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Actiondrama. Indien. Hindi
Alternativer Titel
Blut und Wasser
Regie Chand
Drehbuch K.B. Pathak nach einer Story von Chand
Produktion A.A. Nadiadwala
Songs Laxmikant-Pyarelal
Kamera Sudhin Mazumdar
Choreografie Kamal
Darsteller Feroz Khan,
Jeetendra,
Rekha,
Parveen Babi, Nirupa Roy,
Ranjeet, Ajit,
Om Shivpuri, Iftekhar, Mukri, Jagdeep, Master Bittoo, Rajan Haksar, Jairaj,
Jagdish Raj
Länge 145 Min.
Kinostart 10.4.1981
Box office classification Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 3.8.08
© Bilder Shemaroo,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der Farmer Shankar Singh (Jairaj) führt mit seiner Frau (Nirupa Roy) und den
zwei Söhnen Ram und Lakshman ein einfaches Leben. Eine Trockenheit in der Region
erfordert von der ganzen Familie Durchhaltewillen. Dem reichen Thakur
Vikram Singh (Ajit) ist das egal. Er lässt lieber sein
kostbares Wasser für seine Hunde verschwenden, als einem Bauern auch nur einen
Tropfen abzugeben. Als Ram den Wasserkanal des Thakurs anzapft, kommt es zum
Streit, in dessen Folge Vater Singh getötet wird. Ram schwört Rache und bricht
ins Haus des Thakurs ein. Ihm gelingt es nur, dessen Bruder (Rajan Haksar) zu
erschiessen, dann muss er fliehen. Er versteckt sich auf einem Bus, in dem auch
sein Bruder Lakshman sitzt. Die Mutter verpasst die Abfahrt des Busses, der
prompt in einen Fluss stürzt. Beide Buben gelten als tot. Doch während Lakshman
beim Polizei-Kommissar Bhalla (Om Shivpuri) aufwächst, kommt Ram, der sein
Gedächtnis verloren hat, bei Banditen unter. 20 Jahre später ist aus Ram der
Bandenführer Thanedar Singh (Feroz Khan) geworden, der die Region terrorisiert.
Lakshman, der nun den Namen Rakesh (Jeetendra) trägt, wird auf ihn angesetzt.
Dazu nimmt er die Identität
des Ganoven Rocky an - auf den es
wiederum die linkische Kopfgeldjägerin Reeta (Parveen Babi) abgesehen hat. Auch
Thanedar hat mit der Konkubine Champa (Rekha) eine Frau am Hals. Und zudem noch
viel Ärger, denn Thakur Vikram Singh und sein Neffe Vijay (Ranjeet)
terrorisieren die Gegend und schieben die Taten ihm in die Schuhe!
REVIEW
Masala in Reinform, was Regisseur Chand hier
auftischt: "Khoon Aur Paani" liefert Action, Melodrama, Songs, Witz und eine
aufgeblasene Geschichte um Rache, Zufälle und Familienzusammengehörigkeit, stets
präsentiert mit Pathos und Exzess. Inspirationen holen sich die Filmemacher aber
nicht nur im Fundus der ganzen 70er-Jahre-Werke ähnlicher Machart, sondern auch
weiter westlich beim Italowestern. So orientiert sich schon der kultige Vorspann
an den Spaghettiwestern vergangener Jahrzehnte und setzt auch im Verlauf der
Geschichte immer wieder auf das eine oder andere Element, das mindestens
inspiriert scheint.
Doch nur eine Ideen-Quelle wäre in Bollywood zu wenig. So kommen wir im Finale in den Genuss einer Disco-Höhle, erleben Rekha beim verführerischen Tanz und bekommen Action in luftiger Höhe oder am Boden. Alles in einem Film. Markanteste Figur in diesem Tohuwabohu ist Schauspieler Feroz Khan, der für die Rolle vielleicht ein paar Jährchen zu alt ist, aber dies mit seinem Macho-Charisma überspielt. In manchen Szenen erinnert er an Clint Eastwood, in anderen macht er ganz auf Bollywood-Held. Dagegen wirkt Jeetendra etwas fader, erledigt aber seinen Dienst souverän.
Gleiches gilt für die Damen im Cast, Rekha und Parveen Babi. Während erstere Tanzen darf und für exotische Erotik sorgt, gibt Parveen die Rockerbraut mit ungewöhnlichem Verdienst. Ranjeet und Ajit geben derweil 08/15-Bösewichter ab, aber auch dies nicht übel. Und Nirupa Roy verkörpert einmal mehr die Übermutter, der alles genommen wird und die trotzdem den Glauben nie verliert. Dass sie dafür belohnt wird, steht nie ausser Frage, doch wie es passiert, ist Bollywood-typisch angereichert mit jeder Menge Unglaubwürdigkeit und Symbolik. In einer Stelle gibt sie etwa gleich beiden Söhnen Blut - eine Idee, die sich spätestens seit dem Blockbuster Amar Akbar Anthony grosser Beliebtheit erfreut.
Neben dem brauchbaren Ensemble überzeugt die Musik von Laxmikant-Pyarelal. Vor allem die beschwingteren Kompositionen des Duos erfreuen. Auch die Kameraarbeit gefällt, nicht zuletzt wegen den bereits erwähnten Italowestern-Referenzen. Alles in Butter also? Nicht ganz. "Khoon Aur Paani" ist etwas zu lang, das Finale kommt stark konstruiert daher und mit Pathos und Symbolik kaschiert der Regisseur oft die Absurditäten seines Unterfangens. Schicksal, Fatalismus und Gotteshilfe dienen in Masala-Filmen immer dazu, das zu erklären, was nicht zu erklären ist, so auch hier. Doch vor allem am Ende wirkt dies bisweilen wie Malen-nach-Zahlen, wenn Chand jeden Punkt durchgeht, der noch abzuhaken ist.
All jenen, die auf das Masala-Kino Bollywoods stehen, hat dieses Werk aber viel zu bieten. Es macht Spass und vereint die Genres zum Unterhaltungs-Bouquet. Die alte Mär von der verspäteten Rache der Söhne hat halt eben immer noch Kraft und so wie Chand sie hier umsetzt, reisst sie auch mit. Nicht zu vergessen die solide technische Seite: Viele Masala-Werke der 80er rutschen Richtung Trash ab und selbst wenn "Khoon Aur Paani" auch ab und zu dazu neigt, ist er doch erstaunlich stilsicher in Szene gesetzt, vom Vorspann bis kurz vor das doch eher alberne Finale. Das ist mehr als genug für eine Empfehlung.
MEINE DVD
Shemaroo (IND), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton:
Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * * (Anamorphes Bild ist in Indien
nicht üblich für einen Film aus jeder Zeit. Daher ein Pluspunkt. Das Bild selbst
ist okay)
BESTELLEN
nehaflix (USA)
EXTERNE REVIEWS
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