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Episodendrama
Südkorea 2009
Alternative Titel
Eoddeon Bangmoon; Jeonju Digital Project 2009; 어떤 방문
Regie und Darsteller siehe Einzelepisoden
Zuschauer
1900
Länge 109 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 26.6.10
© Bilder Art Service,
Screenshots molodezhnaja
1) KOMA
Regie: Naomi Kawase
Darsteller: Kazuki Kitamura, Yuko Nakamura
Das 1999 initiierte Filmfestival im koreanischen Jeonju beauftragt jedes Jahr
drei Filmemacher, für 5000 Dollar einen Kurzfilm unter dem Dach eines
Episodenfilms zu inszenieren. Den Auftakt zu der diesjährigen trinationalen
Anthologie bestreitet die Japanerin Naomi Kawase ("Mourning Forest").
In ihrem mystisch angehauchten Drama besucht der koreanischstämmige Japaner Kang
Jun-il (Kazuki Kitamura) das Dorf Koma, um dort den letzten Wunsch seines
Grossvaters zu erfüllen: Eine buddhistische Schriftrolle an jene Familie
zurückzugeben, die sie einst dem Grossvater vererbt hat. Dabei trifft er auf die
mysteriöse Hatsuko (Yuko Nakamura).
Kawase möchte nach eigenen Angaben das immer noch existierende Unbehagen zwischen Japan und Korea thematisieren, doch weit kommt sie damit nicht. Davon kriegt man kaum etwas mit, sei es in den plump gestreuten Rückblenden oder in den faden Gegenwartsszenen. Letztere sind dank dem intimen Spiel der beiden Akteure und den grossartigen Aufnahmen dieser weiten Waldlandschaften immerhin noch halbwegs gelungen. Doch das Ganze kommt nie über lustloses Geplapper und ein kurios metaphysisches Ende hinaus. Nett anzusehen, aber ein verkünstelter Einstieg, der wenig Lust auf mehr weckt.
2) LOST IN THE MOUNTAIN
Regie:
Hong Sang-soo
Darsteller: Jung Yoo-mi, Lee Seon-gyun, Moon Sung-keun, Kim Jin-kyoung
Dass danach der von nahezu allen ausser mit verehrte Hong Sang-soo (A
Tale of Cinema, Like You Know It All)
weitermacht, erfüllt mich auch nicht gerade mit Hoffnung. Hong bleibt seinem
minimalistischen Stil und seinem Faible für Reibungen zwischen den Geschlechtern
treu. Dazu erzählt er die Geschichte von der arroganten Mi-sook (Jung Yoo-mi),
die nach Jeonju fährt, um ihre ehemalige Klassenkameradin Jin-young (Kim
Jin-kyoung) zu treffen. Vor Ort entdeckt sie, dass Jin-young eine Affäre mit dem
verheirateten Professor Sang-oak (Moon Sung-keun) hat - mit dem auch Mi-sook
einst liiert war! Aus Trotz lädt Mi-sook darum ihren Ex Myung-woo (Lee
Seon-gyun) zum Date ein.
Für Hong-Fans gibts hier viel zu entdecken, er frönt seinen Lieblingsthemen und weicht stilistisch kaum von seiner Arbeit in den Langspielfilmen ab. Einzig die weibliche Erzählstimme bringt ein neues Element hinein. Ansonsten die üblichen Halbtotalen, die heftigen Zooms und sonst eher statischen Bilder, die Flirts und Machtspiele unter Menschen, und der trockene Humor. Der Vorteil dieses Formats ist jedoch, dass sich Hong auf 30 Minuten beschränken muss. Und sieh an: Dies tut ihm gut, weil die dünne Story so gar nicht erst zum Langweilen kommen kann. Dass ausgerechnet Hong den besten Beitrag zu dieser Sammlung beisteuert, zeugt weniger davon, dass der Mann endlich gut wurde, sondern davon, dass die beiden anderen nicht so viel taugen.
3) BUTTERFLIES HAVE NO
MEMORIES
Regie: Lav Diaz
Darsteller: Dante Perez, Lois Goff, Willy Fernandez, Joel Ferrer
Den Tiefpunkt markiert "Butterflies Have No Memories" oder im Original "Walang
Alaala ang mga Paru-paro". Der Filipino Lav Diaz macht darin in nur 40 Minuten
klar, warum ich grauenhafte Angst vor dem sogenannten neuen philippinischen
(Kunst)kino habe, das derweil die Festivals der Welt heimsucht. Grauenhaft
langweilige Epen von vielen Stunden Länge, eingebettet in rustikale Bilder, die
ganz auf die Landschaft und die Menschen des Landes ins Zentrum rücken. Diaz ist
ein Paradebeispiel dafür, war doch sein letzter "Melancholia" 450 Minuten
Depression. Sein "Evolution of a Filipino Family" ist mit 593 Minuten einer der
längsten Filme aller Zeiten.
Hier filmte er ursprünglich 58 Minuten, doch da das Festival einen Kurzfilm verlangte, wurde er auf 40 gekürzt. Gut so, denn schon dies ist kaum auszuhalten: In ausgewaschenem 4:3-Schwarzgrau gefilmt, keine Kamerabewegung, keine Nachbearbeitung, nur Menschen, die plaudern und reden, im Hintergrund etwas Alltagsgeräusche, aus dem Leben gegriffen. Die Story? Ferdinand (Dante Perez) hofft, die Minenindustrie würde sich wieder auf der Insel ansiedeln. Er war früher Sicherheitschef der Mine, doch nun ist sie weg, ebenso sein Job - genauso seine Familie.
Die schöne Martha (Lois Goff) ist ein Sprössling der kanadischen Minenbesitzer, welche damals übereilt abgehauen sind und nur vergifteten Boden zurückliessen. Die junge Frau wird im Ort mit Misstrauen und Abweisung konfrontiert. Nur Ferdinand lädt sie zu sich ein - weil er sie kidnappen will. Manches davon kapiert man, anderes muss man sich zusammenreimen. Doch die dünne Story gibt eh nicht so viel her. Das Faszinierendste ist dieses "vor Ort"-Gefühl mit authentischen Akteuren und desolaten Locations. Doch da die Bilder kaum anzuschauen sind, sieht man davon nicht viel. Man darf sich also von Marthas unendlich langen Beinen ablenken lassen und hoffen, die Qual habe bald ein Ende.
MEINE
DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Koreanisch/Japanisch/Tagalog 2.0 mit englischen und koreanischen
Untertiteln.
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Yesasia
(Liefert aus HK)
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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