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Actiondrama. Indien. Hindi
Alternativer Titel
Revolution

Regie Manoj Kumar
Drehbuch Salim-Javed
Produktion Manoj Kumar
Songs Laxmikant-Pyarelal
Kamera Joe D'Souza
Darsteller Dilip Kumar, Manoj Kumar, Hema Malini, Shashi Kapoor, Parveen Babi,
Shatrughan Sinha, Prem Chopra, Nirpua Roy, Sarika, Kunal Goswami, Madan Puri, Tom Alter
Länge 179 Min.

Kinostart 3.2.1981
Trade classification
Blockbuster
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 29.10.06
©  Bilder ultra, Screenshots molodezhnaja


STORY
Im 19. Jahrhundert weiten die Briten ihre Macht in Indien aus. Ein Königreich nach dem anderen fällt durch Tricks und Gewalt in ihre Domäne. Ein Maharadscha wehrt sich und gestattet den Briten lediglich, in seinen Häfen Schiffe zu entladen. Die Invasoren brechen ihr Versprechen, und laden Sprengstoff aus, worauf der tapfere Sanga (Dilip Kumar) den Maharadscha darüber informieren will. Er findet seinen Herrscher tot vor, erstochen von den Briten und ihren Handlangern. Sie nehmen Sanga fest und verurteilen ihn wegen Ermordung des Maharadschas zum Tode. Sanga gelingt die Flucht aus dem Kerker, wobei er dem England-treuen Kollaborateur Shambhu Singh (Prem Chopra) eine Hand abhackt. Der reagiert wütend und befiehlt die Ermordung von Sangas Kindern. Um die Sprösslinge zu retten, lässt Sangas Frau Radha (Nirupa Roy) den jüngeren Sohn in einem Körbchen den Fluss herunter treiben. Er wird gefunden und wächst im Königshaus auf. Viele Jahre später ist Sanga unter dem Namen Kranti der Anführer der Aufständischen und kämpft als Pirat gegen die Invasoren. Unter demselben Namen hat sich Bharat (Manoj Kumar) auf dem Land eine Widerstandsgruppe aufgebaut, die den Briten und ihren Gehilfen wie Shambhu Singh oder Kommandant Shakti (Shashi Kapoor) das Leben schwer machen. Eines Tages fällt Bharat die Prinzessin Meenakshi (Hema Malini) in die Hände. Während er sie auf seine Seite holt, schickt er Sureli (Parveen Babi), um sich in Meenakshis Rolle am Hof einzuschleichen.

 

REVIEW
Manoj Kumars Auge für aufregende Kameraeinstellungen ist wirklich beachtlich. Sein Meisterstück Roti Kapada Aur Makaan hat er zwar nie mehr toppen können, aber auch in seinem letzten grossen Multi-Star-Epos "Kranti" beweist er einmal mehr visuelles Flair. "Kranti" war Manojs letzter grosser Film - seine zwei späteren Regiearbeiten "Clerk" und Jai Hind floppten, seine Schauspiel-Auftritte wurden eine Seltenheit. Aber immerhin ging er mit einem Knall denn "Kranti" gehört zu den erfolgreichsten Filmen der 80er-Jahre und ist ein beeindruckendes Werk.

Das gilt vor allem für die erste Hälfte, in der Kumar grossartig Masala-Kino mit patriotischem Historienepos koppelt. Die Story ist natürlich Nonsens, denn keinen dieser Helden gab es. Kumar versucht zwar, in einem Titelvorspann einen historischen Hintergrund zu schaffen, den man halt angeblich "nicht in den Geschichtsbüchern findet", und auch während dem Film gibt es reale Links, etwa Shatrughan Sinhas Verbindung zur Jhansi Ki Rani - doch die Haupthandlung selbst bleibt fiktiv, was Kumar volle Freiheit beim Erdenken abstruser und heroischer Momente gestattet. Grandios und ungemein rasant ist etwa der Anfang noch vor dem Titelvorspann. Kumar, der auch den Schnitt besorgte, peitscht die Handlung voran, sie gipfelt in der Szene, in der Dilip Kumar einem toten Inder ein blutverschmiertes Stoffstück abnimmt und es ausdrückt. Dazu meint er "Ich schwöre beim Blut dieses Inders, wir werden damit das Wort Revolution am Himmel schreiben", worauf er das Blut gen Himmel wirft und es als Titel Kranti auf die Leinwand klatscht. Einfach herrlich.

In diesem Stil geht es weiter. Dilip Kumar, der nach über 5-jähriger Kinopause fulminant ein Comeback gibt und sich damit für etliche Charakterrollen in den 80ern empfahl, darf wuchtige Monologe zum Besten geben, Kumar filmt die Ereignisse in gloriosem Eastmancolor-Stil und die Trennung der Familie birgt in ihrer Struktur alle Vorlagen für eine "lost and found"-Geschichte, wie wir sie aus den grossen Masala-Epen des vorhergehenden Jahrzehnts kennen. Die Mutter, gespielt von Dauer-Mama und Profi-Leiderin Nirupa Roy, darf ihr zweites Baby sogar in Moses-Manier ins Körbchen legen und den Fluss herunter treiben lassen. Dadurch ist regelrecht vorgegeben, dass sich Mutter und Sohn irgendwann wieder finden werden.

Leider hält Manoj Kumar Tempo und Vorwärtsdrang nicht aufrecht. Die zweite Filmhälfte wird repetitiv, es geht in beinahe jeder Szene darum, dass ein paar Revolutionäre gefangen wurden und sie von ein paar anderen wieder befreit werden. Das garantiert zwar viel Action, aber wenig Plot. Und da der Film mit drei Stunden nicht gerade kurz ist, beginnt sich eine gewisse Langeweile einzuschleichen. Dass man nicht gänzlich wegsackt, ist ein paar coolen Beigaben zu verdanken, so etwa tollen Songs von Laxmikant-Pyarelal. Mein Favorit dürfte "Ui Shamasha Ui" mit Manoj und Hema sein, und dies, obwohl ich kein grosser Hema-Fan bin. Kumar gestattet ihr noch weitere Song-and-Dance-Auftritte, darunter eine ungewöhnliche Wet-Sari-Nummer (Hema ist gefesselt) in "Zindagi Ki Na". Wir erinnern uns daran, dass Manoj Kumar Erotik nicht abgeneigt ist, wie Zeenat Amans wunderbares Wet-Sari-Stück in Roti Kapada Aur Makaan zeigt. In "Kranti" geht die meiste Erotik aber nicht auf Hemas Konto, sondern auf jenes von Prarveen Babi. Beste Beispiele sind ihr Bad in einer Quelle und natürlich "Ab Ke Baras", in dem sie sexy vor den Briten tänzelt, unter anderem an einem Kronleuchter.

Da "Kranti" primär patriotisches Epos sein will, sind derartige Sequenzen ein auflockernder Gewinn. Der Film ist nämlich nicht da am besten, wo er Blut-und-Boden-Floskeln zum Besten gibt, die man zu oft gehört hat, sondern wenn er pures Masala-Kino pflegt. Die historische Komponente ist dementsprechend oft lächerlich - sei es bei den grotesk überzeichneten Briten oder Manoj Kumars kompromisslose Huldigung des indischen Lebensstils der damaligen Zeit. Das betrifft etwa die brave Darstellung des Feudalismus und die Verniedlichung des Sati, der Witwenverbrennung. So erklärt Manoj einmal, eine Witwe habe sich gerade in pflicht- und traditionsbewusster Weise verbrennen wollen, als englische Soldaten sie vom Scheiterhaufen geholt und vergewaltigt hätten. Die Anklage liegt natürlich in der Vergewaltigung, doch dass das alternative Schicksal (Verrecken in den Flammen) nicht auch brutal gewesen wäre, kommt wohl niemandem in den Sinn.

Ich empfehle "Kranti" deshalb auch nicht als historisches Epos, sondern als Masala-Entertainment. Die erste Filmhälfte ist derart grossartig, dass die Schwächen der zweiten fast verblassen. Manoj Kumars Faible für Bildgestaltung ist sowieso eine Freude - selbst wenn er ab und zu beim Experimentieren über die Stränge schlägt. In "Ui Shamasha Ui" legt er etwa eine durchsichtige Folie auf die Kamera, um für einen Glitzereffekt zu sorgen, doch leider wird dabei alles unscharf - und es sieht eben zu offensichtlich nach Folie aus, anstatt das Bild zu bereichern. Ein kleiner Ausrutscher in einem sonst visuell prachtvollen Film. Wer Action will, kommt auf seine Kosten, ebenso wer tolle Musik, eindrückliche Bilder und viele Stars möchte - neben Dilip, Manoj, Hema und Parveen auch der etwas blasse Shatughan Sinha und der unterdotierte Shashi Kapoor. Und nicht zuletzt kann man sich an polternden Dialogen erfreuen, an wuchtigem Patriotismus, der in Kontrast zu unmenschlichen Taten der Briten steht. Wer es schafft, diese nicht ernst zu nehmen, hat sogar an diesem Aspekt des Films seinen Spass.

 

MEINE DVD
ultra (IND), Code 0, NTSC
Letterboxed Widescreen
Hindi Dolby Digital 2.0 mit englischen Untertiteln (Songs nicht untertitelt).
Disk Rating * * (Bild mit sehr vielen Verschleissspuren, aber meist relativ scharf. Die DEI-Disk soll ein besseres Bild haben, Songs aber auch da nicht untertitelt).

 

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nehaflix (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb

 

SCREENSHOTS

 


 

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