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Anime
Japan 1983
Alternative Titel Barfuss durch Hiroshima; Hadashi no Gen; はだしのゲン
Regie Mori Masaki
Drehbuch Keiji Nakazawa nach seinem eigenen Manga
Länge 82 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 3.7.2013
© Bilder Optimum, Screenshots molodezhnaja
STORY
1945 in Hiroshima: Familie Nakaoka ist sie den Schikanen der Nationalisten
ausgesetzt, weil der Vater Kriegsgegner ist. Um die Ehre der Familie zu retten,
meldet sich der älteste Sohn freiwillig zum Militär. Als am 6. August
1945
die Amerikaner eine Atombombe über der Stadt abwerfen, wird nahezu alles innert
Sekunden zerstört. In den Trümmern sterben auch etliche der Nakaokas - bis auf
die hochschwangere Mutter und ihren sechsjährigen Sohn Gen. Während Menschen an
ihren Verletzungen oder durch die Radioaktivität um sie herum verrecken,
versuchen Gen und seine Mama, sich durchzuschlagen.
REVIEW
Die Verarbeitung des Atombomben-Abwurfs über Hiroshima
und Nagasaki beschäftigte die Filmemacher schon kurz nach Kriegsende. Dieses
nationale Trauma machte auch vor dem Trickfilmkino nicht Halt: Bekanntestes
Beispiel ist der meisterhafte Grave oft he
Fireflies des Studios Ghibli. Doch schon ein paar Jahre vorher sorgte
"Barefoot Gen" für Furore. Die Vorlage lieferte Keiji Nakazawa (1939-2012), der
als Bub den Atombombenabwurf über seiner Heimatstadt Hiroshima miterleben
musste, und dieses Drama 1973 in seinem Manga verarbeitete, zu Deutsch
erschienen als "Barfuss durch Hiroshima". Es dauerte nochmals zehn Jahre, bis
Mori Masaki den Film dazu inszenierte.
Und der fährt ein. "Barefoot Gen"
mag naiv und kindlich gezeichnet sein, doch schreckt vor der expliziten
Darstellung des Bombenhorrors nicht zurück. Nach dem Einschlag laufen die
Überlebenden herum wie Zombies und jene, die schon in den ersten Sekunden
starben, fallen auseinander wie lebloses Fleisch, die Augen hängen aus dem Kopf,
Babys läsen sich in Fetzen auf. Das sind Bilder, die sich einbrennen ins
Gedächtnis. Masaki abstrahiert zwar alles in der Farbgebung und auch wirkt das
eine oder andere Bild übersteigert. Aber es geht um die Wirkung und darum, wie
ein Kind wie Gen diese entsetzlichen Ereignisse wahrnehmen würde.
Im Fokus auf Gen liegen Stärke
und Schwäche des Films gleichzeitig. Toll ist der kindliche Lebensmut, mit dem
er versucht, selbst in der trostlosesten Umgebung etwas aufzubauen und sich
durchzukämpfen. Er ist unser Zugang zu dieser Welt, die man kaum in Bilder und
Worte fassen kann. Leider animierten ihn die Macher eine Spur zu sehr wie ein
typisches Anime-Kind und verliehen ihm dazu noch eine nervige Schreistimme. Gen
ist einfach nicht annähernd so sympathisch wie vergleichsweise die Figuren in
"Grave oft he Fireflies". Klar, er ist er 6 und ein wilder kleiner Balg, aber
wenn sein Geschrei und seine Hyperaktivität anstrengen, dann sorgt das für den
einzig echten Abzug im Film.
Alles andere ist beeindruckend. Die Bilder,
die erst das idyllische und später das kaputte Japan zeigen. Die Kritik am
Nationalismus und Militarismus der eigenen Nation und gleichzeitig auch an der
Massenvernichtung der Amerikaner. Und nicht zuletzt die simpel anmutende, aber
effizient erzählte Geschichte. Das noch blutjunge Studio Madhouse (Summer
Warss) hat sich hier zweifellos eine grosse Sache vorgenommen, vom Thema her
wie von der Bekanntheit der Vorlage - und reüssierte in fast allen Belangen.
Filme wie "Barefoot Gen" beweisen, dass der Schrecken des Krieges nicht immer
nur durch knallharten Realismus am besten widergegeben wird, sondern durchaus
auch animiert und abstrahiert verheerende Wirkung auf die Zuschauer entwickeln
kann.
Fortsetzung: Barefoot Gen 2 (1986)
MEINE DVD
Grossbritannien, Code 2, PAL
Bild: 4:3
Ton: Japanisch 5.1 mit englischen Untertiteln.
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Screenshots der DVD mit PowerDVD 12, verkleinert und geschärft mit Photoshop CS2Screenshots der DVD mit PowerDVD 12, verkleinert und geschärft mit Photoshop CS2
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