> molodezhnaja Hauptseite
> asian movies
>
hongkong
> 1977
> THE DREAM OF THE RED CHAMBER

 


Musical
Hongkong 1977
Alternative Titel Jin yu liang yuan hong lou meng; Gam yeuk leung yuen hung lau mung; 紅樓夢
 

Regie Li Han-Hsiang
Drehbuch Li Han-Hsiang nach dem Roman von Cao Xueqin
Produktion Run Run Shaw, Mona Fong
Darsteller Brigitte Lin Ching-Hsia, Sylvia Chang
Ngai-Kar, Deborah Dik Boh-Laai, Michelle Mei Suet,
Wang Lai, Yueh Hua, Chiang Nan, Hu Chin, Michelle Mee Pao-Chai, Niu Niu, Ouyang Sha-fei

Länge 108 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 15.2.09
©  Bilder Celestial, Screenshots molodezhnaja


STORY
Im Ning-Kuo-Anwesen der Stadt Jinling, dem heutigen Nanjing, lebt der angesehen Clan der Jia. Dessen Mitglieder waren einst die patriotischsten des Landes und ihr Ruhm war legendär. Mittlerweile ist der Glanz abgeblättert, doch der Reichtum ist noch da. Davon lebt Sohnemann Bao Yu (Brigitte Lin), ein verzogener Jüngling, der lieber mit den Frauen flirtet, als sich um ernste Dinge zu kümmern. Sein Vater Jia Zheng (Yueh Hua) ist darüber erzürnt, doch Bao Yu besitzt die Gunst seiner Grossmutter (
Wang Lai). Um den jungen Mann in korrekte Bahnen zu lenken, soll er verheiratet werden. Aber mit wem? Für die Familienoberen ist klar, er müsse Bao Ji-Juan (Deborah Dik) ehelichen. Dumm nur, liebt er seine Cousine Miss Lin Daiyu (Sylvia Chang). Also braucht es einen Trick.

 

REVIEW
Mit ihren Huangmei Diao landeten die Shaw Brothers in den 60er-Jahren einige gigantische Erfolge. Die  primär mir Frauen besetzten Filmopern um Stars wie Ivy Ling oder die schöne Betty Loh liessen die Kassen klingeln. Dann erschien Chang Cheh mit seinen maskulinen Kampfsportfilmen auf der Bildfläche und der Trend war im Nu vorüber. Höchstens im benachbarten China und Taiwan blieb die Tradition auch im nachfolgenden Jahrzehnt am Leben. 1977 versuchten die Shaws ein Comeback mit "The Dream of the Red Chamber", einer Oper im modernen Huangmei-Stil, den einige Kunstkritiker eher der Shaoxing-Oper zuordneten. Der Erfolg blieb jedoch aus und bei den Shaws hatte es sich damit endgültig ausgeträllert.

Schade eigentlich, denn dieses Revival kann durchaus mit den Klassikern mithalten. Nicht verwunderlich, stand hinter der Kamera mit Li Han-Hsiang doch einer der Grossmeister des Genres, der für die Shaws unter anderem den Blockbuster The Love Eterne (1963) inszenierte. Und vor der Linse zeigte die spätere Hongkong-Ikone und damalige Melodrama-Prinzessin Brigitte Lin erstmals, dass sie als Mann durchgeht. Frauen in Männerrollen zu besetzen, hat im Huangmei-Kino Tradition und hier wurde der Filmwelt Hongkongs ein Star vorgeführt, der genau diesen Geschlechterwechsel später perfektionierte. Der Grundstein für eine der bemerkenswertesten Karrieren des Hongkong-Kinos war gelegt.

Die damals 22-jährige Lin spielt den Protagonisten Bao Yu mit Energie und fast parodistischen männlichen Charakterzügen. Später darf sie etwas mehr leiden und tut auch dies mit Kraft. Sylvia Chang, die hübsche Schauspielerin aus Taiwan, die später auch als Regisseurin (20:30:40) Erfolge feierte, gibt seine zierliche Geliebte mit Anmut. Deborah Dik, die Mutter des späteren Jungstars Nicholas Tse, komplettiert das sehenswerte Trio. Doch "The Dream of the Red Chamber" ist nicht nur schauspielerisch ansprechend, auch die Ausstattung überzeugt. Wir bekommen die üblich opulenten Innen-Sets der Shaw Brothers zu sehen, aber die Aussenaufnahmen entstanden nicht in den gewohnten Sets, sondern teilweise vor Ort in prächtigen Anwesen. Das verleiht dem Film besonderen Glanz.

Die Lieder sind melodiös und vor allem am Anfang etwas spärlich gesät. Meine Ohren haben sich längst an diesen Gesang gewöhnt, auch wenn er nie zu meinen Favoriten der Weltmusik gehören wird. Zu dieser Art Film mit edlem Dekor, schicken Kostümen und präzise choreografiertem Schauspiel passt er aber vorzüglich. Und auch mit der Story geht er bestens einher: Als Grundlage diente immerhin einer der grössten Klassiker der chinesischen Literatur, der Ching-Dynastie-Roman "Dream of the Red Chamber" aus dem 18. Jahrhundert von Cao Xueqin. Für den Film wurde die Handlung auf das Nötigste zusammengestrichen, sie wirkt aber immer noch in sich geschlossen. Und sie erlaubt den beiden taiwanesischen Stars Lin und Chiang, ihr Melodrama breit auszuspielen.

Für westliches Empfinden mögen die Songs gewöhnungsbedürftig sein, das Melodrama übertrieben, die Darsteller etwas gestelzt, doch das strotzt vor Tradition. Zudem handelt es sich hier um eine bereits ziemlich angepasste Form von Huangmei. So ist der Gesang in der Anfangsphase zurückgestutzt, die Schauspieler improvisieren oftmals Genre-fremde Bewegungsabläufe und das Schauspiel ist etwas weniger kodiert, als man es von den Klassikern der 60er gewohnt ist. Ja selbst die Musik wurde etwas angepasst, indem auch westliche Instrumente zum Einsatz kamen. Wer sich dem Ganzen als eine Film gewordene, opulente und ja, auch emotional absichtlich ausufernde Oper anschaut, dürfte seine Freude haben.

Siehe auch: The Dream of the Red Chamber (1961)

 

MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC [Celestial]
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Mandarin mono mit englischen und chinesischen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
YesAsia (Liefert aus HK)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit PowerDVD 8, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

created by molodezhnaja
all rights reserved.

 

 

 

 

 

 

Seite optimiert für Internet Explorer 6/7