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Fantasyfilm
Japan 1987
Alternative Titel
Taketori monogatari; A Tale of Taketori

Regie Kon Ichikawa
Drehbuch Kon Ichikawa, Shinya Hidaka, Mitsutoshi Ishigami, Ryuzo Kikushima nach dem Roman von Shikibu Murasaki
Darsteller Toshiro Mifune, Yasuko Sawaguchi, Ayako Wakao, Kiichi Nakai, Koji Ishizaka, Koasa Shunputei

Länge 121 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 15.7.08
©  Bilder Artsmagic, Screenshots molodezhnaja


STORY
Japan im Jahr 790 nach Christus: Der Bambusschneider Taketori (Toshiro Mifune) und seine Frau Tayoshime (
Ayako Wakao) betrauern den Krankheitstod ihrer Tochter Kaya. Da erleuchtet eines Nachts ein herabstürzender Himmelskörper den Wald. Taketori begibt sich vor Ort, um das Phänomen zu untersuchen - und findet ein Kind vor, dass seiner Kaya aufs Haar gleicht. Neben ihm liegt eine Art steinerner Kokon. Der Mann nimmt das Mädchen (Miho Nakano) nach Hause, wo Kaya (Yasuko Sawaguchi) in den folgenden Jahren zur wunderschönen jungen Frau heranwächst. In ihrer Jugend verstört sie die anderen Kinder mit ihren überirdischen Fähigkeiten, doch als Frau betört sie alle Männer, die ihr begegnen. Gleich drei machen ihr einen Antrag: Militärminister Otomo (Kiichi Nakai), Kulturminister Kuramochi (Koasa Takeda) und Finanzminister Abe (Takatoshi Takeda). Um zu ermitteln, welchen der dreien sie heiraten will, schickt Kaya sie auf die Suche nach sagenumwobenen Artefakten.

 

REVIEW
Jeder Film von Kon Ichikawa ist faszinierend - das gilt auch für diese kuriose Märchenstunde. Der Altmeister vermischt dazu den Màrchenklassiker "Taketori Monogatari" ("Die Geschichte vom Bambussammler") mit einen klassischen Samuraifilm und einem waschechten Sci-Fi-Werk. Was er dabei kreiert, ist nicht immer gelungen und leidet sowohl an Überlänge wie an mangelnder Dramatik. Doch auf jeden Fall handelt es sich um einen Film, wie man ihn nicht jeden Tag sieht. Vorbehaltloses Lob ist bei der Optik angebracht: Ichikawa war zeitlebens ein erstklassiger Ästhet und auch hier verwandelt er Trash in hohe Kunst alleine durch die Kraft seiner Bilder. Stilvolle Kompositionen und dynamische Ausleuchtung verleihen "The Princess from the Moon" einen eindrücklichen Look.

Auch die Besetzung gefällt. Angeführt wird sie von routinierten Altstar Toshiro Mifune, dessen Figur Taketori seltsamerweise den Originaltitel bestimmt, wobei die Geschichte sich eigentlich um Kaya dreht. Die junge Beauty Queen und "Godzilla 1984"-Darstellerin Yasuko Sawaguchi verkörpert die ausserirdische Schönheit zurückhaltend, aber sympathisch. Überhaupt tut sich niemand in der Besetzung durch besonders euphorisches Spiel hervor, aber alle leisten souveräne Arbeit und machen die aberwitzige Geschichte daher glaubhafter. Das ist auch dringend nötig, denn zum Ende hin kennt Ichikawa kein Halten mehr. Als Inspiration dienten ihm in diesem Teil des Films (leider etwas zu deutlich) Steven Spielbergs Meisterwerke "Close Encounters of the Third Kind" und "E.T.". Es ist ein beachtliches Finale, aber mit zu starkem Gefühl von Déjà-vu.

Was aber wirklich fehlt, ist ein Sinn hinter der Sache. Da kommt ein Alien "Superman"-artig zur Erde, tut da aber nichts. Kaya bringt der Erdbevölkerung nichts bei, richtet nichts an, lebt einfach vor sich hin. Wo ist die Dramatik ihres Besuches? "The Princess from the Moon" hat sowieso Mühe mit der Dramaturgie. Auch die Story um die drei Minister, die sich auf die Suche nach den Artefakten machen, enttäuscht gnadenlos. Dies hätte eine unterhaltsame Expedition im Stile eines Harryhausen'schen "Sinbad"-Films werden können, doch es fehlt an Abenteuer-Feeling, daran ändert auch der kurze Auftritt eines Wasserdrachen (!) nichts. Wenn man sich zwei Stunden lang durch eine Story schlängelt, die auf nicht viel herausläuft, ist das leicht frustrierend.

Der bizarre Sci-Fi-Samurai-Mix bleibt daher, was er ist: ein Kuriosum. Nie wächst er über diese Bezeichnung heraus und reisst mit. Stattdessen gibt sich Ichikawa mit der edlen Inszenierung zufrieden und vertraut darauf, dass die Zuschauer angesichts der ungewöhnlichen Genre-Kombination fasziniert sie. Sind sie. Aber nur zu einem gewissen Grad. Wenn die Spannung ausbleibt, das Finale kopiert scheint und ein sülziger englischer Pop-Song ("Stay With Me" von Peter Cetera) den Abspann verziert, dann weiss man, was man vorgesetzt bekam: Trash. Hochwertigen Trash, keine Frage, doch wenn Ichikawa das Ganze um eine halbe Stunde gestrafft , die Abenteuer der Minister etwas ausgeschmückt und Kayas Erden-Reise eine Mission gegeben hätte, wäre aus diesem mittelmässigen Trash vielleicht etwas Glorioses geworden. In der jetzigen Form ist "The Princess from the Moon", trotz seiner Einzigartigkeit, einfach etwas zu öde.

 

MEINE DVD
GB, Code 2, PAL
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 2.0 mit englischen Untertiteln.

 

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SCREENSHOTS

 


 

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