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A B e t t e r T o m o r r o w ~ Y i n g h u a n g b o o n s i k |
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Reviewed 19.6.04 |
Hongkong 1986 | Sung
Ho-Tse
(Ti Lung) arbeitet als Geldfälscher für die Triaden Hongkongs. Mit seinem
besten Freund Mark (Chow Yun-Fat) macht er so gute Kohle. Hos kleiner Bruder
Kit (Leslie Cheung Kwok-wing) hat eine Karriere als Polizist eingeschlagen, weiss aber
nichts von den Aktivitäten seines Bruders. Der will deshalb baldmöglichst
aussteigen und Kit eine saubere Zukunft mit seiner Freundin Jackie (Emily
Chu Bo-Yee) ermöglichen. Doch vorerst muss Ho nach Taiwan, um mit dem jungen Shing
(Waise Lee Chi-Hung) einen Deal durchzuziehen. Die Sache läuft schief, es kommt zu
einer Schiesserei. Ho zwingt Shing, nach Hongkong zurückzukehren, er selbst
stellt sich der Polizei. Er sitzt drei Jahre im Knast. Als er wieder frei
kommt und nach Hongkong zurückkehrt, hat sich einiges geändert: Shing ist
zum Bandenboss avanciert, Kit hasst Ho, da Gangster ihren Vater getötet
haben, und Mark hat sein Bein bei einer Schiesserei verloren und kämpft sich
als Krüppel durchs Leben. Hos Versuch, als Taxifahrer neu anzufangen,
scheitert gnadenlos, da Mark ihn um einen neuen Start in Shings Syndikat
bittet ... Seine Karriere begann John Woo schon Ende der 60er und fand seinen Meister Anfang der 70er in der Person von Chang Cheh. Mit dem Shaw-Brothers-Regisseur drehte Woo einige Filme (z. B. Boxer From Shantung) und verinnerlichte dabei Changs Idee von Heroic Bloodshed und Brüderlichkeit. Woo drehte danach bald eigene Filme, doch den meisten bleib der Erfolg verwehrt. Bis 1986, als Woo mit "A Better Tomorrow" Changs Heroic Bloodshed-Idee in einen urbanen Räuber-und-Poli-Streifen drückte. Ein Hongkong-Klassiker war geboren, der die Kinokassen sprengte und mehreren Personen einen Karriereschub gab: Natürlich John Woo, aber auch ex-TV-Star Chow Yun-Fat, Co-Produzent Tsui Hark, Jungstar Leslie Cheung und Ex-Shaw-Ikone Ti Lung. "A Better Tomorrow" ist stilistisch nicht ganz so abgerundet wie Woos spätere Filme. So ist aus heutiger Sicht die Optik mit dem ganzen Nebel und der schummrigen Beleuchtung doch reichlich muffig. Doch etliche Elemente der Woo'schen Regieführung sind bereits da: die Doppel-Waffen, das exzessive Blut, das brüderliche Entzweien und Zusammenstehen, die Coolness und das feurige Finale. "A Better Tomorrow" hat mir, als ich ihn vor vielen Jahren zum ersten Mal gesehen habe, mittelmässig gefallen. Nun, hunderte von Hongkongfilmen später, überzeugt er mich mehr - aber noch immer nicht auf der ganzen Linie. Doch der Actionthriller ist beeindruckendes Kino mit starken Stars, roher Gewalt, Zeitlupe, Melancholie und einem talentierten Regisseur, der Vorbilder wie Chang Cheh, Sam Peckinpah und Martin Scorsese zu einem neuen Filmstil vereint, der das Kino der Kronkolonie für das nächste Jahrzehnt prägte. Und darüber hinaus ... Fortsetzungen: A Better Tomorrow II und A Better Tomorrow III. Hier auf DVD erhältlich (US) Hier auf DVD erhältlich (Box mit allen drei Filmen) Meine Disk (Korea): Code 3 NTSC. Kantonesisch 5.1 und DTS. mit englischen UT. Anamorphic Widescreen Alternative Titel: Ying huang boon sik; Der City-Wolf; The Color of a Hero; The Essence of a Hero; True Colors of a Hero; Gangland Boss; Yinghung bunsik; Ying xiong ben se (Mandarin) |
Regie: John Woo | ||
Actionthriller |
Action * * * | |
Gewalt * * * | ||
D i s c i p l e s o f t h e 3 6 t h C h a m b e r ~ P i l i s h i j i e |
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Reviewed 16.5.04 |
Hongkong 1985 | Fong
Sai-yuk (Hsiao Hou) hat schon ein paar gefürchtete Martial-Arts-Helden platt
gemacht, weshalb der junge Mann als kantonesischer Volksheld bewundert wird.
Doch hinter der Legende steckt ein Rotzbengel, der in der Schule ein paar
Klassen hintendrein ist und an seine beiden Brüder angebunden werden muss,
weil er die anze Zeit Unfug im Kopf hat. Als er ein paar Mandschu-Beamten
zuviele Streiche spielt, flüchtet er in ein Shaolin-Kloster, um der
Bestrafung zu entgehen. Während seine Mutter (Lily Li Li-Li) die wütenden
Mandschu-Offiziellen in Schach hält, trainiert Sai-yuk unter dem legendären
Mönch Te San (Gordon Liu Chia-Hui) die Kunst des Kung-Fu. Doch selbst im
Kloster kann Sau-yuk seine Streiche nicht sein lassen. Nach 36th Chamber of Shaolin und Return to the 36th Chamber drehte Liu Chia-Liang für die Shaw Brothers diesen gloriosen Abschluss der "36th Chamber"-Reihe, wieder mit Gordon Liu. Aber der nimmt diesmal eher eine Mentor-Funktion ein. Im Zentrum steht Hsiao Hou, der den berühmten Shaolin-Tunichtgut Fong Sai-yuk spielt - eine Rolle, die auch Alexander Fu Sheng und Jet Li verkörperten. Unter all den Fong-Darbietungen dürfte jene von Hsiao Hou wohl die akrobatischste sein. Der agile Schauspieler, der nur in wenigen Spielfilmenzu sehen war, springt, klettert, hüpft und fällt wie ein Wahnsinniger. Er sorgt auch für einen Grossteil des Humors. Und obwohl er am Anfang vor allem als Rotzbengel in Erscheinung tritt, rehabilitiert er sich im Laufe des Films. Er bleibt lustig, aber man sieht, dass er etwas drauf hat. Insofern verdient er sich den Humor geradezu. Gordon Liu dient als Gegenpol. Nachdem er in Return to the 36th Chamber einen anderen Part spielte, ist er nun wieder als Mönch San Te zu sehen. Insbesondere bei einem Kampf mit Holzbänken (!) gegen Hsiao Hou vermag er zu glänzen. Und natürlich im rund viertelstündigen Finale, in dem die guten und bösen Kung-Fu-Kämpfer nonstop mit allerlei Hilfsmitteln aufeinander eindreschen. "Disciples" ist für mich wegen ein paar inszenatorischen Schwächen am Anfang der schwächste der "36th Chamber"-Filme. Dennoch habe ich allen dreien 3½ Sterne gegeben, da die Unterschiede marginal sind. Teil eins ist der beste, der Klassiker. Teil zwei ist der witzigste, der Unterhaltsamste. Und Teil drei ist vielleicht der flotteste. Oder eine Fusion aus den Vorgängern, da er wieder viele im zweiten Teil weitgehend ausgeblendete Ausbildungsszenen enthält. Wie dem auch sei: "Disciples of the 36th Chamber" ist ein würdiger Abschluss für eine der angesehendsten Reihen aus dem Hause Shaw - und ebenso wie die Vorgänger ein Must See für Kung-Fu-Fans. Hier auf DVD erhältlich (HK) Hier auf DVD erhältlich (D) Meine Disk (Taiwan): Code 3 NTSC. Kantonesisch und Mandarin 2.0. mit engl. UT. Anamorphic Widescreen Alternative Titel: Die Erben der 36 Kammern der Shaolin; Pi li shi jie; The Master Killer III; Disciples of the Master Killer; Pik lik sap git; Donnernde zehn Helden (Übersetzung) |
Regie: Liu Chia-Liang | ||
Kung-Fu-Komödie |
Action * * * | |
Humor * * | ||
D r e a m L o v e r s |
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Hongkong 1986 | Ausführliche Kritik: hier. |
Reviewed 21.2.05 |
Hongkong 1986 | 1976:
Ein asiatischer Leutnant (Lam Ching-Ying) der US-Armee wird beauftragt, ein
Team nach Vietnam zu führen. Dort soll die Truppe in einer
Himmelfahrtsaktion ein Lager zerstören, das die Vietcong mit US-Waffen
gefüllt haben. Für die Mission kann der Leutnant wagemutige Männer aus dem
Gefängnis rekrutieren. In seine Auswahl schaffen es unter anderem der Mörder
Tung Ming-Sun (Sammo Hung Kam-Bo), der Dealer Chin Szeto (Charlie Chin
Cheun-Lam), der Erpresser Judy Vu (Corey Yuen Kwai) und der Betrüger Yun
Yen-May (Yuen Woo-ping). Über Vietnam bekommt der Leutnant die Nachricht,
die Aktion sei abgebrochen. Da einige seiner Männer aber bereits mit
Fallschirmen abgesprungen sind, springt auch er. Am Boden nehmen sie Kontakt
mit drei kambodschanischen Widerstandskämpferinnen auf (u.a. Sammos spätere
Frau Joyce Godenzi, Angelao Mao Ying) und treffen bald auf den kampfstarken
Strassenhändler Chieh Man-Yen (Yuen Biao), den sie ebenfalls rekrutieren.
Ihr Feind ist die Truppe (u.a. Dick Wei,
Yasuaki Kurata, Billy Chow
Bei-Lei) eines hysterisch lachenden Generals (Yuen Wah), die dem
"dreckigen Dutzend" bald das Leben schwer macht. Nach dem ernsthafteren Heart of the Dragon liess Sammo Hung richtig die Sau raus und drehte diesen Unterhaltungsfilm par excellance. Überraschenderweise jedoch nicht angesiedelt im Bereich Action und Humor, sondern bei Action im Kriegs-Setting. Dieses ist für Hongkong eher ungewöhnlich, aber funktioniert blendend. Der "Dirty Dozen"-Streifen à la Hung nimmt wenig Rücksicht auf Politik, politische Korrektheit oder Moral und macht aus Schwerverbrechern Helden, die böse Vietnamesen in Heerscharen niedermähen dürfen. Das hat das Niveau von "Rambo II", doch Sammo hebt das Ganze (mit der Ausnahme von des vietnamesischen "Giggling Generals") aus dem Comic-Bereich der "Rambo"-Sequels und verleiht dem Film etwas menschliches. Nicht viel davon, aber gerade soviel, dass wir die Charaktere ernst nehmen können. Und dann gehts los - eben, ohne Verluste. Einfach nur Unterhaltung. Dazu klaut Sammo, wo es gerade passt. Am meisten bei "Dirty Dozen", aber in einer zentralen Szene auch klar von "The Deer Hunter". Diese Passage macht jedoch klar, dass Sammo kein Michael Cimino ist. Während die Russisch-Roulette-Szene in "The Deer Hunter" zu den klassischen des Kinos gehört und psychologische Spannung bis zum Gehtnichtmehr generiert, rast Sammo durch das Setup bevor überhaupt etwas wie Spannung entstehen kann. Diese dramaturgische Abschwächung versucht er zu kompensieren, indem er zwei Kids in die Handlung einbringt. Ohne spürbaren Erfolg. Die Szene ist gut, aber "The Deer Hunter" ist genial. Ein grosser Unterschied. Wenig später setzt er einen der Buben jedenfalls viel effektiver ein. Spannung ist denn auch nicht "Eastern Condors" grösster Erfolg. Es sind Action und Unterhaltungswert. Popcorn-Kino, bei dem allerlei in die Luft fliegt und bei dem die Kerle coole Kung-Fu-Szenen absolvieren können. Dafür, dass einige der besten Choreografen an dem Film beteiligt sind (Sammo Hung, Yuen Biao, Yuen Woo-ping, Corey Yuen und Mr. Vampire Lam Ching-Ying) gibt es fast schon wenig Martial-Arts - aber wenns kommt, dann kommts gut. Und vor allem brutal. Im Verlauf des Films werden die Aktionen immer blutiger. Abgehackte Hände, grosse Fleischwunden und dergleichen sind im letzten Drittel keine Seltenheit mehr und tragen zum düsteren Gesamtbild des Films bei. Ein bisschen düster, ein wenig (trocken) humorvoll und gespickt mit viel Action - das sorgt für eineinhalb Stunden Nonstop-Fun. Klar muss man bereit sein, die ideologisch fragwürdige Idee vom "Krieg als Abenteuer für wahre Männer" hinzunehmen, sonst regt man sich eh nur auf. An die grossen US-Kriegsfilme wie "Apocalypse Now", "The Deer Hunter" oder "Platoon" kommt "Eastern Condor" denn auch nie heran. Aber die actionbetonteren Gegenstücke von Hollywood (wie die "Missing in Action"-Gurken oder die "Rambo"-Sequels) schlägt er noch alleweil. Hier auf DVD erhältlich (HK) Hier auf DVD erhältlich (GB) Meine Disk (GB): Code 2 PAL. Kantonesisch u. Englisch 5.1 mit engl. Untertiteln. Anamorphic Widescreen In der GB-Edition fehlen 22 Sekunden, in denen Yuen Biao einer Schlange den Kopf abreisst. Alternative Titel: Dung fong tuk ying; Operation Eastern Condors; 東方禿鷹 |
Regie: Sammo Hung Kam-Bo | ||
Kriegsaction |
Action * * * * | |
Spannung * * | ||
Reviewed 22.8.04 |
Hongkong 1985 | Der
Lehrer Shi Shangfei (Kenny Bee Chung Chun-To) leitet mehr schlecht als recht
das Fussballteam der Eng-Chai-High-School. Auch bei Frauen hat er wenig
Glück - die angebetete Muss Cheung (Cherie Cheung Cho-Hung) scheint sich nicht erobern zu lassen.
Shis Kollegen Zhu Yugan und Liu Ben (Wong Jing) geht es genauso. Zhu bastelt
deshalb an einem Zauberparfüm, das die Frauen willig macht. Doch der
schusselige Liu leert die Flüssigkeit aus und mixt eine neue. Diese hat aber
einen ganz anderen Effekt: Zhu verwandelt sie in einen Werwolf und aus Mr.
Shi macht sie für je 20 Minuten Superman! Als Superheld kann er Miss Cheung
vor dem Schleimbeutel Philip Chan beschützen. Wer Wong Jing mag, wird diese Shaw Brothers-Komödie lieben. Sie vereint den infantilen Humor, die schönen Hauptdarstellerinnen und die schamlose Kurzweil, die die meisten Wong-Werke auszeichnet. Dies ausserdem auf überraschend gefälligem Niveau. Die erste Hälfte ist dabei deutlich die gelungenere mit ein paar wirklich lustigen Scherzen. Im weiteren Verlauf stellt sich ein gewisser Gähn-Effekt ein, da die Pointen sich wiederholen oder voraussehbar werden. Aber als trashiger Nonsens geht "The Flying Mr. B" eigentlich von Anfang bis Ende durch. Neben den Wong'schen Humor-Attacken unter der Gürtellinie amüsieren die Comic-haften Prügeleien inklusive flach gedrückten und in den Boden gerammter Schurken, die liebreizende Cherie Cheung, die absurd schlechten Flug- und Sprung-Tricks, die Zeichentrick-Episoden und eine Musical-Einlage. Wem das nicht genug ist, der wird mit einem Ripoff aus einer meiner Lieblingskomödien, "The Pink Panther Strikes Again", belohnt - in der ein Fiesling Löcher in den Boden von Shis Apartment bohrt und von oben allerlei unangenehme Überraschungen erlebt. "The Flying Mr. B" ist Trash, er ist kindisch und aus cineastischer Sicht nicht gerade mit Qualität gesegnet. Doch Wong Jing garantiert Kurzweil und macht seine Klamotte zum Guilty Pleasure. Wie oft erlebt man schon Kenny Bee im roten Superheldenkostüm? Wem nun durch den Kopf geht "will ich das überhaupt?", der ist bei diesem Film falsch aufgehoben. Allen anderen wünsche ich viel Spass. Hier auf DVD erhältlich Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Mandarin und Kantonesisch 2.0 mit engl. UT. Anamorphic Widescreen. Alternative Titel: Gui ma fei ren; 鬼馬飛人 |
Regie: Wong Jing | ||
Fantasykomödie |
Humor * * * | |
Action * * | ||
Reviewed 10.10.04 |
Hongkong 1985 | Fung
Tat (Jackie Chan) ist ein Polizist in Hongkong. Freizeit kennt er keine,
denn er muss sich um seinen geistig zurückgebliebenen Bruder Danny Fung
Do-do (Sammo Hung Kam-Bo) kümmern. Seine Freundin Jenny (Emily Chu Bo-Yee)
will Tat nicht heiraten, weil sie glaubt, er wolle nur Danny "abschieben",
damit er selbst endlich zur Marine gehen kann. Doch da wird Danny
unfreiwillig in einen Juwelenraub verwickelt. Erst als die Gangster Danny
kidnappen, erkennt Tat, dass er diesmal in grösseren Schwierigkeiten steckt,
als sonst. Fans von "Heart of the Dragon" führen seine Qualität oft darauf zurück, dass Jackie Chan mal was anderes tun dürfe: Dramatische Momente haben, Frauen küssen und brutal Bösewichter killen. Das alles stimmt. Doch tut Jackie es wirklich gut? Nur das Killen. Seine Küsse wirken ungelenk und dramatisch spielen ist nicht ganz sein Ding. In einer Szene schreit er Sammo an und es wird klar, dass dramatisch bei ihm vor allem Gesicht verziehen heisst. Er ist nicht übel und es tut gut, Jackie mal derart zu sehen - aber ihm wird es so nie für einen Award reichen. Zu einer Nomination für die HK Awards hats immerhin gereicht, doch Sammo spielt eigentlich besser. "Heart of the Dragon" wird also nicht besser dadurch, dass er anders ist. Aber er wird interessant. Nicht nur Jackie zeigt neue Facetten, auch Komiker Anthony Chan und andere Cast-Mitglieder spielen gegen ihr Image. Und Sammo zeigt seinen nackten Hintern. Daneben birgt selbt der Plot neue Prioritäten: Sammo hat als Regisseur nämlich zwei spektakuläre Kampfszenen herausgeschnitten, die nur in der japanischen Fassung zu sehen sind. Er wollte den dramatischen Aspekt der Story hervorheben. So gibt es in dem Streifen faktisch nur noch wenig Action und er läuft bloss noch 87 Minuten. Es geht damit vor allem um die Brüder-Beziehung, die an den später entstandenen "Rain Man" erinnert oder an den Literaturklassiker "Of Mice and Men". "Heart of the Dragon erreicht aber nie deren Qualität. Das liegt am einfachen und holprigen Handlungsverlauf. Die Hauptstory ist einfach und weist so manchen Ballast auf. Emily Chu als Jackies Freundin ist komplett verschwendet und die Auftritte der Nebendarsteller verkommen zu Cameos. Es ist schön, bekannte Gesichter wie Yuen Wah, Corey Yuen, Dick Wei, Lam Ching-Ying (Mr. Vampire), Regisseur Fruit Chan, Phillip Ko, Melvin Wong, Regisseur Wu Ma, Anthony Chan oder Yuen Biao zu erblicken, doch der Film gehört nur Jackie und Sammo. Sie sind das titelgebende Herz und harmonieren blendend. Unter anderem deshalb gibts drei Sterne. Doch vom Drehbuch her ist das ganze Drumherum eigentlich bloss ein grosser McGuffin. Ein witeres Problem ist der angedeutete Mangel an Action. Ich hätte die zwei Actionszenen dringelassen, denn das Drama allein ist nicht spannend genug, um bis zum Finale durchhalten zu lassen. Und das hoch gelobte Finale selbst? Es ist okay. Die Kampfchoreografie von Mang Hoi (der auch als Ian mitspielt), Corey Yuen, Yuen Wah und Yuen Biao ist erstklassig und Jackie mal ganz brutal zu sehen, öffnet die Augen - doch die Sequenz ist zu kurz und durch den Zeitraffer nervtötend hektisch. Nicht wenige Martial-Arts-Kenner bezeichnen das Finale als einer von Jackies besten Fights - ich wage zu widersprechen. Er fällt irgendwo ins obere Mittelfeld, weil er deftig und heftig ist, doch durch seine Ausführung fällt er sogar noch ein paar Plätze herunter. Für Fans von Jackie Chan ist "Heart of the Dragon", der im deutschen unsinnerweise durch "Powerman 3" einen Serien-Titel bekommen hat, absolut sehenswert, weil ihr Idol mutig neue Wege begeht. Alle anderen dürften sich etwas über den Mangel an Action wundern. Es ist ein solider Film mit netten dramatischen EInlagen, aber als Ganzes ist er nicht mehr als unterhaltsame Kurzweil. Hier auf DVD erhältlich (D, Handlungs-Cuts) Hier auf DVD erhältlich (GB) Meine Disk (GB): Code 2 PAL. Kantonesisch u. Englisch 5.1 mit engl. Untertiteln. Anamorphic Widescreen Alternative Titel: Long de xin; Powerman 3; The First Mission; Heart of Dragon; 龍的心 |
Regie: Sammo Hung Kam-Bo | ||
Actiondrama |
Action * * | |
Humor * | ||
H e r o e s S h e d N o T e a r s ~ Y i n g x i o n g w e i l e i |
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Reviewed 13.11.04 |
Hongkong 1986 | Eine
Gruppe chinesischer Söldner soll General Samtom, einen Drogenbaron im
Goldenen Dreieck von Thailand, Burma und Vietnam, kidnappen. Dies gelingt,
doch die Anhänger des Generals verfolgen die Söldner knallhart. Der
Söldner-Führer Chan Chung (Eddy Ko
Hung)
holt seinen Sohn Kenny und seine Schwester Julie ab - dann gehts auf die
Heimreise. Doch an einer Strassensperre schiesst Chan einem vietnamesischen
Oberst (Mr. Vampire Lam Ching-Ying) ein Auge raus, wodurch dieser nun
ebenfalls Jagd auf die Söldner macht. Der Oberst zwingt sogar eine Gruppe
einheimischer Jäger, die Truppe zu jagen. Die Jäger töten einen Söldner nach
dem anderen Wann genau John Woo diesen Actionfilm abdrehte, weiss niemand richtig - es muss zwischen 1983 und 1986 gewesen sein, am ehesten 1984. Doch Woo war mit dem Endprodukt nicht zufrieden, obwohl es seine Karriere mit viel Action und Schiesserein in eine neue Richtung brachte. Diese Richtung behielt er aber für seinen nächsten Film A Better Tomorrow bei und landete einen Hit. Erst nun profitierte Golden Harvest von Woos Erfolg und veröffentlichte "Heroes Shed No Tears", der bis heute im Woo-Kanon eine eher untergeordnete Rolle einnimmt. Dabei vereint er bereits viele Elemente, die Woo später wieder aufnahm, massgeblich Vietnamkrieg, Drogen, Brüderschaft, Kinder in Gefahr - aber alles noch ziemlich holprig. Zudem sind absolut schräg in der Landschaft liegende Passagen wie eine Sex- und eine Würfelspielszene eingebaut. Am besten gefiel mir er Film letztendlich durch seine Rohheit. Chau Sang wird brutalst aufgespiesst, Chan Chung bekommt seine Augenlieder festgenäht und muss drei Stunden lang in die pralle Sonne schauen. In "Heroes Shed No Tears" müssen die Helden eben wirklich leiden. Das gilt auch für das Kind, das vom Vater erzogen wird, niemals zu weinen - it's a macho world. Der kleine Bub spielt hin und wieder ganz gut und einige seiner Szenen bewegen, doch alles in allem ist er ein etwas plumpes Gimmick, um mehr Sympathie für die ansonsten ziemlich brutalen Söldner zu erwecken. Diese Söldner sind eh ein tolles Pack. Sie treffen alles - hundert Gegner haben keine Chance gegen sie, doch von ihnen kriegt keiner einen Kratzer ab. Hin und wieder wird einer von ihnen gekillt, doch meist durch einen Hinterhalt. Im Schussgefecht behalten sie immer die Oberhand. Das macht den Film leider auch ziemlich langweilig. Gewalt und hochexplosive Action - das ist das, was man genügend geliefert bekommt. Doch die Charaktere lassen kalt, die Story ist blass, das Gunplay auf "Rambo II"-Niveau und der Film dramaturgisch sehr uneinheitlich. Sicher kein Höhepunkt in Woos Karriere - aber auch nicht so schlecht, dass man auf ihn verzichten müsste. Zudem ist er ja nur 81 Minuten lang. Hier auf DVD erhältlich (US) Meine Disk (HK): Code 0 NTSC. Kantonesisch und Mandarin 2.0 mit engl. UT. Widescreen (nicht anamorph) Alternative Titel: Ying xiong wei lei; Hero Shed No Tears; Huang hun zhan shi; Sunset Warrior; Blast Heroes; 英雄無淚 |
Regie: John Woo | ||
Actionfilm |
Action * * * * | |
Gewalt * * * | ||
M a r t i a l A r t s o f S h a o l i n ~ N a n b e i S h a o L i n |
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Reviewed 2.12.04 |
Hongkong 1985 | Der
junge Mönch Zhi Ming (Jet Li) lebt noch immer im Sungshan-Shaolin-Kloster.
Eines Tages erfährt er, dass Lord He Suo (Yu Cheng-Hui), der Mann, der seine
Eltern umgebracht hat, ein grosses Fest in Peking organisiert. Jede Provinz
soll eine Künstlertruppe dazu entsenden. Zhi Ming schliesst sich einer
Löwentanztruppe an. Doch sein Attentat misslingt, da bereits zwei andere
Performer He Suo vergeblich zu töten versuchen: Sima Yan und Zhao Wei. He
Suo hat nämlich auch die Eltern der hübschen Sima Yan auf dem Gewissen. Zhi
Ming flieht mit den beiden und freundet sich mit ihnen an. Gemeinsam planen
sie einen erneuten Rache-Versuch und locken ihren Gegner in den Süden. Nach Shaolin Temple und Kids From Shaolin übernahmen die Shaw Brothers die Jet-Li-Serie mit "Martial Arts of Shaolin", auch bekannt als "North and South Shaolin". Die Regie übergaben sie Liu Chia-Liang, ihrem letzten verbliebenen grossen Regisseur. Er erfand das Genre kaum neu, liefert aber einen schönen Ausklang für Shaw-Ära ab. Einen kurzweiligen Martial-Arts-Film mit wunderbaren Locations. Gedreht wurde unter anderem in der Verbotenen Stadt Pekings, an der Grossen Mauer und am Yangtse-Fluss. Damit hebt sich der Film enorm von Studio-basierten Shaw-Filmen früherer Jahre ab - mit Gewinn in Sachen Optik und Verlust betreffend kultigem Art Design. Im Zentrum steht ganz klar der junge Jet Li, der mit grosser Dynamik spielt. Der Plot ist bestenfalls ein Vehikel, um Lis Kampfkünste zu transportieren. Auch die Charakterisierung ist rudimentär: Li ist der junge Rächer, Yu Cheng-Hui der typische Fiesling mit trashigem "ha-ha-ha-ha!"-Lachen. Das Finale dauert fast eine halbe Stunde und die Martial-Arts-Szenen sind üppig. Doch ich hatte das Gefühl, bei Shaolin Temple hatte das Ganze noch mehr jugendlichen Pfiff. Unter Liu Chia-Liang erlangte die Reihe neue Professionalität, aber dadurch ging viel von ihrem Charme, primär eben die Frechheit, verloren. Die 3½ Sterne gibts deshalb nur knapp. Wegen der Optik und Jet Lis Kampfkunst ist "Martial Arts of Shaolin" aber alleweil eine Empfehlung wert. Hier auf DVD erhältlich Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Kantonesisch und Mandarin 5.1. mit engl. UT. Anamorphic Widescreen Alternative Titel: North and South Shaolin; Shaolin Temple 3; Nan bei Shao Lin; Shaolin Temple III: Martial Arts of Shaolin; Macht der Shaolin; 南北少林; 邵氏 |
Regie: Liu Chia-Liang | ||
Actionfilm |
Action * * * * | |
Humor * * | ||
T h e M a s t e r S t r i k e s B a c k ~ J i a o t o u f a w e i |
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Hongkong 1985 | Ausführliche Kritik: hier. |
M i l l i o n a i r e ' s E x p r e s s ~ F o o g w a i l i t c h e |
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Reviewed 28.5.05 |
Hongkong 1986 | Ching
Fong-Tin (Sammo Hung Kam-Bo) ist auf der Flucht vor Loi Fook (Kenny Bee).
Als er ihm entkommt, schmiedet er einen neuen Plan: Er will die Reisenden
des "Nobles' Express"-Zugs zu sich in sein neues Hotel in der Stadt Han Shui
locken. Damit die Sache auch lukrativ wird, holt er ein paar Prostituierte
herbei, darunter die hübsche Chi (Rosamund Kwan Chi-Lam). Danach sprengt er
die Geleise. Die Zugspassagiere (u. a. Richard Ng Yiu-Hon) steigen
tatsächlich in seinem Hotel ab, doch damit kommt die ganze Stadt in Gefahr:
Zwei Fraktionen haben es nämlich auf Wertgegenstände der Reisenden
abgesehen. Auf der einen Seite ein Samurai-Trio (Yasuaki
Kurata, Hwang Jang-Lee, Yukari Ôshima) aus Japan. Auf der anderen
Seite eine internationale Gangsterbande (u. a. Richard Norton, Cynthia
Rothrock). Nun ist der örtliche Feuerwehrchef und De-facto-Sheriff Tsao
Cheuk-Kin (Yuen Biao) gefordert. Dabei hat der mit einer Bande irrer
Bankräuber (u a. Eric Tsang Chi-Wai, Lam Ching-Ying) eigentlich schon genug
Trouble am Hals. Der nach A Better Tomorrow zweiterfolgreichste Hongkong-Film des Jahres 1986 versammelte bis auf Jackie Chan beinahe jeden Star, den Golden Harvest unter Vertrag hatte unter der Regie von Sammo Hung. Das Resultat ist ein wilder Actiontrip mit turbulentem Slapstick. Er beginnt schräg und ungewöhnlich mit Szenen, die in Kanada gedreht wurden. Danach werden lange allerlei Charaktere eingeführt und natürlich die Stadt, in der das Ganze abgeht. Dabei entstehen ein paar Durchhänger und auch ein paar Anschlussprobleme, da manche Szenen in verschiedenen Versionen herausgeschnitten wurden. Aber der Spasspegel bleibt hoch, vor allem, weil der Humor funktioniert. Das ist keineswegs selbstverständlich in Hongkong, wo kantonesische Comedy für internationales Publikum manchmal doch schwer zu schlucken ist. Nicht in "Millionaire's Express". Da sind die Gags international, die Pointen witzig. Und vor allem stimmt das Timing. Weniger gut sieht es indes mit der Story aus. Die verliert man schnell mal as dem Blick und zum Schluss dürfte kaum einer durchblicken, was überhaupt abgeht. Verschiedene Fraktionen kämpfen - um was eine Karte. Aber auch das kommt irgendwie völlig aus dem Nichts. Selbst die Sache mit dem Titelgebenden Zug ist letztendlich ein Red Herring, da ein Grossteil des Plots in Han Shui abgeht. Diese Eastern-Stadt ist ein Konglomerat aus Sammos Lieblingswestern, aus chinesischen Filmen und allerlei einfallsreichen Background-Ausstattungen. In dem grossen Set toben sich die Akteure hemmungslos aus. Es sind dies neben Sammo Hung vor allem sein Kumpel Yuen Biao, Kenny Bee und Rosamund Kwan. Doch damit ist noch lange nicht fertig. Eric Tsang, Richard Ng, Lydia Sum, Lam Ching-Ying und Wu Ma liefern Pointen; Yasuaki Kurata, Hwang Jang-Lee, Cynthia Rothrock, Yukari Ôshima und Richard Norton teilen Schläge aus und kleine Rollen gibts für Bolo Yeung, Dick Wei, Regisseur Corey Yuen und eine ganze Riege weiterer bekannter Namen. Sammo ist sich nicht zu schade, den bekannten Leuten auch mal wenig zu tun zu geben. Rothrock-Fans etwa, sollten nicht auf einen zu grossen Part hoffen. Aber Sammo gibt jedem seiner Schauspieler mindestens eine tolle Szene. Zu den besten im Bereich Action gehören Sammos Kampf gegen Yuen Biao am Bahnhof, Dick Weis Schlagabtausch mit Yuen im Hotel, Sammos Knockout von Cynthia und Hwang Jan-Lee, der die halbe Stadt verdrischt. Völlig in Schwung kommt diese Action eigentlich erst im Finale. Doch spätestens dies wischt die Längen zuvor wieder spielend weg. "Millionaire's Express" ist vielleicht nicht Sammos bester Film, aber einer seiner zugänglicheren und unterhaltsameren. Es geht einfach ab hier mit Humor und Action. Yuen Biao sieht toll aus und seine Stunts sorgen für grosse Augen, es gibt Sammo-Humor, einen Auftritt von Wong Fei-Hong, grosse Sets und Locations in Kanada, Thailand und Hongkong. Viel mehr kann man eigentlich kaum erwarten. Hier auf DVD erhältlich Meine Disk (GB): Code 2 PAL. Englisch und Kantonesisch 5.1 mit englischen UT. Anamorphic Widescreen. Alternative Titel: Foo gwai lit che; Shanghai Express; The Millionaires Express; Fu gui lie che; The Noble Express; Nobles' Express; Wealthy Train; 英文名稱 |
Regie: Sammo Hung Kam-Bo | ||
Actionkomödie |
Humor * * * | |
Action * * * | ||
M i s m a t c h e d C o u p l e s |
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Hongkong 1985 | Ausführliche Kritik: hier. |
Reviewed 2.8.04 |
Hongkong 1985 |
Während der Ching-Dynastie arbeitet der
Tao-Meister "Ein-Augenbraue" Kau
(Ching-Ying Lam) als Kämpfer gegen Geister, Dämonen und Vampire. Als
Assistenten stehen ihm Choi Man (Koon-Ying "Ricky" Liu) and Chou (Siu-Hou
Chin) bei. Die drei werden von Mr. Yam gebeten, seinen Grossvater neu zu
beerdigen. Bei der Zeremonie entdeckt Kau, dass der Mann so vergraben wurde,
dass er als Vampir wieder auferstehen kann. Kau und seine Assistenten nehmen
die Leiche mit, um sie zu behandeln, damit sie nicht auferstehen würde. Dies
ohne Erfolg: Der Vampir steht auf und hoppst davon. Unterwegs tötet er Yam,
wofür Kau von Yams Neffe Wai (Nam-Kwong "Billy" Lau) verhaftet wird. Chou
will helfen, hat jedoch selbst Probleme: Er gerät in die Fänge des
verführerischen Fuchs-Geistes Jade (Siu-fung "Pauline" Wong). Kau muss
unbedingt freikommen, den Geist besiegen und dem Vampir mit Hühnerblut,
klebrigem Reis, taoistischen Symbolen auf gelbem Papier, achtkantigen
Spiegeln und sonstigen Waffen den Garaus machen. Wieso "Mr. Vampire" so beliebt ist, geht mir nicht in den Kopf. 1985 war der Streifen ein sensationeller Erfolg an den Kinokassen Hongkongs und schart noch heute eine grosse Fangemeinde hinter sich. Mich liess er ziemlich kalt. Produziert hat den Streifen Sammo Hung, der die Hauptrolle an Ching-Ying Lam (1952-1997) gab, jenen Kerl, der in Sammos eigener Horrorkomödie Encounters of the Spooky Kind und zuvor im Magnificent Butcher seine erste grossen Auftritt hatte. Wie Spooky vereint "Mr. Vampire" Elementr von Horror-, Comedy- und Actionkino zu einem Unterhaltungsstreifen. Der Plot basiert lose auf einer der 491 Geschichten aus "Strange Stories from a Chinese Studio" des Autors Songling Pu (1640-1715), der u.a. für die Vorlage von A Chinese Ghost Story verantwortlich zeichnet, eines anderen Films, der die selben Stilelemente mischt - jedoch um einiges besser. "Mr. Vampire" hat in meinen Augen mehrere Schwachpunkte. Der grösste ist der Mangel an Action. Einige Top-Leute des Martial-Arts-Business' arbeiteten an dem Streifen und dennoch gibt es nur zwei richtige Kampf-Sequenzen. Eine kurze bei der 40-Minuten-Marke, eine ausführlichere am Ende. Dies bringt mich zum zweiten Problem: Langeweile. Der dürftige Plot kann die Pausen zwischen den Action- bzw. Comedy-Szenen kaum aufrecht erhalten. Die Liebesbeziehung zwischen Chou und dem Geist ist dünn, der Hauptteil um die Vampire auch nicht gerade füllend. Das einzig coole sind die kleinen Tao-Rituale und Anti-Vampir-Taktiken, die man kennenlernt. Und letztendlich enttäuschen auch Humor und Horror. Gruslig sind diese HK-Horrorkomödien eh nie, damit habe ich mich abgefunden. Aber wirklich lustig ist "Mr. Vampire" leider auch nicht. Es gibt ein paar lustige Momente, etwa jene, in denen Ching-Ying Lam im Gefängnis sitzt - aber ansonsten empfand ich das Werk als überraschend trocken. Nun ja, es liegt wohl an mir. Allen anderen scheint "Mr. Vampire" zu gefallen, etliche Kritiker siedeln ihn im Bereich Hongkong-Klassiker an. Dem kann ich mich eben nicht anschliessen. Es ist ein recht aufwändig gemachter, aber trivialer Entertainer mit kurzen Momenten der irren Genialität und viel viel Reissbrett-Albernheiten, die als Ganzes einfach zu wenig hergeben. Etliche Fortsetzungen und Spinoffs folgten, alle sollen schwächer sein als der hier - ich werde sie also wohl sausen lassen ... Hier auf DVD erhältlich Meine Disk (GB): Code 2 PAL. Englisch und Kantonesisch 5.1 mit englischen UT. Anamorphic Widescreen. Alternative Titel: Geung si sin sang; Jiang shi xian sheng; Mr. Stiff Corpse; 殭屍先生 |
Regie: Ricky Lau | ||
Horrorkomödie |
Action * * | |
Humor * * | ||
Reviewed 21.10.04 |
Hongkong 1985 | Muscles
(Jackie Chan) und Ricky (Yuen Biao) ermitteln in Japan gegen den
Schmugglerring des Gangsterbosses Chang. Ricky wird dabei von dessen
Schergen (Lam Ching-Ying,
Liu Kar-Wing) gekidnappt. Muscles entkommt, braucht aber nun
Unterstützung. Er wendet sich an Superintendant Walter Tsao (Cho
Tat-wah), der Muscles ehemaligen
Freunde aus dem Kinderheim zu Hilfe schicken soll. Dummerweise sitzt deren
Anführer Kidstuff (Sammo Hung Kam-Bo) im Knast. Walter lässt ihn temporär
frei, worauf Kidstuff Sandy (Richard Ng Yiu-Hon), Herb (Charlie Chin
Chiang-Lin), Roundhead (Eric Tsang Chi-Wai) und Rawhide (Stanley Fung
Shui-Fan) rekrutieren kann. Schützenhilfe kriegen die Lucky Stars bei ihrem
gefährlichen Japan-Trip von der Polizistin Swordflower (Sibille Hu
Hui-zhong). Die erfolgreiche "Lucky Stars"-Reihe gehört für mich zum Ärgerlichsten, was das Hongkong-Kino je produziert hat. Schon Winners and Sinners war über weite Strecken eine Zumutung und das Pseudo-Sequel (ähnlicher Cast, gleicher Regisseur, ähnliche Stereotypen) "My Lucky Stars" spielt in einer identischen Liga. Mir ist klar, dass der kantonesische Humor nicht jedermans Ding ist - aber eine Stunde lang den bekloppten Slapstick von ein paar uninteressanten Charakteren zuzugucken, läuft für mich einfach nicht unter Unterhaltung. Sondern unter Qual. Der Anfang mit Jackie und Yuen Biao ist noch ganz nett. Doch das dauert rund 10 Minuten. Danach kommt Sammo zum Zug und rekrutiert seine Lucky Stars Eric Tsang, Richard Ng, Charlie Chin, Stanley Fung und als weibliche Unterstützung Sibille Hu. Die alle kämpfen die ganze erste Stunde lang nie sondern schieben sich unwitzige Pointen zu. Eine der wenigen, bei denen ich lachen musste, ist die, als Richard Ng eine Rolle Faxpapier in Japan für Handtocknungspapier hält. Ansonsten konnte mir dieser Teil des Films nicht einmal gross ein Grinsen entlocken. Nach einer geschlagenen Stunde taucht Jackie für einen kurzen, hübschen Fight auf, dann kommt wieder lange nichts. Erst das Finale ist der Grund für eine kleine Aufwertung auf 2 Sterne. Sammo, Jackie, Yuen Biao, Liu Kar-Wing, "Charlie's Angels"-Stuntfrau und Bodybuilderin Michiko Nishiwaki, Dick Wei und Lam Ching-Ying (Mr. Vampire) liefern sich ein paar coole Fights. Höhepunkt ist wohl der Mehrfachsalto eines Stuntmans, der von Jackie vom ersten Stock geprügelt wird. Das tut wirklich weh und davon wollte ich mehr sehen. Nicht von diesem drögen Slapstick. Der wahre Horror? Noch im selben Jahr drehte Sammo das Sequel Twinkle Twinkle Lucky Stars. PS: Neben den erwähnten Personen sind ein paar bekannte Gesichter zu sehen: Regisseur Fruit Chan, Muskel-Fighter Bolo Yeung und Wu Ma. Hier auf DVD erhältlich Meine Disk (GB): Code 2 PAL. Kantonesisch und Englisch 5.1. mit engl UT. Anamorphic Widescreen. Alternative Titel: Fuk sing go jiu; Fu xing go jiu; Fu xing gao zhao; Lucky Stars Superior Shine; 福星高照 |
Regie: Sammo Hung Kam-Bo | ||
Actionkomödie |
Action * * | |
Humor * * | ||
Reviewed 6.10.04 |
Hongkong 1986 | China
1913: Nach der Revolution von 1911 herrscht im Land Chaos. Rebellische
Patrioten wollen verhindern, dass die Monarchie wieder eingeführt wird. Die
wackere Tsao Wan (Brigitte Lin Ching-hsia) schliesst sich dieser Gruppe an -
obwohl ihr Vater der kontrarevolutionäre General Tsao (Kenneth Tsang Kong)
ist. Der alte Kriegsherr übernimmt das Kommando über Peking, nachdem die
Soldaten seines Vorgängers gemeutert haben. Sein Auftrag ist es, Geld zu
beschaffen, damit General Yuan Shi-Kai, der nach dem Fall der Qing-Dynastie
an die Macht kam, auch dort bleiben kann. Seine Pläne sind in einem
Geheimdokument festgehalten, auf das es
Wan abgesehen hat. Bei ihren Bemühungen, an das Papier zu kommen, kriegt sie
Hilfe vom Patrioten Ling Pak-Hoi (Mark Cheng Ho-Nam).
Und sie gerät an die geldgierige Sängerin Sheung Hung (Cherie Chung
Cho-Hung). Sie hat sich die Juwelen des
gestürzten Generals unter den Nagel gerissen und schliesst sich nun
gezwungenermassen Wan an. Ebenfalls zu dem revolutionären Grüppchen stösst
Pat Neil (Sally Yeh Sin-Man), die
Tochter eines Opernhausbesitzers Wong (Wu Ma). Sie wünscht sich nichts
sehnlicher als auf der Bühne zu spielen, aber die Traditionen der
staatlichen Oper erlauben keine weiblichen Akteure. Als sie es dennoch auf
die Bühne schafft, verguckt sich General Tsao in sie. Genau dies will seine
Tochter ausnutzen ... Mit den Epochen im Hongkong-Kino haben selbst die Spezialisten etwas Mühe und die meisten basteln sich ihre eigenen Eckdaten zusammen. Die sogenannte "New Wave" würde ich beim beginnenden Niedergang der Shaw Brothers ansiedeln, also Ende der 70er, Anfang der 80er, als Jackie Chan mit seinen Actionkomödien zu Ruhm kam und junge Filmemacher wie Tsui Hark sich aufs filmische Pakett wagten. Die "Goldene Ära" des Hongkong-Kinos ist für mich jene der frühen 90er, als Tsui Hark, John Woo, Yuen Woo-Ping und Wong Kar-Wai ihre besten Streifen drehten. Für einige Filmhistoriker beginnt diese Ära aber bereits 1986, als John Woos A Better Tomorrow und Tsui Harks "Peking Opera Blues" Publikum und Kritik in ihren Bann schlugen. Mit diesen Eckdaten kann ich leben, obwohl 1986 für mich erst das erste Aufbäumen der "Goldenen Ära" ist, die erst in den 90ern voll aufblühte. Aber bei beiden Interpretationen ist klar: "Peking Opera Blues" ist ein Höhepunkt. In gewissem Sinne ist Tsui Harks Kinoerfolg der "perfekte Hongkongfilm", da er mühelos die beliebtesten Genres der Kronkolonie vereint - darunter Action, Comedy, Abenteuer, Romanze, Historienfilm. Keiner kann dies besser als Tsui und wenn er wie so oft die Action-Unterstützung von Choreograf Tony Ching Siu-Tung hat, kann eh nichts schief gehen. Aber es kommt ja noch besser: Mit Brigitte Lin, Cherie Cheung und Sally Yeh machen bei dem Spektakel drei der beliebtesten Leading Ladies dieser Zeit mit und laufen denn auch zu Hochform auf. Der Genre-Cocktail kriegt seine vier Sterne von mir aber relativ knapp. Sucht irgend eine Kritik im Internet und da taucht das Wort "Meisterwerk" auf. So ganz kann ich mich nicht mit dieser Wertung anfreunden. "Peking Opera Blues" mag der "perfekte HK-Film" sein, ist aber davon entfernt, perfektes Kino zu sein. Ich mag ihn, weil er atemloses Entertainment bietet, mehr oder weniger das asiatische Äquivalent zu Spielbergs "Indiana Jones"-Reihe. Aber dessen Niveau erreicht er nie. Okay, das ist ein unfairer Massstab, aber für ein Meisterwerk fehlts doch an etwas - vor allem an einer Story. Die Beschaffung eines Fetzen Papiers taugt als Aufhänger, aber nicht für mehr. Den Reiz entwickelt "Peking Opera Blues" vielmehr aus seinen Situationen. Passend zu jeder Sequenz wird auf das richtige Genre zurückgegriffen - und Tsui gelingen die Wechsel unglaublich fliessend. Die Höhepunkte sind mannigfaltig. Einer meiner Leiblinge ist die Comedy-Sequenz, in der Pat Neils Papa in ihr Zimmer kommt und sie muss ihre drei Bettgenossen verstecken. Ein Slapstick/Choreografie-Moment erster Güte. Dann ist natürlich auch das Finale auf dem Dach der Oper einzigartig - wenngleich die ganze Sequenz in meinen Augen viel zu kurz war. Vor allem im Bereich Action ist der Film letztendlich etwas enttäuschend. Dafür gibts ja sonst von allem genug. Was ich bisher noch nicht angesprochen habe, sind die Akteure. Brigitte Lin muss einmal mehr einen androgynen bzw. sexuell diffusen Charakter spielen (wieso sie in diese Standardrollen hineinrutschte, ist mir ein Rätsel) - überzeugt aber auf ganzer Linie. Einmal wird sie sogar deftig gefoltert und man zuckt richtig zusammen. Cherie Chung ist niedlich, Sally Yeh vor allem in den Opern-Szenen überzeugend. Dazu gesellen sich bekannte Gesichter wie Wu Ma, Ku Feng und Kenneth Tsang. Nur der männliche Star Mark Cheng muss etwas zurückstehen. Schliesslich ist "Peking Opera Blues" auch ein Frauenfilm und eine Analayse über Feminismus im Hongkong-Kino kommt an diesem Werk nicht vorbei. Zusammengefasst: Ein Must-See-Werk. Nach meinem Empfinden ist er leicht überbewertet, doch er bietet zweifellos alles, wonach HK-Fans dürsten: Schöne Leading Ladies, coole Action, flotter Humor, rasante Inszenierung, grossartige Musik, edle Kostüme und ein wenig Drama, vor allem ausgehend von der grossartigen Brigitte Lin. Meine Krone des besten HK-Films geht irgendwo in die frühen 90er, aber als einer der Kronprinzen ist "Peking Opera Blues" bedingungslos gekürt. Hier auf DVD erhältlich Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Kantonesisch und Mandarin 5.1 mit engl. Untertiteln. Letterboxed Alternative Titel: Do ma daan; Fünf Schwerter für die Freiheit; Knife Horse Dawn; 刀馬旦 |
Regie: Tsui Hark | ||
Action- |
Action * * * | |
Humor * * | ||
Reviewed 9.10.04 |
Hongkong 1985 |
Kevin Chan Ka-Kui (Jackie Chan) ist der beste Cop von Hongkong, deshalb ist
er auch einer der führenden Köpfe bei der neuen Grossaktion des Corps: Der
Gangsterboss Chu Tu (Shaw Brothers-Regisseur
Chor Yuen) soll geschnappt werden. Die Polizei demoliert dabei eine halbe
Armensiedlung, doch letztendlich gelingt es Ka-Kui, den Kerl zu schnappen.
Noch wichtiger: Chus hübsche Sekretärin Selina Fong (Brigitte Lin
Ching-hsia) ist in der
Gewalt der Cops. Sie soll mit ihrer Aussage Chu hinter Gitter bringen. Und
damit ihr nichts passiert, wird Ka-Kui zu ihrem Schutz abkommandiert. Durch
eine List bekommt Ka-Kui ihr Vertrauen, doch als sie dahinter kommt, flieht
sie und ist bei der Verhandlung nicht anwesend. Da Chus Anwalt gnadenlos
argumentiert, kommt der Gangster frei. Nicht nur das: Nun will er Ka-Kui ans
Leder und ihm einen Mord in die Schuhe schieben ... Das Ganze hat System: Jackie Chan legt einen US-Flop hin und kehrt glorios nach Hongkong zurück. So geschehen Anfang der 80er mit dem müden The Big Brawl und dem Wiedergutmachungsfilm Project A. Noch ausgeprägter ist der Unterschied Mitte der 80er, als der Hollywoodstreifen The Protector von Fans verrissen wurde und Jackie in Hongkong einen seiner beliebtesten und erfolgreichsten Streifen überhaupt abdrehte: "Police Story". Entschuldigung angenommen ... "Police Story" vereint alles, was wir von einem Jackie-Chan-Film erwarten: halsbrecherische Action, Slapstick, rasante Inszenierung und attraktive Nebendarsteller. Bei Letzterem pfuscht Jackie etwas. Die junge Maggie Cheung ist in einer ihrer ersten Rollen als Ka-Kuis Freundin May massiv unterfordert und auch Brigitte Lins "damsel in distress"-Part ist nicht wirklich würzig. Und noch ein paar kleinere Schwächen sind offensichtlich: Da sind etwa die zu lange Gerichtssequenz und die einfache Geschichte - aber all dies verblasst im Angesicht des Endesultats. "Police Story" ist sozusagen die Blaupause für den Jackie Chan, den man heute kennt und liebt. Nicht umsonsten folgten etliche Sequels und Spinoffs. Die Höhepunkte sind an einer Hand nicht aufzuzählen: Der Kampf im Kaufhaus, Jackies Erstürmung des Busses mit einem Regenschirm, Jackies "Puppenspiel" mit seinem ohnmächtig gewordenen Kumpel, die Crash-Fahrt durch die Hüttensiedlung (die toll ist und nicht so zynisch aufgezogen wie jene in Bad Boys 2) und dazu eine Unmenge von kurzen aber heftigen Stunts. Es wurde besonders dickes Glas eingesetzt und so mancher Stuntman regelrecht demoliert. Der Film holte sich so den Übernamen "Glass Story", ergatterte den verdienten Stunt-Preis bei den HK Film Awards 1986 (neben dem "besten Film") und brachte Jackie den Ruf ein, seine Stuntmanner über die Venrunft hinaus zu foltern. Die lädierten Kerle dürften aber über den Film letztendlich nicht enttäuscht sein, denn er zeigt sie in Höchstform. Unter den User-Kommentaren bei imdb.com haben sich etliche Schreiber beklagt, der Film sei schlecht gealtert. Das finde ich seltsam, denn mir fiel genau das Gegenteil auf. Klar, die Klamotten und Haare sind typisch 80's, aber es fehlt der Nebel-Neon-Look, der so viele 80er-Streifen heute visuell unattraktiv macht. Jackie operiert mit Glasflächen, hellen Räumen und "modernem" Look, was ihm in meinen Augen Zeitlosigkeit verleiht. Kommt dazu, dass die Stunts heute von niemandem so echt und ohne Tricks ausgeführt werden. Damit ist der Film dem Heute schon fast wieder voraus. Rein von der Präsentation her war ich jedenfalls höchst zufrieden mit "Police Story". Was ihm letztendlich ganz knapp die 4 Sterne verlieht, ist die unglaubliche Liebe fürs Detail. Selbst in den Passagen, in denen viel geredet oder Plot ausgewalzt wird, gibts immer was Kleines zu entdecken. Da rollt mal das Auto davon, weil die Bremsen nicht gehen, da gibts 'ne Tortenschlacht oder Slapstick von Marx Brothers bis Buster Keaton. Langweilig wird es nie, zumal Jackie den Ton des Films von Action auf Comedy auf Revenge-Story (gegen Ende) auch ständig wechselt und man sich jeweils an die neuen Umstände gewöhnen muss. Die Kung-Fu-Szenen kommen nicht an Legend of the Drunken Master ran, der Kult-Faktor ist nicht so hoch wie jender von Snake in the Eagle's Shadow - aber "Police Story" ist der quintessenzielle Jackie-Chan-Film der 80er und seine Stunts sind geschaffen für die Ewigkeit. Hier auf DVD erhältlich (GB, uncut, viele Extras) Hier auf DVD erhältlich (HK, uncut, wenig Extras, remastered, edle Box) Hier auf DVD erhältlich (D, Doppelset) Meine Disk (HK): Code 0 NTSC. Kantonesisch 5.1 und DTS sowie Mandarin 5.1 und DTS Mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen. Alternative Titel: Ging chaat goo si; Police Story 1; Jackie Chan's Police Force; Jing cha gu shi; 鉅星; 警察故事 |
Regie: Jackie Chan | ||
Actionkomödie |
Action * * * * | |
Humor * * | ||
T h e P r o t e c t o r |
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Hongkong / USA 1985 | Ausführliche Kritik: hier. |
Reviewed 18.8.04 |
Hongkong 1985 | Die
Cousinen Ding Anan und Weng Qing wurden zur exakt gleichen Zeit
nebeneinander geboren - und wurden zu Erzfeinden fürs Leben. Als Teenager
machen sich die beiden Mädchen in der Schule das Leben schwer. Die Sache
wird komplizierter, als beide Rotzgören sich in den Schulschönling und
Sport-Star Paul verlieben. Als Qing ihn erobern kann, setzt Anan zum
Gegenschlag an. Dass sie Shaw Brothers nicht nur Kung-Fu-Filme drehten, ist ein alter Hut. Doch in den 80ern versuchten sie verzweifelt, in wirklich allen Genres Fuss zu fassen. Unter anderem mit Teeniefilmen wie Teenage Dreamers oder "Puppy Love". Letztere ist eine zu Beginn recht witzige Zicken-Komödie, die jedoch schnell öde wird. Die zweite Hälfte ist langweilig und ich war froh, waren die 80 Minuten (ohne Abspann) schnell vorüber. "Puppy Love" hat einen gewissen infantilen Charme und ist luftig leicht gemacht - doch der Mangel an Substanz, an bekannten Schauspielern und an Überraschungen fordert bald seinen Tribut. Der Film war einer der letzten, den die Shaws fürs Kino gedreht haben - und es ist ersichtlich wieso: Solche Streifen können genausogut direkt fürs TV gemacht werden. Dies erst noch günstiger. Das machen die Shaws seither durch ihren TV-Sender TVB, den inoffiziellen Nachfolger der 1986 geschlossenen Shaw-Studios. Hier auf DVD erhältlich Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Kantonesisch und Mandarin mono mit engl. UT. Anamorphic Widescreen Alternative Titel: Men qi xiao shen xian; 鬥氣小神仙 |
Regie: Su Ching-wen | ||
Komödie |
Humor * * | |
Spannung * | ||
Reviewed 2002 |
Hongkong 1986 | Das Model Shu Ya
wird nach einer durchzechten Nacht mit dem Casanova und Fotografen Mo von einem Dämon
vergewaltigt. Mo widmet sich wenig später bereits einer anderen Frau. Als er diese
heiraten will, taucht Shu Ya auf und will, dass Mo für das Baby aufkommt. Es kommt zum
Streit im Auto. Sie verunfallen. Während Mo sich retten kann, verbrennt Shu Ya - und
verflucht vor ihrem Tod Mo. Wenig später passieren schreckliche Dinge. Woher der englische Titel kommt weiss ich nicht, denn gross vergewaltigt wird hier nicht. Es handelt sich vielmehr um einen düsteren (im wahrsten Sinne des Wortes: meistens sieht man nicht, was überhaupt passiert!) Hongkong-Horrorfilm mit riesigen Logiklöchern. Zum Schluss kommt noch ein wenig Zombiefilm dazu - und auch das: völlig uninspiriert. Ein enttäuschendes Spätwerk für den ehemaligen Shaw Brothers-Regisseur Meng-Hwa Ho (Oily Maniac). Dass der Film einen solch verruchten Ruf bekommen hat, ist mir ein Rätsel, wobei ich ja auf eine brauchbare DVD warte und danach gerne meine Meinung revidiere. VCD out of print. Ich habe die Hongkong-Version mit englischen Untertiteln gesehen. Alternativer Titel: Yin zhong |
Regie: Meng-Hwa Ho | ||
Schocker |
Gewalt * * | |
Spannung * * | ||
R o y a l W a r r i o r s |
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Hongkong 1986 | Ausführliche Kritik: hier. |
T w i n k l e T w i n k l e L u c k y S t a r s ~ X i a r i f u x i n g |
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Reviewed 23.10.04 |
Hongkong 1985 | Kidstuff (Sammo Hung Kam-Bo), Sandy (Richard Ng Yiu-Hon), Roundhead (Eric Tsang Chi-Wai), Rawhide (Stanley Fung
Shui-Fan) und Pagoda (Miu Kiu-Wai) feiern ihren Sieg über die bösen Gangster
mit einem Thailand-Trip, auf dem sie ihre Kollegin Swordflower (Sibille Hu
Hui-zhong) und andere Mädchen ärgern können. Doch während dem Ausflug muss
Swordflower mitansehen, wie drei Killer (Richard Norton, Chung Fat, Yasuaki
Kurata) einen Mann (Melvin Wong Kam-seng) erschiessen. Swordflower war mit
den Lucky Stars nach Thailand gereist, um undercover den Angeschossenen zu
beschützen. Er kann ihr noch eine Botschaft ins Ohr flüstern, bevor er
stirbt. Während die Lucky Stars angeheuert werden, die zierliche
Kontaktperson des Toten, Wang Yi-Ching (Rosamund Kwan Chi-Lam), zu
beschützen, übernehmen Swordflowers Polizei-Freunde Muscles (Jackie Chan)
und Ricky (Yuen Biao) die Ermittlungen ... Die Action und die Cameos sind der Grund, sich diesen "Lucky Stars"-Streifen anzuschauen. Er ist etwas besser als die beiden nicht besonders stark verknüpften Vorgänger Winners and Sinners und My Lucky Stars, doch für eine höhere Bewertung reicht es dennoch nicht. Dazu ist die Comedy einfach zu blöd. Kantonesischer Humor ist speziell, das wissen alle, die mal bei einer Kantocomedy reingeschaut haben. In der Synchro geht viel verloren, in der Untertitelung auch - aber nervtötende Charaktere wie jene von John Sham und Eric Tsang sind wohl in allen Sprachen eine Qual. Diese Aussage tut mir besonders weh, weil Eric Tsang ganz gut ist - wenn er mal nicht Comedy macht (z.B. Infernal Affairs). Auch die anderen "Lucky Stars"-Jungs sind eine Geduldsprobe. Sammo ist ausserhalb der Actionszenen massiv unterfordert, Richard Ng und und Stanley Fung gehen halbwegs okay. Charlie Chin hat nur noch ein Cameo, dafür springt der blasse Miu Kiu-Wai ein. Cameos sind in dem Film eh die halbe Miete. Jackie Chan, Yuen Biao und Andy Lau haben noch halbwegs grössere Rollen, doch die beschränken sich fast ausschliesslich auf Actionszenen. Auch die Killer Yasuaki Kurata (Fist of Legend), Richard Norton und Chung Fat sowie die Leading Ladies Rosamund Kwan (Once Upon a Time in China) und Sibille Hu (My Lucky Stars) sind länger zu sehen.Der Rest des wohlklingenden Casts ist nur für ein paar Sekunden zu erblicken - darunter Michelle Yeoh in einem ihrer ersten Filme, Shaw Brothers-Star David Chiang, Wu Ma, Melvin Wong, Dick Wei, Moon Lee, George Lam, James Tien, Chia Yung-Liu, Kara Hui und Billy Lau. Am Schluss kommen so gut wie alle diese Leute zusammen - in einer der witzigeren Sequenzen laufen sie während den End Credits aus einem Lift heraus. Das geht fast als Parodie auf Cameo-Auftritte durch. Abgesehen von diesem Star-Spotting ist natürlich die Action erstklassig. Choreografiert von Sammo, Yuen Biao, Chin Kar-Lok und Yuen Wah gibt es nach 30 Minuten die erste Martial-Arts-Einlage. Es folgt der lang ersehnte Auftritt von Jackie, Yuen Biao und dem noch ganz jungen Andy Lau. Die rund fünfminütige Kampfsequenz ist wirklich erstklassig. Jeder der drei darf loslegen. Mit diesem Teil kann es nur das Finale aufnehmen. Jackie holte sich zwar beim Dreh von Police Story eine Schulterverletzung und muss sich zurückhalten, dafür können Yuen Biao und Sammo richtig zeigen, was sie drauf haben. Ein toller Abschluss für einen schwachen Film. Denn auch die beste Action kann nicht darüber hinwegtrösten, dass die Story hirnrissig ist und er Humor höchst infantil. Bey Logan erklärt im Audiokommentar der DVD, er könne diese Ablehnung nicht verstehen, da die Gags doch ähnlich wären, wie jene in Filmen wie "American Pie" - eben nicht. Jene Charaktere sind halbwegs normal und man kann sich in sie hineinversetzen. Bei Kantocomedy sind die meisten einfach nur Freaks, die man auslachen darf. In einen Eric Tsang mit seiner albernen Piepsstimme und einen John Sham mit seiner Horrorfrisur kann man sich nicht hineinversetzen. Gegen 15 Minuten solider Action stehen so halt 75 Minuten debilster Humor, für den die arme Rosamund Kwan einen Wet-T-Shirt-Contest über sich ergehen lassen muss. Es gibt noch mehr "Lucky Stars"-Filme, doch ehrlich gesagt hab ich genug von der Serie. Die Sequels werd' ich mir wohl sparen ... Hier auf DVD erhältlich Meine Disk (GB): Code 2 PAL. Kantonesisch und Englisch 5.1. mit engl UT. Anamorphic Widescreen. Alternative Titel: My Lucky Stars 2; Xia ri fuk sing; My Lucky Stars 2: Twinkle, Twinkle Lucky Stars; The Target; Poweman 2; 夏日福星 |
Regie: Sammo Hung Kam-Bo | ||
Actionkomödie |
Action * * | |
Humor * * | ||
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