Corpse Mania (Hongkong, 1981)

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Horrorfilm
Hongkong 1981
Alternative Titel Si yiu; 屍妖

Regie Kwei Chih-Hung
Drehbuch Kwei Chih-Hung, On Sito
Produktion Runme Shaw, Mona Fong, Huang Chia-Hsi
Darsteller Tanny Tien Ni, Wang Jung, Yu Tsui-Ling, Kwok Wai-Ming, Leung Jan-Lei

Länge 81 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 18

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
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STORY
Im Guangzhou der 1930er-Jahre wird eine stark verweste Frauenleiche gefunden. Das Opfer wurde erdrosselt und danach sexuell misshandelt. Chefinspektor Zhang (Wong Yung) vermutet einen Zusammenhang mit einer Tat in Foshan, wo die Prostituierte Hongmei aus dem Bordell von Madam Lan (Tanny Tien) dasselbe Schicksal ereilte. Ihr Mann, der reiche Li Zhengyuan, hatte sie aus dem Freudenhaus freigekauft und selbst nach ihrem Tod noch mit ihr zusammengelebt - als sie längst wurmstichig und am Verwesen war. Dafür sass er einige Zeit in der Irrenanstalt. Ist er es, der für die grausigen Nekrophilie-Morde verantwortlich ist?

REVIEW
Für die Shaw Brothers hat Regisseur Kwei Chih-Hung (1937-1999) anfänglich alle möglichen Genre-Felder beackert, von Krimis bis Komödien. Innerhalb weniger Jahre bewegte er sich Richtung immer gröberen Stoffen, über Chang-Cheh-Co-Produktion The Delinquent und den Kultfilm Bamboo House of Dolls bis zu Ghost Eyes. Damit hatte der Filmemacher seine Nische innerhalb der Firma gefunden und in der Folge drehte er einige der abscheulichsten Werke, die die Shaws je auf ihr Publikum losliessen - und dies ist durchaus als Lob zu verstehen, schliesslich prägen Namen wie Hex, Killer Snakes, Bewitched oder The Boxer's Omen noch immer sein Renomée.

"Corpse Mania" ist in Kweis Schaffen ein eher unbekanntes Werk - zu Recht, denn er ist nicht wirklich gut. Aber auch zu unrecht, denn nachdem der Mann schwarze Magie, Nihilismus und Geisterkram bis zum Gehtnichtmehr durchexerziert hatte, wandte er sich der Nekrophilie zu. Dies tut er mit dem ihm eigenen Hang zu Sleaze und Gewürm, doch auch mit unerwartet viel Stil. So schimmern immer wieder ästhetische Anleihen beim Giallo durch, vor allem Mario Bava erweist der Film gerne seine Reverenz. Das sorgt selbst dann für Reiz, wenn die Langeweile zu dominieren droht.

Dabei legt "Corpse Bride" zu Beginn ein heftiges Tempo vor und bringt das kontroverse Thema umgehend aufs Tablett. Nekrophilie. Und nicht einfach nur die Schändung von Toten, die im Katalog der Fetische durchaus ihre Relevanz hat und auch sinnlich ausgekostet werden könnte, nein, es geht hier um den Beischlaf mit dem verwesenden Fleisch. Maden und Würmer zieren den Körper, als wolle Kwei die Nekrophilie eine Spur unappetitlicher machen. Ihm geht es daher weniger um den erotischen, fetischistischen Aspekt des Ganzen, sondern um den Ekel. Und der ist eben bald einmal ausgereizt. Da liegt vielleicht das Problem des frühen Abhakens: Man hat es gesehen. Was nun?

Was folgt sind, trotz bescheidener Lauflänge, so manche Durchhänger. Mittelmässig engagierte Schauspieler in nebligen Gassen, interessant beleuchtet und ausgeleuchtet, hin und wieder ein Mord mit dem typisch grellen Shaw-Blut. Doch alles bleibt relativ behäbig und unspektakulär. Das sind wir von Kwei Chih-Hung anders gewohnt und dementsprechend enttäuschend ist der Film hin und wieder. Der Mann verspricht Exzess, der Titel verspricht Exzess, die Inhaltsbeschreibung verspricht Exzess - und wenn gerade der nicht geboten wird, bleibt die Ernüchterung. Ja, Sex mit verwesenden Leichen ist widerlich. Aber das wussten wir schon vorher, oder? Viel Neues hat "Corpse Bride" daher nicht zu sagen. Dem zum Trotz: Ein paar schöne Schocks, die inspirierte Bildsprache sowie der kalkulierte Tabubruch machen das Teil immerhin sehenswert für Shaw'sche Sleaze-Enthusiasten und für alle, die einem Giallo mehr abgewinnen können als ich.

MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC [Celestial]
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Mandarin Dolby Digital 2.0 mit englischen und chinesischen Untertiteln.

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