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1995
> TORA-SAN TO THE RESCUE
Tragikomödie
Japan 1995
Alternative Titel
Otoko wa tsurai yo: Torajiro kurenai no hana;
Tora-San 48;
Tora-San: The Final; 男はつらいよ 寅次郎紅の花
Regie
Yoji
Yamada
Drehbuch Yoji
Yamada, Yoshitaka Asama
Darsteller Kiyoshi Atsumi, Chieko Baisho,
Ruriko Asaoka, Hidetaka Yoshioka, Gin Maeda,
Kumiko Goto,
Masami Shimojo,
Chieko Misaki,
Hisao Dazai, Mari Natsuki, Takashi Sasano
Länge 107 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 0
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 26.12.09
© Bilder Shochiku,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Beim Erdbeben von Kobe profiliert sich Tora-San (Kiyoshi Atsumi) als Helfer. Die
Familie kriegt dies aber nur via TV mit, weil sich der Wanderhändler daheim
nicht meldet. Derweil hat Neffe Mitsuo (Hidetaka Yoshioka) ganz andere Probleme:
Seine geliebte Izumi (Kumiko Goto) ist zurückgekehrt, um ihm zu sagen, dass sie
wohl heiraten werden. Mitsuo verhält ihr gegenüber wie ein Vollidiot, weshalb
sie zu Mutter Reiko (Mari Natsuki) nach Nagoya zurückkehrt und die Hochzeit in
die Wege leitet. Der geschockte Mitsuo ruiniert die Zeremonie, verschwindet und
landet auf der südlichen Insel Amami Oshima - direkt bei der Barsängerin Lily
(Ruriko Asaoka). Sie erkennt ihn nicht, schliesslich sah sie ihn zuletzt, als er
noch ein kleiner Bub war. Erst als sie ihn nach Hause nimmt und dort auch
Tora-San zu Gast ist, schliesst sie ihn herzlich in die Arme.
REVIEW
1969 debütierte ein kurioser Kauz in den japanischen
Kinos, der den Slapstick von Charlie Chaplin und Oliver Hardy mit dem zynischen
Menschenhass eines W.C. Fields sowie urjapanischen Marotten und ganz viel Herz
vereinte: Tora-San. Eine Legende war geboren. 26 Jahre und 48 Filme später
musste die Reihe enden, denn Hauptdarsteller Kiyoshi Atsumi starb am 4. August
1996 an Krebs. Einer der beliebtesten Figuren in der japanischen Filmgeschichte
wurde mit ihm begraben. Und es war für viele Japaner, als wäre ein
Familienmitglied von ihnen gegangen.
Einer, der ebenfalls litt, war Yoji Yamada. Er ersann damals den Charakter und drehte nach den Anfängen in einer TV-Serie 46 der Kinofilme selbst. Nunmehr blieb ihm nur der Sprung zu seiner wesentlich kürzeren Reihe "A Class to Remember", bevor er 2002 sich komplett neu ausrichtete und mit Twilight Samurai einen Klassiker des modernen japanischen Kinos drehte. Doch sein Name blieb auf ewig verbunden mit dieser Rekordreihe. "Tora-San" ist aber mehr als nur ein Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde. Wer mit der Figur aufgewachsen ist oder später die 26 Jahre im Eiltempo durchmachte, der baute eine ganz besondere Beziehung zu den Filmen auf. Sie mögen alle ihre Fehler haben, aber die besten unter ihnen sind richtig tolles Kino.
Und der letzte? Der gehört nicht zu den allerbesten, unter anderem, weil die Mitsuo-Story mal wieder die Tora-Handlung fast an den Rand drängt, doch weil dies das letzte Wiedersehen mit der Kultfigur und ihren Freunden ist, kriegt das Werk automatisch einen Wehmuts-Bonus. Der wird dadurch noch verstärkt, dass mit Asaoka Ruriko die vielleicht beliebteste "Madonna" zurückkehrt - jene Schauspielerin, welche die Barsängerin Lily bereits in den Episoden Tora-San's Forget Me Not (11), Tora-San Meets the Songstress Again (15) und Tora-San's Tropical Fever (25) verkörperte. Und als wäre das nicht schon genug, rückte auch Kumiko Goto als Mitsuos Freundin Izumi zurück ins Rampenlicht. Anfänglich mit tragischem Beigeschmack, weil Mitsuo sie wegen seines Verhaltens verliert. Doch spätestens bei der Liebeserklärung am Strand kommt wieder Frische in die Beziehung.
Doch am meisten Wehmut erzeugt Kiyoshi Atsumi. Der Krebs quälte ihn schon einige Jahre und in dieser Folge sieht er so krank aus, dass man manchmal nur schwer zusehen kann. Das dürfte auch der Grund sein, warum er 50 Minuten lang kaum vorkommt, sieht man vom Vorspann und einem Telefonat ab. "To the Rescue" kippt stärker Richtung Drama als die Filme davor, einfach schon, weil Atsumi ein tragischer Anblick war. Und weil auch der Mitsuo-Plot angereichert ist mit Melancholie und Schwermut. Doch bevor die letzte Folge vollends der Tragik anheimfällt, kriegt Yamada die Kurve: Auf der idyllischen Insel Amami Oshima gibt es viel zu lachen, auch wegen den Parallelen zwischen Tora und Mitsuo. Und später darf Tora endlich heimkehren, wo es immer nach dem tränenreichen Wiedersehen Chancen zum Schmunzeln gibt.
Kurz und gut: "Tora-San to the Rescue" ist all das, was die 47 Folgen zuvor auch waren: kompetent inszeniert, gefühlvoll in seiner Zeichnung von Alltagsproblemen, witzig im Darstellen zwischenmenschlicher Konflikte, romantisch beim Knüpfen von zerbrechlichen Liebesbeziehungen, sympathisch durch das Zusammenspiel liebgewonnener Familienmitglieder, köstlich dank einem einzigartigen Hauptdarsteller, stark gespielt durch ein eingearbeitetes Ensemble und locker erzählt ohne Firlefanz und prätentiöses Gehabe. "Tora-San" geht, wie er gekommen ist. Faltiger zwar, aber noch immer unvergleichlich.
Über die 26 Jahre haben wir nicht mit den Figuren schmunzeln und weinen können, wir wurden auch Zeuge eines sich verändernden Japan. Von 1969 bis 1995 durchlebte das Land prägende Epochen, die mehr oder weniger ihren Einfluss auf das "Tora-San"-Universum hatten. Es blieb zwar immer auch eine idealisierte Enklave in der Hektik der Moderne, aber Yamada verstand es, die Serie nichtsdestotrotz an der Zeitgeschichte teilhaben zu lassen. Wir erlebten also ganz nebenbei japanische Geschichte. Und wir lernten die Geographie des faszinierenden Landes kennen, von den subtropischen Inseln über das zauberhafte Inland-Meer und die Metropolen bis hoch nach Hokkaido. Eine einmalige Sache. Und als wäre das nicht genug gabs ein Who-is-Who der japanischen Stars in Gastrollen, von Toshiro Mifune über Takashi Shimura bis Ayako Wakao.
Und nun ist es aus. Für mich ganz persönlich etwas, was ans Herz geht. Nie hätte ich mir am Anfang träumen lassen, dass ich mir all die 48 Folgen antue. Zu monoton klang dies alles, zu repetitiv und zu japanisch für jemanden aus dem Westen. Doch nun bin ich ungeheuer dankbar über eine eindrückliche Erfahrung. Ich habe gelacht und gelitten, mich neu in Japan verliebt und vor allem einen Schauspieler kennengelernt, der mir vorher nichts sagte und den ich nun zu den grössten Komikern der Filmgeschichte zählen darf: Kiyoshi Atsumi. Möge der Mann mit dem Quadratkopf und der Warze über dem linken Auge auf uns herabschauen und genüsslich einen Sake trinken. Prost, Tora. Und aus tiefstem Herzen danke.
Alle Episoden
Bemerkungen in grün
Tora-San, Our Lovable Tramp, 1969
* * * *
... Die erste Folge; Highlight #1
Tora-San's Cherished Mother, 1969
* * * ½
Tora-San, His Tender Love, 1970
* * * ½
Tora-San's Grand Scheme, 1970 *
* *
Tora-San's Runaway, 1970 * * *
Tora-San's Shattered Romance, 1971
* * * ½
Tora-San, the Good Samaritan, 1971
* * * ½
Tora-San's Love Call, 1971 * *
* ½
Tora-San's Dear Old Home, 1972
* * * *
... Erste Folge mit einer Traumsequenz; Highlight #2
Tora-San's Dream Come True, 1972
* * *
Tora-San's Forget Me Not, 1973
* * * ½
Tora-San Loves an Artist, 1973
* * * ½
Tora-San's Lovesick, 1974 * *
* ½
Tora-San's Lullaby, 1974 * * *
Tora-San Meets the Songstress Again, 1975
* * * ½
Tora-San, the Intellectual, 1975
* * * ½
Tora-San's Sunrise and Sunset, 1976
* * * ½
Tora-San's Heart of Gold, 1976
* * * ½
Tora-San Meets His Lordship, 1977
* * * ½
Tora-San Plays Cupid, 1977 * * * ½
Tora-San's Stage-struck , 1978 * * *
Tora-San's Talk of the Town, 1978 * * * ½
Tora-San, the Matchmaker, 1979 * * *
Tora-San's Dream of Spring, 1979 * * * ½
Tora-San's Tropical Fever, 1980 * * * *
... Highlight #3
Tora-San's Foster Daddy, 1980
* * * ½
Tora-San's Many-Splintered Love, 1981
* * * ½
... Erste Folge mit
Hidetaka Yoshioka als Mitsuo
Tora-San's Promise, 1981 * * *
½
Tora-San, the Expert, 1982 * *
* ½
Hearts and Flowers for Tora-San, 1982
* * * ½
Tora-San's Song of Love, 1983
* * * ½
Tora-San Goes Religious, 1983
* * * *
Tora-San's Marriage Counselor, 1984
* * * ½
Tora-San's Forbidden Love, 1984 * * *
½
Tora-San's The Go-Between, 1985
* * * ½
Tora-San's Island Encounter, 1985
* * * *
... Highlight #4
Tora-San's Bluebird Fantasy, 1986
* * * ½
Tora-San Goes North, 1987 * *
* ½
... Mit Toshiro Mifune
Tora-San Plays Daddy, 1987 * *
* ½
Tora-San's Salad-Day Memorial, 1988
* * * *
... Highlight #5
Tora-San Goes to Vienna, 1989
* * * ½
... Einzige Folge im Ausland
Tora-San, My Uncle, 1989 * * *
½
Tora-San Takes a Vacation, 1990
* * ½
Tora-San Confesses, 1991 * * *
Tora-San Makes Excuses, 1992 *
* * ½
Tora-San's Marriage Proposal, 1993
* * * ½
Tora-San's Easy Advice, 1994 *
* *
Tora-San to the Rescue, 1995 *
* * ½ ... Die letzte
Folge
MEINE
DVD
Japan, Code 2, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch mono mit englischen und japanischen Untertiteln.
EXTERNE LINKS
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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