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Regisseure, Shaw Bros.

 

 

 

A n   A m o r o u s   W o m a n   o f   T a n g   D y n a s t y  ~   T o n g   c h i u   h o   f o n g   n u i

Reviewed 10.9.04

Hongkong 1984 China während der Tang-Dynastie (618-907 nach Chr.): Die schöne Yu Yuan-Gi (Patricia Hu Man-Chik) ist in der ganzen Region bekannt. Sie ist eine Taoistin, die erotischen Erfahrungen nicht abgeneigt ist. Ihr jüngstes Objekt der Begierde: der feurige Schwertkämpfer Tsui Pok-Hau (Alex Man Chi-Leung). Auf seinem Schiff schläft er mit ihr, beobachtet von seinem Freund, einem legendären Schwertmacher (Chang Kuo-Chu). Doch Yuan-Gi kann ihre Lüste auch mit ihrer treuen Dienerin Lu Chaio befriedigen. Dieses ausschweifende Leben widert den Taoisten Yung (Tom Poon Jan-Wai) an. Er bewundert Yuan-Gis Belesenheit und Intelligenz, will sie jedoch von ihrem untadelhaften Lebenswandel abbringen ...
Die Shaw Brothers widmeten sich schon in den 70er-Jahren dem erotischen Film (z.B. Women of Desire). Doch mit dem Niedergang der Firma in den 80ern häuften sich diese lukrativen Streifen. Vielen davon fehlte der künstlerische Anspruch. Eine Ausnahme bildet "An Amorous Woman of Tang Dynasty". Das für vier "Hong Kong Film Awards" nominierte und mit dem "Golden Horse"-Preis für die beste Ausstattung ausgezeichnete Werk kombiniert strenge japanische Bildkompositionen mit dekadentem Art Direction à la Shaw und knisternder Erotik. Ein ganz spezieller Mix, der unterlegt ist mit Schwert-Action, ein wenig Taoismus und dem Hauch einer tiefgründigen Story.
Im Zentrum steht die schöne Patricia Hu, die sich gar nicht schüchtern zeigt. Ob Mann oder Frau, beides darf sie verführen. Wer einen Softporno erwartet, ist nicht ganz an der richtigen Stelle, denn mit ausführlichen Erotikszenen geizt Regisseur Eddie Fong (Autor von Clara Laws "The
Goddess of 1967"). Am sexiesten gehts zu Beginn zur Sache, als Patricia ihren Körper an jenem von Alex Man reiben darf. Impressionen gefällig? Hier gibts ein paar Screenshots von der DVD. Die letzten zwei Bilder zeigen Yuan-Gi mit ihrer Dienerin Lu Chaio. All diese Sequenzen sind ausgesprochen stimulierend - was auch daran liegt, dass Fong sich nicht dem Sleaze hergibt. Wenn man einen westlichen Vergleich sucht, landet man beim ersten "Emmanuelle", der auch künstlerisch einen gewissen Anspruch hat. Das gilt auch für "An Amorous Woman of Tang Dynasty" - der jedoch ein bisschen weniger Fleischbeschau-Zeit anbietet als Sylvia Kristels Klassiker der 70er.
Neben dem sinnlichen Aspekt ist vor allem der visuelle Reiz hervorzuheben. Man merkt, dass es den Shaws nicht mehr so gut ging, denn die Sets sind sichtlich reduziert - doch noch immer lassen sie sich nicht lumpen. Das Blut vermisste ich weitgehend. Selbst die Enthauptungen im Film passieren relativ zahm. Wieso das Werk dennoch ein Kategorie-III-Rating bekam, ist klar: Der Sex. Und wegen dem dürften auch die meisten die DVD kaufen. Doch neben diesen fleischlichen Lüsten bietet "An Amorous Woman of Tang Dynasty" eben noch ein wenig mehr. Das macht ihn nicht zu einem Klassiker oder zum Meisterwerk, aber zum Wegbereiter vieler hochstehender bis kultiger Erotikdramen aus Hongkong, die in den frühen 90ern entstanden sind (Chinese Torture Chamber Story,
Sex and Zen).

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Kantonesisch und Mandarin 2.0. mit engl. UT. Anamorphic Widescreen

Alternative Titel: Tong chiu ho fong nui; Tang Dynasty Unhibited Woman; Tang chao hao fang nu;
唐朝豪放女
Regie: Eddie Fong Ling-Ching

Erotikdrama

Erotik * * *

Action *

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B e h i n d   t h e   Y e l l o w   L i n e   ~   Y u e n   f a n

Reviewed 7.11.04

Hongkong 1983 Paul Chan (Leslie Cheung Kwok-wing) reist jeden Tag in der U-Bahn von Hong Kong (MTR). Eines Tages trifft der junge Mann im Zug die zierliche Monica (Maggie Cheung Man-Yuk), in die er sich schnurstracks verguckt. Doch der schüchterne Paul kommt nicht dazu, mit ihr zu flirten, denn die schrille Anita (Anita Mui Yim-Fong) platzt dazwischen und drängt sich ihm auf. Fortan versucht die aus reichem Hause stammende Anita, Paul auf sich aufmerksam zu machen, während er um Monicas Gunst buhlt. Dabei hat er einen Rivalen: den schmierigen Ng-Wai (Anthony "Friendly" Chan Yau).
Die Shaw Brothers gewannen eine Armada von bekannten Namen für diesen Film - die 1984 jedoch noch kaum jemand kannte. Da ist Leslie Cheung, der bereits bei Shaw-Filmen wie Teenage Dreamers und Little Dragon Maiden dabei war. An seiner Seite spielt Maggie Cheung, die damals 20 Jahre alt war und sich einen Namen als zweitplatzierte bei den Miss Hongkong-Wahlen 1983 machte. "Behind the Yellow Line" war eine ihrer allerersten Rollen. Ebenfalls dabei: Die damals 21-jährige Anita Mui, die 2003 an Krebs starb - im gleichen Jahr wie Leslie Selbstmord beging. Vierter Schauspieler im Bunde ist der Komiker Anthony Chan. Als Co-Autor taucht zudem Gordon Chan auf, der danach ins Regiefach wechselte und für Filme wie Fist of Legend und Medallion verantwortlich zeichnete.
Diese Akteure in frühen Rollen bestaunen zu können, macht den eigentlichen Reiz von "Behind the Yellow Line" aus. Filmisch ist die Tragikomödie kein Knüller. Schreckliche Frisuren, Brillen und Kleider sowie klebrige Pop-Balladen schmälern den Genuss; die Handlung ist vor allem im Mittelteil arg langweilig. Aber Maggie und Leslie sind einfach süss - eine Szene etwa, in der Leslie in Unterhosen mit seinen pinken Kissen im Bett spielt, dürfte nachträglich als Zeichen seiner Homosexualität gedeutet werden, suggeriert primär aber einfach eine enorme Unschuld. Der ganze Film richtet sich nach diesem Credo: Unschuldig, liebevoll, kitschig. Ein schöner Film für 80's-Teenager, aber sicher kein Werk für die Ewigkeit.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Kantonesisch und Mandarin 5.1. mit engl. UT. Anamorphic Widescreen

Alternative Titel: Yuen fan;
Yuan fen; Destiny; Fate; 緣份
Regie: Taylor Wong Tai-Lo

Liebes-
Tragikomödie

Action * * * *

Gewalt * *

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T h e   B o x e r ' s   O m e n   ~   M o

Hongkong 1983 Ausführliche Kritik: hier.

 

C h e r i e   ~   X u e   e r

Reviewed 22.7.05

Hongkong 1984 Die lebensfrohe Aerobic-Ausbildnerin Cherie Tang (Cherie Chung Cho-Hung) weckt die Fantasie des Milliardärs Tai Ka-Lok (Chor Yuen). Er versucht, sie mit Geschenken herumzukriegen, da er sie wirklich liebt. Doch Cherie ist noch nicht davon überzeugt, dass er es ernst meint. Als er sie auf seinem Schiff zu betäuben versucht, ergreift sie die Flucht und landet in den Armen des Fotografen Alfa (Tony Leung Ka-Fai). Die zwei werden ein Paar. Doch Tai bietet Alfa eine riesige Geldsumme, wenn er Cherie verlässt. Um dies zu erreichen, behauptet Alfa, er sei todkrank. Das bindet Cherie jedoch nur noch näher an ihn.
Völlig belanglos, aber absolut niedlich ist diese One-Woman-Show der Shaw Brothers: Regisseur Patrick Tam zelebriert Shaw-Star und Männertraum Cherie Chung als Aerobic tanzendes Traummädchen, das Sexappeal und Unschuld vereint. Der Film drumherum verkommt beinahe zur Nebensache. Die damals 24-jährige Chung leistet eine zweifellos saubere Arbeit, ihr Charme kommt herüber und die Chemie mit den Co-Stars stimmt. Mit Tony Leung zeigt sich dies eher in den erotischen Szenen, bei denen es auch kurz einen Blick auf Cheris Busen zu erhaschen gibt (für alle Cherie-Fans). Aber auch Tonys Po hat mal seinen Auftritt (für alle Leung-Fans).
Der heimliche Star ist aber keiner von beiden, sondern Chor Yuen (
Killer Clans, The Sentimental Swordsman). Der grosse Regisseur der Shaws brilliert in der Rolle des schusseligen und über beide Ohren verknallten Milliardärs. Für den Part wurde Chor mit einer Nomination bei den Hong Kong Film Awards bedacht und sein komödiantisches Timing ist tatsächlich blendend. Das Zusammenspiel dieser drei Akteure sorgt für den ganzen Humor des Films. Der Rest ist Eye Candy. Oder Eye Cherie, was in diesem Fall wohl der passendere Ausdruck wäre. Gut bewerten kann man diese Personality-Show dennoch nicht, denn wo kein Plot, kein richtiges Ende, kein grosser Twist oder dergleichen ist, kann man schwer von einem gelungenen Film sprechen. Cherie-Fans dürfte dies egal sein.
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Kantonesisch und Mandarin 2.0. mit engl. UT. Anamorphic Widescreen

Alternative Titel: Xue-er
; 雪兒
Regie: Patrick Tam Ka-Ming

Liebeskomödie

Humor * * *

Erotik *

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C r a z y   S h a o l i n   D i s c i p l e s   ~   D i   z i   y e   f e n g   k u a n g

Reviewed 10.10.04

Hongkong 1983 Das Ching-Regime betrachtet die Hong-Martial-Arts-Schule als Gefahr und als Revolutionsherd der unterdrückten Han. Der unerbittliche Chik Lian-Jia (Lo Lieh) wird deshalb ausgeschickt, die Hong-Sippe zu erledigen. Nur Hong Si-Guan (Lo Meng) gelingt mit seinen Getreuen Fang Shi-Yu (Wong Yue) und Hu Hui-Chen (Chin Siu-hou) die Flucht in ein Shaolin-Kloster. Dort richten sich die Hong-Anhänger als "Südsektion" im Kloster ein, doch am Lernen haben sie kein Interesse. Das stösst der "Nordsektion" der gläubigen Mönchsschüler um Wu-Ching (Gordon Liu Chia-Hui) sauer auf. Es kommt zu Rivalitäten. Als Hongs Leute auch noch Inventar demolieren und Mädchen nachgeifern, hängt der Haussegen schief ...
"Crazy Shaolin Disciples" ist ein lahmer Versuch der Shaw Brothers, den gegen Ende der 70er-Jahre aufkommenden Kung-Fu-Komödien etwas entgegenzustellen. Regiedebütant Yau Kar-Hung ist ein besonders schlechter Geschichtenerzähler, der es dem Publikum verunmöglicht, zu sehen, worum sich der Film eigentlich dreht. Er beginnt als typisches Qing-vs.-Han-Epos mit Martial Arts auf hohem Niveau und verkommt danach zur Kloster-Klamotte auf sichtlich tiefer gelegter Ebene. Selbst Furz- und Kot-Gags muss man über sich ergehen lassen.
Die Besetzung müht sich in den 87 Minuten wacker ab. Gordon Liu ist immer einen Blick wert. Und seine Co-Stars, darunter so illustre Namen wie Lo Lieh, Philip Kwok und Lo Meng (Five Deadly Venoms), kämpfen eindrücklich. Doch wenn der Plot nichts hergibt, die Pointen flach ausfallen und das Timing nicht stimmt, dann retten auch die besten Performer nichts. Es ist schliesslich auch bezeichnend, dass Yau Kar-Hung danach keinen Film mehr drehte ...

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Kantonesisch und Mandarin 5.1. mit engl. UT. Anamorphic Widescreen

Alternative Titel: Di zi ye feng kuang; Enter the 36th Chamber of Shaolin;
弟子也瘋狂
Regie: Yau Kar-Hung

Kung-Fu-Komödie

Action * * *

Humor * *

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D e s c e n d a n t   o f   t h e   S u n  ~   R i   j i e

Reviewed 12.3.05

Hongkong 1983 Im Feen-Land Da Lor hat der Priester Yuen Jan Ji 500 Jahre lang meditiert und kann nun in zu einem Himmelswesen werden. Das Ereignis wird überschattet, weil Yuens Erzfeind "Black Snake" Mo Ying zur gleichen Zeit der Ausbruch aus seinem Gefängnis gelingt. Auch er hatte fünf Jahrhunderte meditiert und Kräfte gesammelt. Nun schickt er seinen Geist als Menschenkind auf die Erde. Yuen muss etwas dagegen unternehmen und schickt seinen Geist ebenfalls auf die Erde. Ein Farmer findet das Himmelsbaby und zieht es als Shue-Sang (Derek Yee Tung-Shing) gross. Er hat übermenschliche Kräfte, kann fliegen und kämpfen wie ein Ass. Durch ein Relikt bekommt er Informationen über seine Herkunft, seine Kräfte und seine Mission: Er soll ersteinmal das böse intelligente Königreich vernichten. Der Onkel der Prinzessin (Cherie Chung Cho-Hung) will es errichten, indem er alle Babys der Region einsammeln lässt und alle tötet - bis auf die intelligenten, die ihm die Weltherrschaft bringen sollen. Die Prinzessin weiss von nichts. Shue-Sang schmeisst den fiesen Onkel aus dem Palast und erobert als Superheld "Fairy" das Herz der schönen Prinzessin. Doch der Onkel gibt nicht auf und erweckt Mo Yings Teufels-Spross zum Leben.
Mit "Descendant of the Sun" verfilmte Chor Yuen, wie im Vorspann erzählt wird, eine alte chinesische Sage. Die sieht halt einfach an manchen Orten stark nach "Superman" aus. Tatsächlich handelt es sich auch um einen Versuch der Shaw Brothers, den amerikanischen Superhelden in einem chinesischen Sagen-Kontext einzubetten und so mit neuen Hongkong-Fantasyfilme wie etwa Tsui Harks erfolgreichen
Zu Warriors mithalten zu können.
Das Resultat ist erstaunlich unterhaltsam. Die deutlichen Parallelen zu Richard Donners "Superman" aus dem Jahr 1978 umfassen eine kryptonische Himmelsstadt, ein unverletztbares Kind, das auf die Erde gesandt wird, das Kind, das ein Gefährt von seinem Ziehvater hebt, der Eispalast, die Flugszenen, die Dualität von Shue-Sang und "Fairy"-Man und so weiter. Doch das Setting ist derart anders, dass die "Superman"-Parallelen trotz ihrer Häufigkeit trotzdem in den Hintergrund gestellt werden. Vielmehr bestaunt man die nicht immer sattelfesten Fantasy-Effekte von Laserstrahlen über Flugmenschen bis hin zu Zombies, die sich in Shue-Sang verbeissen.
Gespielt ist der Film solide, die Ausstattung wirkt aufwändig und attraktiv, das Erzähltempo bleibt kurzweilig. Dramaturgisch gibts jedoch ein paar Probleme. So ist das Clark Kent'sche Alter Ego von Shue-Sang absolut unnötig für den Plot und auch seine Romanze mit der Prinzessin führt letztendlich zu nichts. Genau dies ist am Ende zu bemängeln. Nach dem Besiegen des Schurken (das war kein Spoiler, das ist schliesslich offensichtlich!) ist wie bei vielen Shaw-Filmen schlagartig fertig. Noch während der Fiesling explodiert, kommen die End Credits. Chor Yuen verschwendet also keine Sekunde, um wenigstens ein paar der Nebenhandlungen abzuschliessen - wie etwa Shue-Sangs Liebe zur Prinzessin. Dieses Problem haben etliche Shaw-Filme, denn nach der Vernichtung des Bösewichts gibt es anscheinend nichts mehr zu erzählen und der Film endet sofort.
Doch das ist ein kleines Manko, wenn der Film ansonsten 83 Minuten naive, actionreiche und kunterbunte Unterhaltung bietet. Natürlich grenzt der Film immer wieder an Trash, doch die Shaws präsentieren selbst den trashigsten Film in visueller Üppigkeit. Edel verpackter Trash hat dementsprechend allemal seinen Reiz.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Kantonesisch und Mandarin 5.1. mit engl. UT. Anamorphic Widescreen

Alternative Titel: Ri jie;
日劫
Regie: Chor Yuen

Fantasy-Action

Action * * *

Humor *

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D e v i l   F e t u s   ~   M o   t a i

Hongkong 1983 Ausführliche Kritik: hier.

 

D r u n k e n   T a i   C h i   ~   X i a o   t a i   j i

Reviewed 23.10.04

Hongkong 1984 Der dynamische Cheng Do (Donnie Yen Ji-Dan) und sein Bruder (Yuen Yat-Chor) werden vom bösartigen Shao (Mandy Chan) angegriffen. Sie schlagen zurück und verletzen ihn körperlich - und geistig. Shaos Vater, der reiche Wang Tao (Don Wong Tao), engagiert daraufhin den Attentäter Killer Bird (Armstrong Yuen Shun-Yee), um die ganze Familie der Übeltäter zu töten. Killer Bird bringt Cheng Dos geldgierigen Vater (Lee Kwan) und seinen Bruder mit einem Feuer um. Nur Cheng Do überlebt und flieht zu einem alten Puppenspieler (Yuen Cheung-Yan). Er tritt als Haushaltshilfe in die Dienste des Alten und seiner dicken Frau (Lydia Shum Tin-ha) und lernt dabei von beiden die Technik des Tai-Chi-Boxens.
Mit "Drunken Tai Chi" wollte Yuen Woo-ping an seinen Klassiker Drunken Master anschliessen. Das Ganze ist aber ein leichter Beschiss, denn obwohl viel getrunken wird, gibts kein Drunken Boxing zu sehen. Dafür folgt der Plot ziemlich genau dem Vorbild, ein Yuen-Clan-Mitglied (diesmal Yuen Cheung-Yan) ist wieder als rattengesichtiger alter Mentor an Bord und Yuen verschafft einmal mehr einem Newcomer den Durchbruch - 1978 war es Jackie Chan (mit Drunken Master und Snake in the Eagle's Shadow), sechs Jahre später dem 21-jährigen Donnie Yen.
Donnie, der später mit Yuen Woo-pings Iron Monkey einen seiner besten Filme ablieferte, hat die Energie und die Arroganz, die für den Part nötig ist. Er flext seinen Bizeps, wann immer er kann, gibt mit akrobatischen Sprüngen an - nur um zu lernen, dass Nachgeben und "soft Boxen" gegen einen wirklich harten Kämpfer die beste Methode ist. Eben Tai-Chi, die Methode vom Absorbieren der gegnerischen Kräfte, die kampftechnische Umsetzung des Jing-Jang, sozusagen. Donnie ist ein superber Softstyle-Kämpfer der seinen Körper schlangenartig bewegen kann. Leider kriegt man davon fast zu wenig zu sehen. Als sein Mentor tritt "Charlie's Angels"-Choreograf Yuen Cheung-Yan auf, der Bruder von Yuen Woo-ping. Er ist verantwortlich für einige der nervigeren Comedy-Szenen, aber angesichts der überwältigenden Kampfszenen wischt man diese Bedenken beiseite.
Ebenfalls als Comedy-Lieferant dient Lydia Shum. Die dickliche Dame ist die erste, die Donnie besiegt - in einem köstlichen Fight. Überhaupt zeigt Yuen Woo-ping wieder einmal sein ausserordentliches Talent dafür, spezielle Kampftechniken in seine Filme einzubauen. Es gibt so einen Kampf mit Feuerwerkskörpern zu sehen, eben einen Fight Donnie vs. schwergewichtige Lydia, einen Kampf mit Hand-Marionetten, Pinsel, Besen und allen möglichen Gegenständen. Dazu klassischeres Material wie den spektakulären Schlusskmapf zwischen Donnie und Yuen Shun-Yee. Die Choreografie besorgte laut den Credits der "Yuen's Clan" - und das merkt man. Dank dieser Action akzeptiert man die dünne Story und die teilweise ärgerlichen Gag-Paraden doch noch schneller. Nur Donnies Breakdance-Pantomime zu Elektromusik und ein Duell mit BMX (wann spielt der Film?) ist unverzeilich.
Im Schaffen von Yuen Woo-ping dürfte "Drunken Tai Chi" sicher nicht zu den besseren Filmen gehören. Aber er liefert 86 Minuten gefälliges Entertainment mit einem gut aussehenden Helden und allerlei schrägen Gestalten. Nicht zu vergessen mit erstklassiger Kampfakrobatik.
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (GB): Code 2 PAL. Kantonesisch und Englisch ohne Untertitel. Widescreen (nicht anamorph)

Alternative Titel: Xiao tai ji;
Siu taai gik; Xiao tai ji; Laughing Tai Chi
Regie: Yuen Woo-ping

Actionkomödie

Action * * *

Humor * *

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T h e   E i g h t   D i a g r a m   P o l e   F i g h t e r   ~   W u   l a n g   b a   g u a   g u n

Reviewed 4.5.04

Hongkong 1983 Die Yang-Herrscherin (Lily Li Li-Li) ist loyal gegenüber dem Sung-Reich und verteidigt den Kaiser mit all ihrer militärischen Kraft. Der eifersüchtige General Pan Mei (Ku Ming) will die Yangs ausschalten und lockt die sieben Yang-Söhne und Vater Yang deshalb in eine Falle: Pan Mei hat sich mit den Tartaren verbündet und tötet die Yang-Truppen. Nur Sohn #5 (Gordon Liu) und Sohn #6 (Alexander Fu Sheng) überleben. Letzteres flieht nach Hause und wird wahnsinnig. Nummer fünf hingegen entkommt in ein Shaolin-Kloster, wo er den Abt (Phillip Ko Fei) überredet, ihn aufzunehmen und zu trainieren. Während er seine Rache plant, reitet seine Schwester #8 (Kara Hui) herbei, um ihm beizustehen.
Für die Shaw Brothers drehten Regisseur Liu Chia-Liang (aka. Lau Kar-Leung) und Kung-Fu-Star Godon Liu 1978 den Martial-Arts-Klassiker 36th Chamber of Shaolin. "The Eight Diagram Pole Fighter" setzt für viele Kampfsport-Fans sogar noch einen drauf. Bei mir steht 36th leicht höher im Kurs, aus Gründen, die ich unten erläuteren werden. Dennoch ist es keine Frage: "The Eight Diagram Pole Fighter" ist einer der Klassiker des Genres und bietet ein paar Beispiele der feinsten Kampfkunst, die Hongkong zu bieten hat. Eines der Probleme, die ich bei dem Film hatte, war jedoch bereits der Anfang. Die absichtlich gekünstelten Sets und das übertrieben Schauspiel machen den Einstieg in das Epos schwer. Die epische Musik, die fetzigen Fights mit den Kampsftöcken und ein paar recht blutige Abgänge machen den Start zwar unterhaltsam, doch wirklich mitgerissen war ich noch nicht.
Auch danach gibt es ein paar Aspekte, die mir missfielen. So ist der Plot doch eher plump und 1983 nicht mehr neu. Auch Alexander Fus Tod kam dem Film nicht zu Gute. Der Jungstar sollte eigentlich den Film anführen, doch er verunfallte am 7. Juli 1983 tödlich im Alter von 29 Jahren. Gordon Liu wurde zum Star des Films und Fus Charakter wird fallen gelassen. Sein Yang #6 ist zwar irre und für die Story nicht mehr wirklich wichtig, doch seine Eliminierung aus der Story ist nicht ganz geglückt. Überhaupt gibt es zu viele Charktere in dem Film. Die Gegner spielen für einen Grossteil von "Eight Diagram Pole Fighter" keine Rolle und einzelne Nebenfiguren wie die süsse Yang-Tochter #9 kommen nie richtig zum Zug.
Dann folgt Lius Ausbildung im Tempel - und hier bekommt der Film endgültig Schmiss. Der Kampf von Liu gegen Philip Ko ist atemberaubend, ein folgender Massenkampf ebenfalls. Und das Finale gehört schlicht zum Besten, was je an Martial Arts auf der Leinwand geboten wurde. Mit ein paar grotesk brutalen Zahn-Entfernungs-Szenen sowie (von Liu Chia-Liang persönlich) perfekt choreografierten Fights reisst der Film komplett vom Hocker. Da setzt wohl die Begeisterung der Fans für den Film an: wer auf Martial-Arts steht will ja auch Martial-Arts sehen. Und bei "Eight Diagram Pole Fighter" bekommt man eben Kämpfe vom Feinsten. Doch ich sage es mal ganz provokativ: Liu Chia-Liang ist der bessere Choerograf, aber Chang Cheh der bessere Regisseur. Lius Filme wie "Eight Diagram Pole Fighter" und der besser fokussierte 36th Chamber of Shaolin sind in ihren Kampf- und Trainingsszenen brillant. Chehs Filme sind vielleicht nicht ganz so genial in ihren Fights (bis auf jene, die Liu choreografiert hat), aber besser inszeniert. Wie dem auch sei - für "Shaw"-Fans kommt das eh einem Vergleich zwischen Cameron und Spielberg gleich. Und "Eight Diagram Pole Fighter" wird auf immer als einer der besten "Shaw"-Filme in der Filmhistorie verankert sein. Daran gibt es gar nichts zu rütteln.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Kantonesisch und Mandarin 5.1. mit engl. UT. Anamorphic Widescreen

Alternative Titel: Invincible Pole Fighter; Wu lang ba gua gun; 8 Diagram Pole Fighter
Regie: Liu Chia-Liang

Kung-Fu-Action

Action * * * *

Gewalt * *

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T h e   E n c h a n t r e s s   ~   Y a o   h u n

Hongkong 1983 Ausführliche Kritik: hier.

 

F r i e n d   F r o m   I n n e r   S p a c e   ~   G a a n   y a n   g w a i

Reviewed 8.6.04

Hongkong 1984 Der kleine Xiaoji ist ein Millionärssohn, weshalb seine Schulkammeraden ihn abweisen. Bei einem Ausflug verscheuchen sie ihn regelrecht, weshalb er durch den Wald irrt und in einem Geisterhaus landet. Dort freundet er sich mit dem Geist Jiang Ren (Kien Shih) an, der ihn fortan begleitet. Er will auch helfen, Xuaojis Eltern Jae (Joesphine Siao) und Maggie Weng (Lung Ti) wieder zusammenzubringen, die seit bald einem Jahr getrennt leben.
Ein harmloser Ausflug der Shaw Brothers in das Familiengenre. "Friend From Inner Space" hat etwas Fantasy, etwas Grusel, etwas Familiendrama und etwas Comedy. Richtig gut wird er nie, wirklich schlecht aber auch nicht. Sein Hauptproblem ist die Beliebigkeit von Handlung, Personen und Inszenierung. Es bleibt einfach nichts hängen. Na ja vielleicht der liebevoll-schräge Auftritt des ewigen Bösewichts Kien Shih (Enter the Dragon) als guter Geist.
Der Kinderdarsteller ist nicht übel, das will etwas heissen. Josephine Siao ist sexy, Lung Ti hat deutlich weniger Haare als auch schon. Das Bild ist leider nicht mehr im epischen Shawscope, sondern höher im Format. All dies gibt einen seltsamen Mix ab - wie man es sich halt vorstellt, wenn die Shaws mal wieder was anderes versuchen. Sicherlich kein Film, den man gesehen haben muss, aber auch nix, das man bereuen würde.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Kantonesisch und Mandarin mono mit engl. UT. Anamorphic Widescreen

Alternative Titel: Jian ren gui; Gaan yan gwai; Wicked Person Ghost
Regie: Ricky Chan

Familienfilm

Humor * *

Action *

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H e a d   H u n t e r   ~   L i e   t o u

Reviewed 5.9.04

Hongkong 1983 Yuen Lick aka. Nguyen Dich (Chow Yun-Fat) musste im Vietnamkrieg üble Gemetzel ansehen. Er selbst tötete auf Befehl seines Vorgesetzten Kam Ta-Fu aka. Kim Tai-Yung (Philip Chan Yan-Kin) undshculdige Menschen. Wieder zurück in Hongkong wird Yuen geplagt von Albträumen. Er arbeitet als Killer, da er seiner mörderischen Vergangenheit nicht entfliehen kann. Eines Tages verliebt er sich in die News-Moderatorin Or Pui-Lam aka. Vicky Lee (Rosamund Kwan Chi-Lam). Mit ihr hofft er auf ein neues Leben. Doch da erfährt er, dass eines seiner letzten Opfer Or Wing-Fu war ... Pui-Lams Vater!
Dieses Frühwerk ist sicher kein Juwel in Chow Yun-Fats Krone. Er spielt nur bescheiden, seine Frisur wechselt alle paar Minuten und sein Regisseur Lau Shing-Hon lässt ihn sowohl bei der Geschichte wie auch bei deren Umsetzung im Stich. Bei solchen Filmen ist es nicht erstaunlich, das der junge Chow in Hongkong als Kassengift galt - bis seine Karriere Mitte der 80er in astronomische Höhen schoss, nicht zuletzt wegen einem Mann namens John Woo.
"Head Hunter", der neuerdings als "Long Good Bye" promotet wird, hat einen sehr diffusen Stil. Lau scheint visuell nicht viel von seinem Job zu verstehen und tüncht die Bilder mit gräulichen, vermeintlich düsteren Farben, die jedoch den Film weniger bedrohlich als optisch langweilig machen. Dass gleich zweimal Berlins "Take My Breath Away" in der Kantopop-Version eingespielt wird, macht die Sache auch nicht besser. Da "Top Gun" aber erst 1986 erschien, wurde dieses Lied wohl erst bei einem späteren Abmischen des Films eingefügt. Im Grunde genommen passt es in das Werk, denn es unterstreicht den 80's-Mief, der "Head Hunter" in jedem Frame anhängt.
Es gibt ein paar deftige Szenen, ein paar kurze Actionmomente und eine wie immer hübsche Rosamund Kwan, doch wo der Reissbrett-Plot und vor allem die uninspirierte Regie bereits vieles ruiniert haben, kann auch dies nichts mehr retten. Sehenswert höchstens für die passionierten Chow-Yun-Fat-Fans, die auch sein frühes Schaffen durchforsten wollen ...

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 0 NTSC. Kantonesisch und Mandarin 5.1 mit engl. UT. Anamorphic Widescreen

Alternative Titel: Long Good Bye; Lie tou; Hunting Head; 獵人; 再見江湖
Regie: Lau Shing-Hon

Actionthriller

Action * *

Spannung * *

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T h e   H i d d e n   P o w e r   o f   D r a g o n   S a b r e   ~   M o h   d i n   t i u   l u n g

Reviewed 10.1.06

Hongkong 1984 Die Nonne Zhou Ziruo (Leanne Lau Suet-Wah) übergibt das Himmelsschwert und den Drachensäbel an Zhang Wu-Ji (Derek Yee Tung-Sing) vom Ming-Kult. Dessen Anführer, Kaiser Zhu Yuanzhang (Ku Feng), würde die Wunderwaffen gerne in seinem Besitz sehen, um die verhassten Mongolen auszurotten. Doch Wu-Ji weigert sich und rettet vielmehr eine Mongolen-Prinzessin (Cherie Cheung Cho-Hung) vor dem sicheren Tod. Das bringt ihm den Respekt des mongolischen Generals Tieh Zhen (Ti Lung), der sich mit Wu-Ji aufmacht, die Verschwörer auszumachen, welche die Mongolen und die Ming-Leute aufhetzen. Sie finden bald heraus, dass Kaiser Zhu dahinter steckt - doch der wird gesteuert von seinem Tutor Song Qingshu (Alex Man Chi-Leung). Der Schurke will an die Wunderwaffen und gleichzeitig die Karatetechniken Jiuyin und Jiuyan vereinen, um unbesiegbar zu werden. Dazu braucht er die beiden Sutren, eine davon bewacht von Wu-Jis Vater (Lo Lieh), die andere von Zhou Zirou.
Mit "The Hidden Power of Dragon Sabre" knüpft der erfolgreiche Shaw Brothers-Regisseur Chor Yuen
an seine beiden Heaven Sword and Dragon Sabre-Filme aus dem Jahr 1978 an. Die Figuren sind zwar teilweise dieselben, der Plot basiert aber nicht mehr auf dem dritten Teil der "Condor"-Trilogie des Autors Louis Cha, sondern nimmt eigene und höchst absonderliche Wege: Er wandelt sich zum Effekt-lastigen Fantasy-Actionfilm mit grotesken Sci-Fi-Einlagen. Licht- und Lasershows gibts en masse, dazu einen Raumschiff-ähnlichen Durchgang, magische Türen, Gesichtstransformation und weiss der Kuckuck was. Chor öffnet also dieselbe Trickkiste wie ein Jahr zuvor beim "Superman"-Abklatsch Descendant of the Sun - doch leider mit durchwachsenem Resultat.
Die Story ist so wirr und hastig erzählt, dass man schnell den Überblick verliert. Und selbst wenn man ihn behält, wird man letztendlich nur Zeuge einer immer ausartender choreografierten Serie von Kämpfen. Der Mix aus modernen Elementen und historisch angehauchtem Setting ist unbefriedigend und erhöht das Gefühl, dass in dem Film nichts zusammen passt. Anstatt einem Stil zu folgen, bedient sich Chor aller möglichen Mittel. Die Schauspieler sind inmitten dieses Elektro-Trash-Spektakels hoffnungslos verloren und entwickeln kein Charisma.
Zugegeben: Gross gelangweilt habe ich mich nie, was wohl daran liegt, dass das Erzähltempo sehr hoch ist und die Shaws doch ein beachtliches Budget zur Verfügung stellten. Doch mit der Zeit hat man von dem Billig-Effekt-Gewitter genug und sehnt sich nach mehr stilistischer und erzählerischer Einheit. "The Hidden Power of Dragon Sabre" kann diese nie liefern und hofft, dass die Zuschauer dies vor lauter Laser-Bombardements, Explosionen und Handlungssprüngen nicht bemerken. Für mehr Infos plus Bilder lest eine noch etwas vernichtendere englischsprachige Kritik des Films unter "want to know more?"

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Kantonesisch und Mandarin 5.1. mit engl. UT. Anamorphic Widescreen

Alternative Titel: Moh din tiu lung
; 魔殿屠龍
Regie: Chor Yuen

Fantasy-Action

Action * * *

Spannung *

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H o l y   F l a m e   o f   t h e   M a r t i a l   W o r l d   ~   W u   l i n   s h e n g   h u o   j i n

Reviewed 10.5.04

Hongkong 1983 Yin Jing ("Leanne" Suet-wa Lau), die Meisterin des Er Mei Clans, sowie Monster Yu (Jason Pai Piao) und die sieben Martial-Arts-Grossmeister umzingeln Ching-Chung Wan und seine Frau. Die Angreiffer wollen an Ching-Chungs Wegbeschreibung zur "Heiligen Flamme", doch er rückt sie nicht heraus. Daraufhin tötet Yin die Familie, doch das Baby überlebt. Das Phantom (Philip Kwok) reisst das Kind an sich und zieht es gross. 18 Jahre später ist aus Tien-sau Wan ("Max" Siu-chung Mok) ein stattlicher junger Mann geworden, ausgestattet mit Kampffähigkeiten und Elan. Er macht sich auf der Suche nach der Heiligen Flamme. Unterwegs trifft er die hübsche Juan-Er (Mary Jean Reimer), die sich in ihn verguckt und ihm beisteht. Sie finden die Waffe und kehren zum Phantom zurück. Der erklärt Tien-sau nun endlich, wer seine Eltern auf dem Gewissen hat ...
"Holy Flame of the Martial Arts World" entstand als Antwort der Shaw Brothers auf Golden Harvests Zu Warriors von Tsui Hark. Besonders gelungen ist der Film nicht. Ich bewundere das irre Tempo und den hemmungslosen Einsatz aller Mittel, um das Fantasy-Actionwerk zu produzieren, doch letztendlich ist es eine trotz 85 Minütchen Laufzeit doch langweilige Stilübung in Exzess und organisiertem Chaos. Neblige Sets, künstliche Kulissen, bunte Kostüme, Trampolin- und Wire-Kämpfe, gezeichnete Geister, englisch sprechende Zombies, Affenmonster und Laserstrahlen, die aus Fingern und Waffen austreten - das alles hat "Holy Flame of the Martial World" zu bieten. Und dennoch ist er nie spannend oder gross involvierend.
Wieso dies der Fall ist, weiss ich auch nicht. Vielleicht, weil man sich keinen Deut um die blassen Charaktere schert. Vielleicht, weil das Ganze verdächtig nach Trash riecht. Vielleicht, weil es voll mit unfreiwilligem Humor ist. Was es auch ist, der Streifen packte mich mit seinem Comic-Stil nicht. Ich kann verstehen, dass jemand dem Film Kultpotenzial zugesteht, denn die schiere Anhäufung von fantastischen Elementen und schamlosen Übertreibungen hebt den Film derart aus den Angeln der Realität, dass man doch manchmal staunen muss. Das ist mir persönlich zu wenig und im Shaw-Kanon bleibt "Holy Flame" für mich deshalb eher im unteren Bereich.

Hier auf DVD erhältlich (Thai-Version)
Hier auf DVD erhältlich (HK-Version)
Meine Disk (T
hai): Code 3 NTSC. Kantonesisch 5.1. mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternativer Titel: Wu lin sheng huo jin
Regie: Chin-Ku Lu

Fantasy-
Action

Action * * *

Humor *

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K i d s   F r o m   S h a o l i n   ~   S h a o   L i n   x i a o   z i

Reviewed 28.3.05

Hongkong / China 1983 Im Phoenix-Dorf lebt der Clan von Pao Shen-Feng (Yu Cheng-Hui), der die Wu-Tang-Schwertkampftechnik praktiziert. Doch Pao hat bisher nur Töchter gezeugt. Er sehnt sich nach einem Buben und Nachkommen. Ganz anders sieht es in der rivalisierenen Dragon-Siedlung aus. Dort lebt der Shaolin Er Long (Yue Hoi) mit seinem Bruder und acht Ziehsöhnen, die er beim Überfall einer Gangstertruppe auf ein Dorf gerettet hat. Die Jungs praktizieren fleissig Shaolin und ärgern die Mädchen vom anderen Flussufer. Doch die Älteren wollen durchaus langsam anbändeln. Dies verbietet Pao strikte, denn er glaubt, die Dragon-Jungs wollen seine Wu-Tang-Techniken stehlen. Die dritte Tochter, San Feng, kämpft ganz energisch für die Einhaltung dieser Politik. Selbst als San Lung (Jet Li) sie zu umwerben beginnt sowie Er Long und sein Bruder die beiden älteren Töchter umgarnen.
Nach dem Überraschungserfolg von Shaolin Temple gab das Team etwas Gas und inszenierte die Fortsetzung bedeutend schneller. Der Ton des Films wurde zudem noch stärker Richtung Comedy gelenkt. Das etwas alberne Streifen steht deshalb bei manchen Jet-Li-Fans nicht so weit oben wie der Vorgänger oder der
Shaw Brothers-Nachfolger Martial Arts of Shaolin. Doch "Kids From Shaolin" macht wirklich Spass. Jet Li hat offensichtlich Freude an seinem Charakteren und der Interaktion mit den zumeist jüngeren Co-Stars. Was die Kleinen ohne Wire und CGI-Effekte alles auf die Beine stellen, ist sowieso beachtlich. Sie kicken wie die Grossen.
Dabei darf natürlich nicht so viel Blut spritzen. Nur gegen Ende, während der viertelstündigen Final-Klopperei, gibt es einen Halsdurchstich. Der Rest ist kindertauglich - von den Huangmei-Songs am Anfang, bei denen sogar Jet Li eine kurze Musical-Einlage hinlegt, über den Zeichentrick-Start bis hin zu den infantilen Gags. Die sind harmlos. Keine vulgären Zoten, sondern neckische Spielchen zwischen den Fraktionen. Ein Plot ergibt sich daraus nur in beschränktem Masse. Doch das ist auch keine Pflicht, immerhin geht es um die zwei Gruppen, ihre Streiche und ihre Annäherung.
Schauspielerisch vermag kaum jemand herauszustechen, wenngleich Jet Li und die älteren Akteure am meisten zu tun haben. Die Kameraarbeit mit den wunderbaren Landschaften Chinas überzeugt ebenso wie die sporadischen, aber sehr "elastischen" Kampfeinlagen. Wer auf der Suche ist nach der leichteren Seite von Jet Li und gleichsam seine frühen Schritte im Filmbusiness studieren will, kommt über den flotten "Kids From Shaolin" nicht herum.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Kantonesisch
5.1, DTS sowie Mandarin 5.1, 2.0
Miit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Shao Lin xiao zi; Shaolin Temple 2; Kids of Shaolin; Shaolin Boys; Shaolin Kids; Shaolin Temple 2: Kids From Shaolin; Shaolin - Kinder der Rache
; 少林小子
Regie: Chang Hsin-Yen (alias Zhang Xinyao, Cheung Yam-yin)

Actionkomödie

Action * * *

Humor * * *

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L o n g   A r m   o f   t h e   L a w   ~   S h e n g   g a n g   q i   b i n g

Reviewed 16.8.04

Hongkong 1984 Der Chinese Tung (Wai Lam) und seine Freunde wollen nach Hongkong fahren, um dort ein Jueweliergeschäft zu überfallen. Beim Versuch, die Grenze zu überschreiten, wird Bullseye erschossen. Die verbliebenen Gangster um Tung, Rooster (Jing Chen) und Chubby (Jian Huang) wagen als Tanzgruppe verkleidet den Übertritt - und schaffen es. Doch in Hongkong werden sie von der Polizei vor dem Julweliergeschäft erwischt und verfolgt. Es kommt zu einer Schiesserei, nach der die Männer erst einmal Geld brauchen. Tungs Verbindungsmann Tai (Wai Shum) bietet ihnen $50,000 für einen Mord an. Doch der Kerl, den sie umlegen, ist ein Cop. Nun jagt das ganze Polizeiaufgebot der Stadt nach den Festlandgangstern. Die haben ihr Ziel des Juwelenraubs aber noch nicht aufgegeben ...
In manchen Besprechungen von "Long Arm of the Law" taucht der Ausdruck "Heroic Bloodshed" auf - ein schlechter Bezug, denn mit heldenhaft hat dieser grimmige Streifen eben gerade nichts am Hut. Es gibt Bloodshed (sogar recht viel), aber der Film ist gerade deshalb zum heimlichen Klassiker geworden, weil er einer der wenigen in den 80ern war, die richtig schmutzig und brutal waren, ohne das Sterben als heroischen Akt im Stile eines Chang Cheh oder später John Woo zu zeigen. In "Long Arm of the Law" wird verreckt, nicht gestorben.
Produziert wurde der Film von
Sammo Hung, inszeniert hat ihn Johnny Mak - seine einzige Regiearbeit! Erstaunlich, denn der Streifen kam bei den Kritikern gut an, wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet und brachte vier Sequels hervor. In gewissem Sinne ist Ringo Lams City on Fire, der immer wieder gerne als Vorbild von "Reservoir Dogs" herangezogen wird, stark von "The Long Arm of the Law" inspiriert: Eine Gangstergruppe organisiert einen Juwelenraub. Und es gibt sogar einen Mexican Standoff gegen Ende. Im Gegensatz zu City on Fire hat "Long Arm of the Law" aber keine Stars zu bieten. Alle Akteure sind Laiendarstelller, viele von ihnen drehten später keine Filme mehr. Ausnahmen sind Wai Lam (A Chinese Ghost Story) und Jing Chen.
Das gibt dem Film ein zusätzliches Mass an Realismus. Den anderen erreicht Mak durch seine schmutzige Inszenierung. Hongkong erscheint hier nicht als Glitzermetropole sondern als überfüllte, enge Metropole. Das Finale beginnt auf dem "Lions Rock Reservoir" und verlagert sich danach in die nahe gelegene, 1993 zerstörte "Kowloon Walled City", einen 6.5-Hektaren-Gebäudekomplex, der 35'000 Menschen beheimatete (
Bild) und aus einer Garnisonsstadt der Ching-Dynastie hervorging. Eine Sequenz mit klaustrophobischem Effekt. Und viel Brutalität von Seiten der Gangster und der Cops. "Long Arm of the Law" ist kein schöner Anblick, aber ein faszinierender Film. In Erinnerung bleiben nebst den "Walled CIty"-Szenen der Fall eines Erschossenen auf eine Eislauf-Fläche und der frühe Tod von Bullseye an der Grenze. Sehenswert für jeden, der seine Action gerne düster und mit nihilistischem Tocuh serviert bekommt ...

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 0 NTSC. Kantonesisch und Mandarin 2.0 mit engl. UT. Widescreen (nicht anamorph)

Alternative Titel: Sheng gang qi bing;
Redguards From Hongkong; Hongkong Vice; 省港奇兵
Regie: Johnny Mak

Actionthriller

Action * * *

Spannung * *

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M e n   f r o m   t h e   G u t t e r

Hongkong 1983 Ausführliche Kritik: hier.

 

M e r c e n a r i e s   f r o m   H o n g   K o n g   ~   L i e   m o   z h e

Reviewed 20.6.06

Hongkong 1983 Die Millionärstochter He Ying (Candice Yu On-on) heuert den Vietnamveteranen Luo Li (Ti Lung) an, dem Killer Naiwen (Phillip Ko Fei) ein Tonband zu entreissen oder ihn an sie auszuliefern. Der Job ist hart, da Naiwen sich beim Milizführer Yindan (Ko Hung) in Kambodscha verschanzt hat. Um den Auftrag zu erledigen, trommelt Luo deshalb fünf Kollegen zusammen: den Waffenexperten Ruan Nanxing (Michael Chan Wai-Mang), den Sprengmeister Blanche (Nat Chan Pak-Cheung), den Scharfschützen Lei Tai (Lo Lieh), den Boxer Hong Fan (Johnny Wang Lung-Wei) und den Safeknacker Curry (Wong Yue).
Ein Söldnerfilm von den Shaw Brothers mit dem späteren Schmuddel- und Comedy-Regisseur Wong Jing hinter der Kamera - und Stars wie Ti Lung oder Lo Lieh davor? Muss ich haben. Der Kauf hat sich tatsächlich gelohnt, obwohl ich nicht einmal der grösste Fan des Söldnerfilm-Genres bin. Wong inszeniert den Streifen nämlich derart rasant, kompromisslos und unterhaltsam, dass man sich glatt in die 80er zurückversetzt vorkommt und mit den Macho-Helden von damals mitgrölt. Bloss ohne den
Patriotismus vieler westlicher Ebenbilder. Hier kämpfen einfach sechs gestandene, etwas ruppige Mannsbilder gegen Schurken und Verrat hinter den eigenen Reihen.
Von Beginn weg legt Wong ein rasantes Tempo vor und führt die sechs Helden im Eilverfahren ein. Zum Glück, kann man da nur sagen, denn diese Effizienz gestaltet den Film schon spannend, bevor überhaupt etwas passiert. Und die Stars um Ti Lung, Lo Lieh und Johnny Wang scheinen sich auch von Anhieb in den Rollen wohl zu führen. Richtig ab gehts danach in Kambodscha, wo Wong sein Budget auskitzelt und alles von brutalen Abmurksereien bis heftigen Explosionen auftischt. Das Schöne dabei ist, wie wenig reflektiert wird: Die sechs Kerle tun ihren Job, wir dürfen zuschauen - keine philosophische Introspektive, keine politische Abhandlung. Nur Action.
Doch mit diesem "kein Ballast"-System rennt Wong Jing am Schluss dann doch noch gegen die Wand. Selbst die emotionalsten Szenen (und im Finale gibts mindestens eine ganz heftige) spult er so schnell ab, dass der Schock sich nicht einmal setzen kann. Hier ein Twist, da ein Verrat, alles in solchem Tempo, dass nichts davon echte Wirkung entfalten kann. Ich bin sicherlich der Letzte, der sich gegen eine temporeiche Umsetzung wehrt, doch hier hätten 10 oder 15 Minuten mehr Laufzeit dem Film gut getan. Aber auch so: Söldnerfans kommen ganz bestimmt auf ihre Kosten mit massig Action, Macho-Charakteren, fiesen Schurken und einigen brutalen Szenen. Zweifellos eine von Wong Jings besseren Arbeiten ...

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Kantonesisch und Mandarin 2.0. mit engl. UT. Anamorphic Widescreen

Alternative Titel: Lie mo zhe
; 獵魔者
Regie: Wong Jing

Actionfilm

Action * * *

Spannung * *

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N e w   T a l e s   o f   t h e   F l y i n g   F o x   ~   X i n   f e i   h u   w a i   c h u a n

Reviewed 21.7.04

Hongkong 1984 Wu Yi-Dao (Leung Kar-Yan) aus dem Süden und Ren-Feng "Golden Face Buddha" Miao (Alex Man Chi-leung) aus dem Norden gelten als grösste Martial-Arts-Helden in China. Beide bekämpfen die Qing-Dynastie. Deshalb soll eine Intrige die zwei ausschalten: Sie werden dazu gebracht, ein Duell abzuhalten, um herauszufinden, wer der Bessere ist. Im Hintergrund plant Miaos Qing-loyaler Bruder Tien Guai-Nung jedoch bloss die Ermordung der beiden. Die Helden kommen sich beim Kämpfen näher und werden Freunde. Doch Tien vergiftet ein Schwert, weshalb Wu verstirbt. Seine Frau (Kan Chia-fong) begeht Selbstmord, nur das Baby Wu Fei bleibt übrig. Tien will es töten, doch Onkel Xi flieht mit dem Baby. Er zieht Fei Wu (Felix Wong Yat-wa) gross und macht ihn zu einem Martial-Arts-Kämpfer mit Übernamen "Flying Fox". Der will den Tod seiner Eltern rächen und Miao töten. Auf dieser Mission trifft er auf die freche Yuan (Kara Hui Ying-hung) und die Giftmischerin Ling-Soo Ching, die sich beide zu ihm hingezogen fühlen.
Die Romane vo
n Louis Cha haben schon etliche Filmemacher in Hongkong inspiriert. Zu seinen wichtigsten Romanen gehören die "Condor"-Trilogie und das "Flying Fox"-Duo. Dem "Flying Fox" Fei Wu hat 1980 unter anderem Chang Cheh einen Film ("Legend of the Fox") gewidmet. Die Shaw Brothers legten gegen Ende ihrer Ära mit "New Tales of the Flying Fox" noch einen drauf. Der Film von TV-Produzent Liu Shih-Yu vereint Wuxia-Schwertkampf und Handkanten-Kung-Fu zu einem kurzweiligen Martial-Arts-Abenteuer mit ein paar erzähltechnischen Holpersteinen.
Die Story ist ziemlich konfus und so manche Fragen stellen sich - nicht zuletzt, wieso Wu Fei so gut trainiert wurde, wenn doch sein Onkel Xi gar kein Kung-Fu beherrscht. Doch derartige Fragen beiseite, kann man sich gut unterhalten. Die Akteure sind solide, die Kämpfe gut choreografiert. Nur beim Wire-Fu-Einsatz ging manchmal die Fantasie mit den Choreografen durch. Weniger wäre mehr. Highlight ist der Kampf zwischen Yuan und einem Schulleiter, der auf Vasen geführt wird. Wer zuerst auf dem Boden steht verliert. Das gibt ein paar coole Sequenzen ab. Auch die härteren Szenen überzeugen. Der Film ist nicht extrem blutig, hat aber doch deftige Passagen - nicht zuletzt am Schluss, als noch schnell unnötigerweise ein Charakter geopfert wird und dann plötzlich und schnurstracks "The End" kommt. Ein paar Minuten mehr Film wäre da durchaus dringelegen.
"New Tales of the Flying Fox" ist kein Meisterstück der Shaws, doch zu dieser Zeit, als das Studio seinem Ende entgegen sah, boten die Macher nochmals Stars aus Film und TV auf, um mehrere Stile in einem Film zu vereinen. Das Resultat mag überhastet und eben etwas holprig geworden sein, doch man langweilt sich eigentlich zu keiner Minute. Und das zählt ja wohl!

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Kantonesisch und Mandarin 5.1. mit engl. UT. Anamorphic Widescreen

Alternative Titel:
Xin fei hu wai chuan; 新飛狐外傳
Regie: Shih-Yu Liu

Historien-
Actinfilm

Action * * *

Humor *

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O p i u m   a n d   t h e   K u n g - F u   M a s t e r

Hongkong 1984 Ausführliche Kritik: hier.

 

P a p a ,   C a n   Y o u   H e a r   M e   S i n g ?

Taiwan 1983 Ausführliche Kritik: hier.

 

T h e   P r o d i g a l   S o n   ~   B a i   g a   j a i

Reviewed 17.10.04

Hongkong 1983 Leung Chang (Yuen Biao) hält sich für den besten Kämpfer der Stadt Fut Shan in Südchina. Der Sohn aus reichem Hause nennt sich "Street Brawler" und ahnt nicht, dass er kein Talent hat: Seine Eltern haben nämlich Diener angestellt, die mögliche Kontrahenten bestechen, damit sie verlieren! Eines Tages trifft Chang auf den Peking-Oper-Schauspieler Leung Yee-Tai (Lam Ching-Ying), der kein Interesse daran hat, den Schnösel gewinnen zu lassen. Die Tracht Prügel, die Chang bekommt, lässt ihn endlich aufwachen. Er bittet Yee-Tai, ihn zu trainieren und schliesst sich seiner Opern-Truppe an. Derweil taucht in der Stadt der Mandschu-Sohn Lord Ngai (Frankie Chan Fan-Kei) auf. Auch er hält sich für den Besten, doch auch seine Eltern räumen ihm lediglich den Weg frei: Ngais Diener töten einfach jeden, der ihn schlagen könnte! Als er sich mit Yee-Tai duelleiert, verliert dieser nur wegen einem Asthma-Anfall. Ngai verschiebt den Kampf auf später - doch die Diener ahnen, dass Yee-Tai Ngai schlagen wird, wenn er wieder gesundet. Deshalb töten sie die ganze Opern-Truppe. Yee-Tai entkommt nur dank der Hilfe von Chang. Auf dem Land beginnt Yee-Tai seinen Schützling nun endlich richtig zu trainieren. Und auch sein verrückter Nachbar Wong Wah-Bo (Sammo Hung Kam-Bo) bringt Chang noch ein paar Tricks bei ...
"The Prodigal Son" ist fast ein vier-Stern-Film für mich, für die meisten Martial-Arts-Enthusiasten einer der besten Streifen des Genres. Woher die Diskrepanz? Das hat zum einen mit persönlichen Vorlieben zu tun. Ich mag klassische Martial-Arts-Filme sehr wohl, doch den elaborierten Stil von Yuen Woo-Ping oder Ching Siu-Tung ziehe ich vor. Zum anderen ist "The Progial Son" ein ausgesprochen Stil-fixierter Film. Er zeigt vom Training bis zur Ausführung beinahe alle Nuancen des Wing-Chun-Stils. Ich verstehe wenig von den verschiedenen Stilen und kann Hung Gar kaum von Wing Chun unterscheiden - der Reiz dieser Stil-Einbindung ist für mich also eher bescheiden.
Dennoch. Auch für Wing-Chun-Laien sollte dieser Film ganz oben auf der "must buy"-Liste stehen. Er ist einer von Sammos besten Filmen - wenn nicht sogar der beste nach Warriors Two. Die Kameraarbeit von Mr. Vampire-Regisseur Ricky Lau ist vorbildlich, die Sets trotz limitiertem Budget ausgesprochen gelungen. Die Akteure zeigen sich von der besten Seite. Besonders beeindruckend ist Mr. Vampire Lam Ching-Ying. Aber auch Yuen Biao zeigt sein Talent selbst ausserhalb der Fights. Insbesondere gegen Schluss wirkt der sonst so zierliche Kerl richtig gefährlich. Ansonsten darf er vor allem frech sein, denn er spielt, ganz analog zu Jackie Chan in Drunken Master, die junge Fassung eines Martial-Arts-Helden: Eben Leung Chan, der u.a. in Sammos Film "Warriors II" als angesehener Erwachsener gezeigt wird. Frankie Chan ist als Bösewicht für einmal eine Abweichung vom üblichen Klischee, indem er eigentlich nicht Böses tun will und physisch auf den ersten Blick nicht sehr diabolisch wirkt. Der Regisseur selbst hat einen kurzen aber witzigen Auftritt. Sein Ausbildungsduell gegen Lam Ching-Ying oder auch die Kaligrafie-Sequenz gehören zu den Höhepunkten des ganzen Films.
Die restlichen sind natürlich allesamt Kämpfe. Lam Ching-Yings Duell gegen Frankie Chan ist exquisit gefilmt und ausgeführt. Doch richtig weh tut vor allem das Finale zwischen Yuen Biao und Frankie Chan. Yuen doubelte teilweise auch für seinen Gegner und fällt schon mal Rückgrat-brechend die Treppe runter. Zwischen diesen beiden Knallern gibt es immer wieder kleinere Glücksmomente für jeden Martial-Arts-Fan, alle choreografiert von Sammo, Yuen Biao, Lam Ching-Ying und Billy Chan Wui-Ngai. So folgt einem brutalen Gemetzel an den Opern-Leuten (begleitet von einem "Psycho"-mässigen Score, den Co-Star Frankie Chan komponiert hat) ein Kampf mit Feuer-Einsatz.
Also wo sind denn eigentlich die Gründe für eine Abwertung? Der Humor ist einer. Es gibt zwei Arten von Humor in dem Film. Jener von Sammo ist köstlich. Einige der Dialoge aus der Feder des Doppelbödigkeits-Meisters
Wong Jing sind wahre Brüller - danke dafür an Bey Logan für die Übersetzung von "dann verlieren wir auch noch unser Schwein" wobei das kantonesische Wort für Schwein auch Jungfräulichkeit bedeuten kann. Wenn Tochter Twiggy ihrem Film-Daddy Sammo sagt, "mein Schwein verlier ich nur an dich" dürften Hongkong-Zuschauer flach gelegen haben. Doch abseits von diesen gelungenen Lachern gibt es vor allem in der ersten Hälfte zuviel Humor rund um Muttermal- und Zahngeschädigte Sidekicks. Der Film braucht recht lange, bevor er voll zum Zug kommt.
Das gilt für Humor, Action und Plot. Das Setup mit den beiden Söhnen, die von ihren Eltern geschützt werden, indem ihre Fights manipuliert werden, ist gut, doch bis das endlich wirklich zieht vergeht recht viel Zeit. Wie dem auch sei. Hat der Film nämlich erst einmal sein Tempo gefunden, gehört er zur Spitze des Hongong-Actionkinos der 80er. Deshalb also beinahe vier Sterne. Und jeder der auf Techniken steht - insbesondere natürlich auf den Wing-Chun-Stil - kann gerne noch ein Sternchen dran hängen. Für alle Laien einfach "nur" ein sehr gut gemachter und unterhaltsamer Streifen mit coolen Fights.

Hier auf DVD erhältlich (GB)
Hier auf DVD erhältlich (D)

Meine Disk (GB): Code 2 PAL. Englisch, Kantonesisch 5.1. mit engl Untertiteln. Anamorphic Widescreen
Alternative Titel: Bai ga jai; Bai jia zi; Pull No Punches; Die Todesfaust des kleinen Drachen;
敗家仔
Regie: Sammo Hung Kam-Bo

Actionkomödie

Action * * *

Humor * *

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P r o j e c t   A   ~   ' A '   g a i   w a a k

Reviewed 25.5.04

Hongkong 1983 Ende des 19. Jahrhunderts terrorisieren die Piraten von Sam Pau Lor (Dick Wei) die Gewässer vor Hongkong. Doch die lausige Marine kann sie nicht in den Griff kriegen. Deshalb wird sie kurzerhand aufgelöst, die verbliebenen Matrosen werden in die Polizei eingegliedert. Einer davon ist Sgt. "Dragon" Yong Mi (Jackie Chan), der sich fortan mit dem nicht sonderlich beliebten Stv. Inspektor Hong (Biao Yuen) herumschlagen muss. Doch die beiden werden bald ein Team und versuchen mit Hilfe des Ganoven Fei (Sammo Hung Kam-Bo), die Seeräuber klein zu kriegen und britische Geiseln von der Pirateninsel zu befreien.
Anfang der 80er versuchte Jackie Chan zum ersten Mal, den US-Markt zu erobern. Ein Vorhaben, das kläglich scheiterte und in Filmen wie "Cannonball Run" und The Big Brawl mündete. Dass zuhause doch alles besser ist, beweist "Project A". Mit diesem Film wollte Jackie das heimische Publikum für sein Fremdgehen entschädigen, übernahm zum dritten Mal den Solo-Regie-Job und klotzte. Ein Film mit grossem Budget, der Action, Abenteuer und Humor vereinen sollte. Die Rechnung ging auf: "Project A" avancierte zum damals zweiterfolgreichsten Film der Hongkong-Geschichte.
Ich gebe ihm wie so manchem Jackie-Film dieser Ära 3½ Sterne, doch im Gegensatz etwa zu Drunken Master, Snake in the Eagle's Shadow oder Dragon Lord nur relativ knapp und eher aus filmhistorischen Gründen. Für Chan war es neben seinen Durchbruchsfilmen eines der wichtigsten Werke und die Stunts sind schlicht phänomenal. Aber die Geschichte ist in die Länge gezogen, obwohl sie nichts hergibt. Mindestens 10 Minuten der 101 minütigen Lauflänge hätte man rausschneiden können, um den Fluss zu verbessern. Zwischen den Fights sackt "Project A" nämlich teilweise übermässig ab, da hilft auch die angeblich überraschend akkurate historische Präsentation des Films wenig. Das gibt dem Film als Ganzes einen holprigen, uneinheitlichen Eindruck.
Doch die Stunts, die machens aus. Jackie Chan zuzusehen, ist immer genial, doch in "Project A" ist es ein besonderes Vergnügen. Die Eröffnungs-Schlägerei ist noch ein orchestriertes Durcheinander, doch die Casino-Prügelei ist bereits grandios. Es wird gefallen, geflogen, gestürzt und gehämmert was das Zeug hält. Es gibt eben nur wenige bessere Stuntmänner als jene aus Hongkong. Danach folgt die grandiose Velo-Verfolgungsjag mit akrobatischen Einlagen. Und Jackies legendärer 20-Meter-Fall vom Kirchturm. Die Szene ist eine Hommage an "Safety Last!", den Stummfilm von 1923 des Stunt-Schauspielers Harold Lloyd, den Chan verehrt. Der Fall ist extrem. Nur durch zwei Tücher leicht abgebremst rast Jackie in die Tiefe, eine Szene, die ihm beinahe das Leben gekostet hätte und deshalb gleich in mehreren Einstellungen zu sehen ist. Es wird jedoch gemunkelt, dass einige Einstellungen Jackies Doubles zeigen - vor allem Sing "Mars" Fen ist in "Peoject A" gleich mehrfach Jackies Double. Danach kann man kurz Luft holen, bevor am Ende nochmals richtig gekloppt wird. Besonders eindrücklich ist dann Bösewicht Dick Wei, der unter anderem einen ungebremsten Sprung von Sammo Hung in seinen Rücken verdauen muss. Das tut wirklich weh beim Zuschauen.
Und deshalb ist "Project A" auch sehenswert. Nicht wegen der historischen Komponente, weniger wegen den tiefer gelegten Gags, auch nicht wirklich wegen dem gut gelaunten Spiel der "Peking Oper"-Freunde Sammo Hung, Jackie Chan und Biao Yuen. Nein, alleine wegen den Stunts, wegen den Prügeleien und wegen der Akrobatik. Die sind der Knüller. 1987 folgte die Fortsetzung Project A, Part II.
PS: Die neue deutsche Fassung entspricht der Hongkong-Fassung. Die FSK hat den Film aber bei der neuen Prüfung von "ab 16" auf "ab 12" heruntergesetzt. Damit ist also die 16er-Export-Version kürzer als die neu erschienene 12er.
Hier auf DVD erhältlich (deutsche uncut-Fassung ohne Extras)
Hier auf DVD erhältlich (britische uncut-Fassung mit vielen Extras)
Meine Disk (D): Code 2 PAL. Kantonesisch 1.0. mit nicht ausblendbaren deutschen Untertiteln.
Dazu Deutsch 1.0 und 5.1. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel:
"A" gai waak; Der Superfighter; Project "A"; Pirate Patrol; 'A' gai waak; Project 'A', Jackie Chan's Project A
Regie: Jackie Chan

Actionkomödie

Action * * *

Humor * *

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S e e d i n g   o f   a   G h o s t   ~   Z h o n g   g u i

Hongkong 1983 Ausführliche Kritik: hier.

 

S h a n g h a i   1 3   ~   S h a n g h a i   t a n   s h i   s a n   t a i   b a o

Reviewed 17.12.05

Hongkong 1984 Shanghai in den 20er-Jahren: Der Patriot Gau ist dank dem Einbrecher Black Hat (Jimmy Wang Yu) in den Besitz von geheimen Papieren gekommen, die er nach Hongkong bringen soll. Deshalb bittet er Shen Gan-Fuh (Chen Kuan-Tai) um Schutz. Tatsächlich versucht ein Killer (Danny Lee Sau-Yin) bereits in Shens Haus einen ersten Anschlag. Es kommt noch heftiger: Die "Shanghai 13"-Killertruppe (u.a. Lu Feng, CHi Kuan-Chun) ist ihm auf den Fersen. Zum Glück gibt es aber genug Patrioten wie Yeh (David Chiang) und "No. 1" (Ti Lung), die Gau und seine Dokumente schützen.
Zu einer fairen Besprechung dieses Films fühle ich mich eigentlich kaum im Stande, da die momentan verfügbare Hongkong-Disk ein Graus ist: Mattes, ausgewaschenes Vollbild mit eingebrannten Untertiteln, die links und rechts aus dem Bild herausfallen und auf hellem Hintergrund eh nicht zu lesen sind. Das bisschen Plot, das da ist, hab ich also kaum verstanden. Das einzige, was eine Kritik dennoch rechtfertigt ist der Umstand, dass die Handlung bei diesem All-Star-Kampffilm eh keinerlei Rolle spielt. Sie dient nur als Gerüst für ausgeklügelte Fights.
Den Film drehte Chang Cheh nicht für die
Shaw Brothers, weshalb er auf ultrabillige Sets setzen musste und kaum Produktionsmittel zur Verfügung hatte. Das sieht man: Ebenso wie die Handlung geben auch die Ausstattung und die zusammengeklaute Konservenmusik nicht viel her. Warum dennoch drei Sterne? Weil Martial-Arts-Freunde voll auf ihre Kosten kommen. Manche der Duelle wirken angegraut, andere sind höchst agil - und stets werden sie dargeboten von einigen der grössten Stars des Genres. Von Ti Lung und David Chiang über Chen Kuan-Tai und Jimmy Wang Yu bis hin zu Danny Lee und Andy Lau sowie den "Venoms" Lu Feng und Chiang Sheng. Allein dafür würde sich der Kauf lohnen - aber eben: Die DVD lässt man lieber im Regal.
Eine letzte "Kontroverse" gibts auch um das Entstehungsjahr. Imdb meint 1981, weshalb die meisten Quellen dieses Jahr übernehmen. Bei Genre-Seiten liest man indes spätere Jahrgänge, was Sinn machen würde. 1985 bei cinemasie, 1984 bei kungfucinema. Ich habe vorläufig mal das Datum von letzteren übernommen, das in einigen Besprechungen auftaucht.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 0 NTSC. Kantonesisch 2.0. mit eingebrannten englischen UT. Vollbild.

Alternative Titel:
Shanghai Thirteen; All the Professionals; Shanghai tan shi san tai bao;
上海滩十三太保
Regie: Chang Cheh

Martial-Arts-
Film

Action * * * *

Spannung *

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S h a o l i n   I n t r u d e r s   ~   S a a m   c h o n g   s i u   l a m

Reviewed 23.10.05

Hongkong 1983 Vier verkleidete Killer töten die Anführer mehrerer Clans. Obwohl alle mit der "Shaolin Shinganjg Faust" umgebracht wurden, vermutet der noch lebende Clanführer Chief Lu (Ku Feng) die junge Ye Qingha (Liu Yu-po) hinter den Attentaten. Die Freunde Qiao Yiduo (Jason Pai Piao) und Lei Xun (Derek Yee Tung-Shing) wollen dies nicht glauben. Als Lu attackiert wird, sieht Qingha die Gesichter der vier Killer: Es sind Shaolin-Mönche. Yiduo und Xun besuchen das nahe gelegene Shaolin-Kloster und bekommen vom Abt gegen den Willen des Ausbildners Kongxing (Phillip Ko Fai) die Chance, die Mönche zu identifizieren - wenn sie es schaffen, bei drei Prüfungen zu bestehen.
Nach seinem Regiedebüt Shaolin Prince doppelte Shaw Brothers-Choreograf Tang Chia mit diesem Knaller nach. "Shaolin Intruders" ist deutlich besser als der Vorgänger, da er kurzweilig inszeniert und fantastisch choreografiert ist. Den wichtigsten Beitrag zum Gelingen dieses 86 Minuten kurzen Martial-Arts-Schmauses hat jedoch das Drehbuch. Es ist ungewöhnlich aufgebaut und wartet tatsächlich mit mancher Krimi-mässiger Überraschung auf. Einige Wendungen kann man erahnen, doch der Plot sticht aus der "Du hast meinen Meister getötet. Stirb!"-Masse heraus.
Die Akteure sind routiniert, ihre Kampfeinlagen agil. Zu den besten des Films gehört Derek Yees Kampf gegen die Zwölfer-Vajrayana-Formation und der Fight der beiden Freunde gegen den Abt auf den Stühlen. Diese Szenen sind für einmal nicht bloss Selbstzweck, sondern wurden sauber in die Handlung integriert. Mit toller Action, ein wenig Mystery und soliden Darbietungen erreicht "Shaolin Intruders" bereits sehr viel. Dass Tang Chai keinen Ballast an den Ereignissen lässt und nach 86 Minuten Nonstop-Unterhaltung bereits zum Schluss kommt, macht den Film sehenswert. Und die Vielzahl cooler Waffen von brennenden Pfeilen bis wandelbaren Stäben sowie zunehmende Gewalt gegen Ende des Films bringen ihm endgültig die Etikette "Geheimtipp" ein.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Kantonesisch / Mandarin 5.1 mit engl. UT. Anamorphic Widescreen

Alternative Titel: Saam chong siu lam; 三闖少林
Regie: Tang Chia

Martial-Arts-Film

Action * * *

Humor *

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S h a o l i n   P r i n c e  ~   S h a o l i n   c h u a n   r e n

Reviewed 26.9.04

Hongkong 1983 Der böse neunte Lord alias "Iron Fingers" (Jason Pai Piao) lässt den Kaiser ermorden. Die Babys des Herrschers werden gerettet: Gu Long bringt den jüngeren Sohn zu Premierminister Wang (Ku Feng), Li Zheng bringt den älteren Kronprinzen zu den drei durchgeknallten Shaolin-Mönchen Wu Zhi, Wu Ming und Wu Ti, die von ihrem Meister unter Arrest gestellt wurden und nun das Kind aufziehen. Als aus Dao Xing (Ti Lung) ein junger Mann geworden ist, kennt er die Geheimnisse des Martial-Arts, da seine drei "Väter" ihn ungewöhnlich aber gut ausgebildet haben. Eines Tages trifft er auf Wong Zitai (Erh Tung-Sheng) und freundet sich mit ihm an. Die zwei ahnen nicht, dass sie Brüder sind. Doch unabhängig voneinander haben sie sich einen Feind gemacht, den es zu besiegen gilt: Den neunten Lord ...
Tang Chia (aka. Tong Gaai) war lange Zeit einer der angesehensten Actionchoreographen der Shaw Brothers bis er 1983 sein Regiedebüt gab: "Shaolin Prince". Der flotte Streifen war nur einer von drei Regiearbeiten Tangs bevor er sich mit dem Ende der Shaws in die TV-Welt und in die Anonymität zurück zog. "Shaolin Prince" basiert auf einer Story des Vielfilmers Wong Jing, doch viel zu tun hatte er nicht: Der eigentliche Plot ist simpel und dient nur als Aufhänger für eine Serie von Martial-Arts-Einlagen. Diese sind erste Sahne. Von Wire-Fu bis klassischer Handkanten-Akrobatik ist alles dabei. Hie und da kriegt man dabei das Gefühl, es sei "zu viel", doch spätestens beim spektakulären Finale ist dies vergessen.
Die Hauptrolle absolviert Ti Lung mit viel Charisma, auch wenn er mit 37 Jahren etwas alt ist, um einen Frühzwanziger zu spielen. Als sein Co-Star absolviert
Erh Tung-Sheng einen frühen Auftritt. Er ist der Bruder von Ti Lungs Dauer-Partner David Chiang. Des weiteren sind mit Ku Feng und Yuen Wah (der auch einen Teil der Choreogafie übernahm) einige bekannte Gesichter zu sehen.
Doch was funktioniert nicht an "Shaolin Prince"? Zum einen eben die schematische Story. Dann ist der Overload an Action zu beklagen. Mit der Zeit kann man einfach kaum mehr etwas davon aktiv aufnehmen. In der Handlung gibt es zudem etwas viel Ballast - die Auftritte des "Feuer-Generals" und des "Wasser-Generals" sind völlig unmotiviert und halten die Story auf. Alles in allem ist "Shaolin Prince" sicher ein solides Regiedebüt, doch auch ein Zeichen dafür, dass der sperrige "Shaw-Klotz" Anfang der 80er zu träge wurde und mit den Neuerungen im Hongkong-Kino nicht klarkam ...

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Kantonesisch und Mandarin 5.1. mit engl. UT. Anamorphic Widescreen

Alternative Titel: Shaolin chuan ren; Death Mask of the Ninja; Iron Fingers of Death; Iron Fingers of Shaolin;
少林傳人
Regie: Tang Chia

Actionfilm

Action * * * *

Humor *

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T h e   S i a m e s e   T w i n s   ~   L i n   t a i

Reviewed 22.9.04

Hongkong 1984 Bonnie Kei Po-erh (Idy Chan Yuk-lin) lebt seit Jahren in Kanada. Nun besucht sie endlich wieder ihre Heimat Hongkong. Der Empfang bei den Eltern ist frostig. Mutter Ching-yi (Tanny Tien Ni) scheint sich sogar regelrecht vor ihr zu fürchten und muss wegen ihren Nerven den Psychiater Chieng (Kwan Hoi-san) besuchen. Der ist auch ein guter Freund von Po-erh und versucht ihr gegenüber, die Sache herunterzuspielen. So nimmt sich die junge Frau mehr Zeit für ihren reichen Freund Michael Cho (Mai Te-lo). Doch der wird ihr langsam zu aufdringlich. Als sie den jungen Arzt Dr. Albert Poon Chi-Ching (Tong Chun-chung) entdeckt, verliebt sie sich in ihn. Das ist Michael nicht recht. Er heckt mit der schlampigen Wendy einen Plan aus, Po-erh zurückzugewinnen. Doch die hat bald andere Sorgen: Sie findet heraus, was Mutter so belastet - Po-erh ist nur eine ihrer Töchter. Sie hatte einen siamesischen Zwilling Namens Bei-erh, der bei der Trennung der beiden verstarb. Nun terrorisiert der Geist von Bei-erh die Mutter. Und sie hat es auch auf Po-erh abgesehen ...
"The Siamese Twins" ist einer der ödesten Horrorfilme der Shaw Brothers. Die ersten Szenen während dem Vorspann, als echte siamesische Zwillinge gezeigt werden und eine mahnende Erzählstimme den Plot vorwegnimmt, sind die besten. Danach stellt sich Routine ein. Wirklichen Horror gibts kaum: Das kleine Geist-Mädchen mit dem Ball ist ein Witz, die Visionen und Träume fad und das Blut-Level ausgesprochen tief. Zu keiner Sekunde stellt sich das Gefühl einer Bedrohung ein.
Auch drehbuchtechnisch ist "The Siamese Twins" misslungen. Besagter Vorspann lässt einen von Anfang an wissen, worums geht, obwohl die Sache mit den siamesischen Zwillingen erst um die Filmhälfte wirklich ins Spiel kommt. Dann bleibt die Handlung lange an unnötigen Nebendarstellern hängen, an peinlichem Liebesgeplänkel und schlüpfriger Erotik. Wegen einer ausgedehnten Sexszene bekam der Film auch ein Kategorie-III-Rating. Diese Einstufung ist lächerlich, wenn man bedenkt, wie zahm er ist - und dass Shaw-Brutalos wie Killer Snakes (Vergewaltigung, Mord) und Flying Guillotine II (Verstümmelung) tiefere Ratings gekriegt haben. Es liegt wohl an den Quadratzentimetern nackter Haut. Und an zwei Shots von nackten Männerpos. Ansonsten suchen Kat-III-Jäger hier vergebens nach Sleaze.
Und so ist man letztendlich froh, wenn der Film nach 86 Minuten sein Ende findet. Mir kam er länger vor. Regisseurin Angela Mak hat deshalb auf einer grundlegenden Ebene versagt: der Unterhaltung. Mir wäre egal, wenn der Film blöd oder unlogisch wäre, aber zumindest etwas Entertainment bitte. Eineinhalb Stunden tranigen Grusel durchzustehen ist der wahre Horror bei dieser Sache ...

Hier auf DVD erhältlich (HK)
Meine Disk (Taiwan): Code 3 NTSC. Kantonesisch / Mandarin mono mit engl. UT. Anamorphic Widescreen

Alternative Titel: Lin tai; Lian ti;
Connected Bodies; 連體
Regie: Angela Mak Leng-chi

Horrorfilm

Gewalt *

Spannung *

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T a l e s   o f   a   E u n u c h  ~   L u   d i n g   j i

Reviewed 7.3.05

Hongkong 1983 Der Prostituiertensohn und Betrüger Mao Siu-Bao (Wang Yu) freundet sich mit dem Rebellen Mau 18 an. Die beiden geraten in eine Falle des Eunuchen Hai (Ku Feng), der Mau schwer verletzt. Doch Siu-Bao gelingt es, den Eunuchen zu vergiften, worauf er erblindet und zu sterben droht. Schnell tötet Siu-Bao danach Hais Gehilfen, den jungen Eunuchen Xiao Guei-Tzu, und nimmt dessen Identität an. Er lernt von Hai Kung-Fu und trainiert heimlich mit Xiao Yuen-Tzu (Gordon Liu Chia-Hui). Der entpuppt sich jedoch als Kaiser Siu Yun-Tsu und freundet sich mit "Guei" an.
Regisseur Hua Shan (Little Dragon Maiden, The Super Inframan) drehte für die Shaw Brothers eine kurzweilige, aber doch ziemlich hohle Actionkomödie mit vielen schlüpfrigen Gags. Vakuum beim Oralsex? Drin. Versehentlich geschlucktes Potenzmittel mit explosivem Resultat? Vorhanden. Doch seltsamerweise mischt Hua dazu noch eine Menge Blut - deftige Schnittwunden steigern sich zu gebrochenen Gliedern und sogar herausgerissenen Innereien. Das alles könnte passen, wenn die Inszenierung ganz auf grotesk angelegt wäre, doch da es sich um einen mehr oder weniger klassischen Shaw-Film handelt spielt alles in edlen Sets und bewegt sich relativ gehoben. Diese Zutaten ergeben
eine Mischung, die auf keiner einzigen Ebene funktionieren will.
Nicht einmal im Bereich Martial-Arts, was bei der Beteiligung von Wang Yu und Gordon Liu besonders traurig ist. Letztendlich gibt auch die Handlung wenig her und verzettelt sich zum Schluss in etlichen unwichtigen Nebenhandlungen. Sicher kein grosser Wurf und ein weiteres Beispiel dafür, dass die Shaws mit den Filmen der frühen 80er nicht mithalten konnten. An die Actionkomödien der Konkurrenz um Jackie Chan und Co. kommt diese Zoten-Parade jedenfalls nicht heran.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Kantonesisch und Mandarin 5.1. mit engl. UT. Anamorphic Widescreen

Alternative Titel: Lu ding ji; Tales of an Eunuch;
唐鹿鼎記
Regie: Hua Shan

Actionkomödie

Action * *

Humor * *

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T w i n k l e   T w i n k l e   L i t t l e   S t a r   ~   X i n g   j i   d u n   t a i

Reviewed 3.7.04

Hongkong 1983 Tien-chen "Virginia" Li (Cherie Chung) ist jung und dumm. Doch die Männer liegen ihr zu Füssen. So auch der reiche Mr. Kuo (David Lu). Tien-chen erhofft sich durch eine Heirat mit ihm das grosse Geld. Doch Kuos Vater akzeptiert keine "Second Hand"-Ware. Kuo will aber nicht aufgeben. Da wird Tien-chen von einem Raumschiff hochgebeamt. Als sie von der Polizei gefunden wird, behauptet sie, sie wurde von Aliens entführt und missbraucht! Niemand glaubt ihr, die Ehe kann sie vergessen. Da tauchen die Detektive Eden (Lei "James" Yi) und Lun-pu "Columbo" Kung (Tin-Nam Tam) auf, die ihre Behauptung bestätigen und ihre Ehre retten. Dr. Wu (Tien Liang), der wegen einem selbst gemixten Serum bei Vollmond zum Monster mutiert, nimmt Tien-chen sofort unter Vetrtrag und macht einen Star aus ihr.
Mit "Twinkle Twinkle Little Star" produzierten die Shaw Brothers ein wahres Kuriosum: eine Sci-Fi-Komödie aus Hongkong. Doch die Freude darüber währte nur kurz: von der Handlung bis zur Umsetzung ist das Ganze ein riesengrosser Scheiss. Manche Passagen des Films sind derart daneben oder derart irr, dass man von Trash sprechen kann - und deshalb gebe ich auch gnädige 1½ Sterne. Doch "Twinkle" gehört definitiv zum Übelsten, was die Shaws produziert haben.
Da ist einmal die Geschichte. Die kappiert man nicht, wenn man nicht gehörig Drogen geschluckt hat. Die sechs (!) Drehbuchautoren haben wohl ihre Ideen einfach in einen Topf geworfen. Nichts passt zusammen. Die Schauspieler sind unter- oder überfordert. Aber niemand fühlt sich wohl. Ausser vielleicht die süsse Cherie Chung. Die Musik ist am Anfang noch okay: "Twinkle" beginnt mit einem modifizierten Shaw-Logo, geht dann in einen "Superman"-mässigen Vorspann mit grosser Orchestermusik. Später macht diese jedoch mehr und mehr albernen Midi-Melodien Platz. Und auch die Kamera ist kein Highlight.
Also vielleicht die Effekte? Die sind nicht soo übel. Alles vom "Millennium Falcon"-inspirierten UFO bis hin zum Licht-
Nunchaku sieht noch halbwegs in Ordnung aus. Doch für was für Szenen missbraucht der Regisseur dieses Budget? Ich zähle mal auf: es gibt eine Sequenz, in der Cherie Monroe-mässig auf einem Lüftungsschacht steht und die Autos beim Vorbeifahren einen Totalcrash verursachen. Ein Rettern im SB-Superman-Anzug rettet Cherie. Ohne weitere Erklärungen. Dann gibts zwei uninspierte Musical-Einlagen, eine Tortenschlacht, "Taxi Driver"-Dialoge im Drag-Outfit und ein Darth-Vader inklusive Lichtschwert und Atemmaschine. Ach, und am Anfang werden etliche Shots aus "Close Encounters of the Third Kind" kopiert. Ich habe nix gegen etwas klauen, doch dann sollte dabei eine Parodie rausschauen, nicht eine solche Aneinanderreihung von Kalauern. Die paar wenigen geglückten Momente von "Twinkle" machen Vergewaltigungs-Plots, den hässlichen Tin-Nam Tam in Drag oder ein mit einem Chicken-Leg versohlten Hintern nicht wett. Die, die das Ganze dennoch durchstehen, werden mit einem wahren Feuerwerk der Absurditäten konfrontiert. Dazu ein Kurzauftritt von Tsui Hark als Reporter. Der Rest: autsch!
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Kantonesisch und Manadrin 2.0 mit engl. UT. Anamorphic Widescreen

Alternativer Titel: Xing ji dun tai
Regie: Kwok-ming "Alex" Cheung

Sci-Fi-Komödie

Humor * *

Action *

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T h e   W e i r d   M a n   ~   S h e n   t o n g   s h u   y u   x i a o   b a   w a n g

Hongkong 1983 Ausführliche Kritik: hier.

 

W i n n e r s   a n d   S i n n e r s   ~   W u   f u   x i n g

Reviewed 17.6.04

Hongkong 1983 Teapot (Sammo Hung), Exhaust Pipe (Richard Ng), Curly (John Shum), Vaseline (Charlie Chin) und Rookie (Shui-Fan Fung) landen zusammen im Knast. Kaum sind die Ganoven entlassen, schwören sie, keine krummen Dinger mehr zu drehen. Um ein ehrliches Leben zu führen gründen sie die Reinigungsfirma "Five Stars Cleaning Service". Doch schon bald geraten sie erneut mit dem Gesetz in Konflikt - ohne davon zu wissen: Die Druckplatten des von Detective CID 07 (Jackie Chan) gesuchten Geldfälschers Chai (Po Tai) landen in dem Lieferwagen ihrer Reinigungsfirma. Somit stehen sie zwischen allen Fronten. Sowohl der Unterweltboss Jack Tar (James Tien) als auch die Polizei sind den ahnungslosen Freunden auf den Fersen. Und dann wird auch noch Curlys süsse Schwester Shirley (Cherie Chung) entführt ...
Ich steh hiermit wohl ziemlich alleine, aber ich mag "Winners and Sinners" nicht. Schon beim ersten Mal vor etlichen Jahren gefiel er mir nicht, nun auf DVD konnte ich mich auch nicht erwärmen. "Winners and Sinners" ist der erste von Sammo Hungs "Lucky Stars"-Filmen, bei denen er meist vor und hinter der Kamera stand, Freunde wie Jackie Chan und Biao Yuen um sich versammelte und einfach Spass hatte. Die Streifen waren allesamt Erfolge und konnten eine treue Anhängerschaft hinter sich scharen. Wieso, ist mir ein Rätsel.
Zuerst muss man festhalten, dass "Winners and Sinners" Sammos Film ist. Jackie liefert nur Support und hat eine eindrückliche Rollschuh-Szene mit darauffolgendem Mega-Crash. Die ganze erste Stunde dreht sich um Sammo und seine Kumpels, gespielt von vier der damals angesagtesten Hongkong-Komikern. Und obs nun am typischen kantonesischen Humor liegt oder an der Untertitelung - die Pointen sind einfach nicht lustig. Ich muss bei dem Film kaum lachen, habe nie ein Gefühl von Spannung und staune nie gross über die Action. Ich bin beim ersten Mal eingepennt - und diesmal erneut.
Viel mehr gibts gar nicht zu sagen. "Winners and Sinners" ist einer von Jackies schwächsten Filmen. Sammo ist ganz drollig, ein paar Action-Momente sind cool, doch als Ganzes ist der Streifen eine herbe Enttäuschung für Comedy- und Actionfans. Ein drittes Mal werde ich mir den jedenfalls nicht antun, das steht fest. Die Pseudo-Fortsetzung My Lucky Stars und die späteren "Lucky Stars"-Filme sind übrigens auch nicht gerade besser.
PS: Die neue deutsche Fassung entspricht der Hongkong-Fassung. Die FSK hat den Film aber bei der neuen Prüfung von "ab 16" auf "ab 12" heruntergesetzt. Damit ist also die 16er-Export-Version kürzer als die neu erschienene 12er.
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (D): Code 2 PAL. Kantonesisch 1.0. mit nicht ausblendbaren deutschen Untertiteln. Dazu Deutsch 1.0 und 5.1. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel:
Wufu xing; 5 Lucky Stars; Ng fok sing; Five Lucky Stars; Wu fuk sing
Regie: Sammo Hung Kam-Bo

Actionkomödie

Action * *

Humor * *

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Y e l l o w   E a r t h   ~   H u a n g   t u   d i

Reviewed 13.2.05

Hongkong 1984 In der Shanxi-Provinz am Huang-He-Fluss im Jahr 1939: Der Soldat Gu Quing (Wang Xueyin) wird von den Kommunisten in diese ländliche Region entsandt, um Volkslieder zu sammeln, aus denen Maos Komponisten neue Propaganda-Lieder machen können. Bruder Gu kommt bei einem verwittweten Bauern (Tan Tuo) unter und fasziniert mit seinen Reden über die Freiheit der Menschen in der Volksarmee dessen Kinder. Der wortkarge Sohn Hanhan (Liu Quiang) blüht richtig auf und die 13-jährige Tochter Cuiqiao (Xue Bai) beginnt, über ihre Lebenssituation nachzudenken. Sie weiss, dass sie bald verheiratet werden soll und findet sich immer wie weniger damit ab. In Gu sieht sie die Chance auf Rettung.
"Yellow Earth" ist Chen Kaiges Regiedebüt und der erste grosse Erfolg für die Filmemacher der fünften Generation. Im gleichen Frame mit dem Regie-Credit steht nämlich auch jenes des Kameramanns, Zhang Yimou. Zhang, der ab 1987 selbst zum besten Regisseur Chinas avancierte, zeichnet denn auch massgeblich verantwortlich für den Look des Films - und vielleicht noch für mehr. "Yellow Earth" markiert eine eindrückliche Zusammenarbeit, bevor Chen später eher dem intellektuellen, bildstarken Drama zuwandte und sich Zhang dem emotionalen, bildstarken Drama.
"Yellow Earth" ist zweifellos bildgewaltig. Und Zhang experimentiert mit eindrücklicher Leichtigkeit. Einmal steht etwa der Vater im Feld auf, die Kamera geht mit ihm nach oben bis nur sein Oberkörper und Kopf ganz klein im Bild sind. Der Rest ist eine gewaltige graue Fläche. Er sagt, "es sei bewölkt, werde aber nicht regnen". Und sitzt wieder ab, die Kamera geht nach unten und die titelgebende gelbe Erde kommt wieder ins Bild. Natürlich ist dies, wenn man es so liest, keine grosse Sache, aber die Entscheidung, den Menschen in diesen Frame zum Nebenaspekt zu machen und das visuell sicher nicht spannende Grau alleine in den Vordergrund zu stellen, ist beachtlich für einen solch jungen Filmemacher. Die restlichen eindrücklichen Shots sind primär jene, die die karge, scheinbar lebensfeindliche aber trotzdem betörende Landschaft einfangen - die Steinwüsten und den Gelben Fluss (Huang He), der eher als braune Sauce erscheint. Für diese Shots adaptiert Zhang die Mal-Techniken der
Xi'an-Schule: weiter Horizont, warme Töne von Gelb und Braun als Illustration für die Erde.
Die Menschen sind Gefangene in dieser Welt. Sie tun ihr Bestes, doch die Natur wird immer die Obrhand behalten. "Yellow Earth" ist deshalb gleichzeitig eine Würdigung an den menschlichen Überlebenswillen, aber auch ein ziemlich hoffnungsloses Drama, das zum Schluss beinahe fatalistische Züge annimmt. Selbst die kommunistische "Rettung" ist letztendlich nur ein Trugbild für diese Bauern, die mit ganz anderen Problemen zu leben haben, als es die Kommunisten aus dem Süden und Osten des Landes in ihren Parteibüchern stehen haben.
"Yellow Earth" ist aber letztendlich kein so politischer Film, wie man meinen könnte. Es geht primär um die Menschen, ihren Willen, ihre Bedürfnisse und ihren Alltag im Angesicht der übermächtigen Natur - und um ihr stilles Errtragen dieser Situation. Zhang Yimou verleiht den Ereignissen eine epische Komponente, die die Geschichte alleine kaum rechtfertigen würde. Selbst die Lauflänge ist mit 90 Minuten alles andere als episch. Wer hat also mehr zum Gelingen beigetragen? Chen Kaige oder Zhang Yimou? Wohl schon Chen, aber ohne Zhangs Bilder wäre der Streifen nie so umwerfend. Der Fatalismus des Films hindert mich etwas daran, vollkommen mitzufühlen und die Geschichte ist noch etwas roh, was bei späteren Fünftgenerations-Werken verbessert wurde. Aber ein beeindruckendes Debüt ist es allemal!
PS: Zhang Yimou wurde in der Millionenstadt Xi'an in der Provinz Shaanxi geboren. Dies ist die Nachbarprovinz von Shanxi (aka. Hedong), getrennt werden sie vom Gelben Fluss. Ob der Film nun in Shaanxi spielt, das Zhang gut kennt, oder doch in Shanxi, wie die Untertitel suggerieren, ist mir nicht bekannt. Die verschiedenen Kritiken sind sich diesbezüglich auch nicht ganz einig.
Hier auf VCD erhältlich
Meine Disk (chinesische VCD). Mandarin 2.0 mit eingebrannten englischen Untertiteln. Widescreen.

Alternative Titel: Huang tu di;
Gelbe Erde
Regie: Chen Kaige

Drama

Anspruch * *

Spannung * *

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Z u   W a r r i o r s   F r o m   t h e   M a g i c   M o u n t a i n   ~   S u k   s a n

Reviewed 16.7.04

Hongkong 1983 Die Bergkette Zu liegt in der antiken Bazu-Region in der heutigen westchinesischen Provinz Sichuan. In den Bergen sollen einst unsterbliche Helden und legendäre Schwertkämpfer gelebt haben. Dorthin verschlägt es im fünften Jahrhundert den jungen Ming-Chi Ti (Biao Yuen), der vor den nicht enden wollenden Kriegen geflohen ist. Er stösst auf einen Tempel einer bösen Sekte. Der einzige, der ihm nun noch beistehen kann, ist der Magier und Schwertkämpfer Yin Ting (Adam Cheng). Der ist selber auf der Suche nach den magischen Zwillingsschwertern. Nur sie sind fähig, den Oberdämon zu besiegen, der temporär von Chang Mei (Sammo Hung Kam-Bo) in Schach gehalten wird.
Nachdem Tsui Hark 1979 mit "Butterfly Murders" sein erfolgreiches Debüt ablieferte, versuchte er ständig, die Grenzen des Hongkong-Kinos neu zu definieren. Einen grossen Schritt machte er damit bei "Zu Warriors From the Magic Mountain" im Jahre 1983. Der Film war ein Hit und avancierte vor allem im Westen zum Kultfilm. Tsui holte sich Unterstützung von Effektleuten aus Hollywood (u.a. von ILM-Mitarbeitern), etlichen Hongkong-Stars und dem Studio Golden Harvest und zauberte eine Effekt-Gewitter, das Seinesgleichen sucht. Ich weiss, unter dem Eye Candy ist irgendwo eine Story verborgen, doch ich hatte Mühe, diese wirklich zu entdecken - oder würdigen zu können.
"Zu Warriors" ist für mich ein rein visuelles Vergnügen. Die Mythologie hinter den Figuren, die Ästhetisierung der Kämpfe und die übersinnlichen Elemente haben bei mir nie klick gemacht. Ich kann den Rummel um den Streifen denn auch nicht nachvollziehen. Natürlich hat er das Effektkino in Hongkong revolutioniert, doch wirklich gut ist er nicht. Zu wirr und zu irr. Dem Strudel aus klassischer Musik, akutem Overacting und massenhaft Tricktechnik konnte ich dennoch nicht immer wiederstehen. Vor allem einige der mechanischen Tricks mit Modellen und Tüchern sind geil. Auch das Wire-Work (Corey Yuen!) ist meistens gelungen. "Zu Warriors" existiert denn auch in einer ganz speziellen Filmwelt, einer, die eher in den Bereich Trickfilm geht. Ein Fleisch gewordener Comicstrip sozusagen. Auf dieser Ebene funktioniert er. Doch ich würde ihn nie zu einem von Tsui Harks besseren Filmen zählen.
Die Akteure drohen bei dem ganzen Tohuwabohu fast unterzugehen, doch Jackie-Chan-Freund Biao Yuen liefert eine gute Hauptdarbietung ab - wenn auch leider ohne Martial-Arts-Einsatz. Für drei Tage war auch sein Kumpel Sammo Hung am Set, der eine Doppelrolle als fetter Krieger und Lang-Augenbrauen-Mann (Chang Mei) übernahm. Weitere bekannte Namen sind Brigitte Lin, Adam Cheng und Corey Yuen. Doch ich bin mir sicher, die Darsteller selbst wissen nicht immer, was um sie herum abgeht. Sie spielen dennoch mit einer Ernsthaftigkeit, die es braucht, sonst würde das Ganze in den Trash abgleiten.
"Zu Warriors"' Wirkung auf das Hongkong-Kino ist dennoch wuchtig. Selbst die Shaws versuchten mit Filmen wie Holy Flame of the Martial Arts World, auf den Zug aufzuspringen, doch es war Tsui Hark selbst, der mit Werken wie
Chinese Ghost Story oder Green Snake die Effekte vorantrieb und verfeinerte. Qualität geht eben manchmal über Quantität, ein Leitspruch, der Tsui Hark vor allem gegen Ende von "Zu Warriors" zu vergessen haben schien. Noch schlimmer sieht es indes beim Sequel aus: 2001 entstand Zu Warriors als CGI-Spektakel, das bloss noch ein terroristischer Akt gegen die Sehnerven ist. Der Hauch von Charme, der die 1983er-Version hatte, wurde dort eliminiert. 
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (GB): Code 2 PAL. Englisch 5.1 und Kantonesisch 5.1. mit engl UT. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Suk san: Sun Suk san geen hap; Zu: Warriors from the Magic Mountain;
Zu Mountain: New Legend of the Zu Mountain Swordsmen; Warriors from the Magic Mountain; Zu Time Warriors; Zu Warriors; Zuo shan: Shen Zuo shan jian ke
Regie: Hark Tsui

Fantasyfilm

Action * * *

Humor *

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