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1989
> RIKYU
Drama
Japan 1989
Alternative Titel Rikyu, der
Teemeister; 利休
Regie Hiroshi
Teshigahara
Buch Hiroshi Teshigahara, Genpei Akasegawa nach dem Roman von Yaeko
Nogami
Darsteller Rentaro Mikuni, Tsutomu Yamazaki, Yoshiko Mita, Kyoko Kishida,
Tanie Kitabayashi
Länge 134 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 30.5.09
© Bilder Shochiku,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Mit 58 Jahren wurde der Zen-Mönch
Sen no Rikyu (Rentaro Mikuni) zum
Meister der Teezeremonie von Lord Nobunaga Oda. Als am 6. Juni
1582 dessen Truppen unter Mitsuhide Akechi revoltierten und sich der Herrscher
im Honno-Tempel das Leben nimmt, kommt Hideyoshi Toyotomi (Tsutomu
Yamazaki) an die Macht. Der impulsive neue Lord verehrt
Rikyu und schätzt die Teezeremonie, versteht aber ihre
Essenz nicht. Während er darauf beharrt, sein Teezimmer mit Gold auszustatten,
verfeinert Rikyu seine Kunst in immer schlichterem Ambiente. Langsam
beginnt daher ein Konflikt zwischen dem Kriegsherrn und seinem Teemeister zu
brodeln.
REVIEW
Nach "Summer
Soldiers" im Jahr 1972 zog sich
Hiroshi Teshigahara aus dem Filmgeschäft
zurück. Er hatte sich nie einzig und alleine dem Kinogeschäft verschrieben und
dazwischen anderen Künsten gefrönt - doch seine wenigen Spielfilme wie
The Face
of Another, Pitfall und vor allem
Woman in the Dunes stärkten seine Reputation
als einer der wichtigsten und interessanten Kräfte im japanischen Kino. Um so
heftiger der Verlust, dass er sich ab 1972 der Blumenarrangement-Schule seines Vaters, den
Kurzfilmen und Dokumentarproduktionen (u.a. "Antonio Gaudí") widmete.
Erst 1989 gab er ein Comeback mit "Rikyu" und wurde weltweit gefeiert. Dabei ist das Porträt des japanischen Teezeremonienmeisters Sen no Rikyu (1522-1591), dem sich im selben Jahr auch "Death of a Tea Master" mit Toshiro Mifune widmete, nicht vergleichbar mit Teshigaharas genialen, dynamischen Werken aus den 60ern. Hier geht es um das Gegenteil - um Ruhe, um Reduktion und um Zen. Ungeübte Augen mögen dies als langweilig wahrnehmen, und tatsächlich hat "Rikyu" seine Längen, was an einem nicht sonderlich attraktiven Drehbuch liegt. Doch der Regisseur erschuf daraus einen philosophisch dichten und cineastisch reichhaltigen Film, der sich lohnt.
Eine exemplarische Szene für die unterschiedliche Geisteshaltung der beiden Protagonisten, kommt früh im Film: Kriegsherr Toyotomi besucht Rikyu, um dessen legendären Garten zu begutachten. Er wird wütend, als er sieht, dass Rikyu alle Trichterwinden ausreissen liess. Er stampft umgehend in den Teeraum weiter, wo er eine einzelne Trichterwinde sieht, ausgestellt in einer simplen Vase. Schönheit in Schlichtheit, ein Konzept, dass Toyotomi den Film hindurch nicht fassen kann. Und das letztendlich zum Konflikt führt. Eine ähnliche Sequenz gegen Ende zeigt beide in Rikyus kleinem Teeraum. Der Mönch erschafft mit wenigen Handgriffen aus einem Zweig Pflaumenblüten wahre Kunst, was Toyotomi ganz langsam zur Rage treibt.
Die visuelle Umsetzung dessen spiegelt Rikyus Inneres, denn die meisten Kompositionen von Kameramann Fujio Morita (The Geisha) sind geometrisch einfach. Es gibt zwar viele Kamerabewegungen und das Arrangement im Raum ist oft interessant, selbst der Schnitt wirkt in manchen Momenten überraschend schnell - doch der Gesamteindruck bleibt nichtsdestotrotz einer der Gelassenheit. Nur wenn Toyotomi ins Spiel kommt, verschiebt sich die Stimmung, und sei es nur, wenn Teshigahara dessen bemaltes Gesicht in Nahaufnahme zeigt und so Eifer, Neid und Zorn transportiert.
Musikalisch verfeinert wird all dies von Teshigaharas frühem Wegbegleiter, dem avantgardistischen Komponisten Toru Takemitsu, der sich hier eher zurückhält, aber die wenigen Töne präzise einsetzt. Nicht vergessen gehen sollten bei aller technischen Raffinesse die Akteure, angeführt vom ruhenden Pol, dem Veteranen Rentaro Mikuni, sowie dem energiegeladenen Tsutomu Yamazaki ("Kagemusha", "Departures"). Ein formidables Ensemble. Bei solcher technischer und schauspielerischer Präzision, kann man nicht anders, als den Film zu bewundern. Wirklich lieben könnte ich ihn nicht, dazu ist er allzu schleppend in der Anfangsphase und das Drehbuch zu distanziert. Doch "Rikyu" liefert einen beeindruckenden Film über einen beeindruckenden Mann.
Fortsetzung: Basara - The Princess Goh (1992)
MEINE
DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild:
Letterboxed Widescreen
Ton:
Japanisch 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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YesAsia
(Liefert aus HK)
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