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Kurzfilm-Drama
Japan / Südkorea 2004
Alternative Titel
Kyoshin; Jeonju Digital Project 2004

Regie und Drehbuch Sogo Ishii
Darsteller
Miwako Ichikawa

Länge 40 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 6

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . .

©  Text Marco, molodezhnaja 24.3.2012
©  Bilder Jeonju Film Festival, Screenshots molodezhnaja


STORY
Die Schauspielerin (Miwako Ichikawa) fällt in eine tiefe Krise und will das Projekt, das ihr Freund mit ihr dreht, nicht weitermachen. Als sie nachts durch Tokio wandert, trifft sie auf eine mysteriöse Frau, durch die sie auf eine mysteriöse Insel transportiert wird. Soll die Schauspielerin dort bleiben oder zurückkehren?

 

REVIEW
Bei Punkfilmer Sogo Ishii weiss man selten, worauf man sich einlässt. Nur bei wenigen Filmemachern schwankt meine Review-Bandbreite zwischen 1 Stern (Dead End Run) und 4 Sternen (Crazy Family). Doch generell gesehen kann man sagen, der Mann wird immer mühsamer mit den Jahren. "Mirrored Mind" ist von 2004, es gehen also schon mal alle Alarmglocken los. In der Tat reisst sich Ishii von seinem Elektro- und Cyberpunk-Milieu los und versucht sich als Analyst der heutigen Zeit. Ziemlich erfolglos, versteht sich.

Sein schmerzhaft langweiliges Drama, das als Beitrag zum Digital-Kurzfilm-Zyklus des Jeonju-Filmfestivals entstand, ist gefüllt mit jämmerlichen Dialogen, die ihr psychologisches Blabla mit Lethargie zu verdecken versuchen. Ein überaus anstrengendes Unterfangen, wie man sich vorstellen kann. Hauptdarstellerin Miwako Ichikawa (Concent, Nightmare Detective 2) ist dank ihrer sinnlichen Lippen immer kamerafreundlich, doch hier hält man sie schon nach wenigen Minuten nicht mehr aus.

Umso schlimmer, dass Ishii davon noch eine Langversion anfertigen musste: Die Kurzfilm-Fassung ist mit 40 Minuten schon 40 Minuten zu lang. Man kann sich nur unter Schmerzen vorstellen, was eine 60-minütige Fassung mit dem Steissbein und dem Gehirn anstellen würde. Beides würde zu Matsch. Einzig die Augen werden ein wenig geschont, denn während die meisten anderen Jeonju-Beiträge im Look auf ultrabillig machen, gelingen Ishii ein paar schöne, ja edle Aufnahmen. Und am Ende, auch das unterscheidet ihn von Jeonju-Kurzfilmen anderer Regisseure, gönnt er sich immerhin eine Überraschung.

Doch beides ist ein schwacher Trost, wenn man die Langeweile erdulden muss. Die ersten acht Minuten bestehen beinahe aus einem seufzenden Monolog. Und dann folgt noch ein beinahe so langer Schwafel-Einsatz vom Freund der Schauspielerin - noch öder, weil fad in Szene gesetzt. Was danach kommt, ist besser. Aber gut? Experimentell? Vielleicht beides etwas zu hoch gegriffen. Nein, "Mirrored Mind" hat im Ansatz vielleicht mehr zu bieten als die vielen "ich film schnell ein paar Leute ab"-Dokus der Jeonju-Reihe. Aber zum wirklich sehenswerten Projekt reicht es dadurch dennoch nicht.

 

Die Jeonju-Projekte. Besprochen werden nur asiatische Beiträge! 

2000: www.whitelover.com von Park Kwang-su * *
2000: The Name of the Night von Kim Yun-tae * ½
2000: Miss Jin Sing Story von Zhang Yuan * * ½

2001: In Public von Jia Zhangke * ½
2001: Digitopia von John Akomfrah * * *
2001: A Conversation with God von Tsai Ming-Liang ½

2002: A Letter from Hiroshima von Nobuhiro Suwa * ½
2002: Survival Game von Moon Seung-woo  * * ½
2002: New Year von Wang Xiaoshuai * ½

2003: Daf von Bahman Ghobadi * * ½
2003: Like a Desperado Under the Eaves von Shinji Aoyama
* * ½
2003: Digital Search von Park Ki-yong * *

2004: Influenza von Bong Joon-ho * * *
2004: Dance with Me to the End of Love von Nelson Yu ½
2004: Mirrored Mind von Sogo Ishii * *

2005: Worldly Desires von Apichatpong Weerasethakul ½
2005: Haze von Shinya Tsukamoto * * *
2005: Magician(s) von Song Il-gon * * ½

2006: About Love von Darezhan Omirbayev * *
2006: No Day Off von Eric Khoo * * * ½
2006: Twelve Twenty von Pen-ek Ratanaruang * * *

2007: Memories von Harun Farocki * * *
2007: The Rabbit Hunters von Pedro Costa * ½
2007: Correspondences von Eugene Green * *

2008: Expectations von Mahamata-Saleh Haroun * *
2008: The Birthday von Idrissa Ouedraogo * ½
2008: The Alphabet of My Mother von Nacer Khemir * ½

2009: Koma von Naomi Kawase * *
2009: Lost in the Mountain von Hong Sang-soo * * ½
2009: Butterflies Have No Memories von Lav Diaz *

2010: Pig Iron von James Benning
2010: Les Lignes Eneme (The Enemy Lines) von Denis Côté
2010: Rosalinda von Matias Pineiro

2011: Un héritier (A Heir) von Jean-Marie Straub
2011: Aller au diable (To the Devil) von Claire Denis
2011: Recuerdos De Una Maňana (Memories of a Morning) von José Luis Guerin

 

MEINE DVD
Südkorea, Code 0, NTSC
Bild: Letterboxed Widescreen
Ton: Japanisch 2.0 mit englischen und koreanischen Untertiteln

 

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Yesasia (Liefert aus HK)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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