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2003
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DESPERADO UNDER THE EAVES
Kurzfilm-Drama
Japan / Südkorea 2003
Alternativer Titel
Jeonju Digital Project 2003
Regie, Drehbuch Shinji Aoyama
Darsteller
Yoichiro Saito
Länge 41 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 20.3.2012
© Bilder Jeonju Film Festival,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der
junge Akihiko (Yoichiro Saito) vegetiert in seiner Wohnung dahin. Eigentlich
schreibt er Manuskripte und singt mit seinem Kumpel selbst komponierte Lieder,
die er sich aber nicht getraut, öffentlich vorzutragen. Meistens jedoch lebt er
einfach in den Tag hinein. Eine Frau leiht ihm Geld, damit er sich über Wasser
halten kann. Im Apartment neben ihm singt ein Mann buddhistische Mantras. Und
ein anderer Mann schreit seinen Weltschmerz heraus.
REVIEW
Für sein Digital-Kurzfilm-Projekt konnte das südkoreanische
Jeonju-Filmfestival jedes Jahr bekanntere Regisseure an Bord holen. Sie alle
lieferten für ein minimales Budget einen Kurzfilm-Beitrag ab - 2003 war die
Reihe am japanischen Künstler Shinji Aoyama. Der bediente sich für den Titel
seines Werks bei einem Gedicht des kurz zuvor an Krebs verstorbenen Rock-Poeten
Warren Zevon (1947-2003) und nannte sein Drama "Like a Desperado under the
Eaves".
Dramaturgisch ist hier nicht viel zu holen, wie bei vielen frühen
Jeonju-Beiträgen. Doch Aoyama ist auch nicht an einer Geschichte interessiert,
sondern an einer Stimmung. Das Gezeigte soll nämlich autobiografisch sein,
inspiriert von Aoyamas eigener Jugend, als er (nach eigener Aussage) lethargisch
und arbeitslos war und die Welt verfluchte. Passend daher, dass seine Hauptfigur
ziellos in den Tag hineinlebt und einfach Eindrücke um sich herum einsammelt.
Für uns Zuschauer ist dies freilich nicht ungeheuer spannend.
Aber immerhin können wir auf Aoyamas inszenatorisches Gespür
bauen. Da das Budget so klein war, sind keine edlen Bildkompositionen zu
erwarten, vieles wirkt etwas hingeschludert und statisch, doch immer wieder
gelingt es dem Regisseur, die Welt des jungen Mannes einzufangen. In Musik und
Bildern, in Essen und Liebschaft. Alles etwas distanziert und eben ohne
richtiges Ziel, alles etwas verkünstelt und repetitiv. Aber das ist ja durchaus
so gewollt.
Akihiko ist eine Figur, die in drei Filmen Aoyamas auftaucht,
welche die inoffizielle Kitakyushu-Trilogie bilden: seinem Kinodebüt "Helpless"
(1994), seinem gefeierten Eureka (2000) und "Sad
Vacation" (2007), stets gespielt von Yoichiro Saito. Jene Filme geben eindeutig
mehr her als "Like a Desperado under the Eaves", aber das liegt nicht zuletzt am
engen Korsett, welche die Regeln des Jeonju-Filmfestivals auferlegen: digital
gefilmt, schnell abgedreht, günstig produziert. Daraus holt Shinji Aoyama nicht
immens viel heraus, aber immerhin mehr als die meisten seiner Vorgänger.
Die
Jeonju-Projekte. Besprochen werden nur asiatische Beiträge!
2000:
www.whitelover.com von Park Kwang-su
* *
2000: The Name of the Night von Kim Yun-tae
*
½
2000: Miss Jin Sing Story von Zhang Yuan
* * ½
2001:
In Public
von Jia Zhangke
* ½
2001: Digitopia von John Akomfrah
* * *
2001: A Conversation with God von Tsai Ming-Liang
½
2002:
A Letter
from Hiroshima von Nobuhiro Suwa
* ½
2002: Survival Game
von Moon Seung-woo
* * ½
2002: New Year von Wang Xiaoshuai
* ½
2003: Daf von
Bahman Ghobadi
* * ½
2003: Like a Desperado Under the Eaves von Shinji Aoyama
* * ½
2003: Digital Search von Park Ki-yong
* *
2005: Worldly
Desires von Apichatpong Weerasethakul
½
2005: Haze von Shinya Tsukamoto
* * *
2005: Magician(s) von Song Il-gon
* *
½
2006: About Love
von Darezhan Omirbayev * *
2006: No Day Off von Eric Khoo
* * * ½
2006: Twelve Twenty von Pen-ek Ratanaruang * *
*
2007: Memories von
Harun Farocki
* * *
2007: The Rabbit Hunters von Pedro Costa
* ½
2007: Correspondences von Eugene Green
* *
2008: Expectations
von Mahamata-Saleh Haroun
* *
2008: The Birthday von Idrissa Ouedraogo
* ½
2008: The Alphabet of My Mother von Nacer Khemir
2009:
Koma von Naomi Kawase
* *
2009: Lost in the Mountain von Hong Sang-soo
* * ½
2009: Butterflies Have No Memories von Lav Diaz
*
2010: Pig Iron von
James Benning
2010: Les Lignes Eneme (The Enemy Lines) von Denis Côté
2010: Rosalinda von Matias Pineiro
2011: Un héritier (A Heir) von
Jean-Marie Straub
2011: Aller au diable (To the Devil) von Claire Denis
2011: Recuerdos De Una Maňana (Memories of a Morning) von José Luis Guerin
MEINE
DVD
Südkorea, Code 0, NTSC
Bild: Letterboxed Widescreen
Ton: Japanisch 2.0 mit englischen und koreanischen Untertiteln
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