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1981
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Historienfilm
Japan 1981
Alternative Titel
Why Not?; So What, Why Not?; Der Dieb und die Geisha;
ええじゃないか
Regie
Shohei Imamura
Drehbuch Shohei Imamura,
Ken Miyamoto
Darsteller Shigeru Izumiya, Kaori Momoi, Ken Ogata, Shigeru Tsuyuguchi,
Masao Kusakari
Länge 151 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
©
Text Marco, molodezhnaja 20.6.09
© Bilder Shochiku,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Japan 1866:
Genji (Shigeru Izumiya) verunglückte auf
seiner Schiffsreise nach Yokohama und wurde von einem amerikanischen Schiff
gerettet. Erst sechs Jahre später durfte er wieder in seine Heimat zurückkehren
und macht sich umgehend auf die Suche nach seiner Frau Ine (Kaori Momoi). Die
wurde von ihrer Familie jedoch ins Vergnügungsviertel von Edo verkauft. Genji
findet sie im verruchten Stadtteil Ost Ryogoku, wo sie als Geliebte eines Bosses
lebt und sich für Geld vor Zuschauern entblösst. Genji versucht, sie zur
Auswanderung nach Amerika zu überreden, doch Ine möchte nicht. Als auch der
Versuch scheitert, als Farmer zu leben, trennen sich die Wege der beiden - und
Genji wird in Raubzüge sowie Aufstände verwickelt.
REVIEW
Mit "Eijanaika" widmete sich der vormalige
New-Wave-Regisseur Shohei Imamura (1926-2006) nicht nur der turbulenten
Liebesgeschichte eines Pärchens, sondern auch den Wirren um die
Meiji-Restauration. Die begann 1868 und löste eine Epoche der radikalen
Veränderung aus, in der das feudale Japan sich modernisierte und zum kolonialen
Experimentierfeld der westlichen Mächte wurde. Was den Film gleichsam
interessant macht und ihn schwächt, ist der Umstand, dass Imamura sich für
beides nicht sonderlich interessiert - weder für die Romanze noch für die
Politik. Vielmehr vermischt er beides (und noch vieles mehr) zu einem
rauschhaften Historienfilm.
Imamuras Ansatz ist der der Anarchie. Ein roter Faden durch die Geschichte ist lange Zeit nicht auszumachen, und hat man ihn doch einmal entdeckt, so schweift "Eijanaika" immer wieder in Nebenhandlungen ab, macht Zeitsprünge oder versucht sonstwie, die Zuschauer wieder aus ihrer Ruhe zu bringen. Es herrscht konstante Hektik, eine ungeheure Energie, wenn Leute durchs Bild rennen, wenn gefeiert und gejohlt wird. Es gibt nur ganz wenige Momente der Stille. Und wohl darum erscheint einem das Werk nie so lange, wie es tatsächlich ist: 151 Minuten. Die gehen im Nu vorüber und es ist Imamura hoch anzurechnen, dass er für eine derartige Dauer die Power aufrecht erhalten kann.
Das Chaos gipfelt am Ende in eine rauschhafte Massenszene, ausgelöst durch drogengleiche "Zaubersprüche des Himmels". In solch kunterbuntem, anarchischen Treiben löst Imamura auch den Titel seines Werks ein - Eijanaika: "was solls?" Die Einstellung scheint selbst inszenatorisches Leitmotiv zu werden, wenn konventionelle erzählerische Elemente auf den Kopf gestellt werden und der Regisseur alleine dem Tempo und dem Chaos huldigt. Die Schauspieler, angeführt vom anfänglich ziemlich hysterischen Shigeru Izumiya (Kids) und der lüsternen Kaori Momoi (The Yellow Hankerchief, Love and Honor) machen dieses Spiel mühelos mit.
Mit dabei sind auch Ken Ogata (Ballad of Narayama) als Furukawa, Shino Ikenami als seine blinde Geliebte, der langjährige Nebendarsteller Minori Terada als Samurai Ijuin, Shigeru Tsuyuguchi als Boss Kinzo sowie Yohei Koono als Tokugawa-Reformer, der ein einem blutigen und faszinierend inszenierten Fight sein Ende findet. Ein spielfreudiges Ensemble, das jedoch im Wirrwarr des Filmes oft untergeht. Und das ist wohl die Krux des ganzen Werks: "Eijanaika" ist so schnell und wild, dass er keinen Fokus findet.
Das führt, wie bei vielen Imamura-Werken, dazu, dass man zu den Figuren keine Nähe aufbaut. Jeder Charakter ist einem egal - erst am Schluss, wenn es fast zu spät ist, bauen wir so etwas wie eine Verbindung auf. "Eijanaika" wirkt daher oft wie eine Spielerei, die sich distanziert vom Zuschauer abspielt. Man kann faszinierende Szenen bewundern, über den inszenatorischen Elan staunen, doch nie ist dies ein Werk, das sein Publikum leidenschaftlich an sich bindet. Es erstaunt mich immer wieder, wie Imamura auf der Leinwand Leidenschaft darstellt, aber seine Filme im Kontakt zum Zuschauer oft so kalt wirken. "Eijanaika" ist ein Beispiel dafür. Ein unterhaltsames und durchaus interessantes, aber in seinem Inhalt doch auch etwas enttäuschendes Beispiel.
MEINE
DVD
HK, Code 3, NTSC
Bild:
Letterboxed Widescreen
Ton:
Japanisch 2.0 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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Yesasia
(Liefert aus HK)
EXTERNE LINKS
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SCREENSHOTS
Screenshots der DVD mit PowerDVD 8, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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