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Regisseure, Shaw Bros.

 

 

 

2 0 0 0   A . D .  ~   G o n g y u a n   2 0 0 0   n i a n

Reviewed 16.1.05

Hongkong / Singapur 2000 Der abtrünnige CIA-Agent Kelvin Wong (Andrew Lin Hoi) will mit Hilfe eines Computerprogramms von Singapur aus die Wirtschaft Südostasiens ins Chaos stürzen. Dazu benötigt er auch den Programmierer Greg Li (Ray Lui Leung-wai). Doch der haut nach Hongkong ab. Wongs Killer Bobby (Ken Lo Wai-kwong) finden ihn und töten ihn in einer brutalen Attacke. Gregs Bruder Peter (Aaron Kwok Fu-Shing), ein computerbegeisterter Mittezwanziger, will der Sache auf den Grund gehen. Unterstützung bekommt er von seinem Freund Benny (Daniel Wu Yin-cho) und seiner Freundin Janet (Gigi Choi Lok-chi). Doch der GSU-Polizist Ronald Ng (Francis Ng Chun-yu) ist ihnen auf den Fersen, da er glaubt, sie wissen mehr. Eine, die tatsächlich mehr zu wissen scheint, ist Gregs Verlobte Salina (Phyllis Quek Fei-Li). Zusammen düsen sie nach Singapur, wo sich der Cop Eric Ong (James Lye Hing-cheung) an sie ranhängt.
Ich kann nicht behaupten, den Film komplett verstanden zu haben, doch "2000 A.D." ist ein sehr unterhaltsames Werk. Das ganze Theater um den Y2K-Virus ist gaga und letztendlich bloss ein Gimmick - aber die Action drumherum, das kompetente Spiel der Akteure und vor allem Gordon Chans reife und gestylte Inszenierung heben diesen Hongkong-Singapur-Koproduktion aus der Masse empor. Vor allem auch, weil im Jahr 2000 die Hongkong-Filmindustrie wegen Mafia-Verwicklungen und Film-Piraterie quasi am Boden lag. In dieser Zeit einen solch aufwändigen Streifen zu drehen, verlangt bereits nach einem grossen Lob. Aber eben: primär ist es einfach ein Top-Entertainer.
Der hübsch gegen den Strich besetzte Aaron Kwok beweist einmal mehr, dass er zwar ein Teenie-Traum und Pop-Idol ist, aber auch ganz gut spielen kann. Singapur-Star James Lye brilliert vor allem mit seinem Model-Look und Wushu-Meister Daniel Wu darf einmal mehr nicht kämpfen - sondern überzeugt als Sidekick von Aaron. In einer bescheidenen Rolle stiehlt der erfahrene Francis Ng aber allen Jungen die Show. Für seinen kurzen Polizisten-Part gewann er denn auch den "Hong Kong Film Award" und weitere verdiente Auszeichnungen.
Die Action von Richard Yuen Tak (Beast Cops) und eingefangen von Kameramann Arthur Wong (Purple Storm) wirkt cool und bei Bedarf extrem brutal. Ein paar Schiessereien hat Chan für verstärkten Effekt beim Höhepunkt schwarzweiss eingefärbt - das wohl auch, um den Zensoren entgegenzukommen, denn diese Passagen sind heftig. Verstärkt wird der Effekt dadurch, dass die Bösewichter so unzimperlich sind und jede Menge unschuldiger Passanten ebenfalls draufgehen. Für die Musik zeichnet übrigens der japanische Komponist
Shigeru Umebayashi (2046, House of Flying Daggers) verantwortlich - was die Atmosphäre des Films noch verdichtet.
"2000 A.D." ist nicht wahnsinng tiefgründig, nicht extrem neuartig oder revolutionär, doch Gordon Chan weiss, wie man unterhaltsames, involvierendes und ästhetisch wirkungsvolles Kino macht und eindrückliche Spezialeffekte einsetzt. Vor allem solche, die man gar nicht als FX erkennt. Die tolle HKL-DVD aus England präsentiert den Film letztendlich noch in bestem Licht. Was will man mehr?

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (GB): Code 0 PAL. Kantonesisch und Englisch 5.1 mit engl. UT. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Gongyuan 2000 nian; AD 2000;
公元 2000
Regie: Gordon Chan Ka-Seung

Actionthriller

Action * * *

Spannung * *

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A c c i d e n t a l   S p y    ~   D a k   m i u   m a i   s h i n g

Reviewed 26.9.04

Hongkong 2001 Jackie Chan spielt Bei (Hongkong) aka. Buck Yuen (USA) aka. Jackie Chan (Deutschland). Der ist ein etwas tollpatschiger Verkäufer in einem Fitnesshop. Eines Tages macht ihn der schmierige Privatdetektiv Many Liu (Eric Tsang Chi-Wai) ausfindig und berichtet dem im Waisenhaus aufgewachsenen Bei, dass er wohl der Sohn des steinreichen Koreaners Park sei. Bei reist nach Südkorea und trifft den sterbenden Park, der ihn als seinen Sohn akzeptiert. Er gibt ihm einen Anhänger, doch sein Geld vererbt er ans Waisenhaus. Bei reist nach Istanbul, wo er mit dem Anhänger an ein Bankkonto kommt. Darin liegt ein Geld - und ein rätselhaftes Buch. Wenig später kriegt Bei Besuch von der CIA-Agentin Carmen Wong (Min-Jeong Kim), die Bei erklärt, dass Park ein übergelaufener Doppelagent war und sich in seinem Besitz die Formel für die Herstellung des Giftgases "Anthrax II" befand (in der deutschen Fassung: hochkonzentrierten Opium namens "Opio maxa"). Hinter diesem ist sowohl die türkische Mafia wie auch der koreanische Gangster Lee Sang-Zen (Wu Hsing-kuo) her. Anscheinend hat Lee bereits jemanden auf Bei angesetzt: Die schöne Yong (Vivian Hsu Shu-Chuan).
"Accidental Spy" ist kein Glanzlicht in Jackie Chans Karriere, aber ein solider Streifen. Der Hongkong-Megastar dreht mittlerweile abwechselnd in den USA und in seiner Heimat. "Accidental Spy" ist ein asiatischer Streifen mit Drehorten in Hongkong, Korea und Istanbul. Die Bilder sind deshalb nicht zu verachten. Das Location-Hüpfen erinnert schon fast an einen James-Bond-Film. Auch nicht übel ist die Action. Doch Jackie wird auch langsam älter. So wird hie und da mal ein Seil eingesetzt, dann ein Stuntdouble. Aber wenn er kickt, kickt er gut. Es gibt unter anderem einen glitschigen Fight im türkischen Bad zu begutachten, einen Kampf im fahrenden Cabrio, eine Schlägerei im Bootshaus und zwei Höhepunkte.
Der eine ist jener nach dem türkischen Bad als Jackie nackt durch die Stadt rennt. Seinen Hintern sieht man sehr prominent, doch der Versuch, auch seine noch "privateren" Teile zu verbergen, resultieren in choreographischen Kunststückchen der rasanten Art. Zum Schluss hüllt sich Jackie auf ungewöhnliche aber herrliche Art in einen türkischen Tschador. Das andere Highlight ist das Actionfinale, in dem Jackie einen brennenden Tanklaster fahrend verlassen muss. Spektakulär - aber auch ein wenig austauschbar. Es fehlt der gute alte Jackie-Touch.
Die Handlung ist okay, aber nichts Weltbewegendes. Die Schauspieler sind auch ganz gut, es fällt auf, dass Jackie sich langsam wie Woody Allen mit (zu) jungen Damen umgibt. Wenn diese aber so süss wie Vivian Hsu und
Min-Jeong Kim sind, bin ich der letzte, der sich beschwert. Ja und die Action ist wie erwähnt auch nicht übel. Das führt zu einem ganz akzeptablen Schlussresultat. Übrigens: Die HK-Version ist uncut und rund 107 Minuten lang. Die hat einige Längen. Die amerikanische Miramax-Fassung (auf der auch die deutsche basiert) ist auf 87 Minuten runtergekürzt! Das ist für den Plot verheerend, aber es macht den Film rassiger. Jeder muss selbst entscheiden, welche Version er bevorzugt. Mir ist natürlich immer das Original lieber ...
Hier auf DVD erhältlich (D - 20 min cut)
Hier auf DVD erhältlich (HK - uncut)
Meine Disk (HK): Code 0 NTSC. Mandarin und kantonesisch 5.1 mit engl. UT. Anamorphic Widescreen
Alternative Titel: Dak miu mai sjing;
Te Wu Mi Cheng; Spion wider Willen;
特務迷城
Regie: Teddy Chan Tak-Sum

Actionkomödie

Action * * *

Humor * *

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T h e   A v e n g i n g   F i s t   ~   K u e n   s u n

Reviewed 15.10.04

Hongkong 2001 Mitte des 21. Jahrhunderts in Hongkong. Die Stadt ist zum gigantischen Moloch verkommen. Waffen sind verboten. Deshalb wird wieder mit den Fäusten gekämpft. Zu den talentiertesten gehören Nova Kong (Alexander Wang Lee-Hom), seine Schwester Belle (Kristy Yang Kung-Yu) und ihr Adoptivbruder Jazz (Chin Kar-Lok). Sie sind nach dem Tod von Novas Vater Thunder (Yuen Biao) von Tante Wing (Cecilia Yip Tung) gross gezogen worden. Sie ahnen nicht, dass Thunder Teil eines Experiments war, bei dem die 90% des Gehirns genutzt werden, die sonst inaktiv bleiben - und mit Hilfe eines "Power Handschuhs" zu einer Waffe gebündelt werden. In Nova und Belle schlummern noch Gene von jenem Experiment. Davon setzt Inspektor Dark (Sammo Hung Kam-Bo) Nova aber erst in Kenntniss, als Belle von Combat 21 (Roy Cheung Yiu-Yeung) entführt wird, dem Anführer der Fascho-Truppe "The Red Dragons". Es kommt noch schlimmer: Dark erklärt Nova, er habe als junger Mann (Ekin Cheng Yee-Kin) Thunder nicht etwa getötet, wie Nova vermutete. Vielmehr lebe sein Vater noch und sei nun der Handlanger von Combat 21. Nova macht sich mit seiner Freundin Erika (Gigi Leung Wing-Kei), Jazz und dem Fighter Iron Surfer (Stephen Fung Tak-Lun) auf, seine Schwester zu befreien und seinen Vater zu bekämpfen ...
Produzent Wong Jing wollte eine Leinwandadaption des Spielklassikers "Tekken" auf die Beine stellen, vergass aber, sich die Rechte zu sichern. Der gewiefte Producer hängte also kurzerhand einen Verweis ans Ende des Films, dass "The Avenging Fist" nun aber auch gar nichts mit "Tekken" zu tun habe, und damit war für ihn die Sache erledigt. Man kann argumentieren, er habe Recht und der Film gehe tatsächlich in Ordnung, denn es stecke von "Tekken" auch nicht mehr drin als von anderen Quellen - namentlich "Blade Runner" und Anime, aber auch "Street Fighter II" und vor allem "Star Wars": Ein junger Kerl bekommt eine Waffe mit der er seinen Vater bekämpfen muss, der von einem machthungrigen Tyrannen auf die dunkle Seite der Macht geholt wurde ... so in etwa jedenfalls lässt sich der wirre aber bekannte Plot von "The Avenging Fist" zusammenfassen.
Doch Handlung ist eh nicht die Stärke dieses Big-Budget-Actionstreifens. Die Ereignisse sind hilflos aneinander gekettet, damit ja ein cooler visueller Einfall dem nächsten folgen kann. Sympathien kann man für niemanden entickeln, denn wirklich spannende Charaktere gibts keine. Die Akteure trifft wenig Schuld, vielmehr die Autoren, die ihnen Stereotypen auf die Leiber geschrieben haben. Unter den Darstellern ist lediglich interessant zu sehen, wie die alte Garde auf die neue trifft. Zu den "Oldies" gehören die Peking-Oper-Kumpels Sammo Hung und Yuen Biao sowie Cecilia Yip. Sammo darf Witze über sein Gewicht machenund bleibt in jeder Beziehung träge. Biao Yuen ist meist hinter einer Maske versteckt, darf aber immerhin etwas fighten. Und Cecilia Yip ist eine der wenigen Figuren, deren Schicksal einem überhaupt halbwegs am Herzen liegt.
Die jüngeren sind allesamt knackiger Natur - aber schnell wieder vergessen. Alexander Wang (Moon Child) bleibt blass, darf aber immerhin die halbe Zeit mit offenem Hemd rumlaufen. Stephen Fung ("Gen-X-Cops") versucht sich als kleiner Rebell und scheitert, Gigi Leung kann sich kaum entfalten und Kristy Yang (Storm Riders) ist immerhin sehr niedlich. Ein letztendlich verschwendetes Ensemble. Es geht nicht nur in dem 08/15-Plot unter sondern auch in der futuristischen Welt.
Infernal Affairs-Regisseur Andrew Lau und Starchoreograf Corey Yuen gelingt es immerhin, diese Welt einigermassen attraktiv zu präsentieren. Visuell wirklich sehr eng bei "Blade Runner" sind die Effekte eigentlich recht gut. Bei den Fights übertreiben sie es masslos mit dem CGI-Einsatz, denn sobald die Fäuste krachen, macht jedes Pixel den Wert des Kampfs kaputt. Je mehr Getüftel, desto weniger Kampftalent, das ist die böse Faustregel. Tatsächlich sind die meisten Kämpfe denn auch wild, wirr und enttäuschend. Selbst das Finale ist antiklimaktisch.
"The Avenging Fist" war als ein visueller Exzess im Stile von Storm Riders gedacht, wurde jedoch nie wirklich zu Ende gedacht. Wong Jing heuerte ein cooles Cast an, gab ein lottriges Skript in Auftrag und engagierte ein paar talentierte Effektleute und Filmemacher. Eineinhalb Jahre sollen sie daran gearbeitet haben. Schaut man sich das halbfertige Produkt an, hätten sie nochmals so viel anhängen sollen ...

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (GB): Code 0 PAL. Vietnamesisch 2.0 mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Fight Zone; Kuen sun; Legend of Tekken; God of Fist Style; Legend of the Fist Style;
拳神
Regie: Andrew Lau Wai-Keung, Corey Yuen Kwai

Sci-Fi-Action

Humor * *

Erotik *

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B o r n   W i l d    ~   Y e   s h o u   z h i   t o n g

Reviewed 7.1.04

Hongkong 2001 An seinem Geburtstag erfährt Ho Tide (Daniel Wu Yin-Cho), dass sein Zwillingsbruder Ho Tan (Louis Koo) getötet wurde. Tide besucht Tans Wohnung und stösst dabei auf dessen Geliebte Sandy (Kuk Jo). Durch sie bekommt er Kontakt zu Mann (Patrick Tam Yiu-Man), Tans bestem Freund. Er klärt Tide auf, dass Tan in Strassenkämpfe verwickelt war und damit gutes Geld verdiente. Doch der Fight gegen den Afroamerikaner Arion (Wrath White) kostete dem rabiaten Tan das Leben. Ausgerechnet Tide, der scheinbar softere der beiden Brüder, will Rache und fordert Arion heraus ...
"Born Wild" hat alle Zutaten eines typischen Haudrauf-Actionvehikels: Bruder tot, Rache, Strassenfights. Doch überraschenderweise bietet der Film von Patrick Leung mehr Tiefgang als "Antarctic Kickbox Ninja XIV" (oder wie die Filme alle heissen). Zudem ist er angenehm unspektakulär inszeniert und gut gespielt. Louis Koo und Daniel Wu sind zurückhaltend, was für Wu stimmt, weil er der "stillere" Bruder sein soll. Koo, der eigentlich gut spielt, hätte noch rabiater ausfallen können, um den Gegensatz der beiden Pseudo-Zwillinge noch besser hervorzustreichen. Patrick Tam bietet guten Support und Kuk Jo sieht adrett aus.
Die Fight-Szenen, und wegen denen werden die meisten den Film ja reinziehen, sind wuchtig aber ungewöhnlich. Zum einen ist es kein Kickboxing, Thai-Boxing oder weiss der Kuckuck was für eine exotische Kampfsportart - sondern ziemlich klassisches Boxen auf der Strasse. Demnach hat Leung auch nicht das Bedürfniss, die Schläge ästhetisch aufzuwerten. Etwa 90% der Shots sind Closeups auf Gesicht, Fäuste oder Einschlaggegend, stets sehr schnell geschnitten. Das ist schade, weil doch talentierte Fighter am Werke sind und man die gerne in Action sehen will. Aber der Stil macht auch Sinn, weil Leung den Strassenkampf keineswegs glorifizieren will und weil er so hart geschnitten durchaus weh macht. Beides trägt dazu bei, den Glamour aus diesen Fights rauszusaugen. Die letzten zwei sind richtig "autsch". Schläge prasseln mit voller Wucht auf Koo und Wu. Alles wäre möglich - ich hatte sogar einmal das Gefühl, am Schluss des Filmes seien beide Brüder tot. So desillusioniert könnte der Film sein. Ist er nicht ganz, aber dass er es sein kann und funktionieren würde, macht ihn bereits zu einem bestechend andersartigen Kampffilm ohne falschen Heroismus und ohne Gewaltverherrlichung.
Er ist sicher nicht perfekt - so könnte man das Finale straffen, Wu könnte mehr Saft haben, Koo mehr Aggressionen und seine Beziehung zu Sandy weniger Machismo - aber "Born Wild" ist mehr als nur einen Blick wert. Auch für Erotik ist gesorgt. Einmal, als Tan mit anderen Girls rummacht, stellt ihn Sandy zur Rede. Er packt sie, nimmt sie auf die Schulter, schleppt sie heim und zeigt ihr, was ein richtiger Mann ist. Oder so ähnlich. Das untermauert Tans Macho-Art. Im Kontrast dazu ist der Film aber auch überraschend homoerotisch. Viele Fight-Filme haben diesen Unterton, doch in "Born Wild" wird es zweimal fast eindeutig. So ist Ah Manns Charakter zwar hetero, aber den beiden Brüdern sehr nahe. Einmal hüpft er bei Tide ins Bett und sucht dessen Nähe. Auch Daniel Wus sexy Körper beim Surfen und anschliessenden Sonnenbaden zu sehen, hat eine homoerotisch anmutende Ästhetik. Der Film macht keine absichtlichen Schritte in diese Richtung, doch als Kontrast zu Tans Machismo fallen die beiden Szenen eben schon ins Auge. Macht den Film weder besser noch schlechter - gut ist er ja eben ohnehin ...

Hier auf DVD erhältlich (Code 1)
Meine Disk (HK): Code 0 NTSC. Mandarin und kantonesisch 5.1 mit engl. UT. Anamorphic Widescreen
Alternative Titel: Ye shou zhi tong (mandarin); Ye sau ji tung (kantonesisch);  Eye of the Beast;
野獸之瞳
Regie: Patrick Leung Pak-Kin

Actiondrama

Action * * *

Erotik *

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C o n m a n   i n   T o k y o   ~   C h u n g   w a   d i y   h a p

Reviewed 6.3.04

Hongkong 2000 Jersy (Nick Cheung Ka-Fai) hält sich für den besten Kartenspieler und Wettkönig von Hongkong. Doch er erfährt vom legendären Cool (Louis Koo Tin-Lok), der ihn spielend schlagen würde, aber vor ein paar Jahren spurlos verschwunden ist. Jersy weiss, dass er in Tokyo lebt, weshalb er mit seiner Freundin Banana (Christy Chung) in die japanische Metropole fliegt. Nicht lange und sie treffen auf Cool, der ein Restaurant betreibt. Jeden Tag beobachtet er Nancy (Athena Chu Yun), die im Rollstuhl sitzt. Sie war einst die Freundin von Cool, doch sein Blutsbruder Kwong Yeun (Ben Lam) hat ihn reingelegt, ihm Nancy ausgespannt und sie in Japan unter dem Schutz des Gangsterbosses Tetsuo (Yasukai Kurata) geheiratet. Als Cool bei der Zeremonie auftauchte, wurde auf ihn geschossen - doch die Kugel traf Nancy. Seither ist sie im Koma und wird jeden Tag von Kwong misshandelt. Cool und Jersy wollen sie retten ...
"Conman in Tokyo" bietet Humor, Action, Gewalt, Liebe, Drama, Poker, Stunts und Erotik. Alles, was man von einem Film erwarten darf, oder? Doch der Film von Tony Ching (Naked Weapon) hat wenig inneren Zusammenhalt. Der Regisseur stopft soviel hinein, dass 90 Minuten kaum ausreichen. Insbesondere der Humor gehört in einen anderen Film, wenn Nick Cheungs Kalauer zu nerven beginnen. Und das ist leider oft der Fall. Ich war versucht, "Conman in Tokyo" 3 Sterne zu geben, weil es doch einiges in dem Streifen gab, was ich mochte. Doch rückblickend fehlt dem Werk nicht nur der Fokus, sondern auch cineastisches Geschick. Eine Aneinanderreihung cooler Einfälle macht eben noch keinen Spielfilm.
Dabei gibt es im Einzelnen doch einiges zu mögen. Louis Koo ist gut. Seine tödlichen Kartentricks, oft mit Hilfe von CGI verwirklicht, sind ebenfalls eindrücklich. Die Stunts und Fights sind auch nicht übel. Und ein paar der Witze funktionieren. Wenn aber zum Schluss auf dem unecht wirkenden Kriegsschiff die Gegner aufeinanderprallen und der Film zum Ende kommt, bleibt man doch leicht enttäuscht zurück. Zum verreissen zu gut, zum loben zu holprig. Solche Filme beschreibt man einfach nicht gerne ...

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (D): Code 2 PAL. Deutsch 5.1./DTS/2.0 und Kantonesisch 5.1 mit dt. UT. Anamorphic WS.
Alternative Titel: Chung wa diy hap;
中華賭俠
Regie: Tony Ching Siu-Tung

Actionkomödie

Humor * *

Action * * *

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A   C o n v e r s a t i o n   w i t h   G o d

Taiwan 2001 Ausführliche Kritik: hier.

 

C r i m e    o f   a   B e a s t

Reviewed 2002

Hongkong 2001 Fun arbeitet als Beleuchter bei Erotikfilm-Drehs. Dabei lernt er die Psychologin Macy kennen, die auch als Drehbuchautorin arbeitet. Fast findet sie Zugang zu dem verschlossenen Aussenseiter, doch als er von Sexdarstellerin Joe gedehmütigt wird, kommt sein Kindheitstrauma wieder hoch und er wird zum Vergewaltiger und Mörder. Sein erstes Opfer wird Macy. Sie überlebt, doch Fun ist noch nicht fertig mit ihr.
Echt beschissener Hongkong-Film, dessen billiger Digital-Video-Look durch den lahmen Inhalt noch unterboten wird. Hier funktioniert einfach nichts, nicht auf Erotik-, nicht auf Splatter-, nicht auf Trash-Ebene. Alles spult einfach ab, ohne die Zuschauer irgendwie zu fesseln. Wenn ich etwas nennen müsste, was an dem Film gut war, dann käme ich mit Mühe auf einen kleinen Punkt: Macys Sekretärin ist verdammt süss. Wow. Wie traurig muss ein Film sein, wenn man nur das aufzählen kann?
Hier auf DVD erhältlich - ich habe die HK-Version (Code 0) mit englischen Untertiteln gesehen.
Regie: David Lau

Schocker

Gewalt * *

Sex * *

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D e v i l s   o n   t h e   D o o r s t e p    ~   G u i z i   l a i   l e

Reviewed 24.4.05

China 2000 Kurz vor Jahresende 1944 in Nordchina. Die Japaner haben in einem Dorf eine Einheit stationiert, die jeden Tag durch die Strassen defiliert. Beinahe haben sich die Bauern an die Besatzer gewöhnt. Doch gerade als der Bauer Ma Dasan (Jiang Wen) mit seiner heimlichen Geliebten Yu'er (Jiang Hongbo) schläft, klopft es an die Tür. Ein Kerl, der sich "ich" nennt, zwingt Ma mit vorgehaltener Pistole, zwei Säcke bis Neujahr aufzubewahren - und sie ein wenig zu verhören. Denn in den Säcken sind Kriegsgefangene! Der eine ist der 25-jährige japanische Offizier Kosaburo Hanaya (Teruyuki Kagawa), der verlangt, exekutiert zu werden. Der andere ist sein Übesetzer, der 28-jährige Dong Hanchen (Yuan Ding), der gerne weiterleben will und deshalb die japanischen Tiraden seines Kollegen falsch übersetzt. Ma konsultiert die anderen Männer im Dorf, doch die haben auch keine Lösung parat. Als nach mehreren Monaten die Gefangenen immer noch in Mas Keller lagern, ordnen die Dörfler an, die zwei zu töten.
Auf der DVD von "Devils on the Doorstep" kündigt Steven Soderbergh die zweite Regiearbeit von Schauspieler Jiang Wen (
Red Sorghum) als eines der grössten Meisterwerke der Filmgeschichte an. Vielleicht waren meine Erwartungen deshalb etwas zu hoch gesteckt. Es ist zweifellos eine faszinierende, formal brillante Kriegsfarce in einer Tradition zwischen Stanley Kubrick und Emir Kusturica - aber zum Meisterwerk fehlt doch noch manches. Für Fans des asiatischen Kinos ist "Devils on the Doorstep" aber allemal ein lohnender Kauf.
Als erstes fällt das Fehlen von Farbe ins Auge. Jiang und Kameramann Gu Changwei (Red Sorghum, Ju Dou,
Farewell My Concubine) drehten den Film in Schwarzweiss, eine Entscheidung, die in den letzten Einstellungen des Films stilistisch Sinn macht. Aber nicht nur deswegen. Die harten Kontraste erzeugen durch den Film hindurch eine Ungemütlichkeit, die wohl mit Farbe nicht hätte erreicht werden können. Überhaupt verdient Gu uneingeschränktes Lob für seine grandiosen Bilder. Zwischen den episch angehauchten Shots gibts in den Bauernhäusern drinnen immer wieder hysterische, schnelle Bewegungen, die ungemütliche Spannung erzeugen.
Hysterie überträgt sich manchmal auch auf die Schauspieler, wenn die Ereignisse sich zu überschlagen drohen. Jiang Wen als Produzent, Schauspieler und Regisseur lässt seinen Akteuren da ganz viel Platz, wo ein anderer Filmemacher vielleicht gekürzt hätte. Nur ganz selten erweckt dies einen etwas prätenziösen Eindruck, meistens dagegen hat es den gewünschten Effekt und veräusserlicht die innere Unruhe der Charaktere. Diese, das muss man an dieser Stelle auch mal gleich anhängen, sind durchs Band grandios gespielt. Vor allem auch von Jiang selbst.
Doch letztendlich wird dem Kinogänger weniger die Ästhetik im Kopf bleiben, auch nicht unbedingt das Schauspiel, sondern der Inhalt. Der Film ist eine beissende Satire auf die japanischen Kriegsgräuel, ohne die in China immer wieder gerne heraufbeschwörte Kollektivschuld aufzuwärmen. Die japanischen Soldaten sind bei ihren brutalsten Taten echte Teufel. Das bezieht sich vor allem auf die letzte halbe Stunde, deren Ereignisse ich nicht spoilern will. Abgesehen von der ausufernden Gewalt gegen Schluss schafft es Jiang auch, seinen Film in diesen Momenten universeller zu machen und alle Krieg führenden Menschen anzugreifen. Dazu dient besonders das bittere Finale.
Zuvor gibt es aber wahre Brüller. Etwa die zwei Kriegsgefangenen, von denen der eine leben will, der andere sterben. Hanaya verlangt von Dong immer wieder die Übersetzung von Beleidigungen, damit die Aufpasser ihn töten würden - doch Dong übersetzt Nettigkeiten, die Hanaya danach mit Gift in der Stimme ausspuckt. Satire, Tragödie und Einblicke in die menschliche Natur machen "Devils on the Doorstep" wirklich zum starken Film, doch er ist etwas zerfahren, etwas zu lang und etwas zu diffus in der Botschaft. All das gefiel in Cannes aber gerade besonders. Dort hat ja auch Kusturica eine lange Erfolgsgeschichte vorzuweisen, der ähnlich gelagerte Film von Jung Wen schaffte es ebenfalls aufs Podest und gewann u.a. den grossen Preis der Jury (den "2. Preis" des Festivals).
Weniger Freude hatten die chinesischen Behörden, die zuviel Anti-Regierungs-Botschaften in dem Film entdeckten und eine Kürzung anordneten. Die 162-Minuten-Fassung, die Jiang an Festivals zeigte, gilt heute als ausgemustert. Auch die US-DVD ist nur noch 139 Minuten lang aber nunmehr der "offizielle" Cut. Die Aufregung der Chinesen ist zum Teil nachvollziehbar - aber das macht den Film ja umso besser. Blosse Anti-japanische Propaganda gibts in China genug, gerade in diesen Tagen wieder, wenn die Rivalitäten der beiden Länder wegen einem Kriegs-verharmlosenden japanischen Schulbuch wieder aufflammen. Ein Film wie "Devils on the Doorstep" dürfte in dieser Situation auf beiden Sieten für rote Köpfe sorgen. Und bekanntlich sind Satiren, die gleich mehreren Fraktionen nicht gefallen, besonders gelungen.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (US): Code 1 NTSC. Mandarin 5.1 und 2.0 mit engl. Untertiteln. Anamorphic Widescreen
Alternative Titel: Guizi lai le;
野獸之瞳
Regie: Jiang Wen

Kriegssatire

Humor * *

Spannung * *

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H a p p y   T i m e s   ~   X i n g f u   s h i g u a n g

Reviewed 18.12.04

China 2001 Der arbeitslose Fabrikarbeiter Zhao (Zhao Benshan) hat ein Auge auf eine füllige, mehrfach geschiedene Frau (Dong Lifang) geworfen. Er ist verzweifelt auf der Suche nach einer Gattin und will bei ihr darum Eindruck schinden. Er erzählt, er sei Hotelmanager und wird tatsächlich ihr Geliebter. Bei ihr Zuhause trifft er auf ihren ebenso übergewichtigen Sohn (Leng Qibin) und die blinde Stieftochter Wu Ying (Dong Jie). Die Mutter bittet Zhao, die 18-Jährige doch als Hotelangestellte arbeiten zu lassen. Um seine Lügen nicht auffliegen zu lassen, sagt Zhao zu, doch sein Ersatz-Hotel, der ausgemusterte Bus "Happy Times", wurde abtransportiert. Also bauen er und seine Freunde in der alten Fabrik ein Zimmer. Darin soll Ying Kunden empfangen und Massagen verabreichen. Damit auch Kunden kommen, bietet Zhao seine Freunde auf. Als ihnen das Trinkgeld zuviel wird, geben sie Ying Papiergeld. Doch wie lange funktioniert der Schwindel?
"Happy Times" ist einer von Zhang Yimous schwächsten Filmen. Seine minimalistische Herzlichkeit ist zwar enorm entwaffnend, aber der Tragikomödie fehlt die visuelle Eleganz und die inhaltliche Dichte von Zhangs früheren Filmen. "Happy Times" geht als leises Sozialdrama durch, genausogut aber als Beziehungskomödie. Doch über allem hängt ein etwas unbehagliches Gefühl. Klar meinen es die Männer gut mit der kleinen Wu, doch läuft ihre Hilfe-Aktion nicht unter Ausnutzung? Die Art der Massage ist zwar harmlos, aber ist das nicht sexuelle Ausbeutung? Zhan macht um diese Frage schlauerweise einen grossen Bogen und konzentriert sich auf Zhao und Wu.
Deren Beziehung ist wirklich liebreizend, nicht zuletzt, weil die Akteure klasse spielen. Der Komiker Zhao Benshan verleiht seiner komischen Figur die nötige Tragik und Ernsthaftigkeit, die sie braucht, um eben nicht als schmieriger Kerl rüberzukommen. Und Dong Jie, eine weitere Zhang-Yimou-Entdeckung wie zuvor Gong Li und Zhang Ziyi, wirkt ebenso fragil aber genauso entschlossen, das Leben anzupacken. Zwei beeindruckende Figuren. An der bösen Stiefmutter lässt Zhang dafür den Zorn der Zuschauer aus. Sie ist bloss auf Geld aus und nutzt ihre Umgebung aus. Das Klischee von den gemütlichen Dicken führt sie gnadenlos ad absurdum.
Doch letztendlich steckt in "Happy Times" etwas wenig drin. Das offene Ende ist enttäuschend, Zhaos Aktionen zwar gut gemeint, aber etwas fragwürdig und die Story nicht nur voraussehbar, sondern auch arg dünn. Zudem vermisse ich Zhang Yimous brillantes Auge für beeindruckende Bilder. Es gibt auch in "Happy Times" interessante Kompositionen, doch keine von solcher Schönheit wie in seinen Meisterwerken wie Raise the Red Lantern, The Road Home, To Live oder House of Flying Dagger. Der Film ist gut, keine Frage. Er ist auch recht sensibel und gut beobachtet. Doch er hat mich weder wirklich zum Lachen gebracht, noch zum Nachdenken angeregt oder emotional gepackt. Von anderen Zhang-Yimou-Filmen kann ich das mit Sicherheit nicht behaupten.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (US): Code 1 NTSC. Mandarin 5.1 mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen
Alternative Titel: Xingfu shiguang; Happy Times Hotel
Regie: Zhang Yimou

Tragikomödie

Humor * *

Spannung *

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I n   P u b l i c

China 2001 Ausführliche Kritik: hier.

 

L o v e   o n   a   D i e t   ~   S h ô s h e n   n a n ' n u

Reviewed 7.3.05

Hongkong / Japan 2001 Die in Japan lebende Chinesin Mini Mo (Sammi Cheng Sau-Man) war einst die Geliebte des schönen Musikers Kurokawa (Rikiya Kurokawa). Doch als er vor zehn Jahren ins Ausland ging, frass sie sich vor lauter Frust soviel Übergewicht an, dass sie ihm nicht mehr unter die Augen treten konnte. Nun hat sie etwa 300 Pfund auf den Rippen und besucht stets Kurokawas Konzerte. Doch er erkennt sie nie. Eines Tages trifft die suizidgefährdete und dauer-frustrierte Mini auf den ebenfalls fülligen Messerverkäufer "Fatso" (Andy Lau Tak Wa). Sie hängt sich an seine Fersen und quartiert sich bei ihm ein. Als er erfährt, wieso Mini eine so traurige Frau ist, will er ihr helfen, abzunehmen. Tatsächlich zeigen sich bald erste Erfolge.
Johnny To und Wai Ka-Fai haben ihre Milkyway-Produktionsfirma gegründet, um Hongkong-Filme abseits des Mainstreams zu drehen. So ganz hielten sie sich nie an ihre eigenen Vorgaben und landeten im Jahr 2000 mit dem sehr kommerziell ausgerichteten "Needing You" einen Hit. Ein Jahr später doppelten sie mit dem selben Schauspiel-Duo nach und präsentierten "Love on a Diet". Der Film ist massiv mainstreamig in Form und Inhalt, doch To und Wai haben ein paar skurrile Ideen im Gepäck. Die Parallelen zu anderen Fatsuit-Filmen wie "The Nutty Professor" und "Shallow Hal" hören denn auch bei den übergewichtigen Figuren auf. Der Rest ist 100% Hongkong-Charme.
Die Fatsuits selbst sind nicht völlig glaubhaft, doch vor allem im Gesicht erzielen sie den gewünschten Effekt und verwanden das Schönlings-Paar Andy Lau und Sammi Cheng zu einem pfundigen Duo. Laus Anzug ist jedenfalls besser zu akzeptieren als der Muskel-Anzug in Tos Running on Karma. Doch die Fatsuits sind nur Äusserlichkeit. To und Wai zeigen denn auch nur wenige Stellen, in denen sie sich über Dicke amüsieren - etwa mit den immer wieder gerne eingesetzten Übergrösse-Unterhosen oder dem stetigen Essensdrang in den unmöglichsten Situationen.
Es zählt vielmehr, was dahinter steckt: Zwei Aussenseiter, ein gemeinsames Ziel - und die aufkeimende Liebe. Diese Grundkonstruktion lässt sich beliebig durchspielen, es ist To und Wai jedoch anzurechnen, dass sie das Thema auf interessante und höchst liebevolle Art variieren. Zum einen natürlich wegen der Fülle der Aussenseiter, zum anderen wegen der inszenatorisch sauberen Präsentation durch Bild und gelungene Songs. Aber auch, weil der Film in Japan spielt und so die Bilder nicht jedem x-beliebigen Hongkong-Streifen ähneln.
Zum Schluss zählt, wie man auf diese Art von romantischen Komödien anspringt. Der Plot ist von Anfang an durchschaubar, die Witze amüsant, die Darsteller sympathisch und die Aufmache ebenfalls gelungen. Wer es gerne etwas kitschig und nur ganz leicht gesellschaftskritisch mag, der ist hier bestens aufgehoben und wird zum Schluss auch ein wenig feuchte Augen bekommen. To-Fans feiern "Love on a Diet" selten als eines seiner grossen Meisterwerke - ist er auch nicht. Doch besser als manche von Tos aufgeblaseneren Thrillerdramen ist er trotzdem.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 0 NTSC. Kantonesisch und Mandarin 5.1 mit engl. UT. Anamorphic Widescreen
Alternative Titel: Shôshen nan'nu; Shoshen nanu;
瘦身男女
Regie: Johnny To Kei-Fung, Wai Ka-Fai

Komödie

Humor * * *

Spannung *

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M i s s   J i n  S i n g   S t o r y

China 2000 Ausführliche Kritik: hier.

 

M y   S c h o o l m a t e    I s   a   B a r b a r i a n   ~   N g o   d i k   y a u   g o o    t u n g   h o k

Reviewed 2002

Hongkong 2001 Das TBS-Memorial College in Hongkong ist eine Schule für schlechte und asoziale Schüler Hongkongs. Durch ein Versehen landet der reiche, intelligente Edward Chan (Stephen Fung Tak-Lun) an dem Institut und lernt schon bald, dass hier alle Streitigkeiten mit einem Kampf in der obersten Etage der Schule gelöst werden. Edward wird vom Grossmaul Big Mouth (Ho-Yu Ka) herausgefordert und verliert. Da bietet sich der ehemalige Top-Fighter Stone (Nicholas Tse Ting-Fung), der sich gewschworen hat, selbst nicht mehr anzutreten, als Trainer an. 
Eine 08/15-Actionkomödie mit ziemlich infantilem (zum Glück selten eingesetzten) Humor und ein paar netten Actionszenen, choreografiert von Grossmeister Tony Ching Siu-Tung. Auch die visuellen Tricks, die Regisseur Billy Cheung (Shiver) einsetzt, heben den Streifen auch nicht aus der Masse der unzähligen Actionwerke Hongkongs heraus.
Hier auf DVD erhältlich
Ich habe die Hongkong-Version (Code 3) mit englischen Untertiteln gesehen.
Alternativer Titel: Ngo dik yau goo tung hok
Regie: Billy Cheung Siu-Hung, Wong Jing

Actionkomödie

Gewalt * *

Action * * *

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S h a o l i n   S o c c e r    ~   S i u   l a m    j u k   k a u

Reviewed 18.8.03

Hongkong 2001 "Golden Leg" Fung war einst ein Fussballstar, doch der eifersüchtige Hung ruinierte sein Bein und seine Karriere und machte ihn zum Krüppel. Heute, viele Jahre später, ist Hung (Patrick Tse Yin) Trainer des erfolgreichen "Evil Teams", Fung (Ng Man-Tat) ist sein Schuhputzer. Da trifft Fung den Penner Sing "Mighty Steel Leg" (Regisseur Stephen Chow Sing-Chi), der eine Möglichkeit sucht, seine Shaolin-Kung-Fu-Künste praktisch umzusetzen. Fung hat eine Glanzidee: Ein Fussballteam aus Shaolin-Kickern. Sing trommelt fünf seiner Freunde aus Shaolin-Zeiten zusammen und beginnt zu trainieren.
"Shaolin Soccer" wurde in seiner Heimat Hongkong zum erfolgreichsten Film aller Zeiten. Eigentlich kein Wunder, denn der Mix aus Fussballfilm, Underdog-Komödie und Kung-Fu-Action ist ein Crowd-Pleaser erster Güte. Ein Film, der Sportfans, Kichererbsen und Actionliebhaber gleichzeitig befriedigt. Klar ist seine Handlung einfach zu durchschauen, die Dialoge manchmal unter aller Sau und die CGI-Effekte stets als solche erkennbar, doch "Shaolin Soccer" existiert in einer eigenen, von Anime, Bruce Lee und Jackie Chan beinflussten Welt, in der all diese eigentlich schlechten Komponenten ein gutes Ganzes ergeben. Oder einfacher gesagt: Der Quatsch macht extrem viel Spass!
Manche über-euphorische Reviewer wollen euch einreden, die Effekte hauen Matrix weg oder der Humor sei der beste seit Jahren: Das ist doch masslos übertrieben, denn in "Shaolin Soccer" ist einiges amateurhaft. Das kommt dem Werk jedoch zu Gute, denn er bekommt dadurch passenderweise einen Underdog-Charme und wirkt handgestrickt - mit viel Liebe und Enthusiasmus. Stephen Chow hatte beim Dreh des Films Spass. Das sieht man. Da braucht man keine perfekten Effekte, keine Shakespeare-Dialoge. Wenn die Zutaten nur halbwegs funktionieren (und das tun sie), dann funktioniert auch der Film. Die erste Hälfte ist noch etwas langweilig, die zweite ist dann eine Frontal-Attacke aufs Zwerchfell mit atemberaubenden Fussball-Stunts. Diese zweite Hälfte ist das, was "Shaolin Soccer" zum Phänomen machte. Und dies verdient. Fun. Was will man mehr?

PS: Die US-Version wurde von Stephen Chow für den Verleiher Miramax neu geschnitten. Die Lauflänge wurde von 112 Minuten auf 87 Min gesenkt, der Film neu synchronisiert (Stephen Chow übernahm die Synchro seines Charakters selbst) und eine Tanz/Gesangsszene, die im HK-Director's-Cut drin ist, wurde hinzugefügt. Die genialen Credits am Anfang wurden ausgewechselt und während den End Credits läuft nun "Kung Fu Fighting". Im finalen Fight fehlen einige der härteren Szenen. Ich habe den US-Cut nicht gesehen, aber 25 rausgeschnittene Minuten sollte man eigentlich eh boykottieren. 
Hier auf DVD erhältlich (D)
Hier auf DVD erhältlich (HK)
Meine Disk (HK): Code 0 NTSC. Mandarin und kantonesisch 5.1/DTS mit engl. UT. Anamorphic Widescreen
Alternative Titel: Siu lam juk kau; Kung Fu Soccer; Shaolin Kickers;
少林足球
Regie: Stephen Chow Sing-Chi

Actionkomödie

Humor * * * *

Action * * *

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S p a c k e d   O u t

Hongkong 2000 Ausführliche Kritik: hier.

 

T h e r e ' s   a   S e c r e t   i n   M y   S o u p   ~   R e n   t o u   d o u   f u    s h a n g

Reviewed 2002

Hongkong 2001 Die Prostituierte Maggie Chan (Cherry Chan Chiu-Chiu) wird regelmässig von ihrem Mann geschlagen. Also türmt sie zu ihrer besten Freundin. Sie kann im Bordell von deren Mann Rocky (Hugo Ng Doy-Yung) arbeiten. Doch als sie Rocky 8000 Dollar für die Operation ihrer Grossmutter klaut, fordert Rocky das Geld mit Wucherzins zurück. Als sie nicht zahlen kann, verschleppt er sie in die Wohnung seiner Gang. Dort beginnt für Maggie eine Höllentortur, als die Gang-Mitglieder sie erst schwach und dann mit absolut diabolischer Lust quälen.
Wer einen Film sehen will, bei dem es nur darum geht, wie eine Frau gequält wird, ist hier gut aufgehoben. Ich kann damit nicht viel anfangen. Nicht, dass mir die Gewalt etwas anhaben konnte (und wirklich: Die Gewalt ist extrem), aber ich frage mich einfach: Was soll das? Für 10 Sekunden heisst es am Schluss noch, die Gangster kriegen lebenslänglich. Super, eine moralische Koda, nur damit es nicht so aussieht, dem Film ging es eigentlich bloss darum, Maggies Martyrium zu zeigen. Geht es aber. Nur Sadisten zu empfehlen.
Hier auf DVD erhältlich - ich habe die Hongkong-Version (Code 0) mit englischen Untertiteln gesehen.
Alternativer Titel: Ren tou dou fu shang
Regie: Gin Yeung-Chi

Schocker

Gewalt * * * *

Erotik * *

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T i m e   a n d   T i d e   ~   S e n l a u   n g a k l a u

Reviewed 2002

Hongkong 2000 Der 21-jährige Hongkonger Tyler (Nicholas Tse Ting-Fung) hält sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Als er ungewollt eine Polizistin schwängert, beschliesst er, finanziell für das Kind aufzukommen und lässt sich von Onkel Ji (Anthony Wong Chau-Sang) für sein illegales Bodyguard-Unternehmen anheuern. So lernt er Jack und dessen ebenfalls schwangere Frau Hui (Candy Lo Hau-Yam) kennen. Jack lehnt Tylers Vorschlag ab, gemeinsam eine eigene Bodyguard-Agentur aufzubauen. Stattdessen klaut Jack seiner brasilianischen Ex-Gang einen Koffer voller Geld und hat fortan die Gangster genauso wie Onkel Jis Truppe am Hals, die von den Gangstern engagiert wurde. 
Hongkongs Starproduzent und -Regisseur Tsui Hark tischt eine spektakuläre Actionshow mit viel stilistischer Finesse auf, die zudem noch eine komplexe Geschichte und gute Darsteller bietet. Also alles, was man von gutem, modernem Hongkong-Kino erwarten darf.
Hier auf DVD erhältlich
Ich habe die US-Version (Code 1) mit englischen Untertiteln gesehen.
Alternative Titel: Seunlau ngaklau;
順流逆流
Regie: Tsui Hark

Actionthriller

Spannung * * *

Action * * *

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Z u   W a r r i o r s    ~   S h u    s h a n   z h e n g   z h u a n

Reviewed 23.7.03

Hongkong 2001 Die unsterblichen sagenumwobenen Krieger des Zu-Gebirges kämpfen gegen den bösen Onyx. Dabei kriegen sie Hilfe von Sterblichen. Oder so ähnlich. Wer die Story kappiert, kriegt ein Bonbon.
Gleich vorweg: Die deutsche Version von "Zu Warriors" ist um satte 30 Minuten gekürzt - nicht etwa Gewalt, sondern Story. Ich hab diese deutsche Version gesehen und hasse den Film. Vielleicht ist die uncut-Version ja besser, aber zumindest visuell ist mein Eindruck klar: Ein CGI-Overkill ohne Sinn und Verstand. Der Film sollte ein Sequel zu Tsui Harks 1983-Kultfilm Zu Warriors from the Magic Mountain sein, doch wirklich sehen muss man den Vorgänger nicht. Der Nachfolger ist eigenständig.
Die Bildsprache von "zu Warriors" ist eine Katastrophe. Es gibt ein paar schöne Bilder mit digitalen Effekten, aber insgesamt kommt man sich vor wie in "When Dreams May Come" ohne Budget: Tonnenweise CGI, manchmal soviel, dass man nichts anderes sieht. Und die Effekte sind höchstens Durchschnitt. Es braucht schon viel Vertrauen, wenn man mässige FX zur Verfügung hat und den ganzen Film damit füllt. Nun, man kann das Ganze auf einer Ebene sehen, die der Realität so entschwunden ist, dass diese Welt als "parallele Realität" akzeptiert wird, fast schon als real gewordene Anime-Welt. Man kann, aber es braucht viel Anstrengung, denn das Effekt-Gewitter ist anstregend. Sehr anstrengend. Schlimmer wiegt jedoch der Umstand, dass Tsui Hark eine hirntote Geschichte erzählt. Es geht um nichts in dem Film, bloss um ein Aneinanderreihen von mythischen oder coolen Szenen. "Crouching Tiger"-Sweetheart Zhang Ziyi ist völlig verschenkt in einer unwichtigen Nebenrolle. Und sogar die Kampfszenen, immerhin choreografiert von "Matrix"-Meister Yuen Woo-ping, geben nicht viel her. Es hat auch viel zu wenige. Dann kommt wieder ein Pixel-Sturm und weiter gehts zur nächsten Szene. Das ist keine Handlung, das ist Patchwork. Bei imdb.com gibt es User-Kommentare, die meinen die Effekte seien gut (Blödsinn) oder man solle den Film nicht wie einen Hollywood-Film anschauen, sondern eben als asiatischer Film. Ähm hallo? Film ist Film. Wenn es einer nicht schafft, zu überzeugen, ist es egal, woher er kommt. Er muss einfach irgendwie das Publikum abholen: Mit Action, mit einer Botschaft, mit Drama, mit Spannung, mit Psychologie, mit was auch immer. "Zu Warriors" hat nichts davon. Bloss ein wenig Eye Candy. Und ehrlich gesagt habe ich keine Lust, die uncut-Version jemals zu sehen. 104 Minuten sinnentleerte CGI-Collage ... das brauch ich nicht. Egal aus welchem Teil der Welt sie kommt.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (D): Code 2 PAL. Deutsch 5.1./DTS und Englisch 5.1. ohne UT. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: The Legend of Zu; Shu shuan zheng zhuan;
蜀山傳
Regie: Tsui Hark

Fantasy-Action

Anspruch *

Action * * *

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