Regie, Drehbuch Park Ki-yong

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
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©  Text Marco, molodezhnaja 21.3.2012
©  Bilder Jeonju Film Festival, Screenshots molodezhnaja

STORY
Der Regisseur sucht nach Bildern aus Seoul, die er so zuvor noch nicht gesehen hat. Vor seine digitale Linse schaffen es unter anderem Prostituierte, Feuerwehrmänner, Kindergärtler - und der Smog der Stadt.

REVIEW
Während manche Regisseure monatelang darüber brüten, welche Dramaturgie ihr Film aufweisen soll, macht es sich Park Ki-yong einfach: Für "Digital Search" filmt er einfach ab. Und montiert dann zusammen. Was wir zu sehen bekommen, ist zweifellos faszinierend, aber nie vom Macher geordnet oder präsentabel angerichtet. Wir bekommen lediglich Fetzen aus dem Alltag der Metropole Seoul. Das ist reizvoll, keine Frage, aber auch etwas dürftig.

Würde Park das Ganze geschickter unter ein Motto stellen, er würde damit vielleicht etwas mehr erreichen. So ist "Digital Search" immerhin ein ansprechendes Experimental-Dokfilmchen, das sich von einem Segment zum nächsten steigert. Den Anfang macht der ebenso nutzlose wie langweilige Teil "Two Views", bei dem Park ein paar Prostituierte Filmt. Prätentiös wird dies aber erst durch den Split Screen, der daneben hundskommune Aufnahmen zeigt, von Essen, von Kindern. Was das soll entzieht sich meiner Kenntnis. Aber es ist schrecklich.

Danach folgen in "Documentary" Bilder eines Brandes und wie die Feuerwehr durch die verbrannten Trümmer stapft. Das sieht durchaus ansprechend aus, hat einen apokalyptischen Touch. In "Panorama Seoul" bekommen wir einen 360°-Rundumblick von Seoul von einem Aussichtsturm aus. Nichts besonderes, ich hab dasselbe mit meiner Kamera auch schon mal gemacht. Aber es bietet eine Art Binde-Element: Die Übersicht, bevor wir wieder zu den Details zurückkehren.

Doch stattdessen folgt nun "Run Horse Run", ein rasantes Bildgewitter zum titelgebenden Punkstück von Crying Nut. Neonbild reiht sich rasant an Neonbild, eine Abfolge chaotischer Eindrücke. Und den Schluss bildet mit "Digital Search" nochmals eine lose Anordnung, Bilder vom Kindergarten, von Graffiti. Ich zähle all das hier nur auf, weil eigentlich nicht viel dahintersteckt. Es geht um das Entdecken von Seoul. Auf wenig erhellende oder faszinierende Weise. Aber immerhin nicht derart öde, wie es andere Dokfilme aus dem Jeonju-Digital-Kurzfilmprojekt tun.