>
molodezhnaja
Hauptseite
>
asian movies
>
thailändische filme
> >
1970-1999
> >
2000-2001
> >
2002-2003
> >
2004
> >
2005
> >
2006
> >
2007
> >
2008
> >
2009
> >
2010-2011
> >
2012-2013
> >
2014-2015
> >
Regisseure
Reviewed 2003 |
Thailand 1999 | Wegen der
Wirtschaftskrise in Thailand wird Tum (Lailta Panyopas) von der Finanzfirma, in der sie
arbeitet, fristlos entlassen. Völlig mittellos träumt sie bereits vom Selbstmord, als
das Schicksal zuschlägt: Ihre Apartment-Nummer 6 kippt des öfteren nach unten und sieht
aus wie eien 9 - jemand wollte wohl die Reis-Schachtel, die vor ihrer Tür steht, zu
Nummer neun bringen. Tum öffnet die Schachtel dennoch. Darin liegen eine Million Baht.
Sie beschliesst, das Geld zu behalten, und kriegt bald Besuch von zwei Killern. Sie tötet
sie aus Notwehr. Es werden nicht die letzten Leichen in ihrer Wohnung bleiben ... Regisseur Pen-Ek Ratanaruang (Monrak Transistor) beginnt "6ixtynin9" als Drama mit komischen und sozialkritischen Untertönen, wechselt danach kurz auf Thriller-Terrain um letztendlich auf eine rabenschwarze Komödie einzuschwenken. Das Tempo ist dezidiert gemächlich, doch in nach dem Auftakt passiert soviel Skurriles und Blutiges, dass "6ixtynin9" oft mit Tarantino verglichen wurde. Ich persönlich würde als Vergleich eher die Coen-Brüder herbeiziehen. Das Tempo, die plötzliche Gewalt und die morbid-schwarze Humor passen viel eher zu den Coens als zum hippen Tarantino. Und dennoch ist "6ixtynin9" ohne Zweifel thailändisch: Die zurückhaltenden Akteure, die muffigen Räume, das tropische Klima und der treffende Humor ("für Ausländer sind Thailänder entweder Nutten oder Dealer") geben dem Film seinen ganz eigenen Charakter. Ich unterhielt mich bei "6ixtynin9" jedenfalls bestens - bis auf den enttäuschenden Schluss, der nicht ganz weiss, ob er nun moralisch sein will, oder nicht. Jedenfalls passte er meiner Meinung nach nicht ganz zum Vorweggeangenen. Wie dem auch sei: der schwarzhumorig aufgestapelte Leichenberg in den kleinen Apartment ist glänzende Unterhaltung - und einer der besseren Filme aus Thailand, die ich bsher gesehen habe. Hier auf DVD erhältlich (US) Meine Disk (HK): VCD. Thai 2.0. mit nicht ausblendbaren engl. UT. Fullscreen. Alternative Titel: Ruang talok 69; 69; Sixtynine |
Regie: Pen-Ek Ratanaruang | ||
Thriller / |
Humor * * * | |
Spannung * * | ||
Reviewed 2002 |
Thailand 1998 | Fünf Schüler
des thailändischen Edel-Internats "St. George's" gründen den
Prinz-Daowadueng-Fanclub. Der schöne Prinz hat angeblich 1952 im Internat Selbstmord
begangen. Als die Freunde jedoch seinen Geist herbeibeschwören, zeigt das magische Brett
auf "ermordet". Wenig später wird eine Katze tot aufgefunden, ein Student
stürzt in den Tod und ein anderer wird beim Duschen elektrifiziert. Ein äusserst unterhaltsamer thailändischer Teenie-Schlitzerfilm, in dem gegen Schluss ziemlich viel Blut spritzt. Besonders auffällig ist jedoch noch mehr als bei manch anderem Thai-Film die latente Homoerotik: Der Regisseur geniesst es sichtlich, die Jungs beim Duschen zu filmen oder zu zeigen, wie sie sich freundschaftlich mit Badetüchern verprügeln ... irgendwie süss. Ansonsten geradlinig inszenierter Horror mit unnötig einschläferndem Voice Over, wenig nervigem Humor und ohne gravierende Story-Löcher. Hier auf DVD erhältlich Ich habe die Thai-Version (Code 0) mit englischen UT gesehen. Alternativer Titel: Fear Faith Revenge 303; 303 Krua Kla Akart |
Regie: Somching Srisupap | ||
Teenie-Horror |
Gewalt * * * | |
Spannung * * * | ||
Reviewed 2002 |
Thailand 1997 | Bangkok 1953: Im
zarten Alter von 13 begeht Dang Bireley seinen ersten Mord, als er seine Mutter, eine
Prostituierte, verteidigen muss. Drei Jahre später führt der James-Dean-Fan eine
Jugendgang an, die bald zu den Grossen in seinem Stadtteil gehört. Nun spalten sich
jedoch seine alten Weggefährten Pu und Dum von ihm ab und gründen eine eigene Gang. Der
Beginn eines gnadenlosen Bandenkriegs. Ein thailändischer Gangsterfilm mit warmen Farben, nostalgischer Atmosphäre und einer gefälligen Handlung. Die junge Besetzung ist ebenfalls optisch ansprechend und frisch (die einzige, die ich erkannt habe, ist Champagne X aus Krai Thong). Nur eines stört mich ein wenig: Wie so oft in einem Thai-Film wird die Handlung von einer Off-Stimme begleitet, die am Anfang alles lang und breit erklärt und meist auch die Koda des Films "liest". Das ist jedoch eine generelle Kritik und soll "2499 Dang Bireley" nicht vorgeworfen werden. Der Film ist übrigens das Regiedebüt von Nonzee Nimibutr, dem Macher der Kassenschlager Nang Nak und Jan Dara. Der Mann hat die nostalgisch schöne Inszenierung einfach drauf und die Thailänder strömten in Scharen in die Kinos. Sie machten "Dang Bireley" denn auch zum erfolgreichsten Thai-Film des Jahres 1997. Hier auf DVD erhältlich - ich habe die Thai-Version (Code 0) mit englischen UT gesehen. Alternativer Titel: 2499 antapan krong muang; Dang Bireley and the Young Gangsters |
Regie: Nonzee Nimibutr | ||
Gangsterfilm |
Action * * | |
Gewalt * | ||
Reviewed 2003 |
Thailand 1974 | Das
Bauernmädchen Malee (Viyada Umarin) zieht mit ihrem Freund Chate heimlich nach Bangkok,
da sie dort auf ein besseres Leben hofft. Nach der ersten Sexnacht ist der Freund
verschwunden. Zwei Männer stehen an der Tür und verlangen Geld für das Zimmer. Da Malee
nicht zahlen kann, muss sie mit dem Jüngeren, Tone (Sorapong Chatri, Citizen 2), schlafen. Er ist ein Zuhälter und
Malee arbeitet fortan für ihn im Hotel "Love Inn". Malee verdient viel Geld
und schickt es per Post an ihre Familie. Auch mit Tone versteht sie sich
recht gut. Bis eines Tages im Hotel ein Streit ausbricht und Tone erschossen
wird. Bereits mit seinem dritten Film "Angel" hat sich der thailändische Regisseur und Cousin des Königs, Prinz Chatrichalerm Yukol (Suriyothai, Daughter), als Experte für sozialkritische Filme etabliert. Die Inszenierung ist streckenweise rudimentär, aber er hat bis weit in die 90er an seinen vielleicht nicht ganz perfekten, aber für seine Botschaft stets sehr effektiven Mitteln festgehalten. So gibt es eine kurze Pre-Credits-Sequenz, Rückblenden / Parallelmontagen in anderen Farben, traurige Songs und ein paar Kamera-Tricks, besonders das übermässige Heranzoomen von Gesichtern. Man kann dabei nicht von einem eigenen Stil reden, denn viele Regisseure benutzen diese Mittel - Yukol benutzt sie jedoch beinahe immer und beinahe immer sehr gut. Zudem verbindet er sie mit seinen typischen sozialkritischen Themen, weshalb ein Yukol-Film so doch auf Anhieb als solcher erkennbar ist. "Angel" hat sich des Themas Prostitution angenommen und behandelt es mit Sympathie für die Frauen und ungeschönigter Direktheit. Der Mord an Tone ist extrem derb und blutig, was fast aus dem Film heraus sticht. Die restliche Gewalt richttet sich vor allem gegen die Frauen. Sie werden geschlagen, vergewaltigt und wie Ware behandelt. Das ist sicherlich keine Werbung für Thailand - aber es ist leider die Realität. Yukol klagt aber nicht nur an: Seine Heldin Malee beginnt ihren "Job" nämlich zu mögen und kann ihren Eltern viel Geld heim schicken. Die positiven Seiten der Prostitution in einem armen Land werden also nicht blauäugig ausgeblendet. Yukols Geschichten sind eben selten einseitig, sondern zeigen verschiedene Seiten der Medaille. Und ein Yukol-Film hat immer viel Hoffnung. Die naive Malee kommt zum Schluss aus dem Kleiderladen und läuft Chaplin-like zum Horizont. Und wir ahnen, dass sie ein gutes Leben haben wird. Ein düsterer Film, der einen mit dem Gefühl der Hoffnung entlässt, ist immer ein Aufsteller. Und das gilt auch für "Angel". Fazit: Ein früher, aber bereits sehr gelungener Film von Yukol. Die komplette Handlung (in Englisch) findet ihr unter "Want to know more?" Hier auf DVD erhältlich Meine Disk (Thai): PAL Thai 2.0 mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph) Alternative Titel: Theptida rong ram; The Angel; Hotel Angel; Thep Thida Rong Raem; เทพธิดาโรงแรม |
Regie: Chatrichalerm Yukol | ||
Drama |
Anspruch * * * | |
Erotik * | ||
Reviewed 2002 |
Thailand 1999 | Kong (Pawarit
Mongkolpisit) ist einer der gefürchtetsten Killer von Bangkok. Er ist eiskalt, präzise -
und taubstumm. Als Kind wurde er wegen seiner Behinderung gehänselt. Dies trieb ihn an,
schiessen zu lernen und machte ihn zu dem, was er heute ist. Er kennt kein anderes Leben.
Bis er die zierliche Apothekerin Fon (Premsinee Ratanasopha) kennenlernt. Die zwei
verlieben sich - doch da findet Fon heraus, dass Kong ein Killer ist. Eigentlich eine recht konventionelle Story, die in den Händen der Brüder Oxide und Danny Pang (The Eye) zu einer visuellen Tour de Force wird. Fast schon ein wenig zu anstrengend. Der Musikeinsatz ist diskutabel, die elegant im John-Woo-Stil gehaltene Inszenierung indes nicht. Der Mix aus Melancholie und Brutalität passt jedenfalls hervorragend. Den Film hindurch merkt man nur selten, dass man überhaupt einen Thai-Film schaut. Die Atmosphäre erinnert viel mehr an einen Hongkong-Film, was nicht wertend gemeint ist, sondern lediglich als Eindruck dient. Produzent des Films ist Nonzee Nimibutr, Regisseur von Nang Nak und Jan Dara. Auf DVD erhältlich Ich habe die US-Version (Code 1) in Thai mit englischen Untertiteln gesehen. Alternativer Titel: เพชฌฆาตเงียบ - อันตราย |
Regie: Pang Brothers | ||
Thrillerdrama |
Action * * | |
Gewalt * * | ||
B o r n t o F i g h t |
||
Thailand 1985 | Ausführliche Kritik: hier. |
Reviewed 2003 |
Thailand 1998 |
Khun Chartchai, genannt Jued (Note Udom), steht auf der Bühne. Der Comedian
unterhält sein Publikum mit scheinbar amüsanten Anektoten über sein Leben.
Als er sie erlebt hat, waren sie ja noch recht tragisch: Er lebt mit seiner
Ehefrau Noi, die ihn ständig fertig macht. Als er dem Musikproduzenten A-Koo
ein Tape mit seinen Songs übergeben will, läuft der Unglücksrabe in ein
Fettnäpfchen nach dem anderen und verpasst den Termin. Völlig frustriert
will er Selbstmord begehen. Alle Vesuche mit Vergiften, Pulsader
Aufschneiden oder Erhängen gehen schief. Also will er sich von einer Brücke
werfen. Doch er verpasst den Bus. And er Haltestelle sieht er einen Toten
mit einem piepsenden Koffer. Jued klaut die Box und macht sich auf den
Heimweg. "Klong" (englischer Titel "The Box") ist eine One-Man-Show von Thailands Top-Komiker Udom Taepanich aka. Note Udom. Für Regisseur Chatrichalerm Yukol (Suriyothai, Daughter) ist der Film insofern ungewöhnlich, weil "Klong" zwar ein paar sozialkritische Aspekte hat, aber ansonsten wenig auf Yukols Stil hindeutet. Nun aber zum Film: "Klong" hat die Stand-Up-Routine von Note Udom als Aufhänger. Er erzählt vor Publikum die Geschichte - das einizig wirklich Clevere dabei ist, dass alles, was Jued passiert, ja eigentlich tragisch ist, aber das Publijkum lacht. So sehen wir, wie Jued Selbstmord begehen will, während das Publikum im Sall grölt. Dieses Stilmittel ist sehr reizvoll und im Grunde sozialkritisch. Da aber ein Happy End dennoch wartet verpufft das Potenzial bald. Der Humor ist zudem Geschmackssache. Es hat ein paar gute Gags, ein paar gute Ideen, dann jedoch wieder sehr plumpe Dinge: Ein Töff-Taxifahrer himmelt etwa eine Frau an. Er reisst seine Augen auf und sieht für eine Hundertstel-Sekunde ihren Oberkörper nackt. Dies geht ein paarmal hin und her. Ziemlich billig. Aber solche Momente sind eher selten. Der restliche Humor in "Klong" entbehrt nicht einem gewissen Sarkasmus und eben einer leichten Sozialkritischen Komponente. Insofern sicher kein Meisterwerk - aber gekonnter als viele der grobschlächtigeren Thai-Komödien. Hier auf DVD erhältlich Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 2.0. mit englischen UT. Fullscreen. Alternativer Titel: Klong |
Regie: Chatrichalerm Yukol | ||
Komödie |
Humor * * * | |
Spannung * | ||
. |
C h o o |
||
Thailand 1972 | Ausführliche Kritik: hier. |
Reviewed 8.11.05 |
Thailand 1976 | Pergh
(Sombat Methanee) kehrt in seine Heimat, den Chumpae-Distrikt der Provinz
Khon Kaen, zurück, um die Ermordung seines Vaters zu rächen. Verantwortlich
für die Bluttat ist der lokale Mafiaboss Thom (Kecha Plianvithee), den Pergh
umlegen möchte. Dazu baut er eine eigene Gang auf, welche die Region mit
Gewalt überzieht. Das ruft den Polizisten Chaiyo (Nart Poowanai) auf den
Plan. Der ist zwar ein rechtschaffender Beamter, aber da er Thoms Tochter
Duangporn liebt, ist er im Gewissenskonflikt. In Thailand spielte diese Adaption eines Romans von Sak Suriya satte 30 Millionen Baht ein. Damit ist "Chumpae" einer der erfolgreichsten Filme der thailändischen Kinogeschichte. Es ist leicht zu sehen, warum, denn dieser Actionreisser bietet Unterhaltung auf hohem, publikumsträchtigem Niveau. Zu Bemängeln gibt es trotzdem einiges - massgeblich die Länge von 145 Minuten, die sich ein Film dieser Art niemals verdient. Eine gute halbe Stunde hätte hier bedenkenlos weggeschnitten werden können. Der ganze Nebenplot mit dem Polizisten Chaiyo ist für die Rachehandlung eh nicht gross von Belang und wird im Mittelteil sogar unter den Teppich gekehrt. Diese Überlänge beraubt "Chumpae" seiner Spannung. Der einfach gestrickte Pot wird ausgedünnt. Aber immer wieder kommt es zu spektakulären Szenen, die das Ruder herumreissen. Höhepunkte sind dabei die Schlägerei auf dem fahrenden Bus und die viertelstündige Schiesserei des Finales. Neben solchen Actionmomenten offeriert der Film jede Menge kleinerer Köstlichkeiten. So etwa die Dialoge, die unter anderem mit so netten Sätzen wie "ich küsse dich bis du sprichst" aufwarten. Aber auch die vielen Spaghetti-Western-Einflüsse. Dazu gehören kultige Zooms, Closeups, ein Rachethema und am Schluss sogar ein richtiges Duell. Die schnellen Schnitte und die hemdsärmlige Action bedient sich indes eher beim Genre-Kino westlicher Prägung und kann mit den weltweiten Produktionen dieser Zeit durchaus mithalten. Die Schauspieler passen gut in ihre Rollen, Sombat Methanee erinnert mit seinen zugekniffenen Augen und seinen Macho-Ambitionen an Charles Bronson - ein weiterer Hinweis, das der Italowestern (gemeint ist primär "Once Upon a Time in the West") seine kleinen Spuren in diesem Werk hinterlassen hat. "Chumpae" taugt damit am ehesten für ein Publikum auf der Suche nach kultigem Weltkino. Er hat seine Mängel in der Dramaturgie und der Lauflänge, aber als Actionreisser rustikaler Machart ist er allemal ein Genuss. Hier auf DVD erhältlich Meine Disk (Thai): PAL Thai 5.1 und 2.0 mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen. Alternative Titel: Choom Pae; ชุมแพ |
Regie: - | ||
Actionthriller |
Action * * * | |
Spannung * | ||
. |
C i t i z e n 2 / F r e e d o m o f T h o n g p h u n K h o k p h o |
||
Reviewed 2003 |
Thailand 1984 | Thongphun
Khokpho (Sorapong Chatri, Angel)
hat vier Männer, die sein Taxi gestohlen haben, in Notwehr umgebracht und
sass dafür fünf Jahre im Knast. Nun in der Freiheit wieder Fuss zu fassen,
gestaltet sich schwierig: Sein Sohn Noi weist ihn zurück und alle Jobs
verliert er wieder, sobald die Arbeitgeber von seiner
Gefängnis-Vergangenheit erfahren. Die einzige, die zu ihm hält, ist die
junge Diebin Lamai, mit der Thongphun in einem abgerissenen Haus "wohnt". Da
wendet sich das Schicksal für die beiden zum Guten: Als sie einzeln gute
Taten begehen, werden sie von einer Industriellen und einem
Restaurantbesitzer belohnt: Mit Arbeit. Doch bei Thongphun ziehen bald
wieder Wolken auf . Ich habe Prinz Chatrichalerm Yukols (Angel, Daughter, Suriyothai) "Citizen" aka. "Taxi Driver" von 1977 nie gesehen, aber wenn er mit der Fortsetzung mithalten kann, dann wart ich gespannt auf den DVD-Release. Das Sequel "Citizen 2" ist nämlich einer von Yukols besten Filmen. Der Thai-Regie-Veteran erzählt in seiner typischen Art von normalen, naiven aber guten Leuten, die durch Schicksalsschläge ins Abseits geraten. Dahinter verbirgt sich meist viel Sozialkritik, in "Citizen 2" richtet sie sich gegen die Vorurteile, die die Gesellschaft gegenüber Ex-Häftlingen hat. Thongphun kriegt keine Arbeit und droht genau deshalb in den Teufelskreis der Armut und Kriminalität abzurutschen. Doch er wehrt sich, da er ein guter Mensch ist. Der Film ist trotz aller Tristesse (wie bei Yukol üblich) optimistisch - und zwar an zwei Stellen: Thongphun und Lamai finden beide einmal Arbeit und man sieht Licht am Ende des Tunnels. Danach kommt ein Tiefschlag, aber das Ende ist wieder aufbauend. So ergbit sich ein technisch kompetentes, gut gespieltes Drama, das zum Denken anregt und dennoch das Herz anspricht. Ein ebenso schöner wie packender und bewegender Film. Hier auf DVD erhältlich Meine Disk (Thai): PAL Thai 2.0 mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph) Alternative Titel: Freedom of Taxi Driver; Freedom of Thongphun Khokpho; Freedom of Citizen; Issaraparb kong Thongphun Khokpho; Issaraparb kong Tong Phoon Kok-poh; ทองพูนโคกโพ; อิสรภาพของ ทองพูน โคกโพ |
Regie: Chatrichalerm Yukol | ||
Drama |
Anspruch * * * | |
Erotik * | ||
. |
D a r k S i d e R o m a n c e ~ K e r d e a k t e e t o n g m e e t e r |
||
Reviewed 3.10.04 |
Thailand 1995 | Der seit
dem Tod seiner Freundin zurückgezogen lebende Than (Na "Touch" Takuathung,
Website) trifft im Bus die 25-jährige Phiang (Kullasatree "Ning"
Siripongpreeda,
Website), die aus San Francisco
angereist ist, um in Thailand ihren Freund Chen zu treffen. Die zwei sitzen
nebeneinander - doch da verunfallt der Bus. Etliche Menschen sterben. Wie
Than und Phiang erkennen müssen, gehören auch sie zu den Opfern: Ihre
Leichen werden bereits abtransportiert. Als Geister versuchen sie, nach
Bangkok zu gelangen. Unterwegs werden sie aufgeklärt, dass sie innert sieben
Tagen zurück an den Ort des Dramas zurückkehren müssen, damit ihre Seelen
wiedergeboren werden. Ansonsten zerfällt langsam ihre Lebensenergie. Genau
auf diese hat es auch eine Horde von bösen Geistern abgesehen ... "Dark Side Romance" war 1995 ein Kassenhit, holte einige Preise und machte den Regisseur in seinem Heimatland bekannt: Prachya Pinkaew. Der Filmemacher kam international zu Ruhm mit seinem Martial-Arts-Kracher Ong-Bak. "Dark Side Romance" hat noch nicht dessen Energie. Es handelt sich vielmehr um ein gemächliches Fantasydrama mit Lovestory-Beigaben. Nicht besonders anspruchvoll, nicht sonderlich innovativ und auch nicht gerade spannend. Aber das Herz wird berührt und insbesondere das kitschige Finale ist sehr sympathisch. Man muss bedenken, dass "Dark Side Romance" noch vor Nang-Nak entstand, also lange bevor das neue thailändische Kino international bemerkt wurde. Insofern richtet sich der Streifen klar an einen Heimmarkt und ist für einen lokalen Film überaus angenehm gemacht. Inszenatorisch bereits ziemlich sicher, stilistisch routiniert und schauspielerisch passabel. Aber es ist definitiv kein Film, mit dem man im Westen gross Lorbeeren gewinnen kann. Fans von Ong-Bak sind hier ebenso falsch aufgehoben, weil keine Spur von Martial-Arts zu sehen ist. Als übersinnliche Romanze ist das Werk allemal einen Blick wert ... Hier auf DVD erhältlich Meine Disk (Thai): PAL Thai 2.0 mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph). Alternative Titel: Kerd eak tee tong mee ter; เกิดอีกที ต้องมีเธอ |
Regie: Prachya Pinkaew | ||
Fantasydrama |
Spannung * * | |
Action * | ||
Reviewed 2002 |
Thailand 1996 | Bangkok,
Thailand. Vier Mädchen, vier Drogenschicksale: Ngau, Tochter eines Restaurantbesitzers,
Pam, die Tochter eines rabiaten Polizisten, Pu, die von ihrem Stiefvater sexuell
missbraucht wird sowie Duan, die als Prostituierte arbeitet, wandeln auf der Schattenseite
des Lebens. Sie mieten sich illegal eine eigene Wohnung, wo sie zusammen Leim schnüffeln.
Schon bald nehmen sie härtere Drogen. Ihre Gesundheit geht den Bach runter ... Prinz Chatrichalerm Yukol (Suriyothai) schuf mit "Daughter" ein eindrückliches Jugenddrama um Drogen, Prostitution und den alltäglichen Horror in einer Grosstadt. In meist nüchternen, absotssenden Bildern zeichnet Yukol ein gar nicht schmeichelhaftes Bild von Bangkok und nähert sich dem Thema "Jugend und Drogen" auf zunächst sehr objektive Art. Mit der Zeit scheint er einfache Lösungen (wie Pams Gift-Austreibung im Kloster) zu bevorzugen, doch auch diese erweisen sich zum Ende als Trugschluss. "Daughter" hat zwar ein Ende mit Hoffnung, aber als Ganzes ist das Werk ziemlich niederschmetternd. Abzug gibts für die etwas plump eingefädelte Dok-hafte Inszeneirung mit Pseudo-Interviews mit den Eltern sowie für das nicht ganz befriedigende Ende und den etwas ruppigen Abstieg der Girls. Ein paar Minuten mehr Lauflänge hätten dem Film sicher nicht schlecht getan. Dennoch ein sehenswerters Drama à la "Kinder vom Bahnhof Zoo". Auf DVD erhältlich - ich habe die Thai-Version (Code 0) mit englischen UT gesehen. Alternative Titel: Sia dai; Sei dai; Regret; Little Angels; Kleine Engel; เสียดาย |
Regie: Chatrichalerm Yukol | ||
Drama |
Gewalt * * | |
Erotik * | ||
Reviewed 2002 |
Thailand 1997 | Die Regierung
hat kein Geld, um in Thailand eine 100%-ige Kontrolle von Blutspenden durchzuführen. So
gelangt das HI-Virus in einige Blutkoserven. 1 von 20 000 Transfusions-Patienten erkrankt
deshalb an AIDS. Eine von ihnen ist die erst 13-jährige Rose (Marisa "Sa"
Anita), die aus einer fünfköpfigen Mittelstandsfamilie stammt. Als die Eltern sich
entschliessen, das Schicksal der Tochter via TV an die Nation zu bringen, wird Rose von
ihren Freunden ausgeschlossen, ihre Geschwister werden gehänselt und Roses Freund, der
Nachbarsjunge Sarit ("Wave" Sarin Bangyeekan) darf sie nicht mehr besuchen ... "Daughter 2" ist nicht unbedingt eine Fortsetzung von Daughter, da ein komplett anderes Thema mit neuen Akteuren aufgegrifen wird. In "Daughter 2" geht es primär darum, in der Gesellschaft Akzeptanz für HIV-Infizierte zu erreichen. Prinz Chatrichalerm Yukols (Suriyothai) bewegender Appell gegen die Ausgrenzung ist eine Spur besser als der Vorgänger, weil uns ein moralinsaures Ende erspart bleibt. Stattdessen konzentriert sich der filmende Monarch mehr auf eine ausgefeilte Erzähltechnik mit verschiedenen Stilmitteln, auf eine bewegende zentrale Geschichte und gute Schauspieler. In der Hauptrolle überzeugt die süsse Marisa "Sa" Anita (Bilder hier), die mittlerweile auch ein gefragtes Model ist. Sie und ihre Co-Stars schaffen es, die Charaktere - nicht wie sonst in vielen Thai-Filmen üblich - steif wirken zu lassen, sondern sie natürlich herüberzubringen. So leidet man auch eher mit der Familie mit. "Daughter 2" hat zwar ein paar grössere Mängel (das TV-Thema ist nicht schlau angepackt, das Ende ist nicht allzu brillant), doch das Gesamtild ist positiv, weil der Film gut gespielt ist, ansprechend inszeniert ist und ans Herz geht. Für Thai-Film-Einsteiger bestens geeignet. Hier auf DVD erhältlich Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 2.0. mit englischen UT. Widescreen (nicht anamorph). Alternative Titel: Sia dai 2; Sei dai 2; Regret Part 2; เสียดาย๒ 2 |
Regie: Chatrichalerm Yukol | ||
Drama |
Gefühl * * * | |
Spannung * | ||
Reviewed 3.7.04 |
Thailand 1973 |
Der arme Dr. Khan (Sorapong Chatri) heiratet die schöne Haruethai, die aus
reichem Hause stammt. Die Eltern können die Wahl nicht verstehen, stand doch
mit Haruethais Jugendfreund Tomorn ein steinreicher Kandidat zur Verfügung.
Doch die junge Frau zog den Arzt dem Playboy vor und zieht mit ihm aufs Land
nach Wang Badal. Dort ziehen sie in ein armseliges Regierungshäuschen. Khan
versucht mit seinen bescheidenen Mitteln, die Dorfbevölkerung zu heilen,
Haruethai vertreibt sich die zeit im Garten. Doch sie ist unglücklich. Zum
einen hat ihr Mann kaum Zeit für sie, zum anderen macht er kein Geld und
eine Rückkehr nach Bangkok ist in weite Ferne gerückt. Also reist sie selbst
zurück in die Stadt, um sich eine Auszeit zu nehmen. Dabei wird sie von
Tomorn verführt. Bei einer Fahrt im Auto verunfallen sie. Khan reist nach
Bangkok. In der Eile lehnt er es ab, einen Patienten zu behandeln, der im
illegalen Casino schwer verletzt wurde. Khan verweist ihn ans Spital - und
zieht den Hass der Verwandten auf sich. Mit seinem Kinodebüt It Comes in the Darkness war Regisseur Chatrichalerm Yukol nicht sonderlich zufrieden, doch es ermöglichte ihm, weitere Filme zu drehen. Der erste davon war "Dr. Khan" (aka. "Dr. Karn"), eine Liebesgeschichte mit melodramatischem Aspekt. Und mit einer sozialkritischen Komponente. Die Kritik an korrupten Behörden und der mangelnden Unterstützung der thailändischen Randregionen war noch nicht sonderlich laut, aber sie war da. Dafür, dass Premierminister Tanorm Kittikachon und General Prapaht Jarusatean die gesellschaftliche Schraube damals fest angezogen hatten, war es erstaunlich, dass ein solch kritischer Film überhaupt durch die Zensur kam. Für Yukol war es ein Wink, mehr zu wagen - und mit Angel tat er das danach auch. Doch zurück zu "Khan". Mit 153 Minuten hat der Film das Problem mancher Yukol-Klassiker: er ist viel zu lang. Diese Laufzeit ist geradezu episch für einen doch eher einfachen Film. Die Handlung beginnt am Ende: wir erfahren, dass Khan ermordet wurde. Von wem? Diese Frage rückt schnell in den Hintergrund, denn die erste Hälfte des Films konzentriert sich auf das Einleben in der Provinz. Khan und Haruethai geben sich Mühe, doch die Widrigkeiten sind offensichtlich. Einmal muss der Arzt einen Patienten abweisen, der von einer Schlange gebissen wurde. Das Gift wirkt bereits, das Serum hilft nichts mehr. Die Angehörigen können nicht verstehen, wieso der Doktor nichts tut. Die Verzweiflung der schlecht ausgestatteten Landärzte wird in solchen Szenen deutlich. Besoners gelungen ist in diesen Passagen des Films auch die visuelle Präsentation. Die Flüsse, die Sümpfe und die feuchten Felder sind wunderbar eingefangen und dienen als Kontrast zu den urbanen Szenen vom Anfang - und von der zweiten Hälfte. In diesem Abschnitt des Films wird auf diesen Stadt-Land-Konflikt gesetzt. Auch auf jenen zwischen arm und reich. Und die Korruption der Behörden kommt ins Spiel, zusammen mit jener der Polizei, der Spitäler. Yukol bleibt vage in seiner Anklage, doch die Kritik ist eindeutig. Ganz zum Schluss kommt sogar noch eine Verführung Minderjähriger hinzu, die aber etwas schnell abgehakt wird. Ein alter Kerl hat eine 15-Jährige geschwängert und bittet den Doc um Abtreibung. Das alleine gäbe schon einen Film her. Yukol packt eben viel in die 153 Minuten, obwohl die Story im Zentrum eher bescheiden ist. Dank den soliden Akteuren (einmal mehr Thai-Superstar Sorapong Chatri), der attraktiven Präsentation, der wehmütigen Musik und Yukols Talent ist "Dr. Khan" ein sehenswerter Film. Und das offene Ende (ganz genau weiss man nicht, wer geschossen hat) birgt zusätzlichen Reiz. Doch"Dr Khan" hat weder den schieren Spass des Vorgängers noch die Dramatik der späteren Filme des Prinzen. 1988 entstand ein Remake mit Schauspieler Waruth Woratum. Hier auf DVD erhältlich Meine Disk (Thai): PAL Thai mono mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph) Alternative Titel: Dr. Karn; My Name Is Karn; My Name Is Khan; My Name Is Garn; Kao chue Karn; Kao chue Kaan; Chue Karn; Doctor Karn; เขาชื่อกานต์ |
Regie: Chatrichalerm Yukol | ||
Drama |
Anspruch * * | |
Spannung * * | ||
T h e E l e p h a n t K e e p e r ~ K o n g l i a n g c h a n g |
||
Reviewed 2003 |
Thailand 1987 | Der Ranger Chai
erzählt, wie er vor 20 Jahren für das Team von Sgt. Som gearbeitet hat. Ein paar wenige
Ranger waren damals für den 600'000 Hektar grossen Panapai-Wald verantwortlich und
mussten ihn vor illegalen Holzfällern beschützen. Dabei stossen sie einmal auf Boonsong
(Sorapong Chatri). Boonsong ist Elefantentreiber und ging mit seinem treuen Elefanten
Tang-on legalen Geschäften nach, bis er sich bei den illegalen Holzfällern mit 50'00
Baht verschuldete. Der Ranger Kamron, der Boonsong sein Leben verdankt, will ihn wieder
aus der Illegalität herausholen. "The Elephant Keeper" wird of als Thai-Klassiker gehandelt, und obwohl der Film wirklich schön inszeniert ist und eine gute Botschaft vermittelt, vermag er nicht über die ganze Länge von 137 Minuten zu fesseln. Prinz Yukol, bekannt für seine Sozialdramen (Daughter, Song for Chao Phraya) und für das Epos Suriyothai, widmet sich in "The Elephant Keeper" dem Umweltschutz. Yukol klagt die Abholzung des Waldes ebenso an wie den oft schamlosen Umgang der Menschen gegenüber den Tieren. Das bedächtige Tempo, die etwas amateurhafte Erzähler-Technik und die allzu durchschaubare Moral lassen beim Anschauen zwar nicht gar soviel Freude aufkommen, wie bei Yukols besseren Filmen, aber im Vergleich zu thailändischer Ausschussware bleibt "The Elephant Keeper" dennoch ein ansehnliches Werk. Knapp ein 3-Sterne-Film, aber in meinen Augen sicher nicht das Meisterwerk, für das es mancherorts gehalten wird. Hier auf DVD erhältlich Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 2.0. mit englischen UT. Fullscreen. Alternative Titel: Kong liang chang; Die Rache des Elephanten (ZDF, 5.6.97) |
Regie: Chatrichalerm Yukol | ||
Drama |
Spannung * * | |
Action * | ||
Reviewed 2002 |
Thailand 1996 | A, Johnnie,
Song, Lek und ihre Freunde spielen in Bankoks Strassen gerne Paint-Ball, einer Art Fangis
mit Farkugel-Gewehren. Doch eines Tages, als Gangster das Geschäfts-Hochhaus von As Vater
ausrauben udn sprengen wollen, wird aus dem Spiel bittere Realität. Die Teenager wollen
die Eindringlinge aufhalten. Keine leichte Aufgabe ... Das DVD-Cover ist noch das Beste an diesem Film. Der wenige Humor ist auf tiefstem Niveau, Action sucht man lange vergebens. Besonders peinlich sind die Dialoge, die im Studio nachvertont wurden und einfach überhaupt nicht natürlich klingen. Die Untertitel der DVD sind dennioch witzig, denn der Übersetzer ist der englischen Sprache irgendwie nicht richtig mächtig. Aus "hast du Angst" wird "Are you fear?" - und weitere solcher hübscher Beispiele. Ein Film, der sich dennoch nicht lohnt. Hier auf DVD erhältlich (neue Edition) Ich habe die alte Thai-DVD (Code 0) mit englischen Untertiteln gesehen. Alternativer Titel: Dek Raberd Extreme Game |
Regie: n/a | ||
Actionkomödie |
Action * | |
Humor * | ||
Reviewed 2003 |
Thailand 1999 | Die beiden
Freunde Deaw (Sornram "Num" Theppitak - Bilder hier)
und Noi (Pramote "Mote" Saengsorn) betreiben mit der niedlichen Naum (Sutthida
"Nook" Krasemsum, Extreme Game,
Bilder hier) einen Schnellimbiss. Sie führen ein angenehmes
Leben - bis ihr Freund Ip (Somchai "Tao" Khemklad) auftaucht. Der war bei einem
Raubüberfall dabei, bei dem ihm sein Boss betrogen hat. Nun will ein weiterer Beteiligter
seinen Anteil bei Ip holen und entführt darum Noi. Bei der Befreiungsaktion erschiesst
Deaw den Gangster, verliert aber sein Bein. Noi ist gerettet, erlitt jedoch einen
dauerhaften Hirnschaden und muss in die Irrenanstalt. Deaw wandert wegen Mordes in den
Knast. Er entkommt und avanciert zum Profikiller. Ip begibt sich derweil in die Dienste
eines üblen Mafioso. Bald kommt es zur Konfrontation der beiden Freunde ... "Friendship Breakdown" erinnert mehr als stark an die Hongkong-Werke von Regie-Meister John Woo. Insbesondere "Bullet in the Head" und "The Killer" flossen in diese Thai-Produktion mit ein. Somit dürft ihr viel Heroic Bloodshed, Slow Motion und Melancholie erwarten. Dies zwar alles ohne die Virtuosität der Hongkong-Vorbilder, aber durchaus überzeugend. Die Schauspieler (wie in Asien oft der Fall: einheimische Teenie-Popstars) sind zwar nicht überragend, aber gut. Besonders Deaw wechselt glaubhaft vom Bubi zum Profikiller. Für die derben späteren Charaktere sind alle etwas zu jung und hübsch, aber mit ein wenig Nachsicht kann man damit leben. All dies zusammengenommen sorgt für ein unterhaltsames, kurzweiliges Actiondrama mit einigen hübschen Schusswechseln, attraktiven Teens und einer so schön schwermütigen Story. Die Action dreht zwar erst nach 50 Minuten richtig auf - aber wenn ihr am Schluss angelangt seid, habt ihr diese etwas lange Durststrecke längst vergessen ... Hier noch Fansites der vier Stars: Nook, Mote, Tao, Num Auf DVD erhältlich - ich habe die Thai-Version (Code 0) mit englischen UT gesehen. Diese ist jedoch out of print und nicht mehr überall erhältlich. Bei ethaicd.com gibts die ohne Untertitel. Alternative Titel: Taek 4, Tak 4 |
Regie: Oangoade Singlumpong | ||
Actiondrama |
Action * * * | |
Gewalt * * | ||
Reviewed 24.10.04 |
Thailand 1997 | Pu (Fay
Asavase) arbeitet als Modelsucherin für
Werbefilme. Wenn immer sie Zeit hat besucht sie ihre Freundin Pum, die als
Kassiererin in einem "Seven-Eleven"-Laden
arbeitet. Pu geht auch dorthin, weil regelmässig der junge Noi (Ray
MacDonald) dort auftaucht. Pu hat sich in den schüchternen Jungen verliebt,
getraut sich aber nicht, es ihm zu sagen. Eines Tages erzält Pu Pum, dass
sie einen seltsamen Traum habe, in dem ihre verstorbene Mutter an einem Haus
baue, das jeden Tag vollständiger werde. Pums Vater legt Karten und
interpretiert den Traum: Sobald das Haus fertig ist, würde ihr Vater ("Pun" Paiboonkiat Kiewkaew)
sterben. Pu ist entsetzt. Ihr Vater ist nämlich ein Playboy und sein Tod
könnte tatsächlich bald eintreten: Er hat sich nämlich in die wunderschöne
Yok (Champagne Intachak aka. Champagne X) verliebt. Deren Liebhaber, der
Mafiaboss Toeng, warnt Pus Vater, nicht mehr in Yoks Nähe zu kommen. Falls
er es dennoch tut, hätte Teong bereits einen Killer parat: Noi. Mit "Fun Bar Karaoke" gab Pen-Ek Ratanaruang (Monrak Transistor, 6ixtynin9, Last Life in the Universe) sein Regiedebüt. Nicht wenige Analysten der thailändischen Filmszene bezeichnen das Werk als Auftakt zur neuen Welle von thailändischen Filmen, die auch international Anerkennung finden. In der Tat lief das Werk auch an grossen Festivals wie Berlin. Der eigentliche Boom, der auch im Inland gestützt wurde, begann wohl erst zwei Jahre später mit Nang Nak - doch die Initialzündung ging sehr wohl von innovativen Filmemachern wie Ratanaruang aus. "Fun Bar Karaoke" ist Ratanaruangs Versuch, ein ungeschönigtes Bild von Bangkok zu vermitteln. Keine Klischees, sondern Realität. Hauptbestandteil dessen ist das Aufeinanderprallen von Ost und West. Dies manifestiert sich in der Architektur, der Kleidung, der Elektronik und dem Konsumverhalten. Hinter der westlich anbiedernden Fassade lebt aber das Traditionalistische weiter, der Glaube an Wahrsagerei und an übersinnliche Phänomene. Ratanaruang, der übrigens als Tom Pannet credited ist, macht diese Beobachtungen, wie er es eigentlich immer macht, sehr subtil. Die Geschichte selbst ist nicht die umwerfendste, doch Ratanaruang reicht sie, um seine sozialen Beobachtungen zu machen, eine Liebesgeschichte zu erzählen, leisen Humor zu vermitteln und dazu auch noch cool zu sein. Vorbilder in Sachen Coolness scheinen Wong Kar Wai und Quentin Tarantino zu sein. Zu letzterem gibt es eine Parallele in einer Sequenz, in der Mafia-Schergen den gefesselten Papa zu lüpfiger Musik misshandeln - nicht unähnlich einer Szene in "Reservoir Dogs". Auch diese Coolness wirkt nie aufgedrückt. Bei Ratanaruang wirkt ein Film eben immer sehr organisch. Das hat den Nachteil, das "Fun Bar Karaoke" relativ unspektakulär bleibt. Die Story ist in der Struktur schnell durchschaut, Humor, Action, Melodrama, Surrealität und Coolness sind nuanciert vorhanden und drängen sich nicht in den Vordergrund. In gewissem Sinne ist "Fun Bar Karaoke" nahe dran an Last Life in the Universe, für den ich ebenfalls Bewunderung übrig habe, der mich aber nie richtig packen konnte, da er zu sehr in Atmosphäre verharrt. "Fun Bar Karaoke" ist ein beachtliches Debüt eines interessanten Filmemachers. Kein gigantischer Wurf, aber schönes asiatisches Kino. Hier auf VCD erhältlich Meine Disk (Thai): VCD. Thai 2.0. mit nicht ausblendbaren englischen Untertiteln. Fullscreen. Alternative Titel: Fan ba karaoke; ฝันบ้าคาราโอเกะ |
Regie: Pen-Ek Ratanaruang | ||
Drama |
Humor * * | |
Spannung * * | ||
Reviewed 8.8.05 |
Thailand 1970 | Rome
Ritthikrai (Mitr Chaibancha) ist der "Rote Adler", ein Superheld, der
Gangstern das Leben schwer macht. Doch um seinen Ruf zu beschmutzen, haben
die Gauner der "Bambus"-Gang Phoowanat (Kanchit Kwanpracha) als Doppelgänger
aufgeboten, der nun als "Roter Adler" Schandtaten begeht. Rome verkleidet
sich umgehend als "Gelber Adler", um der Sache auf den Grund zu gehen. Und
er hat noch einen Auftrag: Er muss den "Bambus"-Schurken Bakin (Ob Boontid)
erledigen, der schon mehrere Menschen per Hypnose getötet hat. Dabei bekommt
er Hilfe von Vasana (Petchara Chaowarat). Mitr Chaibancha (มิตร ชัยบัญชา) ist der wohl grösste Star, den Thailand je gekannt hat. Er drehte um die 300 Filme und dominierte in den Jahren 1956 bis 1970 das Kino des Königreichs. Dann schlug das Schicksal zu: Da Gerüchte umgingen, Mitr sei zu alt für Actionfilme, wollte er alle vom Gegenteil überzeugen und vollbrachte den Schluss-Stunt von "Golden Eagle" selbst. Dabei hing er an einem abhebenden Heli - und stützte in denTod. "Golden Eagle" ist für das thailändische Kino dementsprechend ein wichtiger Film. Aber besser wird er dadurch auch nicht. Es handelt sich um einen lässigen, aus heutiger Sicht jedoch primär trashigen Streifen, der vergleichbar ist mit den Lo-Wei-Agentenfilmen der Shaw Brothers wie Golden Buddha. Die Handlung ist konfus, die Dialoge ziemlich schwach und die Action sicher nicht von erster Güte - aber genau das macht den Film natürlich klar zum Kultobjekt. Dazu bei tragen noch weitere Aspekte: Der Film hat über die Jahre ziemlich gelitten und die bereits vorherrschenden Pastelltöne wurden noch dominiereder. So sind etwa die Anzüge der Schurken in herrlichstem Pink gehalten und sehen aus wie Restposten von letzten "Star Trek"-Garagenverkauf. Das Art Design reicht von pinken Türen bis gzu ewagten Frisuren der schönen Damen. Mit denen hat unser Held natürlich auch Zeit für ein Schäferstündchen, während er umzingelt von Feinden in einem Haus hockt. Lang lebe Mitr! Und seine Co-Stars sind auch nicht übel: Der Captain zum Beispiel ist sich nicht zu schade, in Drag-Kleidung zu fighten. Ich kann mir also gut vorstellen, dass "Golden Eagle" sich toll als Party-Tape macht. Innerhalb des thailändischen Filmeschaffens ist er wohl besser als mancher vergleichbare Film, aber so sehr man es auch versucht: Richtig ernst kann man ihn nicht mehr nehmen. Und so darf man ihn als kultigen Thai-Trash geniessen mit einem Mann, der die Herzen einer Nation eroberte - und dafür mit seinem Leben bezahlte. Viel Hintergrund-Material also für einen vermeintlich unbedeutenden Abenteuerfilm. Hier habe ich noch eine kleine Bildgalerie gemacht, welche die "Trek"-Uniformen, die Schreibfehler in den Untertiteln der DVD, einige Girls und den finalen Stunt zeigt. Und hier gibts die VCD von "Red Eagle", einem früheren Film der Reihe - leider ohne Unteritel. Hier auf DVD erhältlich Meine Disk (Thai): PAL Thai 2.0 mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen. Alternative Titel: In-sree Tong; Insee Thong; อินทรีย์ทอง |
Regie: - | ||
Abenteuerfilm |
Action * * | |
Humor * | ||
. |
Reviewed 2003 |
Thailand 197x | Ein junger Mann,
seine Freundin und ihr schwuler Kumpel verhalten sich immer rebellischer. Erst schlagen
sie Schaufenster ein, dann machen sie kleine Überfälle. Bei einem Raub gelangen sie an
eine Waffe, worauf sie noch brutaler vorgehen. Einen Autobesitzer, dessen Fahrzeug sie
klauen, erschiessen sie eiskalt. Ein weiterer Gauner schliesst sich ihnen an und so kommen
sie an ein Arsenal von Waffen. Mit diesem überfallen sie eine Bank. Deren Manager und
seine Frau schliessen sich der Gangstergruppe ebenfalls an. Wegen ihrem brutalen Vorgehen
wird die Bande bald berühmt ... "Grounded God", ein grober Thai-Klassiker aus den 70ern, gibts leider nur als schäbige VCD ohne englische Untertitel. Da ich den Film von Chatrichalerm Yukol aber dringend sehen wollte, hab ich die VCD gekauft. Weil ich von den Dialogen nichts verstanden habe, ist diese Kritik natürlich mit Vorsicht zu geniessen ... Yukol behauptete später, Oliver Stone (der in Thailand "Platoon" gedreht hat), habe sich von "Grounded God" zu seinem umstrittenen "Natural Born Killers" inspirieren lassen - und tatsächlich sind etliche Parallelen sichtbar. Zu Stones Verteidung muss ich jedoch sagen, dass Yukol ebenso viel aus dem bekannten "Bonnie & Clyde"-Thema geklaut hat. Ob Stone Yukol abguckte, ist fraglich, aber beide Filme zeigen ein brutales Pärchen, einen Journalisten, der halbwegs fasziniert ist von ihnen, Polizeigewalt und ein paar frenetisch geschnittene Szenen. Yukol schneidet in "Grounded God" in eine Sexszene Bilder von einem Mann, der sich Drogen spritzt und dazu noch schwarzweiss-Standbilder von Krieg und Waffen. Auch andere Sequenzen sind sehr hastig und gut geschnitten. Zusammen mit der kultigen Musik, der rohen Gewalt und der coolen 70's-Ästhetik ergibt sich ein ganz eigener, interessanter Film. Gegen Ende gibt es viel ausuferndere Gewalt, fast schon eine Szene aus einem Kriegsfilm, an deren Ende Sorapong Chatri einen Gegner köpft (auch das erinnert ein wenig an NBK). Also sicherlich kein Film für zimperliche Zuschauer. Ob Yukol soviel Sozialkrtik einbaut, wie von ihm gewohnt, kann ich wegen meinem Unverständnis der Dialoge natürlich nicht beurteilen, aber allein von der Inszenierung her vermute ich, ja, er hat. Wenn ihr den Film irgendwo mit Untertiteln entdeckt oder wenn ihr Thai versteht, empfehle ich den Film voll und ganz. Hier auf VCD erhältlich Meine Disk (Thai): VCD. Thai 2.0. ohne englische Untertitel. Fullscreen. Alternative Titel: Thewada Dern Din; The Violent Breed |
Regie: Chatrichalerm Yukol | ||
Thriller |
Action * * * | |
() |
Gewalt * * | |
. |
Reviewed 2003 |
Thailand 1983 | Inspektor Thanu
Adharn (Ron Ritthichai), genannt "schwarze Hand", ist bekannt als einer der
engagiertesten Verbrechensbekämpfer Thailands. Dass er absolut schonungslos gegenüber
Kriminellen ist und sogar seine Frau vergewaltigt, übersieht die Öffentlichkeit gerne.
Momentan wird Bangkok schliesslich von einem hinkenden Killer terrorisiert und da wünscht
die Bevölkerung einen starken Mann. Thanu ahnt, dass der Killer niemand anderes ist als
Sgt. Sommai Muangsap (Sorapong Chatri). Thanu hat ihn 1971 verletzt im Laos-Krieg
zurückgelassen, als sie vom Feind eingekreist wurden. Da er sich die Schuld an Soms
Behinderung gibt, treibt er die Untersuchungen langsam voran. Als Som, der mittlerweile
der beste Profikiller der Stadt ist, für seinen Sohn eine teure Operation finanzieren
muss und deshalb wieder zur Waffe greift, geraten die ehemaligen Kriegskollegen doch
aneinander ... "Gunman I" ist einer von Prinz Yukols erfolgreichsten Filmen, aber nicht einer seiner besten. Die Länge von 140 Minuten erlaubt viele Durchhänger, die Kameraführung ist bis auf 2-3 Ausnahmen etwas bieder und die inszenatorische Sprengkraft besserer Yukol-Filme fehlt. Dennoch ist "Gunman" alles andere als schlecht. Hauptdarsteller Sorapong Chatri (Citizen II, Angel) ist einmal mehr superb und überzeugt in einer mutigen, weil trotz aller Sympathie sehr negativen Rolle. Auch Yukols Gespür für soziale Probleme bleibt in "Gunman" nicht aussen vor - nimmt aber dieses Mal nicht besonders viel Zeit in Anspruch. Im Zentrum steht nämlich das Duell der beiden Protagonisten. Die Rückblende in den Krieg, die psychologisch spannende Szene, in der Som und Thanu sich zum ersten Mal wieder treffen - all dies untermauert den Dualitätscharakter des Films. Die Identifikation fällt mit beiden schwer: Thanu hat zwar einen angesehenen Job, arbeitet aber skrupellos und vergewaltigt sogar seine Frau. Und er liess Som im Krieg im Stich. Som dagegen ist ein guter Vater, liebt seinen Sohn und seine Schwester und ist durch das Kriegstrauma arg gebeutelt - doch er ist auch enorm kaltblütig. Vor Schluss erschiesst er etwa ganz nebenbei eine Krankenschwester. Wenn man ein bisschen Sympathie für ihn hatte, verfliegt die jeweils bei solchen Szenen. Darin liegt der Reiz des Films. Yukol spielt mit unserer Sympathie und unseren Erwartungen. Es ist sicherlich kein Meisterwerk Yukols, aber ein kompetenter, bewegender und recht spannender Krimi. Fortsetzung: "Gunman II" aka. "Salween" (1993) Hier auf DVD erhältlich Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 1.0. mit eingebrannten englischen UT. Nicht anamorphes, ausgewaschenes Widescreen-Bild, jedoch etwa 20% in der Höhe verzogen. Alternative Titel: Gun Man; The Gun Hand; Meu bpeun; Mue Puen; Duell in Bangkok (dt. TV-Titel) |
Regie: Chatrichalerm Yukol | ||
Krmidrama |
Spannung * * | |
Action * * | ||
Reviewed 2003 |
Thailand 1993 | Als Burma nach
dem Zweiten Weltkrieg unabhängig wird, kommt es zu ethnischen Spannungen. 1947 revoltiert
das Volk der Karen, es gibt Zehntausende Tote. Die Karen Rational Liberation Army KRLA
zieht sich an den burmesisch-thailändischen Grenzfluss Salween zurück. In dieser Region,
auf der thailändischen Seite, liegt die Stadt Fah-Soong-Pha-Sak, in der viele Jahre
später trotz Polizeipräsenz Anarchie herrscht. Die KRLA-Leute tauschen mit dem
mächtigen thailändischen Holzhändler Tweepong Holz gegen Waffen. In diese Stadt lässt
sich der junge und unerfahrene Lt. Danai als neuer Polizeichef versetzen. Er ist
schockiert, mit welcher Brutalität die Polizisten, vor allem der unkontrollierbare Sgt.
Ram (Sorapong Chatri), vorgehen. Danai versucht, seine Männer zur Einhaltung der Gesetze
zu bringen, doch bald gerät auch er ins politische Hickhack der Region ... Sorapong Chatri spielt zwar wieder einen Sarge, aber ansonsten hat "Gunman II" wenig mit dem Vorgänger Gunman von 1983 zu tun. Aus diesem Grund verwende ich in der Kritik lieber den sehr gebräuchlichen Originaltitel "Salween". War der erste Gunman noch ein Grosstadt-Krimidrama, folgt "Salween" eher den Spuren eines Western. Der Film spielt in einer Frontier-Stadt, anstatt Viehbarone gibt es Holzhandel-Barone. Die Pistolen sitzen locker und in der Stadt herrscht geradezu Anarchie. Klassische Western-Themen. Bloss das Klima ist anders. Schwül statt staubig - und allein das gibt der Szenerie eine ganz andere Atmosphäre als in einem Western. Zudem mischt Regisseur Chatrichalerm Yukol die Thematik des Unabhängigkeits-Krieges der Karen in Burma (Myanmar) dazu, was "Salween" noch mehr von jeglicher Western-Tradition abhebt. Dennoch: Die Struktur ist die eines Westerns. Und zwar eines ziemlich niederschmetternden Westerns. Der eigentliche Held, Sorapong Chatri, ist keiner - sondern ein brutaler Cop, der von den Leuten "der Metztger" genannt wird. Der andere "Held" ist ein Weichling, der zum Schluss resigniert. Und auch nur noch mit Gewalt antworten kann. Gewalt ist eines der Schlüsselthemen in "Salween". Yukol interessiert sich aber noch für viele andere Themen, eben der oben genannten Karen-Problematik, den wechselnden Loyalitäten der Reichen, dem lukrativen Waffenhandel, die Spiritualität des Salween-Flusses, ja sogar Eheprobleme finden ihren Platz. Dass der Film, der nur 128 Minuten lang ist, trotz dieser Fülle an Ideen nicht überladen wirkt, ist Yukols dynamischer Inszenierung zu verdanken, die grossartige Landschaftsaufnahmen mit fast stockdunkeln Bildern der Nacht kombiniert. Hier ist vielleicht eine weitere Parallele mit dem ersten Gunman zu finden: Dualität. Im ersten war es "Good" Cop vs. "Bad" Cop, diesmal sind es ebenso zwei unterschiedliche Cops - und die Gegensätze Tag / Nacht, die wohl nicht bloss auf visueller, sondern auch psychologischer Ebene eine Rolle spielen. Um es ganz einfach zu sagen: "Salween" packt viele Themen an, bietet ein paar spannende Wendungen, ist vorzüglich gefilmt und noch besser gespielt. Ein sehr gut gemachter Thai-Film, der in meinen Augen zu Yukols besseren Werken gehört. Hier auf DVD erhältlich Meine Disk (Thai): PAL Thai 2.0 mit eingebrannten englischen Untertiteln. Fullscreen. Alternative Titel: Salween; The Gun Man II; Salwin; Mu pun 2; Mue buen 2; มือปืน๒สาละวิน |
Regie: Chatrichalerm Yukol | ||
Drama / Kriegsfilm |
Spannung * * | |
Action * * | ||
H a r d G u n |
||
Thailand 1996 | Ausführliche Kritik: hier. |
I D o n ' t W a n t t o B e a L i e u t e n a n t ~ P h o m M a i Y a k P e n P a n T o |
||
Reviewed 20.5.04 |
Thailand 1974 | Der
kommunistische Doppelagent Lt. Col. Khamkon Chankrachang von Chiang Ngan
wurde ermordet. Der thailändische Militärgeheimdienst schickt darum einen
Mann nach nach Laos, der die Identität des Toten annehmen und seinen Mord
untersuchen soll. Seine "Frau" Lamduan erkennt schnell, dass er nicht der
echte ist, da ihr richtiger Gatte kein Geschlechtsteil mehr hatte. Aber sie
verrät ihn nicht. So kann er weiter ermitteln und gerät an Khamkons
Freundin, die vietnamesische Spionin Ngien Ti Chan. "I Don't Want to Be a Lieutenant" (andere Quellen reden von "Colonel") ist ein Frühwerk von Prinz Chatrichalerm Yukol. Sein Inszenierungsstil und sein soziales Engagement sind noch nicht so geschliffen wie in späteren Werken. Mir gefiel der absolute Depro-Schluss, die vietnamesische Spionin Ngien, die gegen Schluss auch mal ein MG und Karate einsetzen darf, der Soundtrack mit Stücken der Thai-Band "The Impossibles", Luk Tung-Melodien und dem Titelstück aus der Serie "Hawaii O-Five" - sowie die in die Story eingebettete Angst vor der kommunistischen Infiltration. Doch mit satten 135 Minuten ist der Streifen schier endlos lang. Die Optik ist oft etwas schmuddlig, dann wieder langweilig. Und visuelle Tricks, die Yukol bei seinen Filmen sonst oft einsetzt, sind wenige zu entdecken - bis auf ein paar hyperschnelle Cuts, wie etwa dort, wo Khamkon Sex haben will und Yukol während dem Anbaggern Bilder des Aktes einschneidet, so dass es dann, wenn es wirklich zum Beischlaf übergeht, ausblenden kann. Man hat in den Cuts ja schon gesehen, was kommen wird. Ansonsten dominiert in "I Don't Want to Be a Lieutenant" einfach die Mittelmässigkeit. Yukol ist ein begnadeter Filmemacher und Streifen wie Gunman II, Citizen II oder Angel zeigen, dass der Prinz der wohl beste und wichtigste Thai-Filmemacher der 70er und 80er ist. Leider spielt "I Don't Want to Be a Lieutenant" eben nicht in dieser Liga. Kein schlechter Film, aber ein enttäuschender. PS: Das Bild der DVD ist Widescreen, aber schlecht. Bildstörungen gibt es ständig und oft ist das Bild so dunkel, dass man wenig erkennt. Dazu kommt, dass im Mittelteil die Untertitel oft out-of-synch sind oder sogar ganz fehlen. Na ja, man sollte dankbar sein, ist der Film überhaupt erhältlich ... Hier auf DVD erhältlich Meine Disk (Thai): PAL Thai 2.0 mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph). Alternative Titel: Phom mai yak pen phan thoe; I Don't Want to Be a Colonel; The Colonel; Mai Rak Pen Pan To |
Regie: Chatrichalerm Yukol | ||
Drama |
Spannung * * | |
Action * | ||
I t C o m e s i n t h e D a r k n e s s ~ M u n M a K a b K w a m M u e d |
||
Reviewed 2.7.04 |
Thailand 1972 | Der
Astronomie-Professor Thongchai und sein Assistent Sek (Sorapong Chatri)
beobachten am Himmel einen Meteoriten. Sie beschliessen, seine Absturzstelle
zu suchen. Diese liegt bei der Insel Ragum. Die Bewohner des Eilands, der
"Sea Clan", wurde durch den Meteoriten aufgeschreckt und besänftigt die
Göttin Kali mit Opfergaben. Doch die scheinen nichts zu nützen: aus dem Meer
steigt ein Monster mit Tentakeln und tötet den Häuptling. Danach nimmt es
dessen Platz ein und tötet alle Bewohner, bis auf Häuptlingstochter Sarai.
Sek und Thongchai sind derweil beim Minenbesitzer Luang Koset untergekommen.
Mit dessen schöner Tochter Chonlada sowie weiteren Jugendlichen besucht Sek
die Insel Ragum. Sie stossen auf Sarai und retten sie. Doch nun kommen sie
hinter das Geheimnis des Monsters: es kommt aus dem All, der vermeintliche
Meteorit war sein Raumschiff ... Nach seiner Rückkehr aus den USA und seiner Ausbildung an der UCLA (unter Merian C. Cooper und neben Francis Ford Coppola) drehte Prinz Chatrichalerm Yukol vorwiegend fürs thailändische Fernsehen. 1972 gab er sein Kino-Regiedebüt mit diesem schrägen Grusel-Epos. "It Comes in the Darkness" (aka. "Out of the Darkness") wird als erster thailändischer Sci-Fi-Film gefeiert. Wichtiger ist jedoch, dass es Yukols erster Schritt zu einer grossen Karriere ist. Und dass er damals noch keinen grossen Wert auf soziale Botschaften legte. An Yukols Meisterwerke wie Gunman II, Citizen II oder Angel kommt er denn auch nie heran. Und selbst Yukol meint im Interview "it was terrible" - aber was solls. "It Comes in the Darkness" macht Spass. Und es ist ein Rückschritt zu jenen B-Filmen, wie sie in den 50ern gedreht wurden. Ein grosser Unterschied und auch das grösste Manko des Films: Während die 50's-Streifen oft sehr kurz waren, läuft "It Comes in the Darkness" satte 141 Minuten! Das ist viel zu lang und man hätte spielend 30-40 Minuten rausschneiden können. Aber nun mal zum Werk selbst. Es beginnt völlig offen. Ich hatte jedenfalls keine Ahnung, wohin mich die Story bringen würde. Wissenschafter, Himmelsphänomene, eine schöne Insel. Zwei hübsche Song-Einlagen im Bollywood-Stil. Und dann ein Monster. Das Alien, über das wir eigentlich im ganzen Film kaum etwas erfahren, sieht aus wie eine riesige Qualle mit einer grossen grünen Lampe auf dem Kopf. Anders gesagt: ziemlich bescheuert. Und seine Opfer schiessen grüne Laserstrahlen aus den Augen. Köstlicher Trash. Doch Yukol versteht sein Medium. Er lässt die schlechten Effekte bei Nacht spielen, aber immer noch so hell, dass man sieht, was abgeht. Und bei Tag setzt er die Kamera attraktiv ein. Das Framing der Bilder ist gut. Und auch der Schnitt bis auf ein paar holprige Stellen sehr flüssig. Die Darsteller sind jung, aber gut. Die Frauen erscheinen spärlich bekleidet und sind eine Freude fürs Auge. Gehört sich ja so für einen Gruselfilm, oder? Sie müssen weniger schreien als in gängigen Horrorfilmen, dafür dürfen sie lange Mono- und Dialoge haben, wenn sie vom Monster angegriffen werden. Ziemlich funny. Bei den Herren sticht Sorapong Chatri heraus. Der Star etlicher Yukol-Filme war damals noch jung und athletisch und hat bereits alles zu bieten, was ein Leinwand-Star braucht. "It Comes in the Darkness" ist B-Trash auf hohem Niveau. Natürlich ist er zu lang, zu albern und zu banal - doch auf unerklärliche Art unterhält er einfach gut. Yukol mag den Film ablehnen und den meisten seiner Anhänger dürfte es genauso gehen. Doch ich zähle mich zu auch zu den Fans des Prinzen. Und ich mag den Film. Ich hoffe, er nimmt mir das nicht übel :) Hier auf DVD erhältlich Meine Disk (Thai): PAL Thai mono mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph). Alternative Titel: Out of the Darkness; Mun Ma Kab Kwam Mued; Mun ma gub kwam mud; It Comes With the Darkness; Out of the Dark; มันมากับความมืด |
Regie: Chatrichalerm Yukol | ||
Sci-Fi- |
Spannung * * | |
Action * | ||
T h e K i l l e r E l e p h a n t s |
||
Thailand 1977 | Ausführliche Kritik: hier. |
K r a i T h o n g |
||
Indien 1980 | Ausführliche Kritik: hier. |
Reviewed 30.11.04 |
Thailand 1996 | Als sein
Sohn geboren wird, geht der Unternehmer Pi Thom Phubatboriuk (Sorapong
Chatri) bankrott. Er gibt dem Buben deshalb den Übernamen "Lonchun"
(Unglück). Den nächsten Sohn, nennt er zum Ausgleich "Lucky" Ky. Jahre
später trennen sich die Eltern. Chun geht mit seiner Mutter mit. Sie
beginnen in Nakorn Pathom ein neues Leben. Chun geht zur Schule, verliebt
sich in Nong Tangkwadong und freundet sich mit einigen undurchsichtigen
Figuren an. Doch sein "braver" Bruder kommt derweil völlig auf die falsche
Bahn. Der Name des Films ist etwas diffus. Mit einem "langen Juni" hat der Streifen nichts zu tun, aber die DVD nennt diesen englischen Titel. Dabei handelt es sich um eine phonetische Umsetzung des Übernamens der Titelfigur, in den Untertiteln immer als Longhun bezeichnet. Das heisst übersetzt "Unglück". Und das ist eine Komponente des Films: Longchuns Kampf, sein Image als Unglücksbringer abzustreifen. Doch Regisseur "Brother" Kamon Srisawat will leider noch mehr. Er überlädt seinen Film mit einem Vater-Sohn-Drama, einem Jugenddrama, einem Schuldrama und einem Liebesdingsbums. Letzteres ist so schlecht ausgearbeitet, dass nicht mal eine genau Klassifikation möglich ist. "Long June" verkommt dadurch zur Seifenoper. Der preisgekrönte Film hätte Potenzial, ein paar Themen gut abzudecken und etwas nostalgisch, aber ansprechend zu präsentieren. Durch das Einbeziehen etlicher Handlungsstränge, ein paar deftige Klischees und ein schwaches Ende wird "long June" jedoch schnell zum Mittelmass. Die Akteure, darunter Thai-Superstar Sorapong Chatri in einer eher unbeduetenden Rolle, sind okay, das Erzähltempo ebenfalls. Doch wenn ein Film weder überrascht, noch fesselt, noch amüsiert, stimuliert oder vom Hocker reisst, dann nützen alle gelungenen Zutaten nicht. Dann hat vielmehr der Regisseur den Film einfach nicht im Griff und verliert sein Publikum relativ schnell an den Sekundenschlaf. Hier auf DVD erhältlich Meine Disk (Thai): PAL Thai 2.0 mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph) Alternative Titel: Longchun; Lonjune; Lonchun; ล่องจุ๊น |
Regie: Kamon Srisawat | ||
Drama |
Spannung * | |
Action * | ||
. |
Reviewed 13.7.04 |
Thailand 1998 | Somwung
(Supoj "Lift" Juncharoen) ist ein Versager. Auf dem Filmset wird er als "Boy
für Alles" missbraucht, seine Angebetete Jom würdigt ihn kaum eines Blickes.
Erst als er erwähnt, er arbeite auf dem gleichen Set wie Oam (Thana "Oil"
Suthikamorn) leuchten ihre Augen auf. Oam ist ein Frauenheld und Megastar,
auf den Jom abfährt. Sie bittet Somwung um ein Autogramm. Doch der arrogante
Oam will ihm keins geben. Da sitzen die beiden wegen einem gefährlichen
Stunt gemeinsam im Auto - und verunglücken tödlich. Da sie nicht sterben
wollen, schlüpfen sie umgehend zurück in ihre Körper. Doch dabei kehren sie
in die falschen zurück! Oam steckt im Körper von Somwung und wird in die
Klappsmühle gesteckt. Samwung wiederum ist nun Oam und muss sich als
Schauspieler behaupten ... "Oam + Somwung" ist eine Klamotte, doch ihr Niveau bewegt sich leicht über jenem gängiger Thai-Komödien. Okay, das stimmt so wohl doch nicht ganz, denn der Humor ist manchmal geradezu peinlich. Vielmehr ist die Präsentation über jener gängiger Komödien. Der Aufwand ist nämlich beachtlich, die Actionszenen spektakulär. Und der Streifen ist straff geschnitten, so dass er mit 85 Minuten Lauflänge auskommt. Dies soll keine Empfehlung sein, doch "Oam + Somwung" ist nicht ganz übel. Einfach ziemlich doof. Die Hauptdarsteller sind - wie könnte es anders sein - bekannte Teen-Idole in Thailand. Biler von Lift gibts hier, Bilder von Oil hier. Sie machen ihre Arbeit okay. Ihre Performances beschränken sich zwar auf zappeliges Getue, doch sie haben ein paar gute Momente miteinander. Die Story, die mit dem beliebten Körpertausch-Motiv beginnt, läuft ins Leere, der Schluss ist plump. "Oam + Somwung" bietet für Fans thailändischer Komödien ein paar Pointen, doch dem durchschnittlichen, westlichen Publikum sei von diesem Gag-Exzess lieber abgeraten. Hier auf DVD erhältlich Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 2.0 mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph). Die Hülle gibt fälschlicherweise Code 3 an und erwähnt die Untertiteln nicht! Alternative Titel: A Miracle of Oam and Somwung; Miracle of Oam+Somwung; The Miracle of Aom+Somwang; ปาฏิหาริย์ โอม + สมหวัง |
Regie: Kittikorn Laewsirikun | ||
Komödie |
Humor * * | |
Action * * | ||
M i s s i o n H u n t e r I I ~ N u k S o o D a n e S o n g K r a m |
||
Thailand 1997 | Ausführliche Kritik: hier. |
Reviewed 2002 |
Thailand 1999 | In Thailand
lebte laut einer Legende Nak (Intira Jaroenpura), eine loyale, perfekte Ehefrau. Als ihr
Mann, der stattliche Mak (Winai Kraibutr, Bang Rajan) in den Krieg zieht, bestellt sie
die Felder, obwohl sie
schwanger ist. Der Krieg ist verlustreich, viele sterben. Mak wird schwer
verletzt. Während er sich in einem Tempel erholt, gebärt Nak das gemeinsame Kind - und stirbt dabei.
Als Mak zurückkehrt findet er Frau und Kind vor und fühlt sich wohl. Er ahnt nicht, dass
die beiden tot sind: Sie sind Geister! Kräftig gebaute Kerle mit schwarzen Zähnen sind ja gewöhnungsbedürftig, aber die routinierte Inszenierung lässt die Zuschauer schnell den Zugang zu diesem ebenso exotischen wie übernatürlichen Abenteuerdrama finden, das auf einer in Thailand jedem Kind bekannten Legende basiert. Die teilweise (ungewollt) homoerotisch angehauchten Bilder, ein paar nette Effekte und die atmosphärische Musik tragen des weiteren zur guten Unterhaltung bei. Der Schnitt ist zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig, da Nak oder Mak meistens bloss den Namen des Partners in die Welt hinaus schreien - danach wird geschnitten und die Szenerie wechselt wieder. Trotz dieser inszenatorischen Holpersteine ist "Nang Nak" ein gelungenes, stilvolles Gruseldrama, das sich Fans des neuen thailändischen Kinos auf keinen Fall entgehen lassen dürfen. Das Drehbuch schrieb übrigens Tears of the Black Tiger-Regisseur Wisit Sasanatieng. Der Film hat in Thailand mehr Geld eingespielt als "Titanic" und gilt als jenes Werk, das der Filmindustrie Siams wieder auf die Beine geholfen hat. Nicht zuletzt deshalb drehen Thai-Regsseure seither besonders gerne Gruselgeschichten. Hier auf DVD erhältlich (D) Hier auf DVD erhältlich (US) Hier auf DVD erhältlich (Thai) Ich habe die Thai-Version (Code 0) mit englischen Untertiteln gesehen. Alternative Titel: Nang-Nak; Ghost Wife; Nang Nak: Return from the Dead |
Regie: Nonzee Nimibutr | ||
Gruseldrama |
Gewalt * * | |
Erotik * * | ||
Reviewed 2003 |
Thailand / Japan 1991 | Drogen aus dem
Goldenen Dreieick werden in grossen Mengen via Thailand nach Japan geschafft. Einer, der
dabei seine Finger drin hat, ist der junge Japaner Tokio. Als die thailändische Polizei
ihm auf die Schliche kommt, flüchtet er nach Pattaya und freundet sich mit der
thailändischen Prostituierten Lek an. Die beiden geraten bald ins Schussfeld von
Gangstern und Polizei. Die Cops beschatten Tokio nämlich, weil sie ahnen, er werde sie zu
den mächtigen Hintermännern führen ... "Powder Road" ist kein schlechter Film, aber in meinen Augen einer von Yukols weniger geglückten Werken. Der Grund dafür ist der Mangel an wirklich spannenden Szenen und ein Mangel an Fokus. Ein gutes Beispiel ist die Szene, als Tokio in das Armenquartier kommt und von allen gehasst wird. Lek zeigt ihm die japanische Fabrik, die die Umgebung verseucht und auch ihre Schwester zum Krüppel machte. Das ist ja alles ganz schockierend und hilft, die Bindung zwischen Lek und Tokio zu erhöhen, bringt aber die Story nicht weiter. Vielleicht habe ich ja aber auch etwas verpasst, denn die japanischen Dialoge im Film (ca. 5%) waren nicht untertitelt. So entgingen mir wohl einige wichtige Elemente des Films - dennoch bleibe ich bei meinem Urteil von 2½ Sternen: Die thailändisch-japanische Koproduktion hat interessante Aspekte, ein paar erinnerungswürdige Szenen (Drogen im Busen?) und bietet seltene EInblicke in den asiatischen Drogenhandel. Doch irgendwie hätte ich etwas mehr erwartet. Mehr Power, mehr Fokus und mehr Sozialkritik. Kurz: Mehr Yukol! Trivia: "Powder Road" war der erste thailändische Film, der einen weiblichen Nippel zeigte. Hier auf DVD erhältlich Meine Disk (Thai): PAL Thai 2.0 mit englischen Untertiteln. Fullscreen. Alternativer Titel: เฮโรอิน |
Regie: Chatrichalerm Yukol | ||
Thriller / Drama |
Spannung * * | |
Action * * | ||
Reviewed 25.8.04 |
Thailand 1995 | Der
junge Men (Pramote Seangsorn)
ist verliebt in die gleichaltrige Pom (Suttida Kasemsant).
Sie teilt seine Gefühle, doch da erblickt sie Mens Bruder, den Mechaniker
Mai (Somchai Kemglad) - und verknallt sich in ihn. Als Men dies beobachtet,
kommt es zum Streit zwischen den Brüdern, der ihrem Vater glatt einen
Herzinfarkt bringt ... "Romantic Blue" beginnt mit verhaltenem Tempo als Teeniefilmchen, bringt später den Brüderzwist hinzu und wandelt sich letztendlich zum Actionthriller, bei der Liebesdreieck-Plot komplett unwichtig wird. Inszeniert ist der Streifen auf dem Niveau eines Fernsehfilms, die Höhepunkte sind rar. Mit zwei Sternen ehre ich, dass die jugendlichen Darsteller zwar nicht top sind, aber doch eine glaubwürdige und ernste Performance abliefern. Und dass der Film keineswegs offensiv schlecht ist - er ist bloss komplett unspektakulär. Man kann geradezu eine Folge "Columbo" angucken und hat etwa gleich viel Thrill wie hier. "Romantc Blue" ist zudem bereits etwas angeraut, obwohl er mit heute neun Jahren noch nicht besonders alt ist. Die männlichen Akteure sind heute jedoch noch im Business präsent, was für Thai-Darsteller keine Selbstverstänlichkeit ist: Somchai Kemglad spielte etwa "Kit Silencer" im kultigen Killer Tattoo, Pramote Seangsorn versucht sich als Regisseur ("Fish Don't Fly") und Schauspieler ("The Vanishing", Bangkok Haunted) Hier auf DVD erhältlich Meine Disk (Thai): PAL Thai 2.0 mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph) Alternativer Titel: โลกทั้งใบให้นายคนเดียว |
Regie: - | ||
Liebesthriller |
Spannung * | |
Action * | ||
Reviewed 2003 |
Thailand 1986 | Die Firma
"Sala Land Development" will auf dem Gebiet des "Chao Pu Sua"-Slums
ein Geschäftsquartier errichten. Die Bewohner, angeführt von der dickköpfigen jungen
Lehrerin Somsri Mameesuk, sträuben sich. Die Firma greift zu radikalen Mitteln und setzt
einen Teil des Slums in Flammen. Es gibt einige Opfer und die Bewohner dürfen die
abgebrannten Häuser nicht mehr aufbauen. Nun wird die Situation explosiver und Somsri
sichert sich die Hilfe des Regierungsarbeiters Boonpeng ... "Somsri" ist vielleicht nicht der beste Film von Prinz Chatrichalerm Yukol (Angel, Daughter, Suriyothai, Citizen 2), aber mangelndes Engagement kann man ihm sicher nicht vorwerfen. Yukols Sympathien liegen ganz klar bei den Slum-Bewohnern und ihren gerechtfertigten Anliegen, während Regierung und Wirtschaft als korrupt dargestellt werden. Die etwas einseitige Betrachtungsweise kann man als manipulativ abtun, aber in Yukols Händen wird der Film zu einer Art thailändischem "Norma Rae" und bleibt stets unterhaltsam und politisch. Die viele Politik in dem Film wirkt etwas spröde und die Dramatik über fast zwei Stunden etwas ausgedünnt, doch der Film kriegt noch knapp 3 Sterne, weil er hervorragend gespielt ist und zum Schluss zwar ein Happy End hat, aber davor doch ein paar mutige Tiefschläge verteilt. Die schlimmsten Fehler begeht Yukol in meinen Augen beim Einsatz der Pop-Musik (das ist zum Glück selten der Fall) und beim Voice Over - einem Stilmittel, das in Thailand leider noch immer zu oft eingesetzt wird und in "Somsri" an vielen Stellen schlicht überflüssig wirkt. Dennoch ein guter Film, der sich vor allem für Liebhaber sozial engagierter Filme im Stil von "Norma Rae" oder im entfernteren Sinne auch "Erin Brockovich" empfiehlt. Hier auf DVD erhältlich Meine Disk (Thai): PAL Thai 2.0 mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamorph) Alternative Titel: Somsree; Somsee; Kru Somsri; Teacher Somsree; ครูสมศรี |
Regie: Chatrichalerm Yukol | ||
Drama |
Anspruch * * * | |
Spannung * * | ||
. |
Reviewed 2003 |
Thailand 1990 | Prang hat genug
vom anstrengenden, kargen Leben, das sie als Frau des Flussschiffers Sang führt. Als sie
in Bangkok anlegen, verlässt Prang ihren Mann, ihr Baby und ihre 15-jährige Schwester
Tubtim und trifft in einem Schönheitssalon auf die zwielichtige Aree. Während Prang
verzweifelt und ohne Geld nach seiner Frau sucht, versucht Aree, Prang in eine
Prostituierten-Karriere zu zwingen ... Prinz Chatrichalerm Yukol (alias Chatrichalerm Yokoi alias Chatree Charoemyukol alias Tan Mui) ist wohl Thailands wichtigster Regisseur. Im Westen bekannt geworden mit dem Epos Suriyothai feierte Yukol zuvor vorwiegend mit bewegenden, sozialkritischen Dramen Erfolge - beste Beispiele sind Daughter (Drogensucht), Daughter 2 (Aids) und eben "Song for Chao Phraya" (Prostitution). "Song for Chao Phraya", auch bekannt als "Nong mia", ist ein gut gemeintes Grossstadtdrama, dessen Botschaft ("setze dir keine zu hohen Ziele") zwar etwas plump und dessen Warnung vor Prostitution etwas gar plakativ ist - das aber bewegt und gut gemacht ist. Die Darstellung von Bangkok ist geglückt und der rasche Weg in die dunklen Ecken der Stadt wird eindrücklich dargestellt. Als Gegenpol dient der fleissig arbeitende Sang, doch dass auch er nicht ganz "rein" ist, zeigen seine Avancen gegenüber der minderjährigen Tubtim. Tubtim ist der einzig durchwegs liebenswerte Charakter im Film und dass sie ausgerechnet lasziv auf dem DVD-Cover posieren muss, ist etwas befremdlich. Wie dem auch sei: "Song for Chao Phraya" ist ein weiterer engagierter Yukol-Film, der zwar nicht ganz an das Niveau der beiden "Daughter"-Filme herankommt, aber dennoch zum Nachdenken anregt. Hier auf DVD erhältlich Meine Disk (Thai): Code 0 PAL. Thai 2.0. mit eingebrannten englischen UT. Fullscreen Alternative Titel: Nong mia; Song of Chaophaya; Sister-in-Law; น้องเมีย; Die Schwester der Frau (Übersetzung), Verführt in Bangkok (ZDF, 15.6.97) |
Regie: Chatrichalerm Yukol | ||
Drama |
Spannung * * | |
Erotik * | ||
S p i r i t e d K i l l e r ~ P l o o k M u n K u e n M a K a h 4 |
||
Thailand 1994 | Ausführliche Kritik: hier. |
Reviewed 8.11.05 |
Thailand 1976 | Der
Student Aod (Sayan Chantaraviboon) besucht mit seinem Kumpel dessen
Heimatort in der Provinz. Dort verliebt sich Aod in die hübsche Kularb
(Jaruwan Panyopas) - doch es bleibt ihm nicht genug Zeit, die Romanze
aufblühen zu lassen. Er kehrt nach Bangkok zurück, im Schlepptau den
Tempeldiener Tone (Chaiya Suriyan). Aod möchte ihm in der Stadt eine
Ausbildung ermöglichen. Tone, der auch in Kularb verliebt ist, aber für sie
nicht gut genug ist, bekommt auch in Bangkok Probleme mit dem weiblichen
Geschlecht: Aods Schwester Dang (Aranya Namwongse) mag ihn nicht leiden.
Aber als er sie aus den Händen von Vergewaltigern befreit, erweicht ihr
Herz. Das Regiedebüt von Piak Poster war 1976 kein Grosserfolg, mauserte sich über die Jahre aber zum Klassiker des thailändischen Kinos der 70er. Mir gefiel er nicht umwerfend gut, was an seiner diffusen Erzählweise liegen mag. "Tone" versteht sich als ein thailändisches Gegenstück zum im selben Jahrzehnt in Indien grassierenden Masala-Film - ein Werk also, das alle Genres vereint und nur das Ziel kennt, die Zuschauer zu unterhalten. Doch während dies bei einem guten Masala-Film Spass macht, ist "Tone" eine überraschend dröge Angelegenheit. Er schleppt sich über 137 Minuten dahin und bietet nur sporadisch so etwas wie Spannung, Action oder Humor. Letzteres wird fast ausschliesslich von einem zahnlosen, glatzköpfigen und spindeldürren Komiker besorgt, der zeigt, dass diese Art von Freakshow-Humor leider schon vor 30 Jahren das thailändische Kino verseuchte. Es nervt heute noch und auch in "Tone" sind diese Sequenzen nur schwer zu ertragender Blödsinn. Auf der positiveren Seite sind die weiblichen Darsteller zu erwähnen, die dem Auge gefallen. Auch die Lieder, ein Mix aus Rock und Luk-Tun-Volksmusik, sind interessant. Zum Einstieg gibts einen psychedelisch gefilmter Track mit Einflüssen von "Satisfaction". Die Lieder drosseln das Tempo des Films zwar weiter und sind (jedenfalls die etwas klassischeren) für westliche Ohren gewöhnungsbedürftig, aber sie lockern die Ereignisse angenehm auf. Letztendlich bleibt der Film aber enttäuschend. Poster versucht, alles Mögliche unter einen Hut zu bringen und fällt zwischen Stuhl und Bank. Als Romanze zu blass, als Komödie zu plump, als Actionfilm zu fad und als Thriller zu langweilig bietet der Genre-Mix nur moderaten Unterhaltungswert. Das Negativ wurde für den DVD-Release übrigens ganz passabel restauriert. Die Firma Suwan Film übergab das Material dazu an das "Thai Memorable Film Project", das den Streifen im Rahmen einer interessanten Thai-DVD-Reihe veröffentlicht. Er ist #2 dieser nummerierten Serie nach dem 70's-Kultfilm Golden Eagle. Darauf folgt #3 mit dem Action-Kassenschlager Chumpae. Hier auf DVD erhältlich Meine Disk (Thai): PAL Thai 5.1 und 2.0 mit englischen Untertiteln. Anamorphic Widescreen. Alternative Titel: A Man Called Tone; โทน |
Regie: Piak Poster | ||
Thrillerdrama |
Spannung * | |
Humor * | ||
. |
Reviewed 3.7.04 |
Thailand 1980 | Jeod
wurde von seiner Freundin verlassen und hasst fortan alle Frauen. Er holt
sein ganzes Geld von der Bank und investiert es in ein Auto. Damit will er
gen Süden fahren. Unterwegs trifft er die junge Nuch, die in Bangkok als
Prostituierte hätte arbeiten sollen, aber abgehaut ist. Jeod will ihr
helfen, doch sie traut ihm nicht. Beim Streit stösst sie ihn in den Fluss
aus dem der stille Roeng (Sorapong Chatri) ihn rettet. Da Roeng auf dem Weg
nach Phuket ist, nimmt Joed ihn mit. Und auch Nuch steigt zu. Joed wollte
die Kleine eigentlich nur abschleppen, doch im Laufe der Reise kommen sich
alle drei näher. Roeng erzählt auch, wieso er nach Phuket will: Er wurde
erst gerade aus der Haft entlassen und will seine Ex-Frau Lamduan
wiedersehen. Prinz Chatrichalerm Yukols "The Yellow Sky" beginnt als Komödie, wandelt sich zum Roadmovie und mündet in ein Liebesdrama. Solch eine Achterbahn der Genres muss ein Filmemacher ersteinmal überzeugend hinkriegen. Yukol schafft es mit Leichtigkeit. Der Film ist mit 133 Minuten eine Spur zu lang und bedingt durch den Genre-Wechsel etwas uneinheitlich. Zudem ist der soziale Anspruch anderer Yukol-Filme leicht verringert. Aber das mehrfach preisgekrönte Werk ist dennoch absolut sehenswert. Yukol erzeugt eine melancholische, aber niemals Trübsal blasende Stimmung. In deren Zentrum stehen drei grundverschiedene Charakteren, die einem im Laufe des Films ans Herz wachsen. Selbst der kindische Joed ist am Schluss keine reine Nervensäge mehr. Doch am besten kommt Roeg weg, fulminant gespielt von Thai-Superstar Sorapong Chatri. Wenn seine Augen kurz vor Schluss beim Anblick des Fahnenmastes glänzig werden, fühlt man mit ihm. Denn dann hat der Film die Kurve zum Liebesmelodrama geschafft. Und die Frage, ob Roeng und Lamduang wieder zusammenkommen, fesselt die Zuschauer an die Leinwand bzw. das TV-Gerät. Der Titel rührt übrigens von der gelben Tischdecke, die Lamduan als Zeichen ihrer bevorstehenden Geburt hissen soll. Da "gelbe Tischdecke" aber als Titel albern klingt, findet man alles von "The Yellow Sky" bis "The Yellow Hankerchief" (DVD-Untertitel). Letzterer macht denn auch die Inspiration der Story klar: Sie basiert auf der Kurzgeschichte "Going Home" von Pete Hamill, die 1977 in Japan von Yoji Yamada als The Yellow Handkerchief verfilmt wurde. Wie immer auch Yukols Version heissen mag: Für Liebhaber asiatischer Melodramen ist der Film ein kleiner Geheimtipp. Yukol hat bessere Filme gedreht, vielleicht sogar bewegendere, doch selten hat er mit solcher Leichtigkeit die Emotionen der Zuschauer durch verschiedene Stadien gelenkt. Ein schöner Film. Hier auf DVD erhältlich Meine Disk (Thai): PAL Thai 2.0 mit englischen Untertiteln. Widescreen (nicht anamotph). Alternative Titel: The Yellow Hankerchief; The Yellowing of the Sky; Before the Storm; Ta ter yung me rak; The Yellow Flag; ถ้าเธอยังมีรัก |
Regie: Chatrichalerm Yukol | ||
Roadmovie- |
Spannung * * | |
Humor * * | ||
. |
created by molodezhnaja
all rights reserved
copyrighted material