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Fantasy-Actionfilm
Japan 2005
Alternativer Titel
Death Trance - Versus II
Regie Yuji
Shimomura
Drehbuch Yuji Shimomura, Seiji Chiba,
Shinichi Fujita, Junya Kato
Darsteller Tak Sakaguchi, Takamasa Suga, Kentaro Seagal, Yuki Takeuchi,
Yoko Fujita
Länge 89 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . | .. |
© Text Marco,
molodezhnaja 9.7.06
© Bilder Tokyo Schock,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der mysteriöse Kämpfer Grave (Tak Sakaguchi) raubt dem Erzbischof (Ben Hiura)
des Osttempels einen geheimnisvollen Sarg. Der Erzbischof erklärt dem Mönch
Ryuen (Takamasa Suga), wenn der Sarg geöffnet würde, ginge die Welt unter, da
die Göttin der Zerstörung (Yoko Fujita) freigesetzt würde. Das soll Ryuen
verhindern. Der Mönch zieht los und findet Unterwegs im Einzelgänger Sid
(Kentaro Seagal) einen Begleiter. Zusammen verfolgen sie Grave. Doch sie sind
nicht die einzigen: Die geheimnisvolle Fighterin Yuri (Yuki
Takeuchi) zeigt ebenfalls Interesse
an dem Sarg.
REVIEW
Ein Teil der Ablehnung, welche "Death Trance"
entgegenschlug, resultiert aus dem albernen Promo-Titel "Death Trance - Versus
II", den er bei manchen Festivals aufgedrückt bekam. Beteiligt sind der
Choreograf und der Star aus dem 2001er-Kultfilm, aber von einer
Versus-Fortsetzung kann keine Rede sein.
Vielmehr schürt ein solcher Untertitel bloss falsche, nicht erfüllbare
Hoffnungen. Als jemand, der dem forciert coolen
Versus nie ganz dieselbe Bedeutung beimass, wie es der Grossteil der
Asien-Community tut, konnte ich "Death Trance" ohne übertriebene Erwartungen
angehen und hatte einen grossen Spass. Es ist Action-Nonsens der kurzweiligsten
Sorte, rasant, dumm, planlos - aber bis zuletzt fegt er unbeschwert über die
Leinwand. In einem Belang ist Choreograf Yuji Shimaomura seinem
Versus-Regisseur
Ryuhei Kitramura sogar voraus:
Während jener nämlich nie weiss, wann er seine überlangen Filme beenden soll,
lässt Shimomura allen Ballast weg und spielt nach 85 Minuten die Credits ab.
Erfrischend
unprätentiös.
Als Regisseur ist Shimomura noch ein Neuling und das spürt man. Er nimmt visuell wie dramaturgisch Ideen von Kitamura auf, ohne gross Neues aufzutischen. Wo er jedoch trumpfen kann, sind Action und Irrsinn. Bei der Action spannen er, Hauptdarsteller Tak Sakeguchi und dessen Stunt-Team "Zero" zusammen. Ihr Ziel, die Action so hart und andersartig zu präsentieren, als man sie zuvor gesehen hat, erreichen sie nicht, manchmal sind die Kämpfe einfach ein unübersichtliches Gewusel. Doch sie haben, unterlegt von Rock-Beats, den richtigen Drive. Die Macher setzen glücklicherweise auch auf Abwechslung, so kommt Kendo-Schwertkunst ebenso zum Zug wie der aus Equilibrium bekannte Pistolen-Schwert-Mix Gunkata, die brasilianische Kampfsportart Capoeira und (ganz am Schluss) Kampfpoesie in Slow Motion. Da all diese Fights stets ironisch inszeniert sind, bergen sie auch einen gewissen, fast trashigen Charme. Das ist der Deal: Harte, aber relativ unblutige Action, eine irre, nie ganz ernst zu nehmende Handlung. Wenn etwa in einem Historienfilm, was "Death Trance" zu sein scheint, eine Panzerfaust und ein Motorrad zum Einsatz kommen, weiss man schnell, dass alles möglich ist.
Darauf setzt Shimomura. Von Vampiren über Götter bis Muskel-Fighter (Chuck Johnson) mit Riesenschwertern oder Stop-Motion-Figürchen tischt er alles auf. Seine Figuren sind ein seltsames Kabinett, so etwa ein kleines Mädchen (Honoka Asada), dessen Sinn man nie einsieht, das aber mit seinem starken Magen (was die alles isst!) für Schmunzeln sorgt. Auch andere Figuren tauchen auf und verschwinden, selbst der als Hauptdarsteller gehandelte Mönch hat im grossen Kontext keine Funktion und der überraschend gut aufspielende Steven-Seagal-Sohn Kentaro verduftet auch wieder. Deshalb kann für den Zuschauer das Motto nur lauten, "Story ignorieren und durch", denn einer kritischen Analyse hält weder der Inhalt noch die Actionchoreografie stand.
Also warum dann überhaupt empfehlen? Es ist alleine wegen der Kinetik und dem Spass. "Death Trance" ist Nonsens mit Tempo, Trash mit Stil. Mühelos kann man ihn als kommerziellen Versus-Abklatsch abtun, doch damit schiesst man am Ziel vorbei. Und eben: Einen Grossteil dessen, was Versus toll machte, nämlich die ungemeine Energie und das Fun-Feeling, sind bei vielen von Kitamuras späteren Filmen nicht vorhanden. Das lässt den Schluss zu, für einen gewichtigen Teil davon sei Yuji Shimomura verantwortlich gewesen. Genau das zieht er nun zu "Death Trance" rüber: Energie, Fun, Nonsens. Ich hatte meinen Spass.
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