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Fantasy-Action
HK 1983
Alternative Titel Yao hun; Yiu wan; 妖魂

Regie Chor Yuen
Produktion Mona Wong, Wong Ka-Hee, Sir Run Run Shaw
Darsteller
Max Mok Siu-chung, Yung Jing-Jing, Wei Chiu-hua, Lo Lieh,
Tony Liu Yung, Yueh Hua, Norman Chu Sui-Keung, Yim Chau-Wa, Ngai Chau-Wa

Länge 88 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 28.4.07
©  Bilder Celestial, Screenshots molodezhnaja


STORY
Im Gebiet der Moonlit-Sky-Wasserfälle an der chinesischen Südküste hört man des Nachts verführerische Zither-Klänge. Doch jeder, der diesem Geheimnis nachgeht, endet tot im Wasser - sein Blut ausgesaugt. Trotzdem wagt sich der junge Schwertmeister Feng Xiwu (Max Mok) in die Region vor und trifft die schöne Shuiling (
Yung Jing-Jing alias Mary Jean Reimer). Sie bringt ihn zu ihrer Mutter, der bösen Geisterhexe Shui Tianjao (Wei Chiu-hua), die hinter dem Verschwinden all der Männer steckt und auch Feng Xiwus Blut trinken will. Shuiling hat sich jedoch in ihn verliebt und verhilft ihm zur Flucht. Die beiden entkommen mit Hilfe des Taoisten Ku (Lo Lieh) in die Abtei des Mönchs Yun Feiyang (Tony Liu), der noch eine alte Rechnung mit Tianjao offen hat.

 

REVIEW
"The Enchantress" ähnelt in mehr als einem Punkt dem Hongkong-Klassiker A Chinese Ghost Story, der vier Jahre später entstand - sowohl inhaltlich wie visuell. Doch der Shaw Brothers-Produktion fehlen die Grazie und die Stringenz des späteren Erfolgsfilms. Der Film macht zwar deutlich, dass Tsui Harks legendäre Geistergeschichte anno 1987 nicht aus dem Nichts kam, sondern durchaus verwurzelt war in einer cineastischen Tradition, doch für einmal ist der Nachfolgefilm der Bessere. "The Enchantress" ist lediglich ein mässig unterhaltsamer Fantasy-Exzess von geringer optischer und inhaltlicher Einheit: Regisseur Chor Yuen (Killer Clans) wirft vielmehr eine Vielzahl von Figuren in immer wechselnde Sets, die mit grellem Licht und viel Nebel geflutet sind, um ihre wohl budgetbedingte Beschränkungen zu kaschieren.

Das gelingt durchaus, denn eine Menge der gebotenen Nebel-und-Disco-Sets machen durchaus Laune. Es ist eher das, was in diesen Kulissen abläuft, das enttäuscht: Der Plot an sich ist schon ziemlich dünn, Chor entwickelt ihn mit wenig Flair und obwohl "The Enchantress" gerade Mal 88 Minuten lang ist, schleichen sich manche Längen und Wiederholungen ein. Wieso die böse und nervtötend grinsende Tianjao etwa wiederholt von anderen Menschen Besitz ergreifen kann und dies erst noch immer gleich passiert, bleibt ein Rätsel. Auch die Comic-Relief-Szenen um zwei Mönche und Lo Liehs Assistenten ziehen die Schose eher in die Länge, als dass sie sie wirklich bereichern würden.

Selbst den Kämpfen fehlt das gewisse Etwas: Nach dem zehnten Seil-assistierten Flug durch eines der Sets hat man genug gesehen, nach dem zwanzigsten regt man sich nur noch auf. In dem wilden Trubel gehen Choreografie und Koordination vergessen, es geht nur darum, das Bild mit möglichst viel Action (in Form von Martial-Arts, Explosionen und Zauber-Lasern) zu füllen. Die künstlerische Vision dessen ist dann doch ziemlich beschränkt und da der Plot auch nicht viel hergibt, setzt schnell mal Langeweile ein.

"The Enchantress" dürfte es daher nie in eine Bestenliste der Shaw-Produktionen bringen. Aber er taugt gerade noch als kurzweiliger Fantasy-Nonsens voller Hüpfer, Lichter und Nebel (der teilweise den herum sitzenden Geistlichen schon fast aus dem Hinterteil zu entfleuchen scheint). Damit fügt sich das Werk nahtlos in die Liste anderer Spät-Shaw-Werke der 80er à la Holy Flame of the Martial World oder The Hidden Power of the Dragon Sabre ein, die sich, wohl des westlichen Erfolgs von "Star Wars" & Co.und des östlichen Triumphzugs von Filmen wie Zu Warriors folgend, in immer bizarrere Fantasy-Ecken der Wuxia-Welt vorwagten. Der gute Nebeneffekt davon: Es gab nun genügend Leute, die mit Nebel, Geister-Gewändern und dergleichen umgehen konnten, damit ein paar Jahre später Filme wie A Chinese Ghost Story gedreht werden konnten. Tatsächlich miteinander zu tun haben die Filme sicher nicht so viel, doch in einer vereinfachten Welt kausaler Zusammenhänge kann man "The Enchantress" durchaus als Vorläufer betrachten. Und das wertet ihn natürlich gleich auf.

 

MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC [Celestial]
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Mandarin Dolby Digital 2.0 mit englischen und chinesischen Untertiteln.

 

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SCREENSHOTS

 


 

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