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Drama. Indien. Hindi
Alternativer Titel
-
Regie Ram Maheshwari
Drehbuch Phani Makumdar
Produktion Pannalal Maheshwari
Songs Ravi
Kamera Sudhin Mazundar
Choreografie B. Sohanlal, B. Hiralal, Satyanarayan, Suresh, Harbans Bhape
Darsteller
Dharmendra,
Meena Kumari,
Padmini, Raaj Kumar, Durga Khote,
Sailesh Kumar, Mumtaz, Mehmood, Helen, Gajanan Jagirdar, Tiwari
Länge 170 Min.
Kinostart 1965
Trade classification -
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
© Text Marco,
molodezhnaja 26.7.06
© Bilder Shemaroo,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der ganze Stolz der Ranimaa (Durga Khote) ist ihr Sohn Rajesh (Dharmendra). Der
versteht sich mit allen prächtig, vor allem mit Madhavi (Meena Kumari) und
Kaushal (Sailesh Kumar), den Kindern des Buchhalters, die im Haus
als Teil der Familie aufwachsen. Als Kaushal dabei ums Leben kommt, seinem
Freund und Meister Rajesh das Leben zu retten, plagen diesen Schuldgefühle.
Madhavi, die für Rajesh viel empfindet, überredet ihn jedoch, vorwärts zu
schauen - und die aufgeweckte Bhanu (Padmini) zu heiraten. Schon bald nach der
Eheschliessung entwickelt Bhanu einen krankhaften Neid auf Madhavi. Die
Ablehnung geht so weit, dass Madhavi versucht, sich das Leben zu nehmen. Der
wackere Moti (Raaj Kumar) rettet sie aus den Fluten und wird von Rajesh gebeten,
Madhavi zu heiraten ...
REVIEW
Mit seinem Regiedebüt "Kaajal" schuf Regisseur
Ram Maheshwari
gleich ein beachtliches Drama, das melodramatische Züge aufweist. Die
Konstellation ist die einer Bollywood-Tragödie, aufgepeppt mit ein wenig
Zeitgeist in Form von romantischen Liedern in den Bergen. Und die Figuren sind
Teil eines klar definierten Standard-Personals - von der Matriarchin über den
netten Sohn bis zur leidenden Frau. Maheshwari kann dabei ganz auf seine
vorzügliche Besetzung zählen: Meena Kumari, die Königin der leidenden
Hindu-Frauen. Dharmendra, der aufsteigende, dynamische Star. Durga Khote, die
Über-Mutter. Und Raaj Kumar, der strenge, etwas undurchsichtige Querschläger.
"Kaajal" überzeugt aber noch auf ganz anderen Ebenen. So ist er visuell gleich auf den ersten Blick betörend. Die Eastmancolor-Bilder des Parvarish-Kameramanns Sudhin Mazundar strotzen vor Farbpracht und liefern interessante Kontraste. Die Aussenwelt, dominiert von saftigen Wiesen, blühenden Bäumen und schneebedeckten Bergen im Hintergrund, ist die Szenerie für einen Shammi Kapoor-Film, romantisches Annähern vor ebenso romantischer Kulisse. Die Innenräume sind jedoch strenger. Das Haus der Ranimaa wirkt reichhaltig, aber auch etwas fragil, während die modernen Bauten durch klare Linien auffallen, die die Charaktere in interessante Winkel zueinander setzen. Das ist kein grossartiges Framing und Blocking, aber der Kameramann spielt hier gerne mit seinem Arbeitsgerät - zur Freude der Zuschauer. Denn das Resultat wirkt bisweilen leicht expressionistisch verfremdet, dann romantisch verkitscht (inklusive Weichzeichner), dann wiederum ungemein klassisch.
Dieses "klassisch" zieht sich durch den ganzen Film. Das Casting, das Skript, die Figuren, die Musik. Komponist Ravi steuert gleich mehrere langsame, aber wunderbare Stücke. Am bekanntesten dürfte die Einleitung "Tora Mann Darpan" sein, ein Bhajan (religiöses Lied) mit präzisen Lyrics und wogender Melodie. Etwas Pep bringt "Jara Si Aur" (mit Mumtaz und Mehmood) ins Spiel, während "Ye Zulf Agar" der unvergleichlichen Helen einen herrlichen Item-Auftritt ermöglicht. Auffällig auch "Muddat Ki", der als eine Art sexuelles Stillleben inszeniert ist, das mit sinnlichen Bildern die Hochzeitsnacht umschreibt.
Trotz seiner unzähligen Vorzüge vom genialen Spiel (Raaj Kumar und Meena Kumari holten Filmfare-Awards) über die wunderbare Bildgestaltung bis zur eindringlichen Musik ist "Kaajal" alles andere als makellos. Er hat Längen und die Comedy-Routine der süssen Mumtaz mit Mehmood wirkt angehängt. Immerhin sorgen sie für ein paar wenige Lacher im ansonsten so ernsten Film. Schwach auch die Szene, in der Kaushal ertrinkt: Das Timing ist nicht gut, der Wechsel aus Set und Location ist holprig. Eine so zentrale Szene hätte mit mehr Raffinesse umgesetzt werden sollen.
Davon dürften sich Liebhaber des klassischen Bollywood-Dramas kaum abschrecken lassen. Wenn man die Chance bekommt, Meena Kumari in einer Paraderolle zu erleben, sagt man sicher nicht nein. Und wenn auch das Drumherum so gelungen ist, taugt "Kaajal" allemal als ein kleines Musterbeispiel für das dramatische Sixties-Kino abseits des unbeschwerten Shammi-Schabernacks. Spuren des späteren lost-and-found-Themas sind ebenso drin wie frühere soziale Elemente vom Klassenbewusstsein, das interessanterweise gegen Schluss umdreht. Zu entdecken gibt es jedenfalls viel hier, sei es cineastischer, kulturhistorischer oder einfach nur emotionaler Natur: ein starker Film.
MEINE DVD
Shemaroo (IND), Code 0, NTSC
Vollbild
Hindi Dolby Digital 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Farbintensives Bild mit einigen
Störungen und ganzen Passagen, die aus einem unbearbeiteten, schlechteren Print
zu stammen scheinen)
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