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Actiondrama
HK 1985
Alternative Titel Jiao tou fa wei; 教頭發威

Regie Sun Chung
Produktion Mona Wong, Wong Ka-Hee, Sir Run Run Shaw
Darsteller Ti Lung, Michael Chan Wai-Man, Sibelle Hu
Huizhong,
Wong Yu, Louis Fan Siu-Wong, Ku Feng, Philip Ko Fei, Tony Liu Jun-Guk

Länge 90 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 29.7.06
©  Bilder Celestial, Screenshots molodezhnaja


STORY
Tong Tieh-cheng (Ti Lung) aus dem südchinesischen Guangdong kommt mit seinem Sohn Xiao-Feng (Louis Fan) in die Grenzstadt Phoenix, wo er eine Stelle als Waffeninstruktor der Ching-Armee übernimmt. Schon kurz nach seiner Ankunft macht sich Tieh-cheng unbeliebt: Er zwingt seine Soldaten zur Sex-Abstinenz, weshalb das örtliche Bordell, das bisher wegen den Soldaten floriert hat, bankrott zu gehen droht. Der Chief Constable Jin Bu-Huan (Michael Chan), Neffe eines mächtigen Eunuchen des Kaiserpalasts, kann diesen Zustand nicht dulden und da seine Intervenierung beim Statthalter Lord Wang (Ku Feng) keine Früchte trägt, beginnt er gegen Tieh-cheng und seinen Sohn zu intrigieren.

 

REVIEW
Mitte der 80er-Jahre hat sich Shaw Brothers-Regisseur Sun Chung, wie so viele Filmemacher des einst blühenden Studios, selbstständig gemacht. Für "The Master Strikes Back", einer Pseudo-Fortsetzung seines 1979er-Werks "The Kung Fu Instructor", liess sich Sun aber zu einer Rückkehr bewegen. Gedreht wurde nicht mehr auf dem Shaw-Areal, sondern im günstigeren Taiwan, das Bildformat ist weniger weit als das übliche ShawScope. Und doch wirkt die Produktion nie billig - dafür sorgt Sun Chung. Der Regisseur zeichnete 1978 mit The Avenging Eagle immerhin für einen der besten Shaw-Filme überhaupt verantwortlich und sorgt immer wieder für Überraschungen. Sei es inszenatorischer oder inhaltlicher Natur.

Hier ist es primär der Inhalt, der überrascht. Sun verzichtet über weite Strecken auf Action und setzt lieber auf Vater-Sohn-Dramatik, Comedy-Nebenhandlungen, Sex und Gewalt. Letzteres jedoch nicht per se in Form von Schnittwunden und dergleichen (es blutet trotzdem und auch ein Kopf wird mal abgehackt), nein, im Zentrum steht emotional angehauchte Gewalt, meist in Kombination mit einer in sexuellem Zusammenhang stehenden Brutalität. So etwa eine blutige Abtreibung oder erzwungene Kastration. Vor allem die Kastration, die im letzten Filmdrittel in den Mittelpunkt rückt, erlaubt ein paar hochdramatische Szenen, die man sonst bei Shaw-Filmen in dieser Art nicht sieht. Lob dafür gebührt auch Ti Lung und dem jungen Louis Fan (vier Jahre später der muskulöse Star von Story of Ricky), die die Szenen eindrücklich spielen.

Sex gibts aber auch in freudvolleren Szenen. So sind die rötlich eingefärbten Bordell-Passagen meist kunstvoll, zwei eher unnütze Sexszenen sorgen für kurze Ablenkung und selbst Humor hat Platz, wenn etwa die Soldaten ihr Leid klagen und erklären, sie müssten sich vermehrt selbst zu helfen wissen, da sie im Bordell keinen Dampf mehr ablassen dürfen. Sun spielt mit allen möglichen sexuellen Ein- und Zweideutigkeiten - und dies meist etwas weniger plump als bei den Shaw-Filmen dieser Ära, die sich mit Sex beschäftigten. Die stammten ja auch meistens von Wong Jing, dem Meister des plumpen Humors.

Doch "The Master Returns" ist nicht nur Sex, Humor und Dramatik. Zum Glück, denn vor allem die Soldaten-Comedy geht mit der Zeit auf die Nerven und die Dramatik ist nicht in allen Bereichen richtig entwickelt - massgeblich bei Miss Hong (Sibelle Hu) und ihrer Beziehung zu Tong. Vielmehr bringt Sun auch jede Menge Konflikte ins Spiel, Zuspitzungen, die zu einem Ausbruch von Gewalt führen können, und dann natürlich auch Kämpfe, wie etwa das cool arrangierte Finale. Sun schafft es, dass der Look sich von klassischem Shaw-Material unterscheidet, auch in den Fights, was den Reiz erhöht.

An die grossen Shaw-Klassiker vermag "The Master Strikes Back" kaum anzuknüpfen. Dazu sind manche seiner Subplots zu wenig ausgegoren und die Balance aus Humor, Gewalt und Erotik stimmt nicht immer. Doch 90 Minuten gehen Angesichts des Charismas von Ti Lung und der hochkompetenten Inszenierung im Flug vorbei. Diese kurze Rückkehr von Sun Chung in die Arme der Shaw Brothers hat sich auf jeden Fall gelohnt.

 

MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC [Celestial]
Anamorphic Widescreen
Mandarin Dolby Digital 2.0 mit englischen und chinesischen Untertiteln.

 

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SCREENSHOTS

 


 

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