Death Shadows (Japan, 1986)

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Samuraifilm
Japan 1986
Alternativer Titel Jittemai

Regie Hideo Gosha
Darsteller Mariko Ishihara, Masanori Sera, Mari Natsuki, Takuzo Kawatani,
Takeo Chii, Naoto Takenaka, Eitaro Ozawa, Nagare Hagiwara, Pita

Länge 111 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik

STORY
Der Magistrat Utsumi begnadigt drei zum Tode verurteilte Kriminelle, wenn sie dafür seiner Schattenpolizei beitreten. Damit sie auch ja nichts sagen, durchschneidet er ihnen die Stimmbänder. Einer der dreien, Yasuke (Takuzo Kawatani), versucht trotzdem, ein normales Leben zu beginnen, und gründet mit der Ex-Prostituierten Osaki (Mariko Ishihara) eine Familie. Doch Utsumi holt ihn bald zurück. Jahre später trifft Yasuke seine Tochter Ocho (Mariko Ishihara), die mittlerweile einem Gangstersyndikat beigetreten ist. Um sich mit ihr zu versöhnen, gibt Yasuke sein Leben, als sie angegriffen wird. Doch Ocho wird dennoch verhaftet - und von Utsumi rekrutiert, um einen korrupten Beamten zu überführen. Das bringt sie in Konflikt mit der Unterwelt-Königin Oren (Mari Natsuki).

REVIEW
Auch ein Meister langt mal daneben, aber im Fall von Hideo Gosha, ist das vielleicht sogar Teil des Plans: Gosha erreichte dank seiner Samuraifilme und Gangsterwerke hohes Ansehen, doch Mitte der 80er war es langsam am Bröckeln. Also warum mal nicht so richtig die Sau rauslassen, um wieder aufzufallen? Genau das tat er mit "Death Shadows", seinem wohl schrillsten und irrsten Film der ganzen Karriere. Alleine schon die Farbpalette mit ihrem leuchtenden Rot und den farbefrohen Sets unterscheidet den Film radikal von anderen Samuraiwerken der Ära.

Doch das ist nicht alles. Von den hysterischen Figuren über die recht heftige Gewalt bis hin zur irren Story und den kuriosen Waffen ist hier einfach alles speziell. Nicht automatisch gut zwar, aber stets eigenwillig. Kritiker konnte damals nicht viel damit anfangen, doch rückblickend entfaltet sich hier durchaus gekonnte Samurai-Popart der kultig-wilden Art. Man sollte es nur mit Logik und dramaturgischen Ansprüchen nicht so genau nehmen, dann hat man am meisten Spass dabei.

Grösstes augenfälliges Plus von "Death Shadows" ist die Optik. Was Gosha uns hier bietet ist wahrlich bemerkenswert - irgendwo zwischen Trash und Kunst, edlem Design und hingeworfener Albernheit. Wenn etwa die weiblichen Stars in Zwischensequenzen tanzen und im Hintergrund farbige Scheinwerfer leuchten, dann ist das nicht nur anachronistisch, sondern ziemlich seltsam. Zwei Stunden lang bekommt man immer wieder solcherlei geboten, sei es ein stilisierter Kampf hier, ein peppig ausgestatteter Raum da, ein ausgefallenes Kostüm dort. Nichts wirkt normiert, alles vielmehr experimentierfreudig. Und dabei geht eben so manches schief.

Bei der Story, einer Art "Le femme Nikita" im Samurai-Japan, bangt man nicht wirklich mit, weil einen die Figuren absolut kalt lassen. Die Schauspieler zeigen wenig gloriose Leistungen, sieht man mal von Mari Natsuki ab, die eine richtig heisse Gangsterin abgibt. Und Naoto Takenaka, der ohne schauspielerische Schranken einen lachenden, durchgeknallten Samurai mimt. Der Kultstar passt bestens in diese Art Film, bei dem alles etwas stilisiert und affektiert daherkommt.

Wer auf Goshas bekannte Werke steht, der kann sicher nicht automatisch davon ausgehen, auch diesen Film zu mögen: "Death Shadows" hat nicht annähernd die Klasse eines Goyokin oder The Wolves. Bei jeder Logikprüfung geht er mit wehenden Fahnen unter und manche Zuschauer dürften angesichts der dominierenden Hysterie bald aufgeben. Aber wer sich drauf einlässt, den erwartet hier höchst unterhaltsamer Samurai-Nonsens, mal ausgeklügelt, mal einfach nur bescheuert. Gerade in Zeiten, in denen Popart wieder Retro-Charme bekommt, lohnt es sich sicher, dem Film eie zweite Chance zu geben.

PS: Obwohl amazon die Disk anbietet, bin ich mir nicht 100% sicher, dass es sich um eine legale Disk handelt. Kauf auf eigene Gefahr.

MEINE DVD
USA, Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch und Englisch 2.0 mit englischen Untertiteln.

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