REVIEW
Wie die Lage eskaliert, wirkt etwas konstruiert. Und die Metaphern sind etwas durchsichtig - die heutige Wirtschaftswelt ist Krieg. Doch in seinem Kurzfilm "Survival Game" hat Regisseur Moon Seung-wook (The Romance) ja auch nicht allzu viel Zeit, all das delikater auszustaffieren. Also kommt er rasch zum Punkt und erzählt mit hoher Effektivität. Das unterscheidet den Film von vielen anderen Beiträgen aus dem Kurzfilm-Programm des Jeonju-Filmfestivals, wo meistens Lethargie und Ziellosigkeit dominieren. Moon hat ein Ziel, und verfolgt es fast zu verkrampft. 

Für Auflockerung sorgt die Inszenierung, die sich absichtlich als etwas amateurhaft ausgibt. So sieht man beim Fight im Restaurant die Kameraleute und das Mikrophon, als ob der Kampf sich aus dem Filmset in die Realität übertragen sollte. Das wirkt unnötig prätentiös, schadet dem Film indes kaum. Danach gehts bald in die Wälder und aus dem angedeuteten Krieg wird sozusagen der echte. All dies stets nahe dran  an den Figuren, der Vorteil einer agilen Digitalkamera eben. 

Hauptdarsteller Jang Hyun-sung (My Friend and His Wife) ist als gequälter Manager eine treffsichere Besetzung. Die restlichen Darsteller sind weniger bekannt, füllen die Rollen als anonyme Management-Typen aber passabel aus. Niemand leistet preiswürdige Arbeit, aber "Survival Game" wirkt nichtsdestotrotz um einiges effektiver als viele der vorherigen Jeonju-Beiträge. Das lässt hoffen, dass die Qualität dieser Reihe doch noch etwas ansteigen könnte.