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K a a b o o

Indien 2002 Ausführliche Kritik: hier.

 

K a a d h a l

Reviewed 20.11.05

Indien 2004 Aishwarya (Sandhya) ist die Tochter des reichen Rajendra (Dhandapani) und wächst behütet auf unter der Schirmherrschaft ihrer Eltern und ihres Onkels (S. Krishna Murthy). Sie besucht eine christliche Schule. Auf dem Weg dorthin gerät sie mehrfach an den einfachen Mechaniker Murugan (Bharath). Als der sie einmal wegen ihrer Arroganz zusammen schreit, verliebt sie sich in ihn. Sie nutzt jede Chance, um an seinem kleinen Shop, in dem er mit einem Buben (Arun Kumar) Mofas flickt, vorbei zu fahren. Doch ihre Liebe hat keine Zukunft: Aishwarya soll einen Mann ihrer Kaste heiraten und nach Amerika auswandern! Kurzum entschliessen sie und Murugan sich, zu seinem Kumpel Stephen (Sukumar) nach Chennai durchzubrennen.
Balaji Shaktivel, ein Schützling von Tamil-Hit-Regisseur Shankar (Anniyan), verarbeitete mit "Kaadhal" eine Story, die er aus erster Hand in einem Bus gehört hatte. Um den zeitweise tragischen, dann wieder romantisch humorvollen Ereignissen gerecht zu werden, verzichtete der Regisseur auf viel Tamtam und widmete sich vielmehr einem realitätsnahen Stil. Schon die Eröffnungssequenz, die die Stadt auch in ihren ärmeren Quartieren zeigt, liefert dafür eine Einstimmung. Der Rest des Films kommt nicht von diesem Weg ab. Wer also Glamour will, ist hier falsch.
Dennoch ist "Kaadhal" kein dröger Kopf-Film. Es geht immerhin um grosse Liebe, schüchterne Annäherung und spannende Verfolgung durchs halbe Land. Auslöser ist die Romanze zwischen Murugan und Aishwarya, gespielt von Jungstar Bharath (Boys) und Newcomerin Sandhya. Die zwei harmonieren sehr gut und verleihen diesem altbekannten Auftakt neuen Charme. Ihre Annäherung passiert relativ glaubhaft, Shaktivel gönnt der aufblühenden Romanze ausgiebig Zeit. Auch erdrückt er sie nicht mit lärmigen Songs und grossen Gesten. Sanfte Stücke, ein fast-dokumentarischer Stil und oftmals das Ausbleiben von Hintergrundmusik sorgen für diese nüchterne Herangehensweise.
Das Drama kommt zur Filmmitte in Schwung, wenn Aishwarya verheiratet werden soll. Auch das stammt aus dem 08/15-Katalog eines jeden Drehbuchautors, doch "Kaadhal" packt auch dies relativ ungewöhnlich an. Die Flucht der Teenager in die Bundesstaats-Hauptstadt Chennai (Madras) führt sie in einen Moloch, der alles andere als weichgezeichnet wird. Uriniert wird in Seitengässchen, gewohnt eng aneinander gedrängt und geduscht in dreckigen Kabinen. Das ist der Alltag der Menschen in diesem Teil des Films. Grosse Bedrückung will dennoch nicht aufkommen, was an einigen gut dosierten Witzchen liegt und daran, dass Shaktivel nicht auf ein Sozialdrama aus ist. Unsere Helden finden nämlich inmitten dieses Zerfalls immer wieder Hoffnung - und auch Freunde. Dennoch ist stets klar, dass sie sich einer Illusion hingeben. Ein vergleichsweise schwächlicher Held und eine erst gerade in die Pupertät gekommene Freundin fliehen in die romantische Märchenwelt, die sie aus dem Kollywood-Kino kennen. Sie kommen bloss leider nie an: Die Realität holt sie stets wieder ein.
Der Schluss ist dann wieder ein arger Schock. Shaktivel bewies Mut mit dem niederschmetternden und konsequenten Finale. Ich kann nicht behaupten, dass der Schluss glücklich stimmt, aber er passt. Und er rüttelt auf, dass Themen wie Kastenzugehörigkeit, Zwangsheirat und Familienehre nicht einfach Ideen von Drehbuchautoren sind, sondern für manche Menschen realer Alltag - mit teilweise krassen Folgen. "Kaadhal" bekommt definitiv einen Pluspunkt für diese harte Aufarbeitung. Der Film hat seine Längen, er hat manchmal den Anstrich eines "cautionary tales" und die Songs sind nicht grossartig - doch es handelt sich um eine ebenso unterhaltsame wie nachdenklich stimmende Fusion aus Entertainment und pseudodokumentarischem Drama. Sehenswert!

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (GB): Code 0 NTSC. Tamil 5.1 und DTS mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Regie: Balaji Shaktivel

Drama

Spannung * *

Humor * *

Trade classification: Hit

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K a a j a l

Indien 1965 Ausführliche Kritik: hier.

 

K a g a a r :   L i f e   o n   t h e   E d g e

Reviewed 20.1.06

Indien 2003 Bhaskar Sarnaik (Amitabh Dayal) ist ein engagierter Polizist in Mumbai. Von Sub-Inspektor Gokhale (Om Puri) lernt er, wie man Schiessereien inszeniert und sich so Gesetzesbrecher entledigt, die man gar nicht erst vor Gericht sehen will. Rund 70 Tötungen hat er bald auf seinem Konto. Nun steht der Mafia-Schütze Adi (Anoop Soni) auf seiner Abschussliste. Adi ist Bhaskars bester Freund aus Kindheitstagen! Die Jagd auf ihn setzt Bhaskar zu, was auch seine Frau (Nandita Das) daheim zu spüren bekommt.
Bollywood macht nur Schnulzen, so das immer gerne verbreitete Klischee. Dabei hab ich manchmal das Gefühl, die Hindi-Filmindustrie bringe jede Woche einen neuen Gangsterfilm heraus. Cops, Schurken, Schiessereien, Gesetz, Korruption - das sind Themen, die jeden indischen Filmemacher mindestens einmal in seiner Karriere zu beschäftigen scheinen. Andere haben sich gleich ganz darauf eingeschossen, so wie etwa N. Chandra, bevor er mit Style und Xcuse Me zumTeeniefilm wechselte. "Kagaar: Life on the Edge" sollte eine Rückkehr auf bekannteres N.-Chandra-Terrain bedeuten. Doch der Film packte mich nicht, trotz all seiner feinen Zutaten.
Da sind einmal die Schauspieler. Om Puri ist beinahe unfehlbar in solchen Parts und er meistert ihn mit dynamischer Routine. Nandita Das, eine der besten Aktricen des Landes, kann sich nicht entfalten und wirkt fehlbesetzt, doch sie hat ihre Momente. Etwa jene Szene, in der Untersuchungsbeamte ihr Haus auf den Kopf stellen, um nach gestohlenem Geld zu suchen. Und Newcomer Amitabh Dayal empfiehlt sich als harter, realitätsnaher Polizeifilm-Glücksfall in Ram Gopal Varma-Manier. An diesen Mimen gibt es jedenfalls wenig auszusetzen. Auch nicht an der Darstellung der Gewalt auf beiden Seiten. Nicht zu exzessiv, aber roh und unbeschönigt.
Doch N. Chandra packt all dies nie in einen mitreissenden Plot. Die schon dutzendfach gesehene Story entfaltet sich gemächlich und bleibt erstaunlich oberflächlich. Mit pseudo-dokumentarischer Kameraarbeit entzieht der Regisseur den Bildern jegliches Flair, ohne einen echten, harten Dok-Stil jemals auch nur Ansatzweise zu erreichen. Es bleibt ein Zwitter ohne die Raffinesse eines polierten Looks und ohne die Rohheit und Echtheit eines Dok-Looks. Wenn visuell und inhaltlich nichts fesselt, stellt sich schnell einmal Langeweile ein.
"Kagaar" ist nur 121 Minuten lang und hat gelungene Szenen - man denke an das Finale oder einige Konfrontationen zwischen Bhaskar und seiner Frau. Auch die Darstellung der Folgen eines harten Polizisten-Lebens weckt durchaus Interesse. Doch aus der Masse der vielen indischen Cop-Thriller ragt der Streifen nicht heraus. Zu wenig Neues steckt drin, zu wenig echt Fesselndes.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (GB): Code 0 NTSC. Hindi 5.1 mit englischen, französischen und holländischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph). Achtung: Erste Filmhälfte Untertitel stark versetzt zum Ton.
Regie: N. Chandra

Thriller

Spannung * *

Action * *

Trade classification: Flop

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K a l a b a a z

Indien 1977 Ausführliche Kritik: hier.

 

K a l a   P a n i

Reviewed 12.2.06

Indien 1958 Der Journalist Karan Mehra (Dev Anand) aus Mumbai erfährt von seiner Mutter, dass sein Vater nicht tot ist: Er sitzt vielmehr seit 15 Jahren wegen Mordes an seiner Geliebten, der Kurtisane Mala, in einem Gefängnis in Hyderabad. Karan reist nach Hyderabad und zieht in das Gasthaus der Journalistin Asha (Madhubala), von wo aus er Beweise für die Unschuld seines Vaters sucht. Der Schlüssel zu einer Wiederaufnahme des Prozesses scheint ein Brief zu sein, den die Edel-Kurtisane Kishori (Nalini Jaywant) besitzt. Karan wird schnell klar, dass etliche Parteien vor 15 Jahren bewusst Beweise zurück gehalten haben.
Raj Khosla (C.I.D.) inszenierte "Kala Pani" als kurzweiligen Mix aus Drama, Thriller und Liebesfilm. Dev Anand spielt in allen Bereichen eindrücklich und holte sich verdient den Filmfare-Award als bester Schauspieler. Als beste Nebendarstellerin wurde Nalini Jaywant ausgezeichnet, deren Tanz und melancholisches Spiel ebenso zu den Höhepunkten des Films gehört. Wie sie sich zu S.D. Burmans klassischen Klängen bewegt, ist erhaben.
Der Plot selbst ist nicht der genialste. So ist schnell einmal klar, dass falsch gespielt wird - und Khosla macht es auch nicht gerade schwer, zu erraten, wer es denn ist, der falsch spielt. Aber "Kala Pani" ist rasant genug inszeniert, um dennoch Spannung zu generieren - auch auf der zwischenmenschlichen Ebene. So ist durchaus reizvoll, dass Karan von Kishoris Aura fasziniert ist und beinahe die Liebe zur eigentlichen Hauptdarstellerin Madhubala vergisst. Die wiederum ist auch sehr niedlich, wenn Dev mit ihr zu flirten beginnt und sie schüchtern reagiert. Diese Dreiecksbeziehung wird nie ganz gross ausgespielt, aber sie bereichert die Ereignisse des Films ungemein.
Mit diesem Schauspiel-Trio, der vorzüglichen Musik und der flotten Inszenierung verdient sich "Kala Pani" problemlos eine Empfehlung. Ein hochspannender Thriller ist er zwar nie, ebenso wenig wie ein betörender Liebesfilm oder ein bewegendes Drama - aber er nimmt von allen dreien genau die richtige Menge, um bestens zu unterhalten.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (US): Code 0 NTSC. Hindi 2.0 mit englischen Untertiteln. Vollbild.

Alternative Titel: Kalapani; Kaala Pani; Black Water
Regie: Raj Khosla

Drama

Spannung * *

Humor *

Trade classification: Hit

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K a l a p a n i

Reviewed 18.6.06

Indien 1996 Indien 1915: Kurz nach seiner Heirat mit der Dorfschönheit Parvathi (Tabu) wird der Inder Govardhan (Mohanlal) festgenommen. Obwohl er unschuldig ist, wird er wegen einem Anschlag auf einen Zug verurteilt, bei dem 55 Menschen ums Leben kamen. Die Strafe: lebenslange Haft im Gefängnis von Port Blair auf den Andamanen-Inseln. Der ausbruchssichere Knast der Briten wird geführt vom sadistischen David Berry (Alex Draper) und seinem Handlanger, dem Afghanen Mirza Khan (Amrish Puri). Die Wärter verstehen es, Zwietracht unter den Häftlingen zu säen - und sie zu quälen. Den Brahmanen Ram Lakhan (Tinnu Anand) füttern sie mit menschlichen Exkrementen, bis er sich in den Tod stürzt, unter Moslems verbreiten sie das Gerücht, sie hätten Schweinefleisch ins Essen getan. Und immer wieder werden Häftlinge willkürlich erschossen. Einer, der sich wehrt, ist Govardhans Zellengenosse Mukund (Prabhu), der schon mehrfach versucht hat, auszubrechen.
Neben Virasat ist "Kalapani" das bislang grösste Projekt des südindischen Regisseurs Priyadarshan: Ein in mehreren Sprachen gedrehtes Gefängnisdrama im Stile von "Papillon" (1973) mit epischen Ambitionen, das in alle wichtigen indischen Sprachen übersetzt wurde. Die Hindi-Fassung "Sazaa E Kalaa Paani" produzierte Amitabh Bachchans AB Corp. Es ist leicht zu sehen, warum: "Kalapani" hat universellen Anstrich, erzählt vom Kampf aller Inder gegen die Unterdrücker. Und es ist ein fantastisch gemachter Film, der einen zeitlosen Charakter hat.
Zuallererst ein Wort zu Santosh Sivan: Er gehört zu den versiertesten Kameramännern Indiens und liess in den letzten Jahren mit Filmen wie Mistress of Spices langsam nach. Dass er mehr drauf hat, demonstrierte er in seinen Regiearbeiten Terrorist und Asoka. Und eben hier. Die Bilder haben Tiefe, sind edel komponiert und trotz einigen Anschlussfehlern, die erst im Schneideraum entstanden sein können, konsistent in ihrem Look - sei es in den Rückblenden oder den Knastszenen. Nichts wirkt hier willkürlich, was man der Bildsprache vieler indischer Filme vorwerfen kann. Die Bildsprache gehört ganz klar zu den grossen Pluspunkten von "Kalapani".
Aber nicht nur sie. Auch die Akteure, zusammengetrommelt aus ganz Indien, leisten Hervorragendes: Tabu, in einer frühen Rolle, ist nur kurz zu sehen, hinterlässt aber einen bleibenden Eindruck. Amrish Puri ist als afghanischer Sadist eine Augenweide. Von ihm hätte ich gerne noch mehr gesehen. Mohanlal liefert einen wackeren und sympathischen Helden, dessen einziger Nachteil es ist, dass er seinem Co-Star
Prabhu so ähnlich sieht. Im Profil sind die zwei manchmal schwer zu unterscheiden, was sich etwa im Chaos einer Kampfszene äussert, in der man nie weiss, welcher der beiden gerade die Oberhand hat. Das ist schlechtes Casting in einem ansonsten souverän gecasteten Film. Dass die britischen Akteure nicht immer liefern, war vorherzusehen, da der Pool an Schauspielern relativ klein ist. Alex Draper überzeugt aber allemal, eher schwächer indes der Doktor-Darsteller.
Was Priyadarshan so gut gelingt, ist die Kontrolle über die Ereignisse. Nie hat man das Gefühl, er schweife ab, obwohl er Rückblenden einflicht, verschiedene Sprachen benötigt und die Story im Mittelteil etwas durchhängt. Es steckt einfach ein Drive in dem Film, dem man sich auch in den etwas langen 161 Minuten schwer entziehen kann. Schon eine frühe Szene auf dem britischen Schiff gehört zum Eindrücklichsten, was Priyadarshan je gedreht hat: Der Kapitän erschiesst einen Inder, der an Pocken erkrankt zu sein scheint. Die drei Zimmergenossen, die noch gesund sind, tötet er danach gleich auch noch. Ebenso den armen Kerl, der die Leichen über Bord werfen musste. Szenen wie diese strotzen vor Kompromisslosigkeit und bleiben haften. Umso ärgerlicher ist es, dass dieser talentierte Regisseur heute nur noch Komödien dreht. Eine einzige davon (
Hera Pheri) war wirklich gut, der Rest ist pump und lieblos im Vergleich zu Priyadarshans frühen Epen wie diesem oder Virasat. Die Komödien sind halt billiger, deshalb können wir wohl noch lange vergebens darauf hoffen, dass der Filmemacher wieder mal zum epischen Kino zurückkehrt. In nächster Zeit ist nicht damit zu rechnen.
Ein Grund mehr, "Kalapani" zu geniessen. Mit grossartigen Bildern, passender Musik des Tamil-Komponisten
Ilayaraja, eindrücklichem Cast, engagierter Story und einigen heftigen bis brutalen Szenen brennt sich dieser Knastfilm ins Gedächtnis ein. Er erfindet das Rad nicht neu, offeriert manche Sequenzen, die in jedem Gefängnisfilm vorkommen, doch Priyadarshan inszeniert auf derart hohem Niveau, dass auch ein kurzes Déjà-Vu nie davon ablenken kann, wie souverän der Film ist.
PS: Bild und Ton der EROS-Disk sind eine Katastrophe. Das Letterbox-Bild ist oft unscharf und fast immer defekt, der Ton kratzt und überschlägt sich. Die nicht untertitelten Passagen (in Englisch) konnte ich teilweise kaum verstehen. Eine Schande. Die Malayalam-Fassung gibts hier (ev. ohne Untertitel).

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (US): Code 0 NTSC. Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln. Vollbild.

Alternative Titel: Kala Pani; Sazaa-E-Kaalapani; Sazaa E Kaala Paani (Hindi); Kalaa Paani; Sirai Chaalai (Tamil);
Exiled in the Dungeons of Death; Black Water
Regie: Priyadarshan

Drama

Spannung * *

Action *

Trade classification: Hit

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K a p u r u s h :   T h e   C o w a r d

Indien 1965 Ausführliche Kritik: hier.

 

K a r m

Indien 1977 Ausführliche Kritik: hier.

 

K a r m a

Reviewed 15.1.06

Indien 1986 Rana Vishwa Pratap Singh (Dilip Kumar) ist der Direktor des Sitaram Central Jail. Er ist der Überzeugung, seine Häftlinge hätten einen humanen Vollzug verdient, wenn sie durch widrige Umstände in ihre Situation gerutscht seien. Anders jedoch Dr. Michael Dang (Anupam Kher). Er ist der Anführer der Terror-Organisation PSO, die sich zum Ziel gemacht hat, Indien zu vernichten. Nun sitzt der Schurke in Singhs Zelle. Bei der Befreiungsaktion töten die PSO-Mitglieder nahezu alle Wärter und Insassen. Dang geht noch weiter und metzelt Singhs Familie dahin - nur sein kleinster Sohn (Jugal Hansraj) überlebt verkrüppelt und Singhs Frau Rukmani (Nutan) bleibt stumm und unter Schock zurück. Singh schwört Rache und rekrutiert aus verschiedenen Gefängnissen des Landes drei Todeskandidaten, um die PSO zu vernichten: Den vierfachen Mörder Baiju Thakur (Jackie Shroff), den ehemaligen PSO-Terroristen Khairuddin Kisti (Naseeruddin Shah) und den überdrehten Johnny (Anil Kapoor). Die Kleinarmee reist in die nördliche Grenzregion und beginnt ihr Training. Dabei verliebt sich Baiju in die widerspenstige Radha (Sridevi) und Johnny in die unterwürfige Tulsi (Miss India 1977, Poonam Dhillon).
Wie manche von Subhash Ghais Filmen in den 80ern und 90ern ist "Karma" ein patriotisches Actionspektakel mit umwerfender Starriege.
Und wie viele Ghai-Werke auch ist "Karma" zwar ungemein reizvoll und hat das Zeug zu einem perfekten Bollywood-Entertainer, scheitert aber an einer durchwachsenen Inszenierung. Anschlussfehler, Durchhänger und ein holpriger Schnitt sind die offensichtlichen technischen Probleme dieses immer noch eindrücklichen Mammutwerks. Inspiriert ist "Karma" von unzähligen Todeskommando-Filmen, in denen gefallene Kerle, meist Gefangene, sich beweisen müssen, um ihre Ehre zurück zu gewinnen oder für einen guten Zweck zu sterben. "Dirty Dozen" & Co. lassen grüssen. Dazu gibt Ghai aber eine heftige Dosis Patriotismus.
Nationalistische Lieder, schwingende Fahnen und donnernd patriotische Reden setzt Ghai geschickt ein und bringt das Blut seines indischen Publikums garantiert zur Wallung. Die Dialoge sind eh klasse, etwa als der diabolische Anupam Kher den Altstar Dilip Kumar fragt: "Wie viele Kinder hast du?", er antwortet "90 crore" (900 Millionen) und Anupam ein paar Sätze später keck zurück gibt "jeden davon kann man mit 2 Pfennig kaufen". Das erzeugt Wut auf diesen Schurken. Kher, in einer frühen Rolle, ist denn auch der Höhepunkt des ganzen Films. Ob wütend oder kühl sadistisch reisst er den Film an sich. Umso bedauerlicher ist es, dass sein Abgang (das dürfte kein Spoiler sein - im Bollywood-Kino dieser Ära muss ein Bösewicht schliesslich sterben) nicht besser zelebriert wird. Eine einfache Alternative: Wieso ihn nicht aus dem Flugzeug auf einen indischen Fahnenmast fallen lassen, der ihn aufspiesst? Irgendetwas, was die Rache der ganzen Nation besser illustrieren würde.
Ghai nutzt sowieso einige Chancen nicht gut genug. So macht er etwa Nutan stumm (die Ärmste muss in ihren Mutter-Rollen wohl immer leiden) und man wartet gebannt, bis sie die Stimme zurück gewinnt - doch der Moment dazu ist schlecht gewählt und wird ebenfalls nicht genügend zelebriert. Man denkt sich, wenn Ghai sich schon satte 183 Minuten Zeit nimmt, hätte er für solche emotionalen Szenen mehr davon einsetzen können. Stattdessen verbraucht er den halben zweiten Akt mit sinnlosem Geflirte. Nichts gegen Sridevi und Poonam, aber deren romantische Involvierung mit den Helden hätte man sich eigentlich sparen können, zumal sie zu wenig berühren.
Wichtiger ist stets die Rache. Dilip führt den Kampf Indiens souverän an, Naseeruddin Shah gibt ihm erstklassige Unterstützung. Jackie Shroff und Anil Kapoor, beide noch im Frühstadium ihrer Karriere, sind passabel. In kleineren Rollen zu entdecken sind Tom Alter, Shakti Kapoor und Jugal Hansraj, der Sameer aus Mohabbatein, der bereits als Kind in einigen Bollywood-Filmen zu sehen war. Dieses Ensemble ist manchmal ziemlich am chargieren, aber es erfüllt seinen Zweck: Als epischer, reisserischer Multi-Starrer ist "Karma" allemal ein Erfolg.
Zu erwähnen sind auch die Songs, unter denen es manch gelungenes Stück gibt. Sei es das patriotische "Har Karam Apna Karenge", der Betrunkenen-Song "De Daroo De Daroo" oder Sridevis Verführungs-Trauersong "Ye Mohabbat". Ghai flicht die Lieder meistens geschickt in die Handlung ein und verstärkt die Emotionen. Gegen Schluss, wenn es an die eigentliche Vergeltung geht, schafft Ghai auch einige bewegende Momente, die meistens mit der Befriedigung einhergehen, dass diese Feinde Indiens ihr Fett weg bekommen haben. Insofern ist "Karma" auch als patriotisches Epos gelungen. Um Indien in seinen ganzen Facetten glänzen zu lassen, musste ein Feind her, der keine Kontroversen hervorrufen würde - also auf keinen Fall islamische oder pakistanische Terroristen. Also ist Dang halt ein westlich geschulter Mann (wohl ein Christ) mit einem Davidstern als Logo und Anhängern in Nazi-ähnlichen Uniformen. Seine Motivation: Den Vater rächen, der während der Unabhängigkeitsbewegung von indischen Patrioten umgebracht wurde. Den muss man ja hassen.
Bei aller Freude, die "Karma" wegen seines souveränen Casts, der Musik oder der Effizienz seines Religions- vereinigenden Patriotismus' erzeugt, ist er letztendlich doch nur knapp ein empfehlenswerter Film. Zu lasch die Inszenierung, zu salopp der Stil, zu wenig cool der Abgang des Schurken. Ghai verpasst manche Chance, einen besseren, involvierenderen Film zu machen und begnügt sich mit dem Gewohnten und Erprobten. Mehr Mut zum Risiko und mehr inszenatorischer Schliff hätten hier nicht geschadet.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (US): Code 0 NTSC. Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph).
Regie: Subhash Ghai

Actionfilm

Action * * *

Spannung * *

Trade classification: Superhit

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K a r z

Reviewed 1.1.06

Indien 1980 Der taubstumme Schurke Sir Juda (Premnath) will das Ranimaa-Anwesen von Shanta Prasad Verma (Durga Khote) in Ooty von deren Sohn Ravi Verma (Raj Kiran) übernehmen. Als das Gericht den Besitz Ravi zuspricht, hecken Juda und seine Schergen einen Plan aus: Sie heuern die hübsche Kamini (Simi Garewal) an, um Ravi zu heiraten. Danach soll sie den Gatten töten und den Besitz an Juda übergeben. Tatsächlich tötet sie Ravi mit ihrem Auto und wird Besitzerin des Anwesens, aus dem sie Ravis Mutter und seine Schwester vertreibt. 21 Jahre später: Der Sänger Monty (Rishi Kapoor) steht vor einer grossartigen Karriere. Privat sieht auch alles rosig aus, als er sich in die junge Tina (Tina Munim) verliebt. Deren Onkel Kabira (Pran) hat Monty auch schnell ins Herz geschlossen. Doch in Kabiras Umgebung leidet Monty plötzlich unter Träumen. Ihm wird klar, dass er die Reinkarnation von Ravi ist! Mit Hilfe von Kabira, der ein Freund des Hauses war, will er Rache nehmen.
Subhash Ghais zweiterfolgreichste Regiearbeit (hinter Vidhaata) ist ein Epos der Einzelteile, dessen Ganzes leider nicht gar so sehr fesselt, wie es unter diesen Vorzeichen möglich gewesen wäre. Manche Stellen in "Karz" gehen einem so schnell nicht aus dem Kopf. Genial etwa das schwungvolle Einführungslied, zu dem die Credits in spielerischer Weise ins Bild gebracht werden. Oder Rishis Auftritt in Glitzer im Song "Om Shanti Om". Nicht zu vergessen die Ermordung von Ravi vor der Kali-Statue oder die Hamlet-artige Gesangsvorführung gegen Schluss.
Wenn eine Person von "Karz" schwärmt, wird sie solche Sequenzen auflisten. Es ist wirklich überwältigend, mit welchem Einfallsreichtum Subhash Ghai den Plot, für den er sich ansatzweise vom 1975er-Film "
The Reincarnation of Peter Proud" inspirieren liess, aufarbeitet. Doch Ghai hatte schon damals technische Handicaps. Er schafft es einfach zu selten, einem Film einen Fluss zu geben und Tempo zu erzeugen. Obwohl "Karz" nur 157 Minuten lang ist, wirkt er deshalb übermässig lang. Manche Szenen wollen nicht enden, andere bestehen nur aus Dialogen, die die Handlung nicht voran bringen, wieder andere sind etwas schlaff geschnitten. Mit einer strafferen Montage und einer halben Stunde weniger Material wäre "Karz" ein herrliches Reinkarnations-Thrillerdrama geworden.
In der existierenden Form ist der Streifen bloss "gut". Neben dem laschen Schnitt habe ich mich seltsamerweise auch über Rishis Rolle geärgert - nicht in den Songs, nicht am Anfang oder Ende, sondern im Mittelteil, wenn er mit seinem Schicksal hadert. Minutelang denkt er nach, während andere reden, minutenlang zögert er die (für die Zuschauer längst offensichtlichen) Entscheidungen heraus und strapaziert so die Nerven. Rishi spielt gut, keine Frage, doch er hätte seinen Charakter eine Grad hitziger machen können. An mancher Stelle habe ich mich deshalb dabei ertappt, zu überlegen, wie gut der Film wohl mit Amitabh Bachchan in der Hauptrolle gewesen wäre.
Der wiederum hätte nie mit Rishis Tanzkünsten mithalten können. "Om Shanti Om" mit Rishis Tanz auf einem gigantischen Plattenteller ist eine Gaudi, der ebenfalls bereits erwähnte Eröffnungstrack "Paisa Ye Paisa" ein mitreissender Geniestreich. An manchem Ort wirken die Lieder deplaziert, doch sie sind generell von hoher Qualität. Ebenso die Schauspieler: Pran ist stark, Durga Khote repräsentiert hervorragend die Über-Mutter ähnlich gelagerter 70's-Werke, Simi Garewal ist schön fies und Tina Munim wirkt jung und frisch - es fehlt ihr bloss leider an Chemie mit Rishi. Das liegt auch an Ghais Dramaturgie, die den beiden Liebenden wenig Raum gewährt.
"Karz" ist demnach nicht ganz der Knüller, den ich erhofft habe. Aber jeder wird seine Lieblingsszene schnell finden können - seien es die glitzer-kitschigen Songs, seien es die reisserischen Vergeltungs-Szenen am Ende, seien es die religiösen Anspielungen - "Karz" ist eine Fundgrube für Analysen und Screenshots. Da Ghai ihn aber einfach nicht straff genug inszenierte und immer wieder den Erzählfluss durch schlampige Montage aus der Bahn wirft, reicht es nicht für höhere Weihen. Sehenswert ist der Streifen aber allemal.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (US): Code 0 NTSC. Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph).
Regie: Subhash Ghai

Drama

Spannung * *

Humor * *

Trade classification: Superhit

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K a t h a p u r u s h a n

Indien 1995 Ausführliche Kritik: hier.

 

K a t i l o n   K e   K a a t i l

Indien 1981 Ausführliche Kritik: hier.

 

K a t i   P a t a n g

Indien 1970 Ausführliche Kritik: hier.

 

K a u n ?

Reviewed 24.3.06

Indien 1999 In einer verregneten Nacht sitzt eine ängstliche Frau (Urmila Matondkar) alleine zuhause. Nur ihr Kätzchen leistet ihr Gesellschaft. Bald glaubt sie allerorts, Geräusche zu hören und erschrickt deshalb doppelt, als ein Mann (Manoj Bajpai) an der Tür steht und nach einem Mr. Malhotra sucht. Da die Frau zuvor am TV eine schreckliche Meldung gehört hat, vergrössert sich ihre Angst. Der Fremde gibt aber nicht locker.
Indische Filmkenner haben die Angewohnheit, Werke zu loben, welche Neues wagen und Stereotypen brechen. Und da "Kaun?" seit Ittefaq der erste Song-lose, kammerspielartige Mainstream-Thriller in 30 Jahren war, gabs auch einiges an Lob. Dieses ist verdient, da man Ram Gopal Varma immer für seinen Mut und seinen Drang zu Experimenten loben sollte. Andererseits ist das Thema so neu auch nicht und würde in Hollywood gerade mal Stoff für einen Mitternachtsthriller der B-Klasse abgeben. "Kauns" schlimmstes Vergehen ist jedoch ein anderes: Er ist nicht gut.
Varma baut seine dürftige Geschichte halbwegs spannend auf, indem er mit der Angst der Menschen spielt, in unruhigen Nächten alleine in einem Haus zu sein. Bei diesem typischen Thriller-Thema verlässt er sich aber zu sehr auf Klischee-Werkzeuge. Die Szenen, in denen Urmila irgendwo ein Geräusch hört und der Sache schlotternd nachgeht, werden schnell repetitiv. Gleiches gilt für Manoj Bajpai, dessen "Ma'm" nach den ersten Dutzend Durchgängen nervt und dessen Figur nur immergleiche Missverständnisse auszubügeln hat. "Kaun?", bei allem Respekt für sein "neues Thema", ist einfach nur mittelmässig inszeniert. Es fehlt an echter Spannung, die nicht durch den aufdringlichen Soundtrack oder schräg gehaltene Kamera suggeriert wird. Und es fehlt an guten Akteuren.
Urmila Matondkar, edel-sexy in ihrem weissen Kleid, spielt ungewohnt schlecht und chargiert, dass sich die Balken biegen. Ihre "Scream Queen"-Improvisation wird schnell lästig und wenn sie gegen Schluss in immer hysterischeres Spiel verfällt, dreht man als Zuschauer beinahe durch. Aber: Das taugt herrlich als Trash. Das Spiel von Manoj Bajpai und jenes des stocksteifen Sushant Singh ergänzen diesen Eindruck hervorragend. Es ist schliesslich schon bezeichnend, dass die beste Darbietung im Haus nicht von einem dieser drei Schauspieler kommt, sondern vom ach-so-schnüsigen weissen Kätzchen, das perfekt zu Urmilas weissem Kleid passt. Jö.
Also warum 2½ Sterne? Einerseits aus Respekt für Varma, diesen Song-losen Thriller überhaupt zu drehen. Dann für die Gewalt, die durchaus überraschend und effektiv ist. Ebenso für die bescheidene (wenn auch übertriebene) Lauflänge von 99 Minuten und ein paar Traum-Schock-Momente am Anfang. Und für das Büsi. Der Rest landet in der Beschreibung irgendwo zwischen B-Thriller und himmelschreiendem Trash. Besonders der lachhafte Schlusstwist gehört in die zweite Kategorie. Ebenso die subjektive Kamera, die hier nichts bringt. Freunde von Trash und Kuriosem dürften aber gerade deswegen voll auf ihre Kosten kommen. Freunde des gehobenen Suspense eher weniger.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (GB): Code 0 NTSC. Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph). Achtung: Die Version von Videosound hat keine Untertitel, jene von GVI schon.
Alternativer Titel: Wer? (Übersetzung)
Regie: Ram Gopal Varma

Thriller

Spannung * *

Gewalt *

Trade classification: -

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K h a m o s h i

Indien 1969 Ausführliche Kritik: hier.

 

K h a n d a n

Indien 1965 Ausführliche Kritik: hier.

 

K h e l   K h i l a r i   K a

Indien 1977 Ausführliche Kritik: hier.

 

K h o o n   A u r   P a a n i

Indien 1980 Ausführliche Kritik: hier.

 

K h o o n   P a s i n a

Indien 1977 Ausführliche Kritik: hier.

 

K h u d g a r z

Indien 1987 Ausführliche Kritik: hier.

 

K i s m a t

Reviewed 13.11.05

Indien 1968 Gomes gelingt es, von Scorpion, dem Anführer einer Bande, die mit Hilfe des Chinesen Chang etliche Sabotage-Akte in Indien durchgeführt hat, Fotos zu machen. Zusammen mit einer Karte zum Versteck des Schurken bannt er diese auf einen Mikrofilm. Doch Scorpion erfährt davon und lässt Gomes töten. Kurz zuvor konnte er den Mikrofilm in die Gitarre des nichts ahnenden Musikers Vicky (Biswajeet) montieren. Der wird nun verfolgt von Scorpions Handlangern. Auf seiner Flucht trifft er die schöne Roma (Babita), die von zuhause ausgerissen ist - und auf den Erfinder Johnny, der Vicky stets aus brenzligen Situationen retten kann.
Manchmal ist ein déjà-vu wirklich eine tolle Sache. Als ich vor ein paar Wochen die nicht wirklich gelungene Sexkomödie Double Cross angeschaut habe, fiel mir besonders der Soundtrack positiv auf, der aus remixten Klassikern bestand. Einer davon ist "
Aao Huzoor", intoniert von Shaswati Phukan. Das Original singt Asha Bhosle wunderbar in "Kismat". Nun ist mir auch klar, wieso im Remix manchmal ein Ton "daneben" klingt, denn Roma trällert das Lied stockbesoffen und bringt zwischen den Zeilen gerne mal ein herzhaftes "hicks". Kurz: Der Song ist klasse und ihn im Original zu hören eine angenehme Überraschung. Aber auch sonst ist der Soundtrack von O.P. Nayyar gelungen.
Und nicht nur der! "Kismat" ist ein früher Masala-Beitrag von Manmohan Desai, ein hemmungsloser Abenteuerspass mit mehr als einer Anleihe bei James Bond. Wir kommen in Genuss des verrückten Autos MAD 007, von Musik aus "From Russia With Love" während der Verfolgungsjagd, eines chargierenden Schurkens mit Namen Scorpion, eines unkaputtbaren Handlangers mit Haken-Hand, irren Erfindungen von Johnny, einem lächerlichen Ballon, endlos viel Schlamm sowie der stabilsten Gitarre der Welt™. All dies in gloriosem Eastmancolor und in kultigen Sets.
"Kismat" zitiert so schamlos, steht derart unter Strom und vertreibt Kurzweil mit so beeindruckender Konsequenz, dass man ihn einfach gern haben muss. Der Plot ist lachhaft dünn, die Figurenzeichnung beinahe nicht existent und selbst die "grosse Überraschung" am Schluss weit im Voraus erkennbar. All seine Mängel verblassen aber angesichts des Einfallsreichtums und der unaufhaltbaren Dynamik der Ereignisse. Man sieht hier schon ganz deutlich, warum Manmohan Desai der König des 70er-Jahre-Kinos wurde. "Kismat" ist dessen Vorläufer.
Den Akteuren bleibt nicht mehr so viel Raum, doch sie schlagen sich gut. Biswajeet, wohl der Star, der für diese Rolle am wenigsten geeignet ist, tänzelt unbeholfen herum und versucht sich erfolglos als Shammi-Klon. Doch er strahlt Freude aus und es macht Spass, ihm zuzusehen. Babita Kapoor (die Mutter von Kareena und Karishma) ist drollig und wenn sie in "Aao Huzoor" besoffen zu Asha Bosles bestem Drogenlied vor "Dum Maro Dum" (Hare Rama Hare Krishna) torkelt, hat sie den Film eh an sich gerissen.
Helen hat mal wieder einen Tanz-Auftritt, doch ihre Rolle ist etwas ausgeweitet. In jedem Fall macht sie tolle Arbeit. Die bekannteste Nummer des Films geht übrigens nicht auf ihr Konto - und es ist auch nicht "Aao Huzoor". Vielmehr heisst das Lied "Kajra Mohabbat Wala", gesungen von Asha und der legendären Shamshad Begum. Sie war damals zwar offiziell schon in Rente, steuerte aber diesen Superhit als einziges Lied im "Kismat"-Score bei.
Und es ist nicht einmal nur das Lied selbst, das aufhorchen lässt - die Inszenierung ist nicht minder beeindruckend: Biswajeet und Babita tauschen nämlich die Rollen. Ein Stück in grandioser Cross Dressing-Ästhetik (Babita sieht als Jüngling etwas adretter aus als Biswajeet in Damenkleidern) - ein weiteres Element, das "Kismat" aus der Masse heraushebt. Freunde von Kult, Trash und Abenteuer kommen hier gleichsam auf ihre Kosten. Und "Aao Hazoor" kriegt man danach nicht so schnell aus dem Kopf.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (US): Code 0 NTSC. Hindi 2.0 mit englischen Untertiteln. Vollbild.
Regie: Manmohan Desai

Abenteuerfilm

Action * *

Humor * *

Trade classification: -

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K o h i n o o r

Indien 1960 Ausführliche Kritik: hier.

 

K o s h i s h

Indien 1972 Ausführliche Kritik: hier.

 

K r a n t i

Indien 1981 Ausführliche Kritik: hier.

 

K r a n t i v e e r

Indien 1994 Ausführliche Kritik: hier.

 

K s h a t r i y a

Indien 1993 Ausführliche Kritik: hier.

 

K u r b a a n

Reviewed 14.5.06

Indien 1991 Maan Singh (Bharat Kapoor) und Prithvi Singh (Sunil Dutt) streiten sich um ein prächtiges Anwesen. Das Gericht spricht es Prithvis Familie zu, worauf Man Singh den Gauner Panna Singh (Goga Kapoor) aufsucht und ihn anheuert, die ganze Sippe seines Gegners abzuschlachten - und zwar am Tag der Hochzeit von Prithvis Tochter! Das Massaker überleben nur Prithvi und seine Frau. Während sie ein Baby gebärt und stirbt, holt Prithvi zur Rache aus und zündet Maan Singh mitsamt seinem Haus an. Dadurch verfeindet er sich mit seinem besten Freund, Inspektor Suraj Singh (Kabir Bedi), dem sein Bruder Maan Singh vorlog, nichts mit der Tat zu tun zu haben. Prithvi ist zur Flucht gezwungen. Er verschanzt sich in den Bergen, wo er Pannas Bande übernimmt und zum Gangster wird. Viele Jahre später ist seine Tochter Chandra (Ayesha Jhulka) erwachsen und dem mutigen, aber schmierigen Ganoven Himmat Singh (Gulshan Grover) versprochen. Als Chandra den hübschen Akash (Salman Khan) erblickt, schmiedet sie jedoch andere Pläne. Sie ahnt, nicht, dass ihr Herzbub der Sprössling von Inspektor Suraj Singh ist.
Die "violent love story" von Deepak Bahry (Parwana) entstand im Windschatten von Qayamat Se Qayamat Tak, der ebenso mit einer Liebesgeschichte zweier aus verfeindeten Häusern stammenden Menschen die Brücke schlug vom Masala-Kino der 70er und 80er hin zu den Liebesfilmen der 90er. Zwar weist "Kurbaan" nicht dieselbe Qualität auf wie der Aamir Khan-Hit von vor drei Jahren zuvor, unterhält in den kurzweiligen 133 Minuten aber problemlos. Dies vorwiegend dank der flotten Songs und den erlesenen Schauspielern. Aber auch dank Bahrys schnörkelloser Regie.
Star der Show ist zweifellos Sunil Dutt, der ab den späten Siebzigern gerne die Rolle von Gaunern mit Herz und Gerechtigkeitssinn verkörperte. Als Freund und Gegner bleibt Kabir Bedi etwas stoisch, doch die Rolle des gesetzestreuen Polizisten spielt er fast im Traum. Der junge Salman Khan, komplett mit Vokuhila-Frisur und Vorliebe für Streifenpullis, spielt selbstbewusst, kein Wunder, war er doch dank dem Maine Pyar Kiya-Erfolg einer der gefragteste Jungstar der Saison. Ohne seine später zum Markenzeichen gewordenen Muskeln wirkt er jugendlich und ideal besetzt. Seine Filmgeliebte Ayesha Jhulka, die im selben Jahr in Bollywood lanciert wurde, strahlt Unschuld mit ihrem breiten Lächeln aus. Nur wenn sie vom Liebesblitz getroffen dastehen muss oder ein sinnliches Gesicht hinkriegen sollte, scheitert sie komplett und sieht aus wie im Valium-Rausch.
Die Songs häufen sich vor allem im dadurch zäher
werdenden Mittelteil, wenn Salman Ayesha etwa das ABC oder das Küssen beibringt. Passenderweise setzen die QSQT-Komponisten Anand-Milind auf flotte Beats und aufstellende Texte, massgeschneidert auf Salmans Image. Die dazu harmonierenden, wenngleich etwas banal komponierten Bilder steuert Kameramann Thomas A. Xavier (Chori Chori Chupke Chupke) bei. Zu polierte Bilder wären angesichts des Settings wohl auch nicht angebracht gewesen. Rein technisch gesehen ist "Kurbaan" jedenfalls im oberen Mittelfeld anzusiedeln. Die Stars sind souverän, die Musik temporeich, der Plot einigermassen packend. Die Verfeindung der Freunde kommt etwas konstruiert und übereilt daher, ebenso wie das Ende. Doch gute Unterhaltung ist hier allemal garantiert.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (US): Code 0 NTSC. Hindi 4.1 mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph).
Regie: Deepak Bahry

Liebesfilm

Spannung * *

Humor *

Trade classification: Average

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K y a   K e h n a

Reviewed 21.1.06

Indien 2000 Priya Bakshi (Preity Zinta) kommt nach ihrem Schulabschluss endlich wieder nach Hause. Vater Gulshan (Anupam Kher), Mutter Rohini (Farida Jalal) und die drei Söhne Kabir, Bobby und Vicky empfangen sie mit offenen Armen. Auch Ajay (Chandrachur Singh) ist überglücklich: Er ist Priyas bester Freund, empfindet jedoch mehr für sie. Das hat er sich bloss noch nie getraut auszusprechen. Deshalb greift er auch nicht ein, als Priya sich am College in Rahul (Saif Ali Khan) verguckt, den Sohn des steinreichen Ehepaars Modi (Rajeev Verma, Rita Bhaduri). Sie lässt sich auf eine Affäre ein, auch wenn Vicky ihr erklärt, dass Rahul ein Casanova ist. Gulshan, der seine Tochter über alles liebt, gibt jedoch nach und bittet Rahul, seine Tochter zu heiraten. Der lehnt entrüstet ab. Noch schlimmer wird die Lage, als Priya entdeckt, dass sie schwanger ist. Eine erneute Bitte um Heirat wird von Mrs. Modi abgelehnt, die vermutet, Priya wolle bloss an ihr Geld. Der gedemütigte Gulshan wirft seine Tochter daraufhin aus dem Haus, da sie nicht abtreiben will.
"Kya Kehna" sollte eigentlich Preity Zintas Debüt werden. Doch da Regisseur Kundan Shah (
Jaane Bhi Do Yaaro, Kabhi Haan Kabhi Naa, Dil Hai Tumhaara) vier Jahre an dem Werk drehte, ging diese Ehre an Dil Se - und Preity sieht in "Kya Kehna" mal enorm jung aus, dann wieder reifer. Saif Ali Khan erwischte es noch schlimmer: Zu Drehbeginn hatte er noch seine typische 90er-Langhaarfrisur, der er mit Beginn des neuen Jahrtausends abschwor und seine Haare kürzte. Beide Varianten wechseln sich im Film ab. Es ist wie so oft bei Filmen, die eine lange Drehzeit haben: Die Anschlussfehler sind teilweise so augenfällig, dass sie einen aus dem Film reissen.
Doch ansonsten hat "Kya Kehna" einen passablen Unterhaltungswert: Preity spielt überdreht sympathisch, Anupam Kher gibt eine edle Darbietung als Papa und die Filmfare-gewürdigte Story von Honey Irani hat ein paar interessante Denkansätze. Aber auch markante Probleme: So ist es lange Zeit ein schwer zu schluckendes Moralstück. Die Tochter richtet sich nicht nach den Eltern, gerät an den falschen Kerl, hat einmal Sex, wird natürlich schwanger, fliegt aus dem Haus und wird in der ersten Nacht von Lüstlingen auf der Strasse bedroht. Es wird der Eindruck einer kausalen Verkettung erzeugt: Wer seine Tochter verwöhnt, schickt sie auf direktem Weg ins Elend, die Schwangerschaft und ins soziale Abseits. Eine arg vereinfachte und mühsame Einstellung.
Später wendet sich das Blatt jedoch und Irani und Regisseur Shah zeigen auf, dass dieses Elend nicht vorgegeben sein muss, sondern es an der Gesellschaft liegt, ihre Werte anzupassen. Die Botschaft ist gut gemeint, wenn auch in einer unglaubhaften, beinahe utopischen Weise vorgetragen - doch die Idee der ersten Filmhälfte bleibt stets bestehen: Eltern, haltet eure Töchter an der Leine. Da kann das Finale noch einen so fortschrittlichen Eindruck machen - diese Message bleibt dem Zuschauer nach "Kya Kehna" ganz klar im Hinterkopf.
Shah vertraut beim Vermitteln seiner Ideen auch auf lehrmeisterliche und sperrige Tricks. Am schlimmsten ist die lange, gekünstelte Rede kurz vor Schluss, deren Überzeugungskraft völlig unglaubwürdig ist. Das Finale selbst hat mich zu einer Träne gerührt, aber es ist von der Plausibilität her auch hart an der Grenze. Kommt dazu, dass Co-Star Chandrachur Singh zu den blassesten Stars des Hindi-Kinos gehört und dementsprechend die letzten Minuten, ja vielleicht der ganze Film, an Kraft einbüssen. Saif ist besser, aber seine Rolle schematisch.
Was bleibt? Eine junge, frische Preity, ein paar durchschnittliche Songs ("Dekhiye Jaaneman" und "O Soniye" in der Schweiz), ein gewagter Lippenkuss, ein rührendes Ende und ein paar interessante Ideen, welche die gesellschaftliche Ausgrenzung von nicht verheirateten Schwangeren anprangern. Der Rest ist konstruiert, uninspiriert und eben etwas zu konservativ. Langweilig sind die 155 Minuten dadurch zwar nicht, doch besonders erbaulich auch nicht gerade.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (US): Code 0 NTSC. Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Regie: Kundan Shah

Drama

Humor * *

Spannung *

Trade classification: Semi-Hit

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K y a   Y e h i   P y a a r   H a i

Reviewed 13.3.06

Indien 2002 Rahul Tiwari (Aftab Shivdasani) ist der Bruder des angesehenen Dr. Kamlakar Tiwari (Jackie Shroff) und geniesst eine gute College-Ausbildung. Doch er verbringt die Zeit lieber mit seinen Freunden und damit, der hübschen Sandhya Patil (Amisha Patel) nachzulaufen. Er hat sich schon vor Jahren in sie verliebt, traut sich jedoch nicht, ihr sein Herz zu öffnen. Mit Hilfe der toughen Neha (Anupama Verma) kommt er ihr endlich etwas näher - doch dabei stösst er auf ein Problem: Sanhyas Vater. Er heisst Raj Patil Raja (Ashish Vidyarthi) und ist Polizist. Aber kein gesetzestreuer, sondern einerm der seine Mitarbeiter genauso verprügelt wie seine Tochter und seine Ehefrau Rachna (Neena Kulkarni).
"Kya Yehi Pyaar Hai" ist über 95% seiner Lauflänge ein routinierter Film. Kein grossartiger, aber einer mit Charme, ein paar sympathischen Akteuren und guter Musik. Erst zum Schluss zieht Regisseur K. Muralimohana Rao (Kahin Pyaar Na Ho Jaaye) den Zuschauern den Teppich unter den Füssen weg und schlägt sie mit der Moralkeule mausetot. Das aufgesetzte Finale ruiniert allen Spass, den man vorher hatte und versucht stattdessen, mit einer dämlichen Predigt die Jugend Indiens von der Sinnlosigkeit des Flirtens zu überzeugen. Ja, das ist die Moral.
Genau genommen hat "Kya Yehi Pyaar Hai" zwei Botschaften: Die erste ist eben die von der Schlechtheit früher Liebe. Junge Männer verpuffen ihre Energie für das Erobern des weiblichen Geschlechts, wenn sie stattdessen arbeiten könnten. Oder studieren. Erst, so sagt der Film, wenn Männer es im Leben zu etwas gebracht haben, dürfen sie überhaupt daran denken, eine Frau zu umwerben. Wer nun hofft, der Film rufe deshalb zu Homosexualität und landesweiter Masturbations-Nachhilfe aus, der irrt: Enthaltsamkeit und Studium sind die höchsten Ziele. So sagts der Regisseur aus dem Off, damit auch ja allen Zuschauern klar ist, welcher Weg der richtige ist.
Doch zuvor gibt es noch eine Lektion für die Mädels im Publikum: Männer, die euch ein paar Monate nachstellen, dürfen einen Liebesanspruch für sich reklamieren. Wenn er ein paar Liebesbriefe schreibt, euch grosse Augen macht, aber sich nicht getraut, euch anzusprechen, dann habt ihr gefälligst zu reagieren. Der Film macht die Aussage, all die Jungs auf den nächtlichen Strassen der Grossstädte, die ihrer Liebe nachlaufen, seien verirrte Seelen, die man als Frau gefälligst zu erlösen habe. Sagt ihnen, dass ihr sie liebt. Oder nicht. Aber lasst sie nicht zappeln.
All dies tischt Rao in den letzten paar Minuten auf, eingeleitet durch einen lächerlich plumpen Handlungs-Twist. Aftab Shivdasanis endlos langer Monolog am Meer ist dabei der Gipfel der Idiotie, sowohl inhaltlich wie cineastisch. Ein dramaturgischer Klumpfuss, der den Film in die Tiefen des moralischen Trashs zieht und ihn daher beinahe unbrauchbar macht. Wären nicht die über zwei Stunden zuvor. In denen ist Aftab ganz süss, wenngleich die Energie aus seinem Erwachsenen-Debüt Mast verpufft scheint. Amisha Patel überstrahlt er aber noch alle Tage. Sie sieht sexy aus und hat ein paar gute Tanzschritte drauf, doch sie versprüht den Charme einer Blechdose.
Jackie Shroff probiert es anders rum: Er labert so lange von Liebesnektar und ewiger Liebe, bis man das Gefühl hat, er sei nicht Aftabs Bruder, sondern sein Lover. Moment, sein Bruder? Ja, Jackie (45) ist nicht etwa der Papa von Aftab (24), sondern sein grosser "bhai". Immerhin spielt er seine unnötige Rolle ganz nett, deshalb ist es nicht gar so peinlich. Unter den restlichen Akteuren stechen zwei heraus: Die kernige Anupama Verma als Neha und Ashish Vidyarthi als brutaler Cop. Den Part vergeigt Rao komplett. In einer Szene sieht man den Psychopathen, einen Mann auf offener Strasse anzünden. Dann prügelt er seine Frau und seine Tochter. Muss er dafür büssen? Nein, denn sein Part geht vergessen. Stattdessen gibts mitten im Film eine "Liebhaber versteckt sich im Schrank vor dem bösen Papa"-Szene, die gar nicht zum vorherigen Anzünden des Mannes passen will.
"Kya Yehi Pyaar Hai" wirkt unter anderem wegen solchen Szenen nicht richtig durchdacht. Ashishs Rolle ist von der Rolle, das Finale ist gaga und Amishas wirkt fehlbesetzt. Immerhin kann man Farah Khans Choreografie und die flotte Musik von
Sajid-Wajid
geniessen. Doch genug ist das wirklich nicht genug - dies dürfte man spätestens dann erkennen, wenn K. Muralimohana Rao predigt, die Liebe sei etwas ganz Verwerfliches. Damit wäre dann mal wieder das Klischee beerdigt, Bollywood zelebriere immer die Romantik. Ha! Geht Arbeiten! Geht Studieren! Was haltet ihr euch überhaupt mit diesem Herzschmerz auf? Damit verschwendet ihr nur Zeit, meint Guru Rao.
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (US): Code 0 NTSC. Hindi 2.0 mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Regie: K. Muralimohana Rao

Liebesdrama

Humor * *

Spannung * *

Trade classification: Flop

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