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A n g e l   G u t s :   R e d   P o r n o

Japan 1981 Ausführliche Kritik: hier.

 

A n g e l   G u t s :   R e d   V e r t i g o

Japan 1988 Ausführliche Kritik: hier.

 

A n g e l ' s   E g g

Japan 1985 Ausführliche Kritik: hier.

 

B a l l a d   o f   N a r a y a m a

Japan 1983 Ausführliche Kritik: hier.

 

B a r e f o o t   G e n

Japan 1983 Ausführliche Kritik: hier.

 

B a r e f o o t   G e n   2

Japan 1986 Ausführliche Kritik: hier.

 

B l a c k   R a i n

Japan 1989 Ausführliche Kritik: hier.

 

B o i l i n g   P o i n t   ~   3 - 4 x   j u g a t s u

Reviewed 8.1.04

Japan 1990 Masaki (Yuurei Yanagi) ist ein Verlierer. Beim Baseball bringt der junge Mann kein anständiges Spiel zu Stande und bei der Tankstelle, bei der er arbeitet, macht er die halbe Zeit den Job nicht richtig. Nur eine junge Kellnerin findet ihn ganz lieb. Eines Tages legt sich Masaki mit einem Yakuza aus der örtlichen Otomo-Familie an. Um den Streit zu schlichten, besucht Masakis Boss, der Ex-Yakuza Iguchi (Takahito Iguchi) seine ehemaligen Arbeitgeber. Doch die verprügeln ihn bloss. Da kennt Masaki nur noch einen Weg: Mit seinem Kumpel reist er nach Okinawa, um Waffen zu kaufen - und die Yakuzas niederzustrecken. Die zwei treffen auf den ausgestossenen und ziemlich irren Yakuza Ueahara (Takeshi Kitano), der sie auf eine bizarre Tour mitnimmt ...
"Boiling Point" ist das schwarze Schaf in Kitanos Schaffen. Viele der Feuillton-Kritiker, die sich an seinem Hanai-bi ergötzen konnten, fühlten sich durch "Boiling Point" irritiert. Dabei ist die Groteske eigentlich durch und durch Kitano. Sie ist sein witzigster Film und damit seinen Ursprüngen als Komiker wohl am nächsten. Zudem spielt Takeshi ausdrucksstärker als in seinen anderen Filmen, in denen das Zucken der Augenbrauen oft das Maximum an Gesichts-Motorik darstellt. "Boiling Point" scheint einfach ein ausgelassener Spass zu sein, mit allem, was Fans des modernen japanischen Kinos mögen. Schwarzer Humor, Gewalt und eine schräge Story.
Die typischen Kitano-Zutaten sind auch alle da. Nach 46 Minuten hat das Meer seinen Auftritt, Kitano selbst erscheint (erst) nach 48 Minuten. Es gibt Schiessereien, Fun am Strand, Prügelein, ein Kitano-übliches Ende und Yakuzas. Sowie ein paar sehr seltsame Szenen. Eine der köstlichsten findet in einer Bar statt. Zuerst beschnuppert und befummelt Takeshi Masakis Kumpel. Dann haut er ein paar Gaunern Flaschen über die Köpfe und sein treuer Schläger setzt immer mal wieder die Faust ein und tanzt danach weiter, als ob nichts gewesen wäre. Die nächste Sequenz ist noch bizarrer. So lässt Kitano seinen Angestellten mit seiner Freundin schlafen und trennt nach längerem Zusehen das Paar. Er will auch ran - aber nicht etwa an die Frau, sondern an seinen Handlanger!
Das bringt mich zur Freundin und Kitanos Frauenbild. In seinen Filmen sind Frauenrollen stets etwas undankbar. Behinderte Schwestern (Violent Cop), naive, sterbende Ehefrau (Hanai-bi), Nutte ("Brother") - oder hier Prügelopfer. Seinen halben Auftritt hindurch haut Kitano auf der jungen Frau rum und schnauzt "shut up, bitch". Ja, es ist mal lustig und ja, mag sein, dass die Yakuza so mit ihren Tussis umgehen. Kitanos Charakter soll ja auch nicht zu sympathisch sein. Aber mit der Zeit ist's einfach nicht mehr lustig, sondern bloss noch irritierend. Was bezweckt er mit diesem Misshandeln von Frauen? Und wieso thematisieren westliche, weibliche Kitano-Fans, die ja meistens sehr emanzipiert sind, dieses Ungleichgewicht nicht? Mich stört's nicht so gewaltig, weil ich Schlimmeres (z.B. bei Miike) gewohnt bin, aber als Frau muss man sich schon wie ein begossener Pudel vorkommen.
Letztendlich ist das für "Boiling Point" aber nebensächlich. Es geht um das Bestaunen eines Kuriositätenkabinetts. Mit ein bisschen Poesie, ein wenig mehr Gewalt und so vielen typischen Kitano-Elementen. Violent Cop übernahm er ja von Kinji Fukasaku, insofern ist "Boiling Point" sein erstes eigenes Baby als kompletter Auteur. Und darin sucht er halt noch ein bisschen nach einen eigenen, koherenten Stil. Insofern ist "Boiling Point" der unausgereifteste und untypischste Kitano - oder gerade das Gegenteil: Der ursprünglichste und typischste Kitano. Ihr entscheidet ...

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (GB): Code 2 PAL. Japanisch 2.0 mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph).
Alternative Titel: 3-4x jugatsu; 3-4x10;
San tai yon ekkusu jugatsu; Third and Fourth of October
Regie: Takeshi Kitano

Thriller-
Groteske

Humor * * *

Gewalt * * *

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C a s t l e   i n   t h e   S k y

Reviewed 2003

Japan 1986 Das Waisenmädchen Sheeta wurde von Col. Muska und seinen Militärs gekidnappt. Als die Piratenfamilie der alten Dola das Luftschiff angreift, fällt Sheela heraus und schwebt zu Boden - geradewegs in die Arme des ebenfalls verwaisten Laufburschen Pazu. Das Medaillon, das Sheela trägt, hat sie gerettet. Der alte Onkel Pom erzählt, dass das Medaillon aus einem mysteriösen Kristall besteht, der es auch der legendären Himmelsstadt Laputa erlaubt, zu schweben. Genau aus diesem Grund wollen Muska und Dola den Stein: Er soll sie nach Laputa führen.
Was für ein Juwel. Hayao Miyazakis
Studio Ghibli-Meisterwerk "Castle in the Sky" ist nicht nur sein bester Film (ja, besser als der geniale Spirited Away), sondern einer der besten animierten Filme aller Zeiten. Fulminant animiert, voller Action, Romantik, Herz und Verstand - ein Film für die ganze Familie, wie er nicht alle Tage gemacht wird. Und da ich ja auch nicht aller Tage mehr als 4 Sterne gebe, ist das hier mal wieder vorbehaltlos angebracht.
Die beiden kindlichen Haupt-Charaktere sind liebevoll bis ins Mark, sie haben mehr Chemie als die meisten Schauspieler aus Fleisch und Blut und geraten in Abenteuer, die einen fast nicht zu Atem kommen lassen. Beim Finale auf der von "Gullivers Reisen" inspirierten Himmelsstadt Laupta kommt dann noch das pazifistische und esoterische Element dazu, dass "Castle in the Sky" in die Lüfte der Filmgeschichte hebt. Danach weiss man auch, woher Disney einige Designs in "Atlantis: The Lost Empire" (2001) her hat.
Apropos Disney: Die Firma hat die Rechte an mehreren Miyazaki-Meisterwerken gesichert, u.a. auch diesem. Dafür wurde auch eine englischsprachige Version hergestellt mit Sprechern wie Anna Paquin, James "Dawson" Van der Beek und Mark "Luke Skywalker" Hamill. Leider ist die englische Variante nicht annähernd so geglückt. Die Sprecher sind weniger gut, der Soundtrack (v.a. die Musik) ist viel weniger subtil und die Übersetzung ist fragwürdig (schaltet die Untertitel ein und vergleicht). Wer aber das japanische Original (und das hat Disney auf seiner DVD ja zum Glück drauf) anschaut, darf sich auf einer der schönsten und bewegensten Film-Abenteuer aller Zeiten freuen. Ein berauschendes Fest der Fantasie, der Freundschaft und der Schönheit. Herr Miyazaki, ich verbeuge mich. 

Die besprochenen Miyazaki-Filme:
Castle of Caliostro (1979); Nausicaa (1984), Castle in the Sky (1986), Totoro (1988), Kiki's Delivery Service (1989), Porco Rosso (1992), Princess Mononoke (1997), Spirited Away (2001), Howl's Moving Castle (2004)  

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (US): Code 1 NTSC. Japanisch 2.0 und Englisch 5.1. mit engl. UT. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Laputa: The Castle in the Sky; Tenku no shiro Rapyuta
Regie: Hayao Miyazaki

Anime

Spannung * * * *

Humor * *

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C h i l d h o o d   D a y s

Japan 1990 Ausführliche Kritik: hier.

 

C r a z y   F am i l y  ~   G y a k u f u n s h a   k a z o k u

Reviewed 31.3.06

Japan 1984 Familie Kobayashi bezieht ein neues, kleines Häuschen in einem Vorort von Tokyo. Die anfängliche Freude über das neue Heim weicht bald dem typischen Alltag der Familie: Papa Katsuhiko (Katsuya Kobayashi) ist gestresst von seinem Job und dem mühsamen Pendeln, Mama Saeko (Mitsuko Baisho) stript für die Nachbarschaft, Sohn Masaki (Yoshiki Arizono) verbarrikadiert sich im Zimmer zum Lernen und Tochter Erika (Youki Kudoh), die von sich stets in der dritten Person spricht, trainiert für eine Karriere - als Schauspielerin oder Wrestlerin. Als auch noch der Opa Yasukune (Hitoshi Ueki) einzieht und Vater von einer vermeintlichen Termiten-Invasion geplagt wird, drehen alle langsam durch. Doch erst Papas Versuch, mitten im Esszimmer ein Loch zu graben, um den Opa darin wohnen zu lassen, führt ins komplette Chaos.
Sogo Ishii ist ein Filmemacher der Extreme. Der 1957 geborene Punkfilmer setzt inszenatorisch meist auf krasse Mittel von Zeitraffer über Verfremdung bis Schock-Musik. Das Resultat reicht von inspiriert-genial bis unausstehlich prätentiös. Und so kommen wir von ihm abwechselnd in den Genuss von mehr oder weniger overhypetem Nonsens wie Electric Dragon 80.000V oder Dead End Run beziehungsweise kultigem Material à la Gojoe. Oder "The Crazy Family", besser bekannt unter seinem skurrilen deutschen Titel "Die Familie mit dem umgekehrten Düsenantrieb". Bei dieser Groteske handelt es sich um einen von Sogo Ishiis besten und zugänglichsten Werken.
Von Beginn weg legt Ishii ein atemberaubendes Tempo vor. "The Crazy Family" hat einfach keinen Ballast, sondern schreitet rasant von einer Szene zur nächsten, stets mit ansteigender Wahnsinnskurve. Die Familienmitglieder sind bereits vor der eigentlichen Eskalation etwas angeknackst - und Ishii zeigt auch warum: Papa pendelt in einem Zug, in dem es keinen Platz hat, der Job ist langweilig, das Heim klein. Und das Fundament des Hauses scheint symbolisch bereits von Termiten zerfressen. All dies dient als Persiflage des Traums vom Leben voller Reichtum, Haus und Erfolg. Ishii karikiert damit gleichsam die heile Welt amerikanischer Seifenopern, den Drang zur Perfektion und entfremdende Gesellschaftsentwicklungen in Japan. Der Sohn, der kaum mehr aus dem Zimmer geht, sondern sich virtuellen Freuden widmet, ist 1984 eine prophetische Figur.
Doch "The Crazy Family" ist nur zu einem Teil wirklich ernst zu nehmende Gesellschaftssatire. Zum anderen ist es eine bodenlos absurde Groteske, in der die Familie sich im Endeffekt selbst auslöschen will. Sex, Gewalt und Insekten-Wahn steigern sich in einen suburbanen Albtraum, den man einfach gesehen haben muss. Dass die Darsteller der Düsenantriebs-Familie mit verblüffender Ernsthaftigkeit an die Sache gehen und Ishii seinen normalerweise ungezügelten Inszenierungs-Stil nur gerade so weit ausspielt, dass er Stimmung und Story dient, macht den Film gleich noch besser. Den Kult-Status hat die Eskalationskomödie deshalb absolut verdient, obwohl hyper-euphorische Kritiken vom "Meilenstein der 80er" eine Spur zu hoch greifen.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (D): Code 2 PAL. Japanisch und Deutsch mono mit deutschen Untertiteln. Anamorphic WS.
Alternative Titel: Gyakufunsha kazoku; Die Familie mit dem umgekehrten Düsenantrieb
Regie: Sogo Ishii

Satire

Humor * * * *

Action * *

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D e a t h   S h a d o w s

Japan 1986 Ausführliche Kritik: hier.

 

E i j a n a i k a

Japan 1981 Ausführliche Kritik: hier.

 

E v i l   D e a d   T r a p   ~   S h i r y o    n o   w a n a

Reviewed 2002

Japan 1988 Die gestresste Nami (Miyuko Ono), Moderatorin einer Late Night Show, bekommt ein Videoband zugeschickt, auf dem ein scheinbar realer Mord an einer Frau geschieht. Mit ein paar Kollegen geht sie den Spuren im Video nach und landet auf einem verlassenen Industriegelände. Dort wird einer nach dem anderen von einem Unbekannten auf grausame Art gekillt.
In Asien-Filmfan-Kreisen gilt "Evil Dead Trap" als Kultfilm, eine Einschätzung, die ich nicht ganz nachvollziehen kann. Bis auf ein paar nette Splatterszenen ist der Film 08/15 und die Story ziemlich doof. Zu Beginn war ich noch in den Plot involviert und hoffte auf mehr Aspekte des "Snuff"-Subplots, aber daraus wurde nichts. Nach der Ermordung der ganzen Crew passiert nicht mehr viel und die Auflösung ist echt hirnrissig. Kult? Kaum, eher zwei Stunden mässige Schocks. Wieso der Film in Australien verboten ist, kann ich nicht ganz verstehen. Vielleicht rührt seine Kult-Anhängerschaft ja daher: der Reiz des Verbotenen.
Hier auf DVD erhältlich
Ich habe die US-Version (Code 0) auf j
apanisch mit englischen Untertitel gesehen.
Alternativer Titel: Shiryo no wana; Evil Dead's Trap
Regie: Toshiharu Ikeda

Horrorfilm

Gewalt * * *

Spannung * *

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F a l l   G u y   ~   K a m a t a   k o s h i n - k y o k u

Reviewed 20.11.04

Japan 1982 Der Samurai-Star Ginshiro (Morio Kazama) sieht sich vom aufsteigenden Jungstar Tachibana (Daijiro Harada) bedroht. Um seine Karriere wieder ins Lot zu bringen, nimmt er sich mit dem Fan Tomoko (Chika Takamki) eine feste Freundin und lässt seine Geliebte, die Schauspielerin Konatsu (Keiko Matsuzaka), fallen. Sie ist jedoch schwanger von Ginishiro. Also bittet der Schauspieler seinen treuen Diener Yasu (Mitsuru Hirata), der sein Geld als Statist verdient und Ginishiro treu ergeben ist, Konatsu zu heiraten. Nach längeren Zögern schlagen beide ein. Bald darauf wird Konatsu krank. Um die Kosten zu finanzieren, nimmt Yasu jeden noch so gefährlichen Job an, den er kriegen kann. Er wird zum "Sturz-Mann", den man für ein paar Tausend Yen für irre Stunts anheuern kann.
"Fall Guy" steht nicht etwa für einen Herbstmann sondern ganz wörtlich für einen Kerl, der fällt. Der für Geld fällt. Oder anders gesagt: Einen Amateur-Stuntman. Damit ist auch klar, wo Kinji Fukasaku den Streifen ansiedelt: Im Filmbusiness. Der Altmeister kennt sich in diesem Metier aus und so ist seine Satire nahe dran an der Realität - bei aller Überdrehtheit. "Fall Guy" spiegelt die Arroganz von Stars wieder, die Hitzköpfigkeit mancher Regisseure und der Wagemut vieler Stuntleute. Doch die Satire ist nicht ganz so bissig, wie ich gehofft habe.
Kini verbringt nämlich auch sehr viel Zeit mit dem Aufbau des Liebesdreiecks zwischen Konatsu, Ginshiro und Yasu. Dies lenkt zwischenzeitlich vom satirischen Gehalt des Werks ab, verdichtet sich zum Schluss hin aber zu einer opernhaften Szene. Dann, wenn es um den grossen Fall geht, bringt Kinji majestätisch die Handlugsstränge zu epischer Musik zusammen. "Fall Guy" entwickelt eben immer auch viel Herz neben den Lachern. Dadurch wird die Giftigkeit der Saitre ziemlich abgeschwächt, aber das sei dem gut gemachten Film verziehen.
Neben ein paar Stunts, guten Akteuren und einem Kurzauftritt von Sonny Chiba als Schauspieler, hat "Fall Guy" Einblicke ins japanische Filmemachen zu bieten. Nicht viel mehr, aber sicher nicht weniger. Es ist eine zahme Satire mit Herz oder ein Liebesfilm mit Biss oder einfach gefällige Unterhaltung von einem der grössten Regisseure Japans. Sicher kein Pflichtkauf für Fukasaku-Fans, da dessen Oeuvre noch gross genug ist, aber wer wie ich mal durch alle erhältlichen Yakuza-Streifen von Kinji durch ist, der kriegt hier auch was geboten.
Hier auf DVD erhältlich (US)
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Japanisch 5.1 mit englischen Unteriteln. Widescreen (nicht anamorph).
Alternativer Titel: Kamata koshin-kyouku
Regie: Kinji Fukasaku

Satire

Humor * *

Action *

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F e m a l e   P r i s o n e r :   C a g e d

Japan 1983 Ausführliche Kritik: hier.

 

F o u r   D a y s   o f   S n o w   a n d   B l o o d

Japan 1989 Ausführliche Kritik: hier.

 

G a uc h e   t h e   C e l l i s t

Japan 1982 Ausführliche Kritik: hier.

 

T h e   G e i s h a

Japan 1983 Ausführliche Kritik: hier.

 

G o n z o   t h e   S p e a r m a n

Japan 1986 Ausführliche Kritik: hier.

 

G r a v e   o f   t h e   F i r e f l i e s   ~   H o t a r u   n o   h a k a

Reviewed 26.8.06

Japan 1988 Japan im Zweiten Weltkrieg: Durch amerikanische Bomben verlieren der 15-jährige Seita und seine kleine Schwester Setsuko ihre Mutter. Der Bub hält diese Schreckensnachricht von seiner Schwester fern und kommt mit ihr bei einer Verwandten unter. Da das Essen knapp ist, sieht die Tante die Kinder immer mehr als Parasiten und will sie loshaben. Seita packt eines Tages Setsuko und zieht aus. Sie kommen in einer Höhle unter, in der sie bald der Hunger plagt.
"Heidi"-Schöpfer Isao Takahata ist hinter Hayao Miyazaki stets die Nummer zwei bei Studio Ghibli geblieben - vor allem in Sachen Erfolg und Bekanntheit. Doch von den beiden Meisterregisseuren ist Takahata sicher der mutigere, was sich im minimalistischen
My Neighbors the Yamadas, dem durchgeknallten Pom Poko und dem Liebesfilm Only Yesterday spiegelt. Und natürlich in seinem bekanntesten Werk: "Grave of the Fireflies". Der bedrückende Anime-Klassiker hat es längst in die Bestenlisten seriöser Filmemacher geschafft und sich über das Vorurteil, Zeichentrickfilme seien nur etwas für Kinder, hinweggesetzt. Es ist in der Tat eine Perle im Ghibli-Kanon.
Hervorragend etwa die Bildgestaltung, die nicht ganz so detailverliebt ist wie bei Miyazaki, aber das Wichtige stehts in einfachen Kompositionen aufzeigt. Wenn Setsuko etwa im Vordergrund leise weint und Seita hinter ihrem Rücken am Reck turnt, ist das eine Szene, die selbst losgelöst von allem Kontext unmittelbar Emotionen hervorruft. Und dabei ist das noch eine der weniger augenfälligen Momente in einem Film voller grosser Szenen. Nicht umsonst erklären so viele Freunde des Films, sie würden hemmungslos heulen. Jeder hat die Sequenz, bei dem man regelrecht ob der Last der Melancholie bricht und losheult. Ich hab sie auch - manchmal ist es die traurige Reisball-Szene in der Höhle, manchmal schon die Beerdigung der Glühwürmchen kurz davor.
Diese Momente funktionieren so toll, weil Takahata die Figuren so genial zeichnet. Die Liebe zwischen den Geschwistern ist gross und rein, ihre Naivität selbst Angesichts des zerstörerischen Krieges gross - und nur manchmal weicht sie schockierender Lebensweisheit. Und die beiden sind nicht perfekt. So ist Seitas Stolz ein Mitgrund für den tragischen Ausgang und (deshalb hat Roman-Autor Akiyuki Nosaka sein autobiographisches Werk als eine Art Beichte gesehen) manchmal isst er vor seiner Schwester bzw. mehr als sie. Vorwerfen kann man ihm nichts, er ist gerade mal 15 und in einer Situation, die ihm über den Kopf wächst. Er trotzt ihr mit gleicher Menge kindlicher wie
erwachsener
Reaktionen. Und diese zu sehen, geht einfach an die Nieren.
Trotzdem gehöre ich wohl zu einer Minderheit, die in "Fireflies" nicht ein unantastbares Meisterwerk sieht. Er ist nicht einmal der beste Ghibli-Film - doch damit möchte ich ihn nicht abwerten, der Ghibli-Kanon ist einfach so grandios. Die meisten Fans erklären zum Beispiel, es gäbe keinen Tränen drückenderen Kriegsfilm. Bei mir besetzt diesen Platz  aber "Paths of Glory". Es klingt natürlich schicker, wenn man ausgerechnet einen Trickfilm zum traurigsten Kriegsfilm aller Zeiten erhebt, doch misst man die Tränenmenge, gewinnt bei mir Kubrick. "Fireflies" ist ironischerweise nicht einmal der Ghibli-Film, bei dem ich am meisten geweint habe. Bei
Castle in the Sky, Totoro und Kiki's Delivery Service hab ich mehr geweint. Bin ich krank? Die sind doch nicht halb so tragisch! Sind sie nicht. Aber ich weine vor einer Übermannung von Gefühlen, sei es Glück, Nostalgie, Erinnerung, Sentimentalität - diese Filme schaffen eigentlich das Schwierigere. Klar muss man heulen, wenn ein Mädchen stirbt (kein Spoiler: Man weiss von Anfang an, dass Seita und Setsuko sterben - dramaturgisch fand ich das immer etwas unnütz), doch wenn ein Filmemacher es schafft, Tränen des Glücks zu produzieren, steigt er bei mir eine Stufe höher.
Gegeneinander ausspielen möchte ich Miyazaki und Takahata aber deswegen nicht. "Grave of the Fireflies" ist ein geniales Werk voller Poesie, Traurigkeit und Menschlichkeit. Ein Film über den Tod, der das Leben feiert und den Krieg verdammt. Dagegen kommt ein
Totoro
auf den ersten Blick nicht an. Der handelt doch eigentlich von nichts, ausser von Erinnerungen und Fantasie. Oder Castle in the Sky, der doch nur ein Actionabenteuer ist. Denkste. Poesie, Traurigkeit, Menschlichkeit, Lebensfreude und sogar Antikriegs-Botschaft stecken auch in "Castle in the Sky". Und "Totoro" lässt sogar Tränen kullern, wenn ein grosses Fellknäuel einfach nur so da steht (PS: so sieht gerade mein Desktop aus). Natürlich hat das nicht denselben soziologischen Wert die das Kämpfen zweier Kinder gegen Krieg, Hunger und Tod, doch sag das mal meinem Tränenkanal.
In den Jahren und 2005 und 2008 folgten Realverfilmungen, die erste fürs TV, die zweite fürs Kino.

Hier auf DVD erhältlich (US)
Hier auf DVD erhältlich (GB)
Meine Disk (US): Code 1 NTSC. Japanisch und Englisch 2.0 mit engl. UT. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Hotaru no haka; Die letzten Glühwürmchen
Regie: Isao Takahata

Anime

Spannung * * *

Anspruch * *

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G r o p e r   T r a i n   -   S e a r c h   f o r   t h e   B l a c k   P e a r l

Japan 1984 Ausführliche Kritik: hier.

 

G r o p e r   T r a i n   -   W e d d i n g   C a p r i c c i o

Japan 1984 Ausführliche Kritik: hier.

 

G u t s   o f    a   V i r g i n   ~    S h o j o   n o   h a r a w a t a

Reviewed 24.10.03

Japan 1986 Der Fotgraf Asaoka (Daiki Katô) und sein Team machen Fotos von sexy Damen. Nach Arbeitsschluss machen sie sich mit Rei (Saeko Kizuki), Kazuyo (Naomi Hagio) und Kei (Megumi Kawashima) auf die Fahrt nach Hause. Sie geraten in dichten Nebel und müssen in einem abgelegenen Haus zwischenhalten. Dort kommt die Gruppe in Schwung, die Männer verlieren nicht viel Zeit und beginnen, ihre Begleiterinnen anzugrapschen. Doch im Wald lauert ein monströser Killer, der auch an der Party teilnehmen will ...
"Guts of a Virgin" ist einer der legendären japanischen Exploitation-Filme und vielleicht schockte er 1986 ja tatsächlich die Leute. Heute ist der stümperhafte Mix aus Sex und Splatter bloss noch unfreiwillig komisch - und schrecklich langweilig. Wer wirklich krasses Material erwartet, wird enttäuscht. Ca. 90% des Films besteht aus Fummeln, Grabschen, Poppen und Schmusen. Sobald ein Schamhärchen in Sichtweite kommen könnte, wird nach japanischer Art mit einem Milchfilter zensiert. Gebt mir Pornos, gebt mir Splatter, aber wenn ich Schmierereien auf der Linse sehe, ist das albern. Dann kann man den Sex ja gleich weglassen. Okay, dafür kann der Film (fast) nichts. Sind halt Zensurvorschriften. Das Resultat ist jedenfalls härterer Softsex. Die quietschenden Japanerinnen sind dabei stets in einer devoten, ängstlichen Verfassung. Immer irgendwo im Grenzbereich zwischen Vergewaltigung und aktivem Beischlaf. Das hört sich kontroverser an, als es ist. Mit der Dauer ist das Gekeuche bloss noch albern.
Der Horror ist nicht besser. Der erste Typ wird mit einem Hammer erschlagen, bis ihm die Augen rausfallen. Sieht billig trashig aus. Danach ist es oft so dunkel, dass man nichts sieht. Das Gore-Level wird erst zum Schluss akzeptabel, wenn der Mörder, der auf Sex und Mord aus ist, mit seinem Riesenschwanz zur Sache geht. Erst wird gefickt, dann fontänenartig abgespritzt, dann nach "mehr" verlangt - und dann gibt er mehr. Der Killer "fistet" sein Opfer und zieht die Gedärme raus. Yummi. Es folgt eine Masturbation mit einem abgetrennten Arm. Aber auch das braver als erwartet. Was dagegen auffällt ist die japanische Fixierung auf Rocco-Siffredi'eske Sex-Organe. Der Killer ist ausgestattet wie ein Pferd, die Männer im Film ejakuieren mehr als ein Springbrunnen und die Frauen dürfen Lecken was das Zeug hält. Für Psychologen ein Spielfeld sondergleichen - zum Schluss kann man eh wieder alles auf den Penis-Neid schieben. Andererseits sollte man psychologisch gar nicht so weit ausholen. Denn selbst die Riesenschwänze sind in "Guts of a Virgin" nicht da, um was Tiefsinniges zu tun. Sie sollen bloss eine weitere Ebene des "Schocks" dazubringen. Ich war geschockt, aber nicht wegen dem Blut, dem Sex oder den Fortpflanzungsorganen - sondern wegen dem Mangel an Ideen und der schieren Langeweile, die dieser vermeintliche Kultfilm ausstrahlt. Muss man echt nicht gesehen haben. Und deshalb boykottiere ich auch die Fortsetzung "Guts of a Beauty". In nächster Zeit dürft ihr auf keine Kritik davon hoffen ...

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (NL): Code 0 PAL. Japanisch 2.0 mit engl. und deutschen UT.
Widescreen (nicht anamorph)
Alternative Titel: Shojo no harawata; Entrails of a Virgin; Entrails of a Whore
Regie: Kazuo "Gaira" Komizu

Horror-
Sexfilm

Gewalt * *

Sex * * *

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H a c h i k o

Japan 1987 Ausführliche Kritik: hier.

 

H e a r t s   a n d   F l o w e r s   f o r   T o r a - S a n

Japan 1982 Ausführliche Kritik: hier.

 

H i r u k o :   T h e   G o b l i n   ~    Y o k a i   H a n t a   -   H i r u k o

Reviewed 11.11.03

Japan 1990 Professor Takashi Yabe (Naoto Takenaka) und seine Schülerin Tsukishima Reiko (Magumi Ueno) erforschen die Höhlen unter der Schule. Dort befindet sich jedoch der Eingang zur Hölle, in dem mörderische Dämonen wohnen. Einer der Goblins attackiert die beiden, tötet Yabe und steigt in Tsukishimas Körper an die Oberfläche. Yabes Sohn Masao (Masaki Kudou), der ein Auge auf Tsukishima geworfen hat, ist irritiert. Als auch noch seltsame Auswucherungen auf seinem Rücken zu wachsen beginnen, nimmt er gerne die Hilfe von Hieda Reijirou (Keni Sawada) an, einem durchgeknallten Wissenschafter, dem alle den Tod an Masaos Mutter anlasten. Hieda und Masao machen bald Bekanntschaft mir Tsukishima, die zu einem spinnenartigen Goblin mutiert ist, der das Gesicht des Mädchens trägt.
Zwei Jahre nach Tetsuo drehte Shinya Tsukamoto diese ausgeflippten Horrorfilm, der so ganz anders beginnt als der Vorgängerfilm, der sich zum Kultfilm der Metallfetischisten mausterte. "Hiruko: The Goblin" startet als schön gefilmter Horror auf einem Schulgelände. Doch schon bald spirtzt zum ersten Mal Blut - und dieses kommt bald kübelweise. Schön rot, schön farbig. Wieder im Kontrast zum schwarzweissen Tetsuo
. Dann kommen die titelgebenden Goblins ins Spiel - und für die, die das albern finden, wird der Streifen umgehend zum Trash.
In gewissem Sinne ist "Hiruko" schon Trash, aber mehr noch passt er sich der irren Fantasie von Tsukamoto an. Er mischt Albträume, Höllenfantasien und Highschool-Horror zu einem seltsamen, aber sehr unterhaltsamen Mix. Die Goblin-Gestalten erninnern an die Face-Hugger aus "Alien", ihre Art, sich anzuschleichen, und der Umstand, dass der junge Yabe eine Kettensäge benutzt, rufen Erinnerungen an "Evil Dead" wach. Zu diesen im Genre sehr bekannten Komponenten bringt Tsukamoto genug Fremdes, genug Exotisches dazu, um einen eigenständigen Film abzuliefern. Die Beziehung zwischen Hieda und Yabe bietet etwa Material für einen homoerotischen Diskurs, dem Tsukamoto aber kaum wahrzunehmen folgt. Die langen, phallischen Tentakel-Zungen, die aus den Goblins rauskommen, werden ebenfalls nicht sexualisiert. Beides sehr ungewöhnlich für Tsukamoto und mit ein Grund, weshalb "Hiruko" einer seiner geradlinigsten Filme ist. Aber was heisst bei diesem Regisseur schon geradlinig? "Hiruko" ist immer noch konfuser und schräger als 99% der Filme, die man sonst so sieht.   

Hier auf DVD erhältlich (GB-Version)
Meine Disk (HK): Code 0 NTSC. Japanisch 2.0. mit englischen UT. Anamorphic Widescreen.

Alternative Titel: Yokai Hanta - Hiruko; Hiruko: Youkai Hunter; Hiruko the Goblin
Regie: Shinya Tsukamoto

Horrorfilm

Gewalt * * *

Humor * *

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H o u s e   o n   F i r e   ~    K a t a k u   n o   h i t o

Reviewed 16.12.04

Japan 1986 Die Mutter (Fumi Dan) des Buben Kazuo verlässt die Familie, um mit einem jüngeren Studenten zusammenzuziehen. Ein Ereigniss, dass den Sohn prägt. Vierzig Jahre später hat Kazuo Dan (Ken Ogata) selbst eine Familie. Im Japan der 50er ist er ein angesehener Schriftsteller, doch der Haussegen hängt schief. Vor allem, weil Kazuo eine Liebhaberin hat: die hübsche Keiko (Mieko Harada). Als der eine Sohn Jiro durch seine Anfälle zum körperlichen und geistigen Krüppel wird, sucht Kazuo noch mehr Trost bei Keiko. Bis seine Frau Yosoko (Ayumi Ishida) genug hat und ihn verlässt. Sie kehrt zurück, doch die Ehe ist gescheitert. Sie ist nur noch Mutter, nicht mehr Gattin. Bald darauf verkracht sich Kazuo wegen einer Abtreibung auch mit Keiko. Er trifft dafür die lebensfrohe Tokuko "Yoko", mit der er durch halb Japan reist.
Der reifere Kinji Fukasaku hielt in den 80ern nicht mehr fiel von seinen Yakuza- und Fantasystreifen. Er widmete sich dafür lieber dem "normalen Leben". In Form von Dramen oder Satiren. "House on Fire" ist ein autobiografisches Drama nach dem Roman von Kazuo Dan (1912-1976). Mit einer Länge von über zwei Stunden nimmt sich Fukasaku viel Zeit für dieses durchaus interessante Leben, doch diese Art Film lässt mich letztendlich kalt. Es gibt interessante Aspekte in "House on Fire" zu entdecken. So etwa einen Einblick in einen japanischen Haushalt, die langsame Emanzipation einer Hausfrau und einer Liebhaberin. Doch es fehlt eigentlich gänzlich an Überraschungen oder Tiefgang. Zum Schluss wird auf zum Glück recht leichte Art der Wert der Familie bestätigt.
Davor bietet das Drama aber auch Raum für Gewagteres, insbesondere im Bereich Erotik. Fukasaku schreckte nie für recht expliziten Liebesszenen zurück und auch "House on Fire" zeigt grosszügig Haut. Die Akteure sind in diesen Passagen ebenso gelassen wie im Rest des Films. Ken Ogata gibt einen etwas stoischen, aber überzeugenden Protagonisten, Ayumi Ishida überzeugt als scheinbar unterkühlte aber durchaus zielstrebige Gattin und die Liebhaberinnen füllen Kazuos Leben mit jugendlicher Liebes- und Lebensfreude. Wie gesagt: wenig Überraschendes. Damit möchte ich Fukasakus solide Inszenierung, die gefällige Dramaturgie und das gute Spiel der Akteure keineswegs schlecht machen - doch ich erwarte mehr von einem Fukasaku. Fans von realistischen Betrachtungen der japanischen Gesellschaft können gerne einen Stern dazutun. Ich bezieh die Bewertung auf die emotionale und intellektuelle Reaktion, die der Film auslöste. Und die blieb mir zu bescheiden.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 0 NTSC. Japanisch 2.0. mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternativer Titel: Kataku no hito
Regie: Kinji Fukasaku

Drama

Erotik * *

Spannung *

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K a g e r o - Z a

Reviewed 19.3.06

Japan 1981 Tokyo 1926: Der Bühnenautor Shungo Matsuzaki (Yusaka Matsuda) stösst auf die geheimnisvolle Shinako (Michiyo Ookusu), die auf dem Weg ins Krankenhaus ist. Sie bittet Matsuzaki, sie zu begleiten, da sie Angst vor einer alten Frau habe, welche Blasenkirschen verkauft - die der Legende nach weibliche Seelen darstellen. Nach einigem Zögern verfällt Matsuzaki der Frau, selbst als er erfährt, dass sie tot sein soll. Schlimmer noch: Sie ist oder war die Frau von Matsuzakis schiessfreudigem Gönner Tamawaki (Katsuo Nakamura).
"Kagero-Za", der fiebrige Mittelteil von Seijun Suzukis Taisho-Trilogie, ist mysteriöser, surrealer und noch etwas erotischer als der Vorgänger Zigeunerweisen - und darum auch ein wenig besser. Das gilt vor allem für die kohärentere erste Hälfte des Films. Was danach kommt, ist aber derart wirr und experimentell, dass primär Frustration zurückbleibt.
Suzuki schafft es hier besser als bei Zigeunerweisen, die Taisho-Ära aufleben zu lassen, indem er zu abgedrehten Jazz-Parties lädt und das Japan dieser Zeit zeigt. Das liegt wohl am grösseren Budget, das ihm zur Verfügung stand. Dies erlaubt ihm gegen Schluss auch einige wilde Sets, wie wir es von den kultigeren Zeiten Suzukis gewohnt sind. Doch was noch immer fehlt, ist der Sinn. Mit verwirrenden Jump Cuts, einer absurden Geschichte und konfuser Erzählweise scheint Suzuki zum einen nicht zu wissen, was er eigentlich kommunizieren möchte und zum anderen, wie er es tun will. In meinen Augen war er schon immer ein schlechter Geschichtenerzähler, dies kaschiert er mit Popart-Ästhetik - doch wenn man wie hier 140 Minuten lang nur sporadisch von kurzen Genieblitzen abgelenkt wird, ist schnell offensichtlich, dass Suzuki eigentlich kein guter Regisseur ist.
Immerhin: Die Erotik ist noch eine Spur interessanter als in Zigeunerweisen, wo das Ablecken eines Augapfels zu den besseren Szenen des Films gehörte. Diesmal gibts unter anderem akrobatischen Beischlaf und Erotisierung von Früchten. Doch spätestens, wenn eine blonde Dame mit blauen Augen auftaucht, die Tamawakis Frau sein könnte (oder auch nicht), wird Suzukis Besessenheit, die Zuschauer in die Orientierungslosigkeit zu stürzen, mühsam. Das Durcheinander als Stilmittel - oder eben als Ablenkung davon, dass man eigentlich keine Ahnung hat, was man seinem Publikum erzählen möchte. "Kagero-Za" ist eine zeitraubende Enttäuschung. Dritter Teil: Yumeji (1991).

Hier auf DVD erhältlich
Hier auf DVD erhältlich (Box)
Meine Disk (US): Code 1 NTSC. Japanisch 2.0 mit nicht ausblendbaren englischen Untertiteln. Vollbild
Alternative Titel: Kageroza;
Heat Shimmer Theater; Heat Haze Theatre
Regie: Seijun Suzuki

Mysterydrama

Spannung *

Erotik * *

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K i k i ' s   D e l i v e r y    S e r v i c e

Reviewed 2003

Japan 1989 Kiki ist 13 und muss wie alle Hexen dieses Alters ein Jahr lang alleine auf eigenen Füssen stehen. Mit ihrem schwarzen Kater Jiji fliegt Kiki auf ihrem Besen ausgerechnet eine Grossstadt am Meer an, in der die Leute nicht viel von Hexen zu halten scheinen. Bei der schwangeren Bäckerin Osono findet Kiki aber eine Unterkunft. Um zu Geld zu kommen, baut die Kleine bald einen exklusiven einen Eilservice auf.
Der japanische Zeichentrick-Meister Hayao Miyazaki hat viele Markenzeichen. In "Kiki's Delivery Service" ist es kompromisslose Liebe. Nicht die Liebe, die wir aus sonstigen Filmen kennen, sondern Liebe, die aus jedem Frame zu strömen scheint: Die Liebe, mit der der Film animiert ist, die Liebe, die die Zeichner offensichtlich zu ihren Charakteren entwickelt haben und die Liebe, die die Charaktere unter einander geben: Kiki, die alte Frau und ihre Haushälterin, die Bäckerin Osono, Kater Jiji, der Bub Tombo - alle sind sie derart lieb, dass es an Kitsch grenzt. Doch Miyazaki wäre nicht das Genie, das er ist, wenn er den Zuckerguss ironisch brechen würde (v.a. durch die Kommentare von Jiji), für reichlich Action und Spannung sorgt (besonders am Schluss) und die Liebe eben auch glaubwürdig präsentiert. Das so entstandene Meisterwerk ist vielleicht nicht sein tiefgründigstes, aber sein charmantestes Werk.
Kiki muss man halt einfach gerne haben und bei ihren Abenteuern, die ihre ersten Schritte ins Erwachsenenleben begleiten, kann man nicht anders, als mitzufiebern. "Kiki's Delivery Service" ist ein Zeichentrick-Klassiker für die ganze Familie zum immer wieder ansehen und einer der Klassiker aus dem Kanon des
Studios Ghibli. Was für ein Aufsteller von einem Film.
PS: In der englischen Fassung wird Kiki von Kirsten Dunst gesprochen, aber dennoch solte man die japanische Originalfassung (ebenfalls auf der Disney-DVD enthalten) vorziehen.
Die besprochenen Miyazaki-Filme:
Castle of Caliostro (1979); Nausicaa (1984), Castle in the Sky (1986), Totoro (1988), Kiki's Delivery Service (1989), Porco Rosso (1992), Princess Mononoke (1997), Spirited Away (2001), Howl's Moving Castle (2004)  

Hier auf DVD erhältlich (US)
Hier auf DVD erhältlich (D)
Meine Disk (US): Code 1 NTSC. Japanisch 2.0 und Englisch 5.1. mit engl. UT. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Majo no takkyubin; The Witch's Express Mail
Regie: Hayao Miyazaki

Anime

Humor * * *

Spannung * * *

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L e g e n d   o f   t h e   E i g h t   S a m u r a i   ~    S a t o m i   h a k k e n d e n

Reviewed 9.3.04

Japan 1983 Shizuhime (Hiroko Yakushimaru) ist eine Nachfahrin von Prinzessin Fume. Diese wurde von der bösen Lady Tamazusa (Mari Natsuki) des Hirata Clans verflucht und floh mit einem Hund, den sie wegen einem Witz ihres Vaters heiraten musste, in den Wald. Dort schossen Krieger Pfeile auf den Hund, Fuse wurde getroffen, weil sie ihn beschützen wollte. Dabei entwichen acht leuchtende Bälle aus ihr. Diese sollen als tapfere Ritter in 100 Jahren Tamazusa vernichten - angeführt von Shizu. Nun tauchen die acht (u. a. Sonny Chiba, Etsuko Shihomi) auf, um Shizu vor Tamazusa und ihrem Sohn Lord Motofuji (Yuki Meguro) zu beschützen. Während ihren Abenteuern verliebt sich Shizu in einen ihrer Beschützer, den wilden Jungen Shinbei (Hiroyuki Sanada) - der Lady Tamazusas unehelicher Sohn ist!
In den 70ern hatten die Filme von Kinji Fukasaku Klasse. Egal ob sie pulpig, roh, ungehobelt oder ungeschliffen waren, sie strotzen vor Klasse. In den 80ern jedoch wandte sich Fukasaku - gewollt oder nicht-  dem Trash zu. Seine Filme wurden nicht schlechter, doch der Versuch, moderne Elemente in aufzusaugen, endete in einem Hauch von Trash. Gutes Beispiel: "Legend of the Eight Samurai". Eigentlich ein epischer Samurai-Fantasyfilm von 136 Minuten Länge, mit Stars, Aufwand, Gewalt und Schwertkämpfen. Doch schon die Opening Credits sind unterlegt von einem käsigen Pop-Song in Englisch. Igitt. Dieser wird einmal bei einer nicht enden wollenden Schmuseszenen noch wiederholt - und beim Abspann gleich nochmals! Als ob damit nicht genug, kleistert Fukasaku jedes Bild mit Kubikmetern Nebel voll und platziert obskure Lichtquelen mit seltsamen Farben. Ja, keine Frage, wir sind in den 80ern. Habe ich erwähnt, dass der Soundtrack aus poppig-rockigen Stücken besteht? Tut er. Und bei den Fights hören sich die Sound-Effekte an wie aus einem Sci-Fi-Film. Oder den Marx Brothers.
Doch "Legend of the Eight Samurai" hat seine Pluspunkte, muss er ja fast, schliesslich ist er ein Fukasaku. Da wäre einmal die Vorlage. "Eight Samurai" basiert auf einer alten chinesischen Legende, die in der Edo-Zeit von
Bakin Takizawa japanisiert wurde. Seither wurden daraus ein Film (1958), eine Serie und eben Fukasakus Beitrag geschaffen. Die Story, im Original noch stärker konzentriert auf die konfuzianische Idee, dass jeder der Bälle eine Tugend (Jin-Mitgefühl, Gi-Gerechtigkeit, Rei-Form, Chi-Weisheit, Chuu-Loyalität, Shin-Glaube, Kou-Frömmigkeit, Tei-Brüderlichkeit) symbolisiert, hat durchaus interessante Elemente. In gewissem Sinne ist Handlung und Präsentation ein Mischmasch aus "Excalibur", "Seven Samurai" und Frank Oz' "Dark Crystal". Es gibt Puppen-Monster, Spezialeffekte, heroische Samurai, dämonische Fieslinge und vieles mehr, was Legenden, Mythologie und Fantasy entsprungen scheint. 10 Jahre früher hätte Fukasaku aus diesem Stoff wohl ein deftiges Epos gemacht, doch der Stil geht hier in eine anderen Richtung. Nebel, Songs, Musik und Sound-FX habe ich bereits erwähnt, aber es ist noch mehr:
Die Sets sehen aus wie Sets. Dem ganzen Werk hängt eine ausgesprochene Künstlichkeit an. Sterile Bauten, viel zu viel (androgynes) Makeup, pompöse Kostüme, glänzende Oberflächen - "Legend of the Eight Samurai" wirkt damit arg theatralisch und artifiziell. Das ergibt einen speziellen Reiz, hebt aber den trashigen Aspekt noch hervor. Das gleiche gilt für das reichlich spritzende Kunstblut in den Kampfszenen. Für Fukasaku ist der Streifen eine Antwort auf "Star Wars" und kulturhistorisch ist das durchaus vertretbar. Doch eigentlich ist er primär eines: Fun. Weit davon entfernt, Fukasakus bester Film zu sein. Oder sein wichtigster. Aber gute, aufwändige und nicht allzu ernst gemeinte Unterhaltung. Dies alles bezieht sich auf den 136-minütigen japanischen Cut. Der 129-minütige US-Cut ist nicht stark geschnitten (die End Credits fehlen, d.h. einmal Popsong weniger, juhui), doch die Synchro ist eine Katastrophe. Im Original ist der Film weithin bekannt als "Satomi hakkenden"; "Legend of the Eight Samurai" ist dagegen der Titel des US-Cuts. Die unten angepriesene HK-DVD, von der ich ahne, dass sie nicht ganz legal ist, bietet übrigens beide Editionen!

Hier auf DVD erhältlich
Alternative Titel: Satomi hakken-den; Legend of 8 Samurai; Dog Warriors
Regie: Kinji Fukasaku

Fantasyfilm

Action * * *

Spannung *

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L o v e r s   L o s t  ~   D ô t o n b o r i g a w a

Reviewed 31.5.04

Japan 1982 Der 19-jährige Student Kunihiko Yasuoka (Hiroyuki Twilight Samurai Sanada) verdient sich etwas  Geld im Restaurant von Tetsuo Takeuchi (Go-Papa Tsutomu Yamazaki), dem Vater seines besten Freundes Masao (Koichi Sato, When the Last Sword is Drawn). In dem Laden trifft Kunihiko auch auf Machiko (Keiko Matsuzaka). Die Schöne war einst eine Geisha und wurde von einem reichen Juwelierladenbesitzer freigekauft. Nun steht sie in der Schuld des 74-Jährigen. Dennoch verliebt sie sich alsbald in Kunihiko. Sie ist 10 Jahre älter als er, aber seine Jugendlichkeit lässt sie aufblühen. Derweil hat Tetsuo Sorgen wegen seinem Sohn. Masao möchte wie sein Vater eine Karriere als Pool-Billard-Spieler starten. Doch Tetsuo, einst der grösste Pool-Spieler im ganzen Land, will ihn von diesem Sündenbabel fernhalten ...
"Lovers Lost" ist das beste Drama, das Kinji Fukasaku gedreht hat. Berühmt wurde der Japaner ja mit seinen Yakuza- und Samurai-Filmen, daneben blieb diese Adaption von Teru Miyamotos Roman weitgehend unbekannt. Zu unrecht, denn Fukasaku zeigt viel Gefühl, inszenatorisches Geschick und Fabulierkunst. Gefühl, weil seine Helden echt wirken und ihre Nöte deshalb glaubhaft sind. Gefühl aber auch, weil seine Hauptdarstellerin Keiko Matsuzaka ("Stray Dog", Happiness of the Katakuris), eine der schönsten Frauen Japans, so gelöst und liebevoll aufspielt. Inszenatorisches Geschick, da er mehrere Handlungsstränge viruos verknüpft und technische Stilmittel wie Rückblenden in schwarzweiss gekonnt einsetzt. Hie und da blitzt auch der brutalere Fukasaku durch, etwa, wenn wir über das Schicksal von Tetsuos Frau aufgeklärt werden. Und letztendlich Fabulierkunst, da "Lovers Lost" Liebesfilm, Milieudrama, Poolhall-Film und Vater-Sohn-Studie in einem ist. Deshalb hat er wohl auch leichte Überlänge: 123 Minuten.
"Lovers Lost" ist kein allumfassend geglückter Film, doch einer, der trotz gemächlichem Tempo unterhält. Das Ende ist tragisch, ohne übermässig sentimental zu sein. Selbst Moral und Sozialkritik sind zu finden - etwa in Tetsuos Satz "gambling is hell" oder in der Behandlung von Aussenseitergruppen wie dem Transsexuellen Kaoru. Doch vielleicht ist es gar nicht das, was den Film letztendlich gut macht, sondern Fukasakus Liebe zu seinen Charakteren. Tetsuo, Machiko und Kunihiko liegen ihm natürlich besonders am Herzen, weshalb ihr Schicksal bewegt. Besonders, und das sollte nochmals erwähnt sein, jenes von Machiko. Die bildhübsche Keiko Matsuzaka spielt Machiko als Frau, die nie den Lebensmut verloren hat, die ihrem 74-jährigen "Retter" Dankbarkeit entgegenbringt, aber ihre Gefühle für den 10 Jahre jüngeren Kunihiko nicht unterdrücken mag. Sie ist einfach eine unglaublich gütige Person und als solche bleibt sie einem niemals gleichgültig. "Lovers Lost" ist für alle Liebhaber von japanischen Dramen sehenswert. Und wer Fukasaku nur als Macher von Yakuzafilmen, Samuraiepen oder Sci-Fi-Trash kennt, der sollte diese Seite des Meisterregisseurs unbedingt auch kennenlernen ...

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 0 NTSC. Japanisch 2.0 mit englischen Untertiteln. Vollbild.
Alternative Titel: Dôtonborigawa
Regie: Kinji Fukasaku

Drama

Humor *

Spannung * *

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M e r r y   C h r i s t m a s ,   M r .   L a w r e n c e

Japan 1983 Ausführliche Kritik: hier.

 

M i s h i m a :   A   L i f e   i n   F o u r   C h a p t e r s

Japan 1985 Ausführliche Kritik: hier.

 

M y   N e i g h b o r   T o t o r o   ~   T o n a r i   n o   T o t o r o

Reviewed 2003

Japan 1988 Während seine Frau im Spital liegt, zieht Tatsuo mit seinen Töchtern Satsuki und Mei in ein baufälliges Haus auf dem Land. Sie renovieren das Anwesen mit viel Liebe und fühlen sich bald heimisch. Als Mei sich einmal in den Wald verirrt, trifft sie in ihren aussergewöhnlichen Nachbarn: In einem gigantischen Baum lebt der riesige, pelzige Gnom Totoro, der König dieses Waldes. Mei freundet sich mit ihm an und auch Satsuki lernt den freundlichen Pummel-Riesen bald kennen.
Anime-Meister Hayao Miyazaki schuf mit "My Neighbor Totoro" einen der beliebtesten Kinderfilme aller Zeiten. Das Zielpublikum ist deutlich jünger als bei Miyazakis bekanntesten Filmen, doch die Charaktere die er hier kreierte, die liebevoll-fantastische Welt in der sie leben und die schlicht bezaubernd erzählte Geschichte nehmen auch die Herzen der Erwachsenen spielend gefangen. Miyazaki schafft es, einen Film aufzubauen, in dem es keine Bösewichter gibt, keine eigentlichen Gefahrensituationen - und doch ist der Film ebenso spannend wie witzig und charmant. Es ist allein die Kraft der Animation und das Gespür für Stimmungen die diese Studio Ghibli-Produktion so einmalig macht. In Totoros Pelz will man sich einfach kuscheln, in dem Katzen-Bus will man einfach mitfahren, mit den beiden Mädchen will man einfach befreundet sein. "Totoro" erzeugt Lebenslust in jeder Minute. Und für solche Filme sollte man zu jeder Zeit dankbar sein.
Wenn man "Totoro" anschaut, wird einem auch bewusst, wie Miyazaki seine Welt in postivem Sinne wiederverwertet: In "Totoro" gibt es sogenannte Russ-Verteiler ... genau diese Wesen (nur in etwas stabilerer Form) tragen in Spritied Away die Kohle herum. Der Wald in "Totoro" sieht aus wie die Spitze des Castle in the Sky und Figuren wie die kleinen Totoros gleichen der Hamster-Ratte aus Spritied Away. Dies ist aber nicht Faulheit seitens von Miyazaki, sondern ein Zückerchen für seine Fans. All die Charaktere in seinen Filmen sind von Miyataki geschaffen und tragen seine unverkennbare Handschrift. Deshalb liebt man die Viecher ja so - und deshalb freut man sich auch, wenn man einige von ihnen (ev. in abgewandelter Form) später wieder sieht.
Ebenfalls auffällig ist, dass Miyazaki wie in Spirit
ed Away das "Alice in Wonderland"-Thema bemüht. Mei gelangt durch ein Loch in Totoros Welt und der Katzen-Bus erinnert nicht nur an die Ceshire Cat in "Alice", sie lacht auch genau gleich wie die Katze in der Disney-Version von 1951. Auch von "Mary Poppins" stecken Ideen drin (die Schirme). Ein Geben und ein Nehmen also in der Animations-Welt. Miyazaki hat hie und da also etwas von Disney aufgeschnappt und gibt den Kinogängern dafür seine eigenen Fantasien zurück. Und die möchte man gegen nichts eintauschen. "Totoro" ist ein wunderschöner, zeitloser Film für Jung und Alt, der die Natur und die Familie hochleben lässt, der eine Welt zeigt, in der die Erwachsenen den Kindern nicht ständig ihre Fantasie austreiben wollen, sondern sie akzeptieren, ja sogar fördern. Zweifellos einer der süssesten Filme aller Zeiten.
Die besprochenen Miyazaki-Filme:
Castle of Caliostro (1979); Nausicaa (1984), Castle in the Sky (1986), Totoro (1988), Kiki's Delivery Service (1989), Porco Rosso (1992), Princess Mononoke (1997), Spirited Away (2001), Howl's Moving Castle (2004) 
Hier auf DVD erhältlich (D)
 
Hier auf DVD erhältlich (US)
Meine Disk (SK): Code 3 NTSC. Japanisch 5.1. und koreanisch 5.1. mit englischen UT. Widescreen.
Alternative Titel: Tonari no Totoro; Totoro; my Neighbour Totoro; Mein Nachbar Totoro
Regie: Hayao Miyazaki

Anime

Humor * * *

Spannung * *

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N a u s i c a ä    o f   t h e   V a l l e y   o f   t h e   W i n d   ~   K a z e   n o   t a n i   n o   N a u s h i k a

Reviewed 2003

Japan 1984 In den "Sieben Tagen des Feuers" wurde beinahe die gesamte Menschheit vernichtet, nur wenige Menschen überlebten. Sie bekamen es mit gigantischen mutierten Insekten zu tun, die nun die Welt bevölkerten. Die grössten von ihnen, die Ohmu, gaben nach ihrem Tod Sporen ab, aus denen riesige gifitge Pilzwälder wuchsen, die alle Zivilisation verschlangen. Inmitten dieser verlorenen Welt liegt das Tal der Winde, das durch die Meeresluft vor dem giftigen Dschungel beschützt wird. Hier lebt Prinzessin Nausicaa, die Tochter von König Jihl. Sie versucht, die Welt verstehen zu lernen und die Insekten nicht gleich zu töten. Dies bewahrt den Frieden im Tal. Doch da landet eine feindliche Armee und löst eine Kette der Gewalt aus, die das Tal auf immer zu vernichten droht.
Hayao Miyazaki drehte als erstes diesen Film für sein damals gegründetes Studio Ghibli - und ihm gelang gleich eines seiner eindrücklichsten Werke. Im Westen erschien "Nausicaa" lange bloss gekürzt und neu geschnitten (sprich: verwüstet), doch die vollständige Version ist ein Meisterwerk. Ein pazifistisches Sci-Fi-Anime mit Herz, Verstand und unglaublichem Einfallsreichtum. Die Welt, die Miyazaki erschaffen hat, ist glaubwürdig und bedrohlich - und umso leuchtender wirkt da die Liebe und Tugend der Heldin Nausicaa. Was in den Händen eines schlechteren Filmemachers zu Kitsch hätte werden können, verwandelt Miyazaki zu Zeichentrick-Kunst. Seine Wesen (allen voran die Ohmu), seine Charaktere, seine Botschaft, die sich gegen Krieg und Massenvernichtungswaffen und dafür für den Einklang mit der Natur stark macht - alles bleibt hängen und lässt die kleinen Mängel (v.a. die Elektromusik) verschwinden. Am Schluss hatte ich Tränen in den Augen. "Nausicaa" ist der sechste Miyazaki-Film, den ich gesehen habe, und mit jedem wächst meine absolute Bewunderung für diesen Künstler. Jeder seiner Filme ist ein Juwel nicht nur in der Welt des Anime sondern in der Welt des Kinos. Nur wenige Regisseure mischen auf solch betörende Art Poesie, Action, Moral und Liebe zu einem fantastischen Filmerlebnis. Must see!
PS: Von "Nausicaa" existiert auch ein blendender Manga von Miyazaki. Dieser entstand erst 10 Jahre nach dem Film und nicht wie sonst üblich umgekehrt.
Die besprochenen Miyazaki-Filme:
Castle of Caliostro (1979); Nausicaa (1984), Castle in the Sky (1986), Totoro (1988), Kiki's Delivery Service (1989), Porco Rosso (1992), Princess Mononoke (1997), Spirited Away (2001), Howl's Moving Castle (2004)

Hier auf DVD erhältlich (D)
Hier auf DVD erhältlich (US)
Meine Disk (HK): Code 0 NTSC. Japanisch 5.1. mit englischen UT. Widescreen (nicht anamorph)
Alternative Titel: Nausicaa; Warriors of the Wind, Kaze no tani no Naushika
Regie: Hayao Miyazaki

Anime

Action * * *

Spannung * * *

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N y m p h o   D i v e r :   G - S t r i n g   F e s t i v a l

Japan 1981 Ausführliche Kritik: hier.

 

O n i m a s a

Japan 1982 Ausführliche Kritik: hier.

 

P a t l a b o r    1 :   T h e   M o v i e   ~   K i d ô   k e i s a t s u   p a t o r e b â

Reviewed 14.6.03

Japan 1990 Tokyo 1999: Riesige Maschinen, die von einem menschlichen Piloten bedient werden, haben die Arbeitsweise revolutioniert. Die sogenannten "Labors" werden von der Polizei genauso eingesetzt wie von der Bauindustrie. Ein Grossteil der 8000 Tokyoter Labors arbeitet am Babylon-Projekt, der Erstellung einer riesigen künstlichen Landfläche in der Bucht von Tokyo. Doch in letzter Zeit laufen immer mehr Labors Amok. Die Polizisten Asuma und Noah und ihre Kollegen von der Division 2 sollen der Sache auf den Grund gehen. Dabei entdecken sie, dass im neuen Betriebssystem der Labors, dem HOS, ein Virus namens Babel steckt. Der Programmierer Eiichi Hoba, der Selbstmord begangen hat, wollte so anscheinend der HOS-Herstellerfirma Shinoharam die Asumas verhasstem Vater gehört, sabotieren ...
Mamoru Oshii ist dank "Ghost in the Shell" eine der Legenden im Anime-Business. "Patlabor 1" ist weniger bekannt und weniger gut als sein Meisterwerk, aber garantiert einen Blick wert. Der Film basiert auf einer Serie von 1988, ist aber eigenständig geniessbar und zog ein paar Sequels nach sich. Etwas enttäuscht war ich auf der politisch-philosophischen Ebene. Klar werden Themen wie der ungehemmte Fortschritt der Technik oder die Macht der Grosskonzerne angeschnitten, aber nie wirklich abgeschlossen. Dieser Schwachpunkt wird aber dadurch relativiert, dass "Patlabor 1" in erster Linie auch ein Action- und Spannungs-Film sein will, und auf dieser Ebene enttäuscht er nicht. Action gibts vor allem am Anfang und am Schluss, Spannung dazwischen, wenn die Polizisten der ganzen Story nachgehen. Krimi-mässig wird Puzzlestück für Puzzlestück zusammengesetzt. So gehen die 99 Minuten jedenfalls im Flug vorbei: Ein sehr unterhaltsamer Anime, aber kein Meisterstück im Oshii-Kanon.
Fortsetzung: Patlabor 2
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (US): Code 1 NTSC. Japanisch 5.1. und Englisch 5.1. mit engl. UT. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Kidô keisatsu patorebâ; Patlabor: The Mobile Police
Regie: Mamoru Oshii

Anime

Spannung * * *

Action * * *

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P r i n c e s s   f r o m   t h e   M o o n

Japan 1987 Ausführliche Kritik: hier.

 

P r o s p e r i t i e s   o f   V i c e

Japan 1988 Ausführliche Kritik: hier.

 

R a n 

Reviewed 2003

Japan 1985 Japan im 16. Jahrhundert: Fürst Hidetora (Tatsuya Nakadai), der Herrscher von Ichimonji, ist 70 Jahre alt geworden und möchte den in vielen Kriegen eroberten Besitz an an seine drei Söhne verteilen. Taro (Akira Terao), der älteste Sohn, soll sein Nachfolger werden. Als Saburo (Daisuke Ryu), der jüngste Sohn, aus Misstrauen gegen seine Brüder diesem Plan widerspricht, wird er von Hidetora verstossen und zieht ins Schloss von Hidetoras Erzfeind Fujimaki (Hitoshi Ueki). Schon bald zeigt sich aber, dass Saburo recht hatte: Unter dem Einfluss seiner rachsüchtigen Frau Kaede (Mieko Harada) vertreibt Taro seinen Vater. Und auch der mittlere Bruder, Jiro (Jinpachi Nezu), hat seine eigenen brutalen Pläne.
Meisterregisseur Akira Kurosawa adaptierte William Shakespeares "King Lear" zu diesem fantastischen Historienepos. 160 Minuten lang fesselt der Filmemacher die Zuschauer mit streng komponierten Bildern, suggestivem Framing und gewalttätigen, epischen Schlachten. Dazwischen sind ihm die privaten Ebenen des Familienzwists aber wichtig - obwohl er sie kühl analytisch aus der Distanz zu beobachten scheint. Er nennt diesen Ansatz den "Blick des weinenden Buddhas" - und damit ist auch gesagt, dass Kurosawa das private Schicksal, den fatalistischen Pessimismus nicht nur zeigt, sondern mitleidet. Die zentrale Frage des Films ("Wieso töten Menschen andere Menschen?") kann er zwar etliche Male als Künstler stellen, doch auch er kann sie nicht beantworten. Unter anderem deshalb hat "Ran" einen bedeutend düstereren Grundton als frühere Kurosawa-Werke, bei denen es zumindest ganz am Schluss noch einen Funken Hoffnung gibt (Rashomon ist ein gutes Beispiel).
Im Alter von 75 war Kurosawa reif für Lear, reif für Pessimismus. Ungeschönigt. Und dass er dies in einen so wunderbaren Film packt ist unser Gewinn. Da sind einmal die hervorragenden Schauspieler, allen voran Mieko Harada, die einem Toshiro Mifune gleich aus völliger Ruhe in extreme Agitation verfallen kann, herumschreit und Gewalt anwendet, nur um danach wieder still zu werden. Eine Performance mit enormer Kraft. Deshalb gönnt ihr Kurosawa auch einen Abgang mit einer unerwartet ergiebigen Blutfontäne. Auch die Schlachtszenen sind getränkt von Blut, doch mehr noch von Stil. Hier wurde noch kein CGI angewendet, hier agieren Statisten auf echten Sets.
Beim Angriff auf Schloss 1 fackelt Kurosawa sein superteures Schloss-Set in gigantischen Bildern ab. Bei dieser Szene musste alles stimmen. Und das tut es auch. Abseits von diesen epischen Bildern komponiert Kurosawa intimere Szenen. Interessant dabei zwei seiner Markenzeichen: Zum einen die Telephoto-Linsen, die einen Shot im Vorder- und Hintergrund scharf erscheinen lassen und das Bild wie Malerei zweidimensional wirkt. Daneben die axialen Schnitte, bei denen Kurosawa zwei Kameras auf fast der selben Linie anordnet und dann von der einen zur anderen schneidet. Der Effekt wirkt wie eine Mischung aus Jump Cut und extrem schnellen Zoom. Die Wirkung ist suggestiv, aber perfekt eingesetzt. Tja, Kurosawa war ein Genie und in "Ran" wird das überdeutlich. Von all den Kurosawa-Filmen, die ich bisher gesehen habe, fällt es mir schwer, einen Favoriten zu bestimmen - aber "Ran" ist mit Seven Samurai und Rashomon sicher in den Top fünf. 

Hier auf DVD erhältlich (US)
Hier auf DVD erhältlich (D)
Hier auf DVD erhältlich (Criertion!)
Meine Disk (US): Code 1 NTSC. Japanisch 5.1. und 2.0. mit englischen UT. Anamorphic Widescreen.
Regie: Akira Kurosawa

Historienepos

Action * * *

Spannung * * *

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R e d   A c c o u n t :   M y   B l o o d y   A n g e l

Japan 1988 Ausführliche Kritik: hier.

 

T h e   R e d   S p e c t a c l e s

Japan 1987 Ausführliche Kritik: hier.

 

R i k y u

Japan 1989 Ausführliche Kritik: hier.

 

R o y a l   S p a c e   F o r c e :   T h e   W i n g s   o f   H o n n e a m i s e

Japan 1987 Ausführliche Kritik: hier.

 

S a m u r a i   R e i n c a r n a t i o n   ~   M a k a i   t e n s h ô

Reviewed 14.7.04

Japan 1981 Vor 350 Jahren verbietet der Shogun das Christentum. Die Christen in Shimbara revoltieren. Es folgt ein 90-tägiger Krieg, bei dem die 120'000 Soldaten des Shogunats 37'000 Christen töten und ihre Köpfe zur Abschreckung aufspiessen. Der Christenführer Shiro Amakusa Tokisada (Kenji Sawada) verbündet sich Angesichts dieses Grauens mit dem Teufel und wird zum Dämon. Er rekrutiert tote Kämpfer für seine dämonische Rache-Armee, unter ihnen die Christin Garasha Hosokawa (Akiko Kana), den Schwertkämpfer Musashi Miyamoto (Ken Ogata) und den Ninja Goemon Ishikawa (Hiroyuki Sanada). Ihr Ziel ist es, den Shogun zu stürzen und den legendären Schwertkämpfer Jubei Yagyu (Shinichi "Sonny" Chiba) zu töten. Dazu machen sie dessen Vater Yagyu (Tomisaburo Wakayama), der verantwortlich dafür ist, dass Jubei nur ein Auge hat, zu einem Dämon. Doch auch Jubei bekommt Hilfe: zum einen vom legendären Schwertmacher Muramasa (Tetsuro Tamba), zum anderen von der Flöten-spielenden Otsu (Ai Kanzaki).
Ende der 70er-Jahre begann Kinji Fukasaku seine Kooperation mit dem Produzenten und Verleger Haruki Kadokawa, der u.a. Kinjis Virus produzierte. Kadokawa stellte Fukasaku grosse Budgets zur Verfügung, weshalb der Regisseur einige seiner grössten Epen in dieser Zeit ablieferte. Viele der Filme waren zwar Flops an den Kinokassen, doch sie ermöglichten Fukasaku, sein Repertoire auszuweiten. Zu den Filmen, die Kinji mit Kadokawa drehte, gehören Legend of the 8 Samurai und "Samurai Reincarnation". Beide gehören zu den irrsten Filmen des Regisseurs, die den schmalen Pfad zwischen himmelschreiendem Trash und opulenten Epen beschreiten.
"Samurai Reincarnation" knüpft an mehrere der grossen Legenden und Geschichtsepisoden Japans an. Er spielt während dem Tokugawa-Shogunat, erzählt vom Yagyu-Clan, dem sich Kinji bereits im genialen Yagyu Conspiracy widmete, vom christlichen Samurai Shiro Amakusa, von den Iga, den Koga Ninjas und nicht zuletzt von Musashi Miyamoto, dem grössten Schwertkämpfer Japans, der u.a. von Toshiro Mifune in
Hiroshi Inagakis "Samurai"-Trilogie (1954-1956) verkörpert wurde.
Fukasaku vermischt, was nicht zusammengehört - und dies nicht nur auf inhaltlicher Ebene. Auch stilistisch. Es gibt Rockmusik zu Samurai-Kämpfen, Horror und Historie, Trash und Gigantomanie, psychedelische Sets und weite Landschaften. Der Look von "Samurai Reincarnation" ist unglaublich. Am besten gelungen sind Anfang und Ende. Der Film beginnt mit einer höllischen Vision und endet in einem Meer aus Flammen. Wenn Sonny Chiba mit buddhistischem Gekritzel auf seinem Körper im brennenden Palast des Shoguns gegen seinen Vater antritt, dann ist das Coolness pur. Überhaupt ist Sonny, der die Rolle des Yagyu-Sohns Jubei schon mehrfach gespielt hat (u.a. in
Yagyu Conspiracy), fantastisch in seiner Rolle. Die restlichen Akteure sind auch überzeugend. Lob geht auch an den schmierigen Kenji Sawada. Wenn er etwa Hiroyuki Sanada (Message From Space, Sure Death 4, Ring, Twilight Samurai) sagt, er solle die Frau, die er begehrt, einfach vergewaltigen, und ihn danach küsst, dann hat das surrealen Charakter und zeigt, dass Shiro sich ganz dem Teufel verschrieben hat.
Es gibt mehrere Szenen, die man nicht so schnell vergisst. Neben dem Finale gehört auch die Passage dazu, in der ein Schwertmacher für Sonny eine Waffe schmiedet und danach verstirbt. Seine letzten Worte "wenn du Gott töten willst, dann kannst du ihn damit töten" rufen Erinnerungen an den berühmten Satz aus Yagyu Conspiracy wach, denn Sonny in
Kill Bill wiederholen durfte: "Even if God gets in your way, kill him!". Dank solchen Momenten, dank dem visuellen Höllenfeuer und der psychedelischen Inszenierung, dank Nonstop-Unterhaltung und dem Mut, alles zu mischen, was Erfolg verspricht, ist "Samurai Reincarnation" ein sehenswerter Streifen. Doch der Film ist nicht für jeden. Er ist wirklich extrem durchgeknallt und grenzt zu jeder Minute an Fieverwahn oder Trash - doch es ist Trash mit System, inszeniert von einem, der weiss, was er macht.
1996 entstand ein Remake als "Reborn From Hell - Samurai Armageddon"
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (US): Code 1 NTSC. Japanisch und Englisch 2.0 mit engl. Unteriteln. Anamorphic Widescreen.
Alternativer Titel: Makai tenshô; Makai Tensho: Samurai Incarnation
Regie: Kinji Fukasaku

Samurai-
Horror

Action * * *

Gewalt * *

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S a y o n a r a   J u p i t e r

Japan 1984 Ausführliche Kritik: hier.

 

S e x y   B a t t l e   G i r l s

Japan 1986 Ausführliche Kritik: hier.

 

S e x y   T i m e t r i p   N i n j a s

Japan 1984 Ausführliche Kritik: hier.

 

S & M   H u n t e r

Japan 1986 Ausführliche Kritik: hier.

 

S u k e b a n   D e k a   2

Japan 1988 Ausführliche Kritik: hier.

 

S u r e   D e a t h   4 :   R e v e n g e   ~    H i s s a t s u   4 :   U r a m i   h a r a s h i m a s u

Reviewed 9.4.04

Japan 1987 Ein Magistrat wird ermordet, die feigen Samurai haben ihn im Stich gelassen. Der einzige, der helfen wollte, war Mondo Nakamura (Makoto Fujita). Doch seine Freunde machen ihn nun zum Sündenbock. Der fortan belächelte Mondo hofft, der neue Magistrat würde ihn rehabilitieren. Zu seinem Erstaunen ist der Neue, Lord Ukyonosuke Okuda (Hiroyuki Sanada), jung und attraktiv. Und seine erste Handlung ist ein Witz gegenüber Mondos "Versager" beim letzten Magistraten. Kurz darauf fällt eine Horde von Gefolgsleuten des Shoguns in Mondos Dorf ein. Die jungen Männer wüten wie die Wilden, dabei stirbt ein alter Samurai. Dessen Tochter heuert Samurai-Killer an, den Tod ihres Vaters zu rächen. Willig zeigen sich nur Mondo und Bunshichi Warabeya (Sonny Chiba). Mondo entdeckt bald, dass Okuda mit den Tätern gemeinsame Sache macht. Doch wieso?
Obwohl Sonny Chibas Traumprojekt Legend of the Eight Samurai mit Kinji Fukasaku ein Flop wurde, blieben die beiden Freunde und packten diesen Film an. Der vierte (von bisher fünf) Kino-Ableger der Serie "Sure Death" aus den 1970er-Jahren. Für Sonny und Kinji war es der erste Kontakt mit der "Sure Death"-Reihe. Die Konstante ist vielmehr Schauspieler Makoto Fujita, der die Hauptrolle des Mondo Nakamura bereits zuvor spielte. Dem Film hängt ein gewisser Seriencharakter an, doch letztendlich steht er gut genug für sich, um für uneingeweihte Zuschauer wie mich zu funktionieren. Kinji behandelt "Sure Death 4" eigentlich als alleinstehenden Film. Und einen mit typischen Fukasaku-Komponenten.
Was am Anfang auffällt, ist ein überraschendes Mass an Humor. Der Film spielt, so Mondo, in einer Zeit, "in der auch Samurais das Leben lieb ist". Doch plötzlich verduftet die Ironie und "Sure Death" wird seinem Untertitel gerecht. Revenge. Ein Racheepos - und wer genau wen rächt, wird bis zum Schluss nicht ganz klar. So viele Leute haben eine Vergeltungs-Agenda, dass der Titel schon fast universell gesehen werden kann. Der Plot ist deshalb komplizierter, als man von einem Revenge-Film erwarten dürfte. Das liegt auch daran, dass Fukasaku in das spannende Drehbuch politische Intrigen, Liebesbeziehungen und Familienkrisen eingebaut hat. "Sure Death 4" bekommt so eine erzählerische Tiefe, die man ihm nicht zugetraut hätte.
Sonny Chiba ist gut wie immer, hat aber nur eine limitierte Rolle. Makoto Fujita ist noch etwas besser, wohl eben, weil seine Rolle besser ausgebaut ist. Interessanterweise wechselt Kinji die Sympathien nach Belieben. Ein Paradebeispiel ist Okuda, der anfänglich neutral erscheint, dann böse, dann viel sympathischer und letztendlich irr. Mondo ist gut, aber durchzogen. Und Bunshichi ist ein Held im Graubereich. Als man erfährt, dass er Kinder adoptiert hat, wächst die Sympathie. Doch er machte aus ihnen Killer! Und er liebt den Buben, weist das Mädchen aber zurück - auch hier spielt Fukasaku schamlos mit den Gefühlen des Publikums gegenüber den Charakteren. Viele westliche Zuschauer werden dadurch irritiert sein, doch für einen Film dieser Art ist es genau das Richtige. Nur so bleibt "Sure Death 4" einigermassen abwechslungsreich. Die Überlänge von rund 130 Minuten schlägt ansonsten nämlich auf die Spannung. Action gibt es auch nicht so viel, aber wenn sie kommt, dann ist sie geil. Höhepunkt ist der Fight von Chiba gegen den Killer bei extremem Wind. Auch das Finale hat es in sich.
Doch "Sure Death 4" hat auch seine Schwächen. Die Überlänge habe ich genannt, der unstete Ton mit Humor, Action, Melodrama und Blutvergiessen ist auch nicht ganz befridigend. Dann wirkt der Film auch etwas hastig heruntergedreht. Das gibt ihm einen gewissen pulpigen Stil, für den wir Fukasaku ja auch lieben, doch eigentlich wünschte man sich ja etwas bessere Production Values. Auch die lächerlichen Sound Effekte, die Kinji bei all seinen 80er-Filmen einzusetzen scheint (Comic-artige Schwertschläge), trüben das Vergnügen. Doch "Sure Death 4" ist letztendlich ein solider Eintrag ins
Chambara-Genre. Kinjis bester bleibt aber Yagyu Conspiracy mit dem Kill Bill-Satz "und wenn sich Gott in den Weg stellt, töte ihn". Apropos Kill Bill: Kinji-Freund Quentin Tarantino wurde ja von Kritikern gehänselt, der Film sei bloss zusammengeklaut, die asiatischen Vorbilder seien besser. Mag sein - und natürlich ist er geklaut, doch ehrenvoll. Und er erhebt es zur Kunstform. Wwas ich sagen wollte: Geklaut wird ständig. Auch bei "Sure Death 4". Er ist Kill Bill, Vol. 2 ziemlich ähnlich: Fukasaku nutzt nämlich einen Italowestern-Score mit ausgesprochen mexikanischen Klängen (Trompeten, Gitarre) für den Soundtrack. Ein sehr attraktiver Mix.
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (US): Code 1 NTSC. Japanisch und Englisch stereo mit engl. Unteriteln. Vollbild
Alternative Titel: Hissatsu 4; Sure Death: Revenge; Hissatsu 4: Urami harashimasu; Sure-Fire Death 4: We Will Avenge You
Regie: Kinji Fukasaku

Samuraifilm

Humor * *

Action * *

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S w o r d s   o f   t h e   S p a c e   A r k   ~    U c h u   k a r a   n o   m e s s e j i :   G i n g a   t a i s e n

Reviewed 16.4.04

Japan 1979/1981 Das 15. Solarsystem im Jahre 2090: Imperator Roxia will die drei Planeten des Systems unterwerfen. Dafür attackiert sein Kommandant Kogar den Heimatplaneten des jungen Hayato (Hiroyuki Sanada). Als Kogar dessen Vater, Mutter und Schwester ermordet, schwört Hayato Rache. Mit Hilfe des Piloten True (aka. Ryu [Akira Oda]) und seines affigen Navigators Baru (aka. Siman [Rio Nishida]) gelangt Hayato an die mächtige Herrin der Arche: Sophia (aka. Eloia [Yôko Akitani]). Sie erklärt, Roxia können nur mit den drei Herzen der Planeten zerstört werden. Also macht sich das Trio im Raumschiff Liberty (aka. Liabe oder San Ku Kai), das Sophia ihnen zur Verfügung stellt, auf die Suche nach den Steinen. Stets verfolgt von Kogar und seiner Armada.
Kinji Fukasakus "Star Wars"-Ripoff Message From Space kam 1978 ins Kino. Bereits ein Jahr später lief die populäre Serie "Message From Space: Galactic Battle" am TV. Aus den 27 Episoden schnitt US-Produzent Bunker Jenkins eine Spielfilmfassung von mickrigen 72 Minuten länge - die bekannt wurde unter dem Titel "Swords of the Space Ark". Erhältlich ist der Film bisher meines Wissens nach nur via eBay in einer Englisch gedubbten Fassung. Die Synchronisation ist grottenschlecht, aber  der Film selbst ist keine Spur besser. Insofern passt die Synchro: sie unterstreicht den Trash-Wert des Werks sogar noch.
Die Handlung wird im Eiltempo abgehakt. Episoden, die Themen zeigten, die mit dem Haupt-Plot nichts zu tun hatten, wurden rausgeschnitten. So entfielen einige der besten Figuren: sprechendes Seegras, ein laufender Baum, Spinnenvampire und die Königin der Fledermäuse. Alles weg. Es bleibt nur der Kampf von Hayato & Co. gegen den bösen Imperator. Das gäbe vielleicht noch ein amüsantes 70-Minuten-Filmchen ab. Im Falle von "Swords of the Space Ark" tut es das aber nicht. Die Schauspieler sind grottenschlecht, man beachte vor allem das wile Gezapple des bösen Chief Kogar und das spastische Getue von Chewbacca-Verschnitt Baru - das hat "Power Rangers"-Qualitäten. Die Effekte sind mässig, die Twists mies, die Fights schwach, Spannung quasi nicht vorhanden. Und die Dialoge sind einfach unter aller Sau. Aber eben: Freunde des Trashs werden daran ihre helle Freude haben. Wer dachte,
Message From Space sei schlecht, muss unbedingt hier reinschauen.

Hier auf DVD erhältlich
Alternative Titel: Uchu kara no messeji: Ginga taisen; Message from Space: Galactic Battle - The Movie; Space Ninja: Sword of the Space Ark; Message From Space; Message From Outer Space; San ku kai
Regie: Minoru Yamada, Bunker Jenkins

Sci-Fi

Action * *

Humor *

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T a m p o p o

Japan 1985 Ausführliche Kritik: hier.

 

T e t s u o :   T h e    I r o n   M a n

Reviewed 2002

Japan 1988 Ein Mann (Tomorowo Taguchi) entdeckt eines Morgens einen Nagel in seiner Backe. Von nun an wird er von Albträumen geplagt, in denen sein Körper immer metallischer wird, in denen ihn seine Freundin (Kei Fujiwara) mit einem Metall-Tentakel vergewaltigt und eine Fremde ihn auf der Strasse töten will. Doch auch in Realität wachsen dem Mann immer mehr Metall-Teile. So ist er bald Träger eines metallenen Bohr-Penis, mit dem er seine Freundin ungewollt ausweidet. Ein Ende der Entwicklung ist nicht abzusehen.
Der Kultstreifen "Tetsuo" ist inspiriert vom Schaffen David Lynchs und David Cronenbergs. Doch Shinya Tsukamoto belässt es nicht dabei. Er kombiniert die Vorbilder mit Industrial-Ästhetik, Starkstrom-Tempo, Metall-Fetisch, Punk-Musik und Anime-Optik. Der gerade mal 67 Minuten lange Film erscheint so wie eine kranke Vision eines Metall-Fetischisten, voller Extrem-Erotik und überbordender Gewalt - alles gedreht in ausdrucksstarken, körnigen Schwarzweiss-Bildern.
Die erste halbe Stunde des Streifens ist wahrlich fiebrig-genial, erst gegen Schluss lässt das Ganze leicht nach. Die Lynch'schen Einflüsse machen dann seltsamen, Anime-inspirierten Kampfszenen Platz. Der Film wird heterogener und fragmentierter. Dennoch: "Tetsuo" ist ein ganz klares Muss für Fans des etwas anderen, sprich extremen, asiatischen Kinos - und ganz sicher nichts für schwache Nerven!
Fortsetzungen: Tetsuo II: Body Hammer und Tetsuo: The Bullet Man

Auf DVD erhältlich
Ich habe die UK-Version (Code 2) auf japanisch mit englischen Untertiteln gesehen.
Alternativer Titel: Tetsuo
Regie: Shinya Tsukamoto

Sci-Fi-Horror

Gewalt * * * *

Erotik * * *

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Japan 1981 Ausführliche Kritik: hier.

 

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Japan 1981 Ausführliche Kritik: hier.

 

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Japan 1982 Ausführliche Kritik: hier.

 

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Japan 1983 Ausführliche Kritik: hier.

 

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Japan 1983 Ausführliche Kritik: hier.

 

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Japan 1984 Ausführliche Kritik: hier.

 

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Japan 1984 Ausführliche Kritik: hier.

 

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Japan 1985 Ausführliche Kritik: hier.

 

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Japan 1985 Ausführliche Kritik: hier.

 

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Japan 1986 Ausführliche Kritik: hier.

 

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Japan 1987 Ausführliche Kritik: hier.

 

T o r a - S a n   P l a y s   D a d d y

Japan 1987 Ausführliche Kritik: hier.

 

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Japan 1988 Ausführliche Kritik: hier.

 

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Japan 1989 Ausführliche Kritik: hier.

 

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Japan 1989 Ausführliche Kritik: hier.

 

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Japan 1990 Ausführliche Kritik: hier.

 

U r u s e i   Y a t s u r a   -  M o v i e   2 :   B e a u t i f u l   D r e a m e r

Japan 1984 Ausführliche Kritik: hier.

 

V i o l e n t   C o p   ~   S o n o   o t o k o ,   k y o b o   n i   t s u k i

Reviewed 5.1.04

Japan 1989 Azuma (Takeshi Kitano) ist ein Polizist ohne Illusionen. Er ist im Revier ein Aussenseiter und geht mit Kriminellen nicht gerade zimperlich um. Seine Schwester ist geistig zurückgebliegen, sein Boss will ihn züchtigen. Doch an Azuma scheint alles abzuprallen. Bis ein Yakuza-Killer auftaucht und in ihm den Jäger-Instinkt weckt. Als er auch Azumas Schwester entführt und vergewaltigen lässt, will der "violent cop" Rache.
Jeder Kinogänger hat ein Genre, das ihm nicht besonders liegt. Bei meiner Mutter wäre das Sci-Fi, bei meiner Freundin Musicals. Bei mir ist es der Polizeifilm. Ich finde schon Krimis wenig faszinierend, doch die haben immerhin das Spannungselement der Tätersuche. Polizeifilme konzentrieren sich dagegen auf die Cops, ihre Korruption und ihre Macken. Das lässt mich oft kalt. Die besten Polizeifilme saugen stets noch Elemente anderer Genres auf: "Seven" etwa vom Horrorfilm. Aber die reinen Polizeifilme sind nichts für mich, selbst Klassiker wie "Dirty Harry" oder "The French Connection" reissen mich nicht vom Hocker. Wie gesagt: Das ist eine Frage des persönlichen Geschmacks.
Deshalb hatte "Violent Cop" bei mir nie einen leichten Stand. Das Regiedebüt von Takeshi Kitano ist ein reinrassiger Polizeifilm - und einer der besten des Genres. Aber bei mir löst das keine Begeisterungsstürme aus. Ich empfinde die erste Hälfte als langweilig und die Handlung als plump. Aber "Violent Cop" steht letztendlich über den gängigen Polizeifilmen und das macht ihn für viele zum Meisterwerk. Für mich immerhin noch zum guten Film.
Im Englischen gibt es dieses Wort "deadpan" und das trifft auf "Violent Cop" so wunderbar zu - mehr noch als auf alle anderen Werke Kitanos. Übersetzen kann man es mit trocken, roh, ungeschönigt, nüchtern, ausdruckslos. Nichts trifft es aber so exakt wie "Violent Cop". Gewalt explodiert förmlich aus dem Nichts und wird von allen Beteiligten (mit Ausnahme von Kitanos Boss vielleicht) hingenommen. Eine Fussgängerin wird bei einem Handgemenge ganz nebenbei in den Kpf geschossen. Azumas Schwester wird in nüchternen Einstellungen vergewaltigt und Fieslinge werden geprügelt bis sie bluten - was übrigens extrem real aussieht und diesen Szenen noch einen zusätzlichen Punch verleiht. "Violent Cop" strotzt vor derartigen Momenten. Und sie werden immer wie besser, je weiter der Film voranschreitet. Aber nicht nur die Gewalt ist trocken, auch der Humor. Als Azuma im Bett eines Killers einen Jüngling entdeckt, meint er "good taste". Und wenn er einen Lover im Bett seiner Schwester sichtet, läuft er mit ihm bis zur Busstation und gibt ihm alle zwei Meter eine Ohrfeige. 1989 war diese Art von staubtrockenem Umgang mit Gewalt, mit Humor und mit dem Medium Film (die Inszenierung hat keinerlei Firlefanz) wohl eine kleine Sensation. Und nicht zuletzt Quentin Tarantino liess sich davon inspirieren. Doch während bei ihm die Gewalt stets das Label "cool" oder "hip" trägt, ist dies bei "Violent Cop" nie der Fall. Es gibt keine Helden, kein Violent Bloodshed à la John Woo. Und die Gewalt trifft oft die Falschen - ohne dies jedoch melodramatisch auszunutzen. Wie gesagt: Es gibt wohl keinen Film, der mehr "deadpan" ist als der nihilistische "Violent Cop".
Damit wird der Film in Japans Filmhistorie zu einer Art Stabsübergabe. Kinji Fukasaku wollte den Film ursprünglich mit Kitano in der Hauptrolle drehen. Doch Fukasaku erkrankte und Kitano machte "Violent Cop" nach einigen Drehbuchänderungen zu seinem Regiedebüt. Fukasakus Einfluss ist unübersehbar und alle, die Fukasaku kennen, empfinden "Violent Cop" auch nicht als die Offenbarung - doch während Fukasaku die 70er-Cop- und Yakuza-Filme geprägt hat, war nun Kitanos Zeit gekommen. Die 90er gehörten ihm. "Violent Cop" ist nicht nur deshalb ein Film wie ein Scheideweg und einer, den jeder Japan-Filmfan gesehen haben muss. Da ich jedoch stets meine subjektive Meinung präsentiere und Cop-Filme halt eben nicht mein Revier sind, gibts "nur" 3.5 Sterne. Ihr lest überall überschwengliche Kritiken. Die kann man gelten lassen ... aber ich kann meine Mutter nicht zwingen, Sci-Fi gut zu finden, meine Freundin nicht Musicals. Ich kann mich nicht zwingen, Cop-Filme zu mögen. Der einzige Weg ist, gute Polizeifilme zu machen und so meine Wertschätzung zu erhöhen. "Violent Cop" hat das definitv getan.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (GB): Code 2 PAL. Japanisch 2.0 mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph).
Alternative Titel: Sono otoko, kyobo ni tsuki; Warning: This Man is Wild
Regie: Takeshi Kitano

Cop-Thriller

Gewalt * * *

Humor * *

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W i c k e d   C i t y   ~   Y ô j û    t o s h i

Reviewed 2003

Japan 1989 Neben der realen Welt der Menschen existiert eine Domäne der Dämonen. Nur wenige Menschen kriegen diese Monster je zu sehen, das haben sie dem Vertrag zu verdanken, den Menschen und Dämonen vor langer Zeit unterschrieben haben. Nun muss er erneuert werden und einige abtrünnige Dämonen wollen das sabotieren. Der menschliche Agent Taki und die dämonische Abgesandte Makie sollen aus diesem Grund den Unterhändler der Dämonen, den aus Italien angereisten, sexgeilen Zwerg Giuseppe Mayart, beschützen. Doch die Dämonen attackieren bald ...
Ich bin ja durchaus ein etwas kranker Typ. Ich finds geil, wenn sich Frauen beim Sex in bissige Vaginas verwandeln, wenn Typen durch Energiestrahlen halbiert werden oder Männer beim Sex von flüssig werdenden Busen aufgesogen werden - natürlich bloss im Film. Und genau das bietet "Wicked City", ein brutaler, sexgeiler Anime ganz in der Tradition der "Urotsukidoji"-Serie. "Wicked City" ist visuell schon mal sehr ansprechend, da er eine düstere Zukunft zeigt, ein bisschen "Blade Runner"-Flair hineinbringt und hemmungslos den abartigen Seiten des Sex fröhnt. Allein schon wegen diesen Hentai-Szenen, in denen Dämonen eine sehr menschliche Dämonin vergewaltigen (inklusive Einsatz der beliebten Tentakeln), ist der Zeichentrickfilm definitiv nix für Kinder. "Wicked City" ist eh mehr Sex und Freud als sonst etwas: Ein viriler, verdammt attraktiver 25-Jähriger und seine phallische Waffe bekämpfen zahnige Vaginas oder Dämoninnen, deren ganzer Körper sich in verschlingende Pussys verwandelt. Der Penis als einzig wirksame Waffe gegen die Frau ... irgendwie kann sowas bloss aus Japan stammen, oder?
Die Handlung ist auch nicht übel, vor allem der Twist in Takis Mission, der kurz vor Schluss erläutert wird, ist recht cool. Aber die Handlung ist sicher nicht die Stärke von "Wicked City", sondern - und das kann man sagen, ohne den Film schlecht zu machen - der rüde Mix aus Sex und Gewalt. Da geht die Post ab, da schaut man gerne zu. Vorausgesetzt eben, man hat ein paar Schrauben locker ...

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (US): Code 1 NTSC. Japanisch 5.1. und Englisch 5.1. mit engl. UT. Vollbild
Alternative Titel: Yôjû toshi; Supernatural Beast City
Regie: Yoshiaki Kawajiri

Anime

Spannung * * * *

Humor * *

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Z i p a n g   ~   J i p a n g u

Reviewed 3.9.05

Japan 1990 Bei seinen Reisen nach Asien im 13. Jahrhundert suchte Marco Polo nach dem Goldenen Land Zipang. Dieses kann nur mit Hilfe eines Schwertes erreicht werden. Der Krieger Jogoku Gokurakumaru (Masahiro Takashima) und seine Freunde machen sich auf die Suche nach diesem Reich und finden das sagenumwobene Schwert, ohne zu ahnen, dass dieses den Zugang nach Zipang ermöglicht. Bald sehen sie sich umzingelt von Ninjas und Dämonen. Hilfe bekommen sie nur von der Pistolenlady Teppo Yuri (Narumi Yasuda), die Jigoku erst töten wollte, sich dann jedoch in ihn verliebt.
Der dritte Spielfilm von Kaizo Hayashi (Cat's Eye) ist Fantasy der durchgeknallten Art. Logik, Stringenz und eine richtige Handlung gehen zu Gunsten einer irren Aneinanderreihung von Kampfszenen, Filmzitaten und schrägen Gags über Bord. Darauf kann man sich einlassen, oder nicht, aber wer es tut, bekommt Trash der gehobenen Art geliefert. Ein paar der Kämpfe, v.a. jene am Anfang, sind in ihrer Wildheit durchaus interessant choreografiert, andere ähneln eher einem unkontrollierten Verkloppen. Aber es geht jedenfalls immer etwas ab und Langeweile bekommt keine Chance.
Zu den absurderen Anblicken gehört ein sinnloser da für die Story nie wichtiger Elefant, der von einem Mann im Kostüm gespielt wird, ein König aus Gold, Ninjas mit Extrem-Bewaffnung, ein im Knochen verstecktes Messer und ein Mann in schier undurchdringbarer Rüstung. All dies macht den Film ausgesprochen wild, lediglich bei der Gewalt hätte er noch etwas deftiger sein können. Es gibt ein paar unerwartet happige Szenen, doch noch mehr Blutspritzer hätten den surrealen Charakter des Films noch verstärkt. Oder dann könnte man gänzlich auf Blut verzichten und dem Werk einen Familienfilm-Anstrich geben. "Zipang" ist für Genre-Fans, die sich gerne auf einen unkontrollierbaren Trip einlassen, trotz allen Problemen einen Blick wert. Stellt euch einfach auf ein wenig Kopfschütteln und viel Fun ein.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (D): Code 2 PAL. Japanisch 2.0 und Deutsch 5.1/DTS mit dt. UT. Widescreen (nicht anamorph)
Alternative Titel: Jipangu; The Legend of Zipang
Regie: Kaizo Hayashi

Fantasyfilm

Action * * *

Humor * *

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