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1976
> TORA-SAN'S HEART OF GOLD
Tragikomödie
Japan 1976
Alternative Titel Otoko wa
tsurai yo: Torajiro junjoshishu; Tora-San 18; Tora-San's Pure Love;
It's Tough to Be a Man: Torajiro's Pure
Book of Poetry; 男はつらいよ・寅次郎純情詩集
Regie
Yoji
Yamada
Drehbuch Yoji
Yamada, Yoshitaka Asama
Darsteller Kiyoshi Atsumi, Chieko Baisho, Machiko Kyo. Fumi Dan, Masami Shimojo,
Chieko Misaki, Gin Maeda, Hisao Dazai, Yoshio Yoshida, Chishu Ryu, Kumeko Urabe
Länge 103 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung o.A.
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 20.9.08
© Bilder Shochiku,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Tora (Kiyoshi Atsumi) kehrt heim nach Shibamata zu Onkel Tatsuzo (Masami Shimojo), Tante Tsune (Chieko Misaki) und Schwester Sakura
(Chieko Baisho). Dort kommt es zum Streit, als Tora der jungen Masako Yagyu
(Fumi Dan), der Lehrerin von Neffe Mitsuo (Hayato Nakamura), nachstellt. Vor
allem Sakuras Ehemann Hiroshi (Gin Maeda) ist richtig wütend. Der gedemütigte
Tora verlässt das Haus wieder und haut auf seinen Reisen durchs Land gehörig auf
die Pauke. Dabei landet er sogar im Knast und muss von Sakura wieder heraus
geholt werden. Nun wieder zurück in Shibamata bekommt Tora erneut eine Schelte
von Sakura, in deren Verlauf sie erklärt, es wäre kein Problem gewesen, wenn er
Masakos Mutter hinterhergelaufen wäre. Da taucht genau diese im Shop auf: die
Witwe Aya Yagyu (Machiko Kyo). Sie war einst eine reiche Frau und schlägt sich
nun mehr schlecht als recht durchs Leben. Tora freundet sich rasch mit ihr an.
REVIEW
Dass Tora-San sich in Frauen verliebt, die er nicht bekommen kann, gehört zum
Muster der ganzen Serie. Da sie meistens auch ein paar Jährchen jünger sind als
er, liess es sich Regisseur Yoji Yamada nicht nehmen, genau diesen Aspekt mal
aufs Korn zu nehmen: In "Tora-San's Heart of Gold" versucht sich der Held zuerst
an der viel zu jungen Masako, bevor er sich altersgerecht deren Mutter
annimmt. Das Timing in dieser Sequenz ist köstlich, schliesslich meint Sakura
gerade, Tora solle sich lieber mit jemandem im Alter von Masakos Mutter
einlassen, als die Dame vor der Tür steht.
Die Folge weist denn auch eine leicht andere Struktur auf, als die Vorgänger, weil Masako sehr früh auftaucht und sich die Romanze später um eine Generation nach oben verlagert. Der Film wirkt nicht zuletzt dadurch ein wenig episodisch, vor allem in der frühen Episode, in der Tora durchs Land reist und bei einer Schauspieltruppe unterkommt. Doch auch so sorgen die üblichen Tora-Formeln dafür, dass die Fans die Geschichte nicht aus den Augen verlieren und sich rasch zuhause fühlen. Von der an "Casablanca" angelehnten Eröffnungssequenz (teilweise in Französisch) an ist dies ganz klar ein typischer "Tora-San"-Film und das ist auch gut so.
Von der Stimmung her handelt es sich um eine der sentimentalsten Folgen bislang. Das wird spätestens dann klar, wenn Mitsuo Sakura ein Geheimnis anvertraut. Fortan ist der Film stets etwas wehmütig, weil die Zuschauer ebenso wie Sakura mehr wissen, als die anderen Protagonisten. Selbst eine fröhliche Sequenz bekommt Schwere, selbst eine Liebe wird tragisch. Die Schlussphase von "Tora-San's Heart of Gold" gehört denn auch zu den traurigeren Dingen, die man aus der Reihe kennt. Doch Yamada ist ein Meister der stillen Melodramatik und selbst wenn er sich im Tora-Umfeld nicht ganz auf diese Ebene begeben kann, so meistert er auch die gefühlvollen Szenen vorzüglich.
Der Humor geht bei all dem freilich nicht vergessen, dafür sorgt alleine schon Kiyoshi Atsumi mit seinem Witz und seinem Spiel. Co-Star Machiko Kyo ist ebenso ein Genuss. Die Grande Dame aus Filmen wie "Ugetsu" oder "Rashomon" zog sich danach primär auf die Bühne zurück, hier zeigt sie sich noch einmal voller Lebensfreude und mit einem Lachen, das ansteckt. Und da sie im Film eine Christin spielt, gibt es auch einige Gelegenheiten für kulturellen Humor - nicht zuletzt mit dem Priester (Chishu Ryu). Der Mix aus Spass und Melancholie war in anderen Episoden schon besser als hier, doch wenn immer eine Pointe kommt, so ist sie lustig. Und wenn eine traurige Szene kommt, so berührt sie. Das ist nicht zu verachten und macht auch Nummer 18 in dieser aussergewöhnlichen Reihe zu einer kleinen Freude.
Fortsetzung: Tora-San Meets His Lordship (1977)
MEINE
DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild:
Letterboxed Widescreen
Ton:
Japanisch mono mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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(Liefert aus HK)
YesAsia
(Japanischer Re-Release mit überarbeitetem Bild)
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