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Kurzfilm-Dokumentation
China / Südkorea 2001
Alternative Titel
Gong gong chang suo; 公共场所;
Jeonju Digital
Project 2001
Regie, Drehbuch, Kamera, Schnitt Jia Zhangke
Darsteller -
Länge 33 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 0
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 5.3.2012
© Bilder Jeonju Film Festival,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Ein Bahnhof in der chinesischen
Bergbau-Präfektur Datong. Menschen warten auf ihren Zug, plaudern mit Freunden,
schlagen sich die Zeit tot, spielen Billard. Ein ähnliches Bild an der unweit
liegenden Busstation, wo vor allem Arbeiter der Minen auf ihren Transport
warten.
REVIEW
Ein Jahr vor
seiner Geduldsprobe Unknown
Pleasures demonstriert er dies eindrucksvoll in "In Public". Der Film ist
ein Beitrag zum Digital Project des koreanischen Jeonju Filmfestivals, das jedes
Jahr drei Regisseuren einen Kurzfilm finanziert. Im Falle von Jia ist dies
herausgeschmissenes Geld, denn sein nur halbstündiger Dokfilm schwankt zwischen
einschläferndem Nichts und prätentiösem Gehabe. Das ist bedauerlich, weil die
Tristesse dieser Bergbauregion, in der es trotz allem spannende Menschen zu
porträtieren gibt, durchaus viel hergäbe. Ein guter
Regisseur würde daraus Alltagsdramen schaffen, würde Einblicke geben. Jia indes
reicht es, einfach ein wenig abzufilmen. Bekanntlich findet auch ein blindes Huhn
manchmal ein Korn, und so bekommen wir ab und zu eine interessante Einstellung
zu sehen - denn Jia versteht es immerhin, seine Kamera an cineastisch
wirkungsvollen Orten zu plazieren. Und das Herumhängen dieser Menschen ist auf
ihre Art doch irgendwie noch faszinierend, weil man gerne mehr wissen möchte
über diese Welt, über diese trostlosen Häuser, die Menschen, die sich dem
Nichtstun hinzugeben scheinen, dem langen Warten vor der musikalischer
Endlosschleife aus den Lautsprechern. Und so fangen wir
an, zu interpretieren: Das müde Kind im Bus ist vielleicht ein Kindarbeiter,
vielleicht übermüdet, vielleicht verwaist. So richtig weiss man nichts, weil Jia
ja konsequent jegliche Unterstützung verweigert. Er zeigt nur, er ist nüchtern.
Was er sicherlich als wertvoll betrachtet, da es den Dokfilm in seiner Reinheit
bewahrt, ist aber für die Zuschauer auf Dauer eine Tortur. "In Public" mag nur
eine halbe Stunde lang sein, aber es wird schwer fallen, einen Film zu finden,
bei dem einem diese Zeit länger vorkommt. Wenigstens für etwas ist die Sechste
Generation immer wieder gut: sie schafft das Unmögliche, die Zeit zu dehnen! Aus
einer halben Stunde wird eine gefühlte ganze. Aus zwei Stunden ein gefühltes
Epos der Ödnis. Meinen Applaus bekommen diese Filmemacher dafür freilich nicht.
Ich bin jetzt etwas faul, aber meine Einleitung bei einer anderen Kritik kann
ich nur wiederholen: Die sechste Generation der chinesischen Filmemacher ist ein
Irrweg - und Jia Zhangke (The World,
Still Life) ihr leuchtender Wegweiser. Der "Poet der
Langeweile" demonstriert besser als jeder andere, dass nach der gloriosen
fünften Generation, die uns Regisseure
Zhang Yimou brachte, nun im
Festivalzirkel eine neue chinesische Künstlergeneration den Ton angibt. Eine,
die sich auf Langeweile und Tristesse konzentriert, auf Alltag und
Independentkino, auf Kunstfilm und Murks. Jia schafft es wie kein zweiter, diese
Qualitäten auf sich zu vereinen.
Die
Jeonju-Projekte. Besprochen werden nur asiatische Beiträge!
2000:
www.whitelover.com von Park Kwang-su
* *
2000: The Name of the Night von Kim Yun-tae
*
½
2000: Miss Jin Sing Story von Zhang Yuan
* * ½
2001:
In Public
von Jia Zhangke
* ½
2001: Digitopia von John Akomfrah
* * *
2001: A Conversation with God von Tsai Ming-Liang
½
2002:
A Letter
from Hiroshima von Nobuhiro Suwa
* ½
2002: Survival Game
von Moon Seung-woo
* * ½
2002: New Year von Wang Xiaoshuai
* ½
2003: Daf von
Bahman Ghobadi
* * ½
2003: Like a Desperado Under the Eaves von Shinji Aoyama
2005: Worldly
Desires von Apichatpong Weerasethakul
½
2005: Haze von Shinya Tsukamoto
* * *
2005: Magician(s) von Song Il-gon
* *
½
2006: About Love
von Darezhan Omirbayev * *
2006: No Day Off von Eric Khoo
* * * ½
2006: Twelve Twenty von Pen-ek Ratanaruang * *
*
2007: Memories von
Harun Farocki
* * *
2007: The Rabbit Hunters von Pedro Costa
* ½
2007: Correspondences von Eugene Green
* *
2008: Expectations
von Mahamata-Saleh Haroun
* *
2008: The Birthday von Idrissa Ouedraogo
* ½
2008: The Alphabet of My Mother von Nacer Khemir
2009:
Koma von Naomi Kawase
* *
2009: Lost in the Mountain von Hong Sang-soo
* * ½
2009: Butterflies Have No Memories von Lav Diaz
*
2010: Pig Iron von
James Benning
2010: Les Lignes Eneme (The Enemy Lines) von Denis Côté
2010: Rosalinda von Matias Pineiro
2011: Un héritier (A Heir) von
Jean-Marie Straub
2011: Aller au diable (To the Devil) von Claire Denis
2011: Recuerdos De Una Maňana (Memories of a Morning) von José Luis Guerin
MEINE
DVD
Südkorea, Code 0, NTSC
Bild: Letterboxed Widescreen
Ton: Mandarin 2.0 mit englischen und koreanischen Untertiteln
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(Liefert aus HK)
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