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Liebesfilm. Indien. Hindi
Alternativer Titel
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Regie S.U. Sunny
Story Ramanand Sagar
Produktion V.N. Sinha
Songs Naushad
Choreografie Hiralal, Sitara Devi, Satya Narayan, Chiman Seth
Darsteller Dilip Kumar, Meena Kumari, Jeevan, Tun Tun, Mukri, Leela Chitnis
Länge 143 Min.

Kinostart 1960
Box office classification
Superhit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
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©  Text Marco, molodezhnaja 30.11.07
©  Bilder BEI, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der Raja
von Kailash Nagar ist schon seit einiger Zeit tot. Sein Premierminister Veer Singh führt seither das Land. Nun will er sich dem Druck beugen und will die Macht an den Sohn des Rajas übergeben, den lebensfrohen Rajkumar Dhivendra (Dilip Kumar). In Tat und Wahrheit plant Veer Singh bereits den Tod des Thronfolgers, damit sein eigener Sohn Surinder Raja werden kann. Bei einem Anschlag flieht der Rajkumar und will bei der Rajkumari Chandramukhi (Meena Kumari) von Rajgar unterkommen, die er bald heiraten sollte. Doch der Armeechef (Jeevan) von Rajgar hat sie entführt und will sie so lange eingesperrt lassen, bis sie sich einverstanden erklärt, ihn zu heiraten. Dhivendra eilt zur Rettung.

 

REVIEW
Mit Mughal-E-Azam landete Dilip Kumar 1960 seinen grössten Hit und einen der erfolgreichsten Bollywoodfilme aller Zeiten. Den Filmfare-Award in dem Jahr gewann Kumar jedoch nicht für jenes  Monumentalwerk, sondern für "Kohinoor". Dabei handelt es sich um einen ebenfalls vor historischem Hintergrund spielenden Liebesfilm von eher konventioneller Machart. Ein Erfolg war er trotzdem - an den Kinokassen rückte er bis auf Platz zwei der Jahrescharts vor und bescherte Kumar einen Doppelcoup. Warum den Filmfare-Award? Die Rolle ist vielseitiger als die eher eindimensionale Rolle in Mughal-E-Azam. Ausserdem war Kumar darin wegen seines Alters nicht unumstritten. Bei "Kohinoor" gab es keine solche Kontroverse. Da konnte Dilip glänzen. Und die Zuschauer staunen.

Wobei mein Urteil etwas weniger euphorisch ausfällt - betreffend Film und Kumar. Es ist zwar schön, den King of Tragedy in einer Rolle zu sehen, die von ihm Comedy, Verkleidung, Drama und Action fordert, doch bisweilen ist er etwas am chargieren. Eine Szene, in der er das "Spiegelbild" von Jeevan spielt, dauert ewig und beide machen voreinander nur Kalauer. In Momenten wie jenem hab ich mir dann doch gewünscht, Kumar möge wieder zu seinen tränenreichen Melodrama-Stärken zurück kehren, wozu er dann immerhin gegen Ende des Films wieder ausgiebig Gelegenheit bekommt. So oder so: Seine Darbietung ist sicherlich gut und abwechslungsreich.

Dasselbe gilt für die Queen of Tragedy, Meena Kumari, die hier auch abwechselnd locker und dramatisch aufspielen darf und sich ab und zu einen Witz oder Lächeln erlaubt. Ungewöhnlich für sie, aber sehr willkommen. In meinen Augen spielte sie Kumar damit glatt an die Wand - aber das ist Ansichtssache. Daneben gehen die meisten anderen Akteure gleich ganz unter, nur Jeevan bleibt als Schurke im Gedächtnis. Auch er im Übrigen oft chargierend. Das hat übrigens System: "Kohinoor" hat epische Züge, wirkt aber vor allem im Mittelteil gleichzeitig wie eine Parodie von Historienepen, indem er das theatralische Element solcher Geschichten aufs Korn nimmt. Zur echten Parodie reicht es freilich nicht, dazu ist der Kern der Story dann doch zu tragisch.

Masala also? Schon fast, denn der Film hat alles von Schwertkampf über Liebe bis Witz und Drama. Das ganze Programm, einzig Lost-and-Found fehlt. Und Farbe: Der erste Song zum Beispiel, eine Holi-Nummer, kommt in Schwarzweiss nicht gar so gut wie in Farbe, besonders dann, wenn die Lyrics von Farbpracht reden und man nur grau in grau sieht. Die Schwarzweiss-Kompositionen sind routiniert und teilweise sogar sehr gut, doch in Farbe wäre der Film dem (frühen) Masala-Anspruch sogar noch näher gekommen und wohl besser gewesen. Die ganze Ausstattung deutet ja auch Prunk an, welcher in Schwarzweiss etwas ins Hintertreffen gerät.

Vorhalten kann man das dem Film nur bedingt, Farbfilm hat sich 1960 in Indien erst ansatzweise durchgesetzt. Wo hingegen meine Begeisterung wirklich nachliess waren die Songs. Die Lieder sind zu viele an der Zahl und zu schleppend in ihrer Darbietung. Ein paar klassische Kompositionen, zu denen sich auch schön klassisch tanzen lässt, haben ihren Reiz, doch mit entzog die Musik dem Film zu viel Tempo. Gerade im Mittelteil, in dem die Comedy-Szenen eh schon nicht immer ins Schwarze treffen, sorgen die Lieder für Durchhänger und "Kohinoor" wirkt länger als seine 143 Minuten es vermuten lassen.

Regisseur S.U. Sunny, der Dilip 12 Jahre vorher beim Dreh der Über-Tragödie Mela erstmals vor der Linse hatte, verhaut den Film nicht ganz, doch in den Händen eines begabteren Filmemachers hätte "Kohinoor" noch ein Stück besser sein können. So bietet er immerhin noch ein ansprechendes Liebesabenteuer mit holprigem Mittelteil und mässiger Musik, aber spielfreudigen Stars und abwechslungsreicher Story in bester Vor-Masala-Manier. Wer nicht gleich Mughal-E-Azam erwartet kann sich hierbei gut unterhalten.

 

MEINE DVD
BEI (USA), Code 0, NTSC
Bild: 4:3
Ton: Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Oft zerkratzt, Film und Vorspann mit Sprüngen. Ziemlich scharf, Kontrast etwas schwach)

 

BESTELLEN 
nehaflix (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb

 

SCREENSHOTS

 


 

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