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Tragikomödie
Japan 1988
Alternative Titel Otoko wa tsurai yo: Torajiro sarada kinenbi;
Tora-San's Memorial Day of Salad; Tora-San 40; 男はつらいよ 寅次郎サラダ記念日

Regie Yoji Yamada
Drehbuch Yoji Yamada, Yoshitaka Asama
Darsteller Kiyoshi Atsumi, Chieko Baisho, Yoshiko Mita, Hiroko Mita, Masami Shimojo,
Chieko Misaki, Gin Maeda, Hisao Dazai, Jun Miho, Hidetaka Yoshioka, Chishu Ryu, Midori Satsuki

Länge 100 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 0

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 11.7.09
©  Bilder Shochiku, Screenshots molodezhnaja


STORY
Am Busbahnhof der zentraljapanischen Stadt Komoro trifft Strassenhändler Tora-San (Kiyoshi Atsumi) auf eine alte Frau, die seit dem Tod des Ehemanns vor zehn Jahren alleine lebt. Um sie von ihrer Einsamkeit abzulenken, verbringt Tora eine Nacht in ihrem alten Haus. Am nächsten Morgen taucht die Ärztin Machiko Harada (Yoshiko Mita) auf, um die Seniorin ins Spital zu bringen. Tora hilft ihr dabei, was ihm eine Einladung zum Besuch einbringt. Tora versteht sich ausgezeichnet mit Machiko und ihrer Nichte Yuki (Hiroko Mita). Tags darauf fährt er heim nach Tokio und kommt wieder im Süssigkeitsladen von Schwester Sakura (Chieko Baisho), Tante Tsune (Chieko Misaki) und Onkel Tatsuzo (Masami Shimojo) in
Shibamata unter. Dort tauchen bald auch Machiko und Yuki auf.

 

REVIEW
40 Folgen und keinerlei Abnutzungserscheinungen: "Tora-San's Salad-Day Memorial" hält mühelos mit den vielen Vorgängern mit und sorgt mit seinem Mix aus Humor und Gefühl für beste Unterhaltung. Auffällig ist, wie Regisseur Yoji Yamada sich wieder auf den wehmütigen Ton der frühen Folgen besinnt und von Anfang an Melancholie in die Story packt. Das zeigt sich bereits in der Sequenz vor dem Vorspann, die gut drei Dutzend Folgen lang einer Traumsequenz gewidmet war. Diese kamen nun aus der Mode und wichen verschiedenen nostalgischen Einführungen. Mal sind es Toras Kindheitserinnerungen oder wie hier ein Brief an Sakura. Wenn Tora darin erklärt, er würde sein lausiges Leben gerne ändern, dann rührt das schon bevor der Film richtig begonnen hat.

Und danach wirds nur noch besser. Nachdem man sich mal damit abgefunden hat, dass Energiebündel Jun Miho die Reihe verlassen hat (sie spielte die rebellische Schwiegertochter von "Octopus"), freut man sich über eine ganze Serie von herrlichen Momenten. Etwa wenn Sakuras Sohn Mitsuo vorgeworfen wird, er benehme sich wie Onkel Tora, als er nicht zur Tür rein kommt. Oder als Tora in der Universität eine dröge Lektion in eine wahre Lachstunde verwandelt. Tora hat in den Filmen immer die Fähigkeit, festgefahrene und traditionsreiche Zeremonien mit seinem simplen Wesen aufzuheitern - sei es als Priester oder hier in der Uni.

Köstlich auch, als er bei Machiko und Yuki versucht, Tanka-Kurzgedichte vorzutragen und dabei immer etwas Kurioses oder gar Schlüpfriges herauskommt. Da müssen nicht nur die beiden Frauen herzhaft lachen - man kann gar nicht anders, als einzustimmen. Danach verlässt Tora das Haus wieder, weil es sich für einen Mann nicht gehöre, so lange bei einer alleinstehenden Frau zu bleiben. Der Kerl mag ein halber Penner sein, aber Anstand hat er eben. Und genau diese Figurenzeichnung zwischen pöbelnder Witzfigur und tragischem, aber im Umgang mit Mitmenschen oft wertkonservativen Aussenseiter macht Tora ja so grandios.

Dass Kiyoshi Atsumi ihn wieder einmal fulminant spielt, erklärt sich von selbst - perfekt etwa sein Timing, als Machiko plötzlich im Shop vor ihm steht und er aus lauter Nervosität sogar Mitsuos Namen vergisst. Auch die restliche Stamm-Crew überzeugt - und die Gaststars dieser Folge sind ebenfalls zauberhaft. Die jüngere, Sängerin und Kurzzeit-Schauspielerin Hiroko Mita, agiert mit Frische und Lebensfreude, während Yoshiko Mita (Rikyu) einfach umwerfend ist - schon lange habe ich mir nicht mehr so sehr gewünscht, Tora möge mit einer Frau glücklich werden, wie bei ihr. Wie sie Tora am Bahnhof sagt, sie geniesse die Zeit mit ihm, weil er sie spüren lasse, dass sie eine Frau ist, geht ans Herz - und man kann verstehen, dass Tora beim anschliessenden Händedruck fast in Trance verfällt.

Yamada begleitet die Sequenz, wie einige andere auch, mit Einblendungen von Kurzgedichten, passend zu Yukis Ausbildung. Ansonsten inszeniert er auf gewohnt hohem, wenn auch etwas unauffälligem Niveau. Der Mann ist kein "Angeber", er ordnet sich ganz der Story unter und stellt sich in den Dienst des Films. Dafür erntet man zu selten Respekt, auch wenn er ihn voll und ganz verdienen würde. Mein Fazit fällt denn hier auch überaus positiv aus. Die Popmusik gegen Ende macht die Folge etwas weniger zeitlos als andere und bettet sie in ihre Entstehungszeit Ende der 80er (Hiroshi tippt im Hintergrund auch mal auf einem PC) - aber alles andere ist nahezu perfekt. Mit charmanten Akteuren, einer liebenswerten Geschichte und viel Humor ist "Tora-San's Salad-Day Memorial" eine der besten späten Folgen in dieser tollen Reihe.

Fortsetzung: Tora-San Goes to Vienna (1989)

 

MEINE DVD
Japan, Code 2, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch mono mit englischen und japanischen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
YesAsia (Japanischer Re-Release mit überarbeitetem Bild)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit PowerDVD 9, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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