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2   P h o o   Y u n g   Y e n g

Reviewed 4.4.04

Thailand 2003 Der Boxer Ter "Peter the Crazy" (Peter "Forty-Five" Sariwong) muss dem Gangsterboss Kongdech versprechen, in der ersten Runde des Thai-Box-Matchs gegen Shar zu Boden zu gehen. Doch Ter versagt und muss fliehen. Gleichzeitig sucht auch der Amateursänger "Aek" Aekarat Banhatai (Akarad Suwannaphoom aka. Ekkarach Suwannapoom) das Weite, weil ein Gatte einer Frau, die ihn anhimmelt, durchgeknallt ist. Die beiden Jungs treffen sich in Bangkok, verstehen sich auf Anhieb - und werden ausgeraubt. Kurz darauf geraten sie ungewollt in einen Raubmord und bleiben mit der Beute von 3 Millionen Baht zurück. Nun sind ihnen die Gangster und die Polizei gleichermassen auf den Fersen. Die beiden Freunde finden dennoch genug Zeit, eine Karriere als Sänger aufzubauen, vor allem mit Hilfe des alten Popin Phothong. Und Aek verliebt sich in die zierliche Sängerin Daochai.
"2 Phoo Yung Yeng" beginnt ganz passabel mit einem gut geschnittenen Hin- und Her zwischen einem Thai-Boxmatch, einem Theaterspiel und einem DJ. Es folgen ein paar nette Gags - und dann geht der Film ziemlich schnell den Bach runter. Massiv übertriebene 128 Minuten lang werden Genres verquickt und verbraten, Klischees klopotiert und plumpe Pointen gesucht. Am übelsten wird das Ganze, wenn aus dem Film eine Freakshow wird, der alles von missbildeten Musikbaronen über Transvestiten und Kleinwüchsige auffährt.
Dann will "2 Phoo Yung Yeng" auf einmal alles zugleich sein. Komödie, Musikfilm, Drama, Liebesfilm, Action und Thriller. Besonders der Thriller-Aspekt ist beknackt. Der Liebes-Teil geht auch in die Hosen, wobei insbesondere die magersüchtigen, sorry, schlanken Girls viel zu kurz kommen. Musik ist einigermassen in Ordnung, vorausgesetzt man ist Fan einer der mitmachenden Teenie-Stars, die Songs im "Luk Tung"-Stil (thailändische Folk- und Countrymusik) trällern - insofern wird man das Gefühl nicht los, der Streifen wolle den Erfolg von Hoedown Showdown kopieren
. "2 Phoo Yung Yeng" will vieles auf einmal sein und ist letztendlich doch nur etwas: hysterisch. Und ausgesprochen belanglos.
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph).
Alternative Titel:
2 Poo Yoong Yerng; 2 Poo Yoong Yerng
Regie: -

Komödie

Humor * *

Action *

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7   S o l d i e r s   A r e   R e a d y   t o   F i g h t

Reviewed 2002

Thailand 2002 Die sieben Männer des thailändischen Captains Ong-and haben vor einigen Jahren in Vietnam (beinahe) Blutsbrüderschaft geschworen. Nun müssen die sieben ohne ihren Anführer zusammenkommen, um einem der ihren zu helfen: Der Barbesitzer Akkee (Amarin Nitipon) hat dem alten Tanom versprochen, einen US-Konvoy, der vermeintlich einen Schatz transportiert, zu überfallen. Nur so darf er die Bar behalten. Akkees Freunde wollen helfen und sehen sich schon bald in ein Chaos mit internationaler Beteiligung gestürzt.
"7 Pra Chan Ban" beinhaltet reichlich Action und ein wenig Humor. Es ist jedoch nicht die Quantität, sondern die Qualität, die über die Wertung entscheidet - und da enttäuscht der Thai-Film doch ziemlich. Der Humor ist meistens von infantiler Art. Ich ertappte mich etwa 4 Mal beim Lachen. Na ja, immerhin. Die Action ist besser. So sind die Fights eindrücklicher, als etwa die Faustkämpfe in anderen Thai-Filmen oder in philipppinischen Filmen. Ja sogar besser, als in den meisten Bollywood-Werken. Der Einsatz von CGI und Bluescreen ist gewöhnungsbedürftig, gibt dem Film aber einen surrealen, zum Schluss gar hysterischen Touch. Die Story kann man derweil rauchen. Die gibt nix her. Und die anti-amerikanischen Untertöne sind zum Schluss schlicht zu laut, um sich dabei noch unbeschwert amüsieren zu können. Alles in allem: Kein Hit und sicherlich kein Vorzeigefilm für die thailändische Filmindustrie. Aber ein netter Zeitvertreib.
Hier auf DVD erhältlich - ich habe die Thai-Version (Code 0) mit englischen UT gesehen.
Alternative Titel: 7 pra-jan-barn; Heaven's Seven; 7 Prachabaan; 7 Soldiers Are Ready to Fight
Regie: Chalerm Wongpin

Actionkomödie

Action * * *

Humor * *

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3 5   K a r a t

Reviewed 21.5.04

Thailand 2003 Die reiche Tussi May wird von ein paar Gangstern überfallen. Veeradet rettet sie und wird dabei verletzt. Die reifere May pflegt den Schüler gesund und verliebt sich in ihn. Schon bald sind die zwei ein Liebespaar. Doch während einem Schullager verliebt sich der schüchterne Veeradet in die etwas jüngere Marisa "Sa". Die Liebe der beiden bleibt nicht unerkannt: May kommt dahinter - doch der wahre Schock ist, dass Sa Mays Tochter ist! 
Auch das noch: ein thailändisches Billig-Remake von "The Graduate". Ohne Humor, ohne Spannung, ohne Tiefgang. Der mit Videokamera gedrehte Streifen legt mehr Wert auf die Kuschelszenen und selbst die sind amateurhaft inszeniert. Die Tortur ist auch eine akkustische, wenn immer und immer wieder der Klavier-Track des Songs "That's Just the Way It Is" eingeblendet wird. Die Musik in jedem Pornostreifen ist besser als dieses Nonstop-Geklimpere.
Die jüngere Hauptdarstellerin ist noch süss und auch der Veeradet-Darsteller gäbe einen guten Fang ab - damit hat es sich eigentlich schon. Der Film kriegt einen und nicht einen halben Stern, weil er nicht offensiv übel ist, sondern bloss grenzenlos langweilig und unnötig. Nachdem die "Graduate"-Ausgangslage nach einer Stunde mal dargelegt ist, lässt der Regisseur die Story einfach ausplätschern und dann ist plötzlich mal vorbei. Ohne Höhepunkt, ohne Drama, ohne echte Emotionen. "35 Karat" ist ein Film, den man auf jeden Fall verpassen sollte.
Die Ohren werden euch dafür danken. Und der Rest des Körpers dürfte auch nicht unglücklich sein.
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1.mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph).
Alternativer Titel:
35 กะรัต
Regie: -

Liebesdrama

Erotik * *

Spannung *

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9 9 9 - 9 9 9 9

Reviewed 13.1.03

Thailand 2002 In Chiang Mai, im Norden Thailands, wird eine Schülerin am Fahnenmast aufgespiesst aufgefunden. Als das Mädchen  Rainbow (Sirita Jensen), das an die gleiche Schule ging, an der High School von Phuket auftaucht, scharen sich die Freunde Sun (Julachak Jakrapong), Chi (Thepparit Raiwin), Meena (Paula Taylor), Wawa und Rajit (Titinun Keatanakon) schnell um sie. Sie erzählt, die Tote habe nach Mitternacht die Nummer 999-9999 angerufen - eine Nummer, die jedem Anrufer drei Wünsche erfüllt. Chi wünscht sich sofort einen Ferrari und gewinnt am nächsten Tag tatsächlich einen solch schneidigen Wagen. Wenig später fährt er damit in eine Autowaschanlage und wird geköpft. 999-9999 hat seine Gegenleistung kassiert. Den anderen teens soll es nicht besser gehen.
Thailands Antwort auf "Final Destination" und "Wishmaster" ist ein nett gemachter, aber zuweilen arg abstruser Horrorfilm. Die ganze Ausgangslage um die böse Telefonnummer ist schon mal extrem albern. Und wieso wählen die Kids eigentlich immer wieder die Nummer? Und wann zum Henker ist "nach Mitternacht" fertig? Egal.
Das Ende ist noch besonders missglückt, da es die Identität von 999 lüftet und das Vorhergegangene so relativiert und unmöglich macht. Eine übernatürliche Präsenz wäre effektiver gewesen. Ansonsten klappt alles nach Formel. So sind etwa die Teenies dumm, aber hübsch. Das kennt man längst aus den US-Vorbildern, von denen "999-9999" so schamlos abguckt. Daran muss man sich auch nicht stören - schon eher am Mangel an erfrischenden Einfällen. Mit den neuen Horrorfilmen aus Japan, Korea und Hong Kong, kann dieser Film jedenfalls nicht konkurrieren. Aus Thailand hab ich aber schon schlechtere Gruselstreifen gesehen. Viel schlechtere.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph).
Alternative Titel: 999-9999: Dream or Death; 999-9999: Dat Dor Die;
999-9999 ต่อ - ติด - ตาย
Regie: Peter Manus

Horrorfilm

Spannung * *

Gewalt *

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T h e   A d v e n t u r e   o f   I r o n   P u s s y   ~   H u a   j a i   t o r   r a   n o n g

Reviewed 8.1.04

Thailand 2003 Tagsüber arbeitet er als Verkäufer in einem kleinen Supermarkt, doch wenn die Pflicht ruft, wird er "Iron Pussy" (Michael Shaowanasai), der schönste Transvestit Thailands und Superagent im Geheimdienst seiner Majestät. Diesmal beauftragt der Ministerrat "Iron Pussy" mit einer delikaten Aufgabe: Sie soll im Anwesen der reichen Mrs. Pompadoy (Siriyakorn Pukkavesh) als Hausmädchen arbeiten, damit sie Madames Sohn Tang (Krissada Terrence) unter die Lupe nehmen kann. Sie verführt Tang, sehr zum Leidwesen ihres Freundes Pew, dem sie einst das Leben gerettet hat. Doch da findet "Iron Pussy" heraus, dass Tang und Pompadoys zukünftiger Gatte Ood einen Deal mit einer halluzinogenen Substanz planen. Sie muss eingreifen!
Ich hatte Apichatpong Weerasethakul (Tropical Malady) bisher für einen im Westen überschätzten Arthaus-Filmer gehalten, doch "The Adventures of Iron Pussy" hat mir gezeigt, dass der Jungregisseur auch Spass am Filmemachen haben kann. Der Streifen mit dem irren Titel ist eine trashige Parodie auf Agentenfilme, inszeniert mit dem selben Pastellfarben-Retro-Stil, der den Thai-Western Tears of the Black Tiger so wunderbar machte. Dessen Niveau erreicht das Werk zwar nie, aber es steckt viel humoristisches und kultiges Potenzial in ihm drin.
Die treibende Kraft war eigentlich Hauptdarsteller und Co-Regisseur Michael Shaowanasai. Er hat zuvor schon "Iron Pussy"-Kurzfilme gedreht und die Figur in Thailand bekannt gemacht. Der 40-jährige schwule Schauspieler träumt davon, nun mit verschiedenen Regisseuren Spielfilme über "Iron Pussy" zu drehen. Auf seiner Wunschliste stehen John Woo, Martin Scorsese und Oxide Pang. Doch vorerst muss er sich mit Weerasethakul begnügen. Der bringt cineastisches Flair in die Billig-Produktion, Shaowanasai wiederum bringt einen einzigartigen Charakter.
"Iron Pussy" lässt sich nämlich nicht als Transvestiten-Gallionsfigur einspannen, denn ihr Geschlecht ist nie wirklich ein Thema. Tags ein biederer Verkäufer, in Aktion eine heisse Agentenbraut, die von allen Männern begehrt und von allen Frauen beneidet wird. Völlig apolitisch - oder gerade weil er Transvestiten als komplett alltäglich hinstellt doch wieder politisch? Wie auch immer, der Film hat jedenfalls eine andere Agenda: amüsieren. Das tut er auch über weite Strecken. Vor allem am Anfang, wenn etwa eine witzige Rückblende eingespielt wird, die im Stil eines Stummfilms inszeniert ist - inklusive Zwischentitel und kitschigem Klavier-Geigen-Soundtrack.
Da zeigt sich, dass Weerasethakul etwas von Kinogeschichte und Experimentierfreude versteht. Auch seine Bilder, gefilmt auf Beta-Tape, habens in sich und sollen an klassische Thai-Filme erinnern. Dazu noch ein halbes Dutzend völlig unpassender Gesangs-Einlagen und gedubbte Stimmen. Doch mit der Zeit läuft sich das Ganze doch tot. Deshalb habe ich eingangs erklärt, es stecke Potenzial drin. Dieses wird bloss leider nicht ganz ausgeschöpft. Der Charakter bleibt stehen, der Plot auch - und nach einer Stunde wirkt der Film gar nicht mehr so schrill. Das Konzept ist eben schon sehr albern und ausgeflippt, aber die Ausführung wird mit der Zeit überraschend seicht.
Das soll euch die Freude auf den Film nicht verderben. Er eignet sich blendend als Party-Tape, fasziniert mit grellen Farben und gut aufgelegtem Schauspiel von Michael Shaowanasai. Und welchen Film kann man schon ablehnen, der einen pinken Emma-Peel-Verschnitt als Protagonisten hat? "Iron Pussy" hat entgegen seinem Titel kein bisschen Sex - aber einen trashigen Charme hat er sehr wohl.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 3 PAL. Thai 2.0 mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph).
Alternative Titel:
Hua jai tor ra nong; Adventures of Iron Pussy; Huajai Toranong; หัวใจทรนง
Regie: Apichatpong Weerasethakul, Michael Shaowanasai

Trash-
Agentenparodie

Humor * * *

Action * *

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A n g u l i m a l a 

Reviewed 23.8.03

Thailand 2003 Bei seiner Geburt zeigen sich böse Omen, weshalb Ahimsaka im Kloster des Gurus Brahim Sati (Kamron Gunatilaka) aufwächst. Dieser sieht voraus, dass Ahimsaka einst ein mordender Bandit werden wird. Als Ahimsaka (Noppachai Chaiyanam) die Unberührbare Nandtha (Stella Malucci), die Verlobte von Sati, rettet und entführt, scheint die Prophezeiung wahr zu werden: Der Gott des Berges beauftragt Ahimsaka, alle bösen Menschen zu töten. So würde er zur Dharma-Weisheit gelangen. Bald weitet der Gott den Auftrag aus: Alle Ungläubigen müssen sterben. Wenig später schon tötet Ahimsaka gleich alle Menschen, die er sieht, denn alle leiden und er will sie erlösen. Den Opfern schneidet er einen Finger ab, weshalb er Angulimala genannt wird. Selbst als er merkt, dass sein Gott ihn betrogen hat, mordet er weiter - er will die Weisheit um jeden Preis erlangen. Wenn er 1000 Menschen getötet hat, so glaubt er, sei er am Ziel.
"Angulimala" basiert auf den frühen Lehren Buddhas (Handlung hier) und spielt in der Zeit, in der Buddha seine ersten Anhänger um sich scharte und dem Hinduismus Gläubige abgewann. Für Zuschauer, die sich mit dem Buddhismus und seinen Lehren nicht so gut auskennen (ich zähle mich auch dazu), gibt "Angulimala" weniger her, als für die "Insider". So tritt zum Schluss sogar Buddha selbst in Aktion, etwas, was einem Laien wohl nicht auf den ersten Blick klar wird. Insofern ist "Angulimala" eine Parabel, eine Abfilmung der alten Schriften und für Anhänger des Buddhismus um einiges vielsagender als für Nicht-Gläubige.
Für diese funktioniert der Film als Abenteuer- und Fantasyfilm. Die Kampfszenen und Sets sind eindrücklich, das Level an Gewalt überraschend hoch. Die Vorstellung, dass ein Mann durchs Land zieht, um jeden Menschen zu töten, der seinen Weg kreuzt, ist eine grässliche - egal welcher Religion man angehört. Dass ein Mensch durch Glauben so verblendet werden kann, dass er denkt, wenn er morde, käme er der Erleuchtung näher, kann auf alle Religionen angewendet werden. Filme wie "Se7en" funktionieren mit derselben Art von Bösewicht. In einem westlichen Film steht am Schluss jedoch der Tod oder die Verhaftung des verblendeten Menschen. In "Angulimala" steht seine Erleuchtung. Nicht durch das Morden des 1000. Opfers, sondern durch die Lehren Buddhas. Sucht man nach einem christlichen Gegenstück, fällt am ehesten die Wandlung von Saulus zum Paulus auf, obwohl Angulimalas Schreckenstaten jene von Paulus um einiges übertreffen. Die Wandlung hat damit eine noch grössere Wirkung. Ob man nun dem Buddhismus angehört oder nicht, das Ende funktioniert so oder so. Schliesslich kennt fast jede Religion das Prinzip der Erlösung. "Angulimala" ist ein ungewöhnlicher Film für nicht eingeweihte Zuschauer, weil er nach aussen als konventioneller Abenteuer/Fantasy-Film daherkommt und dennoch tiefreligiös ist. Etwas, was bei einem westlichen Film wohl kaum funktionieren würde. Hier klappt es einigermassen: Es ist selbst ohne religiösen Firlefanz ein unterhaltsamer Film.

Hier auf DVD erhältlich (D)
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1.mit englischen UT. Widescreen (nicht anamorph).
Alternative Titel:
Angulimala - 1000 Menschen müssen sterben; องคุลิมาล
Regie: Sutape Tunninet (aka. Suthep Tannitratana)

Buddhismus-
Parabel / Fantasyfilm

Action * * *

Gewalt * *

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B e a u t i f u l   B o x e r

Reviewed 2.12.04

Thailand 2003 Im Patpong-Quartier von Bangkok sucht der Reporter Jack (Keagan Kang) nach einer Legende: Parinaya Charoemphol. Er findet sie und interviewt sie. Sie erzählt, dass sie einst ein Bub namens Nong Toom war, aber schon als Kind gerne Lippenstift trug, lange Haare haben wollte und als Schwächling galt. Die Mutter (Orn-Anong Panyawong) hatte Verständnis, der Vater (Nukkid Boonthong) nicht. Deshalb steckten sie ihn ins Kloster, doch auch dort konnte er seine Gefühle nicht unterdrücken. Als junger Mann (Asanee Suwan) wurde er vom Thai-Box-Trainer Pi Chart (Sorapong Chatree) entdeckt. Der weckte in Nong verborgene Kampftalente. Tatsächlich begann Nong im Ring zu siegen. Er wurde mutiger und trug einmal zum Kampf Makeup. Pi Chart hatte nichts dagegen, so lange sein Schützling Erfolge feierte. Die feiertee er auch. 18 Knockouts in 22 Kämpfen, meist mit Makeup. Das Geld brachte er seinen Eltern und legt es zur Seite - für eine Geschlechtsumwandlung. Derweil avancierte er in den Medien zur Sensation.
Das preisgekrönte Drama basiert auf wahren Begebenheiten und ist einer der besten Thai-Filme der letzten Jahre. Nicht nur, weil die Geschichte bewegt, die Charaktere sympathisch sind und Humor das Ganze auflockert - sondern auch, weil sich die Regie von
Ekachai Uekrongtham so deutlich von jener seiner weniger talentierten Landsleute abhebt. Der Filmemacher inszeniert mit sicherer Hand, nie kitschig, aber immer gefühlvoll. Selbst technisch hält er mit den Top-Leuten wie Nonzee Nimibutr, den Pang Brothers oder Tanit Jitnukul mit. Als gutes Beispiel dienen die Thai-Box-Kämpfe, die in "Beautiful Boxer" wirklich cool inszeniert sind und bisweilen weh tun.
Sie tun besonders auch emotional weh, denn man investiert viel Gefühl in Hauptdarsteller Asanee Suwan. Wenn er sagt, je mehr Makeup er auftrage, desto fester schlagen die Gegner zu - und desto härter gebe er zurück, dann birgt die Aussage viele Ebenen. Vom reinen Kampfgeist, der angestachelt wird, bis zur sozialen Botschaft von der latenten Homophobie. Nongs Kampf für seine Gefühle wirkt dadurch nie aufgedrückt melodramatisch, sondern ehrlich, nachvollziehbar und zum Glück eben auch ironisch. Vielleicht kann so etwas nur in Thailand funktionieren, wo ein Ladyboy-Boxer es an die Spitze schafft und ein schwules Volleyballteam für Furore sorgt (
Iron Ladies).
"Beautifiul Boxer" ist ein ungewöhnlicher und dennoch stets zugänglicher Film. Ein gut gespieltes, toll gefilmtes Drama, dem man nicht zuletzt dank Neuling Asanee Suwan kaum widerstehen kann. Unterstützt wird er von Altstar Sorapong Chatree in einer unprätenziösen Trainer-Rolle, von
Sitiporn Niyom als bester Freund - der erst für die charmantesten Momente und später einen der betrüblichsten im Film sorgt. Letztendlich ist "Beautiful Boxer" aber so gut, weil seine ziemlich unmissverständliche Tagline ("he fights like a man so he can become a woman") nicht wie eine billige TV-Seifenoper umgesetzt ist, sondern mit Finesse, Raffinesse und Stil. Nong Tooms Geschlechtsumwandlung ist schon das Ziel, doch Uekrongtham ist bereits ein zu guter Regisseur, um uns das immer wieder in Erinnerung zu rufen. Bei ihm ist der Weg das Ziel, der tägliche Kampf von Nong Toom um Anerkennung, Sympathie und Zuneigung. Der Moment, an dem er sein Ziel erreicht, ist zweifellos bewegend und raffiniert inszeniert, indem alle Inkarnationen von Nong Toom auf einer Bank aufgereiht werden - doch bis es soweit ist, liefert der Film bereits genügend tolle Szenen.
Hier auf DVD erhältlich (US)
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Thai 5.1., DTS sowie Kantonesisch 2.0.
Mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Regie: Ekachai Uekrongtham

Drama

Humor * *

Action * *

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B i t e   T i l l   D i e :   C a r d   o f   D e a t h

Thailand 2003 Ausführliche Kritik: hier.

 

B l i s s f u l l y   Y o u r s   ~   S u d   s a n a e h a

Reviewed 9.1.05

Thailand 2002 Der Burmese Min (Min Oo) hofft, in Thailand würde seine Hautkrankheit geheilt werden. Seine zwei Kolleginnen, die jüngere Roong (Kanokporn Tongaram) und die ältere Orn (Jenjira Jansuda), begleiten ihn zur Ärztin, die ihm aber nur eine dubiose Salbe verschreibt. Mehr Hoffnung hat Min in einen Ausflug in die bewaldete Grenzregion. Er und Roong nehmen einen Picknickkorb voller Gemüse und selbst gemachter Heilpasten mit und tauchen ein in den Urwald. Sie haben Sex, baden genüsslich - bis Orn auftaucht.
Die Thai-DVD von "Blissfully Yours" ist um mehrere Minuten gekürzt. Die Szenen, in denen Mins Penis sichtbar ist, fehlen. Auch Bildausschnitte sind leicht verändert, damit das "unzüchtige" Teil nicht zu sehen ist. Meine Fassung war desshalb 109 Minuten lang. Die in Cannes gezeigte Fassung soll 125 Minuten lang gewesen sein. Es gibt auch 145-minütige Cuts. Aber eigentlich kann "Blissfully Yours" auch vier Stunden lang sein. Oder sechs Stunden Echtzeit. Der Effekt ist derselbe: Als Zuschauer wohnen wir einem banalen harmonischen Nachmittag dreier Menschen bei. Kein Schnitt in dem Film ist zwingend, keiner wirklich gut platziert - also wieso cutten? Wieso etwas filmen, in dem etwas passiert? Etwas gesagt wird? Es geht auch ohne all das - und man gewinnt einen "certain regard" in Cannes. All das schafft man, wenn man
Apichatpong Weerasethakul heisst.
Der Absolvent des Art Institute of Chicago ist momenten auf unerklärliche Weise ein Lieblingskind der internationalen Kunstfilmszene. "Blissfully Yours" ist genau das: Ein Kunstfilm, dem es aber völlig an Kunst mangelt. Die Kunst besteht vielmehr darin, alles ungekünstelt wirken zu lassen, alles natürlich ineinander fliessen zu lassen. Die Leute beim Pinkeln zeigen, beim Essen, beim Dösen, beim Blowjob. All das in 109 Minuten. Oder 125. Oder 360. Es macht eigentlich keinen Unterschied. Wenn das distinguierte Publikum in Cannes dann noch einen nackten Penis sieht, dann schreibt es entzückt "kontrovers" aufs Notizblöckchen. Sex und meditative Langweile - eine Goldkombination, die es in die Top 10 des "Cahier du cinéma" für das Jahr 2003 gebracht hat. Die Franzosen und ihre Abwertung von Sex auf etwas Widerliches oder etwas Künstliches - das wäre mal einen Aufsatz wert. Mein Vorschlag wäre folgender: All die neuen Gonzo-Pornofilme von Leuten wie Jules Jordan und Vince Vouyer müssten in Cannes ausgezeichnet werden. Die verzichten mittlerweile auch auf Cuts, produzieren dreistündige Filme - und bieten errigierte männliche Geschlechtsteile. Mehrere. Na wenn das nicht preiswürdig ist.
Aber mal Spass beiseite: "Blissfully Yours" ist genauso langweilig wie Weerasethakuls 2004 ausgezeichneter Film Tropical Malady. Ein prätenziöses, selbstüberschätzendes Werk des schläfrigen Naturalismus', das meint, weil es nichts zeigt, würde es etwas Gewichtiges zeigen. Diese Fehleinschätzung haben momentan leider viel zu viele Kunstregisseure. Anstatt wirklich Neues zu wagen, wagen sie nichts. Zeigen nichts. Sagen nichts aus. Und dies meist auch noch in ansträngender Länge. Es ist eine bedauerliche Entwicklung, die amateurhaftes Filmemachen vor alles setzt, was den Hauch von Hochglanz hat. So kann ein Film wie "Blissfully Yours", der die Charaktere nur mit schlecht platziertem Voice-Over erklärt, unverfälschten Sound und Amateurdarsteller zeigt, mehr faszinieren, als alles, was aus dem vermeintlichen Sündenbabel Hollywood kommt.
"Blissfully Yours" hat aber im Gegensatz zu Tropical Malady ein paar gelungene Momente. Die Anfangsszenen bei der Ärztin haben ganz alltägliche Ironie. Nach den Credits (bei mir kamen sie nach 37 Minuten) gehts dann auf in den Wald, dort gibts ebenfalls ein paar hübsche Sequenzen. Etwa die, in der beide Frauen Min baden und waschen. Irgendwie hat die ganze Passage etwas sexistisches, aber seltsamerweise springen weibliche Kritiker darauf bei Kunstfilmen nie an. Leute wie Michael Bay oder Oliver Stone sind bevorzugtere Opfer. Der Kunstfilm hingegen hat in Sachen Sexismus oftmals aus unersichtlichen Gründen eine Carte Blanche.
Der Versuch, hinter all dem Geschlaumeiere irgendetwas zu entdecken, ist fruchtlos. Etliche Kritiker haben aber doch ihre Ideen hineininterpretiert. Eine Studie über die Einsamkeit in der Moderne. Ein sinnliches Zurück-zur-Natur-Erlebnis. Ein kleiner Film über das kleine Glück. Ein Meta-Film. Eine transzendente Erfahrung. Eine ironische Demontage gängiger Filmkonventionen. Reflektion über Isolation. Wieso alle um den heissen Brei reden und den Film nicht einfach "langweilige dünne Luft" nennen, ist mir ein Rätsel. Vielleicht ist es die nie befriedigte Lust mancher Festivals-Kritiker, dem muffigen Kinosaal zu entfliehen, sich im Wald auf den Boden zu legen und sich den Schwanz streicheln zu lassen. Oder selbst zu streicheln. Ja Leute, dann tut das. Feiert die transzendente, meditative Rückkehr zur Natur. Werdet eins mit Körper, Wald und Ameisen. Aber überlasst die Vergabe von Preisen den Leuten, die von Filmen mehr verlangen als der Firma Roche Marktanteile abzunehmen.
Diese (positiv gemeinte!) Kritik sagt zum Schluss eigentlich alles aus: "This is Weerasethakul's gutsy attempt to portray the characters by means of bombarding the audience with boredom. It may turn off 99.9% of the audience members, but it has nevertheless won my admiration (filmsasia)" Mutige Langeweile. So heisst der neue Trend der schönen neuen Arthaus-Welt.

Hier auf DVD erhältlich (GB)
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. mit englischen Untertiteln. Vollbild.
Alternativer Titel:
สุดเสน่หา
Regie: Apichatpong Weerasethakul

Meditation

Spannung * *

Gewalt *

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B o d y   J u m p e r   ~   P o r p   w e e d    s a y o n g

Reviewed 2002

Thailand 2002 1932 entsorgt die Bevölkerung des Dorfes Sam Kotr den bösen Geist Pop in einer Kugel in einem Schacht. Etwa 70 Jahre später befreit eine Gruppe Schüler das Monster versehentlich. Es schlüpft in den Körper der bildschönen Schülerin Gir (Chompunuch Piyapanee). In dieser Hülle verfallen ihm die Männer - nur um danach ihre Leber zu verlieren, denn Pop ist geil auf Lebern.
Ok, ich bin reingefallen. Das Cover sah gut aus, die Story tönte nach Horror - doch was ich wirklich bekam, war eine Teenie-Gruselkomödie. Der Humor ist schrecklich infantil, Spannung praktisch nicht vorhanden. Warum also zwei Sterne? Eigentlich keine Ahnung. Das Production Design und natürlich die knackigen Darsteller (allen voran sexy Gir und der Bubi Com, der am Schluss mit der Waffe in der Hand ziemlich cool aussieht) machen das Ganze immerhin optisch interessant - und einen gewissen Trash-Appeal kann man "Body Jumper" eigentlich auch nicht absprechen. Dennoch: Sicher kein Glanzlicht in Thailands Filmschaffen.
Auf DVD erhältlich
Ich habe die Thai-Version (Code 0) mit englischen Untertiteln gesehen.
Alternativer Titel: Porp Weed Sayong;
ปอบ หวีด สยอง
Regie: Heamarn Cheatamee

Horrorkomödie

Humor * *

Erotik * *

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T h e   B o d y    o f   E v i d e n c e

Reviewed 30.6.03

Thailand 2003 Die Medizinstudentin "Pam" Jantra ist verschwunden. Schnell wird eine Gewalttat vermutet und ihr Freund, der Student Sant, als Verdächtiger verhaftet. Er legt vor Cpt. Tanutong denn auch prompt ein Geständnis ab, doch da die Cops kein Motiv und keine Leiche haben, wird eine Verurteilung schwierig. Tanutong bittet deshalb gegen den Willen seines Chefs die Leichenspezialistin Dr. Porntip ("Ann" Sirium Pukdeedumrongrith) um Hilfe.
Wenn man den Killer am Anfang des Films (oder wie hier nach 30 Minuten) preisgibt, dann muss irgend etwas kommen, was die Zuschauer bei Laune hält: Amüsantes Spiel mit dem Verdächtigen ("Columbo"), psychologische Analyse des Killers, die Suche nach dem Motiv ... irgend etwas, was den Krimi unterhaltsam bleiben lässt, denn das Gebot eines Krimis ist es, den Killer erst am Schluss zu verraten. Wer den anderen Weg wählt, muss besonders gute Arbeit leisten. Und das ist bei "Body of Evidence" nicht der Fall. Der schluddrige 76-Minuten-Krimi langweilt nachdem der Mörder gefasst ist bloss noch grenzenlos. Die dilettantischen Schauspieler und die Inszenierung auf TV-Niveau sind enorm anstrengend. Manchmal sieht man die Reflektion der Kamera, manchmal läuft ein Extra aus Versehen ins Mikro. Und jede Sequenz endet mit der Grossaufnahme eines verdutzten Gesichts und einem anschliessenden Fade-Out. Wie bei "Gute Zeiten schlechte Zeiten" oder sonstigen Soap-Operas. Aber ich möchte "Body of Evidence" gar nicht mit solchen vergleichen, denn der Krimi ist viel schlechter. Die letzte Stunde hat schlicht keine Existenzberechtigung. Wir lernen nicht viel mehr über das Motiv, es gibt keine spannenden Ermittlungen und wie angetönt ist das Spiel der Akteure unter aller Sau. "Body of Evidence" ist wahrhaftig vergeudete Zeit. Eine Fortsetzung gabs dennoch ...
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1.mit englischen UT. Widescreen (nicht anamorph).
Regie: -

Krimi

Spannung *

Gewalt *

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T h e   B o d y    o f   E v i d e n c e   2 :   D e a t h    M a d e   U p

Reviewed 1.7.03

Thailand 2003 Der junge Petch wettet gerne auf Fussballspiele. Um an das Geld dafür zu kommen, pumpt er seinen armen Vater an, prostituiert sich und nimmt Kredite auf. Nun ist er tot. Die Polizei vermutet Selbstmord, doch Petchs Vater gelangt an die Obduktionsspezialistin Dr. Porntip Rotjanasunan ("Ann" Sirium Pukdeedumrongrith). Tatsächlich erklärt diese nach kurzen Recherchen, Petch wurde umgebracht. Die Polizei nimmt die Ermittlungen auf und verhaftet bald den jungen Kredithai Geeart. Porntip und der Cop Tanulong vermuten jedoch einen anderen Täter ...
Über diesen Quark noch mehr Worte zu verlieren, ist eigentlich unnötig, denn die Probleme sind weitgehend die Selben wie im unsäglichen Vorgänger. Die schlechten Schauspieler fallen diesmal sogar noch mehr ins Auge und so mancher Speed-Up- und Slow-Down-Effekt des Editors ist mehr als plump. Die Geschichte ist wiederum völlig spannungslos erzählt (und mit einer Lauflänge von einer Stunde sehr kurz) - der Täter wird geschnappt, die Beweise werden auf abstruse Art gefunden, der Täter wird verurteilt. Spannung? Charakterisierung des Täters? Alles Fehlanzeige. Dafür gibts zum Schluss aufgedrückte Moral über die Negativseiten des Wettens. Eltern, Medien, Gesellschaft sind Schuld. Oh das ist aber einsichtig.
"The Body of Evidence 2" ist die mechanischste Form eines Krimis, die man sich vorstellen kann. Als ob jemand ein Krimi-Grundgerüst ohne Emotionen, Humor und Spannung verfasst hat - und dieses versehentlich in Produktion ging! Absolut unnötig - vergeudet eure Zeit nicht dafür, es reicht, wenn ich das für euch mache. Ach ja: Der Fall basiert auf tatsächlichen Ereignissen. Will auch hoffen, denn wenn sich jemand sowas Ödes ausdenkt, habe ich Fragen ...

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1.mit englischen UT. Widescreen (nicht anamorph).
Regie: -

Krimi

Spannung *

Gewalt *

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B o r n   B l o o d 

Reviewed 2002

Thailand 2002 Bangkok in den 1960er-Jahren: Im Kino läuft "Dr. No", die Boys tragen die Haare wie James Dean und Elvis, die Girls stecken in pastellfarbenen Kleidern. In dieser Zeit ist der Bezirk Wang Burapa voll mit Gigolos. Einer von ihnen ist der attraktive Freizeitboxer Watin (Arnut Rapanit). Eines Tages verliebt er sich Hals über Kopf in Champoon (Buntita Thanwisate). Deren Bruder kann sich mit dieser Idee nicht anfreunden.
Eine Standard-Story mit
einem leichtem Touch von Romeo-und-Julia. Parallelen zu Nonzee Nimibutrs 2499 Dang Bireley sind durchaus vorhanden (unter anderem auch das nervige und für Thailand so typische Voice-Over), aber der künstlerisch unterlegene "Born Blood" hat einen leichteren, lockereren Ansatz - mehr den eines Teenie-Films als den eines Gangsterdramas. Der gefällige Thai-Kitsch ist aber gerade dank seiner Unschuld auf angenehme Art charmant. Mehr nicht.
Auf DVD erhältlich
Ich habe die Thai-Version (VCD) mit englischen Untertiteln gesehen.
Alternativer Titel: โก๋หลังวัง
Regie: Akarapol Akarasenee

Jugendfilm

Humor * *

Erotik * *

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B u t t e r f l y   I n    G r e y 

Reviewed 2003

Thailand 2002 Dowsawai Pijitr (Miss Thailand 1997 Srungsuda Lassanprasert) glaubt, in dem jungen Soldaten Wat die grosse Liebe gefunden zu haben. Als sie ihn aber auf frischer Tat mit einer anderen Frau im Bett entdeckt, erschiesst sie beide und wandert dafür in den Knast. Dort freundet sie sich nach einem harten Start mit etlichen Frauen an und entscheidet nach ihrer Freilassung, eine Autobiografie zu schreiben. Diese tippt sie in dem Bordell-artigen Appartment ihrer Freundin Malee ("May" Patharawarin Timkul, Jan Dara). Als Malee die Prositution aufgeben will, haben all die Mädchen in dem Haus bereits eine neue Zukunft ...
Das auf der Autobiografie von Dowsawai Pijitr basierende Drama romantisiert den Knast- und Prostituierten-Alltag hie und da zwar, kommt aber ansonsten als sehr lebensnah herüber. Gespielt ist der Film wie so oft in Thai-Filmen eher hölzern. Die Dialoge werden forciert und "ernst" vorgetragen - lockeres Spiel fehlt. Das gilt eigentlich für alle Aspekte des Films. Auch die (vielen) Erotikszenen sehen nicht aus, als ob die Leute dabei Spass hätten. Die Akteure gehen ran ans Fleisch, als ob sie beim Schachspielen wären: hochkonzentriert anstatt ausgelassen und / oder erregt. Aber letztendlich sind diese Erotikszenen wohl eh nur ein Zugeständnis ans Publikum. Nötig für die Story wären etwa die Hälfte davon nicht.
All dies sind jedoch kleinere Probleme des Films. Sie alleine würden noch eine gute Bewertung zulassen. Massiven Abzug kriegt der Film bei mir vielmehr für seine Inszenierung. Die Rückblendenstruktur ist ja gut und recht, aber sie funktioniert zum Schluss überhaupt nicht mehr. Nachdem man Dow im Knast und dann im Bordell gesehen hatte, möchte man weiter in ihrem Leben - und nicht nochmals zurück in den Knast. Man lernt nichts mehr wirklich wichtiges neues dazu und "Butterfly in Grey" verliert bei dieser Rückblende völlig den Drive. Zudem verwirrt es die Zuschauer. Und es gibt gleich noch ein Problem: Die Rückblende wird eingeführt mit der Frage von Dows Sohn (Jetsada Rungsakorn), wer denn nun sein Vater wäre. Schwupp, kommt die Rückblende ins Gefängnis und am Ende gibts ein Foto, dass der Sohn in der Hand hält. Ähm, hallo? Hab ich was verpasst? Wer ist denn nun der Vater? Und so ist auch das darauf folgende Ende eher unbefriedigend. Man hat das Gefühl, alles um Dow herum kennengelernt zu haben - aber die echte Dow und viele ihrer prägenden Erlebnisse (v.a. ausserhalb des Knasts) blieben uns verborgen. Deshalb nur 2 1/2 Sterne ...

Offizielle Website: http://www.mongkolfilm.com/khang8 /
PS: Wie so oft gibt es von einem seriösen Film auch eine Thai-Erotik-Variante. Vergleicht die Cover von Original und Erotik-Kopie.
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. und 2.0. mit englischen UT. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Khung 8; Khang 8;
ขังแปด
Regie: Sananat Bangsapan

Drama

Erotik * * *

Gewalt * *

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B u t t e r f l y   M a n

Reviewed 9.11.03

GB / Thailand 2003 Adam (Stuart Laing) und Kate (Kristy Mitchell) fliegen nach Thailand, um ihre Beziehung zu retten. Doch schon am ersten Abend wird offensichtlich, dass es nicht funktioniert. Sie trennen sich. Adam reist Richtung Süden und verliebt sich in das Massage-Girl Em (Naphakpapha "Mamee" Nakprasit). Da er sie nicht drängen will, sucht er sich den Sex beim Barmädchen Noi (Vasa Vatcharayon). Em kommt dahinter und fortan ist der Wurm in der Beziehung. Als Adam auch noch das Geld gestohlen wird, entwickelt sich seine Traumreise zum Albtraumtrip.
Das britische Abenteuer-Liebesdrama beginnt ähnlich wie "The Beach" und zeigt Thailand von seiner schöneren Seite. Regiedebütantin Kaprice Kea verliert sich in Reisekatalog-Bildern. Doch dazwischen gibts leisen Humor und Kea lässt Thai-Massage als eine spirituell-körperliche Therapie erscheinen. Eine sehr sinnliche Szene, die geradezu Lust auf eine Massage macht. Der Film wird später etwas expliziter, doch Kea überschreitet nie die Grenze zu billiger Softerotik.
Leider macht "Butterfly Man" (steht übrigens für einen Mann, der von Frau zu Frau zu Frau fliegt) eine Kehrtwende und wird zum sozialkritisch angehauchten Thriller. Sehr unglaubwürdig. Nun ist auch noch offensichtlicher, dass Hauptdarsteller Stuart Laing als naiver Kerl eine zu blasse Figur macht. Er hat eine Traumrolle erwischt (Massagen von Mae Bia-Schönheit Naphakpapha Nakprasit und später noch etwas rumhschmusen mit der sexy Blondine Abigail Good) - aber er
enttäuscht. Kea entscheidet sich ganz zum Schluss dann noch für etwas pseudo-engagierten Kitsch und ein höchst ungewöhnliches weil etwas unerwartetes Finale. "Butterfly Man" ist schön anzusehen, sehr sinnlich inszeniert, aber letztendlich schrecklich hohl. Zurück bleiben bloss wenige Dinge. Zum einen eben die Lust an einer Massage. Und Sätze wie "this place does strange things to people" oder "heavy heart or heavy balls". Schön gesagt.
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Englisch 5.1./2.0 und Thai 5.1./ 2.0. Widescreen (nicht anamorph).

Alternative Titel:
ผีเสื้อ ร้อนรัก
Regie: Kaprice Kea

Abenteuer-
Liebesdrama

Erotik * *

Spannung *

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C h a o s   a t   t h e   G r a v e y a r d

Reviewed 24.1.04

Thailand 2003 Die Mönche vom Red Hopra Tempel verstehen sich ausgezeichnet mit den Zombies vom nahegelegenen Friedhof. Als ein paar Gauner die goldene Buddha-Statue klauen wollen, halten die Untoten sie auf. Doch nun ist die Harmonie bedroht: Die drei Jungs Lur-lerd, Pued und Poo kommen aus Bangkok aufs Land, um nach Areal für den Bau eines Ressorts zu suchen. Schon bald haben sie den Friedhof als Baugelände auserkoren. Lur-lerd lässt sich auch nicht leicht verscheuchen. Die Zombies sind ratlos ...
Je weniger Worte man über diesen Stuss verliert, desto besser. Aber ich werd mich mal dazu durchringen: "Chaos at the Graveyard" ist eine dieser unsäglich unlustigen Thai-Klamotten, die Peinlichkeit an Peinlichkeit reihen und weder lustig noch sonst was sind. Den Grusel-Effekt kann man vergessen, schliesslich sind die Zombies / Geister lediglich Witzfiguren. Die Darsteller haben kaum Talent, die Pointen sind nicht lustig und stets drängt sich ein schwachsinniger Pinkel-, Furz- oder Schweisswitz dazwischen. Dazu noch sexueller Humor und fertig ist ein mit 117 Minuten masslos zu langer Streifen, der mich nur bei einer Dialogzeile zum Schmunzeln brachte: Pued fragt mal doppeldeutig ein Girl: "do you have any 'private property' to sell"? Ja, genau, auch nicht der Knüller. Aber meine Güte, wenn das der beste Gag des Films ist, dann hab ich wohl genug gesagt, oder? Lasst den hier aus. Lohnt sich nicht.
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph).
Alternativer Titel:
คนบอ ผีบ้า ป่าช้าแตก
Regie: Jaran Wongsujaa

Gruselkomödie

Humor *

Action *

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C h a y a

Reviewed 25.11.03

Thailand 2003 Dr. Sarut (Nattanun Khunawat) soll bei dubiosen Ausgrabungen unterstützen und beraten. Er erkennt bald, dass der entdeckte Sarkophag jener von Prinzessin Miyavantra von Yasopura ist. Deren Schwester Pewitra (Wannasa Thongwised, Suriyothai) war eifersüchtig auf Miyawantras Thronanspruch und ihren Lover General Anakirut (auch Nattanun Khunawat), weshalb sie ihren Vater tötete und die Schuld Miyawantra zuschob. Die Prinzessin wurde lebendig begraben, Anakirut beging am Grab Selbstmord. Nun ist Miyavantra wieder auferstanden und glaubt, in Sarut Anakirut wiederzuentdecken. Und in der hübschen Sa (auch Wannasa Thongwised) ihre Erzfeindin Pewita. Sie schwört grausame Rache!
"Chaya" ist eine Enttäuschung. Der Film verspricht einen exotischen Mix aus Historien-Epos, Fantasy-Horror und softer Erotik. Nichts davon ist wirklich zu sehen, stattdessen ein schrecklich langweiliges, visuell einfallsloses Mischmasch, das wie ein Abklatsch von "The Mummy" und dessen Vorbildern aus den 50ern-70ern daherkommt. Die Akteure schleichen sich lustlos durch die vereinfachte und voraussehbare Handlung. Der Regisseur hat zudem die nicht nachvollziehbare Entscheidung getroffen, den Film zu de-kolorisieren. Wollte er damit den durch Color Grading veränderten Look moderner Klassiker von "Minority Report" bis "Schindler's List" oder "Lord of the Rings" nachahmen? Ist ihm jedenfalls missglückt, stattdessen sehen die Bilder ausgewaschen aus und machen die Inszenierung noch langweiliger. Es gibt zwei angedeutete Erotikszenen, ein bisschen Blut, das wars. Eben: Eine Enttäuschung ...
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. und 2.0. mit englischen UT.
Widescreen (nicht anamorph).
Regie: -

Fantasy-Horror

Gewalt *

Erotik *

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C l u b   Z a a

Reviewed 24.2.04

Thailand 2003 Die Somchai-Saisamorn-Highschool steckt in den roten Zahlen. Der einzige Ausweg ist, den Titel "beste Schule" zu gewinnen. Die neue Schulleitung meint, dies nur erreichen zu können, wenn Mädchen und Jungs voneinander getrennt werden. Die Schüler finden das natürlich gar nicht cool, immerhin ist das Werben und Flirten Teil ihres schulischen Alltags. Dieser gerät gehörig aus dem Gleichgewicht, als eines Tages der selbstbewusste Dong auftaucht. Die Mädchen liegen ihm zu Füssen und seine Anatomie beeindruckt die Boys. Deshalb bitten sie ihn, sie auch zu besseren Aufreissern zu machen. Sie gründen den "Club Zaa", in dem Dong die Versager der Schule zu kleinen Casanovas trainiert. Einziges Mädchen in der Gruppe ist Sarly, die zwar ganz hübsch wäre, aber sich meistens daneben benimmt. Nur einer lässt sich nicht von Dong beeindrucken: Hobbyfotograf Tung, der sich in Pang verliebt hat. Die steht dummerweise auf Dong.
"Club Zaa" wäre ja noch ganz witzig, wenn der Regisseur wüsste, was er damit will. Die Hauptpersonen sind zu viele, man weiss nie, mit wem man eigentlich mitfiebern will. Die Handlungsstränge sind zu verstreut und schwanken zwischen Flirten, Kämpfen, Lieben, Studieren. Und letztendlich ist nicht mal klar, was der titelgebende Club Zaa eigentlich für ein Ziel hat. Zu Beginn treten die Jungs bei, weil Dong einen grossen Schwanz hat. Danach werden sie im Club darauf trainiert, attraktiver zu werden und Girls richtig anzumachen. Doch als nächstes sehen wir sie bei einer Performance - also war der Club da, um einen Tanz einzustudieren? Denkste, am Schluss steht Dorn nämlich vor die Lehrer und behauptet, der Club sei da gewesen, um den Jungs die Liebe näherzubringen. Irgendwie gerät da alles etwas ducheinander. Und dieses Wort, Durcheinander, ist Leitmotiv der Klamotte.
Es gibt einiges zu mögen an "Club Zaa". Für die männlichen Zuschauer sind das primär die Mädchen. Während die Schul-Boys zu gleichen Teilen aus unattraktiven Losern und Machos bestehen, sind alle Sprech-Rollen der Girls besetzt mit "Frau vom Typ Model bis Essstörung". Will heissen, die sind saumässig mager. Doch in ihren pinken Cheerleaderuniformen sind sie alleweil ein Hingucker. Fast so mager wie die weibliche Besetzung ist aber eben auch der Humor. Am übelsten ist der in Thai-Filmen leider immer noch beliebte Ladyboy-Humor, etwa mit dem dämlichen schwulen Schulleitungs-Assistenten. Aber auch der infantile "ui ich schau einem Mädchen unter den Rock"-Humor wird irgendwann alt. Und wie oben erwähnt gibts noch den "ich betsaune deinen gigantischen Penis"-Humor. In der Welt von "Club Zaa" wäre Rocco Siffredi der Papst und Lexington Steele der liebe Gott.
Es hat ein paar Momente geglückter Comedy, doch diese sind rar gesät.  Sagen wirs so: Es hat in dem Film mehr Rexona-Werbung als gelungene Pointen. Und trotzdem 2 Sterne. Wegen den vielen hübschen Teenagern, die das Herz aller Fans der jugedlichen thailändischen Popkultur höher schlagen lassen (im Cast gibts wohl wieder etliche kleine Pop-Sternchen ...). Und wegen der in der ersten Hälfte flotten Inszenierung, die die überlangen 116 Minuten gut voranbringt. Sicher kein "must see" - aber mit Nullbudget produziertem Thai-Horror jederzeit vorzuziehen!

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph).
Alternative Titel: Zaa Club; Be You, Be Hero;
คลับซ่า ปิดตำราแสบ
Regie: Thanakorn Phanthawornawin

Komödie

Humor * *

Erotik * *

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C r a z y   C o p s    1 9 1 ½

Reviewed 13.8.03

Thailand 2003 Chart (Danai Smuthkochorn) ist jung, gut aussehend und pfichtbewusst. Der Heisssporn wird neuer Sub-Lieutenant im 3. Revier. Dort wird ihm Sgt. Rueng (Pairoj Jaisingha) als Partner zugeteilt, ein Veteran, der den Dienst easy nimmt und die meisten Fälle auf ungewöhnliche, aber menschliche Art zu lösen versucht. Chart fühlt sich durch diese Methoden vor den Kopf gesotssen und verlangt einen neuen Partner. Aber bald wächst ihm der Alte ans Herz.
"Crazy Cops" hat recht hohe Produkttionsstandards, akzeptable Schauspieler und ein wenig Humor - aber der Film kommt einfach nicht in die Gänge. Woran das liegt, ist schwer zu sagen. Ich versuchs trotzdem: Der Humor zündet nicht. Viele Pointen versiegen regelrecht und wirken abgestanden. Andere Szenen enden gar nicht mit einer Pointe sondern plätschern einfach aus. Das führt uns zum grösseren Problem: Die Handlung. Die ist zum einen zusammengeschustert aus etlichen Buddy- und Cop-Filmen ohne wirklich originelle Zusätze. Und das Zusammenflicken hat auch gar nicht richtig funktioniert. Es gibt unter anderem eine Nebenhandlung über einen Landjungen, der in der Stadt seinen Bruder sucht - ein Plot, der für den ganzen Film überhaupt nichts hergibt und bloss schrecklich langweilt. "Crazy Cops" ist nicht wirklich ein schlechter Film, aber einer, ohne jegliche Gründe, ihn anzuschauen. Ein hübsch gemachtes "Nichts" sozusagen.
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1.mit englischen UT. Widescreen (nicht anamorph).
Alternative Titel: Crazy Cops; 191½
Regie: Boonsong Nakphoo

Komödie

Humor * *

Action *

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T h e   C r y i n g   T r e e

Reviewed 6.10.03

Thailand 2003 Die attraktive Pakpilai betreibt mit ihrer Mutter Piladluk ein Ressort im thailändischen Dschungel. Die Gäste fummeln gerne an Miss Pilai herum, die Angestellten ebenfalls. Besonders verschossen in die Chefin ist Inthon, doch die Angebetete würdigt ihn kaum eines Blickes. Als Inthon sie einmal vor den Grabschfingern des Gasts Mesa rettet, weist sie ihn forsch an, sich da rauszuhalten. Wenig später wird Mesa tot aufgefunden, sein Herz herausgeschnitten. Der Auftakt zu einer ganzen Serie von ähnlichen Morden. Und Inthon ist nicht der einzige Verdächtige.
Das schicke Cover der thailändischen DVD hat mein Interesse geweckt: Ein schön grosses Schlitzer-Messer, ein paar blutige Leichen, schön aufgemacht. Doch einmal mehr entpuppt sich der Thai-Horror als Ente. Die Qualität des jüngeren Thai-Film-Outputs lässt wahrlich zu wünschen übrig. Nur selten findet sich unter all dem Ramsch eine Perle. Sicher nicht zu diesen gehört "The Crying Game", der so ganz typisch ist für die schnell produzierten Horror-Langweiler mit Jahrgang 2003: Billiger Digi-Look, ein wenig Blut, der von "Psycho" geklaute Soundtrack, verschiedene Tötungs-Utensilien, ein säuselnder Soundtrack und ein paar Tote. Dazu noch eine hübsche Hauptdarstellerin - und fertig ist der Film.
Die Zuschauer haben jedoch nichts davon, denn die Inszenierung lässt jegliche Raffinesse vermissen. Jemand wird abgeschlachtet, alle schreien, neuer Charakter wird eingeführt - und abgeschlachtet. Und so weiter. Gähn. Zum Schluss war mir völlig egal, wer denn nun der Täter ist. Genaugenommen hab ichs eh schon zur Filmmitte geahnt. Und die Erklärungsversuche für die Taten sind so plump, da kann man kaum von Motiv reden. In so manchem Schlitzerfilm ist ja das Ziel weniger wichtig als der Weg (Dario Argento löst keinen seiner Filme sauber auf), doch im Falle von "The Crying Game" sind Weg und Ziel verhunzt und man ist glücklich, wenn nach 90 Minuten der Spuk vorbei ist.

Hier auf DVD erhältlich (Thai)
Hier auf DVD erhältlich (GB)
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1.mit englischen UT. Widescreen (nicht anamorph).
Alternative Titel: Jun-ka-por: The Crying Tree; Junkapor; Jun-ka-por
Regie: Worachet Nimsunram

Horrorfilm

Spannung *

Gewalt *

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D e a t h   T r a p

Reviewed 28.8.03

Thailand 2003 Songpon ist ein wohlhabender Künstler, der mit seiner jungen zweiten Frau Lada (Champagne X) auf dem Land lebt. Eines Tages fahren sie mit dem Auto einen Mann an. Sie nehmen ihn mit nach Hause und pflegen ihn gesund - doch er hat anscheinend das Gedächtnis verloren. Eine Lüge! Er heisst Manop und ist Ladas Lover. Vier Jahre lebte sie mit Sonpon zusammen, nun ist sie in seinem Testament drinnen. Und auf das haben es Lada und Manop auch abgesehen.
Ein todlangweiliger, schwach gespielter und plump inszenierter Erotikthriller, dessen Plot so alt ist wie das Genre selbst. Es gibt nur sehr wenige Filme, die uninspirierter daherkommen, als dieser. Satte 30 Minuten braucht der Streifen, um die simple Ausgangslage aufzubauen. Mehr als die Hälfte der Zeit wird damit vergeudet, Champagne X beim Duschen zu zeigen, beim Umziehen, beim Schmusen, beim Schwimmen. Stets in Zeitlupe, stets endlos lang. Bereits in diesen ersten Minuten wird alle Spannung abgewürgt. Und es kommt nicht viel besser. Zugegeben: Ein paar Szenen zwischen Lada und Manop sind sehr sexy (deshalb auch 1 Stern und nicht ½), doch das rechtfertigt kaum einen 89-Minuten-Film. Ihr seid gewarnt: An diesen Film braucht ihr echt keine Zeit zu verschwenden. Schlimm genug, dass ich es getan habe ...
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 2.0. mit englischen Untertiteln. Vollbild.
Regie: Kitti Paldeewijit

Erotikthriller

Erotik * *

Spannung *

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D i e c o v e r y

Reviewed 11.3.04

Thailand 2003 Ein Ehemann geht fremd, seine Frau wird sauer und tötet scheinbar die Nebenbuhlerin Sunee (Nutcha Songsawan) im Streit. Doch die Frau lebt noch und wird vom Ehepaar lebendig begraben! Deshalb kehrt sie 25 Jahre später als Geist zurück. Das Pärchen Ton (Sathiporn Metha) und Mak (Chatima Avery), das von Onkel Chan das Haus, in dem die Tat passiert ist, kauft, wird deshalb alsbald vom zornigen Geist heimgesucht. Doch der Groll richtet sich natürlich gegen die Mörder von damals ...
Die Firma "Right Beyond", verantwortlich für solch groteske Fehlgriffe wie Hunch und Seven Days in Coffin, beglückt uns mit einem weiteren Low-Budget-Horror. Die gute Nachricht: "Diecovery" (nein, das ist kein Schreibfehler meinerseits ...) ist nicht so übel wie Chaos at the Graveyard oder Mora. Die schlechte Nachricht: Der Streifen ist dennoch absolut ungeniessbar. Er ist nicht beleidigend in seinem Inhalt oder missglückt in seiner Inszenierung, er ist einfach ein Nichts. Nichts von Belang passiert, nichts von Talent ist zu sehen und nichts zieht auch nur für eine Sekunde die Blicke der Zuschauer auf sich. Idiotischer Sidekick-Humor fehlt zwar zum Glück und die Geister sind immerhin von japanischen Geistern à la Ju-on inspiriert - doch das bringt alles nichts. "Diecovery" ist so von A bis Z zum Gähnen, dass selbst ein Verriss Zeitverschwendung ist. Ja ich habe schon viel Thai-Schrott gesehen und ja, dieser hier gehört nicht zu den Allerschlimmsten. Aber nein, das rechtfertigt noch immer keinen ganzen Stern. Das zeigt euch nur, wie grauenhaft schlecht andere ½-Stern-Filme sein können. Dieser hier? Jede Kindergarten-Aufführung macht mehr Spass. Auslassen!
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen
Alternativer Titel:
ผีซ่อนศพ; Pi son sop
Regie: Kulrachat Jittkajornvanit

Horrorfilm

Spannung *

Gewalt *

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D u k   D u m   D u i

Reviewed 25.2.04

Thailand 2003 Die vier Thailänder Den, Thep, Kao Sai und Mart nehmen einen Job an, der sie nach Afrika führt. Sie sollen das Verschwinden von Dutzenden von Menschen aufklären. Doch bevor sie überhaupt am Ziel ankommen, geraten sie an wütende Geister, menschenfressende Eingeborene und wütende Busfahrer ...
"Duk Dum Dui" ist ein lautes Komödien-Durcheinander, das nicht sonderlich lustig ist, nicht sonderlich gruselig - aber dafür doch ziemlich rassistisch. Der Plot spielt in einem Land, das manchmal Afrika sein kann, dann Amerika, dann Thailand. Aber gedreht wurde, wenn man das den künstlichen Kakteen ansieht, in Thailand selbst. Dafür wurden etliche schwarzafrikanische Statisten rekrutiert, von denen einer unlängst in die News kam, weil er mit Drogen geschnappt wurde (Story hier).
Der Humor besteht aus Piss-Gags, endlosem Herumrennen, ein paar "ich seh weibliche Nippel"-Pointen und eben rassistoidem Witz. So sind die Schwarzen in dem Film aggressiv, haben keine Manieren und dafür grosse Schwänze. Um das Klischee dann noch zu zementieren, machen sich die Frauen über die eher minimale Ausstattung der Thai-Männer lustig. Wenn dieses Klischee einmal ironisch angegangen würde, was wäre das für eine Erleichterung. Aber nein, "Duk Dum Dui" macht nichts neu. Er macht auch nichts richtig. Die Story ist ein Chaos sondergleichen, die Helden hüpfen einfach von einem Subplot in den nächsten. Eine Geisterhandlung wird eingeführt und nicht aufgelöst, ja sogar die Motivation, weshalb die vier Thais unterwegs sind, ist zum Schluss nur noch absurd. Und dann endet der Film. Scvhwupps. Story fertig. Es folgt ein absolut sinnfreier Epilog. Erst dann hat man den Wahnsinn überstanden.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass hierbei jemand wirklich lachen muss. Ich habe etwa dreimal gegrinst, einmal, als ein getöteter Mann gezeigt wird und der Häuptling erklärt, der musste sterben "weil er Filme kritisiert hat". Autsch. Na ja, ich konnte den Häuptling aber nicht sonderlich ernst nehmen, weil er bloss ein dicker, schwarz angemalter Thailänder war, der als afrikanischer Häuptling hinstehen musste. Ja, so tief sinkt der Film. "Masta, Negro afraid of Ghost, Negro must run." Es ist zum heulen ...

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1 und 2.0 mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph).
Alternative Titel:
ดึก ดำ ดึ๋ย
Regie: Thep Pho-Ngam

Grusel-
Abenteuerkomödie

Humor *

Action * *

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F e b r u a r y

Reviewed 31.7.03

Thailand 2003 Die Kunstmalerin Kaewta (Sopitnapa Dabbaransi) hat mit ihren Bildern in Thailand keinen Erfolg. Da sie totkrank ist, reist sie nach New York, um dort ihre Schwester zu besuchen und mit ihrem alten Leben abzuschliessen. Das passiert jedoch rabiater, als sie es gewollt hätte: Nachdem ein Taxifahrer sie vergewaltigen will, flieht sie und rennt vors Auto des Gangsters Jeeradej (Shahkrit Yamnarm). Der zeigt Herz und nimmt sie zu sich in sein heruntergekommenes Appartment. Kaetwa wacht auf und kann sich an nichts mehr erinnern, nicht einmal ihren Namen. Während Jeeradej versucht, durch kriminelle Aktivitäten zu Geld zu kommen, damit er sich eine Heimreise nach Thailand leisten kann, kommen er und Kaewta sich näher. Das einzige, was Kaewta geblieben ist, ist das Malen. Und prompt wird sie von einem Kunstkenner entdeckt.
Nach Killer Tattoo versuchte sich Regisseur Yuthlert Sippapak an einem komplett entgegengesetzten Film. Wo sein Erstling noch eine wilde, anarchischer Actionkomödie war, ist "February" ein langsames, gefühlvolles Melodrama. Viele Elemente des Films gefallen, doch er ist zu langsam, zu melodramatisch und zu abhängig von Zufällen und Schicksalsschlägen. Sopitnapa Dabbaransi und Shahkrit Yamnarm spielen beide toll und ausgesprochen natürlich. Die Drehorte in New York gemischt mit den etwa zu 50% in thailändisch gesprochenen DIalogen verleihen dem Film eine interessante Mischung. Und die Geschichte hat definitiv Herz.
Doch so vieles torpediert ein richtiges Sehvergnügen. Da ist der US-Schauspieler, der einen Kunsthändler spielt, und einfach schlecht ist. Wie er Kaewta im richtigen Moment entdeckt, benötigt auch ziemliches Wohlwollen. Das Ende ist aufgesetzt, der Film doch einiges zu lang. Und Kaewtas Verhalten hat mich öfters geärgert. Klar hat sie eine "Disease of the Month", doch warum sie einfach aus dem Auto geht und sich verirrt, wieso so oft herumläuft, ohne eine Ahnung zu haben, was sie tut, ist manchmal nicht nachvollziehbar. Es ist, als suche ihr Charakter die Tiefschläge. Und das nervt auf Zeit. Nichtsdestotrotz ist "February" ein schöner Film für Zuschauer mit Vorliebe fürs Melodramatische - und für Kitsch im Arthaus-Format.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. und 2.0 mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph).
Alternative Titel:
Gumpapan; Kumpapan; กุมภาพันธ์
Regie: Yuthlert Sippapak

Melodrama

Spannung *

Gefühl * *

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G h o s t   D e l i v e r y

Reviewed 20.3.04

Thailand 2003 Piroyan (Ananda Everinghgam) betreibt die Website www.peehlork.com, auf der man Geister mieten kann, die durch den Computer die Leute erschrecken. Zwar treten hie und da Probleme auf, etwa, wenn Sogo Chung (Tanchanok Rithnaka) in bester "Ring"-Manier durch den Fernseher steigt und den falschen Kunden zu Tode erschrickt, doch die Seite wird dennoch Kult. Piroyan muss deshalb neue Geister suchen. Dabei trifft er auf Rai (Carla Porter), die sich in ihn verliebt. Und auch auf den bösen Chinorot, der mit seiner Meute von fiesen Geistern die Elektrizität genauso absaugt wie die Lebensenergie der Geister. Piroyan muss etwas gegen den Dämon unternehmen, oder seine Website muss bald schliessen ...
"Ghost Delivery" beginnt wie eine Parodie auf Ring, offenbart sich dann jedoch als Streifen mit ziemlich cleverer Ausgangslage, die Material für ironische Seitenhiebe auf das Horror-Genre bieten würde. Geister per Website bestellen - ein paar der Geister erinnern an klassische asiatische Formen von Geistern und der Film spielt auch damit. Doch nie genug, um als Komödie durchzugehen. Also was ist er? Action? Horror? Schwer zu sagen, er ist nämlich auch nicht gruselig genug für Letzteres und bietet zu wenig Actionfilm für Ersteres. Letztendlich ist er wohl einfach zu trivial und zu leer. Trotz 81 Minuten kam mir "Ghost Delivery" deshalb recht lang vor.
Der Look ist nicht schlecht. Es dominiert ein High-Tech-Stil, vor allem aber die Farbe grün. Die Effekte sind fürs Thai-Kino ganz passabel, der Schnitt ist recht rasant und es wird auf thai-typisches Erotikgeplänkel verzichtet. Doch der Plot, der mich irgendwie ein wenig an "Monsters, Inc." erinnerte, kommt nie ganz in Fahrt. Gebremst durch eine läppische Romanze, kurze Tuntenhumor-EInlagen und sonstigen Ballast wird der Anspruch, ein Popcorn-Streifen zu sein, bei dem die Post abgeht, einfach nie eingelöst. Es bleibt ein Gefühl der Belanglosigkeit. "Ghost Delivery" ist auf jeden Fall besser als die ganzen Thai-Dschungel-Gruselstreifen, die ich in den letzten Monaten ertragen musste, doch bei aller Sympathie für die Ambitionen, die Regisseur Moeithaisong hat, das Resultat ist eine milde Enttäuschung.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. und 2.0 mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph).
Alternativer Titel:
คนสั่งผี
Regie: Moeithaisong (Thiwa Maythaisong)

Horrorfilm

Action * *

Humor *

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G o o d m a n    T o w n

Reviewed 11.11.03

Thailand 2002 Die Supermächte haben die Welt zu einem tristen Ort gemacht. So ist auch Thailand unter einer Staubwolke zur Wüste verkommen. Viele Menschen haben sich in die Stadt Goodman Town geflüchtet, doch vor einiger Zeit hat der böse Gangster Tiger Yai von Dark Commune aus die Stadt übernommen. Nun regiert er wie ein König und wendet bei jeder Unstimmigkeit Gewalt an. Seine Gegner sind nach Dark Commune geflohen. Von dort aus haben sie einen Tunnel gebaut, mit dem sie unter Goodman Town gelangen wollen. Tiger Yai bekommt Wind davon. Um ihn von einem Gegenschlag abzuhalten, schicken die Leute einen Wahrsager zu ihm, der ihn überzeugt, er müsse heiraten. Tiger Yai sendet die vier Killer Earth, Water, Wind und Fire los, ihm seine Versprochene zu suchen. Auch der Erzfeind der vier, der unter Amnesie leidente Yod aka. Mr. Climax (Watchara Kunpan Tangkaprasert), sucht nach der Dame - und stösst dabei auf seine Frau Paad (Addcharaya Bousuwan), die ihn für tot hielt und die er nicht mehr wiedererkennt.
"Goodman Town" ist primär eines: Laut! Die thailändische Endzeit-Actionkomödie, die im Heimatland sehr erfolgreich lief, fährt zu laut schallender Rockmusik alle technischen Tricks auf, die ein Schnittptogramm zu bieten hat: Farbverfremdungen, Routenkarten, die übers Bild projiziert werden, Split Screen, Zeitraffer, Zeitlupe, Kamera-Zooms, Wipe-Schnitte mit Swoosh-Sound, Jump Cuts und Rückwärtscuts bei Schiessereien, so dass nach jedem Schuss schnell zurückgeschnitten wird, um dem Bild einen Stakato-Effekt zu verleihen  - all dies hat nur einen einzigen Zweck: Die Ereignisse so schnell als möglich voranzubringen. "Goodman Town" ist schneller geschnitten, als es Michael Bay jemals erlauben würde.
Bietet dies noch Platz für eine Story? Nö, darum gehts auch nicht. Endzeit, zwei Städte, die beiden fighten. Das muss reichen. Von den 105 Minuten Lauflänge sind rund 90 Minuten Action. Das sollte euch etwa eine Idee geben von dem, was hier abläuft. Ich hab mich dabei recht gut unterhalten. Doch letztendlich ist es halt doch bloss viel Lärm um nichts und der Titel actionreichster Thai-Film aller Zeiten™, den ich dem Werk hiermit verleihe, auch nicht unbedingt ein Qualitätssiegel. Für Fans von postapokalyptischer, hysterischer Action mit schrillen Figuren aber allemal einen Kauf wert.

Hier auf DVD erhältlich
Hier auf DVD erhältlich (D)
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. mit eingebrannten englischen UT. Widescreen (nicht anamorph).
Alternativer Titel: Good Man Town;
Kra Took Ting Jao Pho
Regie: Sakchai Sriboonnak aka. Sakchai Sirbonnam

Actionkomödie

Action * * * *

Humor * *

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H e a d l e s s   H e r o   ~   P h i   h u a    k h a r d 

Reviewed 2003

Thailand 2002 Der junge Diew (Chanis Yaisamer) kommt in ein Dorf und sorgt für einiges Aufsehen: Die hübsche Tuptim (Noppawan Srinikorn) verliebt sich in den knackigen Jüngling, der Geldverleiher Maad (Thanisorn Satayamongkol) will ihn töten und Master Groan (Thep Po-ngam), ein Freund seines Vaters, bittet ihn, am alljährlichen Preisboxen teilzunehmen ...
Was für ein Flop. Ich habe selten zuvor einen Film gesehen, der so unsicher darüber ist, was er eigentlich sein will. Die ersten 10 Minuten sind eine Zombiekomödie, danach folgen abwechselnd Actionkomödie, Sportkomödie und Gruselkomödie. Dieser Mangel an Fokus wäre ja für sich schon schlecht, doch es kommt noch schlimmer: "Headless Hero" ist schrecklich langweilig, mit 2 Stunden Laufzeit viel zu lang und der Humor ist unter aller Sau. Wenn ein Magier seinem Kumpel das Schlangengift aus dem Arsch saugen muss, ist man schon mal in den ersten paar Minuten eher am Stirnrunzeln, als am Lachen.
Die letzten 20 Minuten sind dann das, was man vom Titelbild her vermuten könnte - ein weiterer Thai-Gruselfilm mit viel CGI. Ich muss zugeben, ich habe im Thai-Kino schon schlechtere FX gesehen, doch das ist egal, denn zu diesem Zeitpunkt habe ich den Film längst abgeschrieben. Die Charaktere interessierten mich nicht mehr, von "Handlung" kann man eh nicht reden. "Phi hua khard" ist ein inszenatorisches Chaos mit schlappen Witzen, mässigem CGI und peinlichen Darstellern. Wirklich niemandem zu empfehlen.
2004 folgte eine Fortsetzung.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. mit englischen UT. Widescreen (nicht anamorph).
Alternative Titel: Pee hua kard; Phee-hua-khad; Pii Hua kaad
Regie: Kromsan Tripong

Grusel-
Actionkomödie

Action *

Gewalt *

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H o e d o w n   S h o w d o w n   ~   M o n p l e n g   l u k t u n g   F . M .

Reviewed 4.4.04

Thailand 2002 Der alte Luk-Tung-Star Lop ahnt, dass er bald sterben wird. Deshalb bittet er den Radiosender "Luk Tung FM", ein Nachwuchskonzert zu organisieren. Der beste Teilnehmer gewinnt eine Million Baht (ca. 21'000 Euro), die Lop zur Verfügung stellt. Der Wettbewerb zieht Kandidaten aus dem ganzen Land an. Darunter Catleeya, die so ihren Freund Kasem finden will, den Mönch Tosapol, der mit der Knete den Tempel renovieren möchte, den jungen Roong Suriya (Roong Suriya), der mit dem Geld sein Dorf retten will, Longan (Lookhok Suphaporn), die endlich zum neuen Namen "Lamiay" kommen will, Koong Suthirath (Koong Suthirath), der seinem Vater beweisen will, dass seine Musik etwas taugt und dire reiche Dao Mayuri (Dao Mayuri), die einfach Aufmerksamkeit sucht. Sie alle werden von Inspektor Ying Yong überwacht, denn auf das Preisgeld hat es auch ein maskierter Räuber abgesehen ...
Luk Tung (oder
Loong Thung, Luktung, Lungthung - wie auch immer man es schreiben will) heisst wörtlich übersetzt "vom Lande" und beschreibt die klassische thailändische Musik, die man irgendwo zwischen Folk und Schlager einstufen kann. Melodiöse, meist wehklagende Lieder, die heutzutage auch oft von jungen Stars gesungen werden, die bei allen Altersklassen ankommen. Zu ihnen gehört der halbe Cast von "Hoedown Showdown", denn der Film von Bhandit Thongdee (The Mother) ist eine Hommage an diese Musik und gleichzeitig eine turbulente Komödie.
Viel darf ein Luk-Tung-Laie von dem Werk nicht erwarten, aber der grösste Vorteil ist, dass im Gegensatz zu vielen Thai-Komödien (siehe "Hoedown"-Ripoff 2 Phoo Yung Yeng) der Humor in der Haupt-Story zu finden ist und keine lästigen Sidekicks eingeführt werden müssen. Auch die sonst übliche Freakshow mit Tunten, Behinderten und Zwergwüchsigen fehlt hier zum Glück gänzlich - die Bezeichnungen sind nicht böse gemeint, aber Thai-Komödien nehmen eigentlich generell keine Rücksicht auf politische Korrektheit und setzen Transvestiten eben in den typischen Tunten-Rollen ein. Aber zurück zu "Hoedown Showdown". Die erste Stunde ist die witzigere. Die einzelnen Charaktere haben alle ihre Gründe, bei dem Wettbewerb mitzumachen. Deshalb sehen wir vorher ihr Leben. Eine der witzigen Episoden ist jene von Roong, der ein Getränk entwickelt, das sich leider als stark abführend entpuppt.
Wenn dann der Contest tatsächlich beginnt, gibts rund 15 Minuten nonstop-Luk-Tung. Der Drive des Films ist weg und das Finale ist etwas gar melancholisch. Das reicht jedoch für 2½ Sterne. "Hoedown Showdown" ist eben weit davon entfernt, ein Meisterwerk zu sein. Ja, er ist nicht einmal wirklich gut. Doch er ist weder beleidigend, noch schlecht, noch über-hysterisch. Anders gesagt: er ist harmlos. Ein ganz harmloser Spass. Und den sollten sich insbesondere Luk-Tung-Fans natürlich nicht entgehen lassen.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph).
Alternative Titel: Monpleng luktung F.M.; Mon Pleng Luk Tung FM;
Mon pleng Loog thoong F.M.; มนต์เพลงลูกทุ่ง เอฟ.เอ็ม
Regie: Bhandit Thongdee

Musikkomödie

Humor * *

Spannung *

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H u n c h

Reviewed 10.2.04

Thailand 2003 Zwei Junge Boys und drei Mädels fahren aufs Land, um einer Hütte Ferien zu verbringen. Bald stellt sich heraus, dass die Gemäuer von einem Geist bewohnt werden: Die 20-jährige Rose wurde hier ermordet! Bald hat die Aussenseiterin unter den Freunden, Parm, seltsame Albträume - und wandert des Nachts in Richtung Wasser, um sich zu ertränken.
Von "Right Beyond", den Produzenten solcher Meisterwerke wie The Poison und Seven Days in Coffin kommt der neuste Gruselknüller: "Hunch" - so könnte die Werbung lauten. Korrekt wäre: Nicht. Schon. Wieder! Ein billigst gefilmter, uninspiriert erzählter, mies gespielter und leider absolut unspannender Möchtegern-Horrorfilm aus Thailand. Die Geschichte ist ja schon mal plump genug, doch sie wird auch noch so nichtig erzählt. Nichts passiert, keine Twists verfeinern das Werk. Stattdessen sieht man ein paar Mal einen Geist herumstehen. Dann wird ein Täter entlarvt. Und fertig. Keine Motivation, keine Spannung, nichts.
Am Anfang ist der Film wenigstens unfreiwillig komisch, denn man hat das Gefühl, die Akteure können den Soundtrack hören. So dreht sich Parm jedes Mal um, wenn die Musik leise wird und dann schnell Krach macht. Sie guckt kurz ins Leere mit einem verängstigten Gesicht - und weiter. Da war kein Horror, da war nur laute Musik. Etwa so ist der Film aufgebaut. Keine Ahnung, wieso ich einen ganzen und keinen halben Stern gebe. Sehr wahrscheinlich, weil keine lästigen "Komiker" als Nebencharakteren das Ganze offensiv mies machen. "Hunch" ist vielmehr passiv mies. Gedreht von Leuten, die von Kino soviel Ahnung haben wie ich von Börsenkursen.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 3 PAL. Thai 5.1.mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel:
Cry on Your Smile; ศพพูดได้
Regie: Nakpong Manton

Horrorfilm

Spannung *

Humor *

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I ' m   L a d y 

Reviewed 2003

Thailand 2003 Toey war einst ein Cheerleading-Champion in Bangkok, bevor er wegen einem kleinen Fehler aus dem Team flog. Nun verbringt der Transvestit seine Zeit mit Freunden in Chiangmai. Eines Tages beschliessen sie, einen neuen Versuch im Cheerleading zu machen. Also brechen Mod, Wua-wua und Co. nach Bagkok auf, doch das Cheerleading-Team will keine Transvestiten aufnehmen. Kurzentschlossen gründen sie mit Hilfe von Toey und einigen Hetero-Boys aus dem Rugby-Team eine eigene Cheerleading-Mannschaft: "The Queen".
"I'm Lady" versucht so schamlos auf den Erfolgszug von Iron Ladies aufzuspringen, dass es etwas peinlich ist. Die Komödie zieht zwar genausoviel Inspiration aus der Kirsten-Dunst-Komödie "Bring It On", aber die Ähnlichkeiten zu "Iron Ladies" sind frappant: Eine Gruppe von Transvestiten muss sich mit ein paar Hetero-Boys zusammentun und in einer Sportart überzeugen. Sie bringen es tatsächlich bis an die Meisterschaft. Und wenn man Cheerleading mit Volleyball austauscht, ist man bei ... eben. "Iron Ladies". Der Vorgänger ist jedoch amüsanter, charmanter und tut mehr für die Anerkennung von Transvestiten und Schwulen, als es "I'm Lady" tut. Bei Poj Arnons Film sind die Schwulen nämlich meist bloss tuntig und entsprechen allen Klischees, die in vielen Köpfen noch rumgeistern. So ist auch der Humor oft nicht besonders lustig, weil er bloss daraus besteht, dass einer der Transvestiten etwas Schlüpfriges tut, er hyperaktiv herumgestikuliert und ihn die Heteros auslachen. Das soll nicht heissen, dass "I'm Lady" kein Herz für Schwule hat - im Gegenteil: Ich traue den Machern zu, dass sie wirklich für die Sache einstehen. Bloss mit der Umsetzung happerts halt. Und wenn dann noch eine alberne Anti-Drogen-Geschichte reinrutscht (einer der Boys nimmt Drogen und ist als Strafe danach querschnittgelähmt), dann wirds auf unhaltbare Art moralisierend. Humor, Erotik, Botschaft - alles ist nicht ganz, wie es sein könnte oder sollte. Und als Zückerchen ist dann auch noch die Cheerleading-Performance der Queens schlicht schlecht. Es ist nicht einzusehen, wieso sie gegen das Team von "St. Mary" gewinnen sollen. Vielleicht ist es bloss der Aussenseiter-Bonus - und genau da ist der Unterschied zu "Iron Ladies": Diese Schwulen schaffen aus eigenem Antrieb eine tolle Leistung. Die Leistung der Boys in "I'm Lady" ist nicht unbedingt ersichtlich. Sie kommen also aus "Mitleid" voran. Was ist besser? Ihr entscheidet ...
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. und 2.0. mit englischen UT. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Cheerleader Queens;
ว๊ายบึ้ม..(เชียร์กระหึ่มโลก)
Regie: Poj Arnon

Komödie

Humor * *

Spannung *

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I m m o r t a l   E n e m y

Reviewed 29.5.04

Thailand 2003

Makin (Winai Kraibutr) liebt Rommanee (Pissara Aumawittchanee), doch die ist bereits mit einem anderen verheiratet. Da er sie nicht kriegt, lässt er ihr das Gesicht abreissen und landet im Knast. Makin begeht Selbstmord und wacht viele Jahre später als Vampirfürst wieder auf. Er ist noch immer in Rommanee verliebt, die wiedergeboren wurde. Makin nistet sich im "Payamek Castle" ein, das der junge Narudom (Kongkrapunt Sangsuriya) geerbt hat. Mit seiner Verlobten Chotirot zieht er ein, gerät aber bald in den Bann von Makin. Der will alles tun, um Rommanee zu gewinnen - das heisst auch, ihren Lover Witthawat (Ninnart Sinchai) ausschalten. Um dies zu erreichen, beginnt Makin, Menschen anzubeissen und zu Vampiren zu machen. So baut er sich eine Armee aus Blutsaugern und Zombies auf ...
Krai Thong-Regisseur Suthat Intaranupakorn drehte mit seinem Star Winai Kraibutr (Nang Nak) ein Jahr später erneut einen übersinnlichen Film, diesmal jedoch mit Winai als Bösewicht und mit bedeutend weniger Sex. Das heisseste Girl wird bald ausgeschaltet, indem es zur Vampirin gemacht wird. Welch eine Verschwendung. Auch sonst ist "Immortal Enemy" in fast allen Belangen unter dem bereits enttäuschenden Krai Thong abzusiedeln. Schauspielerisch mässig, handlungsmässig leer - und vor allem grenzenlos konfus. Für den Hongkong-Release der DVD (die bisher einzige mit englischen Untertiteln) wurden alle Akteure mit neuen Namen wie Ned, Cherry, Don und Bonnie versehen. Doch damit nicht genug: die Namen werden willkürlich ausgetauscht, womit die durch Charakteren-Überflutung und einen nicht angekündigten Zeitsprung bereits wirre Story komplett unverständlich wird. Wer ist wer? Keinen Schimmer. Bloss, dass Winai den Bösen spielt, einen Mann an seiner Seite hat und Girls anknabbert. Die anderen sind die Guten.
Wenigstens in einem Punkt liefert "Immortal Enemy": bei der Gewalt. Ein Gesicht wird abgerissen, Augen herausgerissen, Köpfe abgetrenn, Körper vom Kopf abwärts aufgespiesst. Es gibt Beiss-, Schnitt- und Schusswunden aller Art, Zombie-Entflammungen à la "Blade", abgeschnittene Körperteile in mannigfaltiger Ausführung. Die meisten der Effekte (Mix aus CGI und Modellen) sind halbwegs geglückt und so macht der sinnlose Streifen wenigstens dem Gore-Fan Spass. Und Horrorfreunde dürfen sich amüsieren, dass "Immortal Enemy" vom Vampirfilm zum Zombiefilm wechselt, dass Hirne sich in Katzen verwandeln und Vampire in Riesenvögel, anstatt Fledermäuse. Mal was anderes. Aber letztendlich ist "Immortal Enemy" einfach ein schwacher Film. Halbbatzig erzählt und bis zum Schluss verwirrend. Muss man sich nicht antun.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 0 NTSC. Thai und mandarin 2.0 mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen
Alternativer  Titel:
แก้วขนเหล็ก
Regie: Suthat Intaranupakorn

Horrorfilm

Gewalt * *

Spannung *

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I n d i a n a   J o a i :   E l e p h a n t   C e m e t e r y

Reviewed 15.12.05

Thailand 2003 Der Abenteurer und Fotograf Joai Bangchark (Billy Ogan) heuert den Jäger Kalong, den er schon aus Kindertagen kennt, an, um ihn durch den Dschungel zu führen. Joai möchte ein paar burmesische Schmuggler und Jäger überführen. Doch als sie diese fotografieren, werden sie entdeckt und verfolgt. Joai rettet Kalong dabei das Leben, wofür ihm dieser ein altes Amulett aus Elfenbein gibt. Das Schmuckstück erlaubt es, Elefanten zu kontrollieren. Joai ist fasziniert von dem Teil und lässt es untersuchen. Er ist überzeugt, es werde ihm zum legendären Elefantenfriedhof führen, auf dem grosse Schätze vermutet werden. Hinter diesen sind auch die Burmesen her.
Dieser schablonenhafte Abenteuerfilm soll nach Cover-Angaben "die wahren Abenteuer von Joai Bangchark" nacherzählen. Auch wenn das der Fall sein sollte, werden die Ereignisse nicht spannender. Regisseur Sarawooth Rakpradith geht vielmehr nach Schema F vor und serviert feinsäuberlich alle Elemente, die zu einem Dschungelabenteuer gehören - aber alles ohne Esprit und Finesse. Die Tierszenen sind noch das Beste an dem 08/15-Werk.
Die Action, die Kameraführung, die Musik, die Schauspieler und der Plot geben dagegen nicht viel her. Besonders bedauerlich ist auch die Einführung und plötzliche Nichtig-Werdung der Bösewichter, die den Film nicht voranbringen. Ganze Nebenhandlungen und etliche Figuren werden ein- und wieder ausgeblendet, ohne in irgendeiner Form zu befriedigen. Und selbst das vermeintlich grosse Finale ist nur eine Enttäuschung: Das Staunen bleibt ebenso aus wie eine Überraschung. Wozu eigentlich das ganze Getöse, fragt man sich da.
Ein paar gelungene Momente gibts, die meisten davon hängen mit Auftritten von Dickhäutern zusammen. Und auch vom Aufwand her ist "Indiana Joai" der billigeren Thai-Ware desselben Genres durchaus überlegen. Doch es ist nichts dran an dem Filmchen. Das esoterisch angehauchte, unspektakuläre und inhaltsarme Dschungelabenteuer kann man sich deshalb getrost schenken. Ob es nun wahr ist oder nicht.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 0 NTSC. Thai 5.1.und Kantonesisch 2.0 mit englischen Untertiteln.
Widescreen (nicht anamorph).
Alternativer Titel:
อินเดียน่า..โจ๋ย ตอน สุสานช้าง
Regie: Sarawooth Rakpradith

Abenteuerfilm

Humor *

Spannung *

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T h e   I r o n    L a d i e s   2   ~   S a   t r e e   l e x   2

Reviewed 1.8.03

Thailand 2003 Die "Iron Ladies" sind am Ende: Nong (Giorgio Maiocchi) hat das schwule Volleyball-Team verlassen und feiert im neuen Team "Tip-Osot" erfolge. Vor allem Jung (Chaicharn Nimpulsawasdi) ist zutiefst getroffen. Als die Ladies nach Südchina zu einem internationalen Turnier fahren, taucht Nong reumütig wieder auf und will wieder ins Team zurück ...
Dieser Film ist wirklich unnötig. Es ist bezeichnend, dass Autor/Regisseur Youngyooth Thongkonthun sowie die Schauspieler nach dem ersten Iron Ladies kaum andere Filme drehten. Also kommt man nochmals zusammen, dreht einen Streifen mit ähnlicher Story und hofft darauf, dass die Kassen nochmals klingeln. Doch während der erste trotz Klischees noch unterhalten konnte, kam mir "The Iron Ladies 2" in den falschen Hals. Der Film hat nicht mehr den Charme des Originals, die Inszenierung ist schrecklich und zerstückelt die Story, die Handlung ist halbbatzig und basiert auch nicht mehr auf Tatsachen, wie der erste Teil - doch was am Schlimmsten ist: Die Charaktere, die man ja lieben soll, werden zu Stereotypen reduziert, mit denen man wenig anfangen kann. Schon im ersten Film wurde schwul ja mit tuntig oder cross-dressing gleichgesetzt, doch dieses Mal wird dieses Klischee noch zementiert. Klar muss ein Film nicht das ganze Schwulenspekturm abdecken, aber es ist eindeutig, wieso hier nur die Drag Queens und die Tunten zum Zug kommen: Über sie kann das (heterosexuelle) Publikum lachen und sich über die Marotten dieser "Andersartigen" amüsieren. Einen richtigen Schwulen, einen Menschen, der real erscheint, sieht man in diesem Film nicht. Es ist ja auch aussagekräftig, dass der attraktivste Kerl im Team (Chai) ein Hetero sein muss. Ein hübscher, nach aussen ganz normal erscheinender Mann als Schwuler? So was gibts in dieser tuntigen Fantasiewelt nicht ...
Das ist schade - aber irgendwann muss man als Filmkritiker dann halt darüber hinwegsehen. Eigentlich würde ich am liebsten sagen boykottiert den Film (und das tue ich hiermit), aber ich geb ihm dennoch knapp eineinhalb Sterne und zwar aus folgenden Gründen: Der Regisseur versucht mit Rückblenden immerhin den Ansatz einer cleveren Inszenierung (was leider meist misslingt), die Darsteller sind dank dem Background, den wir aus Teil 1 haben noch halbwegs liebenswert, das Volleyballspiel, das hier an den Rand gedrängt wird, hat immerhin noch Power und die (klebrige) Botschaft von Freundschaft, Toleranz und Sportsgeist ist gut gemeint. Das ist alles andere als eine Empfehlung. Der Film ist schwach - sehen muss man ihn sicher nicht. Und jeder, der Schwule nicht nur als schrille Abziehbilder sehen will, sollte dem Film eh fernbleiben ...

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. mit englischen UT. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Sa tree lex 2; Iron Lady 2; The Iron Ladies 2: Before and After;
สตรีเหล็ก2
Regie: Youngyooth Thongkonthun

Sportkomödie

Humor * *

Spannung *

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K a   K e e

Reviewed 18.6.03

Thailand 2003 Die schöne Aree (Ying Turaluck, Phra Apai Mani) wird von ihrem älteren Gatten, dem steinreichen Ponporn, sexuell nicht befriedigt. Deshalb ist sie gar nicht so unglücklich, als Ponporns Golfpartner Manop sie entführt und zu seiner Sexszklavin macht. Ponporns Neffe Tan, der auch ein Auge auf Aree geworfen hat, rettet sie und soll sie danach töten. Doch er lässt sie nach einem Schäferstündchen laufen. Sie landet beim Fischer Sampao und seinem Onkel Aun. Sie heiratet Sampao, doch das Glück währt nur kurz ...
Grenzenlos ödes Erotikdrama mit 08/15-Story, schwachen Akteuren, einschläfender Musik, billigem Digi-Look und faden Erotikszenen. Die Handlung ist mehr oder weiger ein Herumreichen der Frau von einem Mann zum nächsten - und dazwischen wird über so Tiefgründiges diskutiert wie "I don't know what love really means" oder "do men love my body or my heart?" - doch der Film beantwortet es eh nicht. Sofort gehts zur nächsten Szene, zum nächsten willigen Mann, dem sich Aree dann wieder gedankenlos hingibt. Naiv? Nyphomanisch? Keine Ahnung. Ist auch völlig egal, denn der Regisseur (dessen Namen ich nicht eruieren kann ...) will schnell zur nächsten Sexszene. Bevor ihr nun aber auf nackte Haut und sinnliche Erotik hofft, nochmals die Warnung: Sogar die Sexszenen geben nichts her. Worin denn dann das Interessante an einem solchen Film sein soll, geht mir nicht in den Kopf.  
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. und 2.0. mit englischen UT. Widescreen (nicht anamorph).
Regie: -

Erotikdrama

Erotik * *

Grusel *

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K r a i   T h o n g

Reviewed 2002

Thailand 2002 Ein gigantisches Krokodil sorgt in Thailand für etliche Tote. Der Dorfvorsteher garantiert dem, der die Bestie erlegt, die Hälfte seines Vermögens und die Hand einer seiner Töchter an. Auftritt Kraitong (Winai Kraibutr, Nang Nak), muskulöser Held und Super-Taucher. Er nimmt die Aufgabe an. Als die schöne Tong (Wannasa Thongvset) entführt wird, folgt Kraitong ihr und landet in einer Unterwasserhöhle. Dort sind aber keine Krokodile, sondern der Mann Chalawan (Jet Padoongtum) und zwei schöne Frauen (u.a. Champagne X). Was unser Held noch nicht weiss: Sie sind Dämonen, die sich in Krokodile verwandeln können!
Die auf thailändischer Folklore basierende Story gibt nicht viel her und wurde schon früher in Thailand verfilmt (inklusive Sequel). Die Tricks sind verständlicherweise mässig. Auch der eingeflochtene Humor stört. Besonders schlimm ist die Musik, sind die Dialoge und ist auch der übertrieben flashy
Style des Regisseurs. Auf der Plus-Seite einmal mehr eine Menge attraktiver Darsteller, gefällige Erotik, ein hübsches Ambiente und ganz akzeptabler Unterhaltungswert. Held Kraitong ist übrigens ein glücklicher Saukerl: Er darf beide süssen Töcher heiraten und hat dennoch noch übrige Potenz, die er bei den Begleiterinnen von Chalawan ablädt. Vier Frauen. Tsts, manche Kerle sind einfach unersättlich.
Auf DVD erhältlich - ich habe die Thai-Version (Code 0) mit englischen UT gesehen.
Alternativer Titel: The Legend of the Crocodile;
ไกรทอง
Regie: Suthat Intaranupakorn (aka. Suthud Intaranupakorn)

Fantasyfilm

Action * *

Erotik * *

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K r a s u e 

Reviewed 2003

Thailand 2002 Der böse Teur versucht in einem thailändischen Dschungeldorf, die junge Daow zu vergewaltigen. Ihr Freund Roong rettet sie, doch Teur ist sauer. Er bittet seinen Vater, einen Zauberer, einen Fluch auszusprechen. Das tut er und tötet Daow so. Kurz darauf steht Daow aber wieder auf: Die Seele von Prinzessin Tarawatee ist in sie geschlüpft. Die schöne Prinzessin, die Daow aufs Haar gleicht, wurde von Ritter Harnsuk für ihre angebliche Untreue verbrannt. Nun in Daows Körper gefangen, bricht sie des Nachts den Kopf und die Eingeweide von Daow los und zieht als Geist durch die Wälder, stets auf der Suche nach frischem Fleisch.
Wieder ein Thai-Film um seltsame Dämonen (siehe auch Mae Bia, Body Jumper, Tigress of King River). "Krasue" basiert wie die meisten Geschichten dieser Art auf einer Legende und mischt auf etwas unbeholfene Art Exotik-Abenteuer, Liebesdrama und mystisches Hokuspokus. Der Einsatz von CGI ist dabei selbstverständlich, aber nicht sehr überzeugend. Der eigentliche Dämon (ein Kopf mit Gedärm) sieht ziemlich schlecht aus und der Gedanke eines Kopfs mit herunterhängenden Gedärmen finde ich ehrlich gesagt eher erheiternd, als furchteinflössend. Nichtsdestotrotz ist der Krasue ein in Asien gefürchteter Dämon (siehe auch
Hongkongs “Witch with the Flying Head” und Mystics in Bali aus Indonesien) - und dafür ist er hier dann wieder viel zu brav.
Vielleicht bräuchte es für einige mystisch-mythische Aspekte des Films einen anderen kulturellen Background. Ohne den war der Film für mich jedenfalls ziemlich langweilig. Auch Elemente, die sonst einen schlechten Thai-Film einigermassen erträglich machen (=Sex und Blut), sind in kleinen Mengen vorhanden. Somit gibt es kaum etwas, was einen über 101 Minuten bei Laune hält. Tipp: Wer wirklich tief in thailändische Sagenwelten eintauchen will, sollte Phra Apai Mani versuchen. Der ist besser. Oder Tigress of King River. Der macht immerhin halbwegs Spass. Oder natürlich Nang Nak - aber ich denke, den haben eh schon alle gesehen, die sich auf diese Seite verirren. Wenn nicht: Sofort nachholen! :)

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. und 2.0. mit englischen UT. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Demonic Beauty; Kra-sue;
ตำนานกระสือ
Regie: Bin Bunluerit

Fantasyfilm

Gewalt * *

Spannung *

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K u n p a n

Reviewed 2003

Thailand 2002 Der Krieger Kungai wird vom König von Ayudthaya beauftragt, wilde Wasserbüffel zusammenzutreiben. Als die Herde das Lager des Königs zertrampelt, wird Kungai geköpft. Seine Frau Tongparsi kann mit dem kleinen Sohn Plykaew fliehen und ihn in die Obhut eines Mönchs übergeben. Kaew wächst zum jungen Mönch heran. Als er in seinem Dorf ein Gebetsritual abhält, verliebt er sich in seine Kindheitsfreundin Pim (Bongkot Kongmalai). Er legt seine Mönchskutte ab, nennt sich Kunpan (Watchara Tangkaprasert) und heiratet Pim. Dies verärgert den dicklichen Chang (Apichai Nipatthahuttapong), der Pim umwarb. Er schwärzt Kaew beim König an und erreicht, dass er in den Norden in den Krieg geschickt wird. Während Kaews Abwesenheit wird Pim krank vor Einsamkeit. Sie ändert ihren Namen und heiratet Chang. Da kehrt ihr Geliebter siegreich aus dem Krieg zurück - mit einer neuen Frau ...
... und es wird nicht die letzte sein. "Kunpan" von Regisseur Tanit Jitnukul (Bang Rajan, Khunsuk) zeigt als Helden einen ähnlichen Typ Mann wie der Kroko-Film Krai Thong: Grosse Muskeln und scheinbar unstillbare Libido. Es macht schon ein wenig Mühe, Kaew als Helden des Films zu akzeptieren, wenn er sich im Laufe von 120 Minuten fünf Frauen nimmt (mit Betonung auf "nehmen"), sich der schwarzen Magie verschreibt und sein ungeborenes Kind aus der Mutter herausschneidet, um es im Feuer zu rösten. Ja, so ein Kerl ist er - und doch muss man mitfiebern, wenn er um Pim buhlt und kämpft. Abgesehen von dieser schweren Identifikation hat "Kunpan" dramaturgische Probleme und kommt szenenhaft daher. Charakteren verschwinden und tauchen wieder auf, Gefühle wechseln im Minutentakt und der König ist so wankelmütig, dass man kaum versteht, wie jemand freiwillig vor ihn treten kann. Davon, dass Pim kaum altert, während alle um sie herum ergrauen, wollen wir jetzt gar nicht sprechen. Dennoch hat "Kunpan" einen speziellen Reiz. Der Macho-Held, die kuriosen Spezialeffekte (das geröstete Baby wird zu Kaews Sidekick!), die Erotik und die bisweilen epischen Bilder halten die Aufmerksamkeit jedenfalls stets aufrecht ...
Hier auf DVD erhältlich (D)
Hier auf DVD erhältlich (Thai)
Ich habe die Thai-Version (Code 0) mit englischen Untertiteln gesehen.
Alternative Titel: Kunpan: Legend of the War Lord; Kun pan; Kunpan: Der Geisterkrieger
ขุนแผน
Regie: Tanit Jitnukul

Fantasy-Abenteuer

Action * *

Erotik * *

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L a s t   L i f e   i n   t h e   U n i v e r s e

Reviewed 20.12.03

Thailand 2003

Der nach Bangkok geflüchtete Yakuza Kenji (Tadanobu Asano) denkt sich jeden Tag eine neue Art aus, sich umzubringen. Er fühlt sich einsam und gelangweilt. Eines Tages sichtet der Bücherwurm die zierliche Teenie-Prostituierte Nid (Laila Boonyasak), die seine Lust weckt. Gerade, als er sich in einen Fluss stürzen will, entdeckt er sie wieder. Sie streitet auf der Strasse mit ihrer Schwester Noi (Sinitta Boonyasak), der sie den Freund ausgespannt hat. Als Nid aussteigt, wird sie von einem Auto getötet. Kenji tröstet Noi und freundet sich mit ihr an. Er erfährt, dass sie Japanisch lernt und bald nach Osaka auswandert. Bis es soweit ist, zieht der auf Sauberkeit bedachte Kenji in Nois verdrecktem Haus ein - er will nicht mehr nach Hause, weil in seiner Wohnung die Leiche seines Bruders und eines anderen Mannes liegt ...
Pen-Ek Ratanaruang ist einer von Thailands angesehensten Regisseuren und zeichnet unter anderem für die Groteske 6ixtynin9 und die Tragikomödie Monrak Transistor verantwortlich. Mit "Last Life in the Universe" hat er sich nun komplett dem Arthaus-Drama verschrieben und schaffte es damit bis ans Festival von Venedig. Für das Unterfangen hat er einige der auffallendsten Filmemacher Asiens versammelt: Als Kameramann engagierte er Hongkongs Christopher Doyle (Hero, Infernal Affairs), der Hauptdarsteller ist der japanische Ichi the Killer- und Zatoichi-Star Tadanobu Asano und für kleine Rollen als Yakuzas konnte er gleich noch Ichi-Regisseur Takashi Miike und Ichi-Autor Sakichi Satô sowie Riki Takeuchi aus Miikes Dead or Alive-Trilogie in der Rolle des Takashi engagieren. Um seine scheinbare Sympathie mit Miike zu unterstreichen, meint im Film mal jemand, er schneide den Schwanz seines Gegners ab und stecke ihn ihm in den Mund. "Du hast zuviele Yakuza-Filme gesehen" ist die Antwort. Schnitt - auf ein Poster von Ichi the Killer
. Sehr nett.
Doch "Last Life in the Universe" ist hat filmisch nicht die Spur mit Miikes Kino gemeinsam. Er ist ruhig, intim, tiefschürfend. Eben ein Film, der europäischen Elite-Filmkritikern sehr gefallen wird. Er ist auch tatsächlich nicht schlecht. Die Darsteller -auch die hübsche Thailänderin Sinitta Boonyasak - sind allesamt sehr überzegend, die Kameraarbeit - wie von Doyle nicht anders erwartet - erlesen, kühl und analytisch. Die Wärme kommt nicht aus den Bildern, sie kommt von den Charakteren, etwa, wenn sie beim Fernsehschauen sanft ihren Kopf in seinen Schoss legt. Etwas, was mich besonders beeindruckt hat, ist, wie im Mittelteil stets eine Erotik in dem verdreckten Haus drinnensteckt, wie die zwei Leute sich sehr nahe kommen und eigentlich in jedem Film bald eine Sexszene angesagt wäre - aber Ratanaruang es nie dazu kommen lässt. Das gibt eine seltsame Spannung in den Film und macht den in meinen Augen zu banalen Schluss wieder wett. Klar ist das suggestive, offene Ende ungewöhnlich und wird deshalb einige Zuschauer befriedigen, doch mich dürstete nach mehr Hinweisen. Der Film endet mit einer Mischung aus Hoffnungslosigkeit (beide sind gestrandet) und dennoch Hoffnung (beide sind verändert). Dies ist Ratanaruang sehr gut gelungen - doch für mich war der Abschluss dennoch zu artsy. Zu selbstverliebt. Da wird einem bewusst, dass Ratanaruang wohl gar nicht so viel zu erzählen hatte. Dies macht er jedoch auf beste Weise. Zurückhaltend, melancholisch und subversiv witzig. Zweifellos ein schöner Film!

Hier auf DVD erhältlich (D)
Hier auf DVD erhältlich (UK)
Hier auf DVD erhältlich (US)
Meine Disk (Thai): Code 3 PAL. Thai 5.1. mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternativer Titel: Leben nach dem Tod in Bangkok
Regie: Pen-Ek Ratanaruang

Drama

Spannung * *

Humor *

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L a s t   L o v e   ~   K u a m   r a k    k r a n g   s u t a i

Reviewed 2003

Thailand 2003 Pat ist ein junger, gut aussehender Student aus reichem Hause, der am liebsten faul zuhause herumliegt oder mit Frauen flirtet. Die 10 Jahre ältere Rose, eine geschiedene, dreifache Mutter, ist seine beste Freundin. Manchmal schlafen sie auch zusammen. Doch Pat lässt sich einreden, er wolle noch keine feste Beziehung, weshalb Rose sich einem anderen zuwendet - dem Professor und Maler Chidchua. Als der für Studienzwecke für längere Zeit nach Prag verreist, keimt die Liebe zwischen Pat und Rose neu auf ...
"Last Love" ist das Remake von Chatrichalerm Yukols eigenem Frühwerk mit gleichem Titel aus dem Jahr 1975. Während das Original als einer der besten Thai-Filme der 70er gilt (ich hab ihn leider noch nicht gesehen), ist dieses Remake ebenso unnötig wie schwach. Von allen Filmen Yukols, die ich bisher gesehen habe (zu diesem Zeitpunkt 13, siehe hier), hat mich dieser am wenigsten überzeugt. Yukol drehte den Film nach seiner Mammuptproduktion Suriyothai und widmete sich nach diesem Epos einem kleineren, intimeren Werk. Klein ist "Last Love" tatsächlich, intim auch - inklusive ein paar hübscher Sexszenen - doch mehr ist aus dem Film nicht rauszuholen. Die Story ist voraussehbar und langsam, die Schauspieler weder besonders gut noch besonders charismatisch und Yukols Stil sehr reserviert bis uninspiriert. Die Symbolik ist hemdsärmlig (ein Ballon fliegt davon während Rose ihre Liebe entgleitet ...) und der Einsatz von klassischer Musik und Yukol-üblichen Schwarzweiss-Einschüben ist dieses mal ziemlich salopp. Nur einmal wirken die Schwarzweiss-Bilder wirklich gut: Bei einer Suizidsequenz, bei der alles farblos ist - bis auf das viele Blut. Keine Angst übrigens, "Last Love" ist kein brutaler Film, es ist bloss ein Liebesmelodrama mit ein paar wunderschön gefilmten Szenen und einer benebelt melancholischen Stimmung. Er kam zum Valentinstag 2003 in die thailändischen Kinos. Doch ich befürchte, der Absteller hat die Zuschauer nicht gerade in die richtige Stimmung versetzt ...
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): PAL Thai 5.1 und 2.0 mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: The Last Love; Kuam rak krang sutai; Kwam Rak Krang Sud Tai;
ความรักครั้งสุดท้าย
Regie: Chatrichalerm Yukol

Drama

Erotik * *

Spannung *

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L h o b   P h e e   P h e e   M a i   L h o b

Reviewed 2.5.04

Thailand 2003 Eine Gruppe von Studenten ist auf dem Weg in ein Dorf, wo sie einen Dokfilm über Geister drehen wollen. Doch unterwegs gibt ihr Schrott-Bus den Geist auf. So müssen Chai, Ood, Ya, Pam, Ase und Co. in einem kleienn Urwalddorf übernachten, wo sie freundlich aufgenommen werden. Der örtliche Priester warnt sie zwar, es sei in dem Ort nicht geheuer, aber genau das animiert die Teens, ihren Film gleich hier zu drehen. Am Anfang finden sie keine Spur von Geistern und ihr Film scheint gestorben - doch plötzlich kriegen sie es mit mehr Untoten zu tun, als ihnen lieb sein kann!
Oh herrjeh, wieder eine thailändische Geisterkomödie. Hört das denn nie auf? Oder anders gefragt: ist endlich mal eine davon brauchbar? "Lhob Phee Phee Mai Lhob" ist nicht dieser Film. Er ist genauso übel wie die Gruselklamotten vor ihm und wohl ebenso übel wie die Gruselkomödien nach ihm. Na wenn das keine bedrückenden Aussichten sind ... LPPML hat all das, was der geneigte Thai-Fan von einem solchen Ulk erwartet: Zoeten über Behinderte und missgebildete Personen, einen schwulen Witz-Charakter, schlechte Geistereffekte und viel viel Rennen. Die ganze zweite Hälfte des Films besteht aus Teenies, die einen Geist erblicken und dann schreiend davonrennen. Sie halten an, treffen neuen Geist - und so weiter., Zwischendurch gibts dann mal eine ganz absurde Szene, in der das wüsteste Mädchen der Truppe die Geister verscheucht, indem sie die Unterhosen runterläst. Ihr Geschlechtsteil ist anscheinend so hässlich, dass die Geister das Weite suchen - ich verarsch euch nicht, auf diesem Niveau ist LPPML angesiedelt.
Ich habe kein Mal gelacht und habe mich kein Mal gefürchtet. Das ist wirklich das schlimmste Fazit, dass man aus einer Gruselkomödie ziehen kann. Lächerliche Charaktere, eine mieserable Inszenierung, schlechtes Drehbuch, ein überhastet Sinn-entleertes und keinen auch nur halbwegs interessanten Moment. Da helfen auch ein paar adrette Boys und Girls im Cast nichts: "Lhob Phee Phee Mai Lhob" ist vergeudete Zeit!

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 2.0 und 5.1 mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph).
Alternativer Titel:
หลบผี ผีไม่หลบ
Regie: Thongkorn Sritabtim

Gruselkomödie

Humor *

Action *

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L h o r n

Reviewed 17.1.04

Thailand 2003 Ein paar Teenager treffen sich in einem Haus im Dschungel. Schon bald beginnt Manao, aus ihrem Buch Geistergeschichten vorzulesen. Die erste handelt von Thidkane, der nicht glauben will, dass seine Mutter ein Paup-Geist ist, der Tiere und menschliche Lebern isst. In der zweiten Story geht es um einen Thani-Geist (Ying Juraluck), der einen Schüler verführt. Des Nachts schleicht sich der schöne Geist heran, hat Sex mit dem Jungen und saugt so alle Lebenskräfte aus ihm heraus. Die dritte Geschichte handelt von einem Pong-Geist, der im Süden des Landes sein Unwesen treibt ...
Kids, die Horrorgeschichten erzählen. Gähn. Hatten wir das nicht schon mal? Diese Ausgangslage wäre ja noch tolerierbar, wenn die erzählten Stories auch tatsächlich gut wären. Die 3½ Geschichten (die letzte verknüpft sich mit der Realität) sind aber ausgesprochen lahm. Am übelsten ist die erste in der faktisch nichts passiert. Selbst die Pointe fehlt. Es gibt einen Twist am Schluss, doch der hat keine Wirkung auf das Vorangegangene, keinen Grusel-Effekt, nichts, einfach nichts. Die zweite Story ist besser, weil sie sinnlicher ist. Wie etwa die Bananepflanzen den Jüngling streicheln, hat eine ganz eigene Erotik, wie man sie sicherlich nicht oft sieht. Danach wird's "handfester", wenn Phra Apai Mani-Schönheit Ying Juraluck sich materialisiert und für ein wenig Bewegung im Lendenbereich sorgt. Wirklich sexy ist die Sache aber auch bloss kurz. So blöde es tönt: Die Szene mit den streichelnden Pflanzen war sexier. Sagt das genug?
Und eben: Gruselig ist auch dieser Plot nicht. Der dritte ist wiederum 08/15 und doof. Der letzte vermischt sich wie angedeutet mit der Hauptgeschichte - aber dies auf stümperhafte Art. Die Vergewaltigung des Mädchens durch die drei fremden Jungs kommt salopp und unmotiviert daher und hat einen arg sauren Beigeschmack, weil die Szene viel zu erotisch abgefilmt ist. Und dann ist plötzlich fertig. Viele tot, Story fertig, Spass dahin. Das war's? "Lhorn" bietet echt wenig Reize. Ein, zwei kleine (Betonung auf kleine!) Grusel-Momente und ein paar Sequenzen mit nackter Haut. Wenigstens ist er attraktiver inszeniert als so mancher schundige Thai-Horror, den ich zuvor gesehen habe. Dennoch: Auf "Lhorn" hat die Filmwelt sichcer nicht gewartet!

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. und 2.0. mit englischen UT. Widescreen (nicht anamorph)
Alternativer Titel:
Soul
Regie: Arphichard Phopairoj

Horror-
Episodenfilm

Spannung *

Erotik *

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L i f e   o f   R a c h a n   t h e   B o x e r

Thailand 2003 Ausführliche Kritik: hier.

 

M a h a   A u d

Reviewed 7.2.04

Thailand 2003 Der ehemalige Soldat Ka-jorn (Nirooj Sirijanya) findet in einem zerstörten Dorf einen Buben und zieht ihn auf. Während Ka-jorn als Mönch praktiziert, unterrichtet er Jate (Chartchai Ngamsun), wie er den Jungen nennt, in der Macht der Magie. Er tättowiert ihm das "Maha Aud"-Symbol auf den Körper, das übersinnliche Kräfte verleiht - positiver oder negativer Natur. So ausgestattet zieht Jate in die Stadt und wird Polizist. Bald bekommt er es mit einem Gegner zu tun, gegen den seinen Kollegen machtlos sind: Thong-Kam (Theerayut Prajyabamrung), der die Macht von "Maha Aud" steuern kann und seine Gegner damit tötet.
Es ist einfach eine Sauerei: Der billigst produzierte Müll aus Thailand (siehe Chaos at the Graveyard, Death Trap, The Crying Tree und so weiter) bekommt eine DVD-Präsentation mit englischen Untertiteln. Filme, die mit einem grösseren Budget und mehr Ambitionen produziert sind und potentiell en internationales Publikum interessieren könnten, kriegen keine Untertitel - Beispiele sind der fast zum Kult avancierte Prügelfilm Ong Bak und "Maha Aud". Letzterer hat mich vom Trailer und vom DVD-Cover her angesprochen, dass ich ihn halt gekuft habe. Ohne Unteritel. Deshalb ist meine Wertung mit Vorsicht zu geniessen, da ich keinen der Dialoge kapiert habe. Blöde DVD-Hersteller.
Aber zum Film. Die Story ist eine relativ simple Gut-gegen-Böse-Geschichte mit übersinnlichen Elementen, sympathischen Darstellern und attraktiver Präsentation. Regisseur Krisorn Buranasing hat früher als Kameramann (etwa bei One Take Only) gearbeitet und man sieht, dass er ein Level an Professionalität besitzt. Auch die Effekte baut er geschickt ein. Es gibt viele Objekt-stoppt-mitten-in-der-Luft-Effekte und zum Schluss noch ein paar einstürzende Autobahnen und Monumente. Nicht schlecht. Leider ist auch ein gewisses Mass an Wiederholung zu beobachten. Den Stopp-Effekt sieht man so oft, dass er zum Schluss nicht mehr aus den Socken haut. Und auch das Erzähltempo ist bei dem 98-Minuten-Streifen leicht gedämpft. Wie auch immer: Wenn man die Dialoge versteht, ist "Maha Aud" sicherlich besser als 75% der Filmproduktion aus Thailand, allein schon, weil er für einmal kein billiger Horror-Schmuddel mit Humoreinalgen ist. Das macht ihn selbst ohne Untertitel einigermassen attraktiv.
Website zur Comicversion von "Maha Aud": http://www.thaicomic.com/mahaaut
Hier auf DVD erhältlich (D)
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. und DTS ohne Untertitel. Widescreen (nicht anamorph).
Alternative Titel:
MahaAud; Maha Aut; MahaAut; Mahaut; The Power; มหาอุตม์
Regie: Krisorn Buranasing

Fantasy-
Action

Action * *

( )

Spannung * *

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M a n   o f   M a   Y e a r

Reviewed 18.4.04

Thailand 2003 Ihre Mutter sei krank und brauche Geld, lügt Noks (Napadkon Midonem) Freundin ihn an. Also manipuliert der junge Boxer den Kampf, verliert seine Ehre und seine Karriere. In der Stadt trifft er auf drei andere Verlierer: den Magier David (Tourrae Chearnyim), den Tänzer Kung (Jathurong Mokjok) und den Sänger Pao. Sie werden Freunde und versuchen, ihre Träume zu verwirklichen. Dazu flehen sie Gott an - der schickt prompt Hilfe: der Engel "Donner" wird auf die Erde gesandt. Er kann dreimal seine übersinnlichen Kräfte einsetzen, doch danach müssen die Träume der vier Männer erfüllt sein. "Donner" wird von den vieren schnell aufgenommen. Doch während sie an einer Gesangskarriere feilen, geraten sie an eine Gangstertruppe und Thai-Boxer Nok verliebt sich in Miss O (Nitipon Mannak).
Wieder ein  Film, der auf den Hoedown Showdown-Zug aufspringen möchte. Das dachte ich nach einer sehr ähnlichen Startphase jedenfalls. Doch "Man of Ma Year" ist nicht nur mehr Musical als das vermeintliche Vorbild, er wird auch immer wie wilder. Thai-Komödien dieser Art mangelnde Struktur vorzuwerfen oder das Fehlen eines klaren Fokus' zielt etwas am Ziel vorbei. "Man of Ma Year" ist ein inszenatorisches Chaos, da gibt es gar keinen Zweifel. Doch der Fun-Film bietet im besten Bollywood-Stil alles, was ein Filmfan auf der Suche nach Spektakel gerne sieht: Songs, Action, Humor, Explosionen, Fights, Erotik - wie aus Bollywood, bloss rund eine Stunde kürzer: 119 Minuten.
Dennoch hat es genug Dinge, die eine massive Abwertung auf akzeptable 2.5 Sterne rechterftigen. Da wären einmal ein paar ganz primitive Gags. Wie der, als in einer deftigen Actionszene die Helden unter Wasser tauchen müssen und plötzlich ein Stück Scheisse um ihre Köpfe schwimmt. So ruiniert man jede gute Szene im Handumdrehen. Zum Glück kann man über die wenigen Ladyboy-Pointen diesmal getrost hinwegsehen. Insofern ist das Endprodukt sicher nicht eine Beldidigung für die Zuschauer. Und das rechne ich ihm schon mal hoch an. Ein Thai-Film, der laut, wirr und rasant sein kann, ohne das Publikum mit grotesken Geschmacksverirrungen zu torpedieren, verdient bereits mein Lob. Wie gesagt: "Man of Ma Year" ist kein Klassefilm. Aber einer, der gut zwei Stunden lang unterhält - vorausgesetzt natürlich, man toleriert alle 10 Minuten eine Luk-Tung-Gesangseinlage. Die sind aber wirklich schön gesungen, angenehm inszeniert und in die Story eingebaut. Sicher keine Showstopper wie in den schlechteren Bollywood-Filmen.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1 & 2.0 mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph).
Alternativer Titel:
คนปีมะ
Regie: Bamrer Ponginchee

Musical-
Actionkomödie

Humor * *

Action * *

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M e k h o n g    F u l l    M o o n   P a r t y

Reviewed 2003

Thailand 2002 Jedes Jahr tauchen im thailändischen Ort Nong Khai bei Vollmond zum Ende des buddhistischen Fastenfests Feuerbälle aus dem Mekhong-Fluss. Das Spektakel um die "Naga Fireballs" lockt mittlerweile Besucher aus der ganzen Welt an - aber auch Skeptiker, die beweisen wollen, dass das Ganze ein Riesenbeschiss ist. Ist es auch: Die Mönche um Luang Por Loh (Noppadol Duangporn) basteln chemische Wundercocktails, die der junge Kan (Anuchit Sapanpong) jeweils am Grund des Flusses deponiert. Doch nun zweifelt Kan an seiner Mission. Er will die Leute nicht länger verarschen ...
Regisseur Jira Malikul (aka. Keng-Jira Malikul) arbeitete als Werber und Kameramann bei Iron Ladies und gibt mit "Mekhong Full Moon Party" sein bezauberndes Regidebüt. Der Film mag vielleicht rund 20 Minuten zu lang sein und die religiöse Message zum Schluss etwas gar forciert vorbringen, doch wessen Herz dabei nicht immerhin ein wenig wärmer wird, sollte zum Arzt gehen: Die Tragikomödie ist wirklich liebenswert - und dabei auch noch visuell sehr ansprechend, inklusive subtil eingesetzter CGI-Tricks.
Einige der Schauspieler haben Mühe mit Reagieren. Das heisst, sie wissen nicht, was sie tun sollen, während ihr Dialogpartner spricht. Dieses Problem ist bei professionellen Schauspielern selten zu beobachten, weil sie voll involviert sind. Hier hatte ich manchmal das Gefühl, die Akteure warten, bis der andere fertig ist, und spielen dann weiter. Das ist aber ein winziges Problem, dass einem beim Zuschauen kaum auffällt. Man folgt lieber den wundersamen Ereignissen, dem Geheimniss um die Naga-Feuerbälle und lauscht Weisheiten wie "Glaube an das was du tust, tu das, woran du glaubst". Kein tiefsinniger Film, kein Film für die Ewigkeit, aber ein Feelgood-Streifen als spirituelle Aufbauhilfe. Süss.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. & 2.0. mit englischen UT. Anamorphic Widescreen.
Regie: Jira Maligool

Tragikomödie

Humor * *

Gefühl * *

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M i d a

Reviewed 24.2.04

Thailand 2003 Ein Dorf im Hochland Thailands: Gemäss der Tradition wird eine schöne, unfruchtbare Frau jeweils zur Mida gemacht, der angesehen Dorfmutter. Die Wahl fällt auf Ah-Por, die ihren Mann verloren hat und das Amt nur für ihre Eltern annimmt. Eine ihrer Aufgaben ist ihr nämlich unangenehm: Wenn ein Mann im Dorf heiratet, muss sie ihn zuvor in Liebesdingen einschulen. Das gefällt auch dem jungen Na-Ka nicht, der schon lange heimlich in Ah-Por verliebt ist. Na-Kas Freundin Ing-Ing ahnt, dass er sie gar nicht liebt und bändelt deshalb mit zwei Männern aus der Stadt an. Die kamen ins Dorf, um Mädchen zu suchen, die in der Stadt arbeiten sollen. Drei hübsche, junge Mädchen gehen freiwillig mit, Ing-Ing kann im letzten Moment zurückgehalten werden. Doch nun pocht sie auf Heirat mit Na-Ka.
"Mida" hat wirklich gewichtige Themen. Zum einen ist die Thematik der verschleppten Dorf-Mädchen allemal einen Film wert. Und zum anderen lässt die anscheinend auf Tatsachen beruhende Idee einer Mida einen interessanten Diskurs über Tradition, Moral und Liebe zu. Die Mida ist eigentlich eine Dorfheilige und gleichzeitig die Dorfhure, die ganz öffentlich die Männer vor deren Heirat empfängt und in Liebesdingen schult. Leider konzentriert sich Regisseur Thamprecha auf den erotischen und den melodramatischen Aspekt dieser Fragestellung. Das Cover der DVD suggeriert einen Lesben-Eorikfilm, doch nur ruhig Blut, so etwas kommt in "Mida" nicht vor. Stattdessen ist der Film durchaus ernsthaft in seiner Absicht und nicht bloss Sexploitation, wie so viele andere billige Thai-Filme. Das Problem ist nur, dass der Regisseur kein Talent hat, die Sache auch gut anzugehen. Zuerst einmal die Liebesschulung: Man sieht, wie Mida den Körper des Mannes massiert und mit Küssen übersät, danach gehts zum Akt. Bis auf ein "entspanne dich" vor dem Gefummle gibt es nichts, was von grossem pädagogischem Wert wäre. Und so wird dieser Aspekt halt eben doch nur auf ein wenig Haut-Zeigen reduziert. Dann wird auch die Mädchen-Deportation falsch angegangen. Zum einen ist es lediglich eine Nebenhandlung, die gegen Schluss völlig unwichtig wird. Zum anderen gibt es auch hier eine eingeflochtene Sexzene, die nur für den Genuss der Zuschauer existiert. Man hätte so viel aus dem brisanten Thema machen können.
Und zu guter Letzt ist auch Mina selbst ein Flop. Ihr Dilemma wird nie ganz klar, weil die Schauspielerin höchstens bedeutungsschwanger ins Leere schaut. Ihre scheinbare Liebe zu Na-Ka wird auch nie bewiesen und dass er wegen dieser Liebe die bedeutend jüngere und körperlich mit allen Vorzügen gesegnete Ing-Ing nach der Heirat von der Bettkante stösst, will so gar keinem Mann einleuchten. Auch hier passiert alles nur, weil es passieren muss. Weil Mina halt ein Dilemma hat, weil ihr Job halt doppelbödig ist und weil sie halt in Na-Ka verliebt ist. Keine Dramatik, nur gegebene Zustände, die wir bestenfalls wegen den Erzählungen der Leute für bare Münze nehmen. Gezeigt wird wenig, spüren tut man nichts. Am Schlimmsten ist das am Ende: Da wäre der Plot endlich auf dem emotionalen Höhepunkt angelangt, als der Regisseur aus der Story ausblendet und ins Jetzt springt, wo die steinalte Mina von den Dramen erzählt. Super. Da wartet man 90 Minuten auf den Payoff und bekommt ihn erzählt? Abgesehen davon ist es auch lächerlich, wie man von der alten Frau immer nur die Augen sieht. Sie wurde nachsynchronisiert. Ob sie überhaupt wusste, was sie für Dialoge zu sagen hat? Sei's drum, das ist ein kleiner Punkt. Zum Schluss ist "Mina" halt eben nur frustrierend. Weil man soviel mehr draus hätte machen können. Den Tiefgang opfert Thamprecha für aufgedrücktes Melodrama, idiotischen Witz mit dem Comic-Relief-Duo Zing+Tiger (deren Treffen mit zwei Ladyboys einfach nicht in den Film gehört) und ein bisschen nackte Haut. Schade.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 3 PAL. Thai 5.1. mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph).
Regie: Niran Thamprecha

Drama

Erotik * *

Humor *

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M o r a

Reviewed 2.2.04

Thailand 2003 Prinz Juntakorop sieht am liebsten mit seinen beiden idiotischen Freunden Sumrit und Sumran den Mädchen beim Baden zu. Die Eltern des Prinzen haben genug von seinem kindischen Verhalten und schicken ihn in den Wald zu einem Asketen. Der willigt ein, Juntakorop auszubilden. Als er ihn zum Kämpfer trainiert hat, gibt er ihm eine Dose auf den Weg, die er nicht öffnen soll. Der junge Mann tut es natürlich trotzdem - und ihm erscheint die bildschöne Mora.
Und wieder einer. Werde ich nie genug davon haben, billigst produzierte Thai-Langweiler anzuschauen? Anscheinend nicht. "Mora" dürfte ungefährt der fünfte Grusel-Quatsch aus Siam in Folge sein. Er verbindet all die Elemente, die einen so grauenhaft schlechten Film ausmachen: grenzdebiler Humor, Erotikszenen zum Einschlafen und Gruselelemente aus der Mottenkiste. "Mora" basiert eigentlich auf einer interessanten Thai-Legende (Infos hier), doch was hier daraus gemacht wurde, spottet jeder Beschreibung. Dass die Untertitel dann auch noch so wunderbare Kreationen wie "do you worry him pregnant?" hergeben, macht die Sache nur noch trashiger.
Der Bösewicht reitet, als ob er Kacke in den Hosen hätte. Die Papp- und Blech-Schwerter sehen aus wie ... Papp- und Blechschwerter. Bei den Wire-Kämpfen in der Luft müssen sich die Fighter an den Seilen festhalten (!), ein peinlicher Umstand, den der Regisseur mit ultraschnellen Flash-Cuts zu kaschieren versucht. Ihr kennt diese Cuts aus Trailern, wenn das Bild schnell auf weiss wechselt und dann zur nächsten Szene geht. Thai-Regisseure lieben diese Cuts und bei den Fightszenen gibt es sie im Dutzend. Die Protagonisten sieht man dennoch in bester Ed-Wood-Manier mit den Seilen kämpfen. Dann gibts noch die obligate Fast-Vergewaltigung, bei der das Opfer plötzlich willig mitstöhnt. Oh und solch atemberaubende Aussprüche wie: "You killed my friend .... I will call my boss." Unbezahlbar.
Worum gehts in dem Film? Unwichtig. Hauptsache die Macher können ihre beschränkten Mittel und Fähigkeiten im Bereich Effekte und Erotik auf Digitalkamera festhalten. Günstig produziert, günstig gepresst, günstig verkauft - ich denke, die machen trotzdem noch Gewinn, solange es dumme Leute wie mich gibt, die den Stuss auch noch kaufen. Und wie immer zum Schluss die Warnung: Lasst euch vom sexy Cover nicht irritieren: Es gibt ein wenig Geknuddle, aber da kriegt ihr bei jedem Playboy-Softsex-Geknutsche auf VOX mehr Knistern. "Mora" ist ein Langweiler, daran führt kein Weg vorbei. Und mit einer übertriebenen Länge von 94 Minuten ist er auch noch über eineinhalb Stunden zu lang.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph).
Alternative Titel:
Mora 2003; โมราห์นางในวรรณคดี
Regie: -

Gruselkomödie

Humor *

Action *

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T h e   M o t h e r

Reviewed 4.4.04

Thailand 2003 Der Dealer Ord (Wannakit Siriput) verprügelt seine hübsche Freundin "Por" Porawee (Inthira Charoenpura) und wirft sie halbtot in einen See. Sie wird gerettet und von Dr. Rudee (Aranya Namwong) verarztet. Die liebevolle Ärztin klärt Por auf, dass sie schwanger ist, und deshalb aufhören solle, Drogen zu nehmen. Por versucht, sich daran zu halten, doch auch ohne Drogen hat sie bald unheimliche Visionen von einer toten Frau: Wenn immer sie mit Wasser in Kontakt kommt, erscheint ihr der Geist der jungen Mai (Prangthong Chanthom). Pors Sozialberater Pipat (Karunpon Thieansuwan) ist der einzige, der der eingeschüchterten Frau glauben mag ...
Unter dem Namen "The Unborn" lief "The Mother" auch in den Kinos Hongkong. Eine Ehre, die nicht vielen thailändischen Filmen zuteil wird. Vergleiche mit der Thai-Hongkong-Co-Produktion The Eye bieten sich deshalb an. Die beiden Filme sind auch beide übersinnlicher Natur. Inszenatorisch ist "The Mother" sicher schlechter, aber ich gebe auch ihm gnädige drei Sterne, weil er soviel besser ist, als all der billig produzierte Thai-Ramsch mit Jahrgang 2003, den ich auf dieser Seite stets mit weinendem Auge besprechen musste. Zudem ist "The Mother" einfach solide gemachter, unspektakulärer, aber durchaus packender Horror, der vom Inhalt her am ehesten mit dem koreanischen Unborn But Forgotten vergleichbar ist - jedoch mit weiteren asiatischen Zitaten von Ring bis Ju-on sowie ureigens thailändischen Elementen. Ein ganz geniessbarer Mix.
Die Hauptrolle spielt die superschlanke und fürs männliche Auge sehr gefällite Inthira Charoenpura, die mit dem Thai-Blockbuster Nang Nak bekannt wurde. Wenn sie in gewissen Szenen aussieht, wie ein aufgescheuchtes Reh, wird klar, dass Regisseur Bhandit Thongdee (Hoedown Showdown) einen cleveren Casting-Trick vollbracht hat. Dadurch, dass seine Heldin so fragil wirkt, ist für die Zuschauer die Bedrohung durch die unheimlichen Mächte noch grösser. Neben Inthira sind auch die anderen Darsteller überzeugend und auf angenehme Art zurückhaltend. Auch der sonst so nervige Comic Relief fehlt völlig.
Mit knapp über 100 Minuten ist "The Mother" angenehm kurz, auch wenn das Ende allzu stark ausgedehnt wirkt. Es liefert Twist nach Twist, weshalb man dies durchaus verzeihen mag; doch etwas straffen wäre durchaus möglich gewesen. Und wenn ich gerade beim Nörgeln bin: eine Szene, in der der Geist aus der Badewanne Richtung Por kriecht und das Licht an- und abgeht, hätte viel besser sein müssen. Keine Gegenschnitte auf Pors Gesicht, dafür nur ihr Keuchen und der Geist bei jedem Mal Licht wieder etwas näher - das wäre spannender gewsen. Aber auch so noch eine recht unheimliche Sequenz. Alles in allem ein schnell vergessener, aber gerne geguckter Horrorstreifen. Und nochmals: besser als 99% der für den Videomarkt produzierten Thai-Horror-Schrottfilme ist "The Mother" alleweil.

Hier auf DVD erhältlich (US)
Meine Disk (Thai): Code 3 NTSC. Thai 5.1. und DTS mit englischen UT. Widescreen (nicht anamorph).
Alternative Titel:
The Unborn; Hian; เฮี้ยน
Regie: Bhandit Thongdee

Horrorfilm

Spannung * *

Gewalt *

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M u a y   T h a i   -   N a i   K h a n o m   T o m

Reviewed 6.12.03

Thailand 2003 Die Burmesen attackieren das thailändische Dorf Bankoom. Dabei töten sie Eltern und Schwester des kleinen Nai Khanom Tom (in den englischen Untertiteln Steam Cake genannt). Der Bub wächst heran und wird von einem namenlosen ehemaligen Soldaten im Kampfsport unterrichtet. Als er sein Fach beherrscht, wandert er weiter, um von seinem Onkel auch im Schwertkampf unterrichtet zu werden. Er und sein Freund Ay Dum schliessen sich den Thai-Kämpfern an und warten auf einen Grossangriff der burmesischen Invasoren, die von Steam Cakes Erzfeind Ay Plew aufgehetzt wurden ...
Nai Khanom Tom ist die wichtigste Figur in der Geschichte der Kampfsportart Muay Thai (Background hier). Seine Heldentaten kennt in Thailand fast jedes Kind und Verfilmungen sind natürlich Pflicht. Diese hier mischt den Kampsport mit dem historischen Background - also in gewissem Sinne Ong-bak mit Bang Rajan. Das Resultat mag nicht richtig zu befriedigen. Da ist zum einen die zusammengeschusterte Handlung, die zu verstückelt erzählt ist. Dann sind die Fight-Szenen, die zwar schön grob sind, aber unmotiviert eingesetzt werden und zum Schluss bloss noch Show-Stopper sind. Die Charaktere sind ebenso willkürlich. Sie wechseln ihre Agenda nach Bedarf des Drehbuchs und sind schlicht und einfach zu blass, um die Zuschauer in ihren Bann zu ziehen. Insbesondere der Protagonist Nai (aka. Steam Cake) ist konturlos. Muskel-Buddy Ay dum sieht lecker aus, wird aber nach der ersten Attacke im Nu vom Prügel-Hooligan zum besten Freund. Was geht ab? Keine Ahnung ... das Drehbuch verlangt danach, also passiert's. Mit Logik oder aufeinander aufbauenden Ereignissen hat das nicht viel zu tun.
Zuguterletzt ist der Film auch technisch mickrig. So sind die Kampfszenen zwar meist okay, errreichen aber nie die Power von Ong-bak. Zudem sind in den Massen-Angriffen die Leute unterfordert: Einer der Bösen kämpft gegen den Guten während die anderen hilflos nebendran stehen. Sobald ein Böser fällt, attackiert der nächste. Das kennt man noch aus Bud-Spencer-Zeiten und ist heute auch nicht besser geworden. Die Kameraführung ist farblos. Ganz peinlich ist etwa, wenn eine Day-for-Night-Szene Nacht suggerieren soll und die Kamera bei einer Einstellung drekt auf die Sonne zielt. Super Timing. Macht "Muay Thai" einfach ein wenig schluddrig. Überhaupt wirkt der Film billig gemacht. Dazu noch viel zu geschwätzig, überlang und holprig. Alles in allem eher enttäuschend.
PS: Zum Schluss des Films gewährt der burmesische Herrscher Nai entweder Gold oder zwei Girls. Nai meint, er brauche weder Gold noch Frauen, da ihm Thailand beides biete. Stattdessen will er alle Thais frei sehen und bekommt den Wunsch gewährt. Wie schön patriotisch. Aber eben anscheinend nicht ganz wahr - tatsächlich wählte der heldenhafte Nai nämlich die beiden Damen als Belohnung und lebte mit ihnen ein befriedigtes Leben bis zu seinem Tod ...

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Nomtom;
Nai Khanomtom  นายขนมต้ม
Regie: Paitoon Ratanon

Action-
Abenteuer

Action * * *

Gewalt * *

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M y   G i r l   ~   F a n   c h a n

Reviewed 29.12.04

Thailand 2003 Jeab (Charwin Jitsomboon) bekommt die Einladung zu einer Hochzeit. Seine Kindheitsfreundin will sich berheiraten! In Jeab kommen die Erinnerungen hoch: In den 80ern leben er (Charlie Trairattana) und Noi-Nah (Focus Jirakul) nebeneinander. Ihre Väter (Wongsakorn Rassamitat, Preecha Chanapai) betreiben beide einen Coiffeur-Salon und sind Rivalen. Ihre Mütter (Arnudsara Jantarangsri, Nipawan Taveepornsawan) dagegen sind beste Freundinnen. In der Schule verbringen Jaeb und Noi-Nah die meiste Zeit zusammen. Von den Jungs wird der scheinbar schwächliche Jeab nämlich nicht akzeptiert. Der mehrmals sitzen gebliebene Fettsack Jack (Chaleumpol Tikumpornteerawong) schickaniert ihn sogar ständig. Doch da entdecken die Jungs, dass Jeab Fussball spielen kann. Sie wollen ihn aufnehmen. Soll Jeab dafür seine Freundschaft zu Noi-Nah aufs Spiel setzen?
Sechs Regisseure verarbeiteten ihre Jugenderinnerungen zum Film "My Girl" und landeten damit in ihrer Heimat Thailand einen Kassenhit. Der Film hat es aber auch verdient: Er ist herzerwärmend, süss und nostalgisch. Zuschauer mit Kitsch-Allergie solltem dem Streifen fernbleiben, ansonsten droht Hautausschlag. Thailändische Filme sind ja selten subtil und wenns darum geht, romantisierte Kindheitserinnerungen auf Zelluloid zu bannen, machen die Regisseure keine Ausnahme - ausnahmsweise kommt dies dem Film aber zu Gute. Ich gebe die 3½ nur haarscharf und mit einem etwas unguten Gefühl. Dies, weil der koreanische Jugend-Erinnerungsfilm When I Turned Nine eigentlich besser ist, mich zu Tränen gerührt hat und auch "nur" 3½ bekommt. Aber ich will "My Girl" einfach nicht mit drei Sternen abstrafen. Dazu ist er einfach zu niedlich.
Stark tragen die beiden Kind-Akteure dazu bei: Charlie Trairattana ist einfach ein herziger Bub mit minimalistischer Mimik aber grossartigem Feeling. Er spielt nicht herausragend gut, aber man weiss, was in ihm abgeht. Und eben: Er ein ganz Süsser. Gleiches gilt für Focus Jirakul. Die Kleine spielt ausdrucksstärker als ihr Co-Star und steht ihm in Sachen Knuddel-Faktor in nichts nach. Eine wirklich gemeine Besetzung, denn welcher Kritiker mit Herz kann diesen beiden schon böse sein. Die restlichen Darsteller sind okay. Unter den Kids hats ein paar Nieten aber auch ein paar witzige Charaktere. Die Eltern kommen dagegen kaum gross zum Zug.
Die sechs Regisseure haben mit dem Casting und dem Geschichtensammeln wohl am meisten Zeit verbracht. Inszenatorisch gibt "My Girl" nämlich nicht so viel her. Die Rahmenhandlung ist etwas plump und mit Charwin Jitsomboon blass besetzt. Zudem wirkt das Ende etwas zu offen - aber auch ungewöhnlich, wenn es aussagt, dass die erste grosse Liebe in unser Erinnerung immer ein Kind bleibt, selbst im Hochzeitskleid vor dem Altar. Der Rest ist dramaturgisch sehr zielstrebig und deshalb auch voraussehbar. Es geht eben weniger um den grossen Handlungsbogen als um die kleinen Dinge. Das Gummi-Twist-Spielen, die kleinen Fussball-Scharmützel, die Streiche, die aufkeimende Sandkastenliebe. Und ironische Momente wie die rivalisierenden Coiffeur-Salons der Väter. Das ist es, was "My Girl" ausmacht, weniger ein Plot im klassischen Sinne.
Und um nochmals auf das "subtil" zurückzukommen: Auch bei der Symbolik richten die Macher mit grosser Kelle an. Zwei Vögelchen auf dem Fenstersims heisst Zweisamkeit und Glück, ein Vögelchen deutet Krise an. Sicher nicht ein
Ausbund an Intelligenz. Aber es funktioniert. Wie das meiste in dem Film. Und weshalb letztendlich? Weil wir doch alle noch ein bisschen Kind sind. Die Psychologen wollens überanalysieren, die Ehefrauen wollens austreiben, die Machos nicht wahrhaben - aber wir sind doch immer mal wieder gerne kleine Kids und selbst wenn unsere Jugenderinnerungen nicht ganz mit denen übereinstimmen (vielleicht entsprechen sie eher Idealvorstellungen), so kann man sie nachvollziehen. Und wichtiger noch: nachfühlen. Wieder das Herz. Das wird hier gefordert. Das Hirn eher wneiger.
Damit sollte in etwa jeder wissen, ob dies seine Art Film ist oder nicht. Meine ist es. 109 Minuten witzige, kurzweilige und sehr nostalgisch verklärte Unterhaltung, die zum Schluss hin ziemlich rührend wird. Gespickt mit einer kantonesischen Traum-Martial-Arts-Einlage und einer Musical-Nummer auf Fahrrädern. Doch all dies ist letztendlich Staffage. Es geht um Jeab und Noi-Nah. Um Sandkastenliebe, Freundschaft, Kindheit. Naiver Humbug also ... zum Schmelzen süss.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (HK): Code 3 NTSC. Thai 5.1. mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph).
Alternative Titel:
Fan chan; แฟนฉัน
Regie: Vitcha Gojiew,
Songyos Sugmakanan,
Nithiwat Tharathorn,
Witthaya Thongyooyong,
Anusorn Trisirikasem,
Komgrit Triwimol

Tragikomödie

Humor * *

Action *

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N a r o k   s a o   T a - r u - t a o

Reviewed 4.10.03

Thailand 2003 Ein Frauengefängnis mitten im thailändischen Dschungel. Von hier gibt es kein Entkommen. Der Leiter, der sich Governer nennt, bestraft jede, die ausbricht und hetzt seine sadistischen Wärter hinter den Ausreisserinnen her. Meistens kommen die Knastfrauen nicht lebend zurück. Besonders böse ist Wärter Kim ("Nicky" Theerakol) , der seine Opfer auch gerne mal vergewaltigt. Das passt seiner Geliebten, der Wärterin Irada, aber gar nicht. In dem Zwist der beiden sehen die Gefangenen Sunee, Rut und Janesuda die Chance zu einem Ausbruchsversuch. Doch bis sie diesen arrangieren können, müssen sie viel Leid durchstehen ...
"Narok sao Ta-ru-tao" ist einer dieser Low-Budget-Exploitation-Streifen, wie sie in Thailand zu Dutzenden gedreht werden. Wie niedrig die Produktionsstandards bei dem Film waren, sieht man an der schwachen Beleuchtung, dem Umstand, dass man stets den Wind durchs Mikro pfeifen hört, der eingesetzten Digitalkamera, den schwachen Akteuren und der Musik. Letztere ist völlig deplaziert. Der Regisseur weiss nicht, wie und wann er seine Musik, bestehend aus Techno, Rock, Klassik und geklauten Scores (u. a. "Psycho") einsetzen soll. Die begleitenden Bilder sind ebenso schwach. Wie angetönt ist die Beleuchtung praktisch nicht vorhanden, das eingesetzte Blut ist weinrot, die Stuntdoubles sehen nicht aus wie die Originale und die Sexszenen sind endlos lang - und schrecklich öde. Die erste zwischen sexy Wärter Kim und seiner Geliebten Irada will und will nicht enden, die zweite (eine Lesbo-Szene) ist sehr kurz und die dritte recht anregend, wenn auch zu lang. Die vierte dann wieder eine längere Lesbo-Szene.
Damit ist auch gesagt, dass der Film mehr Wert auf Sexszenen als auf Handlung legt. Die Story ist echt plump und die Schauspieler haben Mühe, ihre idiotischen Dialoge aufzusagen. Das fällt nicht in die Kategorie "Trash", sondern in die Kategorie "Laientheater". Im Genre des Exploitation-Knasfilms gibt es fürwahr bessere Filme als diesen. Der Sadismus der Wärter, der in einigen Szenen in seltsamen Foltermethoden gipfelt, ist noch das Highlight für Knastfilm-Fans, aber ansonsten hat "Narok sao Ta-ru-tao" einfach nichts Sehenswertes zu bieten. Überspringen!  

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1.mit englischen UT. Widescreen (nicht anamorph).
Regie: -

Knastfilm

Erotik * *

Gewalt * *

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N e n - J i e w   J o r m   K a m u n g - w e t h

Reviewed 26.12.03

Thailand 2003 Der kleine Mönch-Novize Jew erlöst gerade ein paar Seelen aus ihrem Geisterdasein, als die Bewohner des Dorfes Nong Dong Toey herbeiströmen und denken, er habe die Geister gerufen. Sie vertreiben den Jung-Mönch aus dem Dorf. Zusammen mit den Freunden Prue und Eang, sowie mit seiner Schwester Ann und deren Freund Buen aus Bangkok, zieht Jew ins Nachbardorf, wo der böse Exorzist Ajarn Sak eine Herrschaft des Schreckens aufgebaut hat und einem Drogenbaron mit schwarzer Magie unter die Arme greift.
Wenn ich sehe, was für potenziell attraktive Thai-Filme auf DVD ohne Untertitel herauskommen und mir damit verwehrt bleiben, kann ich nicht verstehen, welcher Ramsch aus Thailand manchmal untertitelt wird. In genau diese Kategorie gehört "Nen-Jiew Jorm Kamung-weth", ein Trash-Film, der am Anfang aussah, als würde ich ihn nicht überleben, doch schon bald zu einem Film wurde, dem man eines nicht absprechen kann: Ambitionen.
Hinter dem Film stecken Stuntleute erster Güte. Viel Arbeit wurde in Gewalt-Effekte, Stunts, Fights und sonstige Einfälle gesteckt, die in Thailand für Entertainment sorgen. Doch der Film ist dennoch kaum geniessbar. Das Problem beginnt mit der Technik. So aufwändig die eingesetzten Mittel auch sind, die akkustische und visuelle Präsentation ist die eines Schülervideos. Der Schnitt dilettantisch, das Drehbuch an den Haaren herbeigezogen. Die Schauspieler sind manchmal lachhaft schlecht oder scheinen durch den Film zu schlafwandeln. So etwas hat eigentlich kaum mehr als ½ Stern verdient - und doch ... über 90 Minuten (inklusive Outtakes am Schluss 102 Minuten) hat "Nen-Jiew" soviel Unerwartetes oder schlicht Hirnrissiges zu bieten, dass ich aus dem Staunen kaum mehr rauskam. Wo fange ich bloss an?
Die Musik ist aus der Konserve. Dreimal hörte ich "Smack My Bitch Up", einmal kurz den Score von "Signs". Sollte da mal jemand das Copyright abchecken? Egal. Der "Prodigy"-Song spielt während den Fight-Szenen. In der ersten kämpft Eang in Bruce-Lee-Kluft (die aus Kill Bill) gegen Stuntmen, die viel einstecken können. Im zweiten prügelt Buen im Muay-Thai-Stil auf drei weibliche Geister ein. Die erste ist eine Kosmetikverkäuferin, deren Innereien aus dem Körper gerupft wurden (Kopf+Innereien=in Asien verbreiteter Geist - siehe auch Krasue). Die zweite hat einer lebenden Kuh den Darm rausgerissen und gefressen. Die dritte hat ihr Baby totgeschlagen. Oh das ist noch nicht alles. Im letzten Fight verkloppt Ann erst Schwertkämpfer, dann einen Ninja und dann einen dämonischen Kleinwüchsigen. Alles immer sehr brutal. Ja, die Gore-Effekte sind erstaunlich elaboriert.
Action, Gewalt, Horror. Was fehlt noch? Sex und Comedy natürlich. Die Gags sind mau, sehr billig und sehr deplaziert. Der Sex ist ebenso Fehl am Platz. Bei einer unnötigen Vergwaltigungsszene sind die delikaten Körperstellen verpixelt, ebenso bei einer von-Hand-Frühgeburt eines Fötus', der anschliessend geopfert wird. Yummi. Dann gibts da noch die sehr leckere Maprang, die ohne wirklichen Sinn eingeführt wird und dann doch keinen Sex haben darf. Na kommt schon, wenn schon Sleaze, dann gebt dieser Dame ihre Sexszene. Dann hätt's auch auf 2 Sterne gereicht! Nein im Ernst: Bis auf diesen seltsamen Rückzieher ist "Nen-Jiew" offensivster und haltlosester Horror-Trash mit extremem Einsatz aller Mittel. Die Präsentation und der Inhalt sind zum Scheien schlecht, aber wer nach Sachen sucht, die er in einem Hollywoodfilm (zum Glück?) nie findet, der hat hier eine Fundgrube vor sich ...

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. mit englischen Untertiteln.
Vollbild.
Regie: -

Horrorkomödie

Gewalt * * *

Action * *

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T h e   N i n e   H o m e s

Reviewed 2003

Thailand Ein paar Teens ziehen sich in ein abbruchreifes Haus zurück, um die Sau rauszulassen. Sie haben ein wenig Sex und ein paar von ihnen fallen zwei fauchenden Vergewaltigern zum Opfer ...
So oder ähnlich die Story von "The Nine Homes". Ich hab die VCD ohne Untertitel geschaut, aber da es eh kaum Dialoge hat, habe ich wohl nix verpasst. Der Film ist einer jener in Thailand gerne produzierten Billigstreifen mit etwas Erotik. Es gibt eine längere Szene am Schluss, doch selbst die ist absolut zahm. Versprecht euch also nichts Stimulierendes! Da läuft härtere Ware am Abend auf VOX oder RTL II. Also dann gibts wenigstens Blut? Ein wenig. Wobei, nein, Blut ist das falsche Wort. Es ist ein pinkfarbener Saft, der ab und zu auf den Körpern klebt. Wunden gibts keine. Woher das "Blut" kommt, weiss man auch nicht richtig. Nun ist wohl der Zeitpunkt gekommen, das Kind beim Namen zu nennen: "The Nine Homes" ist absolut furchtbar. Ich kenne nur wenige Filme, die langweiliger sind: Null Spannung, null Logik, null inszenatorische Finesse. Die Schauspieler sind dilettantisch, die Erotikszenen zahm, die Horrorszenen ein Witz, der holprige Schnitt ist katastrophal, der Soundtrack übel und das Ende nach 67 Minuten ebenso plötzlich wie doof. Echt, an dem Film gibt es nichts Gutes. Und damit auch keinen Trash-Value. Man ist nur froh ist der Quatsch endlich vorbei. Was lernen wir daraus? Sex and Blood ist schön und gut - aber wenns in die Hosen geht, dann richtig ...  
Auf VCD erhältlich - ich habe die Thai-Version ohne UT gesehen.
Regie: Takeshi

Erotikhorror

Erotik * *

Grusel *

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N o r   C h o r

Reviewed 2003

Thailand 2002 Raywat (Chalat Na Songkla) liefert sich mit einem fremden Motoradfahrer ein Rennen und kommt von der Strasse ab. Er rast frontal in einen Mann und tötet ihn. Dafür landet Ray drei Jahre im Knast. Da er jung und hübsch ist, muss er höllisch aufpassen. Ein Kollege warnt ihn schnell, nicht "die Seife aufzuheben". Um seine Haut zu retten, willigt Ray ein, für den Superintendanten Silp (Suthpong Kanithanon) als Spitzel unter den Gefangenen zu fungieren ...
Ich bin wirklich in einer dummen Situation: "Nor Chor" ist ein elegant gefilmter, ansprechend gespielter und inszenierter Film mit einer Prise Sozialkritik. Also alles Dinge, die man mögen muss - doch diese Handlung. Die verunmöglicht es mir, den Film gut zu bewerten. Da werden Themen angeschnitten und nicht weiterbehandelt, da gibt es Wendungen in der Handlung, die ohne Payoff bleiben, da schlenkert die Story hin und her und am Schluss weiss man nicht, was genau der Film jetzt sagen wollte. Und was er sollte. Was will der Superintendant? Wieso tut Ray am Schluss, was er tut? Es gäbe etliche andere Fragen, die sich aufdrängen - die ich aber nicht weiter verfolgen möchte. Wenn ihr den Film anseht, werdet ihr von selbst auf die Probleme stossen.
Deshalb widme ich ein wenig mehr Platz den positiven Aspekten: Hauptdarsteller Chalat Na Songkla ist ein Neuling im Filmbusiness, sieht aber gut aus und spielt gut. Er ist zwar passiv, aber das schreibt die Rolle vor. Ray ist eine Art Beobachter, unser Auge in die Gefängniswelt. Ähnlich, wie es Dowsawai in Butterfly in Grey ist (übrigens auch ein interessanter, aber letztendlich unbefriedigender Film). Und diese Thai-Gefängnisse sind wohl wirklich tough. Das bringt der Film auch gut herüber. Aber das tun eigentlich die meisten Gefängnisfilme. Wenn man heute noch solche Filme macht, sollte man was Neues dazubringen. "Nor Chor" tut das halt leider nicht und vergeigt die Sache mit der Patchwork-Story. Schade, denn es gäbe wirklich viel zu mögen an dem Werk.

Hier auf DVD erhältlich (Thai)
Hier auf DVD erhältlich (UK)
Meine Disk (Thai): Code 3 PAL. Thai 5.1 & 2.0 mit englischen UT. Widescreen (nicht anamorph)
Alternative Titel: Bangkok Hell; Gefangener (Übersetzung);
น.ช. นักโทษชาย
Regie: Manop Janejaruskul

Drama

Spannung * *

Action *

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N o t h i n g   t o   L o s e  

Reviewed 2002

Thailand 2002 Der 30-jährige, spielsüchtige Somchai (Pierre Png) ist derart verschuldet, dass er aufs Dach eines Hochhauses steigt - doch zum Springen ist er letztendlich zu feige. Da erblickt er eine Frau, die ebenfalls vor dem Sprung in den Tod steht. Er überredet sie, herunterzusteigen. Sie heisst Coco (Arisara "Fresh" Wongchalee) und ist genauso verzweifelt wie er. Beide erkennen, dass Menschen wie sie, die nichts mehr vom Leben erwarten, eigentlich alles tun können ... sie legen los mit einem fetten Essen, zertrümmern einen Ferrari und werden zu Gangstern.
"Nothing to Lose" fällt sofort auf. Dieses Cover (hier) ist einfach herrlich. Und die Regie führte Danny Pang, der Zwillingsbruder von Oxide Pang - zusammen sind sie das Regie-Duo hinter The Eye und Bangkok Dangerous. Gekauft. Doch dann die Enttäuschung: Zwar steht auf dem DVD-Cover "with English subtitles", aber der Film hat keine. Super. Ich versteh doch kein Wort Thai! Also hatte ich die Hoffnung, ich kriege einen Film vorgesetzt, in dem wenig gesprochen wird. Ja denkste: Es gibt ewig lange Dialoge. Sind die lustig? Melancholisch? Keine Ahnung - deswegen ist das 3-Sterne-Rating mit Vorsicht zu geniessen. Nun also zu den Dingen, die ich mitgekriegt habe: Pang, der den Film auch schnitt, inszenierte wie erwartet sehr stylish. Die Farbgebung, die Musik, der Schnitt - alles wunderbar. Die Story, soweit ich das sagen kann, ist eine Teen-Variation von "Bonnie & Clyde" und überrascht mit ein paar Gewaltszenen, die aus einem anderen Film zu stammen scheinen. Das Ende ist dann wieder eher "Thelma & Louise" als "Bonnie & Clyde" - will heissen: Das, was man erwartet. Ein schönes Ende. Apropos schön: Das Hauptdarstellerpaar ist wirklich niedlich und Arisara Wongchalee in der letzten 15 Minuten wirklich anbetungswürdig süss. Alleine das rechtfertigt schon das Ansehen des Films. Also, bis ich eine Kopie mit Untertiteln finde, bleibt meine vage Empfehlung: Anschauen, wenn ihr auf ein gestyltes Gaunerabenteuer mit überraschend wenig Action, ebenso überraschend wenig Sex, aber dafür sexy Cast sehen wollt, dann ist "Nothing to Lose 1+1=0" genau das Richtige für euch.
Offizielle Website: http://www.nothing-2-lose.com/
Hier auf DVD erhältlich (D - mit Untertiteln)
Ich habe die Thai-Version (Code 0) ohne Untertitel gesehen.
Alternative Titel: 1 + 1 = 0
Regie: Danny Pang

Gangster-
Tragikomödie

Action * *

()

Humor * *

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O '   L u c k y   M a n 

Reviewed 2003

Thailand 2003 Thailand in naher Zukunft: Em Manoch (Sam Chotibun) hat alles im Leben: Er sieht blendend aus, arbeitet als Programmierer an einer neuartigen Traummaschine und kriegt jeden Abend eine neue sexy Frau ins Bett. Als er eines Nachts mal wieder ran will, taucht zwischen den Beinen der Frau plötzlich Gott (Somlik Sakoikul) auf. Der erzählt Em, er werde nicht mehr Sex haben können - nur mit einer Frau, die er auch liebt. Em nimmt das nicht ernst und verwendet beim Quickie im Büro Leim anstatt Gleitcrème. Autsch. Eine Warnung? Em ignoriert sie und hat daraufhin einen Transsexuellen, eine Mafia-Braut und eine Männermörderin am Hals. Als auch das nicht wirkt, nimmt ihm Gott den Penis weg. Em verspricht Besserung und sieht nur eine Therapie: Mit dem hässlichsten Mädchen des Büros auszugehen. Mill ("Ploy" Chermarn Boonyasak, Bilder hier), deren Warzen und faulen Zähne im Office legendär sind ....
Träumt nicht jeder Mann davon: Glück im Beruf, ein Aussehen wie Em und Frauen, die einen den ganzen Tag lang anhimmeln? Na also, doch viel zu oft meinen Filmemacher, ein Mann habe so ein schönes Leben nicht verdient und man müsse ihm eine moralische Lektion erteilen. Ein US-Beispiel: 40 Day and 40 Nights. Die thailändische Sexkomödie "O' Lucky Man" folgt dem selben Denken. Ein Mann, der seine Vorteile im Leben voll auslebt, muss sich im Innern ja soooo leer fühlen, weshalb wir ihn in eine gesittete Existenz überführen müssen. Ja toll. Abgesehen davon, dass ich mit dieser Form von moralischer Indoktrination wenig anfangen kann, ist auch der Film nicht wirklich geglückt ...
H
auptdarsteller Sam Chotibun ist zwar ein schnuckliger Sexgott, bei dem wohl nicht nur Frauen schwach werden, doch wirklich schauspielern kann der Typ nicht. Ist auch nicht so schlimm, da die Rolle das nicht unbedingt verlangt - und die anderen Akteure um ihn herum nicht gerade besser sind. Die Frauen im Film sind allesamt sexy, doch höchstens marginal. Die einzige wichtige Frauenrolle ist jene von Mill - und die ist ja reichlich klischiert: Ein hässliches Mädchen mit Herz. Das geht ja noch, doch wieso der Film sie so hässlich machen muss, leuchtet nicht ein. Nie und nimmer würde sich Em in sie verlieben. Die Glaubwürdigkeit ist überstrapaziert. Ok, auch darüber kann man noch hinwegsehen, wenn das Ende nicht so verlogen wäre: Wieso muss (Spoiler, aber man kann es ja ahnen) Mill zum Schluss zum Chirurgen und danach aussehen wie ein Model? Untergräbt das nicht die Moral "Schönheit kommt von innen"? Em erzählt ihr zum Schluss, es mache nichts, wie sie aussieht, er liebt sie, wie sie ist - solche Worte kommen einem mit Sicherheit leichter über die Lippen, wenn die Frau gegenüber aussieht wie eine Venus, anstatt wie eine Medusa.
"O' Lucky Man" hat also strukturelle, moralische und schauspielerische Probleme. Was macht er denn richtig? Wenig ... der Humor ist forciert, aber es hat ein paar gute Pointen. Und der Film ist unbestreitbar sexy. Wenn Em mal wieder mit seinem verschwitzten Adonis-Körper über unverschämt attraktive Frauen herfällt, kann man nicht anders, als angeregt zu sein. Aber das ist ja auch dringend nötig - sonst würde der Film auf keiner Ebene funktionieren. So geht er immerhin als sexy Komödie durch, von der etwa 10% der Gags einschlagen. Genug? Für mich nicht - aber die 90 Minuten gehen relativ schnell vorbei ...

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. und 2.0. mit eingebrannten engl. UT. Widescreen (nicht anamorph)
Alternative Titel: O Lucky Man; Man 100
Regie:
Teerani Tamrongwinichai
aka. Nicky Tamrong

Sexkomödie

Erotik * * *

Humor * *

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O m e n   ~   S u n g   h o r n

Reviewed 28.7.03

Thailand 2003 Die drei Kumpels Big (Apichej Kittikornjaroen), Dan (Woravej Danuwong) und Beam (Kavee Tanjararak) arbeiten zusammen im Art Department einer Illustrierten. Ein Unfall, den Dan baut, stellt die Freundschaft auf die Probe: Dan wird nämlich von einer alten Frau gerettet, die ihm Dinge voraussagt. Als diese tatsächlich eintreten, wird Dan unruhig. Auch seine Freunde erleben derweil seltsame Dinge. So trifft Big auf dem Highway auf eine kleine Verkäuferin und Beam verliebt sich in Oam (Supatchaya Reunreung), die die drei Jungs seltsamerweise gut zu kennen scheint ...
Auch die Pang Brothers langen mal daneben. Waren die bisherigen Werke von Oxide und Danny Pang zwar selten Meisterwerke, so strotzten sie doch vor technischer Raffinesse und Erzähllust. "Omen", der oft als Nachfolger von The Eye gehandelt wurde, hat jedoch keine dieser beiden Qualitäten: Der nur 79 Minuten lange Film hat riesige Story-Löcher, ist in der ersten Stunde schrecklich langweilig und bietet dafür am Ende eine fade Auflösung. Ich darf sie ja hier nicht spoilern, aber als die eine Person das Rätsel auflöst, musste ich laut herauslachen. Das solls gewesen sein? Schwach! Zugegeben, manchmal schaffen die Pang Brüder es, Gänsehaut zu erzeugen und um die ein-Stunden-Marke hat es eine Szene à la "Final Destination" (bei dem der Film am ehesten abguckt) - doch mehr liegt an Spannung nicht drin.
Auch technisch ist "Omen" keine Meisterleistung. Die Rückblenden sind zu Beginn sinnlos und dienen nur als Aufhänger für erwähntes Finale. Die Kameraarbeit ist uninspiriert, aber immerhin halbwegs atmosphärisch. Und die Schauspieler sind blass. Die drei Bubi-Hauptdarsteller Big-Dan-Beam sind eine Pop-Gruppe namens "D2B" (Photos hier) ... ok, es ist in Thailand üblich, Popsternchen in Filmen unterzubringen, aber dennoch sagt das doch viel über das Talent der Boys aus. Schmuck sehen sie aus, spielen können sie okay. Aber da der Film ja nicht so viel zu bieten hat, liegt mehr Augenmerk auf den dreien, als ihnen recht sein dürfte ...

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1.mit englischen UT. Widescreen (nicht anamorph).
Auf dem Cover sind die Untertitel nicht vermerkt, die Disk hat aber englische Untertitel!
Alternativer Titel: Sung horn;
สังหรณ์
Regie: Pang Brothers

Mysterythriller

Spannung * *

Action *

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O n e   N i g h t   H u s b a n d   ~   K u e n   r a i   n g a o

Reviewed 28.11.03

Thailand 2003 Sipang (Nicole Theriault) verbringt die Hochzeitsnacht mit ihrem Mann Napat (Worawit Kaewpetch), als er einen Anruf erhält und verschwindet. Er taucht nicht mehr auf und die verängstigte Sipang beginnt, Nachforschungen anzustellen. Dabei zählt sie auf die Hilfe von Napats cholerischem Bruder, dem Garagenbesitzer Chatchai (Pongpat Vachirabanjong). Sie lernt so dessen Frau Busaba (Siriyakorn Pukkavesa) kennen, die von ihrem Gatten oft geschlagen wird. Yuppie-Mädchen Spiang freundet sich mit der introvertierten Busaba an und will ihr beibringen, sich von ihrem Macho-Gatten zu emanzpieren. Da entdeckt sie in dessen Schlafzimmer eine Pistole ...
Mit ihrem Film "One Night Husband" wurde die ehemalige Experimentalfilmerin und Ex-Filmkritikerin Pimpaka Towira an die Filmfestspiele in Berlin eingeladen. Der Film ist sicher nicht überragend, doch im Unterschied zu so manchem billig produzierten, lauten Thai-Film der letzten Jahre ist er subtil und solide inszeniert. Das ist doch schon mal was. Popsängerin Nicole Theriault (in ihrem Kinodebüt) und Siriyakorn Pukkavesa, Monrak Transistor) harmonieren gut miteinander und Regisseurin Towira baut eine gute Atmosphäre auf.
Mir gefiel die erste, stillere Stunde besser. Towira gelingen ein paar gefühlvolle Momente, etwa, wenn die zwei Frauen im Bett liegen und nicht schlafen können. Busaba kuschelt sich an die erstaunte Sipang, dreht sich wieder weg und wird dann von Sipang zurückgedreht. Sehr intim, ohne sexuell zu wirken. Die letzte halbe Stunde ist eher wieder Thriller-Territorium. Die Auflösung ahnt man schnell, sie ist auch nicht so wahnsinnig spektakulär. "One Night Husband" ist ganz haarscharf ein 3-Stern-Film und vielleicht ist es auch blosser Goodwill, der ihn vor 2½ bewahrt. Er ist auf jeden Fall ein subtiles, gefühlvolles und gemächliches Drama mit guten Akteuren. Einen Blick wert.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. und 2.0. mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph).
Alternative Titel: Kuen rai ngao;
คืนไร้เงา
Regie: Pimpaka Towira

Thrillerdrama

Spannung * *

Gefühl * *

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O n g - b a k

Reviewed 14.8.03

Thailand 2002 Ein heiliger Buddha-Kopf wird aus dem Tempel eines kleinen thailändischen Dorfes gestohlen. Die Bevölkerung schickt den jungen Boonting (Tony Jaa alias Phanom Yeerum), um den wertvollen Kopf wieder zurückzuholen. In Bangkok wird Ting in die Unterwelt gezogen und gerät an Organisatoren von illegalen Wettkämpfen. Eher unfreiwillig steigt er ein - und kämpft sich nach oben.
Die DVD dieses Actionfilms gab es lange bloss ohne Untertitel - aber das war nicht so schlimm. Selbst Leute wie ich, die kein Thai sprechen, können den Film kapieren, denn die Handlung ist ausgesprochen simpel und die Dialoge nicht allzu ausführlich. Man schaut "Ong-bak" auch nicht deshalb an, sondern wegen den Kampfszenen. In etlichen Internetforen wird der Streifen als neuer Massstab im Kampfsport-Genre angeguckt - ich würde auch fast soweit gehen.
Was "Ong-bak" aus der Masse der Fightfilme heraushebt, ist seine rohe Power und Natürlichkeit. Vergesst Wirework und tanzartige Duelle: hier wird geschlagen und gehauen, dass es weh tut. Muay Thai heisst die Kampftechnik - bzw. Muay Boran (mit 100 wiederentdeckten Kung-Fu-ähnlichen Bewegungsabläufen), bei der alle Körperteile eingesetzt werden, und sie wirkt wie die frühen Filme von Jackie Chan oder jene von Bruce Lee. Hart, echt, schnell. Verdammt schnell. So schnell, dass der Regisseur die besten Szenen ein- bis zweimal wiederholt. Manches kann man auch kaum glauben. Wenn etwa die Kämpfer mit roher Kraft aufeinander losrennen, wenn sie so stark weggeschuppst werden, dass einem beim Zuschauen schon die Knochen schmerzen. Und bei den Stunts von Hauptdarsteller Tony Jaa alias Phanom Yeerum. Der Kerl sieht topfit aus und schafft Stunts wie Jackie zu seinen besten Tagen: Springt über fahrende Autos, durch aufgerolllten Stacheldraht, zwischen Glasscheiben durch, rennt über die Köpfe seiner Gegner, hechtet sich über alles, was ihm in die Quere kommt. Tony Jaa ist einfach unglaublich - und er dürfte eine grosse Zukunft im Actiongenre haben.
Neben diesen Kämpfen und Verfolgungen gibt es sogar eine Verfolgungsjagd mit Tuk-Tuks (Dreiradtaxis) - höchst spektakulär. Solche Details machen den Film schmackhaft. Oder dass der Gangsterboss zu einem Loch im Hals herausraucht. Die Story bleibt stets dezent im Hintergrund und Tony Jaa darf nur ein paar Worte sagen. Der Rest ist kämpfen kämpfen kämpfen. Man kann nur schwer beschreiben, wie anders diese Fights auf Crouching Tiger Hidden Dragon- oder Hero-verwöhnte Zuschauer wirken. Wenn jene Filme Tanz sind, ist "Ong-bak" Prügeln. Perfekt choreografiertes Aufeinander-Eindreschen. Für Martial-Arts-Fans jedenfalls ein absolutes Muss. Auf DVD gibts den Film mittlerweile Deutsch untertitelt. Aber ganz im ernst: Wenn ihr wisst, worüber gequatscht wird, wird der Film nicht besser. Es geht um die Fights. Die sind geil.
Kritik von Ong-Bak 2 (2008) hier.
Hier auf DVD erhältlich (D)
Hier auf DVD erhältlich (Thai)
Meine Disk (Thai): Code 3 PAL. Thai DTS, 5.1 und 2.0 ohne Untertitel. Anamorphic Widescreen.
Alternativer Titel:
องค์บาก; Ong Bak
Regie: Prachya Pinkaew

Actionfilm

Action * * * *

Gewalt * *

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P h r a   A p a i   M a n i  

Reviewed 2003

Thailand 2002 König Sudas, Herrscher über Rattana, ruft seine Söhne Apai Mani und Sri Suvan zu sich. Sie sollen sich vorbereiten, den Thron zu übernehmen, Sri Suvan, der jüngere der Brüder, lernt den magischen Umgang mit dem Kampf-Stock. Apai Man lernt, die Flöte zu spielen, um Tiere und Götter zu verzaubern. Der König ist so verärgert, dass seine Söhne weder Politik noch Kriegstaktik gelernt haben, dass er sie verbannt. Auf ihrer Reise treffen die Brüder auf drei Swami-Krieger, die sich ihnen anschliessen. Schon bald wird Apai Mani von einer riesigen Meerhexe entführt, die sich in ihn verliebt hat. Die anderen vier gelangen ins Königreich Rammachack, das sie vor einer Invasion bewahren. Sri Suvan heiratet als Belohnung die Königstochter Kedsara. Doch er kann seinen Bruder nicht vergessen ...
Mit "Phra Apai Mani" adaptierte Regisseur Chalart Sriwanda (oder Sriwanna) das Werk "Soondhornpoo" (Infos hier), einen Literaturklassiker Thailands aus der Feder des Poeten Sunthon Phu (1786-1855). Der Film ist angereichtert mit unzähligen Fantasy-Elementen, die westliche Zuschauer stark an "Jason und die Argonauten" erinnern. Dass die CGI-Effekte à la "Xena" dabei stets etwas holprig sind, stört nicht wirklich, da es sich ja um fantastische Waffen oder Kreaturen handeln soll. Man kann sagen, sie stammen aus einer "anderen Welt" und so sind die CGI-Schwächen verzeihbar. Dennoch muss man klar festhalten, dass die Effekte für verwöhnte Augen ablenkend wirken können. Wenn wir schon bei den Schwächen sind: Die Darsteller sind etwas hölzern, die Dialoge werden steif vorgetragen und bei einigen der blutigen Kampfszenen sieht man im Hintergrund die Statisten nicht richtig miteinander kämpfen. Zudem fand ich das Ende viel zu aprupt. Plötzlich wirde ein Handlungsstrang, der erst im letzten Drittel des Films überhaupt vorkommt, ins Zentrum gerückt - Srisuwan und all die anderen sind schlagartig unwichtig und man fragt sich, wieso man zuvor soviel Zeit auf sie verwendet hat. Aber all diese Mängel beiseite ist "Phra Apai Mani" für Fantasy-Fans ein höchst unterhaltsames Abenteuer: Riesen, Meerjungfrauen, Zauberer, Schlachten, Liebe, Geister - hier wird alles geboten, was das Fantasy-Herz begehrt. Man wünscht sich, Hollywood würde mal wieder so einen ausgelassen verspielten Fantasy-Film machen - mit besseren Effekten und Schauspielern. Das wäre ein Genuss. So lange kann man sich mit "Phra Apai Mani" trösten. Mir gefiel's ..
Nachtrag: Als menschliche Form der Meereshexe ist "Miss Thailand 2000" Panadda Wongpudee (Interview auf Deutsch hier, Bilder hier) zu sehen - oder sie spielt die Meerjungfrau. Bin nicht ganz sicher :)
Hier auf DVD erhältlich - ich habe die Thai-Version (Code 3) mit englischen UT gesehen.
Alternative Titel: Pra-A-Paimanee; Phra-Apai-Mani
Regie: Chalart Sriwanda

Fantasy-Abenteuer

Action * * *

Humor * *

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T h e   P o i s o n  

Reviewed 2003

Thailand 2002 Vor 100 Jahren (als die Menschen komischerweise auch schon T-Shirts hatten) griffen die Gegner des Asirapit-Stammes deren Tempel an und töten den Anführer. Dessen Tochter, die schöne Aratee ("Ying" Julaluck Kittiyarat), verwandelt sich in den Schlangengott und erledigt die Angreifer. Fortan beschützt sie den Tempel. Als ein Jahrhundert später der junge Khun Bordin (Nuntawat Asirapojanakul aka. Nantawat "Tor" Asirawat) mit einem Dok-Team im Dschungel auftaucht und von einer Gangstergruppe angegriffen wird, nimmt ihn Aratee in Schutz. Dabei wird sie verletzt. Khun pflegt sie wieder gesund.
"The Poison" ist Gift für meine Augen. Der dilettantisch gefilmte, himmelschreiend gespielte und inhaltlich schlicht lächerliche Thai-Horror lässt sogar "Gute Zeiten, Schlechte Zeiten" dagegen "Oscar"-würdig aussehen. Selten habe ich einen Film gesehen, der derart nach einem Filter schreit, wie dieser. Das ungefilterte Bild sieht aus wie aus einem drittklassigen Home Movie und erzeugt null Stimmung. Die Schauspieler sind sogar noch eine Stufe schlechter. Sie stehen steif in der Gegend herum, wissen nicht richtig, was sie tun sollen, und labern ihre Dialoge emotionslos in die Welt hinaus. Anscheinend merken sie genauso wenig, was hier eigentlich abbeght, wie die Zuschauer - denn die billige Story hat kein Spannungsmoment, keinen Grusel, einfach nichts. Wer hat diesen Film bewilligt? Wer ist so dumm und kauft ihn? Oh. Mist. Ich! Na ja, ich habe dafür gelitten. Was für ein Komplett-Schund.
PS: in den nächsten Monaten habe ich einige Thai-Horrorfilme gesehen, die diesen hier noch bei weitem unterbieten. Vielleicht wäre ja ein voller Stern angebracht gewesen? Wer weiss, ich schau ihn mir jedenfalls nicht nochmals an, um das herauszufinden.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 3 PAL. Thai 5.1. mit englischen Unteriteln. Fullscreen.
Alternativer Titel:
Asirapis
Regie: Ch Ratchapol

Horrorfilm

Spannung *

Gewalt *

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P r o v i n c e   7 7

Reviewed 22.11.03

USA 2003 Thai-Town, ein Areal in der Nähe von Hollywood (Los Angeles), das rund sechs Blocks umfasst und in dem rund 50'000 Thailänder leben - deshalb wird der Stadteil von vielen als 77. provinz Thailands angesehen. Hier lebt Pat (Model Mike Kingpayom) mit seinem Vater, seiner Grossmutter und seinen Schwestern Ploy (Charlene Sathraboot) und Pearl (Mikes Schwester Matinee Kingpayom). Die Familie betreibt ein Restaurant, hat jedoch nicht genug Geld für die Steuern. Unter anderem deshalb begibt sich Pat auf eine kriminelle Laufbahn. Er schliesst sich dem Killer und Drogendealer Goldie (Jeremy Thana) an und gerät immer tiefer in den Sog der Gewalt. Da zieht ein Fremder in Pats Block ein: Dan (Pete Thongchua), der erzählt, er sei erst gerade eingewandert. "F.O.B." nennt ihn Pats Gang böse: Fresh off the boat. Doch Dan hat ein Geheimnis ...
Ich weiss, der Film gehört faktisch nicht hierher, weil er eine amerikanische Produktion ist. Aber da fast ausschliesslich Thailänder vor und hinter der Kamera standen und im Film ca. 10% der Dialoge in Thai sind, platziere ich ihn dennoch unter den Thai-Kritiken. Inszeniert hat den Film Smith Timsawat, der als Postproduktions- und Schnitt-Assistent bei Hollywood-Produktionen wie "The Green Mile" und "Turbulence" gearbeitet hat. Sein Film ist bedrohlich nahe an "The Fast and the Furious" und leidet auch an denselben Problem wie der Testosteron-Hit von 2001.
Da ist zum einen der latente Sexismus, da sind die anödenden Macho-Posen der Gold- und Silberkettchenfraktion. Und da ist die scheinbare Coolness der Gewalt. Goldie, ein Abklatsch von Vin Diesel, ist besonders prekär, da er bei vielen Zuschauern als cooler Typ rüberkommen wird. Sein Umgang mit Frauen (etwa dem vollbusigen Erotikmodel Candice Michelle, Pics) ist primitiv und gibt dem Film einen unnötig sauren Beigeschmack. Die Sozialdrama-Aspekte, die hinter dem Sexismus und der Action (Thaiboxing und einerStreetracer-Sequenz) auftauchen, sind spannender, werden aber nicht richtig aufgegriffen. Wie gut integriert sind die Thais? Was ist die Motivation der Kids, den Jugendbanden beizutreten - und so weiter. Das Material für eine Thai-Antwort auf "Boyz'n the Hood" wäre dagewesen, stattdessen vergibt Smith Timsawat die Chance mit einem oberflächlichen 08/15-Film. Klar, die Inszenierung ist flippig, der Soundtrack cool und die zwei Sexszenen mit Candice wahre Hingucker, aber da hätte mehr dringelegen. Bei Pats erster Sexszene sagt KC (Candice) "What are you doing? You're not in!" Daran hätte man noch was aufhängen können! Die jungen Bubis meinen, sie seien die potenten Herrscher der Welt - und wissen nicht einmal, wie dieser Sex denn nun richtig funktioniert. Tja, leider auch das nur angedeutet.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Englisch und Thai 5.1. mit Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph).
Regie: Smith Timsawat

Actiondrama

Action * * *

Erotik * *

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R a h t r e e :   F l o w e r   o f   t h e   N i g h t

Reviewed 31.1.05

Thailand 2003 Ekapon "Ake" Damrongsup (Krit "Kris" Srepoomseth) ist 21, attraktiv und der Sohn eines Multimillionärs. Er kann jede Frau haben. Aber momentan will er nur eine: Die schüchterne Buppah Rahtree (Chermarn "Laila" Boonyasak). Die Top-Studentin hat bereits einen reichen Schnösel abgewiesen, was Ake noch mehr herausfordert. Tatsächlich gelingt es ihm, sie zu erobern. Sie liebt an ihm, dass er ehrlich ist. Dabei lügt er sie an: Den Sex filmt er. Als Beweis, dass er mit ihr geschlafen hat - denn darum wettete er mit seinen Freunden. Eine Flasche Schnapps gabs als Belohnung. Genau dies erzählt er zwei Monate später reuig Buppah. Sie vergibt ihm. Und sagt, sie sei schwanger. Auf Druck der Eltern zwingt Ake sie zur Abtreibung. Bei dem Eingriff stirbt sie und wütet fortan als Geist in ihrem Mietshaus.
Yuthlert Sippapak zeichnet neben seinem Melodrama February für die Actiongroteske Killer Tattoo verantwortlich. Letztere wurde weltweit als anarchischer Kultfilm gefeiert und ist wirklich ganz nett. Aber überschätzt. Genau dies trifft auch auf Sippapaks neuen Film "Rahtree" zu. Die Horrorkomödie, die an vielen Festivals als kleine Genre-Entdeckung hochgehalten wurde, bietet ein paar bizzarre EInfälle und ein paar gute Pointen, doch letztendlich ist es höchstens Genre-Durchschnitt. Als solcher sticht der Streifen natürlich aus dem Pool schlechter Thai-Horrorkomödien wie Headless Hero oder Chaos at the Graveyard heraus, doch wirkliches Lob ist das kaum.
"Buppah Rahtree" beginnt als ernstzunehmendes Beziehungsdrama, das durchaus eine sozialkritische Komponente beinhaltet. Wie die geschundene Buppah Rahtree nach allem Leid auch noch zur Abtreibung gezwungen wird, birgt viel Schmerz. Doch danach kommt die Kehrtwende. Plötzlich tauchen zuvor nicht gezeigte Comedy-Schauspieler auf, die man aus billigen Thai-Filmen kennt. Dann wird das Werk zur Horrorgtoteske, ja sogar zur Farce mit parodistischen Elementen aus anderen Filmen, massgeblich dem "The Exorcist"-Original.
Dieser Teil des Films iat ja ganz hübsch, doch Sippapak gehen die Ideen aus, bevor gegen Schluss das Zusammentreffen mit dem Boyfriend endlich für ein paar gelungene Momente sorgt. "Rahtree" ist nach knapp 100 Minuten vorbei und man kann sich amüsieren. Doch vom Stuhl gehauen hat mich diese trotz seltsamen Einfällen allzu mutlose Gruselfarce eigentlich nicht. Zu voraussehbar die Gags, zu schlaff die Schock-Momente, zu akut der Übergang vom (vielversprechenden) Drama zur Comedy-Sause. Wie gesagt: Für manche ein kleines Kult-Juwel. Aber wenn ihr das wollt, bleibt lieber bei Killer Tattoo. Der ist besser.

Hier auf DVD erhältlich
Alternative Titel: Buppah Rahtree; Buppha Rahtree; Buppah Rahtree: Scent of the Night Flower;
บุปผาราตรี
Regie: Yuthlert Sippapak

Horrorkomödie

Humor * *

Gewalt * *

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R a i n b o w

Reviewed 19.11.03

Thailand 2003 Unter dem Pseudonym DJ Vivien führt Warn (Sherry Pungprasert) durchs Radioprogramm von "Hype Station". Ihr Boss ist beunruhigt, weil Warn immer mehr homosexuelle Hörer über den Äther lässt und die Jungen auf den "falschen Weg" führe. Warn ist nämlich selber lesbisch und eine ihrer Höhrerinnen ist ihre ehemalige Geliebte Khan Oui (Sinittra "Noon" Boonyasak), die ihre Neigungen mittlerweile verdrängen will. Genau das will auch das Model Man (Nuntawat Asirapojanakul aka. Nantawat "Tor" Asirawat). Der junge Mann steigt frisch ins Business ein und verguckt sich in den erfolgreichen schwulen Modedesigner Brother Bee. Seine konservativen Eltern würden sein Schwulsein aber nie akzeptieren.
"Rainbow" ist ein ausgesprochen gut gemeinter und recht ansprechend gemachter Film, der jedoch schrecklich langweilt. Das Recht der Schwulen und Lesben, ganz normal zu leben und zu lieben, wird verteidigt und filmisch eingebunden. Doch leider macht die schulmeisterliche Lehrstunde in Sachen zwischenmenschlichen Umgang keine Anstalten, gross zu unterhalten. Den Liebes- und Leidensgeschichten der vier Protagonisten fehlt der Pepp genauso wie der Anspruch auf Realität. Kaum nachzuvollziehen ist etwa die Liebe zwischen Brother Bee und Man, die nichts anderes tun, als sich "vielsagende" Blicke zuzuwerfen - und plötzlich sind sie verliebt. Wären die Beziehungen besser entwickelt, wären die Geschichten etwas spannender und spezieller, "Rainbow" wäre ein ganz netter Film über homosexuelle Beziehungen. Aber so ist er bloss ein ambitionierter Langweiler.
Die Schauspieler sind allesamt sehr attraktiv, da der Film im Model- und Mode-Business spielt. "Tor" Nantawat Arsirapojjankul (The Poison) bleibt jedoch als Charakter etwas blass, das gleiche gilt für Sinittra "Noon" Boonyasak. Die hübsche Sherry Pungprasert ist die mit Abstand überzeugendste im Cast.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1./2.0/DTS mit englischen UT. Widescreen (nicht anamorph).
Regie: -

Liebesdrama

Humor *

Erotik *

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S a n a e   Y a h   F a d

Reviewed 13.1.04

Thailand 2003 Ein kleines Dorf im thailändischen Dschungel: Die Freundinnen Patree (Champagne X) und Chorkaew lieben beide den Jüngling Singh. Der entscheidet sich für Chorkaew und heiratet sie. Doch Patree gibt nicht auf: Sie schenkt ihrem Adoptivbruder Wek, der ihr schon lange nachgeifert, eine Liebesnacht und bekommt dafür einen Zaubertrank. Wek hat von seinem Vater das Wissen der Magie vererbt bekommen und nutzt es nun für böse Zwecke. Tatsächlich spricht Singh auf den Trank an und hat andauernd Sex mit Patree. Chorkaew sucht Hilfe bei Patrees Vater, der ihr wiederum ein Gegenmittel braut. Patree kann das nicht auf sich sitzen lassen und wendet sich erneut an Wek.
Ich kann es nicht lassen. Immer wieder kauf ich mir einen Thai-Horror mit hübschen Cover und erotischem Einschlag. Und fast jedes Mal werde ich enttäuscht. 2003 war sogar ein grauenhaftes Jahr für dieses momentane Lieblingsgenre thailändischer Filmemacher. Die Spitze des Eisberges sind die ungeniessbaren Ka Kee und "Sanae Yah Fad". Letzterer kann mal wieder mit der stets tiefer stürzenden Champagne X als Star protzen, die uns 2003 schon mit dem "Erotikthriller" Death Trap beglückte und einmal mehr mit kompletter Schauspiel-Unfähigkeit auffällt. Die anderen "Stars" in dem Film sind aber keineswegs besser. Und dennoch sind die Akteure noch nicht einmal der Tiefpunkt des Films. Nein, diese Ehre geht an die Handlung. Fast 90 Minuten des 111-Streifens geht für ein repetitives Erotikgeplänkel drauf, für das die Vorlauf-Taste regelrecht erfunden wurde: Patree schmust mit Singh, der rennt weg, Wek braut für die Gegenleistung einer Liebesnacht einen Liebestrank, Singh kommt zurück, Patrees Papa braut ein Gegenmittel. Repeat. Repeat. Repeat. Die sexieste Szene ist ein Geschmuse im reissenden Fluss. Doch das Gewässer hat mehr Power als alles andere in dem Film. Inklusive der Sexszenen, die so verklemmt und zahm sind, dass selbst der letzte Müll, der Abends auf VOX läuft mehr Saft in den Lenden hat. Schuld daran hat auch die lustlose Inszenierung, die alle Rückblenden mit einem hell aufleuchtenden Bild einführt (da nimmt jemand das Wort Flashback zu wörtlich), das Ganze mit fürchterlich öder Musik unterlegt und jede Sequenz mit einem Fadeout-Schnitt beendet. Gähn.
Ah, aber da ist doch noch Horror, oder? Jein. In den letzten 20 Minuten kommt die Moral zum Zug: Der von seinen Trieben geleitete Mann sucht Vergebung und muss für seine ausserehelichen Affären büssen. Die Frau, die ihn in Versuchung brachte, muss ebenso bezahlen. Aber für sie scheint es Rettung zu geben, was im letzten Shot angedeutet wird. Moment. Das war der Horror-Teil? Ja. Dazwischen noch ein paar leuchtende Spezialeffekte aus der Anfangszeit eines Roger Corman - und tja, das wars. Tortur überstanden. Ich bin schon ein Masochist, wenn ich am selben Tag Freddy Got Fingered und diesen Quatsch anschaue. Für kurze Zeit verliere ich dann mal die Hoffnung in das weltweite Filmschaffen. Aber das vergeht nach ein paar Sekunden. Etwa so schnell möchte ich "Sanae Yah Fad" vergessen.
PS: Sanae heisst auch die südafrikanische Polarstation auf der Antarktis. Das wollte ich sagen, damit ihr aus diesem Artikel immerhin etwas Lehrreiches mitnehmt!

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. mit englischen Untertiteln. Vollbild.
Regie: -

Erotik-
Gruselfilm

Erotik * *

Spannung *

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S a v i n g    P r i v a t e   T o o t s i e   ~   P r a n g   C h o m p o o

Reviewed 2002

Thailand 2002 Ein Flugzeug stürzt im Dschungel eines nicht genannten Nachbarlands von Thailand (ziemlich sicher in Burma ...) ab. Die Passagiere überleben, doch eine Gruppe Transvestiten und Schwuler sowie der japanische Flight Attendant Tetsu Ota (Boordin Duke) geraten in die Hände der aufständischen Tai Yai. Also werden sechs thailändische Soldaten unter dem Kommando des jungen Cpt. Sampong Paddungwithi (Puthichai Amatayakul) losgeschickt, um die Landsleute zu befreien. Das schaffen sie auch, doch der Marsch zurück nach Thailand ist lebensgefährlich - auch, weil einer der Soldaten, Sgt. Maj. Rueng (Sorapong Chatri), die Schwulen hasst. Er hat selbst einen schwulen Sohn (Wutipong Kimlengiw), den er regelmässig verprügelt.
"Saving Private Tootsie" ist ein nicht wirklich befriedigendes Gebräu aus mehreren Genres. Dieser Mangel an Fokus ist das grösste Manko des Films. Zum einen ist es ein Kriegsfilm, der unter anderem die Aufstände am Salween-Fluss (siehe auch Chatrichalerm Yukols Salween, 1993) thematisiert, dann ist es eine Komödie über eine Gruppe Gays und Transvestiten, die im Urwald abstürzen, dann wiederum ein Drama über Menschen, die Homosexuelle nicht akzeptieren. Die Idee von der Versöhnung ist ja gut gemeint und die Action mit den ausgebleichten Wackelbildern recht fesselnd, doch der Film ist sowas von bemüht und wirkt unecht - obwohl er auf Tatsachen basiert. Besonders unglaubwürdig ist das Ende, wo sich die Soldaten und die Schwulen plötzlich alle gern haben. Nichts gegen Kitsch, aber dies geht viel zu schnell. Wenn das gegenseitige Verständnis im Film erarbeitet würde, wäre es glaubwürdiger und würde der Botschaft besser dienen, als dieses aufgesetzte Happyend.
Gespielt ist der Film recht gut, hervorheben kann man unter anderem Altstar und Yukol-Veteran Sorapong Chatri, und inszeniert mit einiger technischer Raffinesse, doch letztendlich liess mich der Film seltsam distanziert zurück. Er ist nicht halb so witzig wie der 2001-Gay-Hit Iron Ladies, verkauft sich aber dennoch als Dschungel-Gay-Komödie. Vielleicht ist es ja dieses Dissonanz, die mich irritiert. Ist er nun komisch oder nicht? Ein paar mal schon, aber zu oft ist der Humor für mich nicht nachvollziehbar. Und als Drama ist er nicht tiefgründig genug - ein Song mit den Lyrics
"Gays have a right to be born, gays have a right to die" ist ja dann schon nicht der Weisheit letzter Schluss. Fazit ... ambitioniert, aber etwas enttäuschend. Dass der Film es wirklich ernst meint mit seiner Sympathie für die Schwulen zeigt nicht zuletzt das Casting: Der alte Schwule Kasem wird vom Scheulenaktivisten Dr. Seri Wongmonta gespielt.
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. und 2.0. mit englischen UT. Widescreen (nicht anamorph)
Alternative Titel: Prang Chompoo; Prangchonpoo;
พรางชมพู กะเทยประจัญบาน
Regie: Kittikorn Laewsirikun alias Kittikorn Liasirikun

Kriegs-Action /
Tragikomödie

Action * * *

Humor * *

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S a y e w

Reviewed 6.7.03

Thailand 2003 Tao (Pinsuda Tanpairoh) ist Schülerin, um an etwas Kleingeld zu kommen, schreibt sie Porno-Geschichten für das Erotikmagazin "Sayew" ihres Onkels Hia. Sie schreibt ihre Stories aus der Sicht eines begehrenswerten Mannes und lässt damit ihrer Fantasie freien Lauf - keine Seltenheit auf der Redaktion, wo selbst die vermeintliche sexy Ratgeberin Dr. Porn ein älterer Herr ist. Doch Taos Geschichten sind zu romantisch. Hia will mehr Sex, so wie in den Geschichten des Machos Young Stallion. Tao nimmt sich vor, Erfahrungen zu sammeln und guckt sich Pornofilme an. Eigentlich ekelt sie sich eher davor. Sie bändelt sogar mit "Young Stallion" an, argwöhnisch beobachtet vom schüchternen Jon (Nuntawat Asirapojanakul), einem gleichaltrigen ehemaligen Mönch, der bei ihr im Haus wohnt.
Erotikkomödien sind in Thailand extrem populär. Manchmal kommt was Mittelprächtiges dabei heraus (siehe O' Lucky Man), manchmal was Grauenhaftes (siehe Sin Sisters). "Sayew" ist deshalb eine positive Überraschung. Der Film ist keine Offenbarung und hat einen Haufen Probleme sowie Längen, doch trotz dem schlüpfrigen Thema versprüht er Charme, Witz und Intelligenz. Jedenfalls meistens. "Sayew" ist schon speziell, weil er eine nicht allzu attraktive, aber überaus glaubwürdige junge Frau als Heldin hat. An ihr sind all die kleine, Kapitel-artigen Abenteuer aufgehängt. Andere Geschichten sind direkt mit dem Magazin, für das sie schreibt und das dem Film den Namen gab, verknüpft - so gibt es etliche "Dear Dr. Porn"-Episoden in der Mitte des Films, die auf kurzweilige Art einige Sex-Marotten der Thailänder aufs Korn nehmen.
Die Einführung in die Handlung ist etwas langfädig, doch danach gewinnt "Sayew" bald an Schwung und man assoziiert sich mit der Heldin Tao. Die Regisseure Songsanant und Jaturanasamee benutzen geschickt mehrere Erzählebenen, um die Sache spannend zu halten. Charaktere kommen und gehen, doch Tao bleibt immer der Angelpunkt. So bleibt der Film episodenhaft und flockig, doch stets greifbar, dank unserer Bezugsperson. Auch dieser "Trick" ist alles andere als revlutionär, aber sehr effektiv. Nun bleibt noch eine Frage: Wenn sich das Werk um Erotik dreht, ist er wenigstens heiss? Nun ... eher nein. Es hat ein paar Sexszenen, aber die finden Off-Camera statt. Dann gibts viel Gestöhne von Filmen, die sich Tao ansieht, aber da gibts nichts Erotisches dabei. Die sinnlichste Szene ist jene, in der sich Tao an Young Stallion, den Macho-Autor des Blattes, heranmacht. Bei gänzlicher Stille küsst er zärtlich ihren Bauch und macht minutenlang nicht viel mehr. Dabei kullern ihr Tränen übers Gesicht. Eine wahrhaft gelungene, kleine Episode. Danach steuert der Film aufs Kitsch-Ende zu, das immerhin ironisch gebrochen wird. Nochmals: "Sayew" ist kein Meisterwerk, aber ein sehr gefälliger Film, der aus den billigen Thai-Eroikkomödien klar heraussticht.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): VCD, Widescreen, Thai Stereo.
Alternative Titel: Temptation; Kitzeln (Übersetzung);
สยิว
Regie: Kiat Songsanant, Kongdej Jaturanrasamee

Erotikkomödie

Humor * *

Erotik * *

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S e m a   t h e   W a r r r i o r   o f   A y o d h a y a   ~   K h u n s u k

Reviewed 22.12.03

Thailand 2003 Naraesuan (Jarun Ngamdee), der König von Ayodhaya, sucht nach einem neuen Führer seiner Elefantenkrieger. Top-Mann für den Posten ist Moo Khan (Parbpadin Suwannabang), doch der Schmied Sema (Woravit Kaewphet) stiehlt ihm bei einem Schaukampf die Show und kriegt den Job. Als sich auch noch Khans Verlobte Lady Rerau (Sawinee Pookaroon) in den toughen Normalbürger verliebt, wird Khan aggressiv, entführt Semas Schwester und vertreibt Sema in den Wald. Von dort aus unterstützt der jedoch den König im Kampf gegen die Burmesen.
Regisseur Tanit Jitnukul hat ein Faible für historische Stoffe. Während er jedoch mit dem blutigen Schlachtenepos Bang Rajan damit noch auf eine Goldader gestossen ist, holperte sein Fantasy-überladener Kunpan bereits leicht. "Khunsuk", der wiederum im filmisch beliebten 18. Jahrhundert spielt, ist nun noch eine Stufe schwächer. Jitnukul weiss sehr wohl, wie er eine Schlacht inszenieren muss, wie er einen Schwertkampf ablichtet und wie er Männer castet, die direkt vom Cover von "Men's Health" gesprungen zu sein scheinen - aber in "Sema" bleibt er extrem kalt. Nichts, was hier passiert, ruft grosse Emotionen hervor. Die erste Stunde, die eigentlich bloss den schwitzenden Woravit Kaewphet (The Mother) beim Eisenschmieden zeigt und dazwischen eine unglücklich langweilige Liebesliaison schiebt, ist nicht nur blutleer, sondern auch zu Beginn allzu konfus eingeführt.
Erst in der zweiten Stunde entwickelt "Sema" ein wenig Power, wenn Khunsuk endlich aufs Schlachtfeld darf. An die grossen historischen Epen Bang Rajan und Suriyothai kommt er dabei nie heran. Zu steril und grünstichig die Inszenierung, zu unbeteiligt die Akteure, zu schwach die Rahmenhandlung. Schade, denn Jitnukul hat zweifellos das Talent und einige der zierlichen weiblichen Nebendarsteller bieten einen guten Kontrast zu Kaewophets physischer Präsenz - aber "Sema" will und will nicht in die Gänge kommen. Falls Jitnukul sich entscheidet, erneut einen historischen Stoff zu verfilmen, muss er sich vorher etwas mehr Gedanken machen, was er eigentlich erzählen will. Ansonsten droht der Regisseur schnell in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. und 2.0. mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph).
Alternativer Titel: Khunuk
Regie: Tanit Jitnukul

Historienfilm

Action * *

Spannung *

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S e v e n    D a y s   i n   C o f f i n

Reviewed 7.10.03

Thailand 2003 Im Dorf Don Wai wird die Leiche der attraktiven Mali gefunden. Wer hat sie ermordet? Alle Männer des Ortes sind verdächtig und Malis Schwester Pikul macht sich zusammen mit der Polizei auf die Suche. Derweil entsteigt Mali persönlich als Geist ihrem Sarg und will ihren Peiniger seiner gerechten Strafe zukommen lassen ...
Es tut mir schon etwas weh im Herzen, schliesslich habe ich diese Seite ja nicht lanciert, um Thai-Filme schlecht zu machen. Die Horrorfilme aus Siam, die mir in letzter Zeit untergekommen sind, haben aber leider keine bessere Bewertung verdient. Und in der Hoffnung, ich entdecke bald mal wieder einen guten Thai-Film, bespreche ich weiterhin auch den Scheiss ... wie "Seven Days in Coffin". Der offensichtlich mit einem minimalen Budget entstandene Film präsentiert eine 08/15-Gruselstory mit ein wenig religiösen Tohuwabohu, ein wenig Gewalt und viel viel Unsinn. Spannung oder inszenatorische Raffinesse sucht man vergebens. Die technischen Limitationen sind in jeder Sekunde sichtbar: Die Musik ist zum Einschlummern, die Digitalkamera erzeugt flache, leblose Bilder und der Ton ist abscheulich. Jedesmal wenn jemand etwas sagt wird die Tonspur samt Hintergrundgeräusch eingeblendet, danach wieder ausgeblendet. Das hört sich furchtbar holprig an.
Das Werk wäre aber eine bessere Präsentation nicht einmal wert, schliesslich gibt es kein dramaturgisches Konzept ausser jenes, das im Titel angetönt ist. Sieben Tage im Sarg. In dieser Zeit wird etwas gespukt. Durchbrochen wird der Geister-Zirkus durch nervige Comic-Relief-Szenen, schier endloses Geschwafel über das, was man eigentlich sehen und nicht hören sollte, ganz kurze, misslingene Anleihen bei Ring - und gelegentliche Ansätze von komplettem Trash. Wenn die Tote etwa ein CGI-Baby gebärt, das danach den Vater jagt, kann man nur noch laut herauslachen. So blöd, dass es eben fast wieder amüsant ist. Für ein komplettes Trash-Spektakel ist "Seven Days in Coffin" aber leider viel zu langweilig. Ihr glaubt mir nicht? Überzeugt euch selbst, bei ethaicd.com gibts das Teil für lächerliche $9 mit englischen Untertiteln portofrei. Da muss man ja zugreifen ... oder?

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 3 PAL. Thai 5.1.mit englischen UT. Widescreen (nicht anamorph).
Regie: C.H. Patchapol

Horrorfilm

Spannung *

Humor *

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S e x   P h o n e 

Reviewed 5.10.03

Thailand 2003 Deu (Omen-Star Kavee Tanjararak alias Teenie-Sänger Beam von "D2B") arbeitet als Radiomoderator und lebt alleine mit seinem Grossvater (Somchai Samipak). Er liegt in ständigem Streit mit seiner reichen Nachbarin Jay (Punlapa Taylor, Bilder hier). Als diese von ihrem Freund verlassen wird, bekommt sie einen Anruf von Tao - Deus Moderations-Kollege. Er leitet den Anruf an Deu weiter, der wiederum nicht weiss, wer am Telefon ist, und aus Spass Telefonsex hat. Live! Die Sendung schlägt voll ein und Jay ist die Sache peinlich. Sie ruft Due wieder und wieder an - und dabei werden sie langsam Freunde. Auch im wahren Leben kommen sich die beiden näher.
Der Titel führt etwas in die Irre, denn "Sex Phone" ist kein schlüpfriges Sexfilmchen aus Thailand, sondern eine recht sympathische Liebeskomödie, die die Idee eines Sextelephons bloss als relativ plumpen Aufhänger benutzt. Ich werde den Verdacht nicht los, der Titel und der Aufhänger wurden aus Marketing-technischen Gründen gewählt, denn für den Verlauf des Films hat der "Sex-Anruf" keine wirklichen Folgen mehr. Und damit bin ich gleich beim grössten Problem des Films: Die Handlung.
Die Charaktere mögen noch so nett sein, die Inszenierung noch so lieblich, die Handlung gibt einfach nichts her. Nicht nur das, sie strotzt auch vor Logiklöchern und hat keinen brauchbaren dramaturgischen Bogen. Da wäre eben diese ganze Sex-Anrufs-Geschichte, die an die grosse Glocke gehängt wird und den Rest des Films hindurch ignoriert wird. Da ist die völlige Wegwerf-Natur einiger Nebendarsteller, vor allem von Jays Bruder und Moderator Tao. Und da ist das Ende. Die letzten 20 Minuten sind kompletter Stuss. Anstatt den Film abzubrechen, werden nochmals sinnlose Hürden aufgestellt, die im Nu überwunden werden können, bis dann doch endlich das Happy End kommen kann - mit akkuter Verspätung. "Sex Phone" ist ein wirklich lieber Film und mir fällt es schwer, ihn schlecht zu bewerten. Aber er verletzt die Intelligenz der Zuschauer ein paar Mal zuviel und langweilt sich zum Schluss in Grund und Boden. Da kann ich wirklich nicht höher gehen als 2 Sterne.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. und 2.0. mit englischen UT. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Sexphone & the Lonely Wave; The Girl Next Door
Regie: Heman Chetamee, Chalermpol Bunnag

Liebeskomödie

Humor * *

Romantik * *

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S h e r r y   A n n

Reviewed 2002

Thailand 2002 Im Juli 1986 wird in Bangkok die 16-jährige Sherry Ann (Rungnapa "Annie" Brook) ermordet. Die Justiz schlägt im Eiltempo zu und verhaftet Sherrys älteren Liebhaber Wichai "Jack" Chanapanit und dessen drei Kollegen Thawit, Pipat und Krasin. Die Anklage gegen Wisat wird bald fallen gelassen, aber seine Freunde werden zum Tod verurteilt. Die junge Anwältin Pennapa (Chadaporn Rattanakorn) erreicht jedoch, dass der Fall wegen Verfahrensfehlern neu aufgerollt wird. Mit dem jungen Polizisten Narin (Prab Yuthapichai) entdeckt sie bei den Recherchen neue Spuren.
Der thailändische Krimi basiert auf Tatsachen und wurde (laut Credits) leicht modifiziert. So beklemmend die Vorstellung des Mordes und des damit verbundenen Justiz-Irrtums ist, so langweilig ist die filmische Umsetzung. Dem Streifen haftet ein 80er-Mief an, die Kamera, die Schauspieler und die Musik wirken allesamt uninspiriert und tragen zu einem Werk bei, dass jegliche Spannung vermissen lässt. Es gibt einzelne gute Momente, es gibt einige Anregungen zur Struktur der thailändischen Justiz - aber alles in allem ist "Sherry Ann" ein ziemlich schwacher Film.
Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. mit englischen UT. Widescreen (nicht anamorph).
Alternative Titel: Shirley Anne;
เชอรี่ แอน
Regie: Charoon Wattanasin

Krimi

Spannung *

Tiefgang *

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S i n   S i s t e r s 

Reviewed 2002

Thailand 2002 Am Tag der Beerdigung von Maew treffen sich deren fünf Freundinnen im Haus von Jum (Claudia Chakraphan). Als ein Sturm aufzieht, wollen sie sich ablenken, indem sie sich die peinlichsten erotischen Erlebnisse erzählen: Krankenschwester Ann (Sonlaya Pinnarin) poppte im Spital einen irren Jungen und wurde vom Verlobten (Oliver Bewer) erwischt, die gefrustete Lehrerin Joy (Torfan Jittaratit) schlief mit ihrem 17-jährigen Schüler Perapol (Tewtawat Chuensau), ohne zu ahnen, dass er ihr Neffe ist. Koi (Kamolchanok Verochana) verduftete von einer Swingerparty und geriet an ein Dutzend Männer, mit denen sie schlief. Geschäftsfrau Maem (Chutima "Candy" Avery) wurde von ihrem Security Guard vergewaltigt und steckte sich mit Aids an! Doch die schlimmste Geschichte hat Jum parat ...  
Was für ein schrecklicher Film. "Sin Sisters" ist dumm und langweilig, aber das ist nicht sein Hauptproblem. Auf diese (ja, es sind mehrere) komme ich später zu sprechen, vorher schnell ein chronologischer Eindruck [die Links funktionieren ev. nicht alle. Spoiler]. Die erste Episode ist läppisch, aber hat mich darauf vorbereitet, dass hier eine Erotikkomödie abläuft. Sonlaya Pinnarin ist süss und sie hat Support vom knackigen Ninnart Sinchai (pics). Die zweite Episode war die Beste, weil die Pointe noch witzig ist und der Inzest-Sex was Verruchtes hat. Nur möchte ich gerne wissen, wieso der Neffe einmal Perapol und einmal Kaeng heisst. Dann gehts aber erst richtig bergab. Die dritte Episode endet mit einer Szene irgendwo zwischen Gruppensex und Massenvergewaltigung. Das ist nicht komisch - und die Punchline "immerhin haben sie Kondome benutzt" hinterlässt eher einen sauren Nachgeschmack, als dass sie amüsiert. Immerhin ist Kamolchanok Verochana (pics) bildschön!
In der Episode mit Chutima "Candy" Every (Krai Thong) ist dann nichts mehr zu retten. Die Frau mit dem betörend schönen Körper wird vergewaltigt ... und mag es. Das uralte Klischee in übelster Form. Nicht nur das, kaum ist die Geschichte fertig, erzählt sie, sie habe sich dabei auch mit Aids angesteckt. Einfach so, die anderen nehmen Notiz und quatschen weiter. Hallo? Ist das noch eine Komödie oder was? Und wenns ein Drama sein solle, würden dann bitte ihre Freundinnen Anteil nehmen? Denkste. So ein bodenloser Quatsch. Die Ballance des Films ist völlig aus den Fugen geraten. Die letzte Episode mit Claudia Chakraphan (pics) wechselt dann nochmals das Genre und ist bloss noch an den Haaren herbeigezogen und doof. Zu dem Zeitpunkt habe ich mich nur noch geärgert. Da wird ein Film vorgesetzt, der einen knackigen Cast beiderlei Geschlechts aufweist (der Gastauftritt von Supermodel Sirinya Winsiri (pics) untermauert dies noch) und dann nicht weiss, was damit anzufangen. Anfänglich noch erotisch und leicht humorvoll, wechselt das Genre hin zum Drama, die Typen werden passenderweise hässlicher - und dann dieser Vergewaltigungs- und Aids-Schrott. Einmal hat man das Gefühl, der Film sei ein Pro-Kondom-Film, dann ein Fantasy-Filmchen, dann ein Pro-Vergewaltigungsfilm ("die Frauen wollens ja, sonst würden sie sich nicht so anziehen"...) - kurz gesagt: Allerunterste Stufe. Tja, und ich dachte am Anfang, ich lasse mich auf ein bisschen knisternd-alberne Unterhaltung ein. Nichts da, "Sin Sisters" ist trotz oberflächlicher Attraktivität ein sexistischer Un-Film, den man boykottieren sollte. Der Film ist nicht viel schlechter gemacht, als viele 1.5-2-Stern-Filme auf dieser Seite, doch ehrlich gesagt: Keiner ist derart verlogen und sexistisch wie dieser - nein, nicht einmal O' Lucky Man. Der war im Vergleich geradezu harmlos primitiv.
PS: Die Schreibweise der Namen variiert extrem, ich beziehe mich v.a. darauf, wie sie in den Credits genannt werden. Das fängt beim Regisseur an. Die DVD meint Sukit Narintr, online sah ich Sukij Narin.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. mit englischen UT. Anamorphic Widescreen.
Alternativer Titel:
ผู้หญิง 5 บาป
Regie: Sukit Narintr

Erotik-
Tragikomödie

Erotik * * *

Humor * *

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S u n s e t   a t   C h a o p h r a y a   2   ~   K o o   K r u m   2

Reviewed 14.2.04

Thailand 2003 Die Thailänderin Ung ist mit Captain Koburi Kaikunshikan verheiratet - einem Japaner. Er stirbt in Thailand im Zweiten Weltkrieg. Als Japan kapituliert, versucht Ung die Herkunft ihres Mannes zwar nicht zu leugnen, aber zu verbergen, damit ihr Sohn Yoishi, genannt Yo, ein normales Leben führen kann. Das tut er auch. Als junger Mann wird Yoishi Karin (Pol Tuntasatien) zum Professor und Redelsführer der politisch aktiven Studenten. Die haben es 1967 auf die Japanisierung des Landes abgesehen. Sie fordern Thais auf, weniger japanische Waren zu kaufen, belagern japanische Einkaufshäuser und fordern eine neue thailändische Verfassung. Als die Studentin Sara (Sirilak Pongchoke) entdeckt, dass Yoishi japanisches Blut hat, ekelt sie ihn aus der Bewegung. Doch während die Demonstrationen immer gewalttätiger werden, sieht Sara, dass sie einen Fehler gemacht hat ...
1995 kam "Sunset at Chaophraya" in die thailändischen Kinos. Oft Siams Antowort auf "Gone With the Wind" genannt, war das Epos mit dem 80's-Teeniestar
Thongchai "Bird" McIntyre
ein Hit an den Kinokassen. Tatsächlich war das Werk bereits die 13. Verfilmung des Stoffes. Bestellen könnt ihr die verschiedene Verfilmungen auf VCD, stets ohne Untertitel hier, hier und hier. Ich habe keine dieser Adaptionen gesehen. Dafür nun eben "Sunset at Chaophraya 2", die Fortsetzung der 1995er-Version mit den Teenie-Stars Sirilak "Joy" Pongchoke
(Bilder hier, Fansite hier) und Pol Tuntasatien (Bilder hier).
Um endlich zum Punkt zu kommen: Der Film ist ganz okay. Die geschichtliche Relevanz der Unruhen wird durch etliche Ausschnitte aus Dokumentarfilmen und Zeitungen unterstrichen. Im Zentrum stehen jedoch die Personen von Yoishi und Sara sowie die Vorgeschichte von Yoishis Mutter und den daraus entstehenden Problemen. Ich fand die Thematik der in Thailand verhassten Japaner sehr interessant. Auch die gut eingeführten Aufstände und Positionen überzeugen. Doch letztendlich ist der Film mit seinen vielen Themen und Aspekten ziemlich überladen. Und es fehlt eine packende Inszenierung, um wie etwa in Oliver Stones JFK viele spannende politische Themen in einen packendenn Film zu drücken. "Sunset at Chaophraya 2" ist konservativ gedreht und bei einigen der Teen-Stars ist es offensichtlich, dass sie noch etwas Schauspieltraining benötigen.
Das Erzähltempo ist bei 125 Minuten Lauflänge auch nicht immer vom Besten und so schleichen sich insbesondere im Mittelteil einige Längen ein. Letztendlich ist auch das Ende nicht vollends befriedigend, womit "Sunset at Chaophraya 2" einen mittelmässigen Eindruck hinterlässt. Sicher ein Film, der über dem üblichen Thai-Ramsch steht und einer, den es sich anzusehen lohnt. Aber cineastisch und inhantlich hätte man mehr draus machen können. So ist er bestenfalls ein Appetizer, um sich tiefer mit den angeschnittenen Themen auseinanderzusetzen. Ach ja: mit Chatrichalerm Yukols Song for Chao Phraya hat der Film nichts zu tun - Chao Phraya ist nur der Name des grössten Flusses, der durch Bangkok fliesst (Infos).

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph).
Alternative Titel:
Koo Krum 2; Khoo Kum 2; Koo Gum 2; Koo Kam 2;  Koo-Kum 2; Sunset at Chao Phraya; Sunset at Chaopraya; Sunset at Chao Praya; คู่กรรม 2
Regie: -

Drama

Spannung * *

Gefühl *

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T a k i e n

Reviewed 12.11.05

Thailand 2003 Khamnan Witthaya (Sorapong Chatri) und sein Freund Lokrai veranstalten im Urwald für Touristen eine Jagd. Dabei wecken sie die Waldfee Nang Takien (Rungrawee Barijindakul), die Lokrai tötet. Witthaya kümmert sich deshalb um dessen Sohn Kamthong (Nantawat "Tor" Asirawat). Jahre später verliebt sich der in Witthayas Tochter Porn (Arthittiya "Mint" Dithiiphen), doch sie bevorzugt den Chefarchitekten Trai (Pipat Arphirakchonnakarn), der im Tal einen Staudamm baut. Witthaya beobachtet diese Entwicklung mit Sorge, will aber den Fortschritt nicht aufhalten. Das heisst auch: Umsiedlung seines Dorfes und Abholzung des Waldes. Das weckt natürlich die Wut in Takien.
7 Soldiers-Regisseur Chalerm Wongpim springt mit "Takien" auf den asiatischen Horrorzug auf und entgleist. Bis auf ein paar adrette Bilder kann die Big-Budget-Produktion nicht überzeugen und bietet statt Grusel gähnende Langeweile. Der Auftakt um ein paar Jäger, die auf Hochplattformen im Wald einer biestigen Waldfee begegnen, hat noch seinen Reiz. Auch einige spätere Szenen faszinieren, so etwa die Tauchgänge zum Grund des Sees, der speziell aussieht, da es sich um den überfluteten Wald handelt. Doch auch das kann Wongpim nicht richtig einsetzen.
Die Krux ist wie so oft der Plot. "Takien" tischt dieselben immer wieder gesehenen Geisterklischees auf, wobei es hier nicht einmal nötig ist, einen Background der Geisterfigur zu erklären. Waldgeist ist da, Menschen kommen, es gibt Tote. Und um das etwas auszuschmücken, kommen wir in den Genuss eines faden Liebesvierecks, einer halbgaren Öko-Botschaft und viel CGI. Ich bin mir schlechte Computertricks aus billigen Thai-Filmen ja gewohnt und "Takien" sticht die meisten davon aus - da zieht das bessere Budget. Doch selbst die hier verwendeten Pixel-Kreationen verlieren allen Reiz, wenn sie im Exzess eingesetzt werden und nur noch als das erkennbar sind, was sie eben sind: Von nicht sehr leistungsfähigen Computern generierte Spezialeffekte.
Schauspielerisch wird von den Mitwirkenden nicht viel gefordert. Angeführt wird die Crew von Altstar Sorapong Chatri, der eigentlich nur unter der Regie von Chatrichalerm Yukol vor vielen Jahren in Filmen wie Yellow Sky, Citizen II oder Gunman II so richtig glänzen konnte. Heute taucht er vorwiegend in B-Filmen wie diesem auf. Die anderen Akteure sind passabel, die Mädels hübsch, "Tor" Asirawat (Lady Look-Tung, Rainbow) nicht un-charismatisch. Doch "Takien" gibt seinen Talenten keine Plattform. Vielmehr spult der Film Klischeestituationen ab und verweigert sich jeglicher Innovation. Bis auf kurze und sporadisch gesäte Momente der Freude eine Enttäuschung.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (D): Code 2 PAL. Thai 5.1 & Deutsch 5.1 mit deutschen Untertiteln. Anamorphic Widescreen.
Alternative Titel: Ta-Kien;
ตะเคียน
Regie: Chalerm Wongpim

Horrorfilm

Spannung *

Gewalt *

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T a l k i n g   D i c k

Reviewed 13.1.03

Thailand 2003 Der 20-jährige Berm ist ein Versager - nur seine drei Freunde sind die noch grösseren Deppen. Deshalb halten sie Brem auch für den Hirsch, wenn es um Sex geht. Sie sind also dabei, als er mit seiner Freundin Ning für die Prüfung lernen will und filmen die Sache. Als Berm sie anfasst, weist sie ihn zurück und kickt ihn zwischen die Beine. Dieser Schlag weckt Berms Penis auf: von nun an quasselt das Ding! Berm ist entsetzt und kann sein bestes Stück einfach nicht ruhig stellen. Ning glaubt ihm und will ihm helfen. Ihre Idee? Die Schulschönheit May soll sich um den Kleinen kümmern. Na was für ein toller Plan ...
Der Titel ist Programm: Es geht um einen sprechenden Pimmel, der seinen jungen Besitzer nervt - ganz wie in der deutschen Erfolgskomödie "Harte Jungs". Innovation sucht man in der Thai-Komödie also vergebens. Tiefgang genauso. Bloss mit Humor und Erotik kann der Streifen dienen. Die Gags sind natürlich unter der Gürtellinie platziert und bestehen aus immergeilen männlichen Teenagern, die verklemmt den schönen Mädchen nachgucken, aus eben dem Schniedel, der ständig erregt seinen "Meister" zum Poppen auffordert, und aus "lustigen Situationen", in die Berm hineingerät, weil er seinem besten Stück stets in aller Öffentlichkeit antwortet. Dumm? Oh ja.
Dann ist "Talking Dick" eben leider auch noch sehr verklemmt. Zum richtigen Sex mit der leckeren May reicht es nicht, Ziel ist es dafür, zum Schluss die wahre Freundschaft siegen zu lassen. Und sich mit den Eltern auszusöhnen. Och wie schön. Dabei wäre doch wirklich etwas Action angesagt, wozu sonst solch heisse Mädels casten? Vielleicht sprechen da auch nur meine Hormone. Aber so wirkt "Talking Dick" eben in allen Belangen enttäuschend: Humor, Moral - und Sex. Was bleibt? Ein paar schrullige Pointen, eine sympathische Ning-Darstellerin und eben sexy May. Da kann man eigentlich nur hoffen, dass es analog zu "Knallharte Jungs" keine noch üblere Fortsetzung gibt. "Shouting Dick"? Ich zittere jetzt schon ...

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1. und 2.0. mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph).
Alternativer Titel:
จ..เจี๊ยว จ๊าว
Regie: Kiradej Ketakinta

Komödie

Humor * * *

Erotik *

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T h r e e :   T h e    W h e e l   ~   S a n    g e n g

Reviewed 2002

Thailand / Südkorea /
Hongkong 2002

"Three" ist eine multinationale Grusel-Anthologie, bestehend aus:
Memories
- Südkorea - Ji Woon Kim (39 Minuten)
The Wheel
- Thailand - Nonzee Nimibutr (35 Minuten)
Going Home
- Hongkong - Peter Chan (49 Minuten)
Meister Tao beherrscht die Puppenkunst "Hun Lakorn Le", die einem viel Ansehen einbringt. Doch seine Puppen sind verflucht, was ihm den Tod bringt. So gelangt Meister Tong (Pongsanart Visiri), der die weniger angesehene Kunst des "Khon" betreibt, in den Besitz der Puppen. Trotz der Warnungen von Taos Schüler Gan (Suwinit Panjamawat) versucht Tong mit den Puppen ein Ensemble aufzuziehen ...
Auf der "Three"-DVD ist "The Wheel" von Thai-Regisseur Nonzee Nimibutr (Nang Nak, Jan Dara) der erste Film der Anthologie, im Kino jedoch der zweite. Wie dem auch sei, die Episode ist klar die schwächste. Ich mag Nimibutrs Filme, doch "The Wheel" ist nur Stil, kein Inhalt. Das okkulte Durcheinander macht einfach nicht richtig Spass - und nach 35 Minuten ist das ganze schon vorbei. Als Einzelfilm kaum zu empfehlen. Die ganze Anthologie ist dagegen einen Blick wert. Ich bin kein grosser Fan von Anthologien, weil die einzelnen Segmente immer übereilt wirken. Bei "The Wheel" ist das klar der Fall.
Und wieso muss Nimibutr eigentlich den Thai-Jungstar Panjamawat (Tears of the Black Tiger) immer beim Sex zeigen? Schon in Nimibutrs Jan Dara war Panjamawat die halb Zeit nackt, doch hier wirkt es völlig deplaziert. Als ob der Regisseur merkte, dass sein Film kaum Inhalt hat? Nun, dagegen hilft auch nackte Haut nicht ...

Auf DVD erhältlich - ich habe die HK-Version (Code 0) mit englischen UT gesehen.
Alternativer Titel: San geng;
อารมณ์ อาถรรพณ์ อาฆาต

Regie: Nonzee Nimibutr

Grusel-Trilogie

Spannung *

Erotik *

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T i g r e s s   o f   K i n g   R i v e r 

Reviewed 2002

Thailand 2002 1786 rekrutierte König Padung Yadia-Sklaven aus Burma für einen Sturm auf Bangkok. Die Armee unterliegt. Einer der Gefallenen ist Klom, dessen Geliebte ihn beim King River sucht. Da fallen Gauner über sie her und vergewaltigen sie. Ein Tiger rettet die Frau. 10 Jahre später wird ein britischer Soldat (Jo Scott Shepherd) von einem Tierhändler gezwungen, einen grossen Tiger in der King-River-Region zu erlegen. Er heuert die Missionarstochter Julia (Sunissa Brown) und ihre Männer als Jäger an. Auch der ruhige Ex-Jäger und Ex-Mönch Wan (Panu Suwanno, Moonhunter) schliesst sich ihnen an. Bald stossen sie auf einen riesigen Tiger. Es ist ein Tiger-Dämon - die Frau von vor 100 Jahren. Wan ist die Reinkarnation ihres Geliebten ...
Moonhunter-Regisseur Bhandit Rittakol legt mit "Tigress of King River" einen unspektakulären, aber nicht unterhaltungs-freien Abenteuerfilm vor, der eigentlich kaum einen Höhepunkt hat, aber auch keinen wirklichen Tiefpunkt. Ein Dschungeltrip, der sicher nicht lange in Erinnerung bleibt. Erwähnenswert sind die nicht gerade überzeugenden Bluescreen- und CGI-Tiger. Da Rittakol sich dieses Mankos bewusst ist, schneidet er die Angriffsszenen in guter alter Tradition einfach so schnell, dass man das olle Monster kaum sieht. Darstellerisch ist der Film ok, wobei es einmal mehr irritiert, wie in Thai-Filmen die Akteure lange Reden halten können, ohne viel Mimik zu zeigen. Die Schauspieler agieren einfach ein wenig anders, als im Westen gewohnt. Wenn ichs ganz blöd sagen soll, finde ich, sie gebrauchen die Region Mund-Nase mehr und daür die Augen weniger als West-Schauspieler. Aber das liegt wohl an der Vokal-betonenden Sprache. Also zurück zum Cast: Pretty-Boy Panu Suwanno bleibt blass, aber OK. Das thai-britische Model Sunissa Brown (mehr über sie gibts hier) erinnert manchmal etwas an Jennifer Love Hewitt, kann sich hier aber auch nur selten profilieren. Das ist wohl das Leitmotto des ganzen Films. Kein Highlight des thailändischen Filmschaffens, aber unterhaltsam und gut gemacht ...
Hier auf DVD erhältlich (D)
Ich habe die Thai-Version (Code 0) mit englischen UT gesehen.
Alternative Titel: Sabusa Thi Lam Nam Kasat; The Tigress; Revenge of the Tiger
Regie: Bhandit Rittakol

Abenteuerfilm

Action * *

Spannung * *

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T o m b o y   C o m m a n d o

Thailand 2003 Ausführliche Kritik: hier.

 

T h e   T r e k  

Reviewed 2002

Thailand 2002 Tief im Dschungel von Thailand wurde ein haariger asiatischer Elefant gesichtet. Umgehend machen sich die Teenager von der Kochaban Conservation Group zusammen mit ausländischen Jung-Forschern auf die Suche nach dem seltenen Tier. Doch schon bald sind die Teens den Gefahren des Urwalds ausgesetzt: CGI-Tausendfüssler, CGI-Riesenschlangen mit Tiger-Gebrüll, CGI-Riesenspinnen, CGI-Piranha-Ameisen und CGI-Skoprione fallen über sie her und dezimieren die Mannschaft im Nu. Da bleibt bald keine Zeit mehr für Beerdigungen.
"The Trek" ist Trash in Hochform - und mit ziemlich gutem Budget. Ich habe leider eine VCD ohne Untertitel gesehen, da ich aber eine Zusammenfassung im Internet gefunden habe und einige Dialoge in Englisch sind, konnte ich mir die Story einigermassen ausmalen. Nun, ok, ich übertreibe: Es gibt eigentlich keine Story, sondern bloss eine Aneinanderreihung von blutigen Angriffen von CGI-Getrier. "The Trek" ist ein köstlich unterhaltsamer Mix aus Teenie-Horror mit ausgesprochen knackiger Besetzung - und Dschungel-Horror à la Umberto Lenzi. Die grässliche Synthesizer-Musik, die schäbigen Effekte, die amateurhaften Dialoge - all dies trägt zu einem vollumfänglichen Trash-Spass bei. Der erste Typ stirbt nach etwa einer Viertelstunde. Wir kannten ihn kaum. Ne im Ernst, ich hatte keine Ahnung wer da verreckt ist. Nun, der Glückliche bekam immerhin eine Beerdigung. Später im Film wird einem diese Ehre nicht mehr zu Teil. Wenn der Ami von Piranha-Ameisen zerfetzt wird, fragt Michelle "where's Robert?" und kriegt als Antwort "he's dead". Alle schauen für 10 Sekunden ohne Regie-Anweisung zu Boden, halten sich die Hände etwas unbeholfen an die Hosen. Und weiter gehts. Es müssen ja noch mehr sterben ... und ich will noch etwas weiter lästern: Weitere "klassische" Szenen sind etwa der Schluss, wo die drei Überlebenden als "Dankeschön" mit Fleisch beworfen werden und es ihnen sichtlich unangenehm ist (es soll eine explodierende Schlange sein), oder wenn hässliche Digital-Tausendfüssler in den Mund schlüpfen und "Alien"-like aus dem Körper platzen, oder wenn die Amerikanerin einem der unsäglich langen (und ernsten) Monologe zuhört, obwohl wir vorher mitbekamen, dass sie eigentlich kein Wort Thai versteht. Unbezahlbar. Ach ja: Was ist eigentlich die Moral des Films? Da sind ein paar Teenies so nett und kümmern sich um bedrohte Tiere - und werden zur Strafe von allen Insekten verspeist, die der Dschungel zu bieten hat? Nett. Und was ist überhaupt der Auslöser des Tier-Massakers? Das bisschen Drogenpulver, das in den Fluss gekippt wird? Kicher. So'n Scheiss ... aber einfach köstlich.
Eine ausführliche, witzige Kritik (in Englisch) findet ihr unter "Want to know more?", eine Kritik in Thai (mit Bildern!) findet ihr hier.
Hier auf VCD erhältlich (Thai)
Hier auf DVD erhältlich (HK - neu mit UT)
Ich habe die Thai-Version ohne Untertitel gesehen.

Alternativer Titel: ดงพญาไฟ
Regie: Chanchai Pantosi

Teenie-Horror /
Abenteuer-Trash

Action * *

Gewalt * *

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U a n g

Reviewed 8.2.04

Thailand 2003 Der junge Sake ist in Bangkok aufgewachsen. Er erfährt, dass er eine Cousine hat, die alleine irgendwo im Urwand lebt, seit ihre Eltern verstorben sind. Mit ein paar Freunden macht sich Sake auf die Suche nach der geheimnisvollen Frau, die von den einheimischen nur "das nackte Mächen" genannt wird. Sake kommt gerade rechtzeitig: Zwei gierige Wilderer haben es ebenfalls auf Uang, so heisst das Mädchen, abgesehen und wollen es vergewaltigen. Einzig der mit Uang befreundete Tiger Hok schreckt sie immer wieder ab. Sake nimmt Uang mit nach Bangkok, wo er bald vor einem grossen Problem steht: Uang mag keine Kleider und läuft immer wieder nackt durch die Gegend. Dies macht die Männer in ihrem Umfeld zu wilden Tieren - und Sakes hochnäsige Freundin gehörig eifersüchtig ...
Jeder Thai-Film, der damit beginnt, dass die Heldin ein Bad am Wasserfall nimmt, verheisst eigentlich nichts Gutes. Und "Uang" erfüllt diese Erwartungen durch und durch. Ein infantliler "Tarzan"-Abklatsch mit umgekehrten Vorzeichen, dessen Star praktischerweise ein hübsches Mädchen ist, das eine Aversion gegen Kleider hat. Da pocht das Herz der hormongesteuerten Zuschauer. Und tatsächlich, man sieht sogar in zwei Einstellungen ihren Busen. Na wenn das kein Kaufgrund ist ...
Spass beiseite, "Uang" ist ein törichter Film, der zwar nur 76 Minuten lang ist aber schier endlos scheint. Das erste Kapitel spielt im Urwald und bietet als zentrales Thema die Jagd auf das "nackte Mädchen". Der Tiger auf dem Cover tritt mehrfach als Beschützer in Aktion. Doch da sich das zahme Tier nie bewegt, wird es halt mit "cleveren" Schnitten zum Angreiffer. Ein paar Closeups und Blutspritzer suggerieren die Tiger-Attacke. Gähn. Dabei liegt das Tier doch bloss faul am Boden.
In Bangkok ists nicht viel besser. Da wird eingeflösst, jeder Mann der ein nacktes Mädchen sieht, wird zum Vergewaltiger. Na wenn das keine sexistische Aussage ist. Zudem soll das Girl ja angeblich keine Kleider kennen und deshalb auch kein Schamgefühl haben. Als ein Kerl ins Zimmer kommt, zieht sie dennoch die Decke über den Körper. Schutzreflex oder Drehbuchschwäche? Ich mag nicht darüber sinnieren, denn der Film ist es schlicht nicht wert. Ein weiterer billigst hergestellter Thai-Langweiler, der vor allem die männlichen Zuschauer bedient, die gerne nackte Damen in natürlicher Umgebung sehen.

Hier auf DVD erhältlich
Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 5.1.mit englischen UT. Widescreen (nicht anamorph).
Alternativer Titel:
Uang - Sao pah sa-tarn muang; Ueng
Regie: -

Drama

Spannung *

Erotik *

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Y a o w a r a t

Reviewed 3.5.05

Thailand 2003 In Yaowaraj, dem chinesischen Viertel von Bangkok, regieren die Gangster. Einer von ihnen ist der unkontrollierbare Kao-lad, der für den Mafiaboss Dada arbeitet. Er begehrt die Prostituierte Maihom, die aber bereits einem anderen gehört: Saleng. Der wurde als Waise vom Gangsterboss Tong unter die Fittiche genommen. Tong ist einer der Grossen im Quartier und ist legendär dafür, Frauen im Bett zu misshandeln und bisweilen gar zu töten. Doch seine neue "Lieferung" ist zäh: Die hübsche Tan-yong überlebt den Sex schwer lädiert, weshalb Tong sie zu seiner Frau nimmt. Saleng beauftragt er als Bodyguard. Während sich Saleng und Tan-yong näherkommen, richtet Kao-lad im Casino ein Blutbad an und beschwört im Quartier einen Bandenkrieg herauf.
"Yaowarat" ist ein Heroic-Bloodshed-Film auf Sparflamme. Der Look ist nicht halb so poliert wie bei jenem seiner Hongkong-Ebenbilder, aber das macht einen Teil des Reizes dieses Streifens aus: Er wirkt nahe dran an den Ereignissen. Wenn Schiessereien vom Zaun brechen, dann passiert dies so schnell und heftig, dass man nur staunen kann. Das Bisschen Amateurhaftigkeit, das "Yaowarat" anhängt, macht ihn somit letztendlich zum besseren Film.
Knapp drei Sterne gibts für diese unzimperlichen Schiessereien, bei denen schon mal deftig Blut spritzt, für die schönen Akteure, denen man gerne zuschaut - und für eine ultrabrutale Kastration. Das Gewaltpotenzial des Films ist sowieso hoch, schon am Anfang, als ein paar Kerle friedlich essen, während ihr Boss im Nebenzimmer eine Frau beinahe zu Tode fickt und prügelt. "Meinst du diese überlebt?" fragt einer beiläufig. Ein paar Sekunden später sieht man sie erwürgt auf dem Bett liegen, während der Boss befiehlt "bringt mir eine Neue" - diese Art von ungehobelten Brutalitäten passen in einen Film wie "Yaowarat", ja sie werten ihn sogar gehörig auf.
Schauspielerisch ist er okay, inszenatorisch ebenfalls, die Bilder sind austauschbar, der Soundtrack fad. Am meisten nervt aber das Voice-Over - Thai-Filmer setzen immer noch viel zu oft Voice-Over ein. Hier hätte alles, was der Sprecher erklärt, spielend in die Handlung und die Bilder gepackt werden können. Besonders grotesk wird es, wenn der Erzähler erklärt, was die Bosse am Tisch bereden und die Stimmen der Bosse ausgeblendet werden. Wieso nicht einfach die Bosse reden lassen? Dann hören die Zuschauer ungefiltert die Dialoge anstatt einen einschläfernden Sprecher. Letztendlich zählen Probleme wie dieses nicht allzu stark. "Yaowarat" ist leicht amateurhaft, mit 113 Minuten klar zu lang - aber für Fans des harten, urbanen Thrillers sicherlich einen Blick wert. Und sei es nur für die schönen Frauen, die Kopfschüsse und die böse Entmannung.

Hier auf DVD erhältlich (USA)
Meine Disk (HK): Code 0 NTSC. Thai 5.1, 2.0 und Kantonesisch 5.1
Mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph).
Alternativer Titel: Bangkok's Chinatown
Regie: Namchok Dangput

Thriller

Spannung * *

Action * *

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