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1990
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Jugenddrama
Japan 1990
Alternative Titel Takeshi -
Childhood Days; Shonen jidai; Youthful Days;
少年時代
Regie
Masahiro Shinoda
Drehbuch Taichi Yamada nach dem Roman
von Hyozo Kashiwabara
Darsteller Tetsuya Fujita, Yuji Horioka, Shima Iwashita, Toshiyuki
Hosokawa, Katsuhisa Yamazaki
Länge 117 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 29.6.09
© Bilder Toho,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Sommer 1944: Der zehnjährige Shinji Kazama (Tetsuya Fujita) wird von seinen
Eltern aus dem zerbombten Tokio in den Ort Kazadomari in der Präfektur Toyama
gebracht. Wegen seines grossstädtischen Auftretens ist Shinji bald die Sensation unter den Kids im kleinen Küstendorf. Nur Takeshi (Yuji Horioka), der Sohn eines
Fischers und Anführer seiner Klasse, zeigt sich wenig beeindruckt.
Und da Shinji Interesse für die gleichaltrige Minako (Atsuko Koyama) aus Osaka
zeigt, kriselt es zwischen den beiden Jungs. Erst ganz langsam freundet sich
Takeshi mit dem Neuling an. Das wiederum gefährdet seine
Anführerschaft in der Schule.
REVIEW
Mit sieben Preisen bei den prestigeträchtigen Awards der
"Japanese Academy", unter anderem für den besten Film und die beste Regie,
gehört "Childhood Memories" zu den am meisten ausgezeichneten Werken von
Regisseur Masahiro Shinoda. Diesem Status wird der Film indes nicht gerecht. Wer
sich in Shinodas Oeuvre umsieht, findet so manches bessere und faszinierendere
Werk -
Assassination und
Gonza the Spearman oder
Under the Blossoming Cherry Trees. Um einen sehenswerten Film handelt es
sich bei dem liebevoll inszenierten Jugenddrama aber allemal, sofern man die
Erwartungen etwas herunterschraubt.
"Childhood Memories" reiht sich irgendwo zwischen den Jugendfilmen "La gloire de mon père" (1990) und John Boormans "Hope and Glory" (1987) ein. Ersterer ist ein wunderschönes Werk über die Jugenderinnerungen von Marcel Pagnol in der Provence, hemmungslos charmant und fast schon verklärt nostalgisch. Letzterer ist ein stark satirisches Bild von Jugendlichen im kriegsversehrten London, ebenso erschreckend wie genial. Shinodas Film kommt an keinen der beiden heran, vereint jedoch die Nostalgie und sanfte Farben des französischen Films mit dem Kriegs-Setting von Boormans Geniestreich.
Entstanden ist ein manchmal amüsantes, manchmal schockierendes, aber stets gefühlvolles Drama. Die Bilder taucht Shinoda etwas gar tief in den Sepia-Topf, was ihnen viel von ihrem Realitätsanspruch raubt, doch an sich sind die Aufnahmen durchaus ansprechend. Die ländliche Atmosphäre in der Toyama-Provinz bietet den idealen Hintergrund für die Geschichte, denn obwohl landschaftlich idyllisch, hängt über dem Ganzen doch stets der Schrecken des Krieges. Wenn Freunde an die Front müssen. Wenn Toyama einmal bombardiert wird. Oder wenn im Kino eine glorifizierende Dokumentation über die Nazis läuft und die Kinder den Arm zum Hitlergruss strecken. Dasselbe tut Takeshi am Schluss - was irritiert, aber in die Kategorie "sie wissen es nicht besser" fällt.
Was Shinoda so bestens gelingt, ist eine überzeugende Atmosphäre aufzubauen. Inhaltlich ist "Childhood Days" etwas weniger dicht. Es gibt zwar einige spannende Ansätze in der Zeichnung der Kinder, die ähnlich ihrer Eltern eine Herrschaftsstruktur aufbauen, die das Gesetz des Stärkeren kennt - aber auch die Macht an jene verteilt, die sich am besten organisieren und Allianzen schmieden. Durchaus eine Anspielung an den zuvor erwähnten Dokfilm, in welchen die Kooperation von Deutschland, Italien und Japan lobend erwähnt wird.
Shinoda macht die Parallelen zwischen der Welt der Jugendlichen und dem Krieg der Erwachsenen nicht überdeutlich, doch kurze Anspielungen sind da. Ihm geht es eher darum, die Geschichte einer ungleichen Freundschaft zu zeichnen: Der sensible Stadtjunge und der rustikale, wortkarge Fischersohn. Gibt es für sie eine Zukunft? Dank des überzeugenden Spiels der beiden unbekannten Jungakteure bleibt diese Frage spannend. "Childhood Days" ist damit nicht der beste Film Shinodas, doch das ändert an seiner Qualität nicht viel: Wer einen stimmig inszenierten Einblick in die jugendliche Wahrnehmung des Zweiten Weltkriegs in Japan will, der wird hier fündig. Und kriegt dazu noch einen guten Film.
MEINE
DVD
Japan, Code 2, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch 2.0 mit englischen und japanischen Untertiteln.
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Yesasia
(Liefert aus HK)
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SCREENSHOTS
Screenshots der DVD mit PowerDVD 8, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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