gesetzt wird und sie daran zerbrechen. Das verstand zuletzt etwa Clint Eastwood in seinem Letters from Iwo Jima ganz gut. Jener Film zeigt auch Stolz und Mut japanischer Soldaten, ohne in ein Blut-und-Geschrei-Epos auszuarten, wie es "Yamato" tut. Dessen lautstarker Nationalismus ruiniert alles Mitgefühl, alle Emotionen.

Wenn man nicht mit Herzblut bei der Sache ist, werden die 143 Minuten ziemlich trostlos. Der vom Bruckheimer-Kino inspirierte Bombast-Soundtrack von Joe Hisaishi (Spirited Away), die mittelmässigen Effekte, die stolzen Sets und die heftigen Explosionen sorgen zwar für gute Momente, die extrem blutige Schlacht am Ende ist wegen ihres Gemetzels auch nicht übel - doch man bleibt freilich distanziert. Da stirbt einer, dort verendet ein anderer, doch an die Nieren geht es nie. Wenn mal einer das Zeitliche segnet, kann man auch stets davon ausgehen, dass der Kerl nebenan laut losschreit, die Waffe nimmt und ballert, bis auch er im Kugelhagel zerfetzt wird. Das ist sie Kettenreaktion sterbender Schrei-Helden. Kennt man aus vielen Kriegsfilmen, doch hier nimmt es manchmal fast parodistische Züge an.

Das Grundproblem von "Yamato" ist auf diesen Mangel an Figurensympathie zurückzuführen. Doch sie sind nicht nur unsympathisch, sie sind auch schlecht gezeichnet. Takashi Sorimachi (Genghis Khan), Ken'ichi Matsuyama (Death Note) und der charismatische Shido Nakamura (Letters from Iwo Jima) rackern sich vergebens ab, ihre Rollen entwickeln sich nicht richtig. Und ohne menschlichen Angelpunkt, wird der ganze Film rasch trocken. Die holprige Rahmenhandlung à la "Titanic" raubt dem ansonsten schon harzig montierten Film die letzte Energie und rudimentär eingeflochtene Geschichtslektionen sorgen auch kaum für Begeisterung. Vielmehr springt Juna Sato durch die Kriegsjahre und hakt die wichtigsten Episoden für das Schlachtschiff ohne Flair ab.

Wenn dann die grosse Schlacht ansteht, kann nur noch das exzessiv spritzende Blut wach halten. Die ganze Technik hat man zu jenem Zeitpunkt gesehen, die Charaktere, sofern man sie im Getümmel überhaupt auseinander halten kann, interessieren einen nicht mehr gross. Und doch dauert das Ganze endlos lange, bis der Kahn, das weiss man ja von Anfang an, endlich absäuft. Ich hätte mitgelitten, wenn ein paar Seeleute an Japans Kriegseinsatz gezweifelt hätten, wenn ein paar an Bord sich vielleicht mal fragen würden, was sie hier eigentlich tun. Aber so? Nein, da kann das Schiff ruhig sinken, man vergiesst keine Träne. Höchstens vielleicht angesichts der verpassten Chancen des Films. Ganz mies ist er nicht, dazu ist der technische Input zu souverän. Doch "Yamato" ist ein befremdendes und plumpes Kriegsspektakel, das selbst einen "Pearl Harbor" daneben aussehen lässt wie "Krieg und Frieden".

 

MEINE DVD
Japan, Code 2, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 5.1 mit englischen und japanischen Untertiteln.

 

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EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

 


 

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