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> Regisseure, Shaw Bros.

 

 

 

3 6 t h   C h a m b e r    o f   S h a o l i n   ~   S h a o   L i n   s a n   s h i h   l i u    f a n g

Reviewed 25.10.03

Hongkong 1978 Die Schergen der Manchu-Regierung terrorisieren Kanton. Darunter haben auch die Lehrer und Schüler einer kleinen Schule zu leiden. Als einer der Schüler öffentlich gegen die Besatzer aufbegehrt, werden alle seine Freunde erbarmungslos gejagt. Auch die Familien stehen auf der Abschussliste. So muss Schüler Lin Yu-te (Gordon Liu Chia-Hui) hilflos mit ansehen, wie ein brutaler Offizier (Wilson Tong Wai-Sing) seine Eltern tötet und den Laden zerstört. Er flieht in einen Shaolin-Tempel und nimmt unter dem Namen Ta San eine knallharte Kung-Fu-Ausbildung auf. Er ist motiviert, weil er Rache will. Als er durch alle 35 Ausbildungsstadien hindurch ist, fordert er, Chef einer 36. zu werden - einer, die normale Bürger ausbildet, damit diese in den Kampf gegen die Besatzer treten können.
"36th Chamber of Shaolin", auch sehr bekannt als "Master Killer", ist einer der legendären Titel aus dem Schaffen der Hongkong-Produzenten Shaw Brothers, denen Quentin Tarantino in Kill Bill so ausgiebig Tribut gezollt hat. Die Hauptrolle spielt denn auch Kill Bill-Killer Gordon Liu. Ein Auftritt voller Power und Grazie. Was den Film so unsterblich macht, sind die Ausbildungsrituale, die Liu durchstehen muss. Heute wie damals gibt es solche Filme wie Sand am Meer: Ein junger Mann sieht, wie ein Böser seine Familie ermordet, er lässt sich Shaolin-Fighter ausbilden und übt Rache. Gähn. Doch "36th Chamber of Shaolin" war der erste und vielleicht heute noch beste in diesem Sub-Sub-Genre und macht diese Ausbildung zum Zentrum des ganzen Films.
Neben Lius kraftvollem Spiel ist die Musik besonders beeindruckend. Auch die Kampfszenen, die jedoch erst am Schluss zum Zug kommen, überzeugen. Gordons Adoptivbruder, der legendäre Regisseur und Choreograf Liu Chia-Liang, leistete ganze Arbeit. Das Herz des Films sind wirklich die Ausbildungsszenen in den 35 Kammern des Shaolin-Klosters. Vom physischen bis zum psychischen Training ist alles dabei. Für einmal wird die Ausbildung wirklich als hart dargestellt, etwas, was bei späteren Nachahmern oft verloren ging. Der Zahn der Zeit hat etwas an "36th Chamber of Shaolin" genagt, doch dank der brillanten digitalen Restaurierung erstrahlt der Film heute wieder in neuem Glanz und dürfte seinen Platz in der Familie der grossen Kung-Fu-Klassiker einnehmen. Für mehr Infos, klickt unten auf "want to know more".
Fortsetzungen: Return to the 36th Chamber und Disciples of the 36th Chamber.

Hier auf DVD erhältlich (D)
Hier auf DVD erhältlich (US)
Meine Disk (T
hai): Code 0 NTSC. Kantonesisch 5.1. mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Die 36 Kammern der Shaolin; Shao Lin san shih liu fang; The Master Killer; The 36th Chamber; Shaolin Master Killer
Regie: Liu Chia-Liang

Kung-Fu-Action

Action * * * *

Humor *

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T h e   A v e n g i n g   E a g l e   ~   L o n g   x i e   s h i   s a n   y i n g

Reviewed 9.5.05

Hongkong 1978 Der ausgehungerte Chik Ming-Sing (Ti Lung) reitet auf seinem blutenden Pferd durch die Wüste. Ein Namenloser (Alexander Fu Sheng) hilft ihm, doch Ming-Sing reagiert schroff und klaut ihm Ross und Proviant. Später treffen sich die zwei wieder und freunden sich an. Ming-Sing erzählt, dass er einer der "13 Adler" ist. Diese Killertruppe wurde vom finsteren Yoh Xi-Hung (Ku Feng) von Kindesalter grossgezogen und eisenhart trainiert. Wer nicht gut genug war oder zu nett, der starb. Die dreizehn gehören daher zu den besten Fightern des Landes. Doch Ming-Sing brach mit ihnen, als Yoh seine Geliebte Miss Fung und deren Vater Wang An tötete, bei denen Ming-Sing einst Unterschlupf und Frieden fand. Völlig getrennt haben sich die Wege, als Yoh Ming-Sing befahl, eine schwangere Frau zu töten. Nun ist er auf der Flucht vor seinen zwölf "Kollegen". Der Namenlose beschliesst, ihm zu helfen - und er hat mit seinen versteckten Arm-Schwertern einiges zu bieten.
Wieso "The Avenging Eagle" im Kanon der Shaw Brothers höchstens als Geheimtipp gehandelt wird, ist mir ein Rätsel. Er ist einer der besten Filme, die das Studio zu bieten hat! Besser als einige im gleichen Jahr entstandene, als Klassiker betitelte Filme wie The 36th Chamber of Shaolin, Five Deadly Venoms oder Executioners From Shaolin. Mithalten könnte vielleicht die ebenfalls 1978 entstandenen Crippled Avengers und Heroes of the East - was nebenbei ganz gut illusrtiert, was für ein fantastisches Jahr 1978 für die Shaws war. Aber weil diese beiden bereits einen sehr guten Ruf geniessen, habe ich "The Avenging Eagle" noch einen knappen halben Stern mehr gegeben. Die drei Werke sind etwa gleich genial - aber hiermit promote ich "Avenging Eagle" noch deutlicher.
Warum? Weil der Regisseur und Chang-Cheh-Zögling
Sun Chung (Human Lanterns) das Beste von Chang Cheh und Liu Chia-Liang vereint: Die Brutalität, Waffenauswahl und martialische Inszenierung von Chang , die superbe Choreografie und innovative Bildgestaltung von Liu. Aber Sun geht weiter, vor allem bei der Optik. Sein Film sieht nicht aus wie alle anderen Shaw-Streifen. Er beschränkt sich nicht darauf, dass die superlativen Shaw-Sets ihm die Kameraarbeit quasi ersetzen, nein, er arbeitet mit dem Gerät wie ein Profi. Der dezidiert andersartige Look wird unter anderem ausgemacht durch attraktive Nachtaufnahmen, clever eingesetzte Zeitlupe, dezent verwendete Zooms, ausgiebige Kamerafahrten, Freeze Frames und sogar gelegentliche Handkamera. Der Film bekommt einen dramaturgischen Drang, der den meisten anderen Shaw-Filmen abgeht.
Damit keineswegs genug: Sun Chung passt den Inhalt dem Stil an und erzählt eine recht bedrückende, sorgfältig konstruierte Geschichte mit gut funktionierenden Rückblenden und einem packenden Finale - inklusive nicht völlig überraschendem Twist. Es ist weniger das was, das zählt, sondern das wie. "The Avenging Eagle" ist einfach einer der am besten inszenierten Shaw-Filme überhaupt. Die Szenen im Wald sind formidabel inszeniert. Ti Lungs erster Kampf gegen seine Verfolger ist rabiat und einer der besten, die ich bei den Shaws je gesehen habe - auch wenn er nicht so ausgefeilt wirkt wie eine Liu-Chia-Liang-Choreografie. Auch das etwa 15-minütige Finale reisst mit - obwohl die Hongkong-Fassung dort im Vergleich zur deutschen um etwa eine Minute gekürzt sein soll.
Grosses Lob muss aber auch an die Schauspieler gehen. Ti Lung ist einmal mehr eine Klasse für sich und kämpft kraftvoll. Ku Feng ist diabolisch und obwohl er im Finale deutlich gedoubelt wird, nimmt man ihm den Überfighter mit den Adler-Klauen bestens ab. Überraschter war ich von Alexander Fu, den ich lieber in zeitgenössischen Filmen als in historischen Stoffen sehe. Hier liefert er aber eine erstklassige Performance mit ein paar komödiantischen Glanzlichtern. Wie er sich als Kellner in einem Restaurant ausgibt, ist erstaunlich witzig und pointiert. Und er fightet bestens. Mit ein wenig Humor, deftigen Fights, blendenden Akteuren und einer überraschend vielschichtigen Story ist "The Avenging Eagle" bereits einer der besseren Shaw-Filme. Noch ein paar Stufen höher hebt ihn der einzigartige Look, den ihn im Shaw-Universum so schnell keiner nachmacht. Dieser Film verdient weniger das Label "Gehimtipp" als dieses hier: "Shaw-Meisterwerk!" Er ist, wie gesagt, etwa ebenbürtig mit den oberen 3½-Stern-Filmen à la Crippled Avengers, Heroes of the East oder Nicht-Shaw-Werken wie Drunken Master. Aber manchmal muss man einen unbekannteren Film einfach etwas fördern ...
Nachtrag: Auch die angesehene Website Kungfucinema hatte einst für "Avenging Eagle" nicht so viel übrig. Nach Sichtung der Shaw-Disk hat Mark Pollard seine Meinung geändert uns sieht in dem Film nun ein Must-See-Werk, wie er hier erklärt. Schön :)

Hier auf DVD erhältlich (US)
Meine Disk (HK
): Code 0 NTSC. Kantonesisch 5.1. und Mandarin 5.1 mit englischen Untertiteln.
Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel:
Long xie shi san ying; Cold Blooded Eagles; Schrei des gelben Adlers; Cold Blooded Avenging Eagles; Laang Huet Sap Saam Ying; 冷血十三鷹
Regie: Sun Chung

Kung-Fu-Action

Action * * * *

Gewalt * *

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T h e   B a t t l e   W i z a r d   ~   T i a n   l o n g   b a   b u

Reviewed 5.3.05

Hongkong 1977 Prinz Tuan Zhengchun (Si Wai) poppt und schwängert die schöne Qin Hongmian (Gam Lau). Als ihr Mann Wong Po-yen auftaucht, schiesst Tuan ihm mit den Laserstrahlen aus seinem Yin-Yang-Finger die Beine weg. Danach verlässt er Hongmian, denn eigentlich liebt er seine Verlobte Shu Baifung (Hung Ling-ling). Hongmian schwört Rache. Viele Jahre später hat sie Tuans uneheliche Tochter Mu Qanqing (Tanny Tien Ni) zu einer wackeren Kriegerin erzogen, der sie zwei Aufträge auf den Weg gibt: Töte Shu Baifung und traue keinem Mann. Derweil plant Wong Po-yen noch grausamere Rache. Er und sein Killer Yue Canglong (Kong Do) wollen den Tuan-Clan vernichten. Gerade deshalb beharrt Tuan Zhengchun darauf, dass sein Sohn Tuan Yu (Danny Lee Sau-Yin) Martial-Arts lernt. Er schickt ihn auf eine Bildungsreise, bei der Tuan Yu der schönen Schlangenfrau Zhong Ling-ehr (Lin Chen-chi) begegnet, mit der er sich anfreundet. Sie bildet ihn aus und beschützt ihn. Doch als sie in Gefahr gerät, soll Yu ihre Freundin alarmieren, die geheimnisvolle Xiang Yaocha (Tim Lei).
Der langjährige Chang-Cheh-Assistent Pao Hsueh-Li drehte mit "The Battle Wizard" Hongkongs Antwort auf den Fantasy-Boom im Westen und eine Vorlage für die späteren Fantasy-Streifen der Shaw Brothers à la Holy Flame of the Martial World. "The Battle Wizard" basiert lose auf Louis Chas 2000-Seiten-Roman "Demi-Gods and Semi-Devils" aus dem Jahr 1963 und ist ein ungemein unterhaltsamer Film mit Laser-Fingern, Killer-Gorillas, Giftkröten, Riesenschlangen und feuerspeienden Krüppeln. Das Ganze grenzt an kompletten Irrsinn und die Tricks erreichen meistens kein allzu hohes Niveau - bestes Beispiel ist der Ed Wood'sche Kampf gegen die rote Python - doch nach 72 Minuten ist alles vorbei und man hat sich kaum eine Minute gelangweilt. Zumal alleine schon die psychedelischen Sets und die irren Einfälle der Geschichte amüsieren und faszinieren.
Schauspielerisch und auch im Bereich Action-Choreografie setzt "The Battle Wizard" kaum Massstäbe. Auch die Geschichte mit Intrigen und Beinahe-Inzest gibt wenig her. Aber wer will seine Stimme erheben, wenn Schlangen sich unter die Haut der Gegner drängen und wüst blutende Einstiegslöcher hinterlassen? Wenn schwarze Wunden in einem Akt (brüderlicher) Liebe ausgesaugt werden oder Fieslinge bei ihrem Abgang zu einer Farbmasse zerlaufen, die farbenfroher daherkommt als das zauberhafte Land Oz? Na also. Mehr als drei Sterne kann ich bei allem Fun nicht geben - aber empfehlenswert ist "The Battle Wizard" auf jeden Fall.

Uneinigkeit herrscht bezüglich der cut-Situation des Films. Das deutsche Tape lief 76 Minuten, war aber um Handlung und "Farb-Ausfluss" am Ende geschnitten. Die australische Fassung soll 81 Minuten lang gewesen sein. Die Shaw-Version ist deutlich kürzer (72 Min.) und wirkt an gewissen Stellen auch etwas überhastet vom Blut weggeschnitten. Ob sie tatsächlich cut ist, müsste ein Schnittvergleich ergeben.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK
): Code 3 NTSC. Mandarin 5.1 mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Das Blut der roten Python; Tian long ba bu; Tin Lung Baat Bou; Das Blut der toten Python; Eight Section Sky Dragon; Battle of Wizards
;
天龍八部
Regie: Pao Hsueh-Li

Fantasy-Action

Action * *

Gewalt *

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T h e   B r a v e   A r c h e r   ~   S h e   d i a o   y i n g   x i o n g   c h u a n

Reviewed 18.11.04

Hongkong 1977 Während Kaiser Ning Chungs Herrschaft in der Sung-Dynastie, fielen mehr und mehr nördliche Gebiete den Ching-Truppen in die Hände. Die Helden Yang Tieh-Sin (Dick Wei / Tu Chi-Lung) und Kuo Sau-Tien (Bruce Tong Yim-chaan) geraten unfreiwillig auf die Abschussliste der Ching: Der Taoist Yao Chu-Kei vergräbt den Kopf eines getöteten Ching-Verräter bei ihnen, worauf Kuo von Soldaten getötet wird und Yang untertaucht. Kuos Sohn Tsing wird von den Kriegern um "Weird Seven" gross gezogen. Yangs Sohn Kang wird von Yao trainiert. In 18 Jahren sollen die beiden sich ein Duell liefern und zeigen, welcher Mentor der bessere Ausbildner war. 18 Jahre später ist Kuo Tsing (Alexander Fu Sheng) ein talentierter Fighter. Er legt sich mit Mui Chiu-Fung (Helen Yu) an, lässt sich "Neun-Finger-Bettler" Hung Chi-Kung (Ku Feng) in der 18-Palm-Technik trainieren und verliebt sich in Huang Yung (Tien Nu), die Tochter von "Eastern Evil" Ku Kuhn-Chung, dem Mentor von Mui. Yang Kang (Lee I-Min) derweil ist mit seiner Mutter bei den Ching gelandet. Er ist ein Prinz mit enormen Kampffähigkeiten geworden. Von seinem richtigen Vater weiss er nichts. Der hat in der Zwischenzeit ein Mädchen namens Mu Nian-Zhi (Kara Hui Ying-Hung) adoptiert. Yang Kang wird von seiner Mutter und seinem Vater über seine wahre Identiät aufgeklärt - dann begehen die Eltern Suizid. Kuo Tsing will derweil Yung heiraten. Ihr Vater hat sie aber schon als Gattin für Ouyang Fung (Danny Lee Sau-Yin) vorgesehen.
Der 1924 geborene Chinese Louis Cha
, auch bekannt unter seinem Künstlernamen Jin Yong, lieferte mit seinen vierzehn Wuxia-Romanen (verfasst 1954-72) etliche Vorlagen für Martial-Arts-Filme. Doch kaum ein Filmemacher kriegt die komplexen Handlungen richtig hin. Ein grosser Regisseur nach dem anderen scheitert an der Vielzahl von Charakteren, der verzwickten Plots und dem mangelnden Fokus. Anstatt die Handlung zu straffen, übernehmen die Macher alle Figuren und produzieren ein Wirrwarr. Sei es Wong Kar Wai mit Ashes of Time oder King Hu mit Swordsman.
Auch die
Shaw Brothers haben ihr Arsenal an wirren Louis-Cha-Verfilmungen, so etwa New Tales of the Flying Fox, Heaven Sword and Dragon Sabre und Little Dragon Maiden. Der ambitionierteste Reinfall kommt aber von Chang Cheh. Verteilt über vier Filme zwischen 1977 und 1982 versucht der Shaw-Regisseur Chas Auftakt zu seiner berühmten "Condor"-Trilogie koherent zu erzählen und packt dazu "The Legend of the Condor Heroes" alias "Eagle Shooting Heroes" sowie in Brave Archer and His Mate den Anfang von "The Return of the Condor Heroes" an. Im ersten Film kommt er nicht einmal fünf Minuten weit, dann hat er sein Publikum verloren. Der Epilog ist noch einigermassen klar, auch wenn es arg schnell geht bis die Herren ein Duell in 18 Jahren vereinbart haben. Aber danach werden rund zwei Dutzend Charakteren (Rollenname und Darsteller) gezeigt und von einem Sprecher eingeführt. Oftmals mit Übername und Heldenname. An die Hundert Namen muss man so aufsaugen, und dies, obwohl einige der Stars (Ti Lung als "Southern King" Duan Zhi-Xing etwa) im ersten Teil gar noch nicht vorkommen. Mit diesem rauchenden Kopf taucht man in die Story ein.
Einziger Leitfaden ist der erstaunlich blasse Alexander Fu, der bezeichnenderweise im ersten Teil gar keinen Bogen in der Hand hat und den Titel "Brave Archer" hinfällig macht. Andere Leitfäden gibt es nicht. Kuo Tsing (oder heisst er nun Yang Kang, denn die Namen wurden albernerweise von den Müttern vertauscht) trifft Leute, verlässt Leute, gerät in Trubel, verlässt den Trubel, kämpft, ruht. Keine Dramaturgie, kein Erzählbogen, bloss ein Kommen und Gehen von Personen, die dem Cha-Laien nichts sagen. Worum gehts in dem Film? Keine Ahnung. Das Duell, das ja stattfinden soll, geht im ersten Teil vergessen. Es taucht wohl später auf, doch damit bleibt die Frage bestehen, was der erste Teil für eine Struktur haben soll, was er eigentlich will. Alexander Fu und Tien Niu zusammenbringen. Das ist alles. Verbannt den Rest aus dem Kopf, guckt die chaotischen Ereignisse an und könnt den Film halbwegs geniessen.
Fakt bleibt aber: Chang Cheh hat das Material nicht im Griff. "The Brave Archer" ist einer der inkoherentesten Hongkong-Filme überhaupt - und das will was heissen, produziert die ehemalige Kronkolonie doch eine Vielzahl von Werken, die wenig Sinn für Erzählstruktur haben. "The Brave Archer" bietet zudem mässige Fights und durchschnittliche Akteure. All dies vereint macht den Streifen zu einem von Chang Chehs schwächsten. Die erste Fortsetzung folgte ein Jahr später.
Für alle, die den Plot des Buches auf Englisch lesen wollen, empfehle ich diesen Link.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK
): Code 3 NTSC. Mandarin 5.1 mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: She diao ying xiong chuan; Kung Fu Warlords; Shaolin Archers; Shoot Eagle Hero Legend; Legend of the Condor Heroes;
Der Schwur des Karateka; 射鵰英雄傳
Regie: Chang Cheh

Abenteuerfilm

Action * *

Spannung *

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T h e   B r a v e   A r c h e r   2   ~   S h e   d i a o   y i n g   x i o n g   c h u a n   x u   j i

Reviewed 5.12.04

Hongkong 1978 Kuo Tsing (Alexander Fu Sheng) und  Huang Yung (Tien Nu) haben sich verliebt und nach den Prüfungen von "Eastern Evil" Ku den Bund fürs Leben geschlossen. Doch neue Intrigen lassen sie ihre Liebe nicht ausleben: Ouyang Fung (Danny Lee Sau-Yin) verletzt Tsing und bekommt im Gegenzug von ihm seine Beine verkrüppelt. Auch "Neun-Finger-Bettler" Hung Chi-Kung (Ku Feng) wird hinterhältig verletzt. Er lehrt Yung alle Techniken und ernennt sie zur neuen Anführerin des Bettler-Clans. Doch Yang Kang (Lee I-Min) gelangt an den Kampfstab, das Erkennungszeichen des Clans, und will die Bettler-Leute so zu seinen Untertanen machen und auf die Seite der Ching-Truppen holen.
Die Enttäuschung geht weiter: Nachdem Chang Cheh ein Jahr zuvor bereits den ersten Teil seiner Louis Cha-Verfilung, The Brave Archer, in den Sand gesetzt hat, vermag er auch mit diesem Sequel das Wegdösen der Zuschauer nicht zu verhindern: Konfus und ausgesprochen langweilig präsentiert sich die
Shaw Brothers-Produktion "The Brave Archer 2", bei dem vom titelgebenden Bogenschützen noch immer nichts zu sehen ist. Stattdessen tauchen wir gleich wieder in die Martial-Arts-Welt ein, kurz auf den neusten Stand gebracht von einem hektischen Sprecher - und dann gehts weiter wie gewohnt: Helden werden kurz eingeführt, kämpfen, intrigieren und laufen wieder aus dem Bild.
Eine der schlechtesten Szenen diesbezüglich ist jene, in der Kuo Tsing und Huang Yung in einem Versteck sitzen und etliche Taoistenmönche sich vor ihrem Ausguck versammeln. Die zwei Versteckten erkären einander (respektive dem Publikum) ausführlich, wer der jeweils dazugestossene Mönch ist und was seine Funktion ist. Ein paar Minuten später ist der Mönchs-Zauber vorbei und man fragt sich, wieso die Einführung länger dauerte als der Payoff. Chang Cheh hat das Erzähltempo und die Adaption nicht im Griff, weil er vergisst, Unwichtiges wegzuschneiden und den verknorzten Plot, der auch im zweiten Teil noch ohne wirkliches Ziel ist, zu vereinfachen - und spannender zu machen. Dazu spielt Alexander Fu Sheng erneut gelangweilt und die Musik ist geklaut. Woher, ist mir gerade entfallen, aber es hörte sich enorm nach "Monty Python and the Holy Grail" an. Meine Freude auf den dritten Teil hält sich jedenfalls in Grenzen.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK
): Code 3 NTSC. Mandarin 5.1 mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: She diao ying xiong chuan xu ji; Kung Fu Warlords II; Shaolin Archers II; Shoot Eagle Hero Legend 2; Legend of the Condor Heroes II 射鵰英雄傳續集
Regie: Chang Cheh

Abenteuerfilm

Action * *

Spannung *

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B r o k e n   O a t h   ~   P o   j i e

Reviewed 19.9.04

Hongkong 1977 Die Schergen Chao (Michael Chan Wai-Man), Tou, Hou und Wen töten General Liu. Dessen Frau Yee-Mei vergewaltigen sie. Die geschundene Frau landet daraufhin im Gefängnis wegen versuchten Mordes. Erst dort merkt sie, dass sie schwanger ist. Nach monatelangem Leid bringt sie ein Baby zur Welt. Sie kann eine inhaftierte Taschendiebin (Wang Lai) noch beauftragen, dem Töchterchen die Geschichte ihrer Eltern zu erzählen, auf dass sie Rache nehme, dann stirbt sie. Doch die Taschendiebin bringt das Mädchen zu einer Shaolin-Mönchsfrau (Jeon Shook), damit der Kreis der Gewalt unterbrochen wird. 20 Jahre später geben die Mönche auf: Aus "Pure Lotus" Liu (Angela Mao Ying) ist trotz aller Bemühungen eine Killerin geworden. Sie wird aus dem Tempel geschmissen und bekommt nun endlich die Wahrheit zu hören. Umgehend begibt sie sich auf die Suche nach den Übeltätern von damals. Hilfe bekommt sie von Chen (Bruce Lungg Siu-lung) und dem Sohn der Taschendiebin ...
Mit "Broken Oath" schuf Regisseur Jeong Chang-hwa (5 Fingers of Death) Hongkongs Antwort auf den japanischen Kultfilm Lady Snowblood. Man könnte auch sagen, das ganze Setup sei schamlos kopiert. Die Story ist denn auch nicht das Highlight von "Broken Oath". Nicht nur, weil Jeong geklaut hat, sondern weil er nur das Gerüst übernommen hat, die Melancholie, ja den ganzen Reiz des Originals, vernachlässigt hat. Sein Film ist hemdsärmliger - und viel weniger blutig. Es spritzt trotz etlichen Schwerthieben kaum ein Tropfen, während es bei Lady Snowblood Fontänen gab.
Doch etwas bietet "Broken Oath" im Überfluss: Tolle Martial-Arts-Szenen, besonders in der zweiten Hälfte. Choreografiert habem Yuen Woo-Ping, Corey Yuen,
Sammo Hung Kam-Bo
, Yuen Wah, Yuen Biao und Tyrone Hsu Hsia. Mit dieser Martial-Power kann ja nichts schief gehen. Die meisten dieser Choreographen treten auch auf, Yuen Biao als Angela Maos Double, Sammo Hung als einer ihrer Gegner im Finale: Sammo spielt den illuster bewaffneten Handlanger des bösen Chao.
Doch die meiste Kampfkunst darf natürlich Angela Mao demonstrieren. Die schöne Fighterin steht auch ihren "Mann" und setzt alles ein, was die Martial-World zu bieten hat, selbst Skorpione und ihren Körper. Ihr fehlt die Eleganz und die Tiefgründigkeit von Meiko Kaji, doch das macht sie mit schierer Kampfleistung beinahe wett. Ich kann nicht behaupten, die Choreografie sei irgend eines Superlativs wert, denn mehr als "sehr gut" habe ich sie nicht empfunden - doch etliche auf Martial-Arts spezialisierte Websites loben den Einsatz als superb. Dann muss das wohl so sein.
Als Ganzes, also Plot, Stunts, Inszenierung und Darstellung zusammengenommen, bekommt "Broken Oath" von mir aber nur die Auszeichnung "gut". Zu vorhersehbar die Handlung, zu wenig mitreissend das Tempo, zu schwach die erste Hälfte, zu üppig die unwichtigen Nebenhandlungen und -figuren. Doch eben: Es fliegen die Fetzen in den Kampfszenen. Und was will der geneigte Fan schon mehr? Alle anderen fahren wohl besser mit dem Original ...
Lady Snowblood.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (China): Code 0 PAL (!). Mandarin 2.0 mit eingebrannten englischen Untertiteln. Vollbild.
Alternative Titel: Po jie; Pojie; 破戒
Regie: Jeong Chang-hwa aka. Cheng Chang Ho

Kung-Fu-Action

Action * * *

Spannung * *

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T h e   C a l l - G i r l s   ~   Y i n g   z h a o   m i n g   c h e

Reviewed 14.7.04

Hongkong 1977 Ein junger Polizist (Danny Lee Hsiu-Hsien) verhaftet eine Reihe von Prostituierten. Bei ihnen handelt es sich jedoch um Berühmtheiten: Sie sind Schauspielerinnen, die gezwungen wurden, nebenbei anzuschaffen. Da sie berühmt waren, konnten sie viel Geld für Sex herausschlagen. Unter den Frauen, die der Polizist verhören muss, ist Lai Ying , die von einem Fotografen ausgenutzt und an einen Regisseur weitergegeben wurde. Oder Lee Ming, die in der Drehpause zu ihrem Zahnarzt musste - zum "Bohren" der anderen Art. Schlimm erwischt hat es die 17-jährige Chan Ying. Sie hoffte auf eine Filmkarriere, wurde aber zum Spielzeug der Männer. Und Lily wurde als Pak Siu-Man zum Megastar - doch auch als solcher wurde sie von ihren Sex-Pflichten nicht befreit ...
Von Chen Gang
, dem Co-Regisseur von Flying Guillotine 2, kommt dieses Erotikdrama der Shaw Brothers, das sich aufspielt, wie ein engagiertes Dokudrama, doch in Wahrheit selbst auf Exploitation-Niveau ist. Betroffenheits-Trash der Marke "Schulmädchen-Report". Nicht ganz so doof, aber "The Call-Girls" geht in die selbe Richtung. Wenn der Film ganz zum Schluss gross fragt "wer ist schuld?" und "wer soll bestraft werden?", dann ist das nicht sozialkritisch, sondern plakativ.
Das Vorhergegangene hätte dennoch das Potenzial zum gesellschaftskritischen Streifen, der die Tricks der Zuhälter, der Mafia und der Filmindustrie anprangert - denn die Handlung basiert auf dem "Starlets-for-Sex"-Skandal, der Hongkong in den 1970ern erschütterte. Doch die Macher sind mehr darauf aus, ein paar nackte Brüste zu zeigen, als wirklich in die Tiefe zu gehen. Nun, es sei ihnen gegönnt. Dafür müssen sie aber auch eine entsprechend schlechte Bewertung entgegennehmen. "The Call-Girls" ist nicht frei von Ironie (ein Seitenhieb auf Japaner ist witzig - bloss der Hitler-Schnurrbart ist zu viel) und Systemkritik, doch all dies ist nur Staffage. Es geht um Tits 'n' Ass. Und selbst in diesem Bereich gibts wahrhaft Besseres ...

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK
): Code 3 NTSC. Kantonesisch mono mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternativer Titel: Ying zhao ming che;
應召名冊
Regie: Cheng Gang

Erotikdrama

Erotik * * *

Gewalt *

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C l a n   o f   A m a z o n s   ~   X i u   h u a   d a   d a o

Reviewed 2.10.04

Hongkong 1978 Ein maskierter Gangster, der am Wegrand sitzt und Blumen stickt, terrorisiert das Land. Er beraubt die Reichen und blendet sie mit seinen Nadeln. Der Martial-Arts-Held Lu Xiaofeng will dem Kerl auf die Spur kommen. Er vermutet, eine Frau stecke dahinter und holt sich die Hilfe der kampfstarken "Flashing Needle" Xuebing. Die beiden kommen der von sieben Frauen gegründeten "Red Shoe"-Society auf die Schliche. Durch die Nonne Jiang Qingxia wollen sie an die Organisation herankommen. Doch die Ermittlungen gestalten sich schwierig, da der legendäre Dieb Sikong Zhaixing sie immer wieder veräppelt und weil die Schergen der "Red Shoe"-Society die Helden verwirren wollen.
Regisseur Chor Yuen und Autor Gu Long (
Ku Lung, 1937-1985) drehten in den späten 70er einige bekannte und geachtete Filme für die Shaw Brothers. Die beiden entwickelten das "Clan"-Genre, an das man mit einer besonderen Technik herangehen sollte: Man muss die Vielzahl der Charaktere ignorieren, dem Hauptcharakter folgen und sich so durch das Rätsel, das meist wie ein Krimi aufgebaut ist, durchkämpfen. Bei Filmen wie Clans of Intrigue funktioniert das besten - bei "Clan of Amazons" noch halbwegs. Dies ist erstaunlich, weil "Clan of Amazons" relativ wenig Figuren hat für einen Chor-Yuen-Streifen. Aber auch leider eine etwas blasse Story.
Hübsch gemacht ist sie dennoch. Die Besetzung müht sich ab, die Choreografie lässt sich sehen, die Inszenierung ist beschwingt. Die ganzen Intrigen, die Gu Long einfädelt, sind indes etwas plump und die Entlarvung des Bösewichts auch nicht gerade die umwerfendste. Nach all den falschen Spuren, den Fehleinschätzungen, Vergiftungen und Konspirationen hätte ich mir einfach einen gewitzerteren Schluss erhofft. Anzusehen lohnt sich "Clans of Amazons" auf jeden Fall, aber wer einen guten Clan-Film von Chor Yuen sehen will, ist mit Werken wie Clans of Intrigue, Killer Clans und The Sentimental Swordsman besser bedient.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Kantonesisch 5.1
mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternativer Titel: Xiu hua da dao; Clan of the Amazons;
陸小鳳傳奇之繡花大盜
Regie: Chor Yuen

Actionkrimi

Spannung * *

Action * * *

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C l a n s   o f   I n t r i g u e   ~   C h u   l i u   x i a n g

Reviewed 9.8.04

Hongkong 1977 Drei Männer werden in der Region des Bergs Nan ermordet: Der Wüstenkönig Zha Muhe, der Anführer der Sternenbande und der Leader der Zhusha-Gruppe. Die Schuld für die Taten wird per Brief Chu Liu-Hsiang (Ti Lung ) in die Schuhe geschoben. Der landesweit bekannte Meisterdieb lebt mit drei hübschen Begleiterinnen auf einem Boot und geniesst das Leben. Nun ist er gezwungen, den wahren Mörder zu finden, sonst würden die Angehörigen der getöteten Clanführer, ihm den Garaus machen.  Die junge Prinzessin Kung Nan-Yen (Nora Miao Ker-Hsui) gibt Chu einen Monat Zeit. Anhaltspunkte hat Chu wenige: Der Killer trug ein rotes Kleid und eine Maske. Die Tatwaffe war "Magic Water", das die Leichen aufquellen liess. Während seinen Recherchen trifft Chu auf die Wüstenschönheit Black Pearl (Ching Li), den Schwertmeister "Red Spot" Yi Tien-hung (Ling Yun), der angeheuert wurde, Chu zu töten, den befreundeten Mönch Wu-hua (Yueh Hua), den Bruder (Norman Chu Siu-Keung) des Sternenbanden-Führers, die mysteriöse Chiu Ling-su (Yen Nan-Hsi) und Prinzessin Chi Yin (Betty Ting Pei). Die meisten von ihnen wollen Chu nichts Gutes. Doch er weiss nun, dass der Mörder Yi Feng heisst - die Tochter des von den Clanführern getöteten Ninjas Iga (Wah Yuen). Doch Feng hat längst ihr Geschlecht gewechselt!
"Clans of Intrigue" ist ein komplexer Film - und dennoch eine der verständlicheren Gu-Long-Verfilmungen, die Chor Yuen für die Shaw Brothers abgedreht hat. In den späten 70ern war Chor extrem produktiv und wurde zum Clan-Filmer, der etliche der populären Geschichten um rivalisierende Clans adaptierte, die Gu Long  (
Ku Lung, 1937-1985) verfasste - darunter Killer Clans oder The Sentimental Swordsman.
"Clans of Intrigue" hat erzähltechnisch einen Vorteil: Einen zentralen Charakter in der Person von Ti Lung, dem wir durch den Film folgen. Es geht auch nur um eine Frage, die in immer neuer Form wieder aktuell wird: Wer ist der Mörder. Dank diesen beiden Leitfäden wird die Fülle an Nebendarstellern heruntergespielt, denn die Zuschauer wissen immer, woran sie sind. Dennoch ist auch diesmal die von Gu Long aufgebaute Welt reich gefüllt mit Personen, Überraschungen und Intrigen.
Chor Yuen liefert dazu die superben Sets. Besonders das Finale im "
Palace of Magic Water
" ist nicht von dieser Welt. Wunderschön arrangiert. Die Fights, die in diesem Dekors abgehen, sind okay. Nichts Superlatives, aber routiniert. Ti Lung kämpft sowieso immer gut. Ihm zur Seite stehen House of 72 Tenants-Star Ching Li, Vielfilmer Ku Feng, Way of the Dragon-Lady Nora Miao, Bruce-Lee-Loverin Betty Ting Pei, Yueh Hua - "Drunken Cat" aus Come Drink With Me und Stuntman / Peking-Opera-Absolvent Yuen Wah. Sie alle spielen mit genügend Schwere, um die abenteuerlichen Ereignisse ernst zu nehmen. Es gibt nämlich doch Bizarres zu sehen: Ein Geschlechtswandler, ein Lesbenkuss, aufblähendes Wasser und ungewöhnliche Mordwaffen wie eine abgerissene Hand! Der Lesbenkuss ist übrigens auf der DVD von Celestial nicht mehr drauf. Neben Human Lanterns ist "Clans of Intrigue" nämlich einer der Titel, die leider leicht zensiert sind. Der Kuss ist bei den Produktionsfotos auf der DVD zu sehen. Die paar Cuts, die nur Nackt- und eben diese Kussszene umfassen, tun nicht weh, aber sind natürlich ärgerlich. Ansonsten ein sehenswerter Film, keine Frage.
Fortsetzung: Legend of the Bat (1978)
Hier auf DVD erhältlich (HK)
Hier auf DVD erhältlich (D)
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Mandarin
und Kantonesisch 5.1 mit engl. UT. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Chu liu xiang; Die Bruderschaft der gelben Höllenhunde;
楚留香
Regie: Chor Yuen

Abenteuerfilm

Action * *

Spannung * *

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C r i p p l e d   A v e n g e r s   ~   C a n   q u e

Reviewed 30.10.04

Hongkong 1978 Die drei Tiger von Tian-Nan (u.a. Dick Wei, Jamie Luk Ken-Ming) wollen dem Martial-Arts-Meister Dao Tian-Du (Chen Kuan Tai) ans Leder. Da dieser nicht daheim ist, töten sie seine Frau und hacken seinem Sohn Tu-Chuan die Arme ab. Dao sieht das Gemetzel, tötet die drei Tiger und lässt seinem Sohn Metall-Arme anfertigen. Als Tu-Chuan (Lu Feng) erwachsen ist, kann er mit seinen Metall-Armen jeden Feind ausschalten. Er und sein Vater werden zu sadistischen Herrschern über die Stadt. Alle, die sie nur schräg angucken, werden verkrüppelt. Dem Händler Chen-Shuen (Philip Kwok Chun-Fung) stechen sie die Augen aus, dem Schmied Wei Jia-Jie (Lo Meng) nehmen sie Stimme und Gehör, Hu Ah-Kue (Sun Chien) hacken sie Beine ab und dem Helden Wang Yi (Chiang Sheng) legen sie eine Schädelschraube an, worauf er zum Idioten wird. Die vier gebeutelten Männer werden Freunde und bitten Wangs Meister Li Jing-Ying, sie auszubilden. Sie lernen, ihre Behinderung auszugleichen und werden zu fantastischen Kämpfen. Als solche haben sie nur noch ein Ziel: Rache.
"Dao ist nicht da, lasst uns die Beine seiner Frau und die Arme seines Sohnes abhacken". Wenn so ein Satz gleich zu Beginn ausgesprochen wird, dann kan man wohl nur in einem Chang-Cheh-Film sein. "Crippled Avengers" heisst der brutale Actionstreich, den Chang für die
Shaw Brothers abdrehte. Er holte seine "Venoms"
Philip Kwok, Lo Meng, Lu Feng, Sun Chien und Chiang Sheng (Wei Pei verliess die Shaws Richtung Golden Harvest) nach dem Erfolg von Five Deadly Venoms erneut gemeinsam vor die Kameras. Der US-Verleihtitel lautete deshalb etwas unsinnig "Return of the Five Deadly Venoms", denn miteinander zu tun haben die Filme nichts.
Wenn ich wählen müsste, so würde ich "Crippled Avengers" sogar als besser einstufen als Five Deadly Venoms. Er ist wohl Chang Ches genialster Film der späten 70er und überhaupt einer der eindrücklichsten, den die Shaws damals produziert haben. Dem leichtlebigen Action-Comedy-Stil von Jackie Chan,
Sammo Hung & Co. trat Chang Cheh mit roher Gewalt und knallharter Action entgegen. Die Kampfchoreographie ist sehr akrobatisch und oft noch Tanz-mässiger als in anderen Martial-Arts-Streifen. Die Takes sind immer lang, damit man sieht, wie die Akteure ihre Kunststücke eigenhändig absolvieren. Und am Schluss jedes Fights steht natürlich der blutige Abgang eines der Kontrahenten. Die Dialoge dazu sind over the top aber einfach köstlich. Einer der besten Wortwchsel gefälligst? Chen-Shuen fragt Tu-Chuan "du hast keine Arme?" "Ja, und du keine Augen" "Wer sagt, ich hätte keine Augen?" "Ich" - und Zack, das Bild wird knallrot, die Augen sind ausgestochen.
Die Venoms spielen einmal mehr überzeugend und jeder macht sich seine Behinderung zu Eigen. Nur der geistig behinderte Wang-Yu ist rollenbedingt etwas nervig. Aber da Chiang Sheng (neben Lu Feng und Tai Chi-Hsien) die Kampfchoreografie betreute, hat er zum Glück nicht so viele Auftritte. Dafür stösst Shaw-Star Chen Kuan Tai zum Ensemble, der sich zwischenzeitlich selbstständig gemacht hat (Iron Monkey) und nach seiner Rückkehr eher auf Bösewichtsrollen und weniger gewichtige Auftritte abonniert war. Sein diabolisches Grinsen eignet sich für diese Fieslings-Rolle jedenfalls genial.
Der Plot ist sicher nicht der komplexeste, doch das Rachemotiv wird interessanterweise gegen sich selbst gedreht. Zu Filmbeginnt meint man, Chen Kuan Tai sei der Held und räche seine Familie - doch schon als er seinem Sprössling die Söhne der Killer als "Übungsgegenstände" vorführt, wird klar, dass dieser Kerl wohl kaum der Held der Story sein kann. Das ist für einen Kung-Fu-Film eine ungewöhnliche Entwicklung. Später verläuft alles in altbekannten Bahnen, wird aber durch die Akteure und die Action aufgewertet. Und wer sieht es nicht gerne, wenn Behinderte mal ein paar böse Hintern versohlen? Es braucht zwar Goodwill, um zu akzeptieren, dass Menschen ohne Arme und Beine mit Metall-Gliedern so agil sind - aber das schluckt der geneigte Fan für ein derartiges Spektakel spielend. Wäre die zweite Filmhälfte etwas rassiger (10-15 Minuten cut wären okay), "Crippled Avengers" wäre wohl glatt noch besser. Aber auch so macht er höllisch Spass. Old-School-Martial-Arts vom Feinsten.
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Mandarin 5.1.
mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel:
Can que; Return of the 5 Deadly Venoms; Crippled Heroes; Mortal Combat; Incomplete; Return of the Five Deadly Venoms; 殘缺
Regie: Chang Cheh

Kung-Fu-Action

Action * * * *

Gewalt * *

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D e a t h   D u e l  ~   S a n   s h a o   y e   d e   j i a g

Hongkong 1977 Ausführliche Kritik: hier.

 

D i r t y   T i g e r ,   C r a z y   F r o g   ~   L a o   h u   t i a n   j i

Reviewed 27.11.04

Hongkong 1978 Der dicke Frog (Sammo Hung Kam-Bo) hat eine alte Frau geheiratet, um an deren Schatz zu kommen: Die unzerstörbare Rüstung, ein metallisches Kettenhemd, das undurchdringbar ist. Dummerweise nimmt ihm die schlaue Gaunerin "Multi-hand Chick" (Meg Lam Kin-ming), deren Spezialität der Einsatz von falschen Armen ist, das wertvolle Teil ab. Frog nimmt die Verfolgung auf, wird aber von Dirty Tiger (Liu Chia-Yung) geschnappt. Er bekam von Frogs Frau den Auftrag, ihn zu fangen. Nachdem er ihn zuhause abgeliefert hat, arrangieren sich die beiden Männer und vereinbaren, die Rüstung zurückzuholen. Verfolgt werden sie stets von Panther (Dean Shek Tin) und seinem Meister, dem diabolischen Mönch mit den weissen Augenbrauen (Lee Hoi-sang), der seine tödliche Krabbentechnik mit Hilfe der Rüstung unbesiegbar machen will.
Liu Chia-Yung und Sammo Hung, ein Traumpaar der Actionkomödien-Szene der späten 70er, liefert mit "Dirty Tiger, Crazy Frog" einen beinahe so überzeugenden Film ab wie ihr späterer Odd Couple. Brillant ist die Martial-Arts-Arbeit der beiden. Hung und Liu arbeiteten auch als Choreografen an dem Film und toppen sich von Fight zu Fight in grandioser Old-School-Martial-Arts-Technik. Das Finale gegen den Bösewicht ist toll, aber das darauf folgende Duell zwischen den beiden Stars ist in Sachen Innovation sogar noch gelungener und ziemlich irr.
Leider hapert es auf der Comedy- und Inhalts-Seite. Die Witze sind manchmal einfach doof, wie man es von Hongkong-Komödien gewohnt ist. Vielleicht liegt das daran, dass Eric Tsang und Karl Maka, zwei Komödien-Fachmänner, das Drehbuch geschrieben haben. Ihr Plot gibt denn auch nicht viel her. Das ewige Hin und Her zwischen den Hauptfiguren ist mit der Zeit einfach langweilig. Auch das Verschwinden und Auftauchen einiger Nebenfiguren ist dramaturgisch schwach gelöst. Wäre "Dirty Tiger, Crazy Frog" besser inszeniert, er würde sich zu einem weiteren Höhepunkt des Jahres 1978 mausern, das bereits einige Hongkong-Klassiker hervorgebracht hat. So bleibt er kämpferisch erste Güte, filmisch aber bestenfalls oberes Mittelmass.

Hier auf DVD erhältlich (US)
Meine Disk (HK): Code 0 NTSC. Kantonesisch 2.0 und Mandarin 5.1.
mit engl. Untertiteln. Letterboxed
Alternative Titel: Lao hu tian ji; Dirty Tiger and Crazy Frog;
老虎田雞
Regie: Karl Maka

Actionkomödie

Humor * * *

Action * * * *

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T h e   D r e a m   o f   t h e   R e d   C h a m b e r  ~   J i n   y u   l i a n g   y u a n   h o u   l o n g   m e n g

Hongkong 1977 Ausführliche Kritik: hier.

 

D r u n k e n   M a s t e r   ~   J u i   k u e n

Reviewed 2.5.04

Hongkong 1978 Der Unruhestifter Wong Fei-Hong (Jackie Chan) wird von seinem Vater zu einem sadistischen Lehrmeister (Simon Yuen Siu-Tien). Der ständig betrunkene Kung-Fu-Oldie fordert auch von Fei-Hong so viel, dass er eines Tages abhaut. Doch wieder zurück wird Fei-Hong von einem Killer (Hwang Jang-Lee) brutal verprügelt. Fei-Hong sinnt auf Rache und kehrt zu seinem Lehrer zurück. Der trainiert ihn nun eisern im Betrunkenen-Stil: Fei-Hong muss im richtigen Moment Alkohol trinken und danach kämpfen. So irritiert er den Gegner und hat einen Vorteil im Kampf ...
Nach dem phänomenalen Erfolg von Snake in the Eagle's Shadow setzten Jackie Chan und "Matrix"-Choreograf Yuen Woo-ping
noch einen drauf. "Drunken Master" ist nicht nur einer von Jackies wichtigsten Filmen, er ist auch einer, der zu seinen persönlichen Favoriten gehört. Jackies Mix zwischen erstklassigem Kung-Fu und Comedy funktioniert hier erstmals wie geölt. Die Choerografie stammt von einem Who-is-Who der Martial-Arts-Welt: Jackie Chan, Yuen Woo-ping, Transporter-Regisseur Corey Yuen, Lion Vs. Lion-Regisseur Hsu Hsia und Woo-pings Bruder Yuen Shun-Yee.
Sie alle versahen den Low-Budget-Streifen mit einigen phänomenalen Kampf-Einlagen. Darunter das grossartige Finale, in dem Jackie den obskuren Drunken-Stil richtig ausleben kann. Diese Betrunkenen-Technik zeichnet sich durch extreme Flexibilität und Unberechenbarkeit aus und sorgt tatsächlich für attraktive Kämpfe. Im Sequel Drunken Master II ("Legend of the Drunken Master") hatte Jackie Chan aus Rücksicht auf das jüngere Publikum das Betrunken-Sein für den Stil ein wenig reduziert und vor allem stigmatisiert, aber hier passt es noch voll: Ein Rebell betrinkt sich, um zu kämpfen. Funktioniert doch bestens.
Dieser Rebell ist im Übrigen niemand anderes als Wong Fei-Hong, ein legendärer Mann in Hongkongs Geschichte, der in etwa 100 Filmen im Zentrum stand - so bei Iron Monkey, Challenge of the Masters (Gordon Liu) oder Once Upon a Time in China (Jet Li). Doch in all diesen Filmen war Wong ein Zen-Mann, ein Gutmensch, eine gewichtige Person eben. Jackie beging den Frevel und machte aus dieser Figur einen Tunichtgut, der nicht trainieren will, der seinen Meister beleidigt und bloss Streiche im Kopf hat. Auf das Publikum Hongkongs muss das heftig gewirkt haben. Und auch der Meister selbst, dargeboten von Regisseur Yuen Woo-pings Vater Simon Yuen
, ist ja nichts anderes als ein Trunkenbold mit konstant roter Nase. Dieser Humor ist international verständlich und funktioniert.
Vom primitiven, typisch kantonesischen Humor, kann man das indes nicht behaupten. Diese Gags mit Körperflüssigkeiten, Kotzen und Johlen sind der eigentliche Grund, weshalb ich 3½ statt vier Sterne gebe. Die Pointen wirken einfach voll daneben - und selbst wenn sie damals fürs lokale Publikum genau den Nerv getroffen haben, bei mir gehen sie nur noch auf die Nerven. Weg mit diesem primitiven Zeug und der Film wäre kürzer, schlanker, besser. Doch auch so ist er noch ein Must-See, denn er ist vielleicht der Film, der Jackie Chan definierte.

Hier auf DVD erhältlich (US - uncut)
Hier auf DVD erhältlich (D - um rund 20 min. geschnitten)
Meine Disk (Korea): Code 3 NTSC. Kantonesisch und Englisch 1.0. mit engl. UT. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Jui kuen; Sie nannten ihn Knochenbrecher; Drunken Monkey in the Tiger's Eye; Challenge; Drunken Monkey in the Tiger's Eyes; Eagle Claw, Snake Fist, Cat's Paw, Part 2; Drunken Monkey, The Story of the Drunken Master;
醉拳
Regie: Yuen Woo-ping

Actionkomödie

Action * * *

Humor * * *

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E x e c u t i o n e r s   f r o m   S h a o l i n   ~   H u n g   H s i - K u a n

Reviewed 15.5.04

Hongkong 1977 Die Manchu-Regierung ordert den Priester Pai Mei (Lo Lieh) und dessen Schüler Kao Tsin-Chung (Kong To), den Gouverneur von Kwangtung und Kwangsi, an, den Tempel der Shaolin zu zerstören. Sie zünden den Tempel an und töten die meisten der Shaolin-Kämpfer. Nur ein paar Männer um Hung Hsi-Kuan (Chen Kuan Tai) entkommen. Sie ziehen in roten Booten durchs Land und versuchen als Schauspieler, die Leute gegen die Qing-Besatzer aufzuwiegeln. Hsi-Kuan heiratet die Kämpferin Wan Yung-Chun (Lily Li Li-Li) und trainiert zehn Jahre lang den Tiger-Kampfstil. Dann tritt er gegen Pai Mei an, der ihn jedoch besiegt. Weitere sieben Jahre später zieht Hsi-Kuan erneut in den Kampf. Yung-Chun bittet ihn, zu warten und ihren Kranich-Kampfstil ebenfalls zu lernen. Yung-Chun lehnt ab, hält er den Stil doch für zu weiblich. Also erlernt ihn der gemeinsame Sohn Wen-Ding (Wong Yue) ...
Bevor er für die
Shaw Brothers die Klassiker 36th Chamber of Shaolin und Eight Diagram Pole Fighter drehte, lieferte Regisseur Liu Chia-Liang dieses Martial-Arts-Juwel ab. Obwohl von den meisten Kung-Fu-Kritikern nicht in der selben Liga wie die oben genannten Meisterwerke angesiedelt, empfand ich "Executioners from Shaolin" als höchst gefälliger Streifen, der beinahe an die zwei herankommt. Sicher nicht in der Qualität der Kampfchoreografie, aber in Sachen Unterhaltung. Die ist schliesslich auch nicht zu verachten, oder?
Insbesondere Humor kommt nie zu kurz. Ich meine nicht diesen nervigen Sidekick-Witz, der vor allem die Hongkong-Filme der 80er und 90er sabotierte, sondern Pointen, die von den Haupt-Charakteren ausgehen. So ist es etwa ein Running-Gag, dass in der Hung-Familie zu jeder Gelegenheit gekämpft wird. Während dem Essen, wärend dem Kleider Waschen - ja sogar während dem Sex. Bevor Hsi-Kuan seine Yung-Chun nämlich zum ersten Mal ins Ehebett kriegt, muss er ihre Knie auseinanderdrücken. Das schafft er nicht und erlebt eine frustrierende Hochzeitsnacht. Mit einer List gelingt es ihm später dennoch, doch die Martial-Arts-Geräusche sind noch zu hören, wenn sich die Kamera längst zurückzieht und die Vorhänge des Ehebetts zufallen.
Die Mitglieder der Hung-Familie stehen stets im Zentrum. Yung-Chun ist zu Beginn besser und darf später nur noch herumstehen. Aber Lily Li (Eight Diagram Pole Fighter) verleiht der Figur die nötige Schwere. Wen-Ding ist etwas nerviger, kommt aber nur kurz zum Zug. Und Hsi-Kuan wird von Chen Kuan Tai souverän verkörpert. Doch der beste im Team ist Lo Lieh (1939-2002). Der 5 Fingers of Death-Star ist richtig sadistisch als Pai Mei, dem Mönch mit den weissen Augenbrauen. Den Charakter kennen jüngere Zuschauer wohl von Kill Bill Volume 2, wo er von Gordon Liu gespielt wird. Tarantino übernahm die Kostüme und Teile des Tempels und Liu kopierte und steigerte einige von Los Mannerismen. Das Streichen über den Bart macht Lo Lieh zum Beispiel nur einmal. Doch er ist nicht wegen den Kill Bill-Referenzen der beste Charakter, sondern wegen seinem Sadismus. Er geniesst es sichtlich, seine Gegner zu verprügeln und ihnen seine speziellen Fähigkeiten vorzuführen. Die Beste: Pai Mei hat sein verletzliches Geschlechtsteil nicht mehr zwischen den Beinen sondern irgendwo im Oberkörper! Wer ihm zwischen die Beine kickt, bleibt stecken und ist dem Mönch hilflos ausgeliefert. Eine groteske Idee, die Quentin in Kill Bill Volume 2 immerhin andeutete. Dank Pai Mei, dem Humor, einem Gastauftritt von Gordon Liu, den stärkeren Frauen-Rollen, gewagten Fragen über Geschlechterrollen und einigen ausgefeilten Kampfszenen ist "Executioners from Shaolin" für Martial-Arts-Freunde unbedingt einen Blick wert.
Fortsetzung / Remake: Clan of the White Lotus

Hier auf DVD erhältlich (HK)
Meine Disk (T
hai): Code 3 NTSC. Mandarin und Thai 5.1. mit engl. Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Hung Hsi-Kuan; Executioner From Shaolin; Shaolin Executioner; The Executioners of Shao Lin; Executioners of Death;
洪熙官
Regie: Liu Chia-Liang

Kung-Fu-Action

Action * * *

Humor *

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F a n g s   o f   t h e   C o b r a  ~   R e n   s h e   s h u

Hongkong 1977 Ausführliche Kritik: hier.

 

F i v e   D e a d l y   V e n o m s   ~   W u   d u

Reviewed 4.4.04

Hongkong 1978 Ein sterbender Martial-Arts-Meister (Dick Wei) erzählt seinem letzten Schüler Yang Tieh (Chiang Sheng) von seinen fünf Schülern. Der erste, Tang Sen-Kue (Lu Feng), Spezialist in der "Tausendfüssler"-Taktik, ist superschnell. Nummer zwei, Hung Wen-Tung (Wei Pai), beherrscht "Schlangen"-Kung-Fu und ist extrem wendig. Ma Chow (Sun Chien) ist Meister des giftigen "Skorpion"-Stils. Ho Yung-Sin (Philip Kwok Chun-Fung alias Kuo Chui) kann dank dem "Eidechsen"-Stil Wände hoch klettern. Und Nummer fünf, Li Ho (Lo Meng), ist die "Kröte", so gut wie unverwundbar. Yang Tieh beherrscht all diese Kampfarten, aber keine speziell gut. Er soll nun überwachen, dass seine fünf Vorgänger ihre Künste nicht für böse Absichten missbrauchen. Falls doch, soll er sich mit jemandem verbünden und den böse gewordenen Schüler ausschalten. Yang Tieh zieht los. Er kennt seine fünf Kollegen nicht, weiss aber, dass sie es wohl auf das Vermögen des "Poison Clans" abgesehen haben. Tatsächlich wird der Schatzmeister von "Tausendfüssler" und "Schlange" ermördet. Wem kann Yang Tieh vertrauen?
1978 war ein gutes Jahr für die Shaw Brothers. Neben dem genialen 36th Chamber of Shaolin entstand unter anderem auch dieser von vielen Martial-Arts-Fans verehrte Klassiker von Chang Cheh (1933-2002): "Five Deadly Venoms". Er kann nicht ganz mit dem Gordon-Liu-Knüller mithalten, bietet aber abwechslungsreiche Kung-Fu-Action und - das ist besonders hervorzuheben - einen spannenden Plot. Während manche Kung-Fu-Akteure der 70er-Jahre etwas steif spielen, bekommt der Zuschauer hier dank einem Sextett an unterschiedlichen Schauspielern und unterschiedlichen Kampfarten doch eine gehörige Dosis an Abwechslung.
Die eigentlichen Kampfszenen sind erstaunlich rar gesät, doch wenn sie kommen, dann kommen sie richtig. Highlights sind die surreale Anfangsszene, in denen die Künste aller fünf vorgestellt werden und das grosse Finale. Daneben gibts Folter mit Eisernen Jungfrauen, Humor und Whodunit-Spannung, alles in einem Film. Aus heutiger Sicht kann "Five Deadly Venoms" einen gewissen Camp-Anstrich nicht abstreifen, doch für Chang Cheh ist er der vielleicht wichtigste Film seiner "dritten Phase". In der ersten Ende der 60er revitalisierte er das Swordfight-Genre mit Filmen wie One-Armed Swordsman und machte u.a. Jimmy Wang Yu zum Star. In der zweiten Phase wandte er sich dem brutalen Realismus zu und torpedierte David Chiang und Ti Lung auf den Superstar-Thron.
Seine dritte Phase bei den Shaw Brothers leitete er eben mit "Five Deadly Venoms" ein. Akrobatische Stunts und ein talentiertes Team von Actionchoreographen (Liu Chia-Liang war ja mittlerweile selbstständig) und Akteuren drehten mit Chang eine Serie von eindrücklichen Filmen. Die Crew bekam den Namen "Venoms", bestehend aus
Philip Kwok, Lo Meng, Lu Feng, Sun Chien und Chiang Sheng (Wei Pei verliess die Shaws Richtung Golden Harvest). Nicht zuletzt das Pseudo-Sequel Crippled Avengers sorgte dafür, dass auch in der Ära von Jackie Chan und Co. der Name Chang Cheh nicht so schnell vergessen ging.
Hier auf DVD erhältlich (US-Version, englische Synchronisation)
Hier auf DVD erhältlich (D)
Meine Disk (Thai): Code 3 NTSC. Kantonesisch 5.1.
mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Wu du; The Five Venoms; Pick Your Poison; Ng duk; Die unbesiegbaren Fünf;
五毒
Regie: Chang Cheh

Kung-Fu-Action

Action * * *

Humor *

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F l y i n g   G u i l l o t i n e   I I   ~   C a n   k u   d a   c i   s h a

Reviewed 20.6.04

Hongkong 1978 Der mandschurische Kaiser Yung Cheng (Ku Feng) regiert das Land mit eiserner Faust. Alle Han-Untergebenen, die nicht nach seiner Pfeife tanzen, lässt er von seiner Leibgarde, bewaffnet mit Fliegenden Guillotinen, auslöschen. Nur die Jiang-Nan-Helden wehren sich und organisieren einen Aufstand. Während der Jiang-Nan-Führer Ma Teng (Ti Lung) darüber nachdenkt, wie man die Guillotinen abwehren kann, wird Na Lan (Shih Szu) in den Palast eingeschleust: sie wird des Kaisers Anführerin seiner neuen weiblichen Guillotinen-Truppe. Doch ihr wahrer Auftrag ist die Ermordung des Despoten. Sie muss aufpassen, dass sie nicht auffliegt, insbesondere, weil zwei Lords (Lo Lieh, Frankie Wai Wang) sie konstant überwachen.
Nachdem die
Shaw Brothers 1974 die Flying Guillotine eingeführt haben und Jimmy Wang 1975 mit Master of the Flying Guillotine ein inoffizielles Sequel davon drehte, kehrte das Mördergerät 1978 in die Kinos zurück - als offizielle Fortsetzung "Flying Guillotine II" der Shaws. Die Stars des ersten Teils sind weg, die Rolle des Ma Teng übernimmt Ti Lung. Der macht seinen Job passabel, doch er ist nicht der Hauptdarsteller. Er ist sogar reichlich blass. Nach der Filmmitte übernimmt dafür Shih Szu (alias Si Si) den Film und bringt ihn gehörig in Schwung. Im Gegensatz zum Vorgänger gibts viel mehr Kung-Fu, die Guillotinen wurden modifiziert und kommen mässig zum Einsatz - auch etwas weniger blutig als zuvor.
Ein Vorteil ist die mit 88 Minuten doch geringe Lauflänge. Doch als wirklich gelungen würde ich "Flying Guillotine" dennoch nicht einstufen. Die Waffen selbst machen mir zu wenig mechanische und erzähltechnische Fortschritte, der Plot ist zu simpel, die Charaktere zum Grossteil uninteressant. Der Film ist sehenswert, daran besteht kein Zweifel, doch es fehlt irgendein Element (Trash, Gore, Kult, Fun, was auch immer), das ihn über Mittelmass hebt. Wenn selbst mörderische fliegende Guillotinen einen Film nicht zum Ereignis machen, dann kann ihm aber vielleicht gar nichts helfen ...

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK
): Code 3 NTSC. Mandarin 5.1 mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Can ku da ci sha; The Flying Guillotine 2;
Ching gung dai chi sat; Qing going da ci sha; Ching Palace Big Assassination; 清宮大刺殺
Regie: Cheng Gang, Hua Shan

Actionfilm

Action * *

Gewalt *

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G a m e   o f   D e a t h

Reviewed 20.4.04

Hongkong / USA
1972/1978
Der Hongkong-Schauspieler Billy Lo (Bruce Lee) ist ein Kassenstar. Seine Freundin Ann Morris (Colleen Camp) ist Sängerin und ebenfalls erfolgreich. Das Gangstersyndikat von Dr. Land (Dean Jagger) will die beiden deshalb zu einem Vertragsabschluss zwingen.  Billy weigert sich und steht damit auf der Todesliste der Gangster. Also täuscht er seinen Tod vor und bereitet in aller Ruhe einen Rachefeldzug vor ...
Ich bin kein Bruce-Lee-Experte. Seine grossen Fans müssen mir also etwaige Fehler vergeben. Ich versuche einfach schnell, die Geschichte des Films zu beleuchten: Nach drei grossen Kinohits in Hongkong wollte Bruce Lee als Autor, Regisseur und Star "Game of Death" drehen. Die Story: die Erklimmung eines Tempels. Auf jeder der fünf Etagen wartet ein Feind mit neuer Technik. Fünf Szenen hatte Lee gedreht, als er von Warner Bros. die Chance bekam, Enter the Dragon zu filmen. Die Aussicht auf einen internationalen Kinohit liess ihn "Game of Death" stoppen. Nach dem Dreh von Enter kehrte er zum Projekt zurück und wollte es attraktiver machen - unter anderem durch Einbezug von Ex-James-Bond George Lazenby. Doch am 20. Juli 1973 verstarb Lee nur 32 Jahre alt. Die gedrehten Szenen von "Game of Death" verschwanden in den Archiven von "Golden Harvest.
Da das öffentliche Interesse an Bruce Lee ins Astronomische stieg, entschied sich "Golden Harvest", die Sequenzen in einen Film zu packen. Unter dem Pseudonym Jan Spears ersann Enter the Dragon-Regisseur Robert Clouse einen Plot und übernahm die Regie. Als Action-Choreograf fungierte Lee-Freund
Sammo Hung, der in den asiatischen Prints von "Game of Death" auch als Co-Regisseur aufgelistet wird. Mit zwei Lee-Doubles (Kim Tai Chung, Yuen Biao, Bruce Li), schnellen Cuts und Verwendung von Archivaufnahmen (u.a. der Chuck-Norris-Fight von Way of the Dragon gleich am Anfang) wurde der Plot aufgegleist, bevor die Szenen mit dem echten Lee am Schluss eingesetzt werden konnten. Die Idee mit den fünf Ebenen wurde gekippt, da in der Zwischenzeit etliche Hongkong-Filme, u.a. mit Lee-Plagiaten wie Bruce Li, die Story bereits verbraten haben. Lee darf also in der Pagoda noch drei Gegner bekämpfen.
Und da liegt der eigentliche Reiz von "Game of Death". Die erste Stunde ist akzeptabel inszeniert und trotz teils lächerlichen Verhüllungs-Massnahmen ganz unterhaltsam. Die Kampfszenen sind gut, jene von Sammo Hung im Ring sogar richtig geil. Doch der Film ist holprig - liegt halt in der Natur der Sache. Wirklich nichts, was cineastisch für sich gesehen überleben könnte. Wäre nicht das Finale. 20 Minuten Fights von Lee - in dem kultigen gelb-schwarzen Motorrad-Anzug, den Uma Thurman in Kill Bill Volume 1 trägt. Nicht immer ganz perfekt choreografiert (einige Insert-Shots wurden nie gedreht und einige Szenen mit Neben-Akteuren in der restaurierten Fassung, die ich gesehen habe, entfernt) sind diese drei Kampfszenen doch wahnsinnig eindrücklich. Am genialsten ist der letzte Kampf gegen den Basketball-Hünen Kareem Abdul-Jabbar. Bruce erscheint wie ein Zwerg neben Abdul. Der ist zwar träger als Lee, aber er sieht aus, als ob er den Kampfsport-Meister zerdrücken könnte. Tut er nicht - aber der Kampf der Titanen ist dennoch geil. Und für diese letzte halbe Stunde kriegt "Game of Death" seine 3 Sterne. Klar ist er ein "guilty pleasure", klar ist er Kult, klar mag man Lee eine gute Bewertung gönnen - aber als Film betrachtet funktioniert so vieles nicht. Mit 3 Sternen bin ich sogar noch gnädig. An Lees frühere Filme kommt "Game of Death" wegen seiner Entstehungsgeschichte nie heran. Die anderen  haben den Vorteil der Kompaktheit, der Ganzheitlichkeit. Als Erbe eines Kampfsport-Genies ist "Game of Death" aber Must-See-Material.
PS: Eine längere Szene ist aus heutiger Sicht recht krass: Darin wird Bruce am Filmset von einem Killer, der unter den Statisten sitzt, niedergeschossen. Das erinnert unweigerlich an den tödlichen Unfall von Bruces Sohn Brandon Lee, der beim Dreh umkam, weil eine Pistole echte Kugeln geladen hatte. Danach wird Bruce zum Schein beerdigt - und die Filmemacher haben als Tribut Szenen der echten Beerdigung eingebaut. Geschmacklos oder ehrvoll? Etwas makaber auf jeden Fall ...
PS 2: Pseudo-Sequels gibts einige, darunter "New Game of Death" mit Bruce Li und Tower of Death.

Hier auf DVD erhältlich (UK-Box mit Langfassung von "Game of Death" plus vielen Deleted Scenes!)
Meine Disk (GB): Code 2 PAL. Englisch 5.1. ohne Untertitel. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel:
Bruce Lee's Game of Death, His Last Game of Death, Si wang you ju
Regie: Robert Clouse, Bruce Lee, Sammo Hung Kam-Bo

Actionfilm

Action * * *

Spannung * *

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H e a v e n   S w o r d   a n d   D r a g o n   S a b r e   ~   Y i   t i a n   t u   l o n g   j i

Reviewed 7.5.05

Hongkong 1978 Gegen Ende der Sung-Dynastie schmiedete Guo Jing das Himmelsschwert und Wang Jung den Drachensäbel. Die Wege der beiden Waffen trennten sich nach den Angriffen auf Xian Yang. Das Schwert landete in der Er-Mei-Sekte von Heldin Guo. Der Säbel wurde vom "goldhaarigen Löwen" Tse Shun (Lo Lieh) gefunden. Er ist einer der Anführer des Ming-Kults aus Persien. Seit sein Lehrer seine Frau und Tochter vergewaltigt und getötet hat, ist er irr und mörderisch. An den Säbel kam er, als er den Hoi-Sha-Clan meuchelte. Als er noch bei Sinnen war, zog er Chang Wu-Ji gross und trainierte ihn. Ein böser Mönch hat Wu-Ji jedoch mit einem Giftschlag verletzt. Doktor Wu schafft es auch nach zehnjähriger Behandlung nicht, Wu-Ji (Derek Yee Tung-Sing) zu heilen. Er wird nur noch zwei Jahre leben. Als die sadistische Er-Mei-Führerin Äbtissin Mie-Jiue Dr. Wu tötet, zieht Wu-Ji in die Welt hinaus. Er verliebt sich in Er-Meis Chou Chi-Yeuk, lernt die Geheimnisse der Jiu-Yang-Technik der Shaolin kennen und verlängert sein Leben um 10 Jahre, als er Feuerfrösche isst. Nunmehr mit grossen Kräften ausgestattet, hilft er dem Ming-Clan gegen die Angriffe der sechs mächtigen Clans, zu denen die Shaolin, Er-Mei und Wu-Dong gehören.
Ein Jahr nachdem Chang Cheh damit gescheitert ist, Louis Chas Auftakt zu seiner Condor-Trilogie ("Eagle Shooting Heroes") als Brave Archer zu verfilmen, geben die
Shaw Brothers Chor Yuen ebenfalls die Chance auf ein Cha-Epos. Chor Yuen ist als Verfilmer der Gu-Long-Clan-Geschichten vielleicht die bessere Wahl als Chang Cheh. Aber auch er scheitert mit "Heaven Sword and Dragon Sabre", dem letzten Teil von Chas Trilogie, an der Komplexität des Stoffes und der schier unüberblickbaren Anzahl von Figuren. Die meist gestellte Frage ist "wer bist du?" - denn alle paar Minuten wird eine Figur eingeführt, ihr Background wird erklärt, sie kämpft und geht wieder. Oder stirbt.
Für einen Laien ist dies absolut unübersichtlich. Mag sein, dass Chor Yuens Adaption am nächsten an die Vorlage herankommt, mag auch sein, dass Louis-Cha-Spezialisten hierbei euphorisch aufjubeln - aber aus cineastischer Sicht ist "Heaven Sword and Dragon Sabre" ein ambitionierter Reinfall. Der Figuren-Dschungel verhindert einen Zugang, die Story ist lediglich ein Patchwork aus kleinen Abenteuern und der grössere Bogen noch nicht ersichtlich.
Ich sage noch nicht, weil dies erst der erste Teil ist und der zweite Teil am Schluss gross angekündigt wird mit "noch spektakulärer". Vielleicht ist dem so. Und sehr wahrscheinlich wertet er den ersten Teil auch auf, wodurch das Duo nacheinander gesehen wenigstens den dramaturgischen Bogen deutlich macht. Aber das erzählerische Wirrwarr bleibt bestehen. Da die Sets sehr attraktiv sind, die Darsteller sich durchaus Mühe geben und Chor Yuen es wie immer schafft, ein atmosphärisches Ambiente zu entfalten, ist "Heaven Sword and Dragon Sabre" nicht der Absturz, der
Brave Archer war. Der war zu allem Übel auch noch langweilig. Chors Film kann man anders einordnen: Als konfuse Kurzweil.
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Mandarin
5.1 mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Heavenly Sword, Dragon Sabre 1; Yi tian tu long ji;
倚天屠龍記
Regie: Chor Yuen

Abenteuerfilm

Action * *

Spannung * *

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H e a v e n   S w o r d   a n d   D r a g o n   S a b r e   2   ~   Y i   t i a n   t u   l o n g   j i   d a   j i e   j u

Reviewed 7.5.05

Hongkong 1978 Seit seiner bravourösen Leistung auf dem Guang-Ming-Gipfel ist Chang Wu-Ji (Derek Yee Tung-Sing) der Anführer des Ming-Clans. Die anderen Clans laufen derweil direkt in die Falle der Yuan-Truppen, die die Krieger im Man-Fat-Tempel betäuben und festhalten. Wu-Ji rettet die Helden - nur Er-Mei-Äbtissin Mie-Jieu weigert sich, von einem Ming-Mitglied gerettet zu werden und stirbt. Ihre Nachfolge tritt Wu-Jis Geliebte Choui Chi-Yeuk (Candy Yu On-On) an und Wu-Ji selbst wird zum Anführer der Clans von Mittelchina ernannt. Nun taucht die mysteriöse Yuan-Prinzessin Chiu Ming (Ching Li) auf, der Wu-Ji einst versprochen hat, drei Wünsche zu erfüllen. Sie verlangt von ihm, dass er seinen Patenonkel  Tse Shun (Lo Lieh) aufsuche und ihm den Drachensäbel abnehme. Chi-Yeuk erfährt davon und folgt den beiden. Sie wittert Verrat. Auf der Feuer-Eis-Insel von Tse Shun warten bereits andere Krieger. Es kommt zu einem Kampf, den Wu-Ji gewinnt. Doch in der Nacht werden alle betäubt - und Wu-Jis Cousine Yan-Li (Candy Wen Xue-Er) getötet. Wer steckt hinter der Tat? Die Yuans? Chiu? Oder die geheimnisvolle Figur in Schwarz, die Wu-Jis Kräfte scheinbar absorbieren kann?
Die Ereignisse von Heaven Sword und Dragon Sabre werden in den ersten fünf Minuten nochmals zusammengefasst. Für die, die den ersten Teil nicht ganz verstanden haben, ist dies gar keine so schlechte Idee, denn nun kriegt man das Wichtige mal komprimiert und ohne ständig ablenkende Nebenhandlungen vorgesetzt. Regisseur Chor Yuen (The Sentimental Swordsman) steigt danach gleich ein in den Plot und zieht ihn etwas stringenter durch bis zum überzeugenden Ende. Deshalb ist der zweite Teil etwas besser gelungen als der erste.
Höhepunkte der
Shaw Brothers-Produktion sind neben dem Finale der Kampf beim Man-Fat-Tempel, das Titellied von Roman Tam (auch im ersten Teil) und die agile Kampfchoreografie von Tang Chin und Huang Pei-Chi. Gänzlich überzeugen kann auch diese zweite Episode der Louis Cha-Adaption nicht, denn Figuren kommen und gehen noch immer im Eilzugstempo und ganze Handlungsstränge werden erzählt, anstatt gezeigt. Aber man gewöhnt sich an Chors Erzähltempo und da er ein visuell sehr talentierter Regisseur ist, wirkt der Film auch aus einem Guss.
Die ganze Louis-Cha-Mythologie bekommt aber auch Chor nicht auf Zelluloid. Ich warte noch auf so etwas wie die "definitive" Adaption - aber am ehesten dürfte das eine Serie bewerkstelligen, da die mehr Zeit für dieses Arsenal an Figuren aufwenden kann. Nicht umsonst waren die Serienadaptionen von Louis Chas Stoffen stets regelrechte Gassenhauer. "Heaven Sword and Dragon Sabre" ist vielleicht am besten als Appetitanreger zu sehen, als "best of Louis Cha". Dann ist das Ganze noch einigermassen gelungen.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Mandarin
5.1 mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Heavenly Sword, Dragon Sabre 2; Yi tian tu long ji da jie ju;
倚天屠龍記大結局
Regie: Chor Yuen

Abenteuerfilm

Action * *

Spannung * *

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H e r o e s   o f   t h e   E a s t   ~   Z h o n g   h u a   z h a n g   f u

Reviewed 12.6.04

Hongkong 1979 Der junge Chinese Ho To (Gordon Liu Chia-Hui) wird mit der Japanerin Kung Zi (Yoko Mizuno) verheiratet. Die beiden verstehen sich ganz gut, bis To merkt, dass seine Gattin Martial-Arts trainiert. Sie behauptet, ihre japanischen Kampftechniken seien besser als jene von To. Die zwei verbringen immer mehr Zeit damit, sich gegenseitig zu bekämpfen. Als selbst Tos Lehrer (Simon Yuen Siu-Tien) die zwei kaum mehr trennen kann, reist Kung Zi nach Japan zurück. Sie bändelt mit dem Ninja Takeno Sanzo (Yasuaki Kurata) an, was To rasend macht. Er schickt ihr eine Herausforderung, die aber in Takenos Hände gelangt. Er fühlt sich in seiner Ehre angegrifen und will Japans Vormacht im Martial-Arts beweisen. Mit sechs weiteren Kämpfern reist er nach China, um Tos Herausforderung anzunehmen.
"Heroes of the East" ist einer von Liu Chia-Liangs besten Filmen und gehört zu den Höhepunkten des Shaw Brothers-Outputs in den späten 70er-Jahren. Anfänglich zieht der Film den Reiz ganz aus der Beziehung zwischen Ho To und Kung Zi. Ihre kleinen Kämpfe, ihre Rivalitäten, welche die Differenzen zwischen Japan und China widerspiegeln, das hat Charme, Humor und bereits ganz gefällige Action. Schade, dass Liu diesen Handlungsstrang gegen Ende des Films unter den Tisch kehrt, denn es ist wirklich mal was anderes als das gängige "du hast meinen Meister getötet, dafür musst du büssen"-Storyline. Doch für die Zeit, in der dieses Ehe-Gezank läuft, ist es köstlich.
Was danach kommt, fasziniert auf ganz andere Weise. Gordon Liu darf nämlich sein ganzes Kampfkönnen in Duellen mit japanischen Meistern beweisen. Liu Chia-Liangs Talent, Waffen und Stile blendend einzusetzen, wird hier offensichtlich. Alles vom grotesken Krabbenstil über einen Bruce-Lee-Verschnitt mit
Nunchakus bis zum "Drunken Boxing" ist dabei. Witzigerweise ist es Liu selber in einem Gastauftritt, der Ho To den betrunkenen Stil beibringt. Die Variation der Fights ist es, was das Interesse aufrecht erhält. Zudem inszeniert Liu mit Tempo und etlichen verschiedenen Lokalitäten. Es wird einfach nie langweilig - aus visueller Sicht nicht und aus Martial-Arts-Technik-Sicht nicht, denn die Japaner haben wirklich Praktiken, die sich vom üblichen Shaw-Stil unterscheiden. Liu billigt den Akteuren auch zu, Japanisch zu reden, was zusätzliche Authentizität verleiht.
Natürlich dienen diese Kämpfe auch für die üblichen patriotischen Floskeln. Doch schnell ist klar, dass Liu keineswegs darauf aus ist, die Japaner zu verhöhnen. Ihre Stile sind stark, ihr Ehrgefühl weit entwickelt. Der "Krieg" basiert vielmehr auf einem Missverständnis. Letztendlich sind die beiden Nationen doch in Ehre und Martial-Arts vereint, das hebt Liu hervor und zeigt damit zwar einen sehr patriotischen Film mit chinesischer Vormacht, der aber trotzdem völkerverbindend wirkt und die Qualitäten beider Nationen herausstreicht. Das muss man Liu erst einmal nachmachen! So war niemand beleidigt und obwohl die Japaner schlechter wegkommen, dürften sie sich kaum angegrifen fühlen.
"Heroes of the East" ist aber kein politischer Film. Seine sympathische Schlussbotschaft ist lediglich das Tüpfelchen auf dem "i". Es zählt vielmehr der gewitzte Humor, die erstklassige Kampftechnik (alleine schon Lius Drunken Boxing zu sehen, ist den Kauf wert), die Kameraarbeit des späteren Virtuosen Arthur Wong (Once Upon a Time In China, Purple Storm) und Gordon Lius Charisma in der Titelrolle. "Heroes of the East" vereint eben all das, was man von einem guten Shaw-Release erwartet. Und sogar noch mehr. Liu macht mit dem Film deutlich, dass das Studio Ende der 70er kaum mehr Regisseure hatte, die es mit ihm aufnehmen konnten.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Mandarin und Kantonesisch 5.1 mit engl. UT. Anamorphic Widescreen.

Alternative Titel: Zhong hua zhang fu; Challenge of the Ninja; Drunk Shaolin Challenges Ninja; Shaolin Challenges Ninja; Shaolin V.s Ninja
Regie: Liu Chia-Liang

Actionfilm

Action * * *

Humor * *

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I r o n   F i s t e d   M o n k   ~   S a n   d e   h u o   s h a n g   y u   c h o n g   m i   l i u

Reviewed 23.1.05

Hongkong 1977 Jun Bai-lo (Sammo Hung Kam-Bo) wird von einem Shaolin-Meister (James Tien Jun) laienmässig trainiert. Normalerweise arbeitet er als Reisschäler. Eines Tages kommt ein Mandschu-Offizier (Fung Hark-On) mit seinen Schergen bei dem Laden vorbei, in dem Jun arbeitet. Sie töten Juns Onkel, worauf Jun Rache nehmen will und sich vom Shaolin-Mönch Shan Tak (Chen Sing) trainieren lässt. Derweil vergewaltigen die Mandschus eine junge Frau, die Selbstmord begeht. Ihr Bruder Liang (Lo Hoi-pang) schwört ebenfalls Vergeltung. Jun und Liang freunden sich an und arbeiten in der Färberei von Shu-Liu, die als Basis für die Han-Rebellen dient. Dort warten sie auf die Mandschu-Bösewichte. Die heueren derweil zwei Kämpfer aus dem Norden an und auch der mächtige Bruder (Chao Hsiung) des Offiziers taucht auf.
Nachdem Sammo Hung den Choreografie-Stil von Golden Harvest massgeblich mitgeprägt hat, durfte er 1977 endlich auch als Regisseur ran. Sammo zeigt enormen Enthusiasmus und es ist klar, dass er mit seinem Film Abschied nehmen wollte von den eher statisch gefilmten
Shaw Brothers-Filmen dieser Ära. Bei den Kämpfen ist die Kamera agil, das Cutting professionell, die Verspieltheit bei den Einstellungen offensichtlich. Golden Harvest hatte nie die gigantischen, schönen Sets der Shaws, was sie durch elaborierteres Abfilmen kompensieren mussten. So entstanden Aussenaufnahmen in Korea und aus den kleinen Sets in Hongkong musste man das Maximum rausholen. Der beste Mann dafür war Sammo - was bereits sein Erstling absolut eindrücklich vormacht.
"Iron Fisted Monk" ist nicht gar so ausgefeilt wie der Nachfolger Warriors Two, doch es handelt sich um einen höchst unterhaltsamen Stil. Sammo schafft es, eine Vielzahl von interessanzen Techniken (Nord-Gottesanbeter, Süd-Kranich, Süd-Tiger etc.) unter einen Hut zu bringen und das Ganze sehr ansprechend einzufangen. Bereits dies ist nicht alltäglich im Hongkong-Kino zu dieser Zeit. Dazu spickt er den archetypischen Rache-Plot mit etwas Humor und ein paar extrem brutalen Szenen. Das Auge-Ausstechen am Schluss passt gut. Doch die beiden Vergewaltigungsszenen, sind weniger gut platziert. Sie sorgen zwar dafür, dass man die Fieslinge absolut hasst - doch gleich zweimal? Und dann noch schrecklich gegengeschnitten mit Kanto-Humor? Das passt nicht.
Sammo macht solche kleinen inszenatorischen Stolpersteine wett mit dem atemberaubenden Finale, das einen grossen Kampf brillant einfängt. Manchmal mit Totalen, die beide Zentren des Geschehens einfangen, dann mit Solo-Shots, Kamerafahrten etc. Alles unglaublich professionell für einen Debütanten, der in einem Business arbeitet, wo bisher die
Shaw Brothers-Methode angewendet wurde: Sets ausstatten, trainieren, Kamera platzieren - loslegen. So gut die Shaw-Filme sind, es fehlt ihnen jene visuelle Dynamik, die Sammo hier offenbart.
Darstellerisch ist "Iron Fisted Monk" ebenfalls interessant. Der enorm jugendliche Sammo spielt gut. Chen Sing als sein Partner verkörpert bullig und eindrücklich den Charakter des Shaolin-Mönchs Tak (aka. Lin Yu-te), den Gordon Liu ein Jahr später in 36th Chambers of Shaolin spielte. Fung Hark-On ist einmal mehr enorm sadistisch und Dean Shek eine kleine Landplage. Dazu gibts eine Unmenge an Kurzauftritten, meist von damals noch unbekannten Grössen: Casanova Wong (
Warriors Two) kämpft ganz am Anfang gegen Sammo, Lam Ching-Ying, Mars und Eric Tsang arbeiten in der Färberei und Wu Ma ist als Bordell-Besucher zu erblicken.
All dies macht den Film für Hongkong-Filmkenner noch eine Spur interessanter. Aber der kurzweilige Plot, Sammos erstklassige Action-Choreografie, die (nur selten aus der Ballance fallende) Mischung aus Action, Brutalität und Humor sowie Sammos Gespür für innovative Kampftechniken und Kameratechniken macht den Film auch fürs Laien-Publikum absolut sehenswert.
PS: Im Netz geistert die Info rum, dass Jackie Chan seinem Freund Sammo bei der Choreografie geholfen hat. Sammo dementiert das und sagt korrekt, dass Jackie zu dieser Zeit mit Lo Wei in Taiwan drehte.
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (GB): Code 2 PAL. Kantonesisch uund Englisch 5.1 mit engl. UT. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: The Iron-Fisted Monk; San de huo shang yu chong mi liu;
三德和尚與舂米六
Regie: Sammo Hung Kam-Bo

Actionfilm

Action * * *

Humor *

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I r o n   M o n k e y   ~   T i e   m a   l i u

Reviewed 24.7.04

Hongkong 1977 Ein böser Ching-General (Kam Kong) lässt eine Ming-getreue Sippe exekutieren. Der einzige Überlebende ist Iron (Chen Kuan Tai), der Sohn des Familienoberhaupts (Ma Kei). Da er ein spielsüchtiger Verlierer ist, sehen in ihm die Schergen des Generals keine grosse Gefahr. Der Shaolin-Schüler Fung Kong (Chi Kuan Chun) entdeckt ihn und bringt ihn ins Shaolin-Kloster. Er wird als Schüler unter dem Namen Iron Monkey aufgenommen. Er trainiert hart und wird zum besten der Klasse. Der Abt empfiehlt ihm, den "Monkey Fist"-Stil zu lernen, den tödlichsten Stil, der jedoch alleine unterrichtet wird und mit keinem anderen Stil gekreuzt werden kann. Also zieht sich Iron in den Westflügel zurück, wo er von einem alten Mönch rigoros trainiert wird. Er wird ein Elitekämpfer, bereit, endlich Rache zu üben. Dazu verlässt er das Kloster und lässt sich von den Captains des Generals, Yi (Leung Ka-Yan), Hu Yen (Wilson Tong Wai-shing) und Pa (Shut Chung-tin), für die Palastwache anheuern. Monkey zeigt seine Loyalität, indem er die Feinde des Generals tötet - als er jedoch die Shaolin bekämpfen muss, ist der Zeitpunkt für die Rache gekommen.
Chen Kuan Tai verabschiedete sich in den späten 70ern von den
Shaw Brothers und gab mit "Iron Monkey" sein Regiedebüt. Er schob ein erfolgloses Sequel und ein paar unbedeutende Filme nach, bevor er Schulden-gebeutelt in den Schoss der "Shaws" zurückkehrte. "Iron Monkey" ist sein beachtlichstes Solo-Unternehmen, ein solider Kung-Fu-Streifen, der ganz klar bei den "Shaws" abkupfert. Chen hat zwar nicht die selben Ressourcen und Techniker zur Verfügung, aber er macht das Beste daraus.
Im Vorspann werden in bester "Shaw"-Manier die Stile eingeführt: der "Monkey Fist"-Stil von Chen Kuan Tai und der "Eagle"-Style des bösen Kam Kong. Dieses Aufeinandertreffen findet erst am Schluss statt, doch wir bekommen einen Vorgeschmack. Zudem wird ein echter Affe auf einen echten Adler losgelassen. Ob das wirklich Tierschutz-konform geschehen ist, bezweifle ich, aber es ergibt einen netten Kontrast zwischen Natur und menschlicher Umsetzung des Kampfverhaltens. Wobei die Parallelen weniger deutlich zu sehen sind, als bei exotischeren Stilen wie dem "Mantis".
Die Story ist Routine. Familie tot, Ausbildung, Rache. Was das Ganze sehenswert macht, ist die Kampfchoreografie. Hie und da sind die Moves etwas langsam, aber ich seh Chen gerne und er macht einen tollen Job mit dem "Monkey"-Stil. Leider liegt der Film bisher nur in englischem Dub vor, was das Vergnügen etwas schmälert - aber "Iron Monkey" ist unbestreitbar ein unterhaltsamer, kampfstarker und angenehm altmodischer Streifen, den es anzuschauen lohnt. 1993 entstand unter dem selben Titel Iron Monkey ein noch weitaus besserer Film - der jedoch mit Chen Kuan Tais Werk nichts zu tun hat!

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (GB): Code 2 PAL. Englisch (dubbed) 2.0. ohne Untertitel. Widescreen (nicht anamorph).
Alternative Titel: Tie ma liu; The Iron Monkey; Bloody Monkey Master; Die Schule der Shaolin
Regie: Chen Kuan Tai

Actionfilm

Action * * *

Spannung * *

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J u d g e m e n t   o f   a n   A s s a s s i n

Reviewed 30.8.05

Hongkong 1977 40 Jahre lang lebte der "Golden Axe"-Clan in Frieden. Nun werden 21 seiner Anführer getötet. Als Schuldiger wird Yu Bao (Ku Kuan-Chung) vom Sin-Ha-Clan ausgemacht. Yian Chun vom Bai-Du-Clan kann ihn verhaften. Sein Vorgesetzter Jun Loong (Wai Wang) beruft eine grosse Verhandlung ein, die im Hause der Clan-Führerin Fa Si-Gu stattfinden soll. Dorthin auf den Weg machen sich auch der Killer Man Ying-Tai, der Held Hei Mo-Le (David Chiang), Miss Sek Ming-chu (Ching Li) und ein alter Mann (Ku Feng). Sie alle ahnen noch nicht, dass ein berüchtigter Krieger namens "Bloody Devil" ebenfalls zum Tribunal reist - in mörderischer Absicht.
"Judgement of an Assassin" ist ein weiterer Beweis dafür, dass Sun Chung zu den interessantesten Filmemachern der Shaw Brothers gehörte. Der Regisseur war in vielen Genres daheim und bewies Mut zum Betreten von inhaltlichem und stilistischem Neuland. "Judgement" ist diesbezüglich nicht seine revolutionärste Arbeit, doch alleine schon der Einstieg ist betont anders: Die Kamera zeigt im vollen Closeup einen blutigen Kopf, der mit einem Schurken redet. Die Kamera fährt immer weiter hinaus und bei der Frage "wer bist du?" bricht der Kampf aus. Es ist ein netter Einstieg, der sich von gängigen Shaw-Filmstart angenehm unterscheidet.
Überhaupt sind die ersten und letzten 15 Minuten des Films die besten. Dazwischen gibt es manchen Hänger und manchen konfusen Plot-Twist, den man den üblichen Clan-Intrigen zuschreiben kann. Aber Anfang und Schluss sind genial. Vor allem sind sie ungemein blutig. Der Saft spritzt fontänenartig und bei David Chiangs stilisierter Einführung platscht es eimerweise an weisse Wände. Sun spart definitiv nicht mit dem bekannten Shaw-Kunstblut und kennt auch gegenüber Frauen kein Pardon. An einigen Szenen hatte ich das Gefühl, der Film sei cut - aber ich kann mich irren.
Zu den weiteren Höhepunkten zählt die Dynamik zwischen Ku Feng und seiner Filmfrau, die ein zickiges, aber doch liebevolles Paar abgeben, der Folter-Sarg, mit dem Yu Bao zu seiner Verhandlung gebracht wird, und das finale Set des Hauses Fa, das durch eine Pagoda, eine Brücke, ein Tor und einen Palast epische Grösse bekommt. Sun nutzt dies auch immer wieder mit ausladenden Kamerafahrten aus. Visuell gibts manch coolen Einfall, oft sind es nur kurze Shots und kleine Zooms, die andersartig und interessant wirken. "Judgement of an Assassin" schaut man sich gerne an.
Die dreieinhalb Sterne gibts dennoch nur knapp, da der Mittelteil, wie bereits erwähnt, durchhängt und unnötig kompliziert ist. Ausserdem ist David Chiang in seiner Nach-Chang-Cheh-Zeit etwas gealtert und ihm fehlt es an Dynamik. Letztendlich ist selbst die titelgebende Verhandlung eine Farce und ihr kommt nicht der Charakter eines Höhepunkts zu - was ihr drehbuchtechnisch eigentlich gebührt. Das sind kleine Mankos, aber sie trüben das Gesamturteil. Dieses fällt trotzdem positiv aus. "Judgement of an Assassin" ist ein weiteres sehenswertes Werk von Sun Chung, das nicht an den ein Jahr später entstandenen Avenging Eagle heranreicht, aber trotzdem in jede gut bestückte Shaw-Sammlung gehört.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK
): Code 0 NTSC. Mandarin 5.1 mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Kuet Saai Ling; 決殺令
Regie: Sun Chung

Kung-Fu-Action

Action * * * *

Gewalt * *

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L a s t   H u r r a h   f o r   C h i v a l r y   ~   H a o   x i a

Reviewed 31.10.04

Hongkong 1978 Kao Pang (Lau Kong) ist ein Gelehrter und kann mit der Martial-Arts-Welt seines Vaters wenig anfangen. Für 1000 Taler hat er sich eine "Red Chamber"-Prostituierte gekauft, die er heiraten will. Da bricht der Kao-Erzfeind Pai in die Feierlichkeiten und lässt die versammelte Gesellschaft abschlachten. Kao selbst bekommt von seiner Verlobten ein Messer in den Bauch gestochen, denn Pai hat 2000 Taler bezahlt. Kao kann fliehen und sehnt sich nach Rache. Dazu muss er erst kämpfen können und hofft, der Schwertmeister Chang (Wei Pai) würde ihn ausbilden. Der hat sich jedoch von seinem blutigen Beruf zurückgezogen. Da taucht der Schwertmeister Pray (Fung Kark-On) auf, der ihn zum Duell zwingt. Chang besiegt ihn, doch ihm wird klar, dass jemand seinen Gegner angeheuert hat. Nunmehr wieder ein Krieger, will er Kuo, der ihm zuvor ein Freund war, helfen, und zieht gegen Pai los. Unterstützung kriegt er vom Killer Green.
"Last Hurrah for Chivalry" hat unter John-Woo-Fans keine treue Anhängerschaft. Das liegt nicht zuletzt daran, dass für viele Woo-Afficionados der Meister erst mit A Better Tomorrow wirklich anfing, die Filme zu machen, die sie mögen. Ein Swordfight-Film von Woo kann also gar nicht gut sein. Bei Martial-Arts-Fans indes steht der Streifen höher im Kurs. Ich war jedenfalls positiv überrascht und stufe ihn höher ein als Woos Jackie-Chan-Film Hand of Death und behaupte mal frech, "Last Hurrah for Chivalry" sei John Woos bester Film vor seinem Karriere-Schub 1986.
Der Film beginnt relativ träge und er braucht seine Zeit, bis er wirklich in Schwung kommt. Die Kehrtwende bringt ein blutig choreografiertes Duell zwischen Pray und Chang. Da wird deutlich, dass Woo stark von seinem Mentor beinflusst wurde:
Shaw Brothers-Regisseur Chang Cheh. Nicht nur wegen dem Blut, auch wegen Helden-Motiven und vor allem der Brüderlichkeit unter brutalen Männern. Die Actionchoreografie übernahmen übrigens der Schauspieler Feng Hak-on (Prodigal Son), Huang Ha und Hsu Chung-Hsin. Beim grossen Angriff auf Pais Residenz legen sie noch eins drauf. Die letzte halbe Stunde ist faktisch nur Action - und meistens stark umgesetzt. Es spritzt viel Blut und Woo hat auch ein paar amüsante Einfälle zu bieten - nicht zuletzt der "schlafende Zauberer" (Chin Yuet-sang), der nach jedem Schlag einfach wieder einschläft. Sehr witzig präsentiert.
Bevor der Schlusskampf ansteht, bei dem ich mich fragte, wieso Kao plötzlich so gut Martial-Arts-Fähigkeiten aufwies, hat der Plot jedoch noch ein paar interessante Aspekte zu bieten. Ohne zuviel zu verraten, aber der Bösewicht wechselt schlagartig und Woo stellt interessante Fragen: Was braucht es, um Freundschaft zu verkaufen? Ist der, der intrigieren kann, stärker als der, der selber kämpft? Verrat und Freundschaft gehen ja in einigen Woo-Filmen einher, doch hier wird es relativ gradlinig und spannend aufgetischt. Für einen Film, der von seinen Gegner oft als "einfach gestrickt" angeschaut wird, war ich jedenfalls ziemlich involviert.
"Last Hurrah for Chivalry" ist letztendlich bereits ein typischer Woo-Film, der all die bekannten Motive aufweist. Er ist auch schnell und cool geschnitten (Wipes à la "Star Wars"), deftig choreografiert und von den Akteuren (u.a. Venoms-Deserteur Wei Pai) sauber umgesetzt. Man kann ihm eine gemächliche halbe Stunde vorwerfen und einen gewissen Mangel an Innovation - doch es ist solides Filmemachen kombiniert mit routiniertem Geschichten-Erzählen. Das ist schliesslich nicht zu verachten.

Hier auf DVD erhältlich (US)
Meine Disk (HK): Code 0 NTSC. Kantonesisch, Mandarin 2.0
mit englischen Untertiteln. Letterboxed
Alternative Titel: Hao xia; last Hurray for Chivalry;
豪俠
Regie: John Woo (als John Y. S. Woo)

Actionfilm

Action * * * *

Gewalt * *

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L e g e n d   o f   t h e   B a t   ~   B i a n   f u   c h u a n   q i

Reviewed 6.11.04

Hongkong 1978 Der Schwertmeister Chu Liu-Hsiang (Ti Lung) und sein Freund, der Profikiller "Red Spot" Yi Tien-hung (Ling Yun), werden attackiert. Sie erfahren, dass auf Chus Kopf ein Preisgeld von einem gewissen "Mr. Bat" ausgesetzt wurde, der in seiner geheimen Höhle Versteigerungen durchführt. Ein Händler aus Japan, der ein seltenes indisches Heilmittel anbietet, hat als Bezahlung Chus Kopf verlangt. Der verzweifelte Schwertmeister Li Yu-han (Yuen Hua), der das Medikament für seine Frau Wu-min (Ching Li) braucht, hat Chu deshalb angegriffen. Er versagt, bietet aber im Gegenzug Chu seine Hilfe bei der Suche nach Bat Island an. Chu, Yi, Li und seine Frau ziehen los, um Bat zu töten und das Medikament zu finden. Sie landen auf dem Boot von Xiang Fei-tian (Norman Chu Siu-keung) und seinem blinden Herrn, auf dem sich auch andere Helden einfinden: Darunter die reizende Jin Lin-zhi (Candy Yu) mit ihrem stummen Diener (Yuen Wah) und ein kaiserlicher Soldat namens Gou Zi-cheng (Wong Chung). Unversehens tauchen nackte Killerinnen (!) auf und töten die Mutter (Wang Lai) des Bootsherrn. Daraufhin gerät die Situation ausser Kontrolle. Die Helden finden sich schon bald in der Höhle des Löwen, Verzeihung, der Fledermaus, wieder.
Shaw Brothers-Regisseur Chor Yuen beginnt "Legend of the Bat" mit Ausschnitten aus Clans of Intrigue, wodurch er klar macht, dass es sich bei dem Film um eine Fortsetzung handelt. Die Verknüpfung ist nicht inhaltlicher Natur, aber "Legend of the Bat" basiert erneut auf einem Roman von Gu Long  (
Ku Lung, 1937-1985) und bietet mit Yi Tien-hung sowie Chu Liu-Hsiang die selben Hauptfiguren. Das vorherige Anschauen von Clans of Intrigue ist also nicht Pflicht, aber ich empfehle es dennoch - vor allem, weil der Vorgänger klar der bessere Film ist.
"Legend of the Bat" hat aber auch seine Vorzüge. So ist er beispielsweise für einen Gu-Long-Adaption überraschend einfach. Es gibt zwar auch diesmal unnötige Nebenfiguren, die auftauchen, um schnell wieder zu verschwinden - aber das grundsätzliche Plot-Gerüst ist nicht so wirr, wie bei manchen Gu-Long-Exzessen. Chu Liu-Gsiang und Yi Tia-hung wollen das Geheimnis des Mr. Bat lösen. Der Rest sind Neben-Abenteuer. Leider ist die Haupt-Handlung aber gerade eine Schwäche des Films. Die Auflösung, wer hinter Bat streckt, ist billig. Ich habe an anderer Stelle Gu Longs Vorlagen als "Agatha-Christie-Krimis in der Martial-Arts-Welt" umschrieben und das trifft auch hier zu. Doch Frau Christie schaffte es immer, unter einer versammelten Menschenmenge alle verdächtig zu machen und zum Schluss zu überraschen. Bei Gu Longs Stoffen passiert das nie. Da sind die Verdächtigen rar gesät und der "Täter" ist meistens einfach irgend eine Person. Ein etwas profanerer Vergleich: Christies Enden sind wie die von "Scream", Gu Longs Enden wie jene von "Scream 2".
Und so ist es auch hier. Ein Schuldiger wird aus dem Hut gezogen und danach ist auch schon bald fertig. Natürlich ist es ein Twist, aber kein guter. Dafür kriegt man danach noch ein bisschen genüssliche Martial-Arts geboten. Die Action ist über den Film verteilt sowieso ganz okay, doch von Choreograf
Tang Chia ist man auch Besseres gewohnt. Das liegt unter anderem daran, dass die Kämpfe schlecht in die Handlung integriert sind, dass die Waffen relativ banal daherkommen und die Kämpfer nicht immer die besten Taktiken anwenden.
Zum Glück heisst der Haupt-Fighter aber Ti Lung. Er zieht mit seinem Charisma den Karren weitgehend aus dem Dreck. Tis Performance verbunden mit einem etwas Nebel-lastigen aber eindrücklichen Art Design sowie einer involvierenden Story reichen für drei Sterne. Sicher kein Highlight für Chor Yuen, aber auch keine verschwendete Zeit. Gu-Long-Adaptionen wie
Clans of Intrigue, Killer Clans oder The Sentimental Swordsman sind jedoch vorzuziehen ...
Hier auf DVD erhältlich (HK)
Hier auf DVD erhältlich (D)
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Mandarin
und Kantonesisch 5.1 mit engl. UT. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Bian fu chuan qi; D
ie Rückkehr der gelben Höllenhunde; 蝙蝠傳奇
Regie: Chor Yuen

Abenteuerfilm

Action * *

Spannung *

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M a g n i f i c e n t   B o d y g u a r d s   ~   F e i   d u   j u a n   y u n   s h a n

Reviewed 19.8.04

Hongkong 1978 Der Bruder der schönen und reichen Nan-Nan ist erkrankt. Er muss unbedingt in die Hauptstadt gebracht werden. Der schnellste Weg dorthin führt jedoch durch die Stormy Hills, eine Gegend, aus der niemand lebend hinauskommt. Also heuert Nan-Nan den Bodyguard Lord Tinh Chung (Jackie Chan) als Begleiter an. Der nimmt seinen Freund Chang Lu (Bruce Liang Hsiao), den berüchtigten Chang Ling (James Tien Chun) und zwei kämpfende Zwillings-Bräute mit und legt los. Doch schon bald wird der Treck angegriffen. Der "Herr der Berge", Lord Yu, lässt sich nicht so schnell bezwingen.
Jackie Chan hat heute wenig Respekt für "Magnificent Bodyguards" übrig. Das dürfte weniger an seiner Qualität liegen, als daran, dass Jackie sich mit Regisseur Lo Wei zerstritten hatte. Der Fist of Fury-Regisseur drehte mit Jackie in den 70ern etliche Flops. Lo wollte aus Jackie einen zweiten Bruce Lee machen, doch sie fanden nie einen gemeinsamen Stil - erst als Jackie sich von Lo Wei lossagte und Filme wie Snake in the Eagle's Shadow und Drunken Master drehte, avancierte er zum Star.
"Magnificent Bodyguards" ist die letzte Lo-Chan-Produktion. Und da Lo alles versuchte, um endlich einen Hit zu drehen, versuchte er etwas Neues: den ersten 3-D-Film Hongkongs. Der Effekt ist heute leider nur auf der japanischen Laserdisk und der koreanischen DVD zu bestaunen, aber auch ohne Brille ist ersichtlich, dass der Film für drei Dimensionen gedacht ist: Immer wieder rasen Waffen und Gegenstände auf die Kamera zu, um die Tiefenwirkung zu erzielen. Das sieht auch in nur zwei Ebenen noch hübsch aus, macht die Kampfchoreografie von Jackie aber etwas einseitig - und engt den Fight-Perfektionisten unnötig ein. Wirklich übel sind die Kämpfe aber keineswegs.
Der Plot ist auch nichr schlecht. Erst die Wendungen am Schluss sind hahnebüchen und werden schwach vorbereitet. Ein Gegner wird aus dem Hut gezogen, zu dem man keine Verbindung hat. Darum ist auch der Schlusskampf emotional unbefriedigend. Technisch ist "Magnificent Bodyguards" passabel. Lo Wei galt nie als Spitzenmann und hier sind deutliche Probleme bei Schnitt und Kameraführung ersichtlich. Die Kostüme sind dagegen nett und Jackie mit langen Haaren und historischem Outfit zu sehen, gibt auch was her. Speziell erwähnen sollte man auch die Musik: Im Hongkong-Kino wurde seit jeher viel geklaut, aber ausgerechnet den ein Jahr zuvor erschienen, weltweit bekannten Score von "Star Wars" zu stibitzen, ist sicher nicht der Weisheit letzter Schrei. Ab etwa Filmmitte sind etliche Passagen aus John Williams' zeitlosem Score zu hören. Mich als "Star Wars"-Fan stört das nicht gross, denn jede Chance, diese Noten zu hören, ist willkommen - doch es reisst leider aus dem Film.
All diesen offensichtlichen Mängeln zum Trotz hat mich "Magnificent Bodyguards" unterhalten. Er ist kurzweilig, kampfintensiv und ziemlich trashig - sprich: man ist sich nicht immer sicher, ob der Humor tatsächlich gewollt ist. Zudem gibts Killerschlangen, Mördermönche, Höllenglocken, Froschbrei, abgerissene Arme und pink gekleidete Fieslinge. Was will man mehr?

PS: Die neue deutsche Fassung ist uncut und damit 15 Minuten länger als die bisherige Videoversion, die FSK beliess ihr Rating dennoch auf "ab 16".
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (D): Code 2 PAL. Kantonesisch 1.0. mit nicht ausblendbaren deutschen Untertiteln.
Dazu Deutsch 1.0 und 5.1. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Fei du juan yun shan; Magnificent Guardsmen; Master of Death;
Fei Diy Guen Wan Saan; Jackie Chan - The Red Dragon;
Regie: Lo Wei

Actionfilm

Action * * *

Humor *

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M a g n i f i c e n t   W a n d e r e r s   ~   J i a n g   h u   h a n   z i

Reviewed 12.3.06

Hongkong 1977 Chu Tie-Xia (David Chiang Dai-Wei) ist ein reicher Rebell, der gegen die Herrschaft der Mandschu-Mongolen kämpft. Seine Aufsehen erregenden Aktionen machen ihn zum Erzfeind des Mandschu-Herrschers (Lee Ying), der seine zwei besten Männer (Shan Mao, Yeung Chung-Man) auf Chu ansetzt. Als die ihn festnehmen wollen, kommen ihm drei Kung-Fu-Gauner zu Hilfe: Lin Shao-You (Alexander Fu Sheng), Shi Da-Yong (Chi Kuan-Chun) und Guan Fei (Lee Yi-Min). Sie erfahren danach, dass Chu sein Geld für die Rebellion gegen die Mandschus ausgegeben hat. Sie wollen ihm helfen, Nachschub zu beschaffen und einen Armee-Konvoi auszurauben.
Der Mix aus Komödie und Action ist in dieser Shaw Brothers-Produktion etwas aus dem Gleichgewicht geraten. So nehmen die ständigen Witzchen dem Ganzen den Drive und für eine echte Farce sind manche Momente fast zu deftig. Zwar fehlen die Blut-Fontänen, wie wir sie von Regisseur Chang Cheh gewohnt sind, doch trotzdem gibt es ein paar Tote - zum Beispiel in einer komödiantisch schlecht ausgebeuteten Massenkillung von einem halben Dutzend Feinden, die hintereinander stehen und in einem Stück aufgespiesst werden.
Vielleicht kann ich das Problem an "Magnificent Wanderers" aber auch an einer Person aufhängen: Alexander Fu. Ich war nie sein grösster Fan, doch hier wirken seine Kalauer deplazierter als sonst. David Chiang und Chi Kuan-Chun würden die Sache erledigen, dazu ein wenig Comedy von den Bösewichten. "Magnificent Wanderers" wäre gleich ein etwas besserer Film. Doch Fus wie immer nervend Stimm-verstellten Hampelmann-Szenen stören. Darum auch nur knappe drei Sterne. Darum, und weil der Plot zu wenig zielgerichtet ist, die Inszenierung etwas salopp und Chang Chehs immer gern gesehenes Blut eben abhanden gekommen ist.
Aber: Die Fights, choreografiert von
Hsieh Hsing und Chan San-Yat machen Laune, David Chiangs Auftritt ist souverän und die Comedy-Routine der Bösewichtiger wirkt angenehm subversiv: So wird der Mongolen-Anführer als stammelnder Depp dargestellt, seine Handlanger als inkompetente Kerle. Für die Chinesen also ein einfaches Spiel und für die Zuschauer ein Grund zum Kichern. Unterhalten wird man demnach ziemlich gut, die eineinhalb Stunden verfliegen im Nu. Grosses Kino ist das deshalb natürlich noch lange nicht und Chang Cheh kanns erst noch deutlich besser - doch wer kann schon einem Film mit einem kultig-coolen Vorspann in bester Italowestern-Mentalität wirklich böse sein?
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK
): Code 0 NTSC. Mandarin 5.1 mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Jiang hu han zi; Magnificent Kung Fu Warriors; 江湖漢子
Regie: Chang Cheh

Martial-Arts-
Komödie

Action * * *

Humor * *

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M i g h t y   P e k i n g   M a n   ~   H s i n g   H s i n g  w a n g

Reviewed 21.6.04

Hongkong 1977 Im Himalaya taucht ein 50 Fuss grosser Affe auf, der ein Erdbeben auslöst und ganze Dörfer vernichtet. Der skruppellose Geschäftsmann Lu Tien (Ku Feng) wittert das grosse Geld und organisiert mit dem desillusionierten Chen Zheng-feng (Danny Lee Hsiu-Hsien) eine Expedition nach Indien, um den Affen einzufangen. Doch sie finden so lange nichts, bis Lu mit seinen Männern einfach abzieht und Zheng-feng im Dschungel zurücklässt. Der wird alsbald von der schönen Ah Wei (Evelyne Kraft) gerettet, die im Urwald lebt. Sie ist als Kind mit dem Flugzeug abgestürzt, wobei ihre Eltern umkamen. Der Riesenaffe namens Ah Wong  hat sie grossgezogen. Die beiden sind deshalb die besten Freunde. Zheng-feng überredet sie, mitsamt ihrem Äffchen nach Hongkong mitzukommen ...
King Kong Goes Hong Kong: Ho Meng-Hwa
, der Exploitation- und Remake-Regisseur der Shaw Brothers kopiert den legendären Affenmann für diesen kurzweiligen Abenteuertrash. Doch der König der Affen alleine ist noch nicht genug. Es braucht in nur 86 Minuten noch eine Vielzahl weiterer kleiner Zückerchen für den geneigten Fan, darunter die spärlich bekleidete Schweizerin Evelyne Kraft. Sie muss nicht gross spielen, sondern bloss eine blonde Tarzanette spielen, hübsch aussehen und manchmal etwas weinen. Das reicht. Und sie macht ihren Job famos.
Ihre Beziehung zum Affen ist recht ausgeprägt. Waren sie wirklich nur Freunde all die Jahre oder bekam der "Mighty Peking Man" seinen Namen von seiner wuchtigen Männlichkeit? Fragen über Fragen die man sich stellt, denn mehr noch als das Original ist "Mighty Peking Man" eine Lovestory. Die Schöne und das Biest. Der Rest ist Beigemüse. Dazu gehört Treibsand, ein mordender Tiger, ein Erdbeben, eine Elefantenherde und so viel mehr. Da die Shaws nicht wie die Amis oder die Japaner in ihren Kaiju-Filmen gross auf die Kinder im Publikum achten müssen, darf es auch Sex und Blut geben. Ersterer nur in softer Ausführung. Man sieht mal Frau Krafts Busen, dann darf Danny Lee ihr zwischen den Beinen saugen. Eine Schlange hat sie gebissen. Was habt ihr denn gedacht, ihr Ferkel?
Und Gewalt, die geht am Anfang vor allem von der Natur aus. Und vom Fiesling: Ku Feng. Als der Tiger einem Träger das Bein abbeisst (autsch), schiesst Feng ihn einfach tot, um Medizin für den Notfall zu sparen. Na wenn ein ein weggefressenes Bein kein Notfall ist? Ku darf noch viel dollere Sachen machen, dazu gehört auch, den Affen zu ärgern. Das ist ein 50-Fuss-Affe, Mensch. Den ärgert man nicht. Aber der Kerl will nicht hören, er tut alles, damit man ihn hasst - sogar die arme Frau Kraft will er vergewaltigen. Böser Bube. Sein Schicksal dürfte besiegelt sein.
Viele Worte, wenig Sinn ... oder langer Rede kurzer Sinn: "Mighty Peking Man" ist Trash. Aber Trash der unterhaltsamsten Art mit Teils lächerlichen, aber doch recht grossbudgetierten Effekten, zahmen Raubkatzen, mörderischen Fieslingen, absurden Dialogen und einer Mensch-Tier-Beziehung der ziemlich bizarren Art. Zugegeben, Frau Kraft macht den stärksten schwach stark wenn sie sich in Ekstase räkelt (wegen dem Schlangengift ...!), aber muss der Film wirklich fast so weit gehen wie Tim Burton in "Planet of the Apes"? Müssen wir gebeutelten Männer nun auch noch aus dem Tierreich Konkurrenz bekommen? Wer kann schon mithalten, wenn der Gegner 50 Fuss gross ist, flauschiges Körperhaar hat und jeden Angreifer mit einem Schlag ins Nirvana schickt? Frau Kraft hat sicher die richtige Wahl getroffen. Ganz kurz darf sie in Form von Danny Lee vom menschlich-männlichen Nektar naschen, doch dann heissts zurück zu König Hsing-Hsing. Was für ein Gaudi ...
Eine witzige Kritik mit einigen Bildern gibts hier!

Hier auf DVD erhältlich (HK, Mandarin)
Hier auf DVD erhältlich (US, engl. dubbed)
Hier auf DVD erhältlich (D)
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Mandarin
2.0 mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Hsing Hsing wang;
Goliathon, Colossus of Congo; King Hsing-Hsing; Der Koloss von Konga 猩猩王
Regie: Ho Meng-Hwa

Abenteuerfilm

Action * * *

Humor * *

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T h e   N a v a l   C o m m a n d o s   ~   H a i   j u n   t u   j i   d u i

Reviewed 24.3.06

Hongkong 1977 Während des Zweiten Weltkriegs besetzt das japanische Flagschiff Izuma mit seiner Flotte den Hafen von Shanghai. Die Chinesen fürchten, die Japaner würden bald auch die Mündung des Jangtse kontrollieren und flussaufwärts vordringen. Die Izuma muss deshalb zerstört werden. Während Cpt. Liang (Ti Lung) mit seinem Schiff die Jangtse-Mündung bewacht, greift Cpt. Hu Jing-Duan (Chi Kuan-Chun) mit seinen Männern auf einem getarnten Torpedoboot die Japaner an. Doch sie werden aufgehalten, ihr Schiff gesprengt. Nun versuchen sie, über die Prostituierte Cui Xia (Shih Szu) an den chinesischen Edelmann Song San (David Chiang Da-Wei) und dessen rechte Hand Xiao Liu (Alexander Fu Sheng) zu gelangen, die gute Verbindungen zu den Japanern haben.
"The Naval Commandos" reiht sich nahtlos in das weltumspannende Genre der Himmelfahrtskommando-Filme ein. Ein wackeres Grüppchen soldatisch geschulter Männer macht sich auf eine lebensgefährliche Mission, um eine überlegene feindliche Festung zu eliminieren. Im Falle von "The Naval Commandos" handelt es sich bei der Festung halt um ein Schlachtschiff, doch das Prinzip ist dasselbe. Es bietet Chang Cheh und seinen drei Co-Regisseuren jede Menge Möglichkeiten für heroische Tode von harten Männern inmitten aufregender Kriegsaction.
Aus der Masse dieses Genres bricht "The Naval Commandos" nicht heraus, doch es ist kompetent gemachtes und stark besetztes Kino. Die ersten fünf Minuten, die eine Art Rahmenhandlung darstellen sollen, dienen ausschliesslich dazu, die überlegene militärische Maschinerie der Chinesen zu demonstrieren. Ob es dies für den Film, der an sich schon patriotisch ist, wirklich braucht, bleibt dahin gestellt. Danach tauchen wir in die eigentliche Handlung ein, die relativ frei von Überraschungen bleibt, aber dank einiger spannender und ebenso witziger Einfälle stets unterhält. Chang & Co. setzen nur sporadisch auf Kung-Fu-Fights, der Rest ist Action der kriegerischen Natur wie Explosionen oder Angriffe (schlecht gedoubelter) japanischer Flieger.
Inmitten des Tohuwabohus sind etliche von Changs Stammschauspielern zu entdecken: Ti Lung hat einen kleinen Part und absolviert ihn heldenhaft. David Chiang gibt einmal mehr souverän den auf den ersten Blick schmierigen und mysteriösen Edelmann, Alexander Fu hält sich mit Comedy-Ulk nach den ersten Szenen zurück und
Chi Kuan-Chun verkörpert den stattlichen Helden. Für Frauen bleibt wenig Platz, Shih Szu nimmt als Prostituierte noch die handlungstechnisch wichtigste Position ein. Mit dieser makellosen Crew dirigiert Chang Cheh das Kriegsabenteuer bis zum wuchtigen Finale und sorgt für durchgehend gute Unterhaltung. Anti-japanisch? Pathetisch? Patriotisch? Na klar, aber auf das ist man bei einem Genre wie diesem ja vorbereitet - das ist bei den westlichen Gegenstücken nicht anders. Der beste Satz dazu: "Sogar ein verwundeter Chinese kämpft besser als ein Japaner".
Hier auf DVD erhältlich

Meine Disk (HK): Code 0 NTSC.
Mandarin 5.1 mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel:
Hai jun tu ji dui;
海軍突擊隊
Regie: Chang Cheh, Wu Ma, Liu Weibin, Pao Hsueh-Li

Kriegs-
Abenteuer

Action * * *

Spannung * *

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T h e   P r o u d   Y o u t h

Reviewed 28.7.05

Hongkong 1978 Alle zwei Jahre treffen sich die fünf Schwert-Clans der fünf Berge beim Berg Taishan. Die Jungen der fünf Clans duellieren sich, um die Kräfte zu messen, die Alten wählen ihren Anführer. Dieses Jahr fällt die Wahl auf Leng Ruojua von der Songshan-Schule. Er schwört alle Clans darauf ein, Sima Wuji vom "Evil Clan" bis aufs Blut zu bekämpfen. Damit kann sich Shi Zhongying, die Nummer zwei der Hengshan-Schule nicht abfinden. Er will das Blutvergiessen stoppen und verlässt den Clan. Doch seine Leute töten ihn. Das macht Nangong Song (Wang Yu) vom Huashan-Clan stutzig. Als er auf eine Höhle stösst, wird seine Ahnung bestätigt: Die 5 Clans sind keineswegs eine ehrenwerte Gesellschaft. In der Höhle hatten sie einst Führer des Evil Clans sterben lassen. Doch vor ihrem Tod schrieben sie Geheimnisse ihrer Kampfkunst nieder. Nangong Song lernt die Techniken. Derweil geht in der Region der Schurke Hao Jieying um, der beginnt, die Anführer der Clans zu töten. Um der Sache auf den Grund zu gehen, braucht Nangong Song die Hilfe des Sun-Clans seiner Geliebten Ying Ying (Shih Szu) und deren Vater (Ku Feng).
"The Proud Youth" ist eine Adaption von Louis Chas "The Smiling, Proud Wanderer", auf dem auch Jet Lis Swordsman-Reihe basiert. Wer die neueren Filmversionen kennt, weiss, dass der Inhalt ziemlich komplex ist. Chas Romane bieten sich deshalb für ganze Filmserien an, etwas, was die Shaw Brothers auch mehrfach gemacht haben (The Brave Archer, Heaven Sword and Dragon Sabre). Im Falle von "The Proud Youth" presste Shaw-Regisseur Sun Chung jedoch alles Material in einen Film - und bringt das Gehirn des Zuschauers beinahe zum Platzen.
Die ganzen Clan-Intrigen werden durch die Untertitelung auch nicht gerade einfacher, wenn etwa der Hengshan-Clan und der Heng-Shan-Clan identisch übersetzt werden. Und für Kenner der Vorlage gibts auch ein paar Gemeinheiten - so wurden die Namen der Protagonisten verändert, der Held hiess im Buch Linghu Chong. Aus welchem Grund die Änderungen vorgenimmen wurden, ist mir schleierhaft. Doch trotz dieser Bedenken: "The Proud Youth" ist solide Unterhaltung. Man muss einfach die Idee aufgeben, der Clan-Verschwörung folgen zu wollen. Es gibt zwei Fraktionen (5 Sword Clans und Evil Clan), einen Helden und einen Intriganten in den Reihen der Sword-Clans. Mit diesem einfachen Gerüst kann man sich auf die anderen Aspekte des Films besser konzentrieren.
Vor allem natürlich auf die Action. Choreograf Tang Chai leistet ganze Arbeit mit seiner Crew und zaubert ein paar coole Kämpfe auf die Leinwand. Sun Chung sucht sich für diese zudem interessante Locations aus. Nicht gar so ausgefeilte wie in seinem Meisterwerk The Avenging Eagle - aber der Look von "The Proud Youth" ist gelungen. Dazu ein paar kompetente Schauspieler und fertig ist Old-School-Martial-Arts der gefälligen Art. Kein Meisterwerk, aber für Fans des Genres allemal zu empfehlen.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK
): Code 3 NTSC. Mandarin 5.1. mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternativer Titel: 笑傲江湖
Regie: Sun Chung

Actionfilm

Action * * *

Humor *

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T h e   S e n t i m e n t a l   S w o r d s m a n   ~   T o   c h i n g   c h i e n   k o   w u   c h i n g   c h i e n

Reviewed 20.5.04

Hongkong 1977 Der Zwetschgenblüten-Bandit wütet nach einer 10-jährigen Pause wieder. Der legendäre Messermeister Lee Yun-huang (Ti Lung) reist deshalb an den Ort seiner sentimentalen Vergangenheit zurück: er liess dort einst seine Geliebte für seinen Blutsbruder (Yueh Hua) zurück und verfiel dem Alkohol. Nun hofft er, den Banditen zu erlegen und mit seiner Vergangenheit abzuschliessen. Unterwegs trifft er den Martial-Arts-Helden Ah Fei  (Derek Yee Tung-Shing), der ihn aus mancher misslichen Lage befreit. Sie werden Freunde - und solche hat Lee auch nötig: die schöne Martial-Arts-Lady Lin Xianer (Ching Li) hat nämlich angekündigt, sie würde den heiraten, der den Zwetschgenblüten-Banditen, den Mörder ihres Vaters, umlegt. Eine ganze Horde von Kämpfern jagt den Banditen - und sie verdächtigen ausgerechnet Lee.
Ein weiteres überzeugendes Martial-Arts-Epos von den
Shaw Brothers. Regisseur Chor Yuen (Killer Clans) adaptierte dazu den Wuxia-Roman von Gu Long zu einem 97-minütigen Reigen aus Action, Kostümen und Intrigen. Der Plot ist im Vergleich zu anderen Shaw-Filmen komplexer und ähnelt einem Agatha-Christie-Stück mit einer zentralen Whodunit-Frage. Die Aussenaufnahmen und die Musik erinnern indes eher an einen Western. Chor wechselt virtuos zwischen weiten Schneelandschaften und kultigen Sets. Ganz geglückt ist der Streifen dennoch nicht. So ist die Fülle an Personen und Handlungssträngen schlicht irritierend. Auch die Action kommt lange Zeit bloss in konzentrierter Form. Die Schwertkämpfe sind spektakulär, aber reichen nicht an die Action der legendären Shaw-Regisseure Chang Cheh und Liu Chia-Liang heran.
"The Sentimental Swordsman" ist trotz diesen Mängeln ein höchst sehenswerter Hongkong-Streifen. Die Akteure sind formidabel, die Inszenierung vorbildlich und der Unterhaltungswert sehr hoch. Der Film ist zu bekannt, um ein Geheimtipp zu sein und zu obskur, um als Klassiker zu gelten. In diesem Graubereich lässts sich leben.

Hier auf DVD erhältlich (HK)
Meine Disk (Thai): Code 3 NTSC. Thai & Mandarin 5.1. mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternativer Titel: To ching chien ko wu ching chien
Regie: Chor Yuen

Martial-Arts-
Historienfilm

Action * * *

Spannung * *

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S h a o l i n   H a n d   L o c k

Hongkong 1978 Ausführliche Kritik: hier.

 

S h a o l i n   M a n t i s   ~   T a n g   l a n g

Reviewed 26.6.04

Hongkong 1978 Der Kaiser (Wai Wang) ruft seinen Beamten Wei Jing-Yuan (Cheng Miu) zu sich und befiehlt ihm, seinen Sohn Wei Fung (David Chiang) in kaiserlichen Dienst zu übergeben. Fung soll in die Region Jiang Bei reisen, um herauszufinden, ob der Tien-Clan rebellieren will. Fung gelingt es schnell, das Vertrauen der stürmischen Tien Chi-Chi (Wong Hang-Sau) zu gewinnen. Sie ist die Enkelin von Clan-Boss Tien (Liu Chia-Yung) und heuert Fung als Lehrer an. Tien, Chi-Chis Mutter (Lily Li Li-Li) und Chi-Chis Onkel sind nicht glücklich. Sie vermuten, dass Fung etwas im Schilde führt. Um ihn besser an sich zu binden, zwingen sie ihn, Chi-Chi zu heiraten. Als Fung Beweise hat, dass die Tiens tatsächlich einen Aufstand planen, will er zum Kaiser zurück, da sonst seine Eltern exekutiert würden. Doch Tien lässt ihn nicht gehen. Er muss erst die Familienmitglieder bezwingen. Dies gelingt ihm nur Dank der Hilfe von Chi-Chi und ihrer Mutter, die beide ihr Leben lassen. Die Beweise für Tiens Rebellion hängen an einem Amulett von Chi-Chi. Deshalb muss Fung zurück. Zudem will er seine tote Frau rächen. Im Wald sieht er eine Gottesanbeterin und studiert ihre Bewegungen - für einen neuen Mantis-Stil. Die Zeit der Rache ist gekommen ...
Liu Chia-Liangs "Shaolin Mantis", den er 1978 für die Shaw Brothers drehte, bekommt seine 3½ Sterne nur knapp. Am überraschendsten fand ich den Mangel an wirklich faszinierenden Fight-Szenen, was bei Liu, immerhin dem besten Choreografen, den die Shaws zu bieten haben, doch eher erstaunt. Doch mal der Reihe nach. Ganz am Anfang gibt es einen Kurzauftritt von Gordon Liu Chia-Hui. Sein Fight gegen David Liang ist beachtlich. Nicht nur, weil Gordon einen ganz seltsamen Stil anwendet, bei dem er meistens mit dem Kopf prügelt, sondern, weil es immer eine Freude ist, zwei grosse Martial-Arts-Stars zu sehen, die sonst so wenig zusammengearbeitet haben.
Nach diesem frühen Highlight kommt der Plot voran. Und genau mit diesem haben einige Leute Mühe. Ich muss sagen, bis kurz vor Schluss war ich auch etwas über den Plot erstaunt. Die erste Stunde läuft normal, doch dann beschliesst David Chiang, die ganze Familie auszulöschen und seine Frau zu rächen, zu der er keine grosse Beziehung hatte. Das ist nicht alles, dahinter steckt das grosse politische Problem: David Chiang kämpft für die Qing-Dynastie. Und da die immer die Bösen sind, ist er eigentlich ein Bösewicht. Deshalb ist "Shaolin Mantis" ein reichlich ungewöhnlicher Film. Man merkt beinahe, dass für einmal nicht Shaw-Stammautor I Kang das Drehbuch schrieb, sondern
On Szeto. Die Idee, dass ein Shaw-Held für die Qing kämpft, ist beachtlich. Und dann kommt der Schluss, der eigentlich ein Skript-Beschiss ist, aber abermals eine handfeste Überraschung: Für seinen Frevel muss Fung büssen. Die Welt ist damit fast wieder in Ordnung. Dennoch bleibt der Umstand, dass ein Shaw-Held der Liebe wegen für den Qing-Kaiser eine Rebellen-Familie auslöschte. Die Liebe hat ihn auf die falsche Bahn gebracht.
Aber "Shaolin Mantis" ist nicht bloss Story, keine Angst. Zu Beginn ist er vor allem freudvoll inszeniertes Kino. Ich mochte das Spiel von David Chiang und Wong Hang-Sau. Die beiden harmonieren köstlich. Wenn die zwei fliehen wollen, kommt es zu ersten Kämpfen. Danach das Standard-Ritual: Fung landet im Wald und trainiert eine neue Kampfsportart. Welche, das deutet der Titel an. Wie Liu die Bewegungen der Gottesanbeterin mit jenen von Chiang vergleicht ist witzig gemacht. Tja und dann gehts zum Finale. Viel Action, aber wie eingangs erwähnt: nicht gerade Action der überwältigensten Art. Sie ist schnell und toll choreografiert, doch mir fehlte in dieser doch recht langen Zeit das Neue. Der Mantis-Stil alleine ist noch nicht derart originell, dass so lange Kampfszenen gerechtfertigt wären. Deshalb also fast 3 Sterne. Aber mit etwas Goodwill für die ungewöhnliche Story aufgerundet. Alle Liu-Chia-Liang-Fans dürfen sich den Film eh nicht entgehen lassen ...

Hier auf DVD erhältlich (HK)
Hier auf DVD erhältlich (US, Vollbild)
Meine Disk (HK
): Code 0 NTSC. Mandarin 5.1. mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel:
Tang lang; Deadly Mantis; Deadly Shaolin Mantis
Regie: Liu Chia-Liang

Kung-Fu-Action

Action * * * *

Humor *

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S n a k e   a n d   C r a n e   A r t s   o f   S h a o l i n  ~   S h e   h a o   b a   b u

Hongkong 1978 Ausführliche Kritik: hier.

 

S n a k e   i n   t h e   E a g l e ' s   S h a d o w   ~   S h e   x i n g   d i a o   s h o u

Reviewed 22.5.04

Hongkong 1978 China gegen Ende der Ching-Dynastie will Lord Sheng Kuan (Hwang Jang Lee) den seit 200 Jahren tobenden Zwist zwischen den Anhängern des Adler-Kampfstils und des Schlangen-Kampfstils endlich beenden, indem er alle Schlangen-Kämpfer umbringt. Ihm fehlt nur noch der alte Meister Pai Cheng-Cheh (Simon Yuen Siu-Tien, Vater des Regisseurs). Der entdeckt eines Tages den jungen Chien Fu (Jackie Chan). Die Waise muss in der Kung-Fu-Schule von Lehrer Li (Dean Shek) als lebender Sandsack herhalten. Pai nimmt Fu unter seine Fittiche und lehrt ihn die Geheimnisse des Schlangen-Kung-Fu. Da taucht Sheng auf und will Pai ans Leder. Fu will endlich sein Training abschliessen und entdeckt, dass siene Katze das Lehrbuch zerrissen hat. Doch er sieht auch, wie das Tier eine Schlange abwehrt und tötet. Fu beschliesst, den Katzen-Stil in seine Technik einzubauen ...
Der Tod von Bruce Lee hinterliess 1973 eine gigantische Lücke in Hongkongs Filmindustrie. Etliche Lee-Doubles versuchten, das Feuer wieder anzuheizen. Lo Wei, der die zwei Lee-Filme The Big Boss und Fist of Fury inszenierte, versuchte selbst, einen neuen Star aufzubauen. Sein Opfer: der junge Recke Jackie Chan. Doch ihre Filme waren alle erfolglos. Der frustrierte Lo lieh Chan an den ehemaligen Shaw-Manager Ng See-Yuen aus, der Jackie für zwei Filme aus dem Lo-Vertrag freikaufte: "Snake in the Eagle's Shadow" und Drunken Master. Die beiden machten Chan zum Megastar ...
Der erste, "Snake in the Eagle's Shadow", ist ernster als Drunken Master, doch bereits wird Humor in die Kampfszenen eingebaut. Matrix-Choreograf Yuen Woo-ping, der wie Chan und
Sammo Hung an der Peking-Oper ausgebildet wurde, sorgte für eine flotte Inszenierung mit simpler Story. Von allen Jackie-Chan-Frühwerken empfand ich diesen Durchsbruchsfilm als einer seiner besseren. Aus dem simplen Grund, weil das Erzähltempo so rassig ist und die Ballance zwischen grober Action, Ausbildung und Humor stimmt. Es gibt dennoch etliche Schwachstellen in dem Low-Budget-Film: 1) die Musik. Neben den Eigenkompositionen sind in der internationalen Fassung und der Mandarin-Version ein Stück von Ennio Morricone, eines aus "The Spy Who Loved Me" sowie Synthesizer-Musik zu hören. Dabei handelt es sich um "Magic Fly" von Space und "Oxygene 2" von Jean-Michel Jarre. Die Stücke passen nicht zum Film und machen ihn trashig. 2) einige der Stunts sind noch nicht richtig ausgefeilt. Hilfsmittel werden bescheidener eingesetzt als später und die Länge der Fights ist beeschränkt.
Dennoch ist "Snake in the Eagle's Shadow" nicht nur ein Klassiker, sondern auch en sehenswerter Streifen. Insbesondere die Art, wie Jackie von der Hauskatze die neue Technik lernt und mit seinem Schlangen-Stil kombiniert, ist herrlich. Die Idee, dass sein Lehrbuch kaputt ist und er deshalb zwei Stile mischt, hat schon der Shaw-Film Executioners From Shaolin umgesetzt, doch hier wirkt es konsequenter und pfiffiger. Wieso zum Henker also nur 3½ Sterne? Nun, die, die mich kennen, weissen, dass das eine durchaus gute Bewertung ist. 4½ und 5 Sterne bekommen bei mir nur Filme, die mich auf einer emotionalen Ebene ansprechen, die für die Ewigkeit anhält. Zeugs wie "Star Wars", "Lord of the Rings", "Fight Club" oder "Aliens". In diese Kategorie kann es ein simples Martial-Arts-Werk nie bringen. Der Grund dafür: allen fehlt etwas. Jackies Filme sind die Flottesten, die Witzigsten. Die Shaws haben die beeindruckendsten Sets und mit Leuten wie Chang Cheh oder Liu Chia-Liang die besten Regisseure. Und Bruce Lee ist der mit Abstand genialste Fighter mit einem Tempo, das unerreicht blieb (deshalb hab ich Fist of Fury und Way of the Dragon auch 4 Sterne gegeben). Eine Kombination dieser drei Spezialitäten wäre der ultimative Martial-Arts-Streifen geworden. Kam aber nie zu Stande - und deshalb tummeln sich hier so viele 3½-Sterne-Filme. Die meisten sind wahre Klassiker des Kung-Fu-Kinos und bieten Kampfkünste, die einem den Atem stocken lassen - doch sie
sprechen mich subjektiv aber nie auf einer Ebene an, wie es grosse Meisterwerke wie "Raiders of the Lost Ark" oder "The Empire Strikes Back" es tun.
3½ Sterne heisst also "must see" für jeden Kung-Fu-Fan. Das gilt übrigens auch für Drunken Master, den Chan, Yuen und das "Snake"-Team gleich anschliessend drehten und der den Comedy-Aspekt endlich so in den Vordergrund stellt, wie wir es von Chan gewohnt sind.
Hier auf DVD erhältlich (D - neu)
Hier auf DVD erhältlich (D - geschnitten)
Hier auf DVD erhältlich (HK - uncut)
Hier auf DVD erhältlich (USA - einige Sekunden cut?)
Meine Disk (Korea): Code 3 NTSC. Kantonesisch 1.0. mit enflischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: She xing diao shou; Die Schlange im Schatten des Adlers; Bruce Vs. Snake in Eagle's Shadow; Eagle's Shadow; Eagle Claw, Snake Fist, Cat's Paw
Regie: Yuen Woo-ping

Actionfilm

Action * * *

Humor *

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S o u l   o f   t h e   S w o r d   ~   S h a   j u e

Reviewed 13.7.04

Hongkong 1977 Lu Tien-Kang ist der "König der Schwerter". Er trägt stets einen Schleier und besiegt alle Gegner. So auch einen namenlosen Schwertmeister. Dessen Freundin (Lam Jan-kei) begeht noch neben seiner Leiche Selbstmord. Ein Bub beobachtet die Szene und schwört, Lu zu besiegen, um zu sehen, wer unter dem Schleier steckt - und um selbst "König der Schwerter" zu werden. Viele Jahre später ist aus dem Bub ein junger, namenloser Mann (Ti Lung) geworden. Er hat beachtliches Schwertkampf-Talent und besiegt seine Feinde (Lily Li Li-Li, Lam Fai-wong, Lee Hoi-sang) im Dutzend. Doch sein Kampf gegen Lu muss warten, da dieser momentan nicht anwesend ist. Der Namenlose nutzt die Zeit, um mit Dr. I Chiang (Guk Fung) über Lu zu diskutieren und sich die schöne Ho Lien (Lam Jan-kei) anzulachen. Der Namenlose besiegt ihren Freund Yien (Norman Chu Siu-Keung) im Kampf und nimmt die schöne Frau mit Gewalt. Doch er wird nervös, da sie der Frau, die damals Selbstmord beging, aufs Haar gleicht. Schwächt seine Liebe zu ihr seinen Kampf?
"Soul of the Sword" hat mich ziemlich beeindruckt. Ich hatte ja von dem Film nicht viel erwartet, nicht zuletzt, weil er von Hua Shan
stammt, jenem Regisseur, der für die Shaw Brothers den unterhaltsamen aber trashigen Super Inframan sowie den schrägen Flying Guillotine 2 abgedreht hat. Doch "Soul of a Sword" ist ein reifer Schwertkampf-Film, der fetzige Action, Liebe und vor allem Moral zu einem kurzweiligen Streifen vereint. Er ist bloss 85 Minuten lang, wordurch garantiert ist, dass nie Langeweile aufkommt. Die Action, choreografiert von Tong Kai, ist recht blutig und rasant. Ti Lung gibt sein Bestes in dem Part und meistert jede Sequenz mit Kraft. Doch sein Charakter ist das wahrhaft interessante:
Der Namenlose ist nämlich ausgesprochen unsympathisch. Er hat kein Ziel, mit dem wir mitfühlen können, sondern er will einfach der Beste sein. Erinnerungen an den Italowestern
"Il mio nome è Nessuno" mit Terence Hill werden wach. Darin wollte auch ein Namenloser einen Meisterkämpfer ablösen, einen, der seines "Amtes" längst müde geworden ist. Der Hill-Film zog sich mit viel Humor aus der Affäre und machte den Haupt-Charakter sympathisch. "Soul of the Sword" hat wenig Humor und der Namenlose erscheint deshalb als arroganter Jugendlicher. Man kann ihm zugestehen, er sei irregeführt von der Aussicht auf Macht und Reichtum, doch liebenswert wird er auch dadurch nur bedingt. Manche seiner Aktionen sind schlicht gemein. Und er wird dafür auch bestraft: Ohne es richtig zu merken, opfert er auf dem Weg zum Ruhm das, was ihm eigentlich lieb ist. Und Ruhm wiederum ist sehr vergänglich - all dies wird in den letzten 15 Minuten überdeutlich. Das Ende von "Soul of the Sword" ist denn auch super. Hua deckt das Mysterium von Lu auf, bringt die Moral des Films und zeigt ein ausgesprochen düsteres Ende. Das ist mal was anderes in diesem Genre.
Einen weiteren Aspekt verleiht "Soul of the Sword" zusätzlichen Reiz: Sexualität. Der Namenlose ist ein Macho, einer, der sich seine Frau nimmt, wenn er will. Einer, der einen Gegner beleidigt "mit deinem schlaffen Schwert hast du keine Chance" - die Anspielung ist überdeutlich. Die Virilität des Namenlosen wird auch in einer witzigen Sequenz gezeigt, in der Gaststar Lily Li Li-Li als Schwertkämpferun von Lo Yeung den Kerl im Bad erwischt und ihn bekämft. Sie schmeissen sich Beleidigungen an den Kopf, wodurch der Kampf ein sexuelles Rollenspiel wird. Und selbst das Ende kann mit einem derartigen Anstrich umgedeutet werden: Wie in der Fauna wollen die Männer zum Alpha-Tier werden, zum Leithammel. Doch der Erfolg ist immer nur von kurzer dauer, bis ein neuer, potenterer Gegner kommt und ihn entmannt. Im Falle des Namenlosen ist besonders witzig, dass kein Mann kommt, sondern eine Frau (Lau
Wai-ling) - und dementsprechend überrascht ist Ti Lungs Reaktion.
"Soul of the Sword" hat schwache Stellen, so etwa ein Insert mit nackten Brüsten, die Lily Lis sein sollten, es aber offensichtlich nicht sind. Doch es ist ein unterhaltsamer Film mit viel viel Action und mehrfach deutbarer Handlung. Die Moral ist ehrenvoll, die sexuellen Untertöne bieten Anlass für ausgiebige Diskussionen. Definitiv ein kleines Shaw-Juwel!

Hier auf DVD erhältlich (D)
Hier auf DVD erhältlich (HK)
Meine Disk (T
hai): Code 3 NTSC. Mandarin und Thai 5.1. mit engl. Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel:
Ti Lung: Das blutige Schwert der Rache; Saat juet; Sha jue; Ruthless Killing; 殺絕
Regie: Hua Shan

Historien-
Actiondrama

Action * * *

Spannung * *

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S w o r d s m a n   a n d   E n c h a n t r e s s

Hongkong 1978 Ausführliche Kritik: hier.

 

W a r r i o r s   T w o

Reviewed 22.1.05

Hongkong 1978 Liang Tsang (Leung Kar-Yan) ist der direkte Nachfolger der Begründerin des Wing-Chun-Stils in der Stadt Fatshan. Deshalb steht er auf der Abschussliste von Boss Mo (Fung Hark-On), der den Bürgermeister der Stadt ermorden will. Der Bänker Chen Hua (Casanova Wong) überhört den miesen Plan von Mo und seinen finsteren Gesellen (Lee Hoi-Sang, Tiger Yang). Er will den Bürgermeister informieren, vertraut das Geheimnis aber dummerweise einem schmierigen Beamten (Dean Shek Tien) an, der Mos Männer alarmiert. Sie wollen Hua töten, doch er entkommt zu Tsang. Der willigt ein, ihn mit Hilfe seines trotteligen Schülers Fei Chun (Sammo Hung Kam-Bo) zu trainieren.
Fleissige Besucher meiner Website wissen, dass ich vier Sterne generell selten vergebe. Sehr selten sogar an Martial-Arts-Filme aus den 70er- bis 90er-Jahren, obwohl ich sie gerne anschaue. Zu der erlesenen Gruppe gehören etwa Fist of Fury, New Dragon Gate Inn, Iron Monkey und Drunken Master 2. Nun kommt ein neuer dazu: "Warriors Two". Das überrascht mich selbst am meisten, weil ich von dem Film nicht viel erwartet habe. Aber Sammo Hungs zweite Regiearbeit gehört zum Besten, was ihr im klassischen Martial-Arts-Kino zu sehen bekommt. Fans des Wing-Chun-Stils kommen ganz besonders auf ihre Kosten - mehr noch, als bei Sammos gefeiertem 1981er-Film The Prodigal Son, bei dem ich noch geschrieben hatte, er verpasse die vier Sterne knapp. Dieser hier kriegt sie.
Primär wegen der Action. Die von Sammo unter dem Namen Hung Ching-Pao choreografierten Fights sind erstklassig. Besonders gut gefielen mir der Kurzeinsatz von Liu Chia-Yung (und Double Yuen Biao), Casanovas erster Fight gegen
Tiger Yang und das ausufernde Finale. Nicht minder überzeugend sind die Trainingssequenzen, die in den 70ern immer so liebevoll gedreht wurden. Doch all die Action hat mich schon kalt gelassen, wenn die Charaktere blass blieben. Das ist hier nicht der Fall. Sammo bringt gerade genug Humor in die Sache, um die Charaktere sympathisch zu machen. Nur ganz selten driftet er in typischen Kanto-Humor ab, aber der ist hier mal ganz erträglich.
Mit guten Charakteren, sackstarken Kämpfen ist bereits ein Grossteil eines Martial-Arts-Films erfolgreich. "Warriors Two" kann noch mehr: Der Plot ist interessant, Sammos Inszenierung kurzweilig, die Kameraarbeit für Genre und Zeit sehr beeindruckend, die Musik nicht übel. Die Fusion von alldem ist einfach ein extrem unterhaltsames Werk, das das Herz jedes Kampfsport-Fans höher schlagen lässt. "Warriors Two" ist nicht der bekannteste Film des Genres - aber er verdient es, auf den Sockel mit den Besten von Bruce Lee bis Jackie Chan gestellt zu werden. Ein toller, kleiner Film.

Hier auf DVD erhältlich (GB)
Meine Disk (HK): Code 0 NTSC. Kantonesisch und Mandarin 2.0 mit engl. UT. Widescreen (nicht anamorph)
Alternative Titel: Zan xian sheng yu zhao qian hua; Warriors 2; Mr. Tsang and Cashier Hua; 贊先生與找錢華
Regie: Sammo Hung Kam-Bo

Actionkomödie

Action * * * *

Humor * *

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