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Kurzfilm-Dokumentation

China / Südkorea 2000
Alternative Titel Miss Jin Xing Story; Jeonju Digital Project 2000

Regie Zhang Yuan
Darsteller Jin Sing

Länge 37 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 0

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 3.3.2012
©  Bilder Jeonju Film Festival, Screenshots molodezhnaja


STORY
Jin Sing war einst ein Mann: ein Tänzer und Choreograf mit koreanischen Wurzeln, der in China aufgewachsen ist. Im Jahr 1996 unternahm der damals 29-Jährige eine Geschlechtsumwandlung und lebt seither als stets nobel angezogene und geschminkte Frau.

 

REVIEW
In seinen späteren Jahren öffnete sich das Digital Project des Jeonju Filmfestivals für Regisseure der ganzen Welt. In einigen Fällen stammten gar alle Beiträge von Europäern. Im ersten Jahrgang anno 2000 war das Ganze dagegen noch fest in asiatischer Hand. Neben den zwei enttäuschenden koreanischen Kurzfilmen www.whitelover.com und The Name of the Night war es der Chinese Zhang Yuan, der für 50 Millionen Won einen digitalen Kurzfilm inszenieren durfte. Er war nicht nur der einzige Nicht-Koreaner, er drehte auch den einzigen Dokfilm jenes Jahres. Und den einzig halbwegs gelungenen Beitrag noch dazu.

Sein "Miss Jin Sing Story" ist nicht gerade grosses Kino. Doch in präzisen Bildern schuf er ein sehr intimes Porträt von Jin Sing. Er wechselt zwischen schwarzweissen Szenen aus der (männlichen) Vergangenheit und sattfarbenen Szenen aus der (weiblichen) Gegenwart. Die heutige Jin Sing erzählt von ihrem Leben, aber vor allem von ihrem Herzen. Wie sie liebt, wie sie mit den Leuten umgeht, wie sie einer Jungfrau gleich beim Mann den Penis gesucht hat. Das ist völlig unprätentiös und ungeschminkt, wenn auch auf Dauer etwas dünn. Da zahlt es sich aus, dass wir es nur mit einem Kurzfilm zu tun haben, der bestmöglichen Präsentationsform für dieses Thema.

Regisseur Zhang Yuan eckte 1996 mit seinem Homosexuellen-Film "East Palace West Palace" bei den Machthabern an, durfte aber weiterhin Filme drehen und schuf unter anderem die rührenden Jugendfilme Little Red Flowers und Seventeen Years. Hier zeigt er, dass auch mit kleinem Aufwand und ohne überbordenden Ambitionen etwas Sehenswertes entstehen kann, so lange das Objekt vor der Linse spannend ist. Und Miss Jin Sing ist spannend. Was sie erzählt. Wie sie es erzählt. Und was soll die Aussage all dessen sein? Vielleicht ganz simpel, dass jeder Mensch Liebe sucht. Wahnsinnig viel ist das nicht, überhaupt ist auch "Miss Jin Sing Story" nicht der Kurzfilm, der einen von der Qualität der Digital-Project-Beiträge überzeugt. Aber er weckt immerhin Hoffnungen.

 

Die Jeonju-Projekte. Besprochen werden nur asiatische Beiträge! 

2000: www.whitelover.com von Park Kwang-su * *
2000: The Name of the Night von Kim Yun-tae * ½
2000: Miss Jin Sing Story von Zhang Yuan * * ½

2001: In Public von Jia Zhangke * ½
2001: Digitopia von John Akomfrah * * *
2001: A Conversation with God von Tsai Ming-Liang ½

2002: A Letter from Hiroshima von Nobuhiro Suwa * ½
2002: Survival Game von Moon Seung-woo  * * ½
2002: New Year von Wang Xiaoshuai * ½

2003: Daf von Bahman Ghobadi * * ½
2003: Like a Desperado Under the Eaves von Shinji Aoyama * * ½
2003: Digital Search von Park Ki-yong * *

2004: Influenza von Bong Joon-ho * * *
2004: Dance with Me to the End of Love von Nelson Yu ½
2004: Mirrored Mind von Sogo Ishii * *

2005: Worldly Desires von Apichatpong Weerasethakul ½
2005: Haze von Shinya Tsukamoto * * *
2005: Magician(s) von Song Il-gon * * ½

2006: About Love von Darezhan Omirbayev * *
2006: No Day Off von Eric Khoo * * * ½
2006: Twelve Twenty von Pen-ek Ratanaruang * * *

2007: Memories von Harun Farocki * * *
2007: The Rabbit Hunters von Pedro Costa * ½
2007: Correspondences von Eugene Green * *

2008: Expectations von Mahamata-Saleh Haroun * *
2008: The Birthday von Idrissa Ouedraogo * ½
2008: The Alphabet of My Mother von Nacer Khemir * ½

2009: Koma von Naomi Kawase * *
2009: Lost in the Mountain von Hong Sang-soo * * ½
2009: Butterflies Have No Memories von Lav Diaz *

2010: Pig Iron von James Benning
2010: Les Lignes Eneme (The Enemy Lines) von Denis Côté
2010: Rosalinda von Matias Pineiro

2011: Un héritier (A Heir) von Jean-Marie Straub
2011: Aller au diable (To the Devil) von Claire Denis
2011: Recuerdos De Una Maňana (Memories of a Morning) von José Luis Guerin

 

MEINE DVD
Südkorea, Code 0, NTSC
Bild: Letterboxed Widescreen
Ton: Mandarin 2.0 mit englischen und koreanischen Untertiteln

 

BESTELLEN 
Yesasia (Liefert aus HK)

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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