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Sci-Fi-Film
Japan 1984
Alternative Titel Sayonara, Jupeta; Bye Bye Jupiter;
さよならジュピター

Regie Koji Hashimoto, Sakyo Komatsu
Drehbuch Sakyo Komatsu nach seinem eigenen Roman
Darsteller Tomokazu Mirua, Diane Dangely, Miyuki Ono, Rachel Huggett, Paul Tagawa, Marc Panthona

Länge 129 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 4.6.07
©  Bilder Discotek, Screenshots molodezhnaja


STORY
Im 22. Jahrhundert ist die Bevölkerung der Erde auf 18 Milliarden Menschen angestiegen. Im All leben bereits 5 Milliarden Menschen. Da diese aber von der Sonne zu wenig Energie bekommen, wird von der United Earth Federation das Jupiter-Projekt gestartet. Es sieht im Jahr 2125 vor, dass das Team des Wissenschafters Dr. Eiji Honda (Tomakazu Mirua) den Jupiter implodieren lässt und so eine zweite Sonne erzeugt. Dagegen regt sich Widerstand seitens einer Sekte um den Sänger Peter (Paul Tagawa). Auch Hondas Ex-Geliebte Maria Baseheart (Diane Dangely) gehört der Truppe an und versucht, das Jupiter-Projekt zu sabotieren. Noch ein zweites Problem verzögert jedoch die "Solarisation" des Jupiters: Auf dem Mars wurden ausserirdische Zeichnungen entdeckt, die darauf hindeuten, dass auf dem Jupiter ein Flugobjekt abgestürzt ist. Bevor Honda und seine Assistenten Dr. Webb (William Tapier), Millie (Rachel Huggett) und Carlos (Marc Panthona) alle Sorgen aus dem Weg haben, kippt die Lage völlig: Ein schwarzes Loch rast auf das Sonnensystem zu. Wie kann es aufgehalten werden?

 

REVIEW
Ein Film liefert immer dann den besten Trash, wenn er sich ernst nimmt. Gerade darum funktionieren die Filme von Ed Wood so wunderbar als kultigster Trash: Der Regisseur war überzeugt, der Welt etwas Grosses und Wichtiges zu hinterlassen, überschätzte dabei jedoch dabei sein Talent derart stark, dass das Resultat eine Freude für Fans des schlechten Geschmacks ist. "Sayonara Jupiter" geht in eine ähnliche Richtung, denn den Machern schwebte ein episches Sci-Fi-Projekt vor, das mit Hollywoods populären Weltall-Kassenschlagern mithalten kann. Herausgekommen ist jedoch ein eher peinliches Stück Film voller Logiklöcher, glattem Nonsens und eklatantem Diebstahl.

Letzteres betrifft gleich eine ganze Reihe von Hollywood-Filmen, bei denen Regisseur Koji Hashimoto ("Godzilla 1985") und Autor Sakyo Komatsu (Sinking of Japan), der auch die Romanvorlage verfasste, sich hemmungslos bedienten - und zwar visuell wie inhaltlich. Am deutlichsten sind die teilweise fast 1:1 übernommenen Elemente aus "2001 - A Space Odyssey" und "Star Wars", aber auch Disneys "The Black Hole", "Star Trek" und sogar "Jaws" (!) müssen für ein paar Szenen herhalten. Wie man sich vorstellen kann ist das Zusammenkommen dieser geklauten Ideen ein heilloses Durcheinander. Klar ist so etwas wie ein Plot erkennbar, doch der wird durch abstruseste Nebenhandlungen unterbrochen und selbst vermeintlich wichtige Aspekte wie die ausserirdische Rasse werden zurückgestellt, wenn die Story plötzlich Richtung schwarzes Loch schwenkt.

Lachhaft etwa, wie die Protagonisten von einem Schnitt zum nächsten durch das halbe Sonnensystem springen und mal auf der Erde herumlaufen, dann wieder auf einer Raumstation. So etwas gibts heute zwar selbst in Grossproduktionen wie Pirates of the Caribbean: At World's End, wo man sich fragt, ob sich die Leute eigentlich von Schiff zu Schiff beamen können - doch hier ist es derart aufdringlich, dass man um ein Grinsen nicht herum kommt. Die Sekte um den Hippie-Guru Peter ist ein weiterer Absurditäts-Faktor, ebenso anachronistisch wie dämlich. Und von solchen Dingen wimmelt es in "Sayonara Jupiter".

Doch die epische Absicht wird ab und zu tatsächlich deutlich. So entstand der Film als Tohos Antwort auf die Hollywood'sche Idee, Stanley Kubricks "2001" fortzusetzen, was dann mit dem immer noch unterschätzten "2010" dann auch passierte. Parallelen zwischen jenem Film und "Sayonara Jupiter" sind also kein Zufall. Und um mit dem US-Ebenstück mitzuhalten, setzte Toho auf ein grosses Trick-Budget. Verantwortlich für die Miniaturen zeichnet Kaiju-Veteran Koichi Kawakita, der durchaus eindrückliche Arbeit leistete. Die Sets mögen abgeguckt sein, die Tricks manchmal etwas billig - doch niemals würde man hier das Wort Trash anwenden. In Sachen Effekten kann Toho durchaus punkten. Auch bei der Unterhaltung: Mit 129 Minuten ist "Sayonara Jupiter" zwar immens lang, doch welcher Sci-Fi-Film kann schon mit "Space McDonald's" oder einer schwerelosen FKK-Sexszene vor psychedelischem All-Hintergrund dienen? Bei George Lucas wäre das jedenfalls unmöglich.

Der Spass-Level ist bei "Sayonara Jupiter" dementsprechend hoch. Nicht nur Trash-Fun, auch durchaus ehrlicher cineastischer Unterhaltungswert. Klar ist die Sekte doof, die Poplieder sind eine Tortur, die Handlung ist ein Mischmasch, die Sets sind glatter Diebstahl, die Computer sind schlecht gealtert, die internationalen Akteure spielen steif und an Spannung fehlt es auch - doch ich würdige den Effort. Nackedeis in Schwerelosigkeit, Aliens auf dem Jupiter, solide Miniatur-Effekte, schöne Wipe-Schnitte (die der ehemalige Kurosawa-Assistent Hashimoto eher von seinem Mentor hat als von Lucas), aufwändige Sets und ein wahrer Bonbon-Laden an Kuriositäten für jeden Sci-Fi-Fan: Das macht einfach Laune. Und ganz am Schluss, wenn vom Jupiter Wal-artige Gesänge kommen, bekommt man das Gefühl, da habe sogar mal jemand aus Amerika hier abgeguckt und nicht umgekehrt. Gemeint ist "Star Trek IV: The Voyage Home", der 1986 entstand und verblüffende Parallelen aufweist. Die sind nicht halb so deutlich wie die "2001"- oder "Star Wars"-Zitate in "Sayonara Jupiter", aber gönnen wir diesem japanischen Weltall-Trash doch auch mal was. Ich hab ihn jedenfalls genossen. Halbwegs.

 

MEINE DVD
USA, Code 1, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton; Japanisch/Englisch 5.1 sowie Englisch 2.0. Mit englischen Untertiteln.

 

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SCREENSHOTS

 


 

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