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Melodrama. Indien. Hindi
Alternativer Titel कर्म
Regie
B.R. Chopra
Drehbuch nach einem Roman von Gajendra Kumar Mitra
Produktion
B.R. Chopra
Songs R.D. Burman
Darsteller Rajesh Khanna, Vidya Sinha,
Shabana Azmi, G. Asrani, Iftekhar,
Master Bittoo,
Om Shivpuri, Manmohan Krishna, Kumari Naaz, Achala Sachdev, Pinchoo Kapoor
Länge 145 Min.
Kinostart 1977
Box office classification Average
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 4.1.08
© Bilder Yashraj,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der Jurastudent Arvind Kumar (Rajesh Khanna) verliebt sich in die Kunststudentin
Asha Shastri (Vidya Sinha). Schon bald sind die beiden unzertrennlich und wollen
heiraten. Doch Ashas Vater Chintamani Shastri (Manmohan Krishna) verweigert
seinen Segen: Der angesehene Astrologe hat die Horoskope verglichen und weiss,
dass Arvind nach der Hochzeit sterben würde! Das kann Asha nicht zulassen und
die beiden beschliessen, als uneheliches Paar zusammenzuleben. Das heisst jedoch
auch, dass die Gesellschaft sie ächtet. Mr. Shastri verstösst die Tochter,
Arvinds Eltern (Iftekhar, Achala Sachdev) wollen ebenfalls nichts mehr mit ihm
zu tun haben. Selbst im Beruf kommt der hochintelligente Arvind nicht voran. Als
Asha schwanger wird und ihr Vater stirbt, erkennt sie, dass sie Arvind
zurückhält: Sie verlässt ihn und zieht ins Ashram eines hilfsbereiten Priesters
(Om Shivpuri). Arvind heiratet derweil die schöne Neelam (Shabana Azmi), die
Tochter des Anwalts Kantaprasad Shukla (Pinchoo Kapoor).
REVIEW
Wie erbarmungslos die indische Gesellschaft mit
Aussenseitern umgehen kann, haben schon viele Filme aufgenommen. Kein Wunder,
denn das Thema ist zeitlos. Zum einen ist verständlich, dass Jahrtausende alte
Traditionen aufrecht erhalten werden müssen, die in Gesellschaft und Religion
verankert sind. Ebenso zwingend ist, dass ein Vielvölkerstaat wie Indien über
alle Grenzen hinweg akzeptierte Regeln aufstellt, um seine Bevölkerung unter
einer patriotischen und gesellschaftlichen Kuppel zu einen. Dem gegenüber steht
der Drang nach Fortschritt. Und der Konflikt des Individuums, das nicht mehr in
ein Schema hineinpasst.
"Karm", basierend auf einem Roman des Bengalen Gajendra Kumar Mitra, schildert dieses Dilemma eindrücklich. Es ist umso spannender, weil das Ausgangsproblem eines ist, das die Tradition mit sich brachte: Astrologie. Der Glaube an die himmlische Vorbestimmung, mit der ich nicht viel anfangen kann. Doch sie ist es hier, die das sich liebende Paar erst an den Rand drängt. Die Tradition bringt das Paar in die missliche Lage und die Tradition belegt es danach mit einem Stigma. Es gibt keinen Ausweg aus dieser Situation, die mit der gesellschaftlichen Norm konform geht.
Doch "Karm" ist keinesfalls ein analytischer, komplizierter Film. Er nutzt diese Ideen lediglich als Startpunkt für ein bewegendes Melodrama. B.R. Chopra versteht es gut, gesellschaftlich relevante Themen massentauglich anzupacken und cineastisch aufzuwerten. Solide etwa die Kameraarbeit, nicht übel die Musik von R.D. Burman mit den Lyrics der Poeten Rajkavi Tulsi und Bharat Vyas. Auch die Schauspieler leisten Souveränes, so etwa Rajesh Khanna in der zurückhaltenden und leidvollen Hauptrolle. Sein Stern war damals bereits rapide gesunken und er wirkt deutlich gealtert. Auch Seine Frisur wechselt etwas gar oft. Doch sein Spiel erscheint ehrlich und daher treffsicher.
Vidya Sinha darf primär leiden, tut dies aber überzeugend. Den schlechtesten Deal bekam Shabana Azmi, deren Part lange Zeit passiv bleibt. Die Frau kann viel mehr, das zeigte sie im selben Jahr in einer Vielzahl von Filmen (z.B. The Chess Players, Parvarish, Amar Akbar Anthony und Vishwasghaat - alle von 1977), doch Chopra hält sie auf Sparflamme. Und wenn sie endlich loslegen kann, ist der Film auch schon fast zu Ende. Verfeinert wird das Ensemble durch ein starkes Aufgebot an Nebendarstellern vom komödiantisch zum Glück etwas zurückgebundenen G.Asrani bis hin zum erhabenen Om Shivpuri.
Dass "Karm" kein Meisterwerk geworden ist, hat eine Vielzahl von Gründen. So wirkt das ganze Konzept kalkulierend und erst zum Schluss rührt es wirklich zu Tränen. Inszenatorisch gibt es wenig, was das Melodrama aus der Masse hervorhebt, selbst wenn alle Einzelteile an sich kompetent sind - schliesslich war B.R. Chopra damals längst ein Veteran seines Faches. Nicht zuletzt hätte ein etwas kritischerer Umgang mit den angedeuteten Themen den Film griffiger gemacht, jedenfalls mehr, als zum Schluss alles in Gottes Hände zu legen. Das ist zu plump. Dies ändert indes wenig dran, dass "Karm" ein sehenswerter Film mit interessanten Denkanstössen und guten Akteuren ist. Klassisches 70er-Kino abseits der Masala-Pfade.
MEINE DVD
Yashraj (IND), Code 0, NTSC
Bild: 4:3
Ton:
Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Stark verpixelt, viele Kratzer,
einige Szenen falsch eingefärbt)
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EXTERNE REVIEWS
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