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1991
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Erotikkomödie
Hongkong 1991
Alternative Titel Sex & Zen; Yu pu tuan zhi: Tou qing bao jian;
玉蒲團之偷情寶鑑
Regie
Michael Mak Dong-Kit
Darsteller Lawrence Ng Kai-Wah, Amy Yip Chi-Mei, Isabella Chow
Wang, Lo Lieh,
Kent Cheng Juk-Si, Carrie Ng Kar-Lai, Xu Jin-Jiang, Chiyoki Kanou, Tomoko Ino,
Elvis Tsui Kam-Kong
Länge 90 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
©
Text Marco, molodezhnaja 11.1.09
© Bilder Discotekmedia,
Screenshots molodezhnaja
STORY
China während der Yuan-Dynastie:
Der Gelehrte Mei Yeung-Sheng (Lawrence Ng) hat jüngst die
ebenso reiche wie prüde Yuk Heung (Amy Yip) geheiratet und sie in die
Geheimnisse der Sexualität eingeweiht. Doch nun dürstet er nach mehr. Begleitet
von seinem Schüler und unterstützt vom fliegenden Dieb Chor Kun-Lun (Lo Lieh)
zieht er von dannen, um aussereheliche Erfahrungen zu sammeln. Doch zum echten Casanova fehlt seinem besten Stück die Grösse. Also wendet er sich an einen
Quacksalber (Kent Cheng), der seinen Penis vergrössern
soll. Dummerweise wird das Teil bei der Prozedur vom Hund gefressen! Ein Ersatz
ist rasch gefunden: der Prachtpenis eines Pferdes! Nunmehr tierisch gut
bestückt geht
Yeung-Sheng auf Brautschau. Als erstes gerät
die Frau des potenten Ladenbesitzers Wong-Chut (Elvis Tsui) in sein lüsternes Visier.
Später nimmt er sich Shui-Chu (Isabella Chow) vor, die eine Affäre mit
ihrer Cousine
Fa-Sun (Rena Murakami) pflegt.
REVIEW
Ich habe ganz vergessen, wie deftig der Film
ist! Vor vielen Jahren bekam ich "Sex and Zen" am Fernsehen zu Gesicht und fand
ihn ebenso schräg wie amüsant. Ein durchaus verdienter Kultfilm. Doch weil gut
10 Minuten fehlten, wurde mir damals nicht bewusst, wie explizit einige Szenen
umgesetzt sind. Die Uncut-Version des Films liefert denn auch heissen Lesbensex,
Tiersex,
Genitalbehaarung, Sexspielzeug, Vergewaltigung, Unterwassersex und und und. Vieles davon ist
tatsächlich sinnlich, anderes ist eher abstossend. Doch das Meiste dient weniger der Luststeigerung als der Lachkraft.
Und wer kann schon einem Film widerstehen, der Sex, Witz, schöne
Schauspielerinnen, Hongkong-Choreografie und farbenfrohe Ausstattung
vereint? Oder noch besser: Wer will dem schon widerstehen?
"Sex and Zen" muss man sich hingeben. Er ist bisweilen so überdreht und grenzdebil, dass man sich etwas schämt für die Freude, die man dabei hat. Andere Szenen indes sprühen vor Einfallsreichtum - und damit meine ich nicht nur die Sexakrobatik. Doch fangen wir mal bei der an: stehend, liegend, sitzend, an der Wand, am Boden, auf Möbeln, wippend, schwingend, schwebend, schwimmend - was Regisseur Michael Mak (Butterfly Sword) seinem Publikum hier zumutet, macht spielend dem Kamasutra Konkurrenz und sollte mit der Warnung "bitte nicht nachmachen" versehen werden. Auch vor homoerotischer Symbolik schreckt das Werk nicht zurück, so muss der Diener schon mal als Lustsklave ran und zwei Lesben zweckentfremden eine Flöte für erotische Spiele. Und Mei Yang wird erregt durch Lo Liehs Schwert - Freud wäre happy. Bei ganz wenigen Szenen kamen Körperdoubles zum Einsatz, meistens jedoch gehen die Akteure mit vollem Einsatz ans Werk. Und es ist eine Freude, ihnen dabei zuzugucken.
Doch "Sex and Zen" beschränkt sich nicht nur aufs Rammeln, schliesslich basiert der Film auf Li Yus "The Carnal Prayer Mat", einem skandalösen Roman aus der frühen Qing-Zeit (publiziert 1693), welcher erotische Literatur mit Satire, Parodie und Metaphorik vermischte. Davon überlebt ein eher kleiner Teil die Adaption zum Film, doch immerhin macht sich auch die Komödie lustvoll lustig über verklemmte Zeitgenossen, sexuelle Mythen und chinesischen Potenz-Aberglauben, vorgegaukelte Prüderie und alles mögliche, was mit Sex zu tun hat. Einiges davon geht an westlichen Zuschauern vorbei, anderes funktioniert universell. Der Witz ist freilich immer von der tiefergelegten Sorte, doch leichter verdaulich als manche Hongkong-Nonsens-Klamotte. Sex ist wohl auf der ganzen Welt amüsant, gewollt oder nicht. Frei nach Bette Davis - "Sex is God's joke on human beings".
Mak jedenfalls kostet diesen Scherz voll und ganz aus. Dies manifestiert sich in doppeldeutigen Dialogen ebenso wie in visuellen Gags. Köstlich etwa die Penis-Amputation mit der Mini-Guillotine, herrlich die Sexszene unter Wasser, eindrücklich die Akrobatik in Elvis Tsuis erstem Auftritt. Selbst Sadomaso kommt zum Einsatz, wenngleich alles eher zur harmloseren Sorte gehört. Ganz klar Softsex, nicht Porno. Ins härtere Gebiet gehören wenn schon die angedeuteten Vergewaltigungen, die einen locker-albernen Spass zu einem eher fragwürdigen Vehikel machen. Auch das moralisierende Ende, das teilweise mit dem des Buches übereinstimmt, schmälert den Genuss ein bisschen.
Doch Freunde des Hongkong-Filmstils der 90er, fernöstlicher Erotik, zotigen Humors und schöner Frauen (Amy Yip in einer raren Nacktrolle und die japanische Pornoschauspielerin Rena Murakami) können hier nichts falsch machen. Während im Westen Erotik primär zur mechanischen Stimulation in Pornos oder als schlüpfriges Verkaufsargument in Thrillern ("Basic Instinct" entstand im selben Jahr) herhalten muss, darf Sex hier lustvoll verulkt werden. Und trotz grossen Trash-Beigaben sieht das Ganze nie billig aus, weil Golden-Harvest-Guru Raymond Chow ein stattliches Budget hergab, welches eine dekadente Ausstattung voller prächtiger Farben und Kostüme ermöglichte. Das zahlte sich aus: "Sex and Zen" wurde in der Heimat ein Kassenhit. Und international ein Kultfilm. Jedermanns Geschmack ist der Film sicherlich nicht. Doch wer sich dem irren Treiben hingibt, der bekommt Einzigartiges geliefert.
MEINE DVD
USA, Code 1, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Kantonesisch und Englisch 2.0 mit englischen Untertiteln.
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