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Kurzfilm-Drama
Thailand Südkorea 2005
Alternativer Titel
Jeonju Digital Project 2005

Regie, Drehbuch Apichatpong Weerasethakul
Darsteller
Chanchai Amonthat, Thanatporn Vejchayom, Priya Wongrabeab

Länge 40 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 0

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . . . .

©  Text Marco, molodezhnaja 30.3.2012
©  Bilder Jeonju Film Festival, Screenshots molodezhnaja


STORY
Eine Frauenband dreht ein Video zu ihrem Poplied im Dschungel. Die Kamera-Crew vertreibt sich die Zeit mit Gesprächen und Frisbee-Spielen. Ein Pärchen setzt sich derweil ab, um im Dschungel einen magischen Baum zu finden.

 

REVIEW
Vom überschätztesten Regisseur der Welt kommt ein Werk so mühsam und unspannend, dass man sich einmal mehr nur am Kopf kratzen kann angesichts der vielen Förderer und Enthusiasten, die Apichatpong Weerasethakul im Kunstfilm- und Feuilleton-Zirkel um sich scharen kann. Der Thailänder hat eine gewisse trockene Ironie, die ihn als Menschen sympathisch macht. Und seine Filme sind rasch als solche erkennbar dank ihrem Fokus auf den Dschungel und die Atmosphäre. Doch das lenkt nur davon ab, dass alles, was Weerasethakul in Angriff nimmt, einfach nur grenzenlos öde ist.

Seinen Cannes-Gewinner Uncle Boonmee Who Can Recall His Past Lives habe ich im Kino gesehen, es bis heute aber nicht geschafft, Screenshots nachzuliefern - einfach weil ich nicht mehr durch diese Pein durchsitzen will. Bei "Worldly Desires" kann man wenigstens sagen: Er ist kurz. Denn Weerasethakul steuerte ihn als Beitrag zum jährlichen Digitalkurzfilm-Projekt des südkoreanischen Festivals in Jeonju bei. Bezeichnenderweise ist sein Film mit 40 Minuten einer der längsten aller bisherigen Filme - er kann sich wohl einfach nicht effizient ausdrücken.

Man kann "Worldly Desires" als eine Art Begleitfilm zu seiner Schlaftablette Tropical Malady anschauen, einige der Schauspieler und Sets scheinen sich zu wiederholen. Doch hatte jener noch den Hauch einer Story, und ich verwende diesen Ausdruck im allerweitesten Sinne des Wortes, so kriegen wir diesmal nur eine Aneinanderreihung von Eindrücken und Ausschnitten. Zweimal rund vier Minuten sehen wir nur aus statischer Distanz den Dreh eines Musikvideos. Man kann das als ironischer Blick auf das Business anschauen, diese Mädels kurios tanzend und hell beleuchtet im düsteren Dschungel. Aber nach einiger Zeit verpufft selbst dieser minimale Nutzen.

Der Rest ist Leerlauf. Ein fliehendes Pärchen, pinkelnde Menschen, das Kamerateam beim Schwatzen. Alles ohne Dramaturgie, ohne Ziel, ohne Sinn. Als habe es Weerasethakul darauf abgesehen, seinen bislang schlechtesten Film (sein Debüt Mysterious Object at Noon) noch zu unterbieten. Das schafft er nicht ganz, denn jenes Werk gehört zum Schlimmsten, was renommierte Regisseure je erschaffen haben, aber dennoch verdient "Worldly Desires" nicht ein Wort des Lobes, nicht eine Sekunde der Anerkennung. Ein überschätzter Regisseur filmt in den Tag hinein. Und einige Kritiker findens auch noch gut. Das sind die Momente, die mir zeigen, dass Filmkritik nie objektiv sein kann - denn ich könnte schwören, dass bei jedem Zuschauer der gesunde Menschenverstand sagt, man sehe nichts anderes als zähen, talentfreien Dreck.

 

Die Jeonju-Projekte. Besprochen werden nur asiatische Beiträge! 

2000: www.whitelover.com von Park Kwang-su * *
2000: The Name of the Night von Kim Yun-tae * ½
2000: Miss Jin Sing Story von Zhang Yuan
* * ½

2001: In Public von Jia Zhangke * ½
2001: Digitopia von John Akomfrah * * *
2001: A Conversation with God von Tsai Ming-Liang
½

2002: A Letter from Hiroshima von Nobuhiro Suwa * ½
2002: Survival Game von Moon Seung-woo  * * ½
2002: New Year von Wang Xiaoshuai
* ½

2003: Daf von Bahman Ghobadi * * ½
2003: Like a Desperado Under the Eaves von Shinji Aoyama * * ½
2003: Digital Search von Park Ki-yong
* *

2004: Influenza von Bong Joon-ho * * *
2004: Dance with Me to the End of Love von Nelson Yu ½
2004: Mirrored Mind von Sogo Ishii
* *

2005: Worldly Desires von Apichatpong Weerasethakul ½
2005: Haze von Shinya Tsukamoto * * *
2005: Magician(s) von Song Il-gon
* * ½

2006: About Love von Darezhan Omirbayev * *
2006: No Day Off von Eric Khoo * * * ½
2006: Twelve Twenty von Pen-ek Ratanaruang * * *

2007: Memories von Harun Farocki * * *
2007: The Rabbit Hunters von Pedro Costa * ½
2007: Correspondences von Eugene Green * *

2008: Expectations von Mahamata-Saleh Haroun * *
2008: The Birthday von Idrissa Ouedraogo * ½
2008: The Alphabet of My Mother von Nacer Khemir * ½

2009: Koma von Naomi Kawase * *
2009: Lost in the Mountain von Hong Sang-soo * * ½
2009: Butterflies Have No Memories von Lav Diaz *

2010: Pig Iron von James Benning
2010: Les Lignes Eneme (The Enemy Lines) von Denis Côté
2010: Rosalinda von Matias Pineiro

2011: Un héritier (A Heir) von Jean-Marie Straub
2011: Aller au diable (To the Devil) von Claire Denis
2011: Recuerdos De Una Maňana (Memories of a Morning) von José Luis Guerin

 

MEINE DVD
Südkorea, Code 0, NTSC
Bild: Letterboxed Widescreen
Ton: Koreanisch 2.0 mit englischen und koreanischen Untertiteln

 

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Yesasia (Liefert aus HK)

 

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SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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