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Kurzfilm-Dokudrama
Singapur / Südkorea 2006
Alternative Titel
Talk to Her, Part 2; Jeonju Digital Project 2006
Regie, Drehbuch Eric Khoo
Länge 38 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 0
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 2.4.2012
© Bilder Jeonju Film Festival,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Sulawesi, Indonesien: Die
24-jährige Siti Rhama (Syamsiah) verlässt Heimat, Mann und Baby, um in Singapur
als Hausmädchen zu arbeiten. In Batang wird sie zuerst einem zweimonatigen
Training unterzogen, danach gehts ab in ihr neues Domizil, wo sie für US$143 im
Monat arbeiten muss. Neun Monate lang werden ihr jedoch 138 Dollar gleich wieder
abgezogen - um ihre Reise und Ausbildung zurückzuzahlen.
REVIEW
Dass hier das meiste gespielt ist und einen Dokfilm
höchstens vorgaukelt, ist irrelevant: Der singapurische Regisseur Eric Khoo (Be
With Me) zeichnet ein erschütterndes Bild über die Behandlung von billigen
Putzkräften. Von A bis Z scheint das Leben der Protagonistin eine Qual - der
Familie entrissen, schlecht bezahlt, von ihren Chefs ausgenutzt und dauernd
beleidigt. Wir sehen dabei immer nurSiti, nie die Arbeitgeber - von ihnen
vernimmt man nur die Stimmen. Mit forschem Ton erklärt die erste "Madam" zum
Beispiel die Regeln im Haus. Etwa, dass sie manchmal bis morgens um 3 Party
machen, und Siti wach zu bleiben hat - aber um 6 Uhr auch wieder auf den Beinen
sein muss. Keine Freizeit, keine wirkliche Zukunft.
Khoo filmt all das nüchtern ab, manchmal mit leiser Ironie, stets trocken und
selbsterklärend. Die Bilder sprechen eine deutliche Sprache, die Dialoge dazu
wirken nicht nur erklärend, sondern verstärkend. Der Tonfall der "Madam", der
Kontrast zwischen noblem Haus und verarmter Putzfrau, die Kälte der neuen
Umgebung, die Routine des Arbeits-Alltags, der eiskalte Wechsel zum neuen
Arbeitgeber. Nahezu jede Einstellung erfüllt einen Zweck und kommt bei den
Zuschauern an. Es gibt nur wenige Dokfilme, die so wenig Ballast haben, so
präzise montiert die Geschichte vortragen. Khoo nutzt auch das Kurzfilm-Format
bestens aus, denn vielleicht hält man das keine zwei Stunden aus. In 40 Minuten
jedoch leistet Khoo Hervorragendes.
Mit seinem "No Day Off" steuert er denn auch den bisher besten Beitrag zum
Kurzfilm-Digital-Zyklus des südkoreanischen Jeonju-Festivals bei. Wo andere
Filmemacher vor ihm sich in Kunstgedöns, Langeweile oder Talentarmut suhlten,
zeigt ihnen Khoo, wie es gemacht wird. Wie man aus wenig Ressourcen dank einer
charismatischen Hauptdarstellerin, stilvoller Bildsprache und vorzüglichem
Schnitt das Maximum herausholt. Keine Rückblenden, keine Mätzchen, nur eine
Rekonstruktion von "Tag 1" bis "Tag 1519", bis zum erstaunlich undramatischen,
aber rührenden Ende. Der Film endet nicht mit einem Paukenschlag, sondern so,
wie er begonnen hat. Simpel, auf den Punkt gebracht. Und er entlässt mit viel
Material zum Nachdenken.
Die
Jeonju-Projekte. Besprochen werden nur asiatische Beiträge!
2000:
www.whitelover.com von Park Kwang-su
* *
2000: The Name of the Night von Kim Yun-tae
*
½
2000: Miss Jin Sing Story von Zhang Yuan
* * ½
2001:
In Public
von Jia Zhangke
* ½
2001: Digitopia von John Akomfrah
* * *
2001: A Conversation with God von Tsai Ming-Liang
½
2002:
A Letter
from Hiroshima von Nobuhiro Suwa
* ½
2002: Survival Game
von Moon Seung-woo
* * ½
2002: New Year von Wang Xiaoshuai
* ½
2003: Daf von
Bahman Ghobadi
* * ½
2003: Like a Desperado Under the Eaves von Shinji Aoyama
2005: Worldly
Desires von Apichatpong Weerasethakul
½
2005: Haze von Shinya Tsukamoto
* * *
2005: Magician(s) von Song Il-gon
* *
½
2006: About Love
von Darezhan Omirbayev * *
2006: No Day Off von Eric Khoo
* * * ½
2006: Twelve Twenty von Pen-ek Ratanaruang * *
*
2007: Memories von
Harun Farocki
* * *
2007: The Rabbit Hunters von Pedro Costa
* ½
2007: Correspondences von Eugene Green
* *
2008: Expectations
von Mahamata-Saleh Haroun
* *
2008: The Birthday von Idrissa Ouedraogo
* ½
2008: The Alphabet of My Mother von Nacer Khemir
2009:
Koma von Naomi Kawase
* *
2009: Lost in the Mountain von Hong Sang-soo
* * ½
2009: Butterflies Have No Memories von Lav Diaz
*
2010: Pig Iron von
James Benning
2010: Les Lignes Eneme (The Enemy Lines) von Denis Côté
2010: Rosalinda von Matias Pineiro
2011: Un héritier (A Heir) von
Jean-Marie Straub
2011: Aller au diable (To the Devil) von Claire Denis
2011: Recuerdos De Una Maňana (Memories of a Morning) von José Luis Guerin
MEINE
DVD
Südkorea, Code 0, NTSC
Bild: Letterboxed Widescreen
Ton: Mandarin 2.0 mit englischen und koreanischen Untertiteln
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(Liefert aus HK)
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