> molodezhnaja Hauptseite
> asian movies
> japan

> 1970
> TORA-SAN, HIS TENDER LOVE

 


 

Komödie
Japan 1970
Alternative Titel Otoko wa tsurai yo: Fuuten no Tora; Tora-San 3; 男はつらいよ フーテンの寅

Regie Azuma Morisaki
Drehbuch Yoji Yamada,
Shun-ichi Kobayashi, Hikaru Miyazaki
Darsteller Kiyoshi Atsumi, Michiyo Aratama, Shin Morikawa, Chieko Baisho, Chieko Misaki,

Yoshiko Kayama, Kenzo Kawarazaki, Gin Maeda, Masumi Harukawa, Akiko Nomura

Länge 90 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
o.A.

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 6.7.08
©  Bilder Shochiku, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der Strassenhändler Torajiro Kuruma (Kiyoshi Atsumi) kehrt ins Haus von Onkel Tatsuzo (Shin Morikawa) und Tante Tsune (Chieko Misaki) zurück, die gerade eine helfende Hand gebrauchen können. Damit der Tunichtgut endlich sesshaft wird, soll er verheiratet werden. Doch die Ehefrau in spe liebt einen anderen - und ist schwanger! Tora, zuvorkommend wie er ist, arrangiert für die Liebenden eine Hochzeit. Auf Kosten von Onkel und Tante. Das ist genug für das alte Paar, um ihn wieder davon zu scheuchen. Als sie einen Monat später zu einer Kur in das Hotel der sympathischen Oshizu (Michiyo Aratama) reisen, trifft sie fast der Schlag: Tora arbeitet dort als Mädchen für alles! Es dauert nicht lange und er sorgt auch wieder für neuen Ärger.

 

REVIEW
"Tora-San" ohne Yoji Yamada? Geht das überhaupt? Das ist die brennendste Frage, die man sich bei diesem dritten Teil stellt. Denn rückblickend wissen wir: Von den 48 Episoden der langlebigen Tora-Reihe drehte Meisterregisseur Yamada (Twilight Samurai, Love and Honor) nur gerade zwei Beiträge nicht selbst. 46 gingen auf seine Kappe. Lediglich das Drehbuch verfasste Yamada für die Folgen drei und vier. Reicht das, um den Charme der Vorgänger Tora-San, Our Lovable Tramp und Tora-San's Cherished Mother aus dem Jahr 1969 zu bewahren?

Ja! Auch unter der Ägide des als Regisseur unerfahrenen Azuma Morisaki, der Yamadas Co-Autor beim ersten Teil war und später wenig bekannte Filme wie ein "Stray Dog"-Remake drehte, ist Tora-San nicht kaputt zu kriegen. Vielmehr folgen Schauspieler und Techniker hier klar der Vorgabe von Yamadas Vorgängern und schufen ein Werk, das in Geist und Ton kaum abweicht, auch wenn es ganz minim schwächer ist als die vorherigen Episoden. Will heissen: dieselbe Handlungsstruktur, dieselben sympathischen Figuren, derselbe tolle Hauptdarsteller. Kiyoshi Atsumi ist in Japan nicht umsonst zu einer Ikone geworden durch diese Filme. Im dritten Teil geht er völlig auf in dem Part und man freut sich richtig auf die 45 Teile, die noch folgen ...

Besonders amüsant sind auch in dieser Folge die Reaktionen von Onkel und Tante auf den chaotischen Neffen. Am Anfang freuen sie sich noch über seinen Besuch, doch dieses Entzücken weicht rasch der Panik. Als sie Tora im Erholungshotel wiedersehen, fragt der Onkel auch voller Entsetzen: "Tsune träum ich einen schlechten Traum?" Der Humor zieht sich alsbald weiter, als Tora ins Zimmer kommt und seine Verwandten nicht erkennt. Frisch fröhlich lästert er über die Alten, wie senil der Onkel geworden sei - ohne zu ahnen, dass er vor ihm steht. Das ist ein simples Konzept, zieht aber so wunderbar, weil wir die Figuren und ihre Beziehung zueinander kennen. So wird nach diesem Fehltritt auch niemand sauer. Man hat sich gern. Trotz Streits.

Was dieser Episode noch fehlt, ist das gewisse Etwas. Ab Nummer 9 hatte jede Folge eine Traumsequenz am Anfang, die alles mögliche von Godzilla bis Götter, von Spaghetti-Western bis USA-Reisen aufnahm. Hier fehlt das noch. Auch war "Tora-San" damals zwar schon beliebt, aber noch nicht eine solch kultisch verehrte Institution, weshalb die Macher noch nicht begannen, mit der Figur zu spielen und ihre Abenteuer auszuweiten. Das hat auch seinen Vorteil, denn viele dieser frühen Folgen sind in sich geschlossen, spielen auf vergleichsweise kleinem Raum und passen so wunderbar zum oft kleingeistigen Protagonisten.

Das Einzige, was eine Ausweitung von Tora-San auf das Zeitgeschehen andeutet, ist der Einbezug von Nobuo (Kenzo Kawarazaki), der aussieht wie ein typischer Rocker jener Zeit. Grosses Gewicht bekommt er in der Story freilich nicht. Die gehört auch dieses Mal ganz Tora und seinen Missgeschicken. Eine Geliebte darf, wie immer, nicht fehlen: Diesmal verkörpert die schöne Michiyo Aratama (1930-2001) die Angebetete. Sie war seit den 50er-Jahren im Geschäft und avancierte in den 60ern dank Hits wie "Kaidan" oder Ozus vorletztem Film The End of Summer zum Star. Dies war eine ihrer letzten grossen Rollen und sie verleiht ihr viel Würde.

Damit bleibt auch diesmal die Balance zwischen Wehmut, Gefühl und Witz erhalten. Tora mag stolpern wie ein Slapstick-Tollpatsch, mag sich ungeschickt benehmen und auch immer mal wieder über die Stränge schlagen, doch letztendlich ist ihm niemand richtig böse. Und doch verlässt er uns, um ein paar Monate später wieder zurückzukehren. Nächstes Mal in Tora-San's Grand Scheme unter der Regie von Shun-ichi Kobayashi, dem Autor der Episoden zwei und drei. Dies war seine einzige Regiearbeit. Bringt dies vielleicht den ersten Knick in Toras Leistungsausweis? Keine Angst: tut es nicht.

Fortsetzung: Tora-San's Grand Scheme (1970)

 

MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild: Letterboxed Widescreen
Ton: Japanisch 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
Yesasia (Liefert aus HK)
YesAsia (Japanischer Re-Release mit überarbeitetem Bild)
amazon.com (Box-Set mit den ersten 4 Folgen)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

 


 

created by molodezhnaja
all rights reserved.

 

 

 

 

 

 

Seite optimiert für Internet Explorer 6/7