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B e w i t c h e d   ~   G u

Hongkong 1981 Ausführliche Kritik: hier.

 

B l o o d y   P a r r o t   ~   X i e   y i n g   w u

Hongkong 1981 Ausführliche Kritik: hier.

 

T h e   B r a v e   A r c h e r   3   ~   S h e   d i a o   y i n g   x i o n g   c h u a n   s a n   j i

Reviewed 17.12.04

Hongkong 1981 Huang Yung (Tien Nu) ist nun Anführerin des Bettler-Clans. Mit Kuo Tsing (Alexander Fu Sheng) will sie beim Berg des "Iron Palm"-Clans das Manuskript von General Yue ergattern. Doch "Iron Palm"-Master Qiu Qian-ren verletzt Yung schwer und verfolgt mit seinen Jägern die beiden. Sie fliehen in die Hütte der Taoistin Tante Ying (Lili Li Li-Li). Sie erklärt Yung, dass sie nur noch drei Tage zu leben habe. Nur jemand könne sie retten: Kaiser Duan (Ti Lung). Der hat sich mittlerweile in ein Kloster auf einem Berg zurückgezogen. Yung und Tsing müssen sich an vier Wachen vorbeikämpfen und gelangen zu Duan, der als Mönch sein Dasein fristet. Er erfährt, dass Ying die beiden geschickt hat, vollzieht aber dennoch Yungs rettendes Ritual. Dadurch verliert er für fünf Jahre seine Kräfte. Er erklärt, dass dies Yings Ziel war, denn sie will Rache: Als er noch Kaiser seines kleinen Reichs war, war Ying seine Geliebte. Doch sie ging mit dem trotteligen Chao Pai-tung (Philip Kwok Wai-Chung) fremd, der im Palast ausgebildet wurde. Als er auf die Insel von Yungs Vater verbannt wurde, blieb Ying schwanger zurück. Ein Angreifer verletzte später das Baby mit der "Iron Palm"-Technik. Duan weigerte sich, das Kind zu retten, da er sonst für fünf Jahre machtlos gewesen wäre. Ying tötete das Baby selbst und schwor Rache.
Ich war alles andere als glücklich über The Brave Archer und The Brave Archer 2, doch mit dem dritten Teil scheint Chang Chehs Louis Cha-Verfilmung langsam Fuss zu fassen. Der Vorteil: Die meisten Charaktere sind nun endlich eingeführt, das Ausmass an neuen Figuren ist diesmal gering. Der Fokus liegt ganz auf der Dreiecksgeschichte Ying - Chao - Duan und unsere beiden Helden sind dabei eigentlich nur Zaungäste. Durch diese Konzentration auf ein Thema gewinnt "The Brave Archer 3" erzählerischen Fokus und unterhält über kurzweilige 93 Minuten überraschend gut.
Die Shaw Brothers-Produktion beginnt mit einer kurzen Rückblende auf das Ende von Teil zwei und steigt danach voll in den Plot ein. Erst die Verfolgung, dann etliche Taoisten-Rätsel und letztendlich eben das Liebesdreieck. Der Aufmarsch bekannter Gaststars, die Chang Cheh dabei ihre Ehre erweisen, ist beachtlich und macht einen Reiz des Films aus. Die Serie gehört trotz diesem Qualitätssprung nicht zur Schaffensspitze der Shaws, aber wenigstens ist dieser Part ein solides Werk - selbst wenn es keinen eigentlichen Anfang und schon gar kein richtiges Ende hat. Die Freude auf Teil vier Brave Archer and His Mate, der Louis Chas zweiten Teil der Condor-Trilogie anpackt, ist damit jedoch bedeutend höher als jene auf diesen dritten Teil war. Es ist schön, sich zu irren.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Mandarin 5.1 mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen

Alternative Titel: She diao ying xiong chuan san ji; Kung Fu Warlords III; Shaolin Archers III; Se diu ying hung juen saam jaap; Blast of the Iron Palm; Shoot Eagle Hero Legend, Volume III; Legend of the Condor Heroes III;
射鵰英雄傳第三集
Regie: Chang Cheh

Abenteuerfilm

Action * *

Humor *

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B r a v e   A r c h e r   a n d   H i s   M a t e   ~   S h e n   d i a o   x i a   l u

Reviewed 17.12.04

Hongkong 1982 Kuo Tsing (Philip Kwok Wai-Chung) kehrt mit Huang Yung nach Peach Island zurück und findet fünf seiner "Jiang Nan"-Lehrer ermordet vor. Nur der erste Lehrer, der blinde Or (Chan Shen), lebt und beschuldigt Yungs Vater "Eastern Evil" Huang der Tat. In Wahrheit waren "Western Poison" Ouyang Fung und der Jin-Prinz Yang Kang die Mörder. Huang Yung entzweit die beiden geschickt, indem sie Ouyang erzählt, dass Yang seinen Neffen Ke getötet hat. Es kommt zum Kampf, der verblendete Yang stirbt. Auchs eine Gattin Mu segnet das Zeitliche und bittet Huang Yung und Kuo Tsing, ihr Baby aufzuziehen. Das Paar sagt zu und nennt das Kind Yang Guo. Viele Jahre später ist Yang Guo (Alexander Fu Sheng) ein rebellischer Teenager. Yung will nicht, dass er wird wie sein Vater, und übernimmt seine Ausbildung. Sie lehrt ihn aussschliesslich Literatur, während die drei anderen Schüler des Hauses, Kuo Fu (Candy Wen Xue-Er) sowie die Wu-Brüder Sau-Man (Chiang Shen) und Dun-Yu von Kuo Tsing Kung-Fu beigebracht bekommen. Das passt Yang Guo gar nicht und als er einmal wütend davon rennt, trifft er auf Ouyang Fung, der durch das falsche Lesen des Jiao-Yin-Handbuchs irr geworden ist. Er nimmt Guo als seinen Schüler.
The Brave Archer 3 schloss Chang Chehs Verfilmung von Louis Chas "The Legend of the Condor Heroes" ab. Dieser vierte Teil ist filmisch gesehen auch weniger eine Fortsetzung als ein Spinoff, weil Philip Kwok die eigentliche Hauptrolle übernimmt. Alexander Fu, der Star der vorherigen Filme, verkörpert dessen Ziehsohn Yang Guo. Alexander Fu spielt in "Brave Archer and His Mate" nur die zweite Geige, was erstaunt, denn seine Figur ist die wichtigste Person in Louis Chas "Return of the Condor Heroes". Chang Cheh erzählt also nur gerade den Anfang von Chas Werk - und das merkt man, denn "Brave Archer and His Mate" hört mittendrin auf. Insofern bleibt The Brave Archer 3 der Abschluss der Reihe, "Brave Archer and His Mate" ist höchstens ein Anhängsel.
Abgesehen vom unmotivierten Ende ist dieser "vierte" Teil aber ganz okay und besser als
The Brave Archer und The Brave Archer 2, vor allem, weil er nicht so enorm überladen ist mit Charakteren. Es ist auch kein einfacher Stoff, aber halbwegs stringent erzählt. Visuell bleibt Chang Cheh den Vorgängern treu und bekommt nur wenige Chancen, seinen berühmtem Bloodshed zu inszenieren. So etwa beim durchgeknallten Ableben von Yang Kang. Später zieht vermehrt Humor in die Handlung, vor allem durch den abermals etwas deplazierten Alexander Fu. Da er in den ersten drei Teilen eine andere Figur gespielt hat, sorgt das zu allem Übel auch noch für Verwirrung - der Grund für Alexander Fus "Abstieg" waren eine Serie von Problemen zwischen ihm und Chang Cheh. Dieser Film war denn auch die letzte Zusammenarbeit zwischen Fu und seinem Entdecker Chang.
Ganz klar ins Plus kommt "Brave Archer and His Mate" durch die Kampfchoreografie, die unter anderem drei von Chang Chehs Venoms erledigt haben: Philip Kwok (Kuo Chue), Lu Feng und Sheng Chiang. Sie geben jedem Fight einen eigenen Charakter und machen den Film durchs Band auf dieser Ebene unterhaltsam. Da kann man selbst die Handlung mal beiseite schieben und das missglückte Ende verzeihen. Na ja, fast. Aber "Brave Archer and His Mate" kann mit Stars, Fights und Sets gerade noch so sehr überzeugen, dass er nach The Brave Archer 3 zum zweitbesten Teil des Quartetts avanciert und eine ganz blasse Empfehlung einheimst.
Randbemerkungen: Imdb und DVD-Rückseite geben 1982 als Jahrgang an, das Copyright aber 1981. Ausserdem bin ich mir bei einigen Darstellern nicht ganz sicher, da ich einer der ersten bin, der den Film bespricht und mir so die Möglichkeit zum abchecken fehlt.
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Mandarin 5.1 mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen

Alternative Titel: Shen diao xia lu; Shaolin Archers IV; Return of the Condor Heroes;
神雕侠侣
Regie: Chang Cheh

Abenteuerfilm

Action * * *

Humor * *

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C a t   v s   R a t   ~   Y u   m a o   s a n   h u   j i n   m a o   s h u

Reviewed 26.3.05

Hongkong 1982 Bai Yu-Tang alias Ratte (Alexander Fu Sheng) und Chan Chao (Adam Cheng) wurden beide von Meister Si Da-Fu (Liu Chia-Yung) ausgebildet, doch nun sind sie Erzfeinde. Bai und sein Sidekick Cheung Ping stehen mit ihren Leuten auf der einen Seite, Chan und seine Schwester (Kara Hui Ying-Hung) auf der anderen - getrennt durch eine dicke rote Linie. Immer wieder messen sie ihre Kräfte und immer wieder resultiert ein Unentschieden. Da hat Bai eine Idee: Er ärgert seinen Meister so sehr, dass er ihn verkloppt und dadurch seine geheimen Techniken preisgibt. Doch dies führt nicht zum Erfolg, nur dazu, dass der Meister ihn verstösst. Verärgert trifft er auf den Kaiser Yung Hsi (Gordon Liu Chia-Hui) und erkennt diesen nicht. Er rettet ihm zwar das Leben, behandelt ihn danach aber wie einen Deppen. Dafür macht Chan vor dem Kaiser eine gute Figur und würd zur "kaiserlichen Katze", dem Schwertmeister, ernannt.
Mit den Komödien der Shaw Brothers habe ich so meine Mühe. Selbst mit jenen, die Martial-Arts-Maestro Liu Chia-Liang für das Studio gedreht hat, sind nicht über alle Zweifel erhaben. "Cat vs. Rat" bildet insofern eine Ausnahme. Die Actionkomödie ist flott, der Humor durchaus gelungen und die Action trotzdem alles andere als zweitrangig. Viel zum Gelingen des Films tragen die Stars bei. Der ein Jahr später verunglückte Alexander Fu, über dessen Qualitäten ich mich an anderer Stelle eher abfällig geäussert habe, zeigt Comedy-Talent und beweist, dass er in Filmen wie diesem besser aufgehoben ist als in Epen wie The Brave Archer, wo er nicht das nötige Charisma generiert.
Sein Co-Star Adam Cheng, der auf der DVD süffisant als "Cary Grant des Martial Arts" angepriesen wird, ist ausgesprochen suave und behält selbst im grössten Schlamassel seine Würde. Einen eher kleinen Auftritt mit wenig Martial-Arts-Einsatz hat Lius Adpotivbruder Gordon Liu als Kaiser. Er kommt in der zweiten Filmhälfte zum Zug. Doch genau dort lässt der Plot langsam nach. Die erste halbe Stunde ist sehr simpel: Ein Fight zwischen den Kontrahenten jagt den nächsten. Auch die Ereignisse um den Meister und später um den Kaiser sind witzig.
Doch sobald es darum geht, wer die Gunst des Herrschers kriegt, lässt der Film nach. Zum einen ist es unglaubwürdig, wie der Kaiser gezeigt wird, zum anderen verliert sich der Streife in langen Passagen ohne viel Reiz. Dazu zähle ich auch das Finale auf der Ratten-Insel. Danach hört der Film etwas plötzlich auf und es drängt sich beinahe eine Fortsetzung auf.
Doch dies sind letztendlich doch eher kleinere Defizite. "Cat vs. Rat" will schliesslich nicht wahnsinnig anspruchsvoll sein, keine grandiose Geschichte erzählen. Vielmehr verkloppen sich charismatische Stars auf höchst originelle und witzige Weise. Das reicht für einenhalb Stunden solide Unterhaltung. Dass die Sets was hergeben und die Kameraarbeit solide ist, ergibt sich bei einem Shaw-Film ja von selbst.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Mandarin und Kantonesisch 5.1 mit engl. UT. Anamorphic Widescreen

Alternative Titel: Cat Versus Rat; Cat vs. Rat; Yu mao san hu jin mao shu;
御貓三戲錦毛鼠
Regie: Liu Chia-Liang

Actionkomödie

Humor * * *

Action * * *

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C l  a n   F e u d s   ~   D a   q i   y i n g   x i o n g   c h u a n

Reviewed 21.11.06

Hongkong 1981 Tie Zhong Tang (Ti Lung) wird aus dem Big-Flag-Clan ausgestossen, da er die Liebe eines Clan-Angehörigen zu einer Frau aus einer rivalisierenden Sippe nicht unterbinden konnte. Um seine Ehre wieder herzustellen, macht er sich auf die Suche nach dem sagenumwobenen Artefakt "Light of the Sun".
Für die Shaw Brothers drehte Chor Yuen eine ganze Reihe von Adaptionen des taiwanesischen Autors Gu Long (1937-1985), die sich oft um
rivalisierende und intrigierende Clans drehen: Killer Clans oder The Sentimental Swordsman gehören zu den gelungeneren Interpretationen. Fast allen ist eine Komplexität gemein, die an ein Durcheinander grenzt. Oft werden Figuren nur sporadisch eingeführt und tauchen später im Plot unverhofft wieder auf. Ein ähnliches Mini-Chaos richtet auch "Clan Feuds" an, die Verfilmung von Gu Longs "Big Flag Hero" (1965), die ausnahmsweise nicht von Chor Yuen kommt, aber dessen Stil übernimmt, ebenso wie seinen Hauptdarsteller Ti Lung.
Tis Spiel ist denn auch, wie so oft, ein Eckpfeiler des Films: Er überzeugt mit Witz, Charisma und viel Kampfstärke, die er in dem actionreichen, kurzweiligen Film auch mehrfach beweisen kann. In teilweise ziemlich abgefahrenen Sets (man beachte die psychedelische Beleuchtung) liefert er sich Schwertkämpfe mit allerlei Shaw-Veteranen. Um was? Humbug. Irgendein Clan-Artefakt, später die Clan-Ehre und das Rätsel der Vergangenheit seines Vaters. Aber eigentlich ist es völlig egal, worum gekämpft wird, denn mehr als das Grundgerüst der Story braucht man eh nicht zu verstehen - und wird man in vielen Fällen auch nicht. Clan-Filme geniesst man, zumindest beim ersten Mal anschauen, oft lieber des Spektakels willen, als des Plots. Der ist sekundär.
Der Nachteil dabei ist: Das hat man einfach alles schon oft gesehen. Dieselben Intrigen, dieselben Verschwörungen, dieselben Shaw-typischen Sets. In der Ähnlichkeit der Shaw-Filme liegt oft auch ein gewisser Reiz, denn es entsteht das Gefühl der Vertrautheit. Im Falle von "Clan Feuds" ist es eher das Gefühl eines Déjà-vus. Chang Peng-I lieferte zweifellos eine solide Gu-Long-Adaption ab, auch dank seinem Star, dem Humor, der Stringenz und den wilden Fights - doch der bleibende Wert des Films ist eher klein.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Mandarin 2.0 mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen

Alternative Titel: Da qi ying xiong chuan; Daai kei ying hung chen; The Great Banner; Big Flag Hero;
大旗英雄傳
Regie: Chang Peng-I

Martial-Arts-
Film

Action * * * *

Humor *

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C o r p s e   M a n i a   ~   S i   y i u

Hongkong 1981 Ausführliche Kritik: hier.

 

D r a g o n   L o r d   ~   L o n g   x i a o   y e

Reviewed 2.5.04

Hongkong 1982 Dragon (Jackie Chan) stammt aus gutem Hause und wird von seinem Vater (Feng Tien) gedrängt, sein Hirn und seinen Körper zu trainieren. Obwohl Dragon tatsächlich ein beeindruckender Kämpfer ist, ist er auch ein Tunichtgut. Und so verbringt er nun den halben Tag damit, mit seinem Freund Cowboy (Mars Cheung Wing-Fat) um die Günst der hübschen Alice (Sidney Yim) zu kämpfen. Bald haben die beiden jedoch grössere Sorgen: Der Big Boss (Whang Ing-Sik) hat chinesische Artefakte in seinen Besitz gebracht und will sie ins Ausland verhökern. Die beiden Jungs legen sich mit ihm und seinen Männern Hatchetman (Kwan Young-Moon) und Killer King (Fung Hark-On aka. Fung Ke-An) an.
Mit seiner ersten Regiearbeit Young Master (1980) hinterliess Jackie Chan einen so guten Eindruck, dass Raymond Chow und "Golden Harvest" ihn bei diesem Fast-Sequel erneut hinter und vor die Kamera liessen. Chan schrieb sogar noch das Drehbuch. Heraus kam ein sehr unterhaltsames, aber nicht ganz problemfreie Kung-Fu-Komödie. Die erste Stunde ist eigentlich eine Komödie mit grossem Aufwand, aber wenig Action. Die Sets und einige der spassig eingefädelten Stunts sind beeindruckend. Unvergesslich etwa die Anfangsszene, in der 200 Stuntmänner (inklusive Jackie) auf einen Bambusturm klettern, um ein "Ei" zu holen. 90 der Stuntmänner wurden dabei verletzt. Dann gibts auch eine fast 10-minütige Spielsequenz mit einem fussballähnlichen Federball-Game und langen Einstellungen.
Fazit? Eine Stunde lang weiss man nicht, wovon der Film eigentlich handelt. Stattdessen sieht man, wie mit Witzen, Flirts und kleinen Rauffereien die Zeit verstreicht. Dies auf unterhaltsame Art - doch Chan hätte den Plot längstens irgendwie enfädeln sollen. Wenn er dann tatsächlich präsentiert wird, ist er nicht sooo spannend. Aber dafür gibts endlich Action satt. Höhepunkt ist das fast 20-minütige Finale, in dem Jackie zwar nicht so viele Hilfsmittel braucht, wie in seinen späteren Filmen, aber dafür kämpft wie ein Wirbelwind und verprügelt wird wie ein Sandsack. Er hat unglaubliche Stunt-Stürze drin, die wirklich weh tun.
In Japan kam der Streifen sehr gut an, in Hongkong dagegen war er kein Erfolg - zumal die Produktionskosten sehr hoch waren. Deshalb blieb Chan noch eine Zeit an seine Verträge gebunden und musste u.a. 1983 im scheusslichen "Cannonball Run"-Sequel (* ½) auftreten. 1983 kehrte Chan dann in den Regiesessel zurück und drehte den Grosserfolg Project A.
PS: Die neue deutsche Fassung entspricht der Hongkong-Fassung. Die FSK hat den Film aber bei der neuen Prüfung von "ab 16" auf "ab 12" heruntergesetzt. Damit ist also die 16er-Version kürzer als die neu erschienene 12er.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (D): Code 2 PAL. Kantonesisch 1.0. mit nicht ausblendbaren deutschen Untertiteln. Dazu Deutsch 1.0 und 5.1. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Long xiao ye; Dragon Strike; Young Master in Love; Young Master II; Long siu yau; Der blindwütige Drachenheld
Regie: Jackie Chan

Actionkomödie

Action * * *

Humor * *

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D r e a d n a u g h t   ~   Y o n g   z h e   w u   j u

Reviewed 17.8.04

Hongkong 1981 Der nordchinesische Bandit White Tiger (Yuen Shun-Yee) gerät in einen Hinterhalt, bei dem seine Frau (Kam Kar-Fung) umkommt. Nunmehr unberechenbar geworden, sucht White Tiger Unterschlupf in einer Theatertruppe in Kanton, wo er sein Gesicht anmalt. Als "maskierter Killer" macht er fortan die Stadt unsicher. Im Theater spielt auch Leung Foon (Leung Ka-Yan), ein Schüler des bekannten Wong Fei-Hong (Kwan Tak-Hing). Er hofft, dass sein Meister seinen jungen Freund Mousy (Yuen Biao) zu seinem Schüler macht. Der Angsthase Mousy beherrscht ein wenig Kung-Fu - das er jedoch vor allem beim Wäschetrocknen für seine Schwester (Lily Li Li-Li) einsetzen muss. Doch dann weckt er ungewollt das Interesse von White Tiger und gerät auf dessen Abschlussliste. Auch Marshall Pao (Fung Mui Sang) ist hinter ihm her, weil Mousy ihm einen Streich gespielt hat - und nicht zuletzt Wong Fei-Hongs Erzfeind Master Tam (Phillip Ko Fai), der Wongs Schule ruinieren will.
Nachdem Yuen Woo-ping mit The Magnificent Butcher im Jahr 1979 erfolreich einen bekannten Schüler des Volkshelden und Arztes Wong Fei-Hong ins Zentrum eines Films rückte, legte er zwei Jahre später noch eins drauf: "Dreadnaught". Wong wird erneut von
Kwan Tak-Hing gespielt, dem Wong-Darsteller in rund 80 Schwarzweissfilmen und eine lebende Legende in Hongkong. "Dreadnaught" war Kwans (1905-1996) letzter Auftritt als Wong Fei-Hong und er zeigt noch einmals, dass er selbst in hohem Alter noch flink und kampfstark ist.
Kwan Tak-Hing zur Seite stellte Yuen Woo-ping diesmal nicht
Sammo Hung, sondern einen von dessen "Seven Little Fortunes"-Kumpels: Yuen Biao in seiner zweiten Hauptrolle. Yuen wurde nie so bekannt wie seine Freunde Sammo und Jackie Chan, was daran liegen kann, dass er relativ klein und dünn ist. Dafür ist er eben der wendigste der Peking-Opera-Freunde. Ein Umstand, der ihn zum idealen Stuntman machte - nicht zuletzt auch für Jackie Chan. In "Dreadnaught" darf Yuen Biao irrwitzige Stunts vollführen und Wäsche mit der "Eagle's Claw" trocknen. Die Actioneinlagen sind denn auch klar die Höhepunkte des Films. Der erste Kampf ist recht brutal, es gibt einen witzigen Diagnose-Fight mit Kwan Tak-Hing und einem Patienten, ein Schneider-Duell und natürlich etliche Kämpfe mit dem diabolischen White Tiger. Das Finale gegen Yuen Biao ist besonders intensiv. Danach ist der Film denn auch ganz hastig fertig.
Der übereilte Schluss ist ein kleines Manko. Auch das sinnlos geköpfte Huhn ist eines. Doch es gibt gravierendere: Der Humor. Wenn die Ballance stimmt, dann stört Humor in einem Actionfilm nicht. Doch hier gibt es reichlich kindischen Humor mit schielenden Sidekicks und fetten Polizisten. Zudem machen Yuens Pointen Mousy etwas gar stark zum Deppen. Humor ist okay, doch wenn der Held als komplettes Würstchen dasteht, wird der deftige Endkampf doch etwas unglaubwürdig. Dann hat Yuen Woo-ping ein wenig Probleme, sein Material zu verankern. Nicht nur, dass der Mix aus Humor und brutaler Action nicht ganz stimmt, es gibt auch soviele Einzelszenen, die zusammengewürfelt scheinen. Man kann sich Yuen vorstellen, wie er Ideen sammelte und letztendlich alle in den Film bringen wollte.
Bestes Beispiel ist der faszinierende Löwentanz. Es ist einer der genialsten Löwentänze, die ich gesehen habe - doch für den Film erscheint er nicht so wichtig. Es bringt nur die Rivalität mit Philip Kos Charakter ins Spiel, ein Plotpunkt, der übrigens auch unwichtig ist, bis er zum Finale hin wieder kurz auftaucht. Das zersauste Drehbuch ist wirklich nicht das Highlight von "Dreadnaught". Dennoch würde ich den Streifen allen empfehlen, die auf HK-Actionfilme stehen. Die Kampfchoreografie von Yuen Woo-ping und seinem Team (mit Hilfe von Yuen Biao, versteht sich) ist erstklassig, der Film kurzweilig und abwechslungsreich. Das langt für 91 gefällige Minuten.

Hier auf DVD erhältlich (GB)
Meine Disk (HK): Code 0 NTSC. Kantonesisch und Mandarin 2.0 mit engl. UT. Widescreen (nicht anamorph)

Alternative Titel: Yong zhe wu ju;
勇者無懼
Regie: Yuen Woo-ping

Actionkomödie

Action * * *

Humor * *

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D u e l   o f   t h e   C e n t u r y   ~   L i u   x i a o   f e n g   z h i   j u e   z h a n   q i a n   h o u

Reviewed 28.9.04

Hongkong 1981 Die Martial-Arts-Welt steht Kopf: Die Helden Tao Tongshin und Li Yianbei wollen sich ein Duell liefern. Der Kämpfer Lu Xiaofeng (Tony Liu Wing) will herausfinden, wieso. Dabei stösst er auf einen Mord. Wer ist der Täter? Was das Motiv? Bei weiteren Recherchen stösst Lu auf ein Dickicht von Verrat und Lügen - und muss sich ungewollt in tödlichen Duellen messen.
Einer der späteren Filme, die Regisseur Chor Yuen (Chu Yuan) und Romanautor Gu Long (Ku Lung) für die Shaw Brothers drehten - und einer der schwächeren. Chors Filme haben ja oft das Problem, grauenhaft komplex zu sein. Doch bei seinen besseren Werken wie
The Sentimental Swordsman, Clans of Intrigue und Killer Clans macht er das wett durch bezaubernde Inszenierung, solide Action und den Hauch von Mystery. "Duel of the Century" hat auch Mystery. In gewissem Sinne hat der Film den Aufbau eines Whodunit, in dessen Zentrum ein Mord steht. Doch die Frage, wer diesen begangen hat, wird schnell unwichtig. Dafür wird man in den ersten 15 Minuten mit so vielen Namen eingelullt, dass man komplett die Übersicht verliert. Ich hab kappiert, dass jemand tot ist und dass es ein Duell geben soll. Doch nicht einmal wer kämpft, ist klar. Erst hiess es Tao vs. Li, dann Shimen vs. Ye. Erzähltechnisch ist dieser Film einfach unhaltbar und wenn er die Zuschauer derart vergrault, kann er auf nichts mehr aufbauen.
Nicht dass er viel aufzubauen versucht: Die Action ist mässig choreografiert, selbst das Finale wirkt hemdsärmlig. Die Charaktere sind langweilig, die Schauspieler (allesamt eher Zweitligisten im
Shaw-Universum) sind unmotiviert. Von all den Streifen von Chor Yuen, die ich bisher gesehen habe, ist er deswegen einfach der schludrigste. Selbst der Look wirkt nicht überzeugend. Und so sind vielleicht sogar zwei Sterne letztendlich noch eine gnädige Beurteilung. Schaut euch lieber jene Gu-Long-Adaptionen an, die Chor auf der Höhe seines Könnens inszeniert hat.
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Mandarin 2.0. mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen

Alternative Titel: Liu xiao feng zhi jue zhan qian hou;
陸小鳳之決戰前後
Regie: Chor Yuen

Actionfilm

Action * *

Spannung *

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D u e l   t o   t h e   D e a t h   ~   X i a n   s i   j u e

Reviewed 17.11.04

Hongkong 1982 Alle zehn Jahre treffen sich die besten Schwertkämpfer Japans und Chinas zum Duell. Nippon wird dieses Mal von Kenji (Eddy Ko Hung) vertreten, einem Gesandten des Yagyu-Clans. China schickt Po Ching-Wan (Damian Lau Chung-yan), der sich auf den Weg zum Austragungsort mach: Dem Schloss von Hsiahou. Dort lauern schon etliche japanische Ninjas und Po ahnt, dass das Turnier vom Japaner Hashimoto (Norman Chu Siu-Keung) manipuliert werden wird. Es dauert nicht lange, da ist Ching-Wan gefordert: Er rettet Sheng-Nan (Flora Cheung Tin-oi) das Leben. Sie ist Hsiahous Tochter und hätte eigentlich China vertreten sollen, wenn es nach ihrem Vater gegangen wäre. Hsiahou hat aber noch andere Geheimnisse.
Hongkongs wichtigstem Schwertkampf-Choreografen Tony Ching Siu-Tung gelang mit seinem Regiedebüt gleich ein fantastischer Film, dem es fast zu vier Sternen reicht. 83 Minuten Unterhaltung pur mit hohgem Tempo und blutigen Fights in Fantasy-lastiger Ching-Siu-Tung-Manier. In Asien kam er schon damals gut an und wurde für einen Hongkong-Award für die beste Choreografie nominiert. Im Westen stiessen irre Ninjas und fliegende Kämpfer indes noch auf Unverständnis. Erst später kristallisierte sich für "Duel to the Death" eine kleine Fangemeinde heraus. Diese ist heute um eine Person grösser geworden. Wären nicht ein paar cineastische Fehlerlein in dem Film, ich gäbe ihm 4 Sterne alleine wegen den vielen Stellen, an denen mir der Unterkiefer auf den Boden fiel.
Da sind einmal die erwähnten Ninjas. Ich bin kein riesiger Ninja-Fan, was wohl an den schlechten US-Ninja-Werken der 80er liegt. Doch neben Corey Yuens im gleichen Jahr entstandenen Ninja in a Dragon's Den hat "Duel to the Death" einige der coolsten Ninjas. Sie explodieren, sie lasst sich halbieren, werden unsichtbar, fliegen durchs Zeug, verwandeln sich in nackte Frauen, graben wie Maulwürfe und fusionieren zur Illusion zu einem Riesen - unglaubliche Szenen, von Ching Siu-Tung ohne "schaut mich an"-Effekt umgesetzt. Er lässt diese Sequenzen einfach abspulen, als seien sie völlig normal. Er bleibt auf keinem Effekt sitzen, das gibt dem Film den unglaublichen Drive. Und die Ninjas profitieren am besten davon. Doch sie sind nicht der einzige Coolness-Faktor.
Ein anderer ist die Gewalt. Sie nimmt im Laufe des Films zu und spitzt sich beim grandiosen Finale über den Klippen der tosenden See zum regelrechten Blutbad zu. Finger ab, Arm weg. Doch schon zuvor gibts groteske Gewaltausbrüche, bei einem wird ein Kopf abgetrennt, von einem Ast aufgespiesst - und danach redet er noch. All dies funktioniert normalerweise auf Trash-Niveau, doch Ching nimmt die Sache ernst und verrät sie nicht. Dadurch erreicht der Film ein ganz anderes Level. So viel hätte dabei schief gehen können, der Film zum Trash oder zum Unfug hin abrutschen können, doch in Chings Händen wird es zum ungehobelten Martial-Arts-Knüller, veredelt durch Kamerabewegungen, die damals in Hongkong noch selten zu sehen waren.
Die Akteure sind okay, aber sicher nicht der Hammer. Sie absolvieren ihre Parts ganz gut, gehören aber zu den schwächeren Elementen des Films. Sie schaffen es aber spielend, die Unterschiede zwischen japanischer und chinesischer Kampf- und Kriegsphilosophie herauszustreichen. Diese Unterschiede sind Teil eines grossen Klischee-Katalogs, wonach Japan in chinesischen Filmen (geschichtsbedingt) immer schlecht gemacht wird. Auch hier sind die Japaner zwar souveräne Fighter, verstehen aber das Konzept von Ehre genausowenig wie jenes von Menschenwürde. Die Chinesen schon. Doch Ching hält sich nicht zu lange mit Philosophie auf, bevor der nächste überraschungsreiche Fight ausbricht. Mit explodierenden Ninjas, abgehackten Gliedmassen, fliegenden Fightern und all dem, was Fantasy-reiche Wuxia-Filme so grossartig macht. Ein früher Geniestreich von Ching, der noch ohne Nebel und blaues Flutlicht auskommt wie später A Chinese Ghost Story. Vielleicht macht ihn dies ja so speziell.

Hier auf DVD erhältlich (HK)
Hier auf DVD erhältlich (US)
Hier auf DVD erhältlich (GB - top!)
Meine Disk (HK): Code 0 NTSC. Kantonesisch und Mandarin 2.0 mit engl. UT. Widescreen (nicht anamorph)

Alternative Titel:
Xian si jue; The Duel; Das Todesduell der Shaolin; 生死決
Regie: Tony Ching Siu-Tung

Actionfilm

Action * * * *

Gewalt * * *

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E m p e r o r   a n d   H i s   B r o t h e r

Hongkong 1981 Ausführliche Kritik: hier.

 

F i v e   E l e m e n t   N i n j a s

Hongkong 1982 Ausführliche Kritik: hier.

 

G a m e   o f   D e a t h  2   ~   S i   w a n g   t a

Reviewed 24.7.04

Hongkong 1981 Billy Lo alias Lee Chen-Chiang (Bruce Lee) ist traurig. Zum einen ist sein Bruder Bobby Lo alias Lee Chen-Kuo (Kim Tai Chung) ein Versager, der lieber Sexheftchen liest, als sein Martial-Arts-Training zu verfolgen. Zum anderen wurde sein bester Freund Chin Ku (Hwang Jang Lee) ermordet. Bei der Beerdigung wird sein Sarg entführt - und Billy stirbt beim Versuch, den Sarg zu retten. Nun packt Bobby der Ehrgeiz. Er will Billys Tod rächen und herausfinden, was hinter dem Ableben von Billy und Chin Ku steckt. Ein Video, das Chin Ku mit Lewis (Roy Horan) zeigt, gibt Bobby weitere Hinweise. Er reist nach Japan - und gerät in ein mörderisches Komplott.
Die Cutter dieses Films können einem ziemlich Leid tun. Nachdem Game of Death insbesondere in Japan ein Hit wurde, wollte Produzent Raymond Chow noch mehr Geld aus dem Namen Bruce Lee für sein Studio Golden Harvest herausmelken und versprach Ng See-Yuen, der als Producer etlichen Hongkong-Grössen zum Start im Business verhalf (Tsui Hark, Jackie Chan), es gäbe noch unverwendete Filmschnippsel aus "Game of Death", aus denen er einen Film machen könne. Die Filmszenen existierten jedoch nicht und Ng musste mit seinen Cuttern Vorliebe nehmen mit Szenen aus Enter the Dragon und Fist of Fury. Die wurden in die ersten 30 Minuten der Handlung eingebaut. Zudem ist Kim Tai Chung (aka. Tong Lung, Bruces Rollenname in Way of the Dragon) in den Szenen zu sehen, in denen Lee Chen-Chiang / Billy Lo von hinten gezeigt wird. Und Jackie-Chan-Kumpel Yuen Biao  liefert das Double für die Fight-Szenen. So wurde die erste halbe Stunde zusammengestückelt. Und sie ist ziemlich mühsam.
Doch nach Billy Los Tod wird der Film besser. Nun gab es keine Restriktionen mehr durch das Einbinden der Bruce-Lee-Aufnahmen, dafür konnte langsam eine (zugegebenermassen abstruse) Story entwickelt werden. Gedreht wurde in Japan, Südkorea und Hongkong, die Choreografie übernahm
Yuen Woo-ping mit seinem Team und Hilfe vom ungenannten Co-Regisseur Corey Yuen. Ein erlesenes Team also - und deshalb sind die Martial-Arts-Szenen auch die eindeutigen Highlights des Films. Die Fights sind weniger im Bruce-Lee-Stil als im typischen Yuen-Style mit sehr theatralischen, aber eindrucksvollen Bewegungen.
Höhepunkte sind Yuen Biaos Kampf gegen einen blauen Schläger und später gegen Roy Chiao (
A Touch of Zen). Roy Horans ruppiger Kampf gegen zwei Koreaner. Und das Finale, das abwechselnd Kim Tai Chung und Yuen Biao im Kampf gegen Hwang Jang Lee zeigt. Hwang kennt man als Bösewicht aus Filmen wie Snake in the Eagle's Shadow und seine Leistung hier ist eindrücklich. Zuvor darf Kim Tai Chung noch ein paar Bösewichts-Assistenten flachlegen (u.a. Yuen Woo-pings Bruder Sunny Yuen Shun-Yee) und einmal im Flug durch eine Holzkiste brechen und den Stuntman danach kicken. Autsch, das tut wirklich schon beim zusehen weh.
Wegen all diesen Kampf-bedingten Pluspunkten, den "Bond"-schen Sets und den talentierten Akteuren vor der Kamera ist "Game of Death 2" (in Asien eher als "Tower of Death" bekannt) einer der besseren Bruceploitation-Filme. Lee-Fans werden enttäuscht sein, aber das liegt ja auf der Hand. Actionfans dagegen können aufatmen, denn hier kriegt man 83 Minuten lang deftige Kicks und tolle Choreografie zu sehen. Die Handlung ist wertlos, der Lee-Einsatz lachhaft, deshalb auch nur 2½-Sterne. Aber "Game of Death 2" ist eindeutig besser als sein Ruf.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (GB): Code 2 PAL. Englisch und Kantonesisch 5.1 mit englischen UT. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Si wang ta; Tower of Death;
死亡塔
Regie: Ng See-Yuen

Actionfilm

Action * * * *

Humor *

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H e l l   H a s   N o   B o u n d a r y   ~   M o   j i e

Hongkong 1982 Ausführliche Kritik: hier.

 

H e x   A f t e r   H e x   ~   C h e   y u e n   j o i   c h e

Hongkong 1982 Ausführliche Kritik: hier.

 

H u m a n   L a n t e r n s    ~   R e n   p i    d e n g   l o n g

Reviewed 2003

Hongkong 1982 Die Schwertkämpfer Tan Fu (Chen Kuan Tai) und Lung Shu-ai (Tony Liu Yung) liegen im Streit. Um seinem Gegenspieler eins auszuwischen, will Lung bei einem Festival die beste Laterne präsentieren und heuert deshalb den mysteriösen Laternenmacher Chao Chun-Fang (Lo Lieh) an. Lung hat Chao vor sieben Jahren in einem Kampf besiegt und in ein Einsiedlerleben gezwungen. Nun sieht Chao seine Chance zur Rache gekommen: Er bastelt die Laternen aus menschlicher Haut, die er den Frauen im Umkreis von Tan und Lung abzieht!
Ja ich weiss, dieser Film aus der Produktion der Shaw Brothers hat eine Fangemeinde, die ihn als Kultfilm verehrt - wer einen wirklich ausführlichen Artikel darüber lesen will, sollte sich unbedingt den Link unter "Want to know more" ansehen. Mir persönlich gefiel der Film nämlich nicht. Er ist irgendwo zwischen Trash und Kult angesiedelt, mischt Horror mit Wuxia-Martial-Arts und erzählt eine ausgesprochen abstruse Story. Das tönt ja alles noch gut (oder immerhin interessant), ist es aber nicht. Es hat endlose Längen, die Horror-Szenen sind überhaupt nicht gruselig, die Akteure, darunter der von mir immer gern gesehene Chen Kuan Tai, sind over-the-top und die Handlung ist ein laues Lüftchen.
Das Beste an dem Film sind ganz klar die Kampfszenen. Da gibt es ein paar echt artistische Duelle zu sehen - doch die retten den Film nicht vor dem Fall in die B-Liga. Der Kult-Charakter ergibt sich wohl aus der seltsamen Mischung der Stile und aus dem visuell kuriosen Ansatz. Aber damit ist für mich einmal mehr bewiesen, dass nicht alles klasse ist, was kult ist. "Human Lanterns" weckt eine gewisse Neugierde, weil man irgendwo sicher schon mal was von dem Film gehört hat, aber die Aufmerksamkeit hat er letztendlich nicht verdient.

PS: Alle erhältlichen Fassungen des Films sind um mindestens 3 Szenen geschnitten - v.a. bei der Ermordung der Frauen.
Hier auf DVD erhältlich (D)
Hier auf DVD erhältlich (HK)
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Mandarin mono mit engl. UT. Widescreen (nicht anamorph).
Alternative Titel: Ren pi deng long; Human Skin Lanterns; Chun Fang - Das blutige Geheimnis
Regie: Sun Chung

Actionhorror

Gewalt * *

Action * *

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L e g e n d a r y   W e a p o n s   o f   C h i n a  ~   S h i h   b a   p a n   w u   y i

Reviewed 27.10.04

Hongkong 1982 Der nationalistische "Spiritual Clan" will den westlichen Invasoren eine Truppe entgegenstellen können, der Gewehrkugeln nichts anhaben können. Die Forschungen machen keine Fortschritte, weshalb immer mehr Clan-Jünglinge für Tests regelrecht abgeschlachtet werden. Da macht der Clan-Anführer Lui Gung (Liu Chia-Liang) nicht mit und setzt sich nach Guandong ab. Seine Sektenbrüder stempeln ihn als Verräter und Anführer der Boxer ab, der getötet werden muss. Chief Li (Yue Ti-Woh) schickt Lord Tieh Hon (Hsiao Hou) als Killer. Auch die junge Fang Shao-Ching (Kara Hui Ying-Hung) und den gnadenlosen Mönch Ti Tan (Gordon Liu Chia-Hui) werden auf den Weg geschickt. Sie alle stöbern Lui Gungs Fährte bald auf. Er hat sich die Identität des alten Holzfällers Yu zugelegt. Als er merkt, dass ihm Killer auf der Spur sind, täuscht er vor, der Gauner Wu (Alexander Fu Sheng) sei Lui Gung ...
"Legendary Weapons of China" war neben Eight Diagram Pole Fighters einer der lukrativsten Filme in der Spätphase der Shaw Brothers. Er spielte in Hongkong über neun Millionen HK$ ein. Das ist zwar wenig im Vergleich zum 18-Millionen-Dollar Dragon Lord, doch für die dahinserbelnden Shaws zeigte er einmal mehr, dass Liu Chia-Liang ihr einziges verbliebenes Schlachtross im Stall ist. Liu macht den Film denn auch komplett sein Eigen, indem er die halbe Familie in Hauptrollen castete und auf abwechslungsreiche Waffen setzte - eine seiner Spezialitäten. Um genau zu sein sind es 18 Waffen, die sogar sorgfältig bei ihrer jeweiligen Erstbenutzung vorgestellt werden. Es ist ein Déjà-vu des Waffenarsenals gängiger Martial-Arts-Streifen.
Um diese Waffen herum musste Liu eine Story basteln. So sehr ich mag, dass sie nicht im üblichen Rächerstil aufgebaut ist, so schludrig ist sie bisweilen doch erzählt. Die erste halbe Stunde ist ohne Vorwissen eh kaum verständlich. Es bessert sich erst gegen Schluss, wenn Story eh unwichtig wird und Fighten angesagt ist. Der Kampf zwischen Liu und seinem Adoptivbruder Gordon Liu ist natürlich ein Highlight. Dicht gefolgt vom waffenstarren Finale zwischen den Brüdern Liu Chia-Liang und Liu
Chia Yung. Es fehlt zwar an griffigen Szenen und an Chang-Cheh'scher Gewalt, doch für den geneigten Swordfight-Fan gibt es genug zu mögen.
Das liegt auch am Cast. Die Lius beweisen einmal mehr ihr Talent. Kara Hui glänzt in einer frühen Rolle und Alexander Fu Sheng (1954-1983) überzeugt in einer seiner letzten. Er ist nur kurz zusehen, doch er hat zwei witzige Fights - der erste ist eine Show inklusive falschem Blut und falschen Innereien, der andere ist ein komödiantischer Schlagabtausch, Voodoo-mässig dirigiert von Lia Chia-Liang. Es sind wohl einmal mehr all diese Kämpfe, die das Werk sehenswert machen. In Lius Schaffen ist es aber kein Höhepunkt, da die Geschichte etwas holprig erzählt wird und manche Kämpfe zu routiniert aneinandergereiht werden. Es fehlt in den Fights ein wenig an Inspiration.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Kantonesisch und Mandarin 5.1. mit engl. UT. Anamorphic Widescreen

Alternative Titel: Shih ba pan wu yi; 18 Legendary Weapons of China; Legendary Weapons of Kung Fu;
The Eighteen Forms of Martial Arts; 十八般武藝
Regie: Liu Chia-Liang

Actionfilm

Action * * * *

Humor *

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L e g e n d   o f   a   F i g h t e r   ~   H u o   Y u e n - C h i a

Reviewed 17.8.04

Hongkong 1981 Zu Beginn des 20. Jahrhunderts haben ausländische Mächte die Kontrolle in Peking übernommen und die Ching-Dynastie faktisch beendet. In dieser turbulenten Zeit lebt Yuen Chia (Yuen Yat Chor), der Sohn des Kung-Fu-Meisters Huo (Phillip Ko Fei). Da Yuen ein Schwächling ist, weigert sich Huo, seinen Sohn zu trainieren. Da taucht der Japaner Chiang Ho-Shan (Yasuaki Kurata) in Huos Kung-Fu-Schule auf und wird als Yuen Chias Lehrer engagiert. Niemand ahnt, dass Chiang ein Kampfsport-Ass ist. Er trainiert Yuen Chia heimlich. Die beiden werden Freunde - und als Chiang nach Japan reist, trainiert sich Yuen Chia selbst. 12 Jahre vergehen, in denen der junge Mann seinen Vater beobachtet und nach Handbuch trainiert. Nun ist Yuen Chia (Leung Ka-Yan) ein Kung-Fu-Held. Als sein Vater attackiert wird, kann er seine Fähigkeiten beweisen und wird vom verblüfften Meister Huo zu seinem Nachfolger ernannt. Doch da er nun der angesehenste Kämpfer der Region ist, wird Yuen Chia von einem japanischen Kämpfer herausgefordert. Da er diesen besiegt, reist aus Japan ein neuer Fighter herbei, um die Schmach zu rächen - mit einem Kampf auf Leben und Tod. Es ist Chiang Ho-Shan!
Im Bruce-Lee-Klassiker Fist of Fury stirbt zu Beginn Fok Yun-Gap, auch bekannt unter seinem Mandarin-Namen Huo Yuen-Chia. Bruce spielt seinen Schüler. Doch wer ist dieser Huo? Er ist eine historisch verbürgte Figur aus der Region Shanghai, beinahe so bekannt wie der aus dem Süden stammende Wong Fei-Hong. Er widersetzte sich den japanischen Invasoren und arbeitete darauf hin, die chinesischen Martial-Arts-Stile zu einen und allen Chinesen Kung-Fu zugänglich zu machen. Eine Schlüsselszene im Film "Legend of a Fighter" von Yuen Woo-ping ist deshalb die, in der Huo die Tafel demoliert, auf der steht, man dürfe Fremden und Schwachen kein Kung-Fu beibringen.
"Legend of a Fighter" schildert das Leben von Huo Yuen-Chia und kann deshalb als Prequel zu Fist of Fury angesehen werden - und ist ein überaus gelungener Film. Mit 89 Minuten ist er kurz und heftig, besetzt ist er nicht mit Stars, sondern mit guten Fightern. Yuen Woo-ping setzt in den Kämpfen kaum Wire-Fu ein, sondern benutzt vorwiegend klassische Stile. Dazu gesellen sich ausländische Kampfarten. Wie so oft in einem Yuen-Film sind diese Actioneinlagen die Höhepunkte. Aber "Legend of a Fighter" hat mehr zu bieten - namentlich starke Charaktere.
Die Beziehung zwischen Huo und Chiang ist zum Ende überraschend emotional. Damit bekommt die Genre-übliche Schlusskonfrontation eine ganz neue Dimension. Zudem sind beide Akteure toll: Leung Ka-Yan (Dreadnaught) spielt den Helden mit Charisma, Yasuaki Kurata stiehlt ihm noch die Show. Er spielte übrigens 11 Jahre später in Fist of Legend, der wie Fist of Fury die Geschichte nach Huo Yuen-Chias Tod erzählt, erneut einen Japaner und wieder einen Mentor - jenen von Jet Li.
Was benötigt man also mehr als gute Akteure, tolle Fights eine patriotisch angehauchte Story und einem eindrücklichen Finale? Humor - na ja. Bräuchte es in diesem Falle nicht. Es gibt zur Filmmitte ein paar Momente voller schwacher Comedy mit Yuen Woo-pings Bruder und "Charlie's Angels"-Choreograf Yuen Cheung-Yan sowie mit schlecht spielenden West-Akteuren - doch die sind verschmerzbar. Auch der Umstand, dass einige Trainingsszenen, die im Trailer angedeutet sind, weggefallen sind (die würden Huos Stilmix im Finale noch besser erklären). Auch so bleibt "Legend of a Fighter" ein oft übersehenes aber absolut lobenswertes Kung-Fu-Kleinod der frühen 80er.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (GB): Code 2 PAL. Englisch und Mandarin 2.0 mit engl. UT. Anamorphic Widescreen.

Alternative Titel: Huo Yuan-Jia; Huo Yuen-Chia; Secret Master; Fok Yun Gap
Regie: Yuen Woo-ping

Actionfilm

Action * * * *

Humor * *

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L i o n   V s .   L i o n

Reviewed 11.5.04

Hongkong 1981 1644: Chen Yuanyuan, die Konkubine von Qing-General Wu, verliebt sich in den Rebellen-König Li Zicheng. Der wütende Wu bringt seine Manchu-Armee über die Grenze und erobert das Lis Reich. Nationalisten formen die "Heaven and Earth"-Vereinigung, die sich gegen die Qing-Besatzer auflehnt. Der naive Kung-Fu-Experte Ah Yue (Lo Meng) quittiert in dieser turbulenten Zeit seinen Beamten-Dienst im Qing-Regime und will mit dem Gauner Ah Cun (Wong Yu) eine Kampfsport-Schule eröffnen. Damit ziehen sie den Zorn des örtlichen Kung-Fu-Meisters Bill Zhu (Johnny Wang Lung-wei) auf sich und geraten zwischen die Fronten der Qing-Dynastie und der Rebellen.
Gleich vorweg: "Lion Vs. Lion" hat einige der geilsten Kung-Fu-Szenen aller Zeiten. Doch der Shaw Brothers-Streifen gefiel mir dennoch nicht richtig. Mit der Handlung konnte ich rein gar nichts anfangen und der Humor, der vor allem am Anfang das Tempo drosselt, nervt gewaltig. Auch der zentrale Löwen-Tanz, der zwar eindrücklich ist, dauert viel zu lange. Hartgesottenen Kung-Fu-Fans ist der Streifen sicherlich zu empfehlen, aber für den 08/15-Filmfan hat "Lion Vs. Lion" schlicht zu viele Hänger.
Am Anfang ist der Humor einfach öde. Es dauert lange, bis der Film in Schwung kommt und wenn er das dann tut, ist es schwer, die Story überhaupt zu kappieren. Der Tanz der chinesischen Löwen ist das Herzstück des Films. Es ist beeindruckend, wie die je zwei Tänzer / Kämpfer unter der grossen Löwenmaske synchron agieren und Kunststücke vollbringen. Doch die Performance dauert etliche Minuten und irgendwann hat mans mal gesehen. Danach gehts eigentlich erst richtig los. Die Kampf-Choreografen und Regisseure Hsu Hsia und Chin Yuet-sang liefern spektakuläre Fights ab:
Johnny Wang und Co-Regisseur Chin Yuet-sang (als Qian-Spion) liefern sich ein Duell mit einer tödlichen Eisenkette, Johnny Wang nimmt sich Sharon Yeung Pan-pan vor, Muskelprotz Lo Meng wird von zwei Gegnern (bewaffnet mit einer riesigen Säge!) abgegriffen und Lo Meng kriegt es im blutigen Finale mit Bambusstäben zu tun. Wie gesagt, darunter hat es einige der Perlen der Martial-Arts-geschichte, aber was nützt dies, wenn das Drumherum nichts taugt? "Lion Vs. Lion" - ein Muss nur für Kampfsport-Fanatiker.
Hier auf DVD erhältlich (D)
Hier auf DVD erhältlich (Thai)
Hier auf DVD erhältlich (HK)
Meine Disk (T
hai): Code 3 NTSC. Kantonesisch, Mandarin, Thai 5.1.
mit engl. UT. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Die Pranke des gelben Löwen; Roar of the Lion
Regie: Hsu Hsia, Chin Yuet-sang

Actionfilm

Action * * *

Humor *

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L i t t l e   D r a g o n   M a i d e n  ~   Y a n g   g u o   y u   x i a o   l o n g   n u

Reviewed 26.10.04

Hongkong 1982 Der Dieb Yang Guo (Leslie Cheung Kwok-wing) wird von seinem Onkel Guo Jing (Chen Kuan Tai) und dessen Frau (Lau Suet-wa) aufgenommen. Sie sind am Tod von Guos Vater mitschuldig und fühlen sich nun für den jungen Mann verantwortlich. Um seine Martial-Arts-Fähigkeiten zu verbessern, schicken sie ihn zum Training in das Taoisten-Kloster des Quanzhen-Clans. Doch die Meister hassen und quälen ihn. Guo flieht und kommt bei der bezaubernden Drachenfräulein (Mary Jean Reimer alias Yung Jing-jing) unter, einem der letzten Mitglieder einer Jungfrauen-Sekte. Sie bringt Guo Martial-Arts bei und verliebt sich in ihn. Drachenfräuleins Schwester Li Mochou (Tim Lei) ist darüber nicht glücklich ...
Die
"Condor"-Trilogie aus "The Legend of the Condor Heroes", "Return of the Condor Heroes" und "Heaven Sword and Dragon Sabre" ist die bekanntesten Schöpfung des Autors Louis Cha (alias Jing Yong). Der erste Teil wurde unter anderem 1982 erfolgreich als Serie von umgesetzt und u.a. in Eagle Shooting Heroes veräppelt. Die Serie von '82 stammt vom TV-Sender TVB, dem Ableger der Shaw Brothers. Die nutzten die Gunst der Stunde und schoben mit "Little Dragon Maiden" eine massiv gestraffte Version von "Return of the Condor Heroes" nach.
Der Film sollte die alten Shaw-Stars mit den neuen verbinden. Zu den Veteranen gehören Chen Kuan Tai, Lo Lieh (als Krähen-Kämpfer) und Ku Feng (als Bettler), allesamt in kleineren Rollen. Für frisches Blut sorgte auf der anderen Seite der Teenieschwarm und Kantopop-Sänger Leslie Cheung, der damit eine seiner ersten Kinorollen absolvierte. Der bekennende Schwule wurde zum richtigen Star, nachdem er die Shaws verliess und starb bekanntermassen 2003 beim Sprung von einem Hotel. Schon als junger Mann überzeugt er hier mit Charme und Charisma. Die anderen Akteure können sich nicht halb so gut entfalten - vor allem, weil ihre Rollen ungenügend vertieft sind.
Die Inszenierung trägt die Hauptschuld daran. Regisseur Hua Shan (The Super Inframan) überstürzt die Ereignisse, vergisst Nebenhandlungen, schiebt neue Plots hinein, zaubert Bösewichter aus dem Hut und weiss vor lauter Material nicht mehr, wo er eigentlich noch seine Romanze zwischen Guo und dem Drachenfräulein einbauen will. Das Resultat ist ein Durcheinander, uninspiriert erzählt und leider auch plump abgefilmt. Die Action lässt sich halbwegs sehen und ist beim finalen Kampf auch ziemlich brutal - doch die Wire-Fu-Sequenzen und manch hastig aufgebautes Set zeigen, dass die Shaws auf dem absteigenden Ast waren. Vor allem waren sie Anfang der 80er nicht mehr innovativ genug. In Sachen Choreografie wurden sie von Leuten wie Jackie Chan und
Sammo Hung überholt.
"Little Dragon Maiden" ist letztendlich kein Shaw-Film, den man anschauen muss. Leslie hat Charme, der Streifen hat einen trashigen Wert - doch das Plot-Wirrwarr mit Riesenkondor, Kröten-Martial-Arts, Killerwaffen und Nackt-Training taugt letztendlich nicht für ein Epos sondern vielmehr für ein kindisches Kampfsportfilmchen.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Kantonesisch und Mandarin 5.1. mit engl. UT. Anamorphic Widescreen

Alternative Titel: Yang guo yu xiao long nu;
楊過與小龍女
Regie: Hua Shan

Actionfilm

Humor *

Action * * *

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M a r t i a l   C l u b   ~   W u   g u a n

Reviewed 19.12.04

Hongkong 1981 Guangzhou (Kanton): Die Wuben-Schule von Wong Chi-Ying (Ku Feng) und die Zheng-Schule von Master  Wang dominieren die Martial-Arts-Geschehen der Stadt. Doch der rebellische Master Lu Shanhou hat genug davon. Er missachtet bei einem Löwenkampf die Regeln und verwickelt beide Schulen in Streitereien. Wongs Sohn Fei-Hong (Gordon Liu Chia-Hui) sowie Wangs Sprösslinge Yin-Lin (Mai Te-Lo) und Chu-Ying (Kara Hui Ying-Hung) lassen sich besonders gut provozieren. Um seiner Schule einen Vorteil zu verschaffen, holt Lu aus dem Norden den talentierten Kämpfer Master Shan Xiong (Wang Lung-Wei). Der erkennt jedoch bald, dass Wong Fei-Hong ein ehrenvoller Schüler ist. Lu ist das egal. Er lockt Yin-Lin in eine Falle und bricht ihm das Bein. Durch die daraus entstandene Wut will er einen Clan-Krieg auslösen und auf Shans Können bauen.
Wo bleibt das Wong-Fei-Hong-Leitthema? Ich hab die halbe Zeit auf diese berühmten Töne gewartet, aber sie kamen nicht. Das ist denn aber auch das Einzige, woran es diesem feinen Martial-Arts-Knüller mangelt. "Martial Club" ist Kung-Fu der Güteklasse eins, ein Must-See für alle Kampfsportfans, in dem sich Regisseur Liu Chia-Liang und sein Adoptivbruder Gordon Liu zu Höchstleistungen antreiben. Der Film knüpft an Gordons ersten Wong-Fei-Hong-Auftritt in Challange of the Masters an und beginnt mit dem Regisseur, der sich ans Publikum wendet und einen kleinen Crashkurs im Löwentanz präsentiert. Danach kommt tatsächlich das immer wieder beliebte Löwentanz-Thema zum Zug, doch letztendlich geht es in "Martial Club" nicht darum.
Vielmehr steht die Rivalität mehrerer Martial-Arts-Schulen von Guangzhou im Zentrum. Nichts neues für einen derartigen Film. Doch Liu macht das Beste draus. Zum einen lässt er einen Fremdkörper auftauchen: Masher Shan aus dem Norden. Zum anderen nutzt er dies, um einen kleinen Diskurs über Ehre in der Martial-Arts-Welt zu lancieren. Nicht auf schwere, sondern sehr humorvolle Art. Der Höhepunkt ist freilich das grandiose Finale, das sich Wong Fei-Hong und Master Shan in den Gassen liefern, die immer enger werden und die Kämpfer einengen. Wahrlich ein toller EInfall.
Liu hat noch weitere. Der Film beginnt kampftechnisch mit eher spielerischen Duellen, besonders witzig ist jenes zwischen Kara Hui und Mai Te-Lo. Danach finden sich immer mehr Gegner und bei einem Massenkampf im Theater kommt es erstmals so richtig zum Tumult. In Sachen Actionchoreografie gibt es an diesem Film somit nichts auszusetzen. Schauspielerisch auch nicht. Gordon Liu kickt nicht nur göttlich, er spielt auch formidabel und entwickelt eine gute Spass-Chemie mit Mai- Te-Lo. Die vielleicht grösste Überraschung ist aber Wang Lung-Wei. Der Dauer-Bösewicht gibt eine seiner sympathischsten Darbietungen und harmoniert bestens mit Gordon Liu. Soliden Support kriegt die Truppe von Altstar Ku feng und der reizenden Kara Hui.
Obwohl also die Wong-Fei-Hong-Musik nicht zu hören ist, ist "Martial Club" ein mehr als würdiger Wong-Fei-Hong-Beitrag, der ideal die Lücke zwischen dem jungen Fei-Hong-Filmen à la Drunken Master und den ehrenvollen Beiträgen der Once Upon a Time in China-Reihe füllt. Sicherlich absolut sehenswert!

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Mandarin und Kantonesisch 5.1 mit engl. UT. Anamorphic Widescreen

Alternative Titel: Wu guan; Instructors of Death;
武館
Regie: Liu Chia-Liang

Actionfilm

Action * * * *

Humor * *

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M a s k e d   A v e n g e r s   ~   C h a   s h o u

Hongkong 1981 Ausführliche Kritik: hier.

 

M y   R eb e l l i o u s   S o n   ~   X i a o   z i   y o u   z h o n g

Reviewed 4.9.05

Hongkong 1982 Siu-Tai (Alexander Fu Sheng) ist der Sohn von Dr. Chang Tak-Tai (Ku Feng) mit dem er sich täglich kleine Scharmützel liefert. Dr. Chang hält seinen Sprössling für einen Tunichtgut und bekommt dafür auch immer wieder Bestätigung: Er lässt den familieneigenen Shop unbewacht, er flirtet mit der Halb-Ausländerin Judy Shum (Cecilia Wong Hang-Sau), er betäubt seinen Vater, um sich mit Ausländern zu prügeln. Doch als diese eine Heiligenstatue aus einem örtlichen Tempel abtransportieren wollen, stehen Vater und Sohn Chang zusammen. Ihre Gegner sind eine Gruppe von Japanern, die die Ausländer als Kämpfer angeheuert haben, sowie Robert Tsang (Johnny Wang Lung-Wei), der kampfstarke Sohn des Anführers.
"My Rebellious Son"
hat seine strahlenden Momente, ist ansonsten aber einer der weniger gloriosen Momente im Schaffen von Sun Chung. Zu diffus die Story, zu wenig heftig die Action, zu albern der Humor. Manche Nebenhandlungen führen zu nichts - so etwa die romantische Beziehung von Siu-Tai und Judy. Und die Haupt-Handlung selbst verschenkt manche Chance auf einen intelligenten politischen Kommentar. Dafür gibts patriotisch verklärte Standard-Aussprüche wie "ihr Japaner habt eure Kultur uns zu verdanken" oder "alle Ausländer wollen Böses".
Alexander Fu scheint trotzdem Spass zu haben und blödelt sich durch die Shaw Brothers-Produktion, wie er es meistens tut. Das ist ansteckend wie immer, doch dem komödiantischen Treiben fehlt der Fokus. Mal albert er mit dem Vater herum, mal mit Judy, mal mit den Ausländern. Und dann darf er aus heiterem Himmel die bösen Japaner bekämpfen, wobei es heftiger zu und her geht, als in jeder Sequenz davor. Und zum Finale treten praktischerweise gleich alle an. Doch wo sonst ein Finale, das alle Schurken aufbietet, als glorioser emotionaler Abschluss dient, besteht bei "My Rebellious Son" nie eine echte Bedrohung und der Kampf verliert seine Kraft.
Es gibt ein paar Höhepunkte, so etwa Siu-Tais Wrestling-Kampf gegen einen westlichen Fighter. Oder sein Tanz mit Judy inklusive Martial-Arts-Einsatz. Doch "My Rebellious Son" kommt nie richtig in die Gänge und verliert sich in einem Mischmasch an Handlungen. Man kann die ausführlichen Kämpfe loben, Alexander Fus Humor und Ku Fengs Spiel - doch wenns nicht "klick"macht, dann ist all dies vergebene Müh.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Mandarin und Kantonesisch 5.1 mit engl. UT. Anamorphic Widescreen

Alternative Titel: Xiao zi you zhong; 小子有種
Regie: Sun Chung

Martial-Arts-
Komödie

Action * * *

Humor * *

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N i n j a   i n   t h e   D r a g o n ' s   D e n   ~   L o n g   z h i   r e n   z h e

Reviewed 23.10.04

Hongkong 1982 In Japan machte sich der junge Jen-Woo (Hiroyuki "Henry" Sanada) einen Namen als "Shadow Ninja". Nun reist der Killer mit seiner Frau nach China, um Onkel Foo das Leben zu nehmen. Der Alte ist ein ehemaliger Ninja-Kämpfer und ahnt, weshalb der Ninja es auf ihn abgesehen hat. Seinen Adoptivsohn, den impulsiven Suen Ching (Conan Lee Yuen-ba), will er aber nicht in das Geheimnis einweisen. Vielmehr versucht er mit Chings Hilfe, den Ninja zu erledigen.
Keine Angst: "Ninja in the Dragon's Den" ist keiner dieser schäbigen US-Ninja-Streifen, die in den 80ern im Überfluss produziert wurden. Vielmehr ist es ein erstklassiger, fast 4-Stern-Action-Knüller von Corey Yuen. Yuen war ein Mitglied der selben Peking-Oper-Truppe wie Jackie Chan, Sammo Hung und Yuen Biao. Er begann seine Karriere als Stuntman, arbeitete sich zum Schauspieler und Actionchoreograf hoch. Er bekam Co-Regie-Credits bei einigen Wong-Jing-Filmen wie Winner Takes It All und gab endlich sein Regiedebüt, eben mit "Ninja in the Dragon's Den".
Und er muss bei seinen Mentoren gut abgeguckt haben, denn er macht hervorragende Arbeit. Primär im Actionbereich versteht sich. Was wirklich aus den Socken haut ist der Mut zum schnellen Schnitt. Die durch die
Shaw Brothers gefestigte Technik im Hongkong-Kino war es, die Martial-Arts-Fähigkeiten der Leute zu präsentieren, indem man lange Takes machte, meist aus der Distanz. Das hat tatsächlich einen hübschen Old-School-Look, auf den Corey keinesfalls verzichtet. Aber wenn es die Dynamik einer Sequenz verlangt, schneidet er extrem schnell zwischen Blickwinkeln und Kameraeinstellungen, was ein enormes Tempo erzeugt. Corey Yuen war damit seiner Zeit weit voraus. Heute wird auch schnell geschnitten, doch Coreys Genie war es, dazwischen die langen Takes zuzulassen.
Dieser Wechsel schlägt sich auch auf die Kampfaction nieder. Besonders der Chambara-Stil der Japaner beinhaltet schnelle und langsame Passagen. Höhepunkt diesbezüglich ist der Fight der beiden Japaner auf dem Boot. Nicht minder faszinierend das Aufeinandertreffen von japanischen und chinesischen Stilen. Es ist bereits lobenswert, dass Corey die Sprachen beliess und nicht alle Kantonesisch reden. Dann dürfen sie auch ihren Stil ausleben - als Cast kam deshalb bloss eine gemischte Schauspielerriege in Frage. Aus Japan dominiert Teenie-Idol Hiroyuki Sanada das Geschehen. Der Zögling von Sonny Chiba und Kinji Fukasaku schaffte inzwischen längst den Sprung zum seriösen Schauspieler (v.a. im genialen Twilight Samurai) und versprühte damals bereits Charisma und enorme Kampfkraft. Es ist schon wunderbar, die kleinen Chambara-Kennzeichen zu sehen (etwa das Schwert ein wenig hervorziehen) und gleich danach wieder typische Hongkong-Kung-Fi-Einlagen.
Für diese zeichnet primär Conan Lee veranwortlich. Der Jackie-Chan-Doppelgänger wurde von Produzent Ng See-Yuen aus Amerika geholt und sollte als neuer Jackie-mässiger Star aufgebaut werden. Er beherrschte Basketball und kämpft im Film formidabel. Er bleibt jedoch etwas blass und zerstritt sich hinter der Kamera erst noch mit den Filmemachern, weshalb er gleich nach seinem Debüt halbwegs in der Versenkung versank. Last but not least taucht auch Hwang Jang-Lee auf, der koreanische Superkicker aus Snake in the Eagle's Shadow und Drunken Master. Seine story-technische Einführung ist lächerlich und er muss ein paar billige Gags über sich ergehen lassen - aber er markiert mit Hiroyuki und Conan einen superben Abschluss des Films.
"Ninja in the Dragon's Den" hat in Sachen Action einfach alles zu bieten. Vom kultigen Stelzenfight über Chambara- und Ninjitsu-Szenen bis Wire-Fu - alles von Corey perfekt choreografiert und abgefilmt. Der Plot hat seine Holpersteine, die Schauspieler sind recht gut. Mit der Musik konnte ich wenig anfangen und auch der Humor stört hie und da. Auf vier Sterne reichts deshalb nicht ganz, aber "Ninja in the Dragon's Den" ist ein Must-See für alle HK-Actionfans und zeigt Corey Yuen bereits auf dem Höhepunkt seines Könnens.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (GB): Code 2 PAL. Englisch und Kantonesisch 5.1 mit englischen UT. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Long zhi ren zhe; Ninja Warriors, Ninja in the Dragon Den; Ninja Kommando
Regie: Corey Yuen Kwai

Actionfilm

Action * * * *

Humor *

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O d e   t o   G a l l a n t r y   ~   X i a   k e   h a n g

Reviewed 13.8.05

Hongkong 1981 Wo Daotong besitzt ein geheimnisvolles Artefakt aus schwarzem Eisen. Durch einen Konflikt gerät es in die Hände des Bettlers "Bastard" (Philip Kwok Chun-Fung). Von ihm nimmt es der Motian-Meister Xie Yanke (Lu Feng), der Besitzer des Stücks. Doch Meister Shi Qing (Tang Ching) erinnert Xie an sein Versprechen, demjenigen einen Wunsch zu erfüllen, der das Artefakt findet. Xie packt sich Bastard und versucht, aus ihm einen Wunsch herauszupressen. Da er sich nicht übers Ohr hauen lässt, beschliesst der hinterhältige Xie, ihn zu trainieren. Doch die Fähigkeiten, die er in ihm aktiviert, übersteigen Bastards Fähigkeiten. Er wird dadurch sterben. In letzter Sekunde retten ihn Bei Haishi (Sun Chien) und seine Männer vom Zhangle-Clan. Sie glauben, er sei ihr Anführer Shi Zhongyu. Tatsächlich besteht eine so gravierende Ähnlichkeit mit dem vermissten Anführer, dass dessen Geliebte Dingding Dangdang (Candy Wen Hsueh-Erh) ebenso von seiner Identität überzeugt ist wie all jene, die Shi töten wollen. Der Kerl war nämlich ein Schurke. Doch als ein Held ihn deswegen bestrafen will, setzt er die Kräfte frei, die Xie in Bastard gepflanzt hat - dadurch bekommt er ungeahnte Superkräfte.
Dass Chang Cheh nicht der beste Louis Cha-Verfilmer ist, weiss der geneigte Fan spätestens seit seiner
Brave Archer-Reihe. Wenn er Chas "Ode to Gallantry" alias "Way of the Heroes" auch noch in nur gerade 83 Minuten abspult, scheinen Probleme programmiert. Doch Chang hat den richtigen Weg gewählt und einen Grossteil des epischen Charakters des Buchs verschwinden lassen. Dadurch bleibt zwar von der Vorlage nicht mehr so viel übrig, dafür funktioniert seine Shaw Brothers-Produktion "Ode to Gallantry" als Film und ist nicht so irre kompliziert wie schwächere Cha-Adaptionen.
Komplex ist der Plot aber allemal. Die Clan-Rivalitäten im Hintergrund lassen denn auch einige Fragen offen. Ebenso die Motivation von Xie Yanke, der einmal meint, er töte keine Menschen, die sich nicht wehren, aber zuvor Dutzende von knienden Clan-Mitgliedern mit einem Handschlag erledigt hat. Die Figur des Xie ist ansonsten recht interessant. Lange vermutet man in ihm den eigentlichen Bösewicht - doch seine Absicht ist es, die bösen Clans zu bestrafen. Das macht er mit dubiosen Methoden. Die chinesische Philosophie erweist sich hier deutlich interessanter als gut-böse-Schemata in westlichen Gegenstücken: Im Guten steckt hier Böses, im Bösen Gutes - bezeichnend, dass Xie dem "Bastard" als erstes die Yin-Yang-Kräfte erklärt, da er dessen Konzept beinahe personifiziert.
Andere Figuren sind ebenso spannend, aber kaum einer bekommt gross Zeit, auf der Leinwand zu glänzen. Ausser natürlich Philip Kwok. Er ist der unangefochtene Held. Etliche seiner Venoms-Co-Stars absolvieren Gast- und Nebenrollen, "Ode to Gallantry" gilt deshalb gemeinhin als zweitletzter der "Venoms"-Filme. Zerfallserscheinungen sind bereits zu sehen, da einige Mitglieder nicht mehr dabei sind. Und wie es sich für einen "Venoms"-Film gehört, gibt es ein paar coole Fights. Im Verlauf es Films etwas zu wenig, aber spätestens mit dem gloriosen und kampftechnisch innovativen Finale wird man dafür entschädigt. "Ode to Gallantry" endet also mit einem Hoch. Die Geschichte mag gestrafft sein, die Action unregelmässig verteilt und der Plot etwas wirr - aber "Ode to Gallantry" bietet kurzweiliges, abwechslungsreiches und stark besetztes Shaw-Entertainment.
Randbemerkung: Der Film entstand 1980, wurde aber von den Shaws auf die lange Bank geschoben und kam erst 1982 ins Kino. Das Copyright lautet auf 1981, das habe ich mal übernommen.
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Mandarin 5.1 mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen

Alternative Titel: Xia ke hang;
俠客行
Regie: Chang Cheh

Abenteuerfilm

Action * * *

Humor *

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T h e   P o s t m a n   F i g h t s   B a c k   ~   X u n   c h e n g   m a

Reviewed 8.1.05

Hongkong 1981 In der jungen chinesischen Republik bekämpfen Yuan Shikai und die nördlichen Kriegsherren die Truppen von Dr. Sum im Süden. Yuan will sich zum Kaiser ausrufen lassen und braucht dazu die Hilfe des Banditen Zhao Long, der eine strategisch wichtige Bergregion kontrolliert. Um ihn auf seine Seite zu holen, beauftragt Yuan den Ninja-Krieger Hu (Eddy Ko Hung) damit, Zhao mehrere Kisten mit Geschenken zu überbringen. Hu wiederum heuert vier Männer für den Job an, denen er verbietet, die Kisten zu öffnen: den Betrüger Fu Jun (Chow Yun-Fat), den Sprengmeister Bu (Fan Mui-Sang), den Dieb Yao Jie (Yuen Yat-Chor) und den Boten Ma (Leung Ka-Yan). Die vier machen sich auf den Weg. Mas Geliebte Guihua (Cherie Cheung Cho-Hung) hängt sich dem Tross ebenso an wie Miss Li, die sie aus den Händen von Angreifern befreien. Doch nach und nach merken die Männer, dass sie für eine böse Sache instrumentalisiert wurden.
Ronny Yus zweite Solo-Regiearbeit "The Postman Fights Back" hat unter Genrefans nicht so viele Liebhaber. Das kann ich nur schwer nachvollziehen, denn der Abenteuerfilm bietet gelungene Unterhaltung. Da der Streifen von 1981 stammt, darf man als Zuschauer einfach keinen Chow-Yun-Fat-Film erwarten: Er war damals noch nicht der Star, den er durch John Woo wurde. Vielmehr ist er hier der wichtigste Nebendarsteller neben Leung Ka-Yan, der den titelgebenden Pöstler verkörpert. Leung ist einer der Schwachstellen des Films, da er kaum Charisma entwickelt - aber er fightet gut und darf das beeindruckende Finale mit Eddy Ko absolvieren.
Doch zuvor gibts bereits genug zu mögen: Die schönen Landschaften Koreas, der Italowestern-Soundtrack, eine einfache Geschichte, Chow Yun-Fats Talent und ein paar sehr gut arrangierte Kämpfe. Es gibt etwas wenig Fights, aber wenn sie kommen, werden sie kontinuierlich besser. Ein Höhepunkt bildet Chows Fight gegen zwei Gegner, von denen der eine den anderen Huckepack nimmt. Bei Chow muss Ronny Yu immer recht schnell schneiden, da er keine Martial-Arts-Erfahrung hat. Doch er schlägt sich wacker. Später folgt eine kleine Schlacht auf dem Eis. Ich war besorgt, weil die Angreifer auf Schlittschuhen daherkommen (Schlittschuhe und Skates sind oft trashig, siehe "Batman and Robin") - doch der Kampf erweist sich als sehr dynamisch inszeniert. Letztes Highlight: Das Finale, bei dem Eddy Ko volle Ninja-Power beweisen darf und Leung Ka-Yans Leben schwer macht.
Die Choreografie übernahmen "Charlie's Angels"-Choreograf Yuen Cheung-Yan und Yuen Shun-Yee, doch der Einfluss von ihrem Bruder Yuen Woo-ping, der als "Production Supervisor" waltete, ist unübersehbar. Der Yuen-Clan leistete jedenfalls eindrückliche Arbeit. Ebenso die Kameramänner
Brian Lai und Cheung Yiu-cho. Und zum Schluss wird der Film noch richtig brutal - inkusive blutigem Töten zweier Kinder. Aus dieser Gewalt macht Yu leider etwas wenig, so wird ein Co-Bösewicht eher unspektakulär entsorgt. Dramaturgisch hat "The Postman Fights Back" eh kleinere Probleme wie ein schleppender Mittelteil und unnötige Frauencharaktere, die sich ziemlich unmotoviert dem Team anschliessen und deren angedeutete amourösen Beziehungen absolut unnötig sind.
Kleinen Schnitzern zum Trotz ist dies ein empfehlenswertes Werk und auch interessant für alle, die Chow Yun-Fats Frühwerke aufrollen möchten. Kein Meisterwerk des Genres, aber das behauptet auch niemand. Vielmehr solide und höchst unterhaltsame Historien-Action. Das ist auch nicht zu verachten.

Hier auf DVD erhältlich (GB)
Hier auf DVD erhältlich (US)

Meine Disk (US): Code 1 NTSC. Englisch DTS, 5.1 und Kantonesisch DTS, 5.1, 2.0
Mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Xun cheng ma; Patrol Horse; Patrol of Horses; The Postman Strikes Back;
巡城馬
Regie: Ronny Yu Yan-Tai

Abenteuerfilm

Action * * *

Humor *

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S h a o l i n   T e m p l e   ~   S h a o   L i n   t z u

Reviewed 17.11.04

Hongkong 1982 Gegen Ende der Sui-Dynastie lässt sich der Verräter General Wang Ren-ze (Yue Sing-wai) in Tung Tu nieder und nennt sich König Cheng. Er knechtet die Leute und tötet den Helden Mighty Leg Chang. Dessen Sohn Hsiao Hu (Jet Li) kann entkommen und wird von Shaolin-Mönchen gerettet. Shi Fu (Yu Hai) pflegt den jungen Mann gesund und lässt ihn im Kloster bleiben. Hu schaut ihnen beim Training zu und wird bald unter dem Namen Chieh Yuan als Mönch aufgenommen. Doch er bleibt ein Unruhestifter, weil er immer noch auf Rache brennt. Er bricht die Regeln des Klosters, isst Fleisch und verliebt sich in Fus Tochter Bai Wu-xia (Ding Lan).
Seit seiner Kindheit trainierte Jet Li, damals noch unter dem Namen Li Lian Jie, Beijing Wushu
, eine Performance-Variante von Martial-Arts. Er gewann etliche Goldmedaillen und durfte vor Richard Nixon auftreten. Wer so bekannt ist, muss doch ins Filmgeschäft, sagten sich findige Produzenten, und heuerten Li für sein Kinodebüt an: "Shaolin Temple". Über ein Jahr lang drehten Jet Li und seine Co-Stars an dem Werk, kamen ohne Actionchoreograf aus, sondern setzten einfach die Techniken ein, die sie gelernt haben. Das Resultat ist ein Old-School-Klassiker für alle Shaolin-Fans, der das letzte Aufbäumen des Kung-Fu-Kinos in seiner Blütezeit (ca. 1970-1983) markierte.
Der zu Drehbeginn erst 16-jährige Jet Li dominiert trotz seines jugendlichen Alters und seiner geringen Körpergrösse von 1.69 den Film mit Humor, Charisma und Kampfkunst. Die erste Hälfte ist noch etwas langsamer, wird jedoch durch tolle Trainingssequenzen, eine fast kitschig angedeutete Romanze und Humor aufgelockert. Auch die Kameraarbeit ist deliziös, da im Vordergrund ständig Blumen oder Bäume arrangiert werden, was dem Film einen malerisch-chinesischen Touch verleiht. Höchstens Misshandlungen von Frosch, Hund und Schaf irritieren, doch so etwas ist in einem HK-Film der 70er nicht ungewöhnlich. Danach schaltet der Film den in Action-Modus und vor dem Finale gibt es kaum mehr Zeit zum Luft holen. Li wirbelt durch die Luft, springt, schlägt, kickt und fällt - alles ohen Stuntdoubles und Wire-Fu.
Mir persönlich gefallen Kung-Fu-Filme mit etwas mehr Fantasy-Gehalt und Wire-Fu eine Spur besser als diese komplett Hand-zu-Hand-dominierten Streifen. Vielleicht liegt es auch daran, dass für einen Kung-Fu-Laien (nicht Kung-Fu-Filme aber Kung-Fu-Ausübung) wie mich das Ganze mit der Zeit etwas monoton wird. Ich möchte "Shaolin Temple" keineswegs schlecht machen - es ist ein höllisch gelungener Film - aber mir persönlich sind extravagantere Hongkong-Filme letztendlich lieber. An etwas gibt es aber nichts zu rütteln: Hier waren Leute am Werk, die ihre Kunst bis ins kleinste Detail beherrschen, die ihre Körper unter Kontrolle haben und damit die akrobatischsten Dinge verrichten. Respekt.
Sequels: Kids From Shaolin und Martial Arts of Shaolin.
PS: Die imdb gibt als Herstellungsjahr 1979 an. Alle anderen Quellen (auch Jet Lits offizielle Website) 1982. Drehbeginn war tatsächlich einiges vor 1982.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Mandarin
5.1, 2.0 und DTS sowie Kantonesisch 2.0
Miit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Shao Lin tzu; Shaolin Temple 1;
Shaolin - Kloster der Rächer; 少林寺
Regie: Chang Hsin-Yen (Zhang Xinyao)

Actionfilm

Action * * * *

Humor * *

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T h e   S p i r i t   o f   t h e   S w o r d   ~   H u a n   h u a   x i   j i a n

Reviewed 7.10.04

Hongkong 1982 Vor den grossen Helden der Martial-Arts-Zeit wie Li Xunhuan (Archivbilder: Ti Lung), Chenlang (Archivbilder: David Chiang), Yafei, Little Mermaid, Yidianhong, Mönch Wuha (Archivbilder: Yueh Hua) und der Wassergöttin gab es in der Martial-Arts-Welt ein Gleichgewicht der fünf Clans der Elemente: Der Goldfluss-Clan, angeführt von der Goldfluss-Königin. Der Grünwald-Clan, angeführt von Master Yunmeng. Der Weisswasser-Clan von Herzog Purpur-Seil. Der Clan des beseelten Feuers unter dem Feuerdämon (Lo Lieh). Und den Schwarzerde-Clan des "alten Mannes". Alle fünf Jahre treffen sich die Clans auf dem Tai-See zum grossen Duell. Bisher gewann immer Herzog Purpur-Seil, doch diesmal ist die Lage zugespitzt: Der Herzog wurde von einem Samurai-Killer angegriffen und vergiftet. 49 Tage muss er unter Wasser ruhen, um für das Turnier fit zu sein. In dieser Zeit läuft eine gigantische Verschwörung unter den Clans. Purpur-Seils Bruder Bai Baoyu reist mit seinem Diener Bai Zhong und der mysteriösen "Kleinen Prinzessin" los, um Hilfe zu holen.
Mit den Shaw Brothers ging es Anfang der 80er bergab - ein illustratives Beispiel dafür ist die Qualität der Filme von Chor Yuen. Zu Beginn der 70er machte er mit Filmen wie
Intimate Confessions of a Chinese Courtesan oder House of 72 Tenants auferksam, bevor er Mitte der 70er eine fruchtbare Partnerschaft mit Autor Gu Long (Ku Lung) einging und sich seinen Clan-Filmen zuwandte - so etwa The Sentimental Swordsman, Clans of Intrigue und Killer Clans. Den komplexen Swordplay-Streifen blieb Chor treu, doch mit stets schwächerem Resultat. Ein Beispiel dafür ist "The Spirit of the Sword". Nachdem der Zuschauer sich zu Beginn satte vier Minuten lang einen erklärenden Monolog des Erzählers anhören muss, weiss er, dass er in Schwierigkeiten steckt.
Tatsächlich ist dieses Universum wieder ziemlich verworren. Wieso Chor stets so wirre Geschichten adaptieren muss, ist unklar, zumal die kurzen 85 Minuten Lauflänge gar keinen derart dichten Plot bedingen würden. Führt man einigermassen Buch über die Charaktere, dann kommt man mit. Aber der zu leistende Effort ist gross. Zu gross, wenn man bedenkt, dass danach wenig geliefert wird. Chors einst so poetische Inszenierung weicht einem neblig-diffusen Stil mit Neonlichtern und schlechtem Framing. Nur selten nutzt er die noch immer betörenden Shaw-Sets mit maximalem Effekt aus.
Die Charaktere sind recht langweilig, die Darsteller bestenfalls solche aus der zweiten Liga. Die Fantasy-Elemente wie Feuer- und Eis speiende Helden sind etwas amateurhaft umgesetzt. Einzig die Action ist an einigen Orten überzeugend. Die Wire-Fu-Szenen sind schwerfällig, aber der Rest poltert ganz hübsch. Das reicht alles bei weitem nicht aus, um wirklich zu fesseln. "The Spirit of the Sword" ist ein Abklatsch von Chors besseren Clan-Filmen und ein fader Versuch, diesem Sub-Genre noch ein Kapitel hinzuzufügen ...

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Mandarin 5.1 mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen

Alternative Titel: Huan hua xi jian;
浣花洗劍
Regie: Chor Yuen

Fantasy-
Actionfilm

Erotik * * *

Action *

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S w o r d   S t a i n e d   W i t h   R o y a l   B l o o d   ~   B i   x i e   j i a n

Reviewed 14.12.04

Hongkong 1981 Der Gouverneur Yuan Shung-Wun besiegte während der Ming-Dynastie wiederholt die Ching-Invasoren. Doch er geriet in eine Falle und wurde vom Ming-Kaiser öffentlich in Stücke geschnitten. Sein kleiner Sohn Yuan Cheng-Chih wird gerettet und in die Hua-Shan-Schule gebracht. Der Meister, der bisher erst "Iron Abacus" Wang Zhen (Jue Tit-woh) und "Invincible Fist" Gui Xin-shu ausgeildet hat, trainiert Cheng-chih 17 Jahre lang. Danach ist er ein fantastischer Martial-Arts-Kämpfer. Der erwachsene Yuan Cheng-chih (Philip Kwok Chun-Fung) zieht los, um noch mehr zu lernen. In einer Höhle findet er das Skelett von "Golden Snake" Ha Suet-Yee (Lung Tien-hsiang) und begräbt es. Dabei stösst er auf ein unbesiegbares Schwert und ein Handbuch, das ihm die "Golden Snake"-Technik lehrt. Derart augestattet zieht Yuan in die Stadt, um Snakes Geliebte Wen Yi (Ching Li) zu suchen. Er entdeckt aber erst die freche Qing-Qing (Candy Wen Hsueh-Erh), die sich als Mann ausgibt. Sie ist die Tochter von Wen Yi (Cheng Lee) und Golden Snake und deshalb wie ihre Mutter eine Ausgestossene in der Wan-Familie.
Diese Shaw Brothers-Produktion ist sicher kein Highlight im Kanon von Regisseur Chang Cheh, doch er verfilmte das 1956
verfasste Frühwerk von Louis Cha (Jin Yong) stringenter und letztendlich auch unterhaltsamer als es Cheung Hoi-Ching im gleichnamigen, verwirrenden Remake von 1993 tat. Mit einem Cast bestehend aus drei seiner "Venoms"-Leute konzentrierte sich Chang auf andere Aspekte der Vorlage, als es Cheung tat. Im Vordergrund steht erst die Ausbildung von Yuan, später sein Fund des Schwertes und in der zweiten Hälfte der Kampf gegen den bösen Wan-Clan. All dies chronologisch und nur sporadisch durchsetzt mit Rückblenden. Die erste Hälfte nach der wie üblich komplizierten Einführung ist gelungen auch ohne viel Einsatz von Martial Arts.
Dafür wird gegen Schluss dann immer mehr gekämpft. Schwertkampf, Handkanten-Duelle und allerlei Techniken kommen zum Einsatz. Es fehlen zwar inszenatorische Raffinesse und grandiose Choreografie-Leistungen wie wir sie in früheren Chang-Cheh-Filmen Liu Chia-Liang zu verdanken hatten, doch Chang erzählt seine Geschichte ohne grosse Durchhänger. "Sword Stained With Royal Blood" fehlt das Kabinett an illustren Figuren und Subplots, wie sie Louis Chas Romane stets auszeichnen, doch das erweist sich für einmal als Vorteil. Der Actionstreifen mag letztendlich etwas unspektakulär und "old school" daherkommen, doch er ist definitiv solides Kampfsport-Kino. 

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Mandarin 5.1. mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen

Alternative Titel: Bi xie jian; The Sword Stained in Royal Blood;
碧血劍
Regie: Chang Cheh

Actionfilm

Action * * *

Spannung *

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T e e n a g e   D r e a m e r s   ~   N i n g   m u n g   h o h   l o k

Reviewed 13.6.04

Hongkong 1982 Die 15-jährige Ting-Ting (Chou Hsiu Lan) besucht eine High School in Hongkong und ist wie ihre Mitschülerinnen wenig daran interessiert, gute Noten zu machen. Shopping ist wichtiger. Eines Tages sollen die Mädchen mit einer Bubenklasse Shakespeares "Romeo und Julia" aufführen. Ting-Ting wird als Julia besetzt, den Romeo spielt der nachdenkliche Jackson Chan (Leslie Cheung Kwok-wing). Es dauert nicht lange und die beiden werden auch richtig ein Paar. Doch während Ting-Ting überglücklich ist, will sich Jackson nicht zu stark binden.
Die Shaw Brothers versuchten sich in jedem Genre, das Profit versprach. Anfang der 80er kamen sie deshalb nicht um einen Teeniefilm herum. Irgendwo zwischen "La Boum" und "Eis am Stiel" zelebriert der Film "Teenage Dreamers" die unschuldigen Jahre, in denen die erste Liebe aufkeimt. In der Hauptrolle brilliert Chou Hsiu-Lan, die dafür als beste Newcomerin für einen "Hong Kong Film Award" nominiert wurde, aber danach dennoch nicht den Durchbruch schaffte. Anders ihr Co-Star Leslie Cheung. Der damals 26-jährige spielt glaubhaft den Teenager und verleiht der eigentlich eindimensionalen Rolle scheinbaren Tiefgang. Ich sage scheinbar, weil nach seinem Selbstmord 2003 natürlich mehr in jeden seiner Auftritte hineingelesen wird, als tatsächlich da ist. Aber der sensible Schönling, der immer etwas nachdenklich wirkt, ist bereits in dieser frühen Rolle zu sehen.
Weniger geglückt als die Schauspielerleistungen sind indes Drehbuch und Regie. Die Handlung ist dürftig, so manche Motivation der Teenager wird nie klar. Und dann vergeudet der Regisseur viel Zeit mit Nebenhandlungen, u.a. um eine in den Lehrer verliebte Schülerin, die nicht nötig sind. Inszeniert ist "Teenage Dreamers" auch nicht gerade prickelnd. Es gibt zu viele Popsongs und Romantik-Montagen und nicht umsonst gucken sich die zwei einen David-Hamilton-Film im Kino an: an dessen Soft-Filter-Look erinnert mehr als eine Szene in dem Film. "Teenage Dreamers" ist süss und unschuldig, er ist gut gespielt und kurzweilig. Aber er gibt wenig her, wirkt in der Haupthandlung überhastet und in den Nebenhandlungen ausgewalzt. Zudem ist die Inszenierung allzu dröge. Und von den Frisuren möchte ich gar nicht erst anfangen.

Hier auf DVD erhältlich (HK)
Meine Disk (Taiwan): Code 3 NTSC. Kantonesisch und Mandarin mono mit englischen Untertiteln.
 Anamorphic Widescreen

Alternative Titel: Ning mung hoh lok; Lemon Cola; Lemon Can Be Happy; Ning meng ke le
Regie: Tsai Chi-Kuang (Clifford Choi)

Liebesdrama

Humor * *

Erotik *

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T h e   T r e a s u r e   H u n t e r s

Reviewed 29.7.05

Hongkong 1982 Der arrogante Millionärssohn Zhao Ziuji (Chang Chen-Peng) will berühmt werden und dazu den Schatz des Räubers Zhang Baozai bergen. Helfen soll ihm dabei der Gauner Zhi Daobao (Alexander Fu Sheng), der gerade auf der Flucht vor Polizeichef Zhu San (To Siu-Ming) ist. Daobao schlägt ein, denn er soll 90% des Schatzes bekommen - Ziuji will vor allem Ruhm. Um Anhaltspunkte zum Verbleib des Schatzes zu bekommen, klauen sie Zhang Baozais Briefe aus dem Antiquariat des alten Lu (Regisseur Liu Chia-Yung). Doch weit kommen sie damit nicht, denn sowohl der brutale Cen Tian (Johnny Wang Lung-Wei) als auch der mysteriöse Mönch Wuxiang (Gordon Liu Chia-Hui) sind an den Briefen und dem Schatz interessiert.
Die Action ist sensationell in dieser Kung-Fu-Komödie von Liu Chia-ung, dem Bruder des legendären Shaw Brothers-Regisseurs Liu Chia-Liang. Insbesondere die Landungen haben es mir angetan. Die sehen so schön ungepolstert und heftig aus, etwas, was bei den Shaws sonst eher weniger zu finden war. Aber der Aufstieg von Jackie Chan dürfte diesem Trend Vorschub geleistet haben. Die Fights sind denn auch rassiger und akrobatischer als in Shaw-Klassikern von etwa fünf Jahren zuvor. Die Story von Wong Jing dagegen vermag nicht richtig zu überzeugen. Sie dient nur als Gerüst für die Kampfszenen. Selbst die titelgebende Jagd nach dem Schatz ist letztendlich nicht viel mehr als warme Luft, die ganz zum Schluss noch eine halbherzige Auflösung bekommt.
Auch nicht gerade der Knaller ist der Humor. In typischer Wong-Jing-Manier werden plumpe Pointen, die das Niveau des Films bedrohlich senken, im Minutentakt abgefeuert. Alexander Fu, der bei dieser Art Witzen meistens zur hysterisch quiekenden Nervensäge verkommt, ist hier noch tolerierbar, was wohl auch daran liegt, dass er mit Gordon Liu, dem Newcomer Chang Chen-Peng und Wang Lung-Wei überzeugende Co-Stars an seiner Seite hat. Dieses Quartett versorgt den Film mit Action und Lachern, die letztendlich eben schon das Wichtigste erreichen: sie unterhalten.
"The Treasure Hunter" ist alles andere als ein grossartiger Film. Aber die Action kann man kaum unbeachtet lassen und das Hauptdarsteller-Quartett ist für jeden Kung-Fu-Fan ein Genuss. Dazu ein paar gelungene Kurzauftritte, bizarre Kampfformationen und, ja, auch immer mal wieder ein guter Gag (Chief Zhu San hält die Mönche für eine mafiöse Vereinigung) und die Actionkomödie vermag mit ihrer Kurzweil zu überzeugen. Ein besonderes kleines Highlight ist
Yeung Ching-Ching als Cens Partnerin. Sie fightet höchst elastisch und bietet blendende Bein-Arbeit. Da schaut man natürlich auch gerne zu.
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Mandarin und Kantonesisch 5.1 mit engl. UT. Anamorphic Widescreen

Alternative Titel: Master of Disaster; 龍虎少爺
Regie: Liu Chia-Yung

Actionkomödie

Action * * *

Humor * *

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W i n n e r   T a k e s   A l l  ~   Y o u   F r i e n d   m i e   j i n g

Reviewed 10.10.04

Hongkong 1982 Die Shi-Familie war mehrere hundert Jahre die beste Einbrecher-Sippe Hongkongs. Doch unter Meisterdieb Shi Ka-Lok (Patrick Tse Yin) hat sich der Clan auf legale Geschäfte verlagert. Nun beschmutzt eine Einbruchsserie mit vielen Toten die neue Weisse Weste der Shis, denn am Tatort liegen stets die Merkmale des Clans. Shi vermutet den mysteriösen Japaner Mr. Miyamoto (Chen Kuan Tai) hinter der Sache. Zur gleichen Zeit wendet sich Miyamotos Nichte Siu-ji an den Detektiv Yang (Wong King). Dessen Assistenten Kwan Yuan-Cheung (Yung Wang Yu) und Li Cha-Bo übernehmen den Fall. Siu-ji glaubt, dass Miyamoto das Testament ihres Vaters verändert hat, um an sein Vermögen zu gelangen. Während Kwan und Li ermitteln, geraten sie an Ka-Lok, der die Unschuld der Shis beweisen will. Zusammen müssen sie Miyamoto und seine angeheuerten Ninja-Fighter in Schach halten ...
Im Alter von 24 schrieb Wong Jing seine ersten Drehbücher, darunter jenes von The Magnificent Butcher. Anfang der 80er wandte er sich den Shaw Brothers zu, schrieb u.a. das Skript von Shaolin Prince und absolvierte 1981 sein Regiedebüt mit "
Challenge of the Gamesters". Wong ist ein grosser Spielerfan und durch seine Karriere hindurch drehte er etliche Spieler-Filme - so etwa seine geachtete "God of Gamblers"-Serie. Mittlerweile hat Wong jedes Genre durchgeackert, das es gibt, doch am bekanntesten ist er heute durch von ihm produzierte Sleaze- und "Women With Guns"-Filme wie Naked Killer. Bei seinem Zweitling "Winner Takes All", den er für die Shaws drehte und der ein wenig an "Challenge of the Gamesters" anknüpft (Cast, Spiel-Thema), gibt er sich züchtiger.
Aber keinesfalls weniger wild! Action, Comedy, Abenteuer, Agentenfilm, Spielerfilm und Fantasy wechseln sich ab, manchmal sitzt der Mix, manchmal misslingt er völlig. Die zotigen Gags hätte er sich etwa sparen können. So nerven mal wieder Furz- und Kot-Pointen und auch so manch andere Slapstick-Einlage ödet an. Das Mahjong-Spiel der Helden gegen den Roboter ist witzig, dauert aber viel zu lange. Besser gelungen ist die Eröffnungs-Sequenz mit dem blutigen Einbruch.
Als Ganzes vermag "Winner Takes All" zu wenig zu packen. Wong Jing, der selbst als Boss der Detektive zu sehen ist, wirft alles in den Film, was er zu bieten hat, um den "Shaws" eine Antwort auf die populären "Aces Go Places"-Filme zu bieten - doch er verzettelt sich und macht letztendlich aus "Winner Takes All" einen aufgeblasenen, monströsen Trash-Film. Aber einen zweifellos unterhaltsamen Trash-Film.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Kantonesisch und Mandarin 2.0. mit engl. UT. Anamorphic Widescreen

Alternative Titel: You Friend mie jing;
賊王之王
Regie: Wong Jing (als Wang Tsing)

Actionkomödie

Humor * *

Action * *

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